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Full text of "Stettiner entomologische Zeitung"

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HARVARD UNIVERSITY. 


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Kal. Su2a 717 1:2 20 


MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 


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ANBOLDRDRISEN 


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Herausgegeben 


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entomolosgischen Vereite 


von dem 


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Zwölfter Jahrgang. 


Mit zwei Tafeln. 


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Stettin, 1S>E. 


ge Commission bei den Buchhandiungen von E. S. Mittier in Berlin, 


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Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 
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Entomologische Zeitung 


= herausgegeben 


’ vondem 
j entomologischen Vereine zu Stettin, 


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{ Redaction: In Commission bei den Buchhand- 


a y Jungen von E. $. Mittler in Berlin 
C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 


E.2% 42. Jahrgang. Januar 1851. 


nhalt: Nein: Robot. EEE Rechnungsbericht pro 

1850. Dohrn: Anzeige von Boheman’s Monographia Cassidida- 

rum, Zeller: Boheman’s schwedische Nachtfalter. Zeller: 

‚ Gerhard’s Lycaenen. Cornelius entomol. Notizen. Strübing: 
 — Epitom. Uebersicht der Monogr. von Mellie über Cis. 


- - Rieujahrs - Bobot x 


für den grossgünstigen Leser. 


© Sintemalen die Dame Politica 
Heuer steht in fama mephitica, 
So erlass’ ich diesmal geneigten Lesern 
Das Staatsverbessern und Reichsverbösern : 
Mögen sich meinethalb entzweien 
Delphine mit Haien, 
Adler mit Leuen, 
‚ Stinte und Stichling mit Uekeleien — — 
Mich sollten die armen Gallwespen gereuen, 
Die zu der Tinte erforderlich wären, 
Dies mixtam diaboli abzuklären ! 


/ Nein, heute bleib’ ich fürwahr vom Brei 
Der Wltodkikinischen Kanngiesserei 
‚ So ferne, als es nur möglich sei, 
Gratulire leectori benevolo 
Toto ex animo, 
Falls er zu dieser Fıist 
Einer Leetura nicht abgeneigt, 
In der keine Essiemutter ist, 
» Die als ein qui, quae, quod ihet zeigt 
Höchst Ungereimtes, wenngleich Gereinites, 
| Kein Wermuthbitter, nur Honig-Geseinites, 
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Was meist schon lange im Bundes-Archiv 
"Der Petitionen sanft bei mir schlief: 
Vielleicht dass es dem oder jenem hehagt, 
Der friedlichem Scherze nicht abgesagt. 


Petitio Eins RR, 
Praetendirt nichts Gemein’ S: 
Als echte petitio prineipii 


‚Stanımt sie vom principalen Vieh, 


Welches bewohnt die grünen Gefilde 
Der zahllosen Kuhdisestionsgebilde 

Auf meilengedehnten Wiesentriften, 

Wie sie die Oder hier bei Stettin 

Mit langen und breiten Gürteln umziehn. 

Da les’ ich gewichtige Unterschriften 
Der‘Herrn aus dem Hause Aphodius u 
(Dem Anschein nach wohlbewandert im Jus,) 
Geotrupes, Philonthus, Sphaeridium 


Und andrer grundehrlicher Wühler — — Hum, 


Der Tenor ihrer Supplik ist der, 
Dass sie zusammt sich setzen zur Wehr: 
Man solle doch modische Neuerung meiden 
Und nun und nimmer Stallfütterung leiden, 
Weil ihnen dabei das tägliche Brod 
(Mutatis mutandıs der tägliche Mist, 
Denn Mistiker sind sie allzumal, 
Dat walde kold Isen, Wagner und Stahl —) 
Ultra dimidiam laediret ist. 
Sie schwatzen „von drohender Hungersnotl;, 
Steuerverweigern sei gar nicht fern, 
Und ob wir Entomologen wohl gern 
Entsagen würden a reichen on 
Der hösrkihen Fladen Inquisition ?” 

Das hat was für sich! Ich hoffte schon, 
Die Landes - Oekonomie - Commission 
Würde vielleicht auf sothanen Artikel 
Eingehn beim verflossnen Conventikel: 
Doch las ich leider zu meinem Schrecken, 
Sie blieb in andrem als Kuhmist stecken; 
Drum reponir’ ich die Petition 
Bis zur Salzburger Inauguration. 


Petitio Nummer zwei 
Geht „wider die heillose Wirthschafterei, 
Die im Forstwesen jetzt eingerissen.” 
Sie ist unterzeichnet, muss man wissen, 
Vom respectabelsten Corps Holzdiebe, 


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Die je sich erfreuten der Försteiliebe. 

Es zeigen sich paradirend da 
"Phalaena Bombyx Geometra, 

Viel: Tineidengeschmeiss et cetra, 

Miss Apate, Master Bostrichus, 

Und sein Gevatter Hylesinus: 

Herr Cis, weil er’s nie zum Schreiben gebracht, 

Hat ein simples Kreuz vor ein C gemacht; 

Wen alle die Namen interessiren, 

Dem müsst’ ich den Ratzeburg excerpiren: 
ein 5 selahrter Freund, wie männiglich weiss, 
"Schrieb ihre Steckbriefe mit srösstem Fleiss, 

Und hat sie zu nachhaltigerm Leid 

Ais warnende Beispiele abkonterfeit.] 

Der Forst - Stiehlisten Wesentliches 

Ist unverdaut Gelesentliches, 

Denn sie eitiren Herrn von Haller 

Und seine confusen Syllogismen 

Sammt communistischem Knallerballer: 

„Mit Autoritäten zu belegen, 

Dass Alle der Ansicht wären entgegen, 

Die nach der neusten Forsttheorie 

Nicht mehr den Stumpf schont bis an’s Knie, *) 

Nein ohne Erbarmen alles radet, 

‚Und Stock und Block im Kamin abladet. 

Wir Entomologen müssten mitfechten 

Für ihren Antrag. Ob wir dächten, 

Dass später bei sothanem Getreibe 

Ein einziger Doreus noch ührig bleibe? 

Die Gnorimus variabilis 

(Zu geschweigen des. Analphaheten Cis) 

Kämen unzweifelhaft alle in’s Fis! 

Oh denn nicht selbst die Lucanus -Riesen 

Auf Mulm express seien angewiesen ? 

Ob nicht die heiligen Eremiten **) 

Zu religöseren Maassnahmen riethen ? 

Ob wir unchristlich sympathisirten 

Mit jenen vom Satanas rein verthierten 

Drachenblutrothen verfehmten Leuten, 


*) Dächte hiebei nicht irgend wer 
An das famose „jusqu’ä la mer?” 


Note des Setzers. | 
"*) Die Larve von Osmoderma eremita Scop. habe ich mehrfach durch 
Buchen-Mulm zur Completirung ihres recht respectabel feisten Ran 
zens erzogen. GC. ArD. 
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Die alles mit Stumpf und Stiel ausreuten, 


Was Erbweisheit einzeln und im Ganzen vg 
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Seit Saekeln verstanden tief einzupflanzen? TE 
Le droit au travail bedeute entschieden ..» 


Das Stubben-Raden muss ganz vermieden, 
Altlöblicher Brauch muss geachtet werden!“ 


So etwa lauten die Würmer - Beschwerden. 
Wir erfreuen uns ja in Vereines Mitten 
Der Herren vom Fach, und ich werde bitten, # 
Dass einer der Meister Grünröckler 


Bescheide die brummigen Kienbröckler. nn 
Petitio Nummer drei u” 


Enthält offenbare Schmeichelei 

Für Pommerns harınlose Hintersassen. 

Sie ist „an die Geographen” erlassen, 

Und will sie mit Rosenwasser laugen, 
„Weil sie bis heut mit myopischen Augen 
Die Alpen in Pommern noch nicht entdeckt, 
Die wahrlich doch lägen ganz unversteckt! 
Denn, wo Rosalia wohnt, die alpine, 
Gäb’s Hochgebirge, ganz genuine: 

Wie wäre Linne sonst darauf sekommen, 
Dass er den Namen alpina genommen? 
Unmöglich gäben wir Entomologen 

Ein Dementi gıob ungezogen 

Dem würdigen Alt- und Hoch-Meister, 
Dass wir mit der Geographen Kleister" 
Auch unsre u. blind übersalbten 
Und Pommern hinführo schnöde entalpten! 


Es habe Herr Pitsch, der gelahrte Scholast, 
In den letzten Canieular - Vacanzen 
Nieht minder Rosalien im Ganzen 
Als an die drei Dutzende abgefasst! 
Wer nun der Mamsell das Pommerrecht 
Noch fürder bestreite, sei neidisch und schlecht!” 


Zum Schlusse den Antrag ,‚die Petition 
Zum Druck zu gestatten.” Da steht sie schon. 
Petitio vier. Die Beamten der Post e 
Beschweren sich einigermassen erbosst, 
„Es ginge cum privilegio 
Der Bestokreihen nicht länger so! 
Unmöglich könn’ es in Tod und Leben 
Soviel des Ungeziefers geben, 
Als wir, blos um sie zu chip 
Jahr.us, jahrein thäten declariren! 


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Die Wagenmeister würden schen jetzt 
Ohnehin packkammerlich todtgehetzt, 
Hätten seit Oeffnunz der Eisenbahn 
Kein Auge zum Schlafen zugethan: 
Litten erbärmlich an steifem Knie, 
Gallensuchten und Agrypnie: 
Müssten Ritter und Berghaus studiren, 
Um geographisch zu dirigiren 
Hier zu Land, dort auf Wasser- Strasse 
Der Päckereien enorme Masse. 

— Da sei nun der Entenmohl- Verein 
Einer der schlimmsten mit Plackerein, 
Schicke Kisten nach Otaheite, 
Hongkong, Buxtehude, und weiter in’s Weite, 
Male auf seinen Inseeten - Guano 
Windschiefe Gläser und Posa piano, 
Und wolle nicht mal zum Ersatze der Qualen 
Das preussische Porto gebührend bezahlen: 
(Die schlechte Wirkung verspüre man schon 
Bei schwacher Neujahrs - Remuneration). 

Dies ungeschlacht taxfreie Treiben 
Dürfe unmöglich länger so bleiben ; 

Und wenn's mit der Ungezieferbürde 
Zum neuen Jahre nicht anders würde, 
So würden sie uns den Handel aufsagen, 
Uns gradezu bei Excellenz verklagen!’ 

Ich dächte, wir legten einstweilen ad acta 
Das ganze Gravamen. Im Punkt der Facta 
Ist freilich einzelnes zugegeben; 

Doch spricht es belobend für unser Streben. 
Wir haben rechtschaffen correspondirt, 
Nach Osten und Westen viel expedirt, 
Und bleiben der Post (als Neissige Kunden) 
Für gütige Mühe dankbar verbunden. 

Es hat der Verein — wir wissen es Alle — 
In schwankender Zeiten kritischem Falle 
Als lebensfähig sich ausgewiesen, 

Weil Ivy und Isız seine Devisen, 

Die bei Hellenen wie bei Huronen 

Stefs jung auf den alten Altären thronen: 
Weil ferner die”Besten des Vereins 

Als Socii denken „wir sind eins, 

Gleichviel ob diesseit, jenseit des Mains. 
So lange wir streben nach einem Ziele, 
Frommt ein Centralpunki besser als viele!’ 
Weil endlich wir Preussen mit Vertrauen 


"Die Wilsenschalt, die der NE entries nützt. 


“ Auf unseres Königs Beschirmung bauen, 


Der kräftig und nachhaltig schätzt 4, 


Se güte Meinung lasst uns verdienen 
Und Honig eintragen wie die Bienen! 
Will ja ein Spötter sich erfrechen, 
Fehlt auch das Zeug uns nicht zum Stechen: 
Dann sind, zu Schutz und Trutz bereit, 
Für's neue Jahr wir wohlgefeit, 


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Epilogus in Jerewmine Manier. 


Als ich dies Carmen ausgedacht 
Und harmlos knittelrecht gemacht, 
Da schrieb man eben Deiobermond, u 
Da waren wir noch gnädig ver scho 
Mit Sr. Excellenz Spanisch Bitter, 
Dem Portofreiheits- Ungewitter: 
Da blies noch nicht in übler Laune 
Bellona auf der Mobil- Posaune. 
— Nun hab’ ich bei mir selbst bedacht: 
„‚Ist's heuer auch noch angebracht, 
Dass du (mit solchem Gram im Herzen) 
Zun Druck verstattest jenes Scherzen?” 
Doch mein’ ich so: nach Wetterschlägen 
Scheint doch zuletzt des Phoebus Segen: 
Was schwarz am Horizont aufsteigt 
Meist im Zenith nur grau sich zeigt: 
Eh’ man’s gehofft, wird wieder blau 
Das Himmelszelt und grün die Au. ns 
Die Menschenkinder von heute hinken, i 


Der auf dem rechten, der auf dem linken, De. 


Doch jeder behauptet ohne Gnade: 
„Er gehe ganz. unverbesserlich grade — 
Wer das bezweifle, sei „,,‚roth wie Hecker 
Oder „erzfürstlicher Speichellecker — —” 
Bei Sankt Linne! Mich bedünkt, ich sei 
Auf dem besten Weg zur Kanngiesserei: % 
Darum geschwinde eh’s dunkler tagt, 
Vale, faveque lectori gesagt! 


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Vereinsangelegenheiten. 


Für die Vereins - Bibliothek sind eingegangen: 

| Bericht über die Arbeiten der entom. Section der schles. Gesell- 
schaft etc. 1849. Letzner, Varietäten des Pter. lepidus 
Fahr. BRendschmidt, Genus Callidium, Schilling, Hum- 
meln Schlesiens. Wocke, Hyponomeuten Schlesiens (Psec. 
Fumidella). Wocke, Excursion in’s Altvatergebirge (Coce. 
abiesnana F. v. R. Plut. marmerosella Zell. Depr. do- 
ronicella). 

: Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. 

' Herrich-Schäffer, Systematische Bearbeitung ete. Heft 45. 1850. 

‘ Papilionides 95 —120, Noctuides 101, 102, Geometrides 
74. Text 1I. 43. 

Alexander Butlerof: die Tagschmetterlinge des Wolga-Urali- 
schen Gebietes (in russischer Sprache). Kasan, Univer- 
sitätsbuchdr. 1848. 

Geschenke des Herın Verfassers, Privat - Docenten 
an der Universität Kasan. | 

Bulletin de V’Academie Royale des sciences etc. de Bruxelles 

Tome XVI. P. II. 1849. 
(Wesmael Adnotationes ad deseriptiones Ichneumonum 
Belgii: — notice sur les Ichneumonides de Belgique ap- 
partenant aux genres Metopius Banchus et Coleocentrus: 
-— rerue des Anomalons de Belgique: Selys sur la 
sauterelle  voyageuse observee en Belgique: Du Bus 
parasitisme ‚extraordinarre d’une chenille. Wesmael: 
Teratologie entomologique. 

Tome XVll. P. I. 1850 - 

(enthält nichts speciell Entomologisches). 

Annuaire de l’Academie ete. de Bruxelles 1850. 

Memoire sur l’Agrieulture Luxembourgeoise Bruxelles 1849. 

Memoire sur le Pauperisme dans les Flandres Bruxelles 1850. 

Memoire sur la Chimie et la Physiologie vegetales Brux. 1849. 

Catalogue des livres de Ha Bihliotheque de I’Academie ete. 
Brux. 1850. 

Histoire naturelle des Polypes eomposes d’eau douce par Dumor- 
tier et van Beneden, P. II, Description. Compl&ment au 
tome XVI des Memoires de ’Academie de Bruxelles. 

Observations des phenomenes periodiques pour 1849. 

Memoires -couronnes etc. par lVAcademie de Bruxelles. Tome 

XXIN. 1848 —1850 
(enthalten nichts speciell Entomologisches). 

Memoires etc. Tome XXIV. Bruxelles 1850. 

(van Beneden: Recherches sur lV’histoire naturelle et 
le developpement de l’Atax ypsilophora (Hydrachna 


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coneharum) Acaride vivant en parasite sur les Anodontes. 
Van Beneden: Memoire sur le d6yöloppement et Vor- 
sanisation des Nicotho&s.) @ 

Geschenke der Akademie in Brüssel im. Austausche 
‚gegen unsere Vereinspublieationen. 3 

Dr. Küster: Die-Käfer Bo Heft XXI, Nürnberg Bauer & 
Raspe. 1850. 


Geschenk des Herrn en 
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Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des ento- 
mologischen Vereins, im Jahre 180. 
Einnahme. ki 
1) Am Schlusse des Jahres 1849 war Bestand . .Rt.79. 1. 9, 
2) Gekündigtes Kapital . .. 2000 
3) Geschenk Sr. Majestät des Königs al 


4) Entomologische Zeitung und Linnaea entomo- 


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logica durch Vermittelung des Vereins verkauft 421. 27. — 
5) Fernerer Verkauf des Käfer-Katalogs . . „2815. 6° 
6) Porto-Erstattungen .. . . 2. 2.02 em 1... 
7) Zinsen (hiervon 44 Rt. 3 Sgr. noch aus dem 

Jahre 1849) . . 2. Zr ı PT BEE 


B)iärservadle, Aa 8... 
. Put. 1696. 6. 9 
; Ausgabe. 
1) Ankauf von Büchern . . . u N FE 
2) Entomologisehe Zeitung und Linnaea entomol., 
erstere Druck und Papier, letztere gekauft zur 
Mittheilung an auswärtige gelehrte Gesellschaften 265. 21 
3) Arlsshsche Beilagen ..., „Wu NT) We 
4) Druck neuer Diplome Yan .. 23. — 
5) Honorar für Abhandlungen ın ae Einnikk .. 90. —. — 
11 
15 


6) Buchbinder- Rechnungen ie 


7) Gratification des inter. Seerelairs . . 50. - 
8) Remuneration f. d. Schulwärter, und Botenlohn. 18. — 
9) Quittungsstempel . . A — 
10) Bücherrepositorium und Reparatur a 3.12. — 
11) Büreaukosten . . 17. 20. — 


12) Porto, auch Fracht für Sendungen \ vom Aus- 

 Jande. (Seit der erst kürzlich "erfolgten Auf- 
hebung der Portofreiheit 6 Rt. 11 Sgr. 9 Pf. ) 
für von hier abgesandte Briefe und Packete.) 2. 18. Im 

13) Anderweitig und neu angelegtes Kapital . . 1008. —. — 

(Kapitalbestand 2400 Rt.) 

34) Besiand pro Tas m 00. 2. rm 21.2 
Stettin, den 1, Januar 1851. Rt. 1696. 6. 9 

L. A. Diecekhoff, 
Rendant des Vereins, 


- 


IWissenschaftliche Miuheilungen. 


Menograp hia Cassididarum 
auctore Carlo H. Boheman. 
Tom I. cum tab. 4. Holmiae 1850, NapeleHt. (152 Seiten.) 


Bei einem Werke von Boheman hat es die Kritik bequem, 
sie zeigt nur an, dass es da ist: natürlicher Beruf, gediegne 
Gründlichkeit, eiserner Fleiss bilden das solide Tripodium, auf 
welchem dieses Verfassers Arbeiten allezeit fest und verlässig 
ruhen. Innig befreundet mit Gyllenhal und Schönherr hatte er 
Gelegenheit, die ausgezeichnete Individualisirung, welche er dem 
ersteren abgelauscht, in den letzten Bänden der grossen Cureu- 
lionen - Monographie von Sehönherr probehaltig zu bethätigen. 
Boheman’s Anstellung als Intendant bei dem K. Museum in Stock- 
holm hat wo möglich eine Verdopplung und Verdreifachung seiner 
vorher schon bewundernswerthen entomol. Thätigkeit zur Folge 
sehaht. In verschiednen Ordnungen der Inseeten sind seitdem 
von ihm monographische Arbeiten geliefert, und alle verdienen 
das aufrichtigste Lob. So sehr es auch zu beklagen ist, dass 
Lacordaire durch Ungunst der äussern Umstände die so meisfer- 
haft begonnene Monographie der Phytophagen (wenigstens vor- 
länfig) Acht weiter fortführt, so ist es entschieden ein grosser 
Trost, dass Boheman in vorliegendem Werke eine der bedeufend- 
sten Tribus dieser mit den Rüsselkäfern an Artenreiechthum welt- 
eifernden Familie in Angriff nimmt. Dazu kommen die verdienst- 
liehen Arbeiten Suffrian’s in der Linnaea über die europäi- 
schen Arten der Genera Cryptocephalus und Chrysomela *) a 
enzern Sinne) und laut Kiesenwetter’s Bericht (entomol. Ztg. 1849. 
pag. 331) die Aussicht auf eine gute Monographie der europäl- 
schen Species des Genus Haltica von Foudras, so dass wir 
hoffen dürfen, auch die fehlenden Partieen bald in den Händen 
verlässiger Bearbeiter zu sehen, was besonders in Betreff der 
exotischen dringend zu wünschen wäre, da ohne deren gründ- 
liche Berücksichtigung an eine systematisch befriedigende Ab- 
grenzung und Charakteristik der Genera nieht zu denken ist. 

Boheman widmet diesen Band dem Grafen Mannerheim, 
welcher mit seiner bekannten edlen Bereitwilligkeit die von ihm 
erstandnen Cassiden der Dejean’schen Sammlung zur Benutzung 
für dies Werk hergeliehen hat. _Durch eine Bez im J. 1845, 
bei welcher die sfüntkiehen Museen in Berlin, Wien, Parıs, Mün- 
chen, Kiel und Kopenhagen — nebenher auch viele Privatsamm- 
lungen — studirt und verglichen wurden, erhielt Boheman einv 


) Im fünften Bande der Linnaca entomologica, welcher in wenigen 
Wochen die Presse verlässt, 


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10. | % 


Uebersieht üher das damals vorhandne Material zu dieser Mono- 
graphie. Während Linne in der ed. XU nur 37, Fahrieius 1801. 
im ‚syst, eleuth. 121, Schönherr in der synon. inseet. 172 und 
Dejean in seinem Kataloge »esen 400 Arten Cassiden aufführen, 
zählt Boheman jetzt bereits das Dreifache der Dejean’schen Zahl, 
1200, in dieser Monographie auf. 

Das Werk ist Tateinisch geschrieben, was im Interesse der 
Allsemein-Verständliehkeit nur zu loben ist.  Wissenschaftliche 
Beschäftigung mit den Insecten ist wahrlich ohne „Kenntniss der 
lateinischen Sprache quantum satis” gar nicht mehr denkbar, und 
es ist eine gutgemeinte aber ganz verlorene and undankbare Mühe, 
wenn der verewigte Sturm slaubte, durch mühselige Verdeutschung 
der Namen etwas praktisch Brauchbares zu schaffen. Eher wird 
es möglich sein, eifrigen aber ungelehrten Kerf-Adepten das Er- 
lernen der überall gültigen kateinischen Terminologie und der im 
Ganzen nicht weitgreifenden entomol. Etymologie anzumuthen, als 
dass man ohne Een den „F urchtkurzkäfer” oder den „bür- 
germeisterlichen Bitterlaufkäfer” (Herbst’s Amara consularis) ein- 
führen könnte. Ich muss in dieser Beziehung auch unumwunden 
erklären, dass in meinen Augen die lateinischen Diagnosen Erich- 
son’S und Lacordaire’s vor den deutschen Suffrian’s den Vorzug 
verdienen. Freilich ist die nobilis gens philologorum trotz ilsen | 
anhaltenden Schöpfens aus den Quellen der humaniora nichts 
weniger als zur Humanität gegen Donaischnitzer und Neologis- 
men "eneigt, aber meines Dafürhaltens nicht immer mit Recht, 
sobald nämlich der Sprachfehler nicht zugleich den Leser zu 
einem Irrthum in der Sache verführt. Gewiss würde es Dahl- 
bom’s verdienstlichem Werke „Hymenoptera praeeipue borealia” 
nichts schaden, wenn das Latein darin etwas sorgfältiger revidirt 
wäre; aber dem verewigten Erichson, der sich Eine Sic ziemli »h 
scharf äusserte, und dem man auch willig zugehen kann, dass 
er sich einer musterhaften Latinität beflissen hat, ist doch auch 
in seiner Vorrede zur Monographie der Staphylinen ein fatales | 
„eoncederunt” entschlüpft! Dass meine mildere Ansicht keine 
Schutzrede für die unverzeihlichen Nachlässigkeiten und Barba- | 
rismen neuerer und neuster Autoren (nomina sunt odiosa) sein 
soll, wird man mir schon glauben; ich wollte mich nur dem 
Splitterrichten der Stock-Philologen entgegen erklären. | 

Boheman theilt die ganze Familie der Cassididen in drei 
Tribus: | 
Tribus I Capite prominulo, prosterno apice emarginato vor 
truncato, non producte. 

11 Capite prominulo, prosterno apice leviter emarginato | 

vel truncato, producto. } 

1lI Capite omnino obtecto, prosterno apice emarginato, 

non producto. | 


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m. 


u 


Die erste Tisbus zerfällt in 12 Genera, nämlich Delo- 
'erania mit 1, Sphaeropalpus mit 1, Calopepla *) mit 2, 
Epistictia mit 3 ‚ Hoplionota mit 93, Megapyga I). mit 2 2, 
Prioptera mit 16, Himatidınum mit 18, Calliaspis* ) mit 7, 
Beseps mit 10, Calyptocephala *) mit 6, Spilo- 
phora mit 2 Arten. Die zweite Tribus enthält ebentalls 12 Ge- 
nera, nämlich Tauroma mit 19, Desmonota mit 25, Gani- 
sira *) mit 9, Dolichotoma mit 28, Calaspidea ") mit 7, 
Mesomphalia mit 147, Poccilaspis mit 49, ‚Elytrowona 
mit 2 Arten. Bis hieher echt der vorliegende erste Band: - für 
den folgenden bleiben von der zweiten Tribus noch die Genera 
Chelymorpha *), Selenis, Omoplata und Omaspides, 
ferner die ganze dritte Tribus zu abselviren 

Die vier Tafeln -sind sauber gestochen und’ enthalten (jede 
in 6 Abtheilungen) 24 Genusrepräsentanfen mit (meist vergrösser- 
ten) Mundtheilen, Antennen, Beinen ete, 

Druck und Papier machen, ohne luxurios zu sein, der Note 
auf dem Titel „sumtibus regiis” Ehre. 

Dass die Besitzer exotischer Käfersammlungen das Buch 
haben müssen, versteht sich von selber: wer sich auf europäl- 
sche Arten einschränkt, wird seine Rechnung erst im nächsten 
Bande finden, da dieser ausschliesslich exotische Genera behandelt. 

Ich schliesse diese Anzeige mit einer an meinen verehrten 
Freund Boheman gerichteten Bitte, von der ich üherzeugt bin, 
dass recht viele Coleopterologen mir darin beipflichten: 

„Würde Herr Boheman nicht sich bereit finden lassen, zu der 
berühmten Schönherr’schen Curculionen-Monographie ın der- 
selben, ihm als einem Hauptmitarheiter des Werkes ja be- 
kannten und geläufigen Form die seitdem dureh viele nene 
_ Entdeckungen nothwendig gewordnen Nachträge zu schrei- 
ben? Niemand wie Er, hat ein solches Material zur Ver- 
gleichsbasis (— die Schönherr'sche Sammlung ist Eigenthum 
der Stockholmer Akademie geworden —), Niemandem würden 
von allen Seiten die erforderlichen specimina williger zur 
Disposition gestellt werden, und Alle würden sich ” freuen, 
© wenn Schönherr’s Hhsterhliches Andenken auf diese des Man- 
nes und des Werkes würdigste Weise geehrt würde!” 


C. A, Dolirn. 


) Gegen diese Namen dürfte Agassiz’ Nomenelator theils aus syno- 
. green, theils aus philologischen Gründen mancherlei Bedenken 
aben. Y 


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Literarisches von P. ©. Zeller in Glogan. 


1. Föürsök till systematisk uppställning af 
de i Sverige fürekommande Nattfjärilar‘) 
af | 

©. IF. Boheman. (3. 1548.) 


Schweden hat zuerst eine wissenschaftliche Bearbeitung 
seiner entomologischen Fauna erhalten, und zwar aus der Hand 
seines Linne. Wie sehr aber die Schweden durch ihren grossen 
Meister zur gründlichen Erforschung der Produkte ihres Landes 
aufgefordert worden sind, so können sie sich nieht rühmen, hin- 
sichtlich der Lepidoptern. gleich Grosses, wie in andern Insecten- 
Ordnungen geleistet zu haben. Ja, sie gestehen es mit Verwun- 
‚derung ein, dass sie diese Ordnuns ungebührlich vernachlässigt, 
die Kenntniss vieler Linne’schen "Species räthselhaft gelassen, 
ausländischen Händen die Bekanntmachung eines guten Theils 
der für ihr Land neuen Arten übergeben, kurz, sich hinsichtlich 
der Lepidoptern des ihnen dureh. Linne gewordenen Vorzuges 
nicht würdig gezeigt haben. Ueber 20 Jahre (1784—1794) nach 
der Erscheinung der Linne’schen Fauna Suecica (1761) lieferte 
Thunberg in seinen dissertationes academicae eine nicht ganz 
unerhebliebe Anzahl Beiträge. Nach einem eben so grossen Zeit-., 
yaum (1816) bearbeitete Dalman in den Kongl. Vetenskaps Aca- 
demiens Handlingar die schwedischen Tag- und Abendfalter auf 
eine so treffliche Weise, dass zu bedauern und schwer zu erklä- 
ren bleibt, dass die Fortsetzung. so lange ausbleiben konnte. 
Ahermals nach einer Pause von mehr als 20 Jahren (1839) heferte 
Zetterstedt in seinem Werke Inseeta lapponica eine Uebersicht der 
ihm bekannten schwedischen Falter. Aber trotz der Gründlich- 
keit dieses Werkes ist Schweden noch weit entfernt von einer 
nur einigermassen vollständigen Kenntniss seiner lepidopt. Fauna. 
Denn wenn auch Zetterstedt weder Zeit noch Mühe gespart hat, | 
um alles, was über die Specieszahl Schwedens bekannt geworden 
ist, zusammenzusuchen, so hat er, da sein Werk sich über tig ie 
gesammten schwed. Inseeten verbreitet, und er selbst vorzug 
weise Dipterologe ist, den Schmetterlinzen dennoch nicht die Aa 
gebührende Aufmerksamkeit schenken können, und daher vieles 
ausgelassen , anderes von einem falschen Gesichtspunkt betrachtet 
und so trotz des besten Willens die schon vorhandenen Räthsel 
um ein Beträchtliches vermehrt. 

Jetzt hat sich, und zwar nach einem kürzern Zeitraume, 


*) Versuch einer systematischen Aufstellung der in Schweden vorkom- 
menden Nachtfalter. 


# 13 


nämlich nur 10 Jahre seit dem Erscheinen des Zetterstedt’schen 
‚Werkes, ein neuer Arbeiter für die schwedische Fauna gefunden: 
Boheman , der berühmte Entomoleg, der Aufseher des Königl. 
‚ entom. Museums zu Stockholm. Mit dem vollständigsten Maäte- 
'rial ausgerüstet, hat er, da die Papilionen und Sphingiden durch 
Dalman und Zetterstedt fast vollständig bekannt ‘gemacht sind, 
seine Arbeit mit den Spimnern begonnen. Da diese Arbeit in 
den Kongl. Vetensk. Handl. 1848 enthalten und also wohl nicht 
so zueänelich ist, wie es zu wünschen wäre, so gebe ich hier 
‚eine etwas umständliche Uebersicht derselben. Auf den 3 Seiten 
der schwedisch geschriebenen Einleitung giebt der Verfasser nach 
beurtheilender Aufzählung der Werke für schwedische Lepidop- 
terologie die Gründe an, die ihn zur Fortsetzung der Dalman- 
‘schen Arbeit bewogen haben, Er erklärt, die Dalman’sche Me- 
thode der Bezeichnung der Flügeladern "beibehalten zu wollen. 
Da Boheman’s und Dalnan’s Arbeiten sich eng an einander 
schliessen, so lässt sich dagegen nichts Gegründetes einwenden, 
‚wenn auch zugestanden werden muss, dass man seit 1815 in der 
richtigen Kenntniss des Flügelgerüstes weiter  geschritten ist. 
Dass Boheman dem Boisduval’sschen Systeme folgt, möchte mehr 
Bedenken erregen, und gewiss hätte Mancher mit mir gewünscht, 
dass die ohne Vergleich richtigern Ansichten Herrich - Schäffer’s 
benutzt worden wären. Bedenkt man aber, dass Boheman’s Ar- 
beit wahrscheinlich schon 1847 fertig war, in welchem Jahre 
Herrich’s Text, die Abendsehmeiterlinge und Spinner enthaltend, 
erschien, so ist die Frage, ob der eründliche Verfasser, der ge- 
wiss das Bessere benutzt hätte, damals schon Gelegenheit hatte, 
das Herrich’sche Werk zu kennen, das ungeachtet seiner Vor- 
trefflichkeit sich einer verhältnissmässig sehr geringen Dekannt- 
schaft und Verbreitung erfreut 

Auf die Vorrede, folgen in lateinischer Sprache die schwe- 
Ö dischen Spinner. Die Merkmale der Familien und Gattungen 
‚sind die Boisduval’s, in denen nur die zweekmässige Aenderung 
etroflen ist, dass die Merkmale des ausgebildeten Insects denen 
Ser Raupe und- Puppe vorangestellt Kir Alle Arten sind mit 
sorgfältig ausgearbeitefen Diaenosen und den wichtigsten Citaten, 
. unter denen auch das Haworth'sche Werk nicht fehlt — versehen. 
br en Angaben über Aufenthalt, Flugzeit ete. ist, wenn die Raupe 
ant war, eine Diagnose nebst Bemerkung über die Puppe 
‚ und die Nahrungspflanze beigefügt. Bei den weniger verhreite- 
ten oder schwieriger zu unterscheidenden Arten liefert der Ver- 
eanser stets eine ausführliche Beschreibung mit Hervorhebung der 
besonders auszeiehnenden Merkmale. 
© Es enthält also die Arbeit von Boisduvaf’s Löihosides unter 
3 5 Gattungen 15 Arten, unter denen Set. roseida auf Gottland 
und Oeland und Lithosia pallifrons, auf Gottland im Juli 


Wi 


14 


ziemlich häufig, besondere Auszeichnung verdienen. Von den 14 
Arten der Tribus Chelonides sind ‚Chel. thulea, Japponica 
und Quenselii auf Lappland allein angewiesen, während Chel. 
villiea blos in Schonen und als grosse Seltenheit vorkommt. | 
Von Interesse wäre es gewesen, wenn die echte schwedische. Vil- | 
lieca eine ausführliche Beschreibung erhalten hätte; zwar lässt sich | 
vermuthen, dass die norddeutsche Färbung der schwedischen sehr | 
nahe kommen werde. Von Chel. thulea ist nur ‘das einzige 
Paykull’sche Exemplar bekannt, das die Stockholmer Sammlung 
besitzt; Chel. Quenselii scheint "nach. Zetterstedt erst zweimal ge- | 
fünden zu sein. — Für die Arct, lubrieipeda aueclorum hat 
Boheman Linne’s Benennung Lubrieipeda aus dem Grunde heibe- 
halten, weil Linne sagt: mas alıs flavescentibus. Aber Linne 
giebt seiner Phal. lübrieipeda die Diagnose: alis deflexis albi- 
dis ete.; daher kann meines Erachtens jene irrige Ansicht über | 
die eeschlechtliche Färbung nicht massgebeıd Bu’ die Benennung 
sein, und wenn andere Autoren den Namen Lubrieipeda unrecht- | 
mässig verwandten, so hätte ich mich nicht gewundert, wenn ein 
schwedischer Naturforscher ihn in sein Recht eingesetzt, d.h. der 
Menthastri gegeben, und für Lubricipeda auet. einen neuen ge- | 
sehaffen hätte. Ueber Aret. urticae schreibt Boheman: anne 
revera ab A. menthastri distineta® Der Beweis für die Verschie- | 
denheit ist in der entomol. Zeitung von Metzner geliefert worden; | 
die Stelle (1847, S. 124) muss Herr B. übersehen haben. | 

Die "Tribus Liparides zählt in Schweden 12 Arten in 2 Gat- ' 
tungen; doch ist Lip. morio, obgleich Zetterstedt sie aufgeführt, 
zweifelhaft. Lip. dispar ist schr selten und bisher nur bei 
Carlserona gefunden worden, und Lip. ehrysorrhoea lebt in 
Sehonen und Gottland als Seltenheit, während unsere Lip. auri- 
flua*) ganz und gar in Schweden fehlt. Zetterstedt’s Orgyia**) | 
obseura aus Lappland bezweifelt Boheman einigermassen, da 
sie vielleicht nur eine klimatische Abänderung der O. fascelina 
ist. Dass Coryli, die Boheman auf Boisduval’s und Treitschke’s | 
Vorgang mit Orgyia verbindet, eine Noetue ist, hat nun Herrich- 
Schäffer, nachdem ich Isis 1840, S 232, darauf aufmerksam ge- 
macht habe, dadurch anerkannt, dass er sie im Text zu seinen | 
Nachtfaltern S. 175 als besonderes Genus, Demas, unter seine 
Noetuengruppe Bombycoidae aufnimmt; die Ocellen und der aus- 
gebildete Saugrüssel der Imago verweisen sie, sowie der Bau der 
Raupe, bestimmt aus der Abtheilung der Spinner. 

”) Sie riecht lebend stark nach Moschus; ich habe noch nicht beob- 
achtet, ob in beiden Geschlechtern und ob ihr ganzes Leben hin- 
durch, oder nur vor der Begattung. i | 

”*) Mit Unrecht schreiben Zetterstedi, Boheman, Boisduval u. a. Orgya 
statt Orgyia; Zetterstedt hält ersteres sogar für das Richtige. Das 
Wort ist schlecht genug gebildet, kann äber nach der von Ochsenh. 
gegebenen Ableitung nur Orgyia geschrieben werden, | 


m; 


Unter den 15 Arten der 3 Genera der Tribus Bombyeinae 
sind Od. potatoria und Lasioe. quereifoliä bemerkenswerth; 
erstere ist eine solche Seltenheit, dass B. sie nur auf Thanbers’s 
Autorität als Bewohnerin Eleschlidene anführen kann; leibtere 
kommt gleichfalls nur in Schonen und auf Gotiland als Selten- 
heit vor. Da Boheman Bomb. ceatax Ochsenh. in einem echt 
schwedischen Exemplar gesehen hat, dieser Name also nicht zu 
Catax Linn. zu ziehen ist, so folgt daraus, dass die Zahl der 
schwedischen Spinner um eine Einheit höher anzunehmen ist. 
Ohne Zweifel hat B. meinen Artikel über diesen Namen (entomol. 
Zte. 1847, S. 334) nicht mehr für seine Arbeit benutzen können, 
sonst, olaube ich, hätte er sowohl die Vermehrung der Aria 
wie die Berichtigung der Synonymie angenommen. Ich habe näm- 
lieh dort aus Linne’s Worten den Beweis *) &eführt, dass Phal. 
eatax Linnaei identisch ist mit Gastrop. everia Öehsenh. Das hat 
sich dadurch bestätigt, dass Herr Stainton auf meine Bitte: das 
Exemplar der Linne scheu Sammlung besichtigte und darin ein 
very faded speeimen of Everia En fand. Die Boheman’sche 
Synonymie der DB. catax erleidet somit eine Veränderung. 

Zur Tribus Saturnides gehört 1 Genus mit einer Art. Diese 
Sat. carpini auect. nennt "Boheman Sat. pavonia Linn., und 
offenbar mit Recht. Diesen Namen führt sie in der Fauna Sue- 
eiea, und wenn Linne später Sat. pyri damit verband, so geschah 
dies ohne Aenderung der Beschreibung, ohne Anpassen dersellin 
an beide Arten; streicht man im Syst. naturae die falschen Cita e 
und die Irrige Schlussnotiz, so bleibt alles Uebrige auf die schw« - 
dische Species allein anwendbar. Ueberdies bliebe selbst für den 
Fall, dass man den Namen Pavonia nicht annehmen könnte, ein 
älterer, vor Carpini berechtigter, nämlich Pavoniella Seop. 

Trib. Endromides mit 2 Arten in 2 Gattungen, Drepanuli- 
des mit 4 Arten in 1 Gattung bieten wenig Stoff zu Bemerkun- 
gen. Für Platypteryx nimmt B. die Schranck”sehe Benennung 
Drepana auf; dagegen verlässt er, der Gleichformigkeit der En- 
dungen zu Liebe, Linnes Namen Larertinaria und Falcataria, 
gewiss mit so wenigem Recht, wie er für die Lithosien: lutarella 
und irrorella die jüngern Schöpfungen bevorzugt hat. 

Trib. Notodontides enthält 9 Genera und 27 Species. Von 
ersteren gehören Asteroscopus und Diloba (eaeruleocephala) nicht 
minder zu den Eulen, wie vorher Lip. coryli; die Zahl der 
"Arten mindert sich 'also hier um 3. In Dieranura werden bi- 
euspis, bifida und furcula als schwer zu unterscheiden, 
aber als sichere Arten angesehen und eine der fureula nahe ste- 


*) Iırig habe ich Linn in der Anm. $. 335 eines Sprachfehlers be- 
schuldig. In den Worten Neustria minor hat man Neustria als 
Ablativ zu nehmen. 


ng Da 
a en FRE 
hende Dier. borealis nach 10 lappländischen Exemplaren he- 
schrieben, doch mit Zweifeln an der speeifischen Verschiedenheit 
von fureula. Ob die 3 erstgenannten Arten sich ohne Kenntniss 
der Raupen nach den Merkmalen der Diagnosen werden sicher 
unterscheiden lassen, ist mir zweifelhaft. — Bei Asterose. nu- 
beenlosus fehlt die Thunberg’sche Notiz: Westrogothia; Gyl- 
lenhal. — Zur Not. dietaea L. zieht Boheman ohne Bedenken 
Bomb. tremula L., wahrscheinlich mit Recht, was die Ansicht der 
Clerek’schen Tafeln lehren muss, denn sonst ist es etwas schwer 
slaublich, dass Linne dieselbe, so wenig veränderliehe Art unter 
zwei Namen und so nahe neben einander (No. 58 tremula, No. 60 
dietaea) beschrieben habe. — Die Zetterstedl’sche Not. frigida 
hezweifelt Boheman, indem er sie für eine durch lappländisches 
Klima verdunkelte N. dietaeoides anzusehen geneigt ist. — Bomb. 
eapucina L. scheint Herrn Boheman nur Not. eamelina 2 oder 
var.; vielleicht lässt sich in Linne’'s Sammlung Gewissheit ver- 
schaffen. — Cnethoc. pityocampa steht auf "Thunberg’s 
Zeugniss als schwedischer Spinner. Mir ist es höchst zweifel- 
haft, dass diese in Südevropa einheimische Species in Schweden 
vorkommen könne; dagegen zweifle ich gar nicht daran, dass 
die norddeutsche En. pinivora sich auch bis nach Schweden 
verhreite. — Das Gen. Clostera hat nur 3 schwedische Species; 
auffallend genug ist es, dass unsere gemeine Cl. anachoreta 
in Schweden gänzlich fehlt, während Cl. eurtula in Mittelschweden 
und Norwegen und Cl. reelusa selbst in Lappland vorkommt. 

Die Trib. Cocliopodes enthält 1 Genus mit 2 Arten. Mit 

Bdv. verlässt Boheman Knoch’s Genusnamen Heterogenea und 
nimmt den schlecht gebildeten, Limacodes Latr. an. Möge das 
Datum der Bekanntmachung für den recht gut passenden Knoch’- 
schen entscheiden! Die Weglassung der Endung ana in den 
beiden Speciesnamen ist ganz. in der Ordnung. 
; Die 2 Genera der 'Trib. Zenzerides enthalten 2 Arten, das 
einzelne der Tribus Hepialides 6, und unter diesen eine neue, 
Hep. arctieus aus Nordschweden, wo sie an Tanacelum vulgare 
wohl nach Art des Hep. hectus fliegend gefunden wurde, 

Schliesslich bespricht der Verfasser noeh die schwedischen, 
mit Unrecht unter die Spinner versetzten Arten und führt 2 ihm 
gänzlich unbekannte an: Bomb. grisea Thunb. und Bomb. laeta 
Fabricius. 

Wenn wir nun die 4 zu den Noctuen gehörigen Arten weg- 
lassen (Lip. coryli, Asteroscop. nubeculosus und cassinia, Dileba 
:aeruleoceph.) und alle als fraglich aufgestellte Arten als sichere 
aufnehmen, so enthielte die Boheman’sche Arbeit die Diagnosen 
von 96 Spinnern. Zu diesen ist hinzuzufügen: Gastr. eatax L, 
everia Knoch. ! 

Da sich bestimmt die eine oder andere der Jappländischen 


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neuen Arten mieht bewährt, die eine oder andere nur dem Pa- 
{riotismus eines Schweden ihre Aufnahme in’s schwedische Bürger- 
echt verdankt, so lassen sieh mit voller Sicherheit bis jetzt nur 
etwa 94 wohlbegründete Arten als zweifellos sehwedische anneh- 
men. sinige Bereichän angen wird erhöhter Beobachtungseifer 
wohl nachliefern. Da nun auch Boheman die Psy chen ganz 


unberührt selassen hat, um sie den 'Tineen einzuverleiben , so 


wird die Zahl der schwedischen Spinner sich ohne Zweifel etwas 
über 100 erhöhen. 

Möge es dem fleissigen und geschickten Verfasser bald 
möglich werden. die Fortsetzung seiner höchst werthvollen Arbeit 
zu liefern. Zeller. 


Br 


eV ersuch einer Eonog Srabhie der By cänen 


mit Abbildungen nach der Natur 
herausgegeben von 
Bernhard Gerhard, 
Mitshel des naturwissenschaftlichen Vereins zu Hambure, 
Hamburg und Leipzig (1850). 4. 
Erstes Helft. RN 


Wenn ein neuer Bearbeiter der europäischen Lyeäniden 
noch Sioff zu interessanten Bemerkungen in Ueberflass vorfindet, 
so lässt sich von einer selbst mangelhaften Bearbeitung der ge- 
sammten Lyeäniden eine überreiche‘ Fülle (der Belehrung er- 
warten. Indem ich daher aus der Ankündigung einer „Mone- 
sraphie der Lycänen” auf ein Werk über die sesammte Familie 
schloss, war ich nieht wenig auf das Erscheinen der sofort be- 
stellten ersten Lieferung sespannt. Der Anblick derselben ifher- 
zeugte mich “alsbald, dass die Leistung eine ganz andere ist, ala 
die Jeder nach dem Fitel erwarten muss. ‘ Da das erste "Het 
niehts Jiefert als europäische Arten des Genus Thheela, so’ ist 
offenbar, dass der Herausgcher nicht daran denkt, did Exoten 
mit in seine Bearbeitung, wenn man es so nennen kann, zu zie- 
hen, dass er also mit der Bezeichnung: .„Menographie der Lr- 
eänen” einen Fehlgriff gethan hat. Das 20 Zeilen lange Vor- 


wort, das nur von „‚Menographieen” spricht, klärt über das, was 


man zu hoffen hat, weiter nicht auf, als dass es die Vermuthung 
bestärkt, dass der Verfasser die Bedeutung des Ausdrucks nicht 
versteht. Diese Vermuthung wird aber zur klarsten Gewissheit, 
wenn man den Text, oder wie man das nennen soll, was der 
Verfasser selbst mit der Ueberscheift: ‚Versuch einer Monogra- 
phie der Lyeänen” bezeichnet. ansieht. Auf einer Quariseite ist 
nämlich die ganze sogenannte Monographie des Genus Theda 
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gegeben! Wie dies möglich ser. wird air ‚schwer begreien. 
Daram setze ich zur Erläuterung die @ sanze Beschreibung der er- 
sten Art her: „1, Betulae L.. Buropa Platte 1, Fig. ide Ochs. 


1,2, S. 113. Treitsch. X, 1, 8. 79.” Das ist alles,» was den 


Monog raph über diese Art zu sagen weiss! Auf. diese Weise 
sind alle ältern Arten abgehandelt. Die neuen, von denen mau 
doch wenigstens Beschreibungen erwarten sollte, nehmen fast nicht 
inehr Platz weg. So wird eine sichere, neue Art: Thecla abdo- 
minalis, folgendermassen behandelt: „16, abdominalis Le- 
derer. Türkei. Platte 4. Fig. 3. a, bh. 2-. Kine neue Art, vom 
Hın. Kindermann bei Klisahethpol sefangen und mir vom Hrn. 
Lederer gütigst eingesandt. Leider besass derselbe nur ‚das 2. 
Bemerkenswerth ist die schwarze Spitze am Hinterleibe.” — 

Die Zahl der Namen, die hier unter Theela figuriren — 
ieh kann sie nieht Arten nennen, da der Verfasser te Nas 


men ein: „Var.“ voransetzt — ist 18. Das ist dadureh ermög- 
licht, dass Varietäten eigne Namen erhalten haben und auf gleiche 
Stufe mit echten Arten gestellt sind — ein Verfahren , en ganz 


an den Anfang unseres Jahrhunderts erinnert, und ahst geeignei 
ist, die Begriffe über das, was Art ist, zu verwirren. Eine Var. 
der Thecla betulae & heisst hier, als 2te. Nummer, Spinosae 
mihi, eine Var. der 'Th. quercus 2 als l5te Nummer, bellus 
mibi. Ungeachtet für Th. ilieis Ochs. die Fabriei'sche Benen- 
nung Lynceus aufgenemmen ist, die die Ste Nummer bildet, so 
iebt es doch noch als Nummer 15 eine Var. Luyneens Hübn. — 
und dabei die Notiz: [diese Var.) „entsteht, we auch der Mann 
etwas Gelb hat. Hr. Lederer sandte mir ein Pärchen dieser Var., 


der Mann jedoch ohne Gelh.” — Dass ven einer gemügen- | 


den Vaterlandsangahe nicht die Rede sein kann, lässt sieh aus 


dem sehon Mitgetheilten vermuthen. Dei Ne. 12. Spini heisst 
es: „südliches Deutschland, Frankreich“ — obgleich die Art 
die ganze Oder entlang bis nach Pommern hinein vorkommt; 
bei No. 17 Evippus Hbn., . deren, Naue wahrseheinlichsldes& 
halb wieder aufgenommen ist, weil ein Erz ınzose, Boisduval, mit 
‚seinem Beispiel voranging — heisst es: „Portugal“ — obgleich 
die Art im südlichen Frankreich, und. w ahrscheinlich nicht ind 

in Spanien vorkommt; bei No. 4 W— album: ‚Denischland 
während :dieser Falter im ganzen südlichen Europa und selbst in 
Kleinasien lebt. u“ 


Des Neuen mehr erhälten wir in der Aufalieng, eines Pa | 


sondern Genus: „Argus mihı“. Dieses Genus wird auf fel- 
gende merkwürdige Weise begründet: ‚Da sie (Theela Lede- 
reri Kind.) weder zu dem Genus Theela, noch in die Nähe: von 
Telicanus sanz passt, so habe ich sie unter eignes Genus 
gestellt, u zwar „Argus“, der vielen Augen auf der ‚Unter- 
seite wegen, : Jch jragte hei Hrn. Lederer darüber an, wohin 


i 


18: 


tan sie stellen sollte. and schrieb anin. derselbe. dass Auch Hr. 
Dr. Herrieh- Schäffer sie nieht zum Genus Thecla gezogen wis- 
sen möchte. ‚Dies veranlasste mich, ıhr ein eignes Genuszu 
sehaffen! * . of 

Doch genug des Abse hreibens! - Sonst eopire ich die ganze: 
Monographie des. a Theela, uud Argus dazu, | 

"Wenden wir uns zu den 4 Tafeln Abbildungen! Diese 
Kallen olliichlür die eigentliche Leistung sein. Lesen wir die 
Worie der Vorrede: „Die schönen und äusserst genauen Zeich- 
sangen und Colorite sind durch den Maler Hin. H. Tessin in 
Altona angefertigt“, so erklärt sich, warum Hr. Gerhard auf dem 
Titel des eis sagte: Monographie, herausgegeben von G., 
und (dass, wenn hier von einer verdienstlichen Anbäit die Rede 
sein kann, diese allein dem Hın. Tessin zuzuschreiben ist. 

Die Abbildungen, 12 auf jeder Tafel, meist S und 2 von» 
der Oberseite und. dazwischen ein Exemplar im sitzender Stel- 
lung, erheben sieh anf keine Weise über die Hübner’schen Lei- 
stungen. Non Details ist natürlich keine Rede. Die Fühler, 
ohne Unterschied durch eine punktirte Linie ausgedrückt, welche 
sieh in einen schwarzen, oben weissen Rnofen endigt, sind ven 
willkürlicher Länge und selbst nicht bei. jedem Exemplar gleich. 
lang; die Beine — bei Th. rubi so. ausgezeichnet! — sind 
sleichfalls alle nach einerlei Modell. Umrisse und Färbung sind 
im Ganzen richtig; die Vorderflügel sind jedoch fast durchgängig, 
zu breit-an der Basis. T bh. acaeciae ist sowohl in der Flügelge- 
stalt wie in der Grundfarbe gänzlich verfehlt. Dass nicht. alle 
Abbildungen nach der Natur sind, wie der Titel des Werks zu 
versprechen scheint, gesteht Hr. Gerhard hei Var. Lyneeus; Hübn. 
selbst ein, deren erde Figuren aus Hülmer covirt sind. In einer. 
Eich Monographie eh Are nichts zu sagen, da. Fils 
Erreichung der Vollständigkeit das Copiven sich oft nicht um- 
gehen lässt. Aber die Gerhard'sche Monographie könnte ‚diese 
Copien recht aut entbehren. Di; 

Welchen Zweck erreicht nun. der Herausgeber durch seine 
Monographie? Auf eine Bereicherung der Wissenschaft kann er 
gar keinen Anspruch machen. w 
Vorzüglichkeit ist an den Bildern nieht zu rihmen,, und 
wäre sie Ich noch so gross, so würde sie bei so vielem Ueber-. 
Hüssigen keine Bitireichenite Entschul dirung sewähren, zumal da 
die wenigen neuen Arten, zu denen sich Th. ilieioides (wohl 
nieht gesellen wird, jedenfalls in dem vertrefflichen Herrich- 
Schäffer'schen Werke erscheinen werden. Das Belehrende des 
sauzen Heftes reducirt sich auf eine wngeordnete Zusammenstel- 
lung der europäischen Thecia-Arten auf wenige Blätter. ' Für 
diese wird ihm Niemand erkenntlich sein. wenn auch ‚der "ER 
des Heftes, ein Thaler, nieht übertrieben i 


ax 


E 


20 | : Bei: 
: 

Unter diesen Umständen bäisst sieh das Gerkard’sche Unter- - 
nehmen nur als ein ganz verfehltes bezeichnen. Hoffentlich wird 
dem ersten Hefte Ihn auf gleiche Weise behandeltes zweites und 


f 
eben so wenig einer Monographie der Lyeäniden von dieser Be- 
schaffenheit die in der Vorrede in Aussicht gestellte Monographie 


der Zygänen folgen. f De r T 
4 5 a se & . ' 


Entomologische Notizen 
vom 
Lehrer Cornelius in Elberfeld. 


}. „Vor einiger Zeit hat Fr. Will dureh mikrochemische 
und mikroskopische Versuche gezeigt, dass die Hautenfzündung 
erregende Flüssigkeit in den Haaren der sogenannten Prozessions- 
raupe (Bombyx - "Gastropacha - processionen) sowie in den Giftor- 
ganen einiger Insecten niichts anders sei, als Ameisensäure.“ 
Gonrn, für prakt. Chemie von Erdmann und tin som ie 

2. u. 3. Hft. 1849.) 


Diese Notiz veranlasst mich, eine Erfahrang über die hef- 
tige Wirkung der Ameisensäuse mitzutheilen, die ich im Sommer 
v. J. selbst zu machen Gelegenheit hatte. Auf einem Spazier- 
gange mit einem Collegen forderte ich diesen auf, sich bei einem 
nahe am Wege anfgethürmten Nesthaufen der Form. rala von | 
dem Nervenreize des aus diesen Nestern aufsteigenden Dunstes | 
zu überzeugen. Mein Begleiter führte einen kräftigen Schlag 
mit der flachen Hand auf dk Nest, und brachte die Hand schnell 
unter die Nase, schrie aber plötzlich laut auf, und behauptete, es 
sei ihm Etwas in’s rechte Auge gekommen. An dem Auge war 
Nichts zu sehen, es konnte aber nicht willkürlich geöffnet wer- 
den. Bald {raten Entzündung und Geschwulst ein; es musste 
ärztliche Hülfe in Anspruch genommen werden, oil; erst nach 
S Tagen war das Uehel — wohl nur van Ameisensäure hertuh- 
rend — wieder beseitigt. er 


2. Locusta eantaus Charp. traf ich ım August d. 3. schw, 
zahlreich beiDortmund in Westphalen auf dem ‚freien Be 
im Klee und andern Futterkraut an. - Bei uns — 6 Meilen von 
Dortmund — kommt nur Loc. viridissima vor, und Beide scheinen 
einander hinsichtlich des Aufenthaltsortes überhaupt auszuschliessen, 


3. Poophagus nasturtii Germ. kann ich jetzt auch als ei- 
nen Bürger der preuss. Rheinprovinz bezeichnen , indem ich den 
Käfer am 31. Juni in einem einzelnen Exemplare be ei Erkrath 
unweit Düsseldorf sammelte. Ich zweifle kaum, dass sich das 
schöne , ‚bisher seltene Thier hei weiterem Nachlorsikch auch in 
andern Gegenden Deutschlands finden lassen wird. hi 


di 


e. 
21 


4. Lamia (Pachystola) textor L. Von diesem Käfer habe 
sch zwei weibliche Stücke, jedes mıt mehr oder weniger 
deutlichen Rippen auf den Flügeldeeken, aus der Ge- 
send von Osnabrück stammend, vor mir. Dieser Rippen sind 
wer: jeder Flügeldecke drei; die an der Nath berührt mit ihren 
Enden W urzel und Spitze, die folgende zweite reicht von der 
Würzel h zur benlenartigen Erhöhung, und die dritte kürzeste 
verschwindet schen vor derselben. Die Zwischenräume sind nach 
vorn weiter, als nach hinten. Von der kürzesten Rippe bis zum 
Saume der Flügeideeken bleibt ein grosser Raum von jeder rip- 
penartigen Erhöhung frei. Bei den andern Individuum sind gleiche 
Rippen zu erkennen, aber sie sind viel schwächer, fast verloschen. 
Beide Stücke sind nicht so breit und Sach wie die aus andern 
Gegenden, vielmehr gewölbter und schlanker, auch nach vora 
verschmälert, der Absturz von der Beule der Flügeldecken bis 
zur Spitze schroffer und kürzer. Da sie in allem Uebrigen mit 
den gewöhnlichen Formen übereinstimmen, so möchten sie viel- 
leicht als. interessanfe Local-Varietäten anzusprechen sem, 


5. Cetonia (Oxythyrea Muls. — Leueocelis Burm.) stietica. 
Lin. Ju einem Zusätze zu seiner Beschreibung dieses Käfers 
(Handb. d. Entomol. 3 Bd. S. 431) erwähnt Burmeister eines 
einzelnen männlichen Stückes, in der Kegentschaft Algier ge- 
sammelt, und von Parıs aus als Cet. funesta Oliv. einge- 
sendet, welches sich durch den fast gänzlichen Mangel der Be- 
haarunz, eine tief  rabenschwarze Farbe, ganz schneeweisse 
Kleeken, den ganz ausgebildeten Seitensaum al Vorderrückens, 
lie Anwesenheit eines grossen weissen Fleckens auf der einen 
Ecke der Schulterblätter, den Nebenseitenstücken und auf dem 
obern Seitenrande der Mei tasternalplatte, durch grössere Flecken 
anı Hinterieibe und der Afterklappe — endlich aber noch dadurch. 
von Cet. stietiea sich unterscheidet, dass die Vertiefung des 
Bauches heim Männchen zwei weisse Flecken zeigt. 
Burm. zweifelt, dass diese Unterschiede zur Aufstellung einer Ge 
sendern Art berechtigen, da der Mangel des Haarkleides wohl 
durch Abreibung verursacht sein könnte. 


Ich habe in Paris zwei männliche ‘Stücke eines der Cet. 
stieliean verwandten Käfers, angeblich ebenfalls aus Algier stam- 
mend, erworben, die wenigstens insofern mit der von Burm. er- 
wähnten funesta Ohv. übereinstimmen, als sie beide zwei weisse 
Flecken — anf dem 1. u. 2. Bauchringe — haben. Eine ver- 
sleichende Zusammenstellung wird die Verschiedenheit meiner 
fraglichen tunesta Ohv. von der stietica ir und zugleich allen 
übrigen ähnliehen Cetonien Burmeister’s s herfäablten lassen, 
wenngleich dadurch die Identität der a noch keinesweges 
feststeht, 


22 


' Cetstvetiea Lin 
ns hreit, lacht) 


Farbe: metallisceh sehwarz, srün-i -— schwarzbräun 


lich, oder kupfrig. 
Kopfschild: 


'seicht ausgeschnitten. 


breit. Vorder vandı— — | 


' Get. funesta Oliv? 

_— ehnatin o ‚kürzer. 
‚ odertiel- 

| ‚schwarz, ohne Metallglanz. 

— schmal, Vor derränd tief ans- 

| seschnitten. NE 


t 


Atiraı deutlich abgesetzt, mtl -— ohne alle Mi; 
zwei tiefen" Gruben, kielartig; fung, mit dem  Kopfschilde 
serhöheter Mittellinie und grö-) sleichmässig dieht  runzelig 
berer zerstrenter Punktirung, punktirt, auf der Mitte der 
“als auf dem Kopfschilde. Stimm eine glattere Stelle: 
Seheskiet: punktirt, nach den AELEN ganzen Breite nach glatt, 
Seite zu ein under, latter m Natden punktirt. 
Raum. 
Norderrücken: breit, Nach; — — schmal, vern s Sl zewölbt; 


"Seitenwand in einen ziemlich 
weiten Bogen ausgezogen, des-, 


Bogen d. Seitkonhadin Abbisuhn, 
die weiteste Ausdehnung weit 


sen grösste Ausdehnung nur vor die Mitte fallend, Saum | 
wenig vor die Mitte : fällt; der. schwach aufgebosen, Hinter- 
‘ 4 I 


ren schwach besetzt: : 

fast durchaus ehne Haare, 

deutlicher, zlatter, 
vorn sich 
"Mittellinie, 
diehterer, 
__strenferer Punktirung. 


und vorn feinerer. 


3 


Flügeldecke n: slänzend, mit) 
kreideweissen Flecken und 


weissen, langen weichen spär-' 


lichen Haaren; Punktirung, be- 
sonders in der! Schullergesend,, 
«roh, die Purkte anf den »lat- 
ten Stellen neben: den Rippen 
in Kettenlinien geordnet. 


es 


Saum elihlich stark aufseho- 
gen, die Hinterecke spitz, der! 
R: nd mit kurzen, weissen Haa- 
Oberseite 
mit! 
hinten und) 
etwas ern ehtdrnder 


hinten gräberer, zer- 


eeken abgerundet, Rand 
mit hingen relhlichen. Haaren 
dicht besetzt; Oberseite, besen- 
ders m den stark vertieften | 
' Yorderwinkeln und um die mei- 
sten Flecken stellenweise mit | 
| zelblichweissen längeren oder 
| kürzeren Härchen, ohne, i er | 
; mit verloschener Mittellinie, die | 
Punktirung _iherall dichter, 
wenn auch vorn feiner und ge- 
drängter, sis hinten, und daher 
weniger slänzend. 13 A 
I — gedämpft, mit selblich- 
weissen, ausser neben der 
zrossen und in der Vertiefung 
unter der kurzen Rippe AT | 
reicheren Punkten und Flek- 
| ken, und kurzen, steifen, 'ab- | 
| geschnittenen weissen Härchen | 
| dichter bedeckt (ein Individuum 
| fast ohne alle. Behaarung); 
Punkte schmäler, Bogenpunkte 
steis kleiner und rundlicher, | 
auf den Rippen die Punkte in | 
Reihen geordnet, ‚abo keian 
Kettenlinien. a 


’ 23 


Männchen: mit'vier weissen — —- mit zwe+ dergleichen 
- Fleeken. 5 


Flecken in der mittlern. Längs- 
vertiefung des Bauches. | 


Elberfeld, im November 1850. 


Epitöinatis sehe Uebersicht der Meno- 
gsraphie de Vancien genre 
Cis des auteurs par M. @. Mellie. 
(Annules de In soeiele entomol. de France II, Tom. VT. 1848.) 
vol 


Seminarlehrer Siräbing in Krfurt, 


Die Arten des von Laireille aufgestellten Genus Cis theilt | 
der Verfasser nach der Zahl der Antennenglieder in neun Genera, 
je nachdem 11, 10, 9 oder S Glieder vorhanden sind. Er nimmt 
für seine Gattungen: amen ausdrücklich das Recht der Priorität ge- 
wen Redtenhacher in Anspruch, weicher später, als Melli& die 
Cis Lir.im die vier Gattungen Die yAtaRaS, Cs, Entypus und 
Orophius hrachte. 

„Meilie gründet auf CGis retiealatus die Gattung Endeeca- 
tomus ') mic a Fihlern, 5 Tarsengliedern des 
und’ 4 des. Ein zweites Genus jst auf Cis eribratus gegründet 
wnd schen in Dejvan’s Katalog Kylographus genannt, mit 
Iöchedr. Fühlern und der Eigenthümlich keit, dass die linke Mäni 
dihel des Z° mit einem zeraden Horn bewaffnet ist; die sezähn- 
ten Se haben ‚Rinnen zum Kinlegen der Prsen Halr sind 
bei du. 2 viergliedrig. 

Das Genus Ropalodontus **) hat 10 gliedrige Fühler, blos 
sezähnte Schienen und gründet sich auf Cis perlorätus. 

Aus den übrigen Arten stellt Mellie in das Genus Ennear- 
thron #**) die mit B lied. Fühlen und in das Genus Octotemnus 
die mit Swliedr. Fühlern. 

Redtenbacher hat in der Fauna austriaea diese Namen nicht 
angenommen, und entspricht sein Genus 


Dietyalotus' dem Genus Endecatomus Mell.. 
Cis und Entypus_.. „  Kinnearthren Mell., 
Orophius r . Vetetemnus Mell, 


Kopf und Vorderricken tragen bei Cis oft Kennzeichen der 
Geschlechter. Zuweilen sind die Vorderränder des Kopfs beim JS 
an den Seiten aufgebogen und in der Mitte ansgeschnitten, zu- 


) Muss Henmdecatomus heissen. er 
) Zu schreiben Rhopalodontus. 
"") Sollte Ennearthrum heissen, ÜA.D. 


24 ai N. 


‚o 


weilen zeige ieh vorn nam Kopfe zwei Erhöhungen RT ja Hörner. 
zuweilen nur eins, oder ei latte von verschiedener Horn, breit, 
chmal, zurückgebogen oder ‚ausgebogen. .. vr Ve 


:r Vo en 
verlängert sich beim d über den Kopf in zwei he nartı Se 
sätzen und ist dann breiter und stärker als der des 9- 

Die Käfer leben meist in Schwämmen, oft in grösserer An- 
zahl vereinigt, z. B. unter den Hüten der Löcherspilze (Polypo- 
rus Fries.) and Wirrschwämme (Daedalea Pers.), deren häntige 
Substanz sie zernagen, ‚ohne die äussere Oberfläche anzugreifen. 
Auch finden sie-sich an abgesterbenen Bäumen, besonders in den 
Schwärmen, die, sich ter deren Binde bilden. Ebenso häufig 
leben sie an den Stöcken gefällter Bäume, und es scheint dem- 
nach ihre Bestimmung zu sein, gewisse Arten von Baumschwän- 
men zu zerstören. r 
“5 Die Lärve — (die von Cis alnı, ist ausführlich in dem 
Werke; von. Lucas über Alster baschsiehem) ist im Allgemeinen 
eylindrisch, weiss in's Gelbliche, Kopf und Aftersegment röthlich- 
gelb. Der Kopf ist gewölbt, der Länge nach sefureht, ‚glatt mit 
einzelnen Haaren. Yor den kleinen schnärzlichen Augen stehen 
die kurzen, mehrgliedrigen Fühler, die sich in eine Borstel ver- 
dünnen. Die Oberli ipve ist breit, die Unterlippe schmal, vorn mit 
einem einziehbaren Höcker, unter welchem die zweigliedrigen Lip- 
pentaster mit, verlängertem Endgliede stehen. Die Maxillartaster 
sind dreigliedriig mit verlängerten Endgliede, die Mandibeln bereit 
und gezähnt. “Der Leib besteht aus 12 Segmenten. Das erste, 
grösste, ‚und die beiden folgenden tragen je ein Fusspaar, und 
jeder Fuss hat eın breites Grundslied, zwei dünner werdende 
eine ziemlich starke Klaue. Die‘ Segmente sind seitlich etwas z 
sammengedrückt und tragen je cin Stigma und einige Haare; 
das letzb; endigt oberhalb. in zwei. aufrechten röthlichen Dorneu 
und hat unten einen Warzenfuss. 

Die Puppe ist hellgelb, etwas behaart, zeigt deutliche 
Gliedmassen und am letzten Hinterleibssegment zwei aufrechte röth- 
liche Dornen, wit denen sie an den Zellenwänden des Schwan- 
mes festsitzt. 


Endeeatomus Mellie, 
Dietyalotus Redth. 


Der Kopf ist etwas erhaben und zum Theil: in Pr vor 
derräcken versteckt. Die elfgliedrigen Fühler stehen oberha In 
sor.den Augen und sind kaum doppelt so Jang, wie der Kopf. 
Das erste Glied ist lang, nach vorn verdickt, das zweite eben so 
dick, aber nur halb so lang, die sechs folgenden klein und dünn, 
werden aber vom vierien an breiter als lan s und grösser. Die. 
drei Endglieder sind viel wrüsser und bilden eine gegliederte. 
etwas zusammengedrückte Keule, —. Die Augen sind rı 


wm 


25 
° 
vorspringend; die Oberlippe halbkre örmig, vorn mit dicken 
Haaren besetzt; die Mandibeln stark, dreieckig, hornig und an 
der Innenseite gezähnt. Die Maxillartaster sind viergliedrig mit 
drei gleichgrossen kleinen Re einem längeren ovalen Eindgliede: 
die- Lippentaster dreigliedrig, das Grundglied sehr klein, das 2tk 
fast kuglig, das 3te eben so lang, aber oval. Die Unterkiefer 
sind kaum länger, als die Taster, und tragen zwei stark gebar- 
tete Lappen. Kinn breit, dreieckig, tief ausgerandet, Zunge hor- 
ig, gerundet, vorn erweitert, ausgerandet und behaart. — Das 
an den Seiten serandete Halsschild verlängert sich über den Kopf. 
Das Sehildehen ist klein und länglich, die Flügeldecke gewölht. 
den Hinterleib : umschliessend und am Ende "abgerundet. Dir 
Schienen haben die Länge der Schenkel, werden nach der Spitze 
etwas breiter und tragen hier an der Innenseite einen starken 
Dorn, während der vorspringende Aussenwinkel abgerundet ist. 
Die Tarse sen sind fünfghiedrig, ihr Grundglied versteckt und nur 
bei der Zergliederung der Tarsen bemerkbar, beim 2 scheint es 
mit dem 2ten Gliede sanz verwachsen. Die dei folgenden Glie- 
der sind klein und gleich lang, das Klauenglied aber so lang, 
als die andern zusammen. — Der Hinterleib besteht aus fünf 
‚Ringen, von denen der erste breit, die drei folgenden schmäler 
"und der letzte wieder etwas breiter and nach Aussen eingezogen 
erscheint. 


Einige Stücke zeigen zwei kleine Höckerchen an Vorder- 
kopfe, vieletellt sind" les calie Männchen. 


Herbst hat 1789 den bekannten Repräsentanten dieser Gat- 

tung zaerst als Anobium beschrieben, nach ihm Creutzer, Fabri- 
eıus, Panzer, Duftschmildt. Chstelnan trennte ihn 1840 davou 
und setzte ihn zu Cis. Im Anfang des Jahres 1847 errichtete 
Mellie für ihn in der Revue zoologique de Ja societe Cuvierienne 
das Genus Endecatomus, und Ende dieses Jahres setzte ihn Redten- 
bacher ın seiner Fauna austr. unter dem Namen Dictyalotus reti- 
enlatus zwischen Ochina und Cis. Mellie zlaubt, dass seine Stelle 
hei Bolitophagus die rechte sei. 


1. E. retieulatus Hh. Fuscus, villosus; ‚caput antice 
immarginatum , in oculis projectum; thorax sulcatus, laterihus 
marsinatis; elytra, tubereulis retieulatis et pube lavescente, ad- 
spersa, poslice convexa, et ad suturam Jeviter depressa. Long. 
0.0050 mil. 

Hierher rechnet M. auch Cis rugosus Dej. aus Nordamerika 
in Gory's Sammlanz. e: 

(In Thüringen selten. Bei Erfurt faud ich einst ein Stück.) 

?. E. dersalis Mellie. Fuseus, villosus; caput anfice 
mmarginatum, in oculis projectum ; (horax suleatus, lateribus 
marginabis; elytra tubereulis retieulatis et pube Nlavescente lon- 


/ 


28° 


. 
Ya 


aus adspersa, postice & SOBNOTA et ad sutmram, fortiten, FRI 
vostata. Le. 0,0040 will. Aus Texas. Be Er, m 


Ei E ! 


Dem reticulatns ganz ähnlich. Die well: ve Pa frech ist 
länger, auf dem Halsschilde eine Raute bildend; die Seiten der 
Flügeldecken nehr abgesetzt und der Eindruck Ani der Nath tiefer, 


„» 
Ir L we: 


Xylographus Dei. Cat. 1837 . pag. 33», 


: Der Körper ist sehr gewölbt, kurz, punktirt. ‚Der | 
zum Theil unter dem ‚Halsschild versteckt, vorn leicht: ‚ausge- | 
schnitten und gerandet, in Jder Mitte des Vordertheils. mit einer 
kleinen Verlängerung über der Obherlippe. — Die 10 gliedrigen 
Fiihler stehen vor den Augen, das Grundglied ist stark und | 
eiförmig, das 2te bei seichen: Stärke hallı so lang, das Ste etwas | 
länger und schmäler. das 4-—Tte kuglig und nach und nach dieker; | 
die drei Endglieder viel grösser und breiter, das letzie etwas | 
oval. — Die A ugen sind rund und vorstehend: die berlippe 
länglich, behaart und den Mund bedeckend. Die Mandibeln stark, | 
hornig, an der Innenseite gezähnt; beim 0 ist die linke Man- | 
dihel zw eizähuir „stets länger, als die rechte, und trägt auf ihrer | 
Spitze ein kleines: anfrechtes, etwas nach Innen: ehoxenes | 
Die 4 gliedrigen Maxillartaster sind gross, die 3 ersten ( 
der unter sich gleich, das Endglied oval und so lang, als die 3 
ersten ) zusammen. Die fast ‚dreimal kleineren. Lippentaster 
sind 3 gliedrig, das 1ste Glied sehr klein, das 2te Jänger, das Ste | 
so lans,, wie die beiden ersten zusammen. — Das Halsschild! 
jsf convex, gross, über den Kopf vorgezogen und rings ge | 
vom ae ausgeschnitten. Das Schildchen ee 
Die Flü seldecken sind sehr gewölbt, punktirt, den Hinterleil, 
nechbessend., die Nath ie no hinten meist erhoben. 
hal glatt, bald behaart. Die Vorderhüften und alle Pens 
sind stark, die Schienen so lang, als die Schenkel, am Grunde 
sehmäler und rund, nach der Spitze hreiter und Kuchen an der! 
Aussenseite wez Pihlk und mit einer behaarten Rinne für an Tar- | 
sen. Diese leizterev sind halb so lang, als die Schienen, die 
drei ersten Glieder sehr klein, unter sich sleich, das Klauenglied 
länger, als die vorigen zusammengenommen und nach anssen 
breiter. De er 


Die Käler dieser Gattung leben wahrscheinlich von den ver- 
ronngen Stoffen unter Baumrinden und den dort wachsenden 
x. wämmen. | 


Das Männchen unterscheidet sich dureh eine sehr re 
zuhnartige Verlängerung über der Oberlippe und bei mehreren! 
Arten derch das Eine, Horn anf der linken Kain ve 


j "FR En. Me ir) 
& x ö . da. ‘ . A 


:$ Uebersicht der Arten. 


’‚ 


x omning-marginafus, 


Ä. Corpere, 


zlahre, protheraeis margine anteriore sinnate. 
a) Angulis auferioribus fere rectis, 
or Sur 2 ee a 
3 sulara ix elevuta . . 2 29. Vanthracinus Dup. 


b) angulis anterioribus rotundatis. 
3, subtiliter, im elvtris fortins 


panetatus 2... 202020202... madazascariensis Dap. 
3. densius, undique subtiliter | 
punetatns ATUENE VI NORUNNE. TORRRR EL. CHEN RAN ONCE EIEER TER 
9. subtilissime, erehre ge iere 
smenlosus . . „AEnRap VBlchäfet’ Melt 


B. Corpore puhescenti, margine anferiore prothoraris intexro. 
e) angalis anterioribus rofundatis. 
b, brevis, x xlaber, lateribus breviter 


pnbescentibus RR ERBE Reiche: 
. brevis, profunde panctatus . . . . zibbus Klur. 
. brevis dorfius et dense punctalus . . punctatus Cherr. 
ehblongus, fortissime erihrafus.. ., . bostrichoides Duf. 


A. vorpore glabre , prothorare sinnato. 

„X. hypocritus Dup. Niger, nitidus, convexus, glaber, 
Meine et pr ofunde punetatus.  Prothorax emnino marsinatos, 
antiee protensus et sinuato-arenatus; augulis antıcıs reelangulis 
subobtusis, postieis rotundatis.  Elytra ad. margines et suluram 
ebsuleaia. Mandibula sinistra mars cornuta. Le. 0,0070 mil. 
Madagaskar. 

k Kin Pärchen in Dupont's Sammlung. 

2. A, anthrasinus Dup. . Nigro-eyaneus, obesus, glaber. 
Sat profunde punetatns.  Prothorax ommine marginatns, "antier 
profensus et sinuale-arcuatus, angulıs antieis rect: nauls subob- 
tusis., Elytra thorace sesqm longiora hasi vix latiora. ad mar- 
»ines laterales obsuleatas Maris mandihula si eo. vornuta. 
Le. 0,0040 mill.  Madag. 

3. X. madagascarieusis Dup. Niger, sbesus, nıtidus, 
slaber, subtiliter punctatus, protkorax omnino wurginatus, antiee 
protensus et sinunto-arcuatns, angulis antieis et postieis rotunda- 
tis. Elstra ad margines et saturam obsulenia. Maris mandihula 
sinistra eornut. Le. 0,0023 mill. Madagaskar 

1. X. eorpulentus Kunze. Niger, ohesus, uitidus, gla- 
her, subtiliter ei vrebre puncfains. Prothorax longior Jatitudme. 
enmninn marginafus, antice protensus, sinuato-areuatus, augulis an- 
tieis ef postieis vofundatis.  Elyira ad margines et suturam ob- 
‚suleata. Maris mandihula sinistra cornuta. Le. 0,0025 mill, Peru. 
el‘, Bichardi Mellie,  Ferrugineus, ohesus, glaher, 


Fakt 4 


nn: ’ Bi. 
subrugnlosus, erehre et subtilissime punetnlätus, Protherax Ion- 
. sior latitndine, omnino marginatus, anftice hroteaapnlfäne suh- 
. sinualıs, ungnlis et Jateribus votundatis. _ Elytra, A Apanes # 

suturam obsuleata. Lg. 0,0025 mill. Cayenne. sh 
Bleche Pubescentes. prothorace integro. ne 
Se: X. contractus Reich. Niger, ‚ebesus, breyis, niti-, 
re ıber, erebre punctatus, Prothorax longior Jatitudine, 
emmino marginafas., anfice protensus el regulariter areuatus, an-ı 
gulis et Iateribus rotundatis. EHlvtea ad margines et sufluram ob-| 
sulenta. Le. 0,0018 mill. Brasilien. „ | 
Ye Kg ibbus Klug. Niger obesus hrevis, nitidus, parce 
et longius uubeseens , Prothorax longior latitudine, omnino an- 
gusta marginafus, anlice profensus et reg ulariter arcnatus, angulis! 
et Jateribus votundatis, Klyira fortissime et profunde punetula; ad! 
margines et suluram obsuleata. Lg. 0,0025 mill. Columbien. 
Bi ie Pr rE= Chevr. Ferruginens, obesus, mitidulus,, 
parce et longius puhrseens. Prothorax longior latıtudine,  omnine | 
anguste marginalus, antiee protensus ef vegulariter arcuafus: an-' 
wulis et Iaterihns rotundatis, erebre punetatus. _Klytra fortius et, 
ereher: me punelata, au in: weines ef Briagngl obsulcata, , ‚Maris! 
mandıbula sinistra nik Le. 0,0022 mill. Lebend in Schwän- h 
men aus Columbien. er D 
9% X. bostriehoides Duf. Nigerrimus, elongatus, parce | 
et longius pnbescens. Prothorax longior latitudine, antice pro-' 
fensus, regulariter arcunfas, ibiqne subtilissime marginatus‘ et valde j 
eribrafus, angulıs et ateribhis rotundatis hasique marginalis. 
Klytra fortissime eribr ata, ohsuleaia, ad suturam ordinatim | km | 
margines profunde punctata. Ls. 0,0022=- 0020. mller er } 
Cis bostrichoides Dufour excursion a Ia vallee Pa 
Cis eribratus H. Lucas exploration en Algerie Pi, AM. 
Ir 9rA69: 1250. | 
Cis punetiger Walt Isis 1339? | 
Sardinien, Frankreich, Algier.  Aendert in helleren Kolchem a 
In Aber Sammlung "steckt ein Stück dieser ‘Art, welehes | 
sich unterscheidet durch hellere Farbe, zwei kleine Hörnchen auf! 
dem Stirnrande, diehtere und feinere Punktirune des Prothorax und | 
eine mehr weitlänfiige der Flügeldecken. Mellie hält es für ein d’ 
des hostricheides oder Hinheine Varietät und nennt es.X. Aubei. 
DRopalodontus Mellie. Hi 
Der Körper ist dick. eonvex; der Kopf vorn nicht gehueh- 
ent, ullgerinäßp , etwas abgerundet, mit .einem- kleinen Fortsat 
über der Oberlippe, das mit 2 kleinen Höckerchen. — Fühler 
sehngliedrig, vor den Augen stehend, scheinbar vem Vorderrande 
les Kopfschildes auswehend : das Iste Glied lang, nach vorn 
hreiter, das 2te kleiner, länglich, das 3te und Ate noch‘ kleiner; | 


l 


\ re ‚29 
aber aueh noch länslieh, «he 3 folseniten gleie h Sross, rund. um 
die Hälfte kleiner, als die drei zrossen, runden Endelieder, deren 
letztes wieder etwas oval ist. Augen rund, vorste hend.  Ober- 
hippe verlängert und behaart. Mandiheln ho: ınig, zweizäknie. 
Maxillartaster mit 4 Gliedern, deren letztes oval und länger, 
Lippentaster klein und von derselben Form, Kinnladen 
an der Innenseite hehaart. — Der Hoc »ewölbt, etwas über 
den Kopf vorgezogen, mit kurzen Seiten und abgerundeten Ecken. 
Schildchen klein, “reierkie. Die Flügeldecken gewölbt, an der 
Unterseite nicht nmgeschlagen. Die Hüften ziemlich sk die 
Schenkel hreit und flach, die Sehienen am Grunde sim und 
flach, nach der Spitze breiter und abgerundet mit 7 oder 8 Dörn- 
chen, die Aussenseite behaart, die Tarsen um ein Drittheit kürzer 
als die Schienen, ägliedrig, das letzte länger, als die vorher- 
gehenden zusammen. — Die Antennen und Schienbeine haben 
len Verfasser veranlasst, diese Uebergangsgattung zwischen Xylo- 
graphus und Cis zu stellen. 

1. R. perforatus Gyll.. Nigro-picens, chlongus. con- 
vexus, longivs et parce pubescens. ore, antennis, pedibusque fer- 
rugineis.  Prothorax brevis, lateribus et angulis rotundatis basi- 
que marginatas. Elvira duplo longiora, ad margines suhtiliter. 
a er suhrugoso- -poretate. Lg. 0,0020 mil: 

Cis perforatus Gyil. 3il. 385. Steph. Zetterst. 

(is ra Iris 1839, yasıı 224: 7 

Unrtis vol. ji. 402 führt Cis Periagprr KAUF nit? als 
nm. zu Ptinus rußeornis Marsh. p. 87. No. 20 aut, 

Deutschland, Schweden, Frankreich (ieh WE 2 Stücke 


aus ag N). 


\ 


Cis,Batt: 

Körper Jänglich, gewölbt, etwas eylindrisch. Kopf gewölht, 
unter das Halsschild zurückgezogen, vorn zerandet. oft rweihüdke- 
rig oder gleichsam zweizähnig beim . Fühler behaart, zweimal 
so lang, als der Kopf, vor den Augen stehend, 10 sliedrie. Das 
Grundeliel stark, fast oval, das 2te halb so gross und schmäler, 
das 3fe wenig breiter, das 4 — Tte fast efeich sross und rund. 
Die drei K Endglieder bilden eine Keule, und. dası letzte Glied zeigt. 
eine ovale Form nach der Spitze hin. Die’ Augen sind rund, 
vorstehend und stark netzförmig. Oberlippe honig fast vier- 
eckig, Mandibeln kurz, stark, ‚dreieekig und an der Spitze ge- 
zähnt. Die Mhxillärtaster viergliedrig nit kleinem, sohmerlam, 
etwas gekrümmtem Endghede, das te ist stärker, fast oval, das 
dte etwas ausgeschweift, das Endelied oval und den übrigen zu- 
sammen an Länge: gleich. 1appentaster  dreigliedsig, das 1ste 
und Ste klein, das te grösser und mehr rund. Brusischild eonvex; 
fast immer über den Kopf vorgezogen, an den Seiten serandet, 


5 


36 ‘ 


meist aueh am: Grunde. Der -Vordersand ist bemn zuweileht 
verlängert. und zweizähnig. Sehildchen klein, dreieckig oder 'ge- 
rundet. Flügeldeeken convex, oder etwas « ylindrisch, w—3 mal 
so Jang, als der Prothorax, ranzlig, eben oder gereifelt, meist 
punktirt und oft behaart. Die Hüften sind» sehr Nach. die Schen- 
kel ‚breit, länglich, die Schienen eben se lang, nach der Spitze 
wenig breiter, die 3 ersten Tarsenglieder klein, das Ate länger. 
als jene zusammen, und an der Spitze dicker, Der: Fee 
besteht aus einem breiten ersten und 4 schmäleren Ringen. 
Die Arten lassen sich in 5 Aatheilungen bringen: u 

1. Prothorace inaequali, suhcarinate. 
2, Prothörace suleato. 


3. Prothorace infegre. ee | fr 
x 2 _ 
* . a 
1. ..Prothorace innequalı,. sulearınato,. ' 
| Ren Tı 
A: bäsi- immarginato. A MEER, 
. Elytris ‚agulosis, punetatis . .. „late ie AD Rüben 
. Elvtris: ruzulosis, "suhtiliter punetulans „00020... vugulosus. 
B. hast marginafe. ? ai 
3 Eiyiris: rngulesis, punetato-strialis 2020202002) seligen.. 
4, Elyiis: ‚laesihus , pungtatiskol. lud rl. pallidus. 


i. Cis boleti Seop. Nig:so- piceus, erassus, puhe bre=' 
vissima dense adspersus, antennae, pedesgur ferruginei, Prothorax 
inaeqnalis, earinatus, antiee reilexns, sinuatus, kıtdkihuß late mar- 
yinatun bosliee ummrginafus. Elyira suh serie Pre Kata el voge, 


- 


aspert.. Jg. 0,0040--0025 mil. ah 
bermestes holeti Scop. vier 44.  Fab. El. 1.31 
Der. picipes Hb. vol. ee 137. Tab. 41. Sean 


{nshimm bolett Fah. ES S. 1.237. 6 EL Hb. 
NV 68. 177 Pa 32. $.! 

Kug. 331. 8. | | 

Cis boleti Latı. pree. car. gen. p. 50. Gen. Ins. 3, 12.1. 
Dufis. 58. 2. Gyll 3. 377. Germ. Reise n. Dalm. p. 202. | 

: Zahlreich in Polyporus versicelor. Im Russland in ‚Polyp. 
suaveolus von Motschulsky gefunden. Er ändert in Grösse und! 
Färbung sehr ab. Zu seinen Varietäten rechnet Mellie auch Cis' 
signaticollis Dej. und caueasicus Men. ah a 
nn. rugulosus Mannerh. i. 1. . Nigro-piceus, sabeylın: 
drieus, pube brevi micante dense adspersus.  Antennae pedesque 
dilate brunnei aut ferruginei. Prothorax inaequalis,, earinatus, 
ivansversus, antice refexus et sinuatus, Interilies late marginatus, 
postice immarginatus.  KElytra rugnlosa, vage puuntals Le. 
v.0035—0025 mil, 
ir Polyp. unicolor (Daedalea u. Fries) in Russland in Bol, 
versicolor. | 
3.6, setiger Chevwr. i, 1, Nigre-pieens, subeylindeiens, 


31 


‚squamuls reis. adspersus: antennae ‚pedesque dihute biumnei 
aut Serruginei. Prothorax valde inaequahs, earinatas, transversus, 
‚antiece reflexus, Jateribus et basi marginafus. Elvtra rugulosa, 
punetafo-substriata. Lg. 0,0033 —0.0023 mill. 
Unter Binden, auf Obstbäumen und in Schwämmen. 
4. C. pallidus Reiche i. 1. Ruhro-testaceus, pubeseens, 
‚Prothorax inaequalis, earinatus. antiee reflexus et sinuatus, late- 
ribus et postice arcte marginatns. Elytra vomplanata et punctu- 
lata. Lg. 0,0030 milk. 
Aus Bahia. 


lH. Pratherace suleato. 
5. € fSissieollis Schh. i. 1. Fusce - pieeus, erassus 
\pube brevissima adspersa.  Prothorax kate suleatus, elviragae 
‚ereberrime et eoneinne punetulata. Le. 0,0022 mill. : 
Fin Sitek aus dem nördlichen Frankreich in 
Sammlung. 


'herrolat'’s 


Hl. Prothorace integre. 


4. Elytris rugulosis, non striatis. 
2. Blytris ragulosıs, straf. 
3. Elvtris simplieibus. 
x 1. Elvtris meulosis. non Strabs. 
A. sutura ohsuleafa. 
„ prothorace olsuleate . 2 20.20.0202 020% Chevrolaäii. 
„ erassus, pubeseens, punetatus „0.0.0.2... Nsiulatus. 
. minor, pube brevi, punetnlatus 2 .0.0...° 0 Guermi. 
B. sutura integva. 
x) longins puheseens 

Y. punetatus re er RM ee cn 
10. densins puheseens, punetulatns . . . 2... tomenlasus. 
h) hrevia® puheseens. 
weis 2 NE EEE 2 RSS: 
12. densius punctulatus. 7.1. salat. as le) NICAHS. 
13. pubeseentia dere in steis 2 20200202002 0. Setulosus, 
l €. fere glaber, 
/14. Prothorax basi immarginatus. elytra vugulosa. Ih 
Beta ie, er ie U AsipE 1 
15. Prothorax marginatus, elytra vix rugulesa . . Olivieri. 

6. Cis Chevrolati Mell. Fusco - piceus, fere glaber, 
Prothorax aequalis, convexus, antice reflexus. sulcatulus, lateribus 
get postice marginatus.  Elyira subrugosa, ad suturanm obsulcata, 
Les. 0,0028 mill. 
Neu Orleans. In den Samml. von Chevrolat und Salle. 
7. C. ustolatus Mell. Nigro- ustulatus, erassus et valde 
weonvexus, pube brevi adspersus, Prothorax aequalis, lateribus et 


a 


« 


8 


in 


‚witgliedes Prof. Dr. Burmeister die erfreuliche und aufhenti- 


Uowährkeit, B. vielmehr glücklich und gesund in Rio 


b 
E 


£} 


postice BE... Elyia, suhnugusa erebre puhetaia eh 
‚ohsule pen Ls. 0,0032 mill. 
Ein 2 aus Madagaskar in Chewölatis; 8. 


8. €. Guerinii Mell. Fusco-piceus, erassus, ‚puhe haeh. 
‚adspersus.  Prothorax aeqnalis, latus, in maribus. hieo rnutus, Ja- 


‚teribas et anguste postice marginatns, Elyira suhrugosa punctu- 


lata, ad ir Mb obsuleata. . Lg. 0,0022 mill, 4] 

Insel Mauritius und Cap d. 2. H. 

$. C. murinus Kunze i.l, ner erassus, RR pubet 
longiore adspersus. Prothorax aequalıs, antiee sinuatus, lateribus- 
ei postice angusie marginatus, punctatus.  Klvtra suhrugosa pune-' 
inlata. . Lg. 0 .0930 ill. Be 

Cuba. 

Ich besitze 2 Stück vom Cap d. s.H. unter diesem N 
von Kunze herstämmend, die, mit dieser Diagnose nieht 3 S 
Es sind JS. cl 
| 10. °C. 'tomentos sus Dej. (Cat. 1837. p. 335.) ‚Pi 
erassus, eylindriens, pube longiore dense adspersus. 
aequalis, maris bieornutus. lateribus et postiee anguste argin 
punetulatus. Elviea subrugosa, crebre punctulata. LE 0,002 

Ein Stück, wahrscheinlich aus Dalmatien, jetzt in Reiche’; 
Samml. Dem ©. murinus sehr nahe stehend und nur durch fei- 
nere, gedrängtere Punetirung und Grösse verschieden. 

31. eien pensis Dej, (Cat. 335.) Fuseo testaceus, | 
erassus, pube brevissima adspersus. Prothorax sequalis, maris | 
in duohus vornibus produetas, lateribus et porliue anzuste ver 
natus, oh tulatus. Elytra rugoso-punctata kg . 0,0025. ill. 


Cnp \B HR. 


(Schluss fol et.) 


# - 
nn -_ 


Den zahlreichen Freunden und Bekannten unsers Fliren!! 


sche Nachricht, dass sein in der Leipz. illustr. Zeitung ange- 
T, angehlich auf den Canarischen Inseln erfolgter Tor | 


angekommen ist. | .ch 
C. Ä. D. i 
6 j z 
D NG j d 2 ’ iR, # 


BAre - 
Druck vou F. Hesseunisuad in Stettin, | 


Entomologische Zeitung 


herausgegeben 


von dem 


entomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaction: - In Commission. bei den Buchhand- 


ph ka lungen von E. ®, Mittler in Berlin 
C. A. Dohrn, misident, Er Tlescher. = Drk an sk in Leipzig 


B 2. 12. Jahrgang. Februar 1851. 


Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Nicelli:: Bericht über die pommnerschen 

Arten der Gattung Lithocolletis. Siebold: über die angeblichen 

'Zahnwürmer. Dohrn: Literarisches.” Heinemann: Lepido- 
pterenfauna um Braunschweig. 


 Wereinsangelegenheiten. 


In der Sitzung am 6. Januar (im December hatie keine 
stattgefunden) wurden als Mitglieder aufgenommen die Herren: 


A. Butleroff, Privatdocent an der Universität Kasan. 
Heyer, Stadischreiber in Lüneburg. 

Rohtlieh in Hamburg. i 
Jos. Mayer, K.K. Ministerial-Revident in Wien. 


Kür die Vereins-Bibliothek sind eingegangen: 
v. Uslar: Pyralis hereyniana. Hannover, Helwig 1798. 


F. v. Waldheim: Spiecilegium Ka rossicae (Separat- 
Abdruck aus den Moskwaer Bulletins). 
Mannerheim: Memoire sur la recolte de coldopt. en 1843. (desgl.) 


G. Albr. Harrer: Beschreibung zu J. C: Schaeffer’s Abbildungen 
Regensburger Insecten. "Band I (ist der einzige geblieben) 
"Regensburg, Montag & Weiss 1791. e 

Geschenke des Herrn Senators C. von Heyden in 

Frankfurt. 

v. Siebold: Ueber die auf verschiedenen Hirsch-Arten hun 
rotzenden Lausfliegen. (Separat-Abdruck aus den Verhandl. 
des schles. Forstvereins.) 

Geschenk des Herrn Verfassers. 

Dr. Dr. Nickerl: Synopsis der Lepidopternfauna Böhmens. Prag, 
—— 1850. 

Geschenk des Herrn Director Kaden in Dresden, 


3 


34 N - h 
©. Da Herr Lincke das Amt des Bihliothekarsntederlegte, 


ist dasselbe einstweilen von Herrn Conservator Krüger unter 
nommen worden. - | 

Der Unterzeichnete zeigte den anwesenden Herren Coleopte- | 
rologen das. interessante Factum an, dass er am 29, December 
des abgelaufenen Jahres in einem Gehölz von Pinus sylvestris 
unter Moos den Liochiton (olim Clivina) arcticus *) Payk. im ) 
Winterschlafe gefunden habe, und fragte, ob ihnen dies hochnor- | 
dische Thier sonst schon hier vorgekommen sei, welches ver- | 


neint wurde. C. A. Dohrn. 
PPissenschaftliche Mitiheilungen. en 
Bericht | 


über die pommerschen Arten der Gattung Lihokellet:s, ] 
nebst Beschreibung einiger in Zeller’s Monographie | 
unerwähnler Arten dieser Galtung Be) 
. von eg 

&. v. Nicelli in Berlin. 


Das Genus Lithocolletis wird jetzt nahe an 50 bekannte 
Arten zählen, welche sich alle auf Deutschland, Skandinavien, 
Liefland, England, Frankreich und Italien vertheilen. Italiens 
Lithocolletiiden, wie auch seine gesammten Mieroptera, haben 
deutsche Naturforscher bekannt machen müssen, Von den Fran-. 
zosen hat Duponchel erst in seinem Catalog 1844 die Lithocolle- | 
tiden nach Zeller’s Vorgang abgesondert von den Elachisten auf- 
gestellt und von den Eneländern hat auch erst der tüchtige 
Stainton sie als besonderes Genus in seinem Systematie catalogue | 
of british Tineidae 1849 gelten lassen, nachdem er sie“noch 1818| 
im Zoologist mit Lyonetien , Cemiostomen 'ete. vermischt unter 
dem Gattungsnamen Argyromiges beschrieben hatte. Ars ande 
europäischen Ländern sind uns kaum die grössern Mieroptera 
bekannt geworden, geschweige denn diese kleinen Thierchen, die 
so viel Mühe und Sorgfalt zu erfordern‘ scheinen. Auch in 
Deutschland liegt die Behandlung der untern Stufen der Tineiden | 
noch genug ae denn nur Einzelne nehmen sich derselben I 
an, deren Behandlung doch die kleine Mühe mit so überraschen- | 
dem Erfolge krönt. rn N 

Bei meinem Bericht über die Arten Pommerns muss |: 
ich mich nur auf meine eignen Erfahrungen heschränken, die J, 
Aug in | | ih re 

*) Nicht areticum, wie im letzten Catal. coleopt. gedruckt steht, da 4 
dieser »Glattrock« yom masculinum Aysoxırwv Seinen: Namen führt, 


35 
natürlich nicht die reichsten sein können; dennoch lege ich dem 
Leser ein Verzeiehniss von 26 Arten vor, das Ergebniss von 
2 Jahren. Verliesse ich unsere reichen Fangplätze nicht binnen 
kurzem, so möchte ich vermuthen, in einigen Jahren eine noch 
grössere Anzahl aufzufinden. 

‘Ich habe mir erlauben müssen, wegen der Einordnung meh- 
rerer in Zeller’s Monographie (Linnaea entomologica I, pag. 166) 
übergangener und in vorliegendem Aufsatze beschriebener Arten, 
die Reihefoige etwas zu verändern. 


Die vorgeführten Arten sind im Auszuge folgende: 
„kiiheocalletäs 


]) roboris 2. 13) connexella Z. 
2) Saportella Dupeh. 14) almiella Tisch. 
3) Amyotella Dupch. 15) Heeegeriella Z. 
4) distentella F. R. 16) Cramerella Fah. 
5) eoryli (m.) 17) tenella Z. Rs, 
6) pomifoliella 'Tischer. 18) emberizaepennella Bouche. 
7) pomonella Zell. 19) tristigella Haw. 
8) ulmifoliella Hübn. 20) Frölichiella Z. 
9) spinolella Dupch. 21) Kleemannella Fab, 
10) capreella Wocke. 22) lautella Heyden. 
(angulatella m.) 23) ulminella Z. 
11) cavella Z. 24) pastorella Heyden. 
12) quercifoliella F. R. 25) tremulae Z. 


26) populifoliella Tr. 


1) L. roboris Z. Sie ist bei Stettin in der ganzen Gegend 
sehr selten. 

Nachdem ich lange vergebens gesucht hatte, zog ich 1 Ex. 
aus Puppen, die ich zu Anfang April 1848 in der noch 
belaubten kleinen Eichenschonung bei Hökendorf am rechten Oder- 
ufer einsammelte. Ich besitze weiter kein pommersches Exemplar. 


2) L. Saportella-Dup. Ist an dichtbelaubten waldigen Stel- 
‚len keine Seltenheit, besonders an solchen, wo Nädelholz und 
| Laubholz gemischt ist. Der Hauptfang splatz für diese Art ist der 
'Waldfleck im Polchower Grunde, wo sie die hochstimmigen Son- 
' mereichen (Quercus pedunculata) bewohnt. Daselbst wurden von 
uns noch ganz spät im October die Puppen in den abgefallenen 
‚Blättern der Eichen gesammelt, die eine reiche Ausbeute von 
Exemplaren lieferten. Im warmen Zimmer entwickelten sich die 
'Schaben den ganzen Fehruar hindurch, dann nur wenige noch 
im März. Die Flugzeit im Freien ist bei uns Mitte Mai bis in 
den Juni. Die zweite Generation habe ich hier noch nicht be- 
obachtet, in der Mark traf ich sie aber Ende Juli und Anfang 
August. 

Sie ist bei Stettin zu finden in der Falkenwalder Forst, im 


3* 


36 
Jule, bei Eckerberg , aber nirgends so häufig, als bei Polka | 


Bei Vogelsang, wo'viele Sommereichen sind, kommt sie nicht vor. 
3) L. Amyotella Dap. Ebenfalls auf Eichen dicht‘ bei 
Stettin sehr einzeln, in grösserer Entfernung häufiger. Zuerst 
traf ich sie Mitte des Octobers 1848: bei‘ Eckerherg als Puppe 
mit andern’ Eichenwinirern zusammen, natürlich ‚ohne: sie davon 
trennen. zu können... Am 1. October 1849 traf. ich noch die Raupe, | 
wie sich denn auch die meisten Lithoeolletis-Ar ten ‚erst gegen die 
Mitte dieses Monats verpuppen. Im geheizten Zimmer, wo die 
weissen Glashäfen nahe dem Doppelfenster standen, erschien das 
vollendete Inseet von Mitte Januars bis Ende Fehruars. Die 
Flugzeit im Freien fällt auch etwas früher, als die der Saportella. 
Die zweite (Sommer-) Generation, die mir zahlreicher als die erste 
zu sein scheint, fliegt Mitte bis Ende August und lässt sich um 
diese Zeit aus den untern Zweigen der Eichen leicht abklopfen. 
Sie ist vorhanden er wo hochstämmige Eichen stehen; 
hier sitzt sie oft in den Baumritzen. Im Julo a ich sie nicht. | 
4) L. distentella F.R. muss sehr selten sein; im Polehower 
Grunde klopfte ich am 21. Mai 1849 Nachnittäes unter vielen | 
L. Saportella ein einziges, aber schr schönes und grosses Exemplar. 
5) L. coryli n. sp. Nie. Alis anterioribus obscure Aaureis, 
linea basali tenuissima alba, strigulis costae quafuor, dorsi tribus 
albis, striola apieis atra, this posticis albis nigro-annulatis. x‘ 
Eine Art, die RS der Nichikenner für verschieden von ' 
L. pomifoliella halten muss. Von L. pomonella ist sie leicht 
durch die sehr deutlich gefleckten Hintertarsen zu unterscheiden; | 
von andern nahe stehenden Arten trennt sie der Strich in der 
Flügelspitze. Von L. pomifoliella ist sie zu unterscheiden darech 
die Grundfarbe der VorderNügel, welche bei pomifohiella goldgelh, 
bei coryli goldbraun ist; ferner sehr deutlich durch die BAsak 
linie, die bei ner eh are sleich breit 
bleibt, während die von Lith. pomifohella gegen dis Ende brei- 
ter wird; endlich dureh eine nicht unferbrochene; weisse Längs- 
linie über den "Thorax, welche bei Lith. pomifoliella undentlich 
und unterbrochen ist. and) 
- Grösse der Lith. pomifoliella, nicht ‚welter dire Stirn | 
und Taster glänzend weiss, Fühler heil und verloschen schwarz 
seringelt.  Schopf weisslich, obenauf mehr oder: weniger gebräunt | 
oder verdunkelt. Bückenschild von der Farhe der Vorderflügel; 
eine feine, weisse Linie durchläuft die ganze ‘Länge: desselben; | 
Sehulterdecken weiss, Deine weiss; Hintertarsen mit 2 schwarzen, | 
sehr ausgedrückten Ringen. | Mai 2 
Vorderflügel trübe soldselh; setrübt dureklbviche kleine 
schwarze, über die ganze "Flügelflüche ‘zerstreufe Atome, die.bei | 
den verschiedenen Exemplaren in grösserer oder geringerer Menge 
sich vorfinden; Aus der: Basis‘ kommt die sehr feine, weisse 


- 


at 


u en ee 


|! 


37 


Längslinie, die nebst der Grundfarbe das Kennzeichen dieser Art 
ist: Sie bleibt von gleicher Breite und läuft bis zu ihrem Ende 
in der Flügelfalte. Bei Lith. pomifoliella  verdiekt sie sich nahe 
am: Ende, geht kurz zuvor dem Vorderrande zu über die Flügel- 
falte hinaus, endigt hald darauf stumpf und ist aueh kürzer als 
bei unserer Art. Die Gegenfiecke sind so gestellt wie. bei Lith. 
pemifohella, auch die Zeichnung der Flügelspitze ist. dieselbe; 
nur fehlt die schwarze Schattirung zwischen dem Innen- und dem 
Norderrandhäkchen, die sieh bei Läth. pomifoliella an das schwarze 
Strichelehen ansehliesst. Hinterrandlinie ist kaum schärfer. 

Diese Art minirt bei Stettin nicht selten in allen Lauhwal- 
dungen, in den Blättern von Corylus- avellana.. Sie lös’t die 
"obere Blatthaut auf eine ziemlich grosse Ausdehnung los, zieht 
diese losgelösetfe dann in viele enge Falten zusammen, wodurch 
die Wohnung ein fast ‚öhrenfürmiges, wenigsiens ‘wie das Blatt 
selbst ein sehr unregelmässiges Ansehen erhält. -Das Puppenge- 
spinst ist leicht und. fein; die Puppe selbst hellbrann. Flugzeit 
kenne ich nicht, da ich sie im Freien niemals antraf. | 
Anmerk. I. Lith. coryli fand ieh zuerst 1848 am 8.:0c- 
tober als Puppe bei Eckerberg ander Wiese. Im warmen Zim- 
mer erbielt ich Exemplare von Ende December, den Januar und 
den Fehruar hindurch bis Anfang März. Aus dieser Beobach- 
tung glaube ich schliessen za müssen, dass sie eine sehr aus- 
Beilehnite Flugzeit besitze; sie lebt bei Polchow und Eekerberg 
am häufigsten, sonst noch bei Vogelsang und Falkenwalde. 

Amire: H. Genaueres über Minirwohnung und 
Raupe: Die Wohnung der Fo ist so merkwürdiger "Form, 
dass man daran ‚die Gegenwart der Lithoeolletis ‚sehr sicher er- 
kennt. Hat ‚die junge Raupe nach dem Ausschliefen aus dem 
Ei sich von oben her in das Blatt hineingebohrt, so beginnt’ sie 
‚die sehr feine, obere Blatthaut auf eine grosse Ausdehnung ab- 
zulösen; sie: scheint sich während dieser Arbeit nur von den 
Fasern zu ernähren, welche die -Blatthaut an das Blattfleisch be- 
festigen und die sie Joslösen muss. Erst später wölbht sie. die 
Minirwohnupg durch viele Falten in der oberen Blatthaut, die sie 
zur Zeit ihrer Verpuppung. immer fester und fester zusammen- 
zieht; hat sie mit der Wölbung der Wohnung begonnen, ‚so 
fängt sie auch an, an die Verzehrung des Blattmarkes der abge- 
lösten Stelle zu gehen. Die Wohnung liegt gewöhnlich so, dass 
eine Seitenrippe “les Blattes sie in 2 Hälften »theilt. © Zieht die 
Raupe dann dieFalten zusammen, so legt sie sie stets enger und 
enger an diese Rippe an, so dass das Blatt zuletzt von oben nur 
einen länglichen, ‚elliptischen, beiderseits zugespitzten Fleck trägt, 
‚dessen beide Spitzen sich in die Blattrippe verlaufen. Ihren Koth 
‚sammelt die Raupe zu kleinen Häufchen in einer Ecke an. 

Die Raupe selbst ist von der Grösse .der Raupe der Lith, 


38 
öinitelief (2— 3" lang); Kopf und Füsse gewöhnlich, Grund- 3 


farbe rein gelb; das erste Segment hat nur wenige Ansätze von 
dunkleren Atomen, das zweite sehr breite Segment ist dunkler 
gelb. Bei den meisten Segmenten sind die Vorderränder schwarz; | 
diese schwarzen Scheidelinien fehlen zwischen dem 2. und 3., 
dem 7. und 8., 8. und 9. und zwischen dem 11. und 12. Seg- 
mente. Vom dritten Ringe an scheint wie gewöhnlich bei Litho- 
eolletis - Raupen das gefressene Blattmark als grüne, anfänglich 
bräunliche Strieme durch. Die Puppe ist klein und ruht in einem | 
feinen Gespinste. Eine Sommergeneration scheint auch da zu 
sein. Sicher hat aber die Kröhling>generaägn vorhergehen- | 
den Herbste die meisten Raupen. | 
6) Lith. pomifoliella Tisch. traf ich 1848, 1849 Mitte 06- 
tober als Puppe an zerstreuten: Sträuchern von Prunus commanis 
und eultivirten Obstbäumen aller Art. Daraus erhielt ich Exem- | 
plare im Januar. Im Freien fliegt die Art ungemein früh. Ein | 
schönes Exemplar, das variirte, traf ich schon am 7. Mai bei 
Polchow. Die Sommergeneration ist in allen drei Ständen zu- | 
gleich, als Raupe, Puppe, Schmetterling Ende Juli anzutreffen. ' 
Sehr häufig ist sie gerade nicht. - | 
Anmerk. I. Nicht allein die folgende Art Lith. pomonella, 
sondern auch schon diese bietet mancherlei Schwierigkeiten dar. 
Hiervon ein Beispiel: Auf Weissdorn (Crataegus oxyacantha) | 
fand ich zu Ende Septembers eine Raupe, die ganz von der ge- 
nau beobachteten der Lith. pomifoliella verschieden war. Dennoch 
ist die Schabe in nichts als in der dunkleren Grundfarbe anders | 
als die gewöhnliche Lith. pomifoliella. | 
Die Minirwohnung ist schmal und ziemlich kurz, Kine am 
Blattrande und zieht sich zwischen zwei Seifenrippen etwas in | 
das Blattherz hinein. Die untere (abgelöste) Blatthaut ist schmutzig 
braun, in ‘mehrere unregelmässige Falten gelegt (meist ist sie 
hellgrün), von oben hat "die Wohnung nichts besonderes. Am 
Randende derselben sammelt die Raupe den Koth zu einem Häuf- 
chen an. Die Raupe selbst ist kaum so gross als die der ge- 
wöhnlichen von L. pomifoliella; der sehr "deutlich herzförmige 
Kopf ist ganz schwarz polirt und im Verhältniss grösser als bei 
andern ansehnlicheren Arten. Die Farbe ist ein schmutziges 
Weiss, auf den 2—3 letzten Segmenten geklärt. Auf dem ersten | 
Segmenlfe ist ein breites, aber kurzes, Schwan glänzendes, in der | 
Mitte der Länge nach getheiltes Fleckchen, der Form nach ähn- | 
lich dem ersten Segmentfleckchen bei  Lith.. 'connexella. Der 
Rücken ist bräunlieh durch‘ die durchscheinende Nahrung. Auf 
der Unterseite ist nichts Auffallendes, ausser den ganz schwarzen 
Krallenfüssen. 
Dagegen habe ich die Raupe der gewöhnlichen L. pomi- 
foliella auf Obstbäumen folgendermassen beschrieben : 


. | P 39 


+ 


% 
Raupe schlank, rein citrongelb, vorn erhellt; am Bauche 


sind die Einschnitte wenig verdunkelt; Kopf ebenfalls nur wenig 


dunkler als die Hautfarbe, Brustfüsse heller. Der zweite und der 
dritte Ring sind kaum breiter als der ührige Leib; hinten am 
After ist die Raupe mehr abgerundet als spitz. Auf dem 7. und 
8. Segmente legt, nicht durch die Ringscheide unterbrochen, ein 
hellbrauner, nicht scharf begrenzter rundlicher, in der Mitte mit 


dunkleren Pünktchen gezeichneter Fleck, hinter welchem die Farbe 


dunkler wird. Die ganze Raupe ist 2— 21/2‘ lang, glänzend und 
sehr fein behaart. Die Minirwohnung in Apfelblättern ist oft 


nahe am Rande, oft an der Mittelrippe und dann zwischen zwei 


Adern angelegt. "Die untere Blatthaut ist wollig und in mehrere 
Falten gelegt. Den Koth sammelt die Raupe zu einem Haufen 
inseinem Winkel. Die Puppe ruht in einem leichten, ungeordne- 
fen Gespinnste. — 


Die Schmetterlinge weichen, wie gesagt, nur in der Grund- 


farbe ab, indem die Weissdornminirerin weit dunkler ist, als die. 


der Pomifoliella. Auf diese Merkmale ist natürlich kein Artunter- 
schied zu gründen. | 

_ Anmerk. I. Bine Species, welche Herr Prof. Ratzeburg 
in Neustadt - Eberswalde zu Hunderten aus Ebereschen (Sorbus 
aucuparla) zog und die ich von hier nur ın 2 Exemplaren er- 
hielt, würde, falls die Art nen wäre, ihre Stelle hinter dieser er- 
halten. Sollten wir vielleicht die Elachista (Tinea) eydoniella 
Dup. Fahr. aufgefunden haben, die Zeller in seiner Monographie 
mit (2?) bei L. pomifoliella eitirt? Die nächste Zeit wird es 


lehren. 


Anmerk.1M. In „Bidrag till Finlands fjärıl-fauna af. Teng- 
ström“ p. 153, wird L. pomonella Zell.! (Blancardella F. Zett. ??) 
als. Bewohnerin von Prunus padus und auch von Sorbus auci- 


paria aufgeführt. Ich vermuthe, dass dem ein Irrthum zu Grunde 
liegt, indem wahrscheinlich die auf P. padus gefundene Art L. 
-pomifoliella und nicht pomonella und die auf Sorbus aucuparia 


auch nicht pomonella, sonderf jene unter Anmerk. II besprochene, 
noch zweifelhafte Art ist. 

7) Lith. pomonella Zell. ist weit gemeiner bei uns, als Lith. 
pomifoliella; diese Art findet man immer sicher auf der Both- 


buche (Fagus). Ob die an der Weissbuche (Carpinus betulus) 
nicht eine andere Art sei, scheint mir zweifelhaft. Pomonella ıst 


gemein überall, wo die Rothbuche zu finden ist; an Hecken und 


ın unseren Waldungen, wo die Frühlingsgeneration oft. schaaren- 


weise angetroffen wird. Die Puppen sammelt man am besten von 
Mitte bis Ende Octobers ein, auch im ersten Frühjahr geht es 
noeh an. Die Schabe entwickelt sich sowohl im Zimmer, als 


auch im Freien bedeutend später als die Lith, pomifoliella. Im 


-40 . Be 0 
innen erhie ich sie am 11. Marz zuerst. ie Flugzeit see) 
der Mai (am 13. Mai 1849 zu Tausenden bei Hökendorf). 

8) Lith. ulmifoliella Hübn. Häufig auf Birken, überall um 
Stettin. Mitte Octobers theilweise erst aldk Puppe Fäns der sich 
im warmen Zimmer die Schaben von Mitte December bis zum 
Februar entwickelten. _ Eine zweite, aber minder zahlreiche Ge- 
neration lebt als Raupe Anfang Juli. 

“Die Raupe hat nicht selten die Blattspitze des Birkönkitte 
zu ihrer Wohnung gewählt; die grünlich weisse untere Blatthaut 
ist nicht in eine starke, sondern in viele kleine: Falten ge- 
legt, so dass sie ein runzeligex Ansehen erhält; das Blatt er- 
“ scheint dann mit umgehorener Spitze. Die Raupe beginnt am 
Bande: ihrer Wohnung und nagt das Blattmark von der Hypo- 
dermis allmählig rund herum aus 'und lässt oft in der Mitte etwas 
davon stehen, wenn die Wohnung so gross angelegt ist, dass das 
Blattmark in derselben mehr als hinreichend ist, die Raupe bis 
zu ihrer Verpuppung zu ernähren. Ihr Koth wird nicht gesam- | 
melt, sondern liegt zerstreut umher; vor der Verpuppung "jedoch | 
scheint sie denselben anzuhäufen. und an das Häufehen das feine, | 
aber feste Puppengespinnst anzulehnen. Die Raupe selbst ist 
starke 2 Linien lang, hellgelb, mit Ausnahme der grünen, hinten 
unterbrochenen Bückenstrieme die jedoch nur von der durch- 
scheinenden Nahrung herrührt. Die Unterbrechung derselben nach | 
hinten zu in einzelne, getrennte Fleckchen scheint daher zu kom- 
men, dass sich die verdauten Theilchen der Nahrung durch den | 
Darm nach hinten schieben und in kleinen Klimpchen abgesetzt 
werden. Die Brustfüsse der Raupe sind spitz, grünlich und gelb‘ 
durchsichtig. Bauchfüsse sehr winzig. Nachschieber kaum drü- 
senartiv. Der Leib ist mit sehr feinen Härchen besetzt. Das‘ 
erste Segment ist nicht so fleischig als die folgenden, mehr horn- | 
artig und mit dnnkleren Atomen "Destreut; die saftgrüne Farbe | 
des Rückens beginnt erst mit dem dritten Segmente, wo also wohl 
die Erweiterung des Magens Be Die Raupe ist häufig von 
Pteromalinen besetzt. Ä ' | | 
9) Lith. spinolella Dup. Alis anterioribus dilute eroceis, | 
in apice nigro-squamatis, Jinea baseos longitudinali nivea, postice | 
inerassata, striga erassa strigulisque costae 3, dorsi 2° sehr) 
thorace capillisque flavis. 

Argyromiges spinolella (Dup.) Stainton im : Zumiesit 1848, | 
pag. 2085. s. fig. 4“. | 

Lithocolletis spinolella St. System. Cat. pag. 30... | 

Var. b. Strigulis eostae tantum duabus; apice vix nigro| 
squamato d'- | 

Var. e. Strigularum dorsi duarum maxima secundä;- ala- 
rum dimidis inter apicem et strigam mediamı tofo nigro squamato. | 

» „Diese für Deutschland neue, ‚in England von  Stainton be- 


| . 7 m 


“ 9% ie “ 41 
‘obachtete Art steht der Lith. ulmifoliella ah Rt, © aber 
sonst noch mit Lith. cavella nahe verwandt. Von dieser Art 
trennt sie leicht die dunkler goldene Grundfarbe, die weit stum- 
pfer gebro ;hene Querstrieme, der hellgelbe Schopf, der bei L. 
-eavella stets weiss ist und endlich die kaum zu einem Punkte 
vereinigten, in der Flügelspitze grob daliegenden Schüppehen, 
während L. ceavella eine sehr feine muldenformige Pustel hat. 
Von L. ulmifoliella unterscheidet sie sich leicht durch die heller 
safrangelbe Grundfarbe, die hervortretenden schneeweissen Zeich- 
nungen der Flügelspitze und die Färbung des weiblichen Hin- 
‚terleibes. f 

Grösse meist über die der L. ulmifoliella, _ Stirn und Ta- 
ster weiss, Schopf hellgelb, bei wenigen Exemplaren mehr weiss 
(gewöhnlich ist der 2 Schopf heller als der $). Rückenschild 
so wie der Vorderflügel gefärbt, rings herum weiss gesäumt; hei 
einigen Exemplaren auch in der Mitte weisslich; Fühler verlo- 
sehen geringelt, gewöhnlich in der Mittesam deutlichsten, vor der 
Spitze weiss, sie selbst auf 2—3 Gliedern schwarz. Beine weiss- 
lich, auf der Schattenseite dunkel; Hinterschienen rein weiss. 
Hinterleib beim 0° schwarzgrau, die Afterspitze gelblich; beim 2 
hellgrau auf der Unterseite und hinten fast zur Hälfte hellgelb- 
lieb. Bei der 2 Lith. ulmifo'iella ist er schwarzgrau, hinten hell- 
gelblich, welche Farbe sich auf dem Rücken in einem langen, 
'seharf umschriebenen Zahn nach vorn ausdehnt. 

Vorderflügel glänzend hellsafrangelb, heller als bei Lith. 
ulmifoliella, dunkler als bei cavella. Eine rein weisse, fast noch 
kürzere Längslinie als die der Lith. ulmifoliella am Ende an 
Breite zunehmend und fast keulenförmig gestaltet, kommt aus der 
Mitte der Basis, läuft in der Mitte zwischen Vorcerrand und In- 
nenrand fast 1/; der Klügeldecken entlang und ist auf beiden 
Seiten rein durch die Grundfarbe begränzt. Der Innenrand ist 
von der Basis aus in einer mehr -oder weniger breiten, hinten 
verdiekten Linie weiss. 

Fast auf der Mitte durchschneidet die Flügel eine sanft ge- 
krümmte, ein oder zweimal stumpfwinklig gebrochene, breite 
sehneeweisse, inwendig braungesäumte Querbinde; hinter ihr ist 
der Raum bis dicht vor der Flügelspitze zuweilen fast ganz 
schwarz ausgefüllt; am Vorderrande folgen dicht hintereinander 
drei einwärts braun gesäumte Strichelehen; diese sind schief 
dreieckig, mit der Spitze nach aussen gebogen; oft sind ihre 
‚Zwischenräume dunkelbraun schattirt, der der Spitze am nächsten 
ist gewöhnlich der grösste von ihnen; auf dem Innenrande liegen 
‘zwei ähnliche kleine Dreiecke, die auch einwärts hraun gesäumt 
sind; ihre Spitzen sind zwischen die Vorderrandstrichelehen ge- 
richtet. Der erste Innenrandhaken ist stumpfspitzig, der zweite 
liegt als schmales Wischchen zum Theil noch auf den Franzen, 


» 


r. 


42 ee. 
ee: = au 
der Hinterrand fehlt. Zwischen dem letzten Vorderrand- und dem) 
letzten Innenrandhaken liegt die schwarze Beschuppeng der Flü= 
gelspitze, die hin und wieder auch. ganz fehlt. Die: Hinterrand« | 
franzen weisslich, am Innenwinkel i in einem starken Wisch vers 
dunkelt. | wi yhlars e| 
Unterseite: a öter minder sehwähälichh die Versi 
haken deutlich, die @uerlinie verloschen. Hinterflügel slänzend 
grau, heller als hei Lith. ulmifoliella. Franzen heller srad. ef 
Läth. spinolella_lebt, soviel mir bekannt, nur bei Stettin an 
Wollweiden, wo sie selten ist; bei Vogelsang, 11/, Meile von Ü 
der Stadt, war sie indessen 1849 so gemein, dass kern Blatt der 
dortigen Wollweidenbüsche verschont blich. " Im Freien erscheint 
sie um Mitte Mai. Sie hat 2 Generationen, von (denen die Herbst- 
raupe die zahlreichere liefert. Das hellwelbe Räupehen 'minirt 
das Blatt an einer beliebigen Stelle und ist nicht‘ zwischen Blatt- | 
adern gezwängt, wie andere Arten; denn die Adern des Woll- 
weidenblaättes sind fleischig und leicht zu dh urehbeissen, ' Die:Epi- 
dermis wird in viele kleine Falten gezogen und giebt so der 
Wohnung die Böhlung. Die Form derselben ist durchaus keine 
regelmässige. In einer Ecke sammelt die Raupe den Koth zu | 
einem Häufchen an; gewöhnlich in der Mitte legt sie das Ge- 
Spinnst zur Verpuppung an, dieses ist durehsichlig, sehr fein und | 
enthält eine hellbraune Puppe. 

Anmerk. Äch erzog im Winter 1849 — 1850 über 150° 
‚Exemplare dieser Art; sie lebt um Stettin bei Bekerberg häufig; 
ist bei Vogelsang sehr gemein; auch ber Fort- Preussen uw im 
Julo fehlt sie nlüht, obwohl'sie dauselten ist. | 

10) Lith. capreella Wocke (Lith. angulatella Nie.) n. | 
‚Alıs anterioribus eroceis, linea baseos loneitudinali Sri u 1 
stae 4, dorsi 3, introrsus fusco - marginatis albis, ante apicem | 
squamis nigris, capillis Iuteis. | u ri 

Diese Art ist auf das engste mit L. ulmifeliella, L. spino- | 
lella, EL. cavella und L. Junoniella verwandt; von ersterer Art‘ 
trennen sie die nicht so lebhaft safrangelbe Grundfarbe, die in | 
2 schiefe, winkehige Striche getheilte. Querbinde, die er | 
Basalstrieme und die Flügelspitze; — von L. spinolella das Vor- 
handensein einer (falschen, durch die Franzen gehenden) Hinten) 


randlinie, die winkeligen Striche statt der Querbinde und der ||| 
Schopf; — vom L. cavella die tief lehmgelben Kopfhaare, die |\ 
durklere Grundfarbe und die Flügelspitze; — von L. June- |I 


niella endlich die ungerandete Basallinie und die nicht zu einem | 
grossen augenartigen Flecke gehäuften Schuppen ‘der Flügelspitze. 
Von L. fr wirhella: ist tie sicher verschieden, da bei ihr das erste | 
Paar Gegenflecke nicht zu einer Binde vereinigt ist, sondern stets | 
getrennt "pleibt, da die Basallinie mehr als A, der Flügellänge | 
einnimmt und die Gegenllecke so gestellt sind, dass die Spitze 


er 
s 


” u" 


des Innenrandfleekes (auch beim 0°) weiter zur F lügelspitze ge- 
neigt ist, als die des Vorderrandfleckes. 

Grösse der L. spinolella mit gestreckteren Yorderflügeln. 
Stirn und Taster glänzend weiss. Schopf dunkel lehmgelh. Füh- 
ler wie bei L. spinolella, Beine ‘weiss, die vordern reichlich braun 
gefleckt, die Hinterbeine weiss, an den Schienen verdunkelt, die 
Tarsen verloschen gefleckt; auch beim 2 sind die Norderfäkkb 
gefleckt. 

Das Rückensehild mit weisser Längslinie und die Vorder- 
flügel fast von der Farbe der L. spinolella, heller als bei L. ul- 
mifoliella. ‘Fast aus der Mitte der Basis kommt die Basallinie ; 
sie bleibt dem Vorderrande näher als dem Innenrande, ist fein, 
kaum verdickt gegen das Ende und läuft bei !/, der Flügellänge 
in eine stampfe Spitze aus; vor der Flügelhälfte befindet sich 
das erste Paar Gegenllcke, die unter einem fast‘ rechten Winkel 
gegeneinander laufen und neben der Spitze der Basallinie endi- 
gen; der Innenrandlleck, der der grössere von beiden ist, liegt 
der Basis am nächsten. Auf der Basis des Innenrandes liegt 
noch fast in der Mitte zwischen Wurzel und erstem Innenrand- 
fleck ein stumpfes, deutliches, ungerandetes weisses Dreieck, von 
dem eine sehr feine weisse Dorsallinie nach der Basis zieht. 
Das zweite Paar Gegenflecke ist einwärts braun gesäumt und 
zwar stärker als das erste Paar; beide Flecke sind ziemlich ven 
einer Grösse, sonst schmal, und der des Innenrandes liegt mit 
der Spitze weit mehr nach der Flügelspitze hin, als der Vorder- 
randhaken; beim JS liegt zwischen ihren Spitzen ein dunkler 
Schatten, den auch zuweilen bis in die schwarze Beschuppung 
der Flügelspitze reicht. Das dritte Fleekenpaar ist ungerandet 
und klein. Am Vorderrande findet sich nahe der Spitze em 
srösseres, dreieckiges, ebenfalls ungerandetes, unpaariges Fleck- 
chen, an das sieh die schwarze Besehuppung anlehnt, welche 
beim 5 nur strichartig, beim 2 hingegen die Gestalt eines grö- 
sseren Fleckehens annimmt. Beim 9 ist der Zwischenrunm der 
beiden ersten Gegentiecke grösser, auch ist von denselben der 
Innenrandfleek der kleinere, während beim & es der Vorderrand- 
haken ist. . 

An der Flügelspitze ist ein deutlicher Hinterrand, der beim 
Innenwinkel aber verschwindet; Franzen graugelb. Auf der Un- 
terseite scheinen alle Fleeken und die Hinterrandlinie ‚durch Hin- 
terflügel glänzend dunkelgran mit etwas Jiehteren Franzen. Hin- 
terleib grau mit hellerem After. 

Von dieser seltenen Art erzog ich 3 Exemplare (2 Ju1®) 
aus Salix caprea von Eckerberg zusammen mit Lith. spinoiella. 
Bei Vogelsang, wo letztere so gemein war, fand ich sie bisheı 
nicht. "Flugzeit ist mir unbekannt. | 


Anmerk. Herr Dr, Wocke fing ‘diese Art im Schiesi- 


44 | ” So 
schen Gebirge, ein Beweis, dass die Art weit und in. sehr vorne. | 
schiedenartigen Gegenden lebt. nr + 

1b), EithseneihusZ, Diese seltene, von Herrn Oberlehreri 
Zeller bei Glogan zuerst aufgefundene Art bewohnt auch bei uns 
die Birken, obwohl sehr selten und 2 Meilen von ‚Stettin entfernt. , 
Ich fand sie bisher nur auf jungen Birken bei Falkenwalde im 
Herbst 18419, die auf schr -sandigem Boden unter Kiefern (pinus 
sylvestris) stehen. Aus den Blättern dieser Bäume zog ich mit ) 
L. ulmifoliella zusammen 2. schöne Exemplare; das. Eine- am 
7. Sanuar und das Andere am 1. Februar. 

12) Lith. quercHoliella F. R. Als Raupe und Puppe im 
Herbst überall gemein an Eichen. ‚Im Zimmer entwickelt sie sich, 
am Eode Bespmhlrs bis Ende Februars. Im Freien fliegt sie, 
im Mai, die 2te Generation zu Ende Juli nnd August. Sie ist 
auch bei Ueckermünde. i ni 

13) Lith. connexella Z. ist eine. dureh ‚ihre Raupe sehr 
leicht kennbare Art, bevor man noch durch die Zucht das voll- ı 
endete Insect erhalten hat. Zuerst traf. ich Mitte ‚Octobers’ des 
Jahres 1848 an einzelnen glattblättrigen Weidenbüschen längs 
des Grabens bei Eckerberg hinter der: Steinfurisehen, Mühle vers 
zelne Puppen, aus denen ich Anfang März 3 Exemplare zog. 
Im J.°1849 fand ich die Sommergeneration zu Anfang Juli noch 
als Raupe und Puppe und zog daraus kleine trübe Exemplare, 
so dass ich mich veranlasst glaubte, darin eine neue, der L. con- 
nexella verwandte Art: zu vermuthen; es war jedoch wie gesagt | 
nur die an Farbe und Grösse abweichende Semnerzenenhie 
Die Frühlingsgeneration ist weit grösser und schärfer zereichtieh, 
sie erschien im: geheizten Zimmer int der zweiten Hälfte des Ja- 
nuar bis zu Anfang März stets einzeln. Ich traf sie nicht weit. 
von Stettin-an den den Pionier- Uehungsplatz bei Alt-Tereey um- 
sränzenden, glatthlättrigen Weiden, die auf dürrem. Sandboden 

‚achsen, bei Krekow in der Weidenplantage selten, bei Eeker- 
berg an Weidengebüsch längs der Gräben und auf den Wiesen | 
häufiger, aber selten als. bei Alt- Torney. Als Schmetterling im 
Freien Araf ich- sie nie, ich kann aber die Flugzeit der Sommerz 
generation in der ?ten "Hälfte des Juli ang eben, da ich um diese | 
Zeit die Exemplare erzog. Wenn sich auch die Frühlingsgene- | 
ration bei der Zucht bis zum März entwickelt, so ist doch. ihre 
Flugzeit hieraus mit Sicherheit nicht zu bestiinmen; r 

Die Raupe und ihre Nahrung. Die Minirwohnung 
liegt gewöhnlich in der Mitte der Blattiänge und nimmt fast im- 
mer die halbe Blattbreite ein, indem sie zwischen Mittelrippe und! 
Blattrand angelegt ist. Die bewohnte Stelle verräth ‚sich dem 
Auge von oben leicht durch die selbliche Farbe, dıe durch das 
Abnagen des grünen Blattmarkes enisländen ist und dadurch, dass 
der Blattrand ash innen etwas eingebogen ist; die. Fe | 


45 


Raupe legt die untere (abgelöste) Blatthaut in eine starke Falte 
zusammen; durch die dadurch erfolgte Spannung nimmt die Blatt- 
‚wohnung die gewölbte Gestalt an, die nothwendig ist, um der 
Raupe und später ihrem Puppengespinnste Platz zu verschaffen. 
‚Genau in der Mitte der Wohnung hat die Raupe ihren Ruheplatz, 
‚wo sie auch ihren Koth in 2 Reihen ansammelt, um später zwi- 
schen denselben ihr Puppengespinnst anzulegen. Die Raupe ist 
starke 2 Linien lang, die mittleren Ringe derselben sind durch 
‚die durehscheinenden, mit dem genossenen Blattmark gefüllten 
Verdauungswerkzeuge zuweilen grünlich, zuweilen verdunkelt, 
sonst ist die Grundfarbe hellgelb. Kopf und Nackenschild grün- 
gelb, am Rande und an den Fressspitzen schwarz. Die Brust- 
‚füsse sind scharf, etwas dunkler als der Balg, und es stehen 
je’zwei zu einem Paare gehörige verhältnissmässig weit ausein- 
ander. : Die Bauchfüsse erscheinen als unmerkliche Erhöhungen. 
Von Schwanzfüssen oder Nachschiebern sehe ich keine Spar. 
‚Auf dem Raupenbalge glaube ich ganz kleine Wärzchen, deren 
jedes ein Härchen trägt, zu bemerken. - Die Kennzeichen der 
Raupe sind auffallend. Jeder Ring trägt oben einen kurzen, aber 
breiten Fleck? der vorn mehr eonvex als hinten und von grau- 
selblicher Farbe ist. Alle Flecken sind polsterartig erhöht. ‘Der 
Fleck des ersten Ringes ist der Länge nach gespalten; der des 
zweiten ist der grösste von allen, die hinteren verschwinden all- 
mählig. Sie spinnt bei ihrer Verpuppung an ihrer Ruhestelle 
ein feines, elliptisches Cocon, in das sie den Koth mit einspinnt. 
Die Puppe (zu Anfang Juli und Mitte October) ist fast 2 lang, 
geht spitz kegelförmig von vorn nach hinten zu und ist hinten 
ınit einem sehr kurzen Staehel versehen; die Flügelscheiden sin: 
in eine feine Spitze ausgezogen und reichen noch deutlich üb: v 
das dritte Viertel der Puppenlänge hinaus. Die Palpen- ud 
Rüsselscheiden s:nd deutlich und spitz nach unten gerichtet und 
hervorstehend. Die Farbe ist ein sehr dunkles Schwarzbraun, 
die Leibringe etwas erhellt. » 

‘ 14) Lith. alniella Tisch.“ Als Puppe alljährlich sehr ge- 
mein auf Eisen. Zu Anfang Oetober ist sie noch meist Raupe, 
Diese ist sehr hell, mit durchscheinenden grünen Striemen und 
Flecken; ohne jegliches Merkmal. — Die Raupenwohnung liegt 
sewöhnlieh im Winkel zwischen. der starken Hauptrippe des Blat- 
tes und einer der Seitenrippen; sie ist mässig gewölbt, und in 
der Mitte läuft auf der Epidermis eine kleine Falte, die aufge- 
richtet, nicht niedergelegt oder umgeschlagen wie bei den meisten 
‚Arten ist; die Wohnung ist dann gewöhnlich dreieckig; seltener 
liegt sie zwischen zwei gleichlaufenden Seitenrippen. Das Pup- 
pengespinnst liegt in der Mitte; ist dunkelgelb, papierartig, sel:r 
fest sowohl in sich als auch fest an die Blatthäute geklebt und 
‚enthält eine-braune Pappe. Mit der L, alniella fand ich gemeine 


— 


46 w 


schaftlich bei Eekerberg Lith. Frölichiella, die sich durch ihre 
grossen | Minirwohnungen auszeichnete, woran sie von aussen Jeicht 
hei auszufinden war; beide bewohnen sowohl Alnus glutinosa als 
auch A. incana. u 

'L. alniella erschien im ei als die früheste von allen | 
von Mitte December bis Mitte Januar, darüber hinaus nur selten. | 
Die Flugzeit der Frühlingsgeneration ist Anfang Mai, theilweise 
schon im April. Die Zeit der Sommers sener ation” ist mir entfallen. 

Sie ist bei Steilin auf zersirenlen Elsen der ausgebreiteten 
grossen Oderwiesen, an Elsen längs Gräben und Bächen‘ bei 
Eckerherg, in Brüchern bei Polehew, Falkenwalde, Julo, Vogel- 
sang Hökendorf.ete. nirgends selten ; ja die semeinste Art bei 
Stettin. Auch hei Veckerinünde ur sie vor. 

15) Lith. Heegeriella Z. Eine bei Stettin und in Vorgomd 
mern kaum selluiiehe Art als Lith. älniella. Ich war sehr über- 
raseht, als ich diese seltene Art (für welche ich sie wenigstens 
nach Zeiler's Monographie halten musste) oft erzog. Ich fand | 
die Puppe der Frühlingsgeneration im Herbst 184 (8 zuerst hei 
Eekerberg und erhielt raue die Lithocolletiden im Februar und 
März bis in den April des folgenden Jahres. Im felgenden Herbst ' 
Mitte October 1849 fand ich die Puppe auf Eichen bei Ecker- 
berg, Polchow, Falkenwalde, im Julo; bei Vogelsang und jenseits. 
der Oder er: ich sie nie. Auch es Veukauiinike ist sie zu 
Hause und bewohnt überall Eichen, ältere und jüngere Bäume. 
Die Flugzeit fällt in die zweite Hälfte des Mai, besonders zu Ende 
dieses Monats. Die zweite Generation fliegt mit L. Cramerella, 
Amyotella ete. zusammen im zweiten Drittel: des Monats August, | 
ist aber nieht so zahlreich als die erste. | 

16) Lith. Cramerella Fahr. ist schr gemein in Pommern | 
an. Eichen, ‘besonders an grösseren Bakimenl) ‚vou deren unteren 
Zweigen che ie sinimelie:, bei Falkenwalde und hei Vogelsang 
gemein, bei Polchow seltener; bei Eckerberg und im Jnlo nur. 
änzeh. Im Zimmer erhiet ich die Schabe von Anfang Ja- 
nuar bis Ende Februar; auch bei Ueckermünde fehlt sie nicht, | 
ebenso wenig als Lith. ee, a 

17) Lith. tenella Z. fehlt auch bei Stettin nicht, jedenfalls j 
aber ist sie sehr selten auf Eichen. | 

18) Lith. emberizaepennella Bouche minirt in Lonicera ea- 
prifoium. : lch fand sie schon verpuppt gegen Mitte September, | 
also ‚sehr früh ım ‚Vergleich zu den andern Arten; ich sammelte 
sie hauptsächlich im Polchower Grunde ein. Sie lebt dort und 
im: Laubwalde bei Vogelsang an sumpfigen ‘Stellen, wo allein sich 
die Pflanze erkeide! häufig. Das Blatt der Eusbkisicnte ist sehr 
weich und zart. Die Minirwohnung, die bei unserer Art sehr 
vross-ist, ist daher durch eine einzige Falte in der Epidermis, 
wie zb. "hei den Eichenminirern, ficht haltbar zu machen. Die‘ 


47 


Epidermis des längs der Mittelrippe 'sich hinziehenden Gehäuses 
ist von der Raüpe: in viele starke Falten gelegt, wodurch diese, 
an sich sehr fein blaugrün, runzelig und weisslich grün erscheint. 
Das ganze Blatt erhält d dädurch eine starke Beugung und hieran 
hauptsächlich erkennt man von oben leicht das bewohnte Blatt, 
auch wenn das Blattmark noch nicht ausgenagt ist. Die Woh- 
nung also ist gross und unregelmässig; des Koth nieht in einem 
Hänfchen gesammelt, auch ist das Blattmark am Rande und aus 
der Mitte stückweise und unregelmässig ausgenagt. Die Raupe 
selbst ist ziemlich gross, fast ı, Zell lang. Die durchscheinende 
Nahrung färbt den Rücken in einer Längslinie, heilgrün; ist die 
Raupe ausgewachsen urd schreitet sie zur Verpuppung , so ent- 
fernt sie allen Koth und alle unnöthigen Säfte aus ihrem Körper 
und erscheint klar in ihrer Grundfarbe. Diese ist ein angeneh- 
mes Gelb. Der Kopf ist klein. Sie macht in der Hinsicht von 
andern Raupen dieser Gattung eine Ausnahme, dass sie vorne 
nicht allein nicht breiter als hinten is, sondern dass sie zum 
Kopfe son der Mitte aus spitzer wird. Die schön hellbraune, 
klare, ziemlich grosse Puppe, mit spitzem, schwarzpunktigem 
Kopfende und langer Rückenscheide, die fast bis zum Afterende 
der Puppe hinausgezogen ist, ruht in einem nur lose im Blatte 
befestigten, sonst aber schr festen, dichten, papierartigen Ge- 
spinnste dunkelgrüner Farbe und ovaler Form. 

Ich. sammelte“ mehrere hundert Puppen, erhielt aber d daraus 
kein einziges Exemplar, indem alle vertroekneten. Aus 3—4 hei 
Falkenwalde später eingesammelten Puppen erhielt ich am 26. Fe- 
hruar vorigen Jahres 1 2 Exemplar. Es sind 2 Generationen vor- 
handen, die Flugzeit beider kenne ıch nicht. 

19) Lith. tristigella Haw. Minor, alis anterioribus saturato 
eroceis, antennis albis fusco-annulatis; ante apicem albidis, stri- 
gis duabus curvatis ant subfractis strigulisque 3 costae, 2 dorsi 
argenteis, introrsum. fusco- -marginafis, apice atro Squamato. 

E Var. b. Alis anterioribus vix ceroceis, sed aureis. 

KH BEE tristigella Haw. Stainton Zoologist p. 2087. 
I fig. 9. 

5 Läthoeolletis tristigella Stainton. Syst. Cat. pag. 31; 

Diese Art, die nächste Verwandte der L. Frölichiella, wäre 
‚von ihr schwer zu unterscheiden, wenn der Unterschied .der Grösse 
sie nicht so kenntlich machte. Lith. Frölichiella ist die grösste 
Art der Gattung, Lith. tristigella hat kaum die Grösse des Lith, 
ulmifoliella. u DIEzE 

' - Stirn und. Taster, Fühler, Beine, Hinierleib ‘wie bei der 
verwandten Art; Schopf dunkel lehıngelb; bei L. IR 
gewöhnlich an den Spitzen der Kopfhaare hellgelh. 

Die Vorderflügel sind nicht vollkommen : so gesättigt wie 
hei IL. Frölichiella;, aaf dem ersten Viertel der Flügelringe steht 


+: m 


die erste Querstrieme, die stärker als bei L. Frölichiella eh 
oder auch deutlich gebrochen ist; fast auf der Flügelhälfte folgt, 
die zweite ähnlich gestaltete Querstrieme. / BE | 

‚Das erste Paar Gegenhäkchen steht anf dem zweiten Drittel) 
der Flügellänge und läuft nicht selten mit den Spitzen in einander | 
zu einer dritten, scharf stumpfwinkligen Strieme zusammen; beide ' 
Häkchen sind dd der Innenseite deutlich braun gesäumt; . 
folgende Paar kleiner Gegenhäkchen, sowie der unpaarige u | 
des Vorderr. 'andes sind öfters verloschen. 


als bei L. Krblichielk), ‚die ee ehe der Flügel- 
spitze ist gewöhnlich nicht so zerstreut wie bei voriger Art, son- 
dern mehr zu einem elliptisehen oder blos striehförmigen Fleck: 
chen gehäuft; hinter demselben durchzieht eine ziemlich schartall 
braune Linie die Franzen. Diese sind gelblich, am Innenwinkel 
dunkler. T | 
Unterseite schwärzlich mit duschschn fall Zeichnungen 

und röthlichen Franzen. Hinterflügel wie bei Frölichiella. HN 
Diese Art lebt hei Stettin eben nicht häufig, wie L. Frös 
lichiella; nur im J. 1848 im Herbst erlangte ich eine so bedeu- 
tende Anzahl Puppen, dass ich später die sich entwiekelnden 
Schaben nieht alle zubereiten konnte. Sie minirt in Haselblät- 
tern und ist eine gewöhnliche Begieiterin der Lith. eoryli; beim 
Einsammeln kann man mit Leichtigkeit die Wohnungen der bei- | 
den -Motten unterscheiden. 
L. tristigella minirt unter dem Blattmark und ihre Woh- 
nung hat mit wur L. Frölichiella auf. Alnus incana grosse Aehn- 
ke, weniger mit der auf A. glutinosa. Die Flugzeit ist BEE 
Mai; eine zweite Generation traf ich noch nicht. 
 Raupeund ihre Wohnung. Nach sorgfältigem Tin. 
nen der Minirraupen ven L. tristigella und meiner L. coryli, habe | 
ich erstere folgendermassen beschrieben: Die Wohnung in dei 
Haselblatte ist zu beiden Seiten stets durch zwei Blattrippen be- | 
srenzt, sie ist gewöhnlich sehr lang und schmal, in. der Mitte‘ 
der Epidermis sind einige Falten. Die Raupe sammelt ihren Koth 
in einem Winkel der Wohnung an. Eıstes Segment derselben 
etwas verbreitert mit einem schwarzen , wei unterbrochenen | 
@uerstrich. - Grundfarbe schmutzig grün. Kopf klein, dunkel 
herzförmig; Rückenschild in der Mitte der Länge nach getheilt, | 
zu beiden Seiten noch einmal. Krallenfüsse deutlich, die beiden | 


9. 


ersten sieht man rechts und links vom Kopfe hervorragen. Bauch- 
füsse .dreipaarig, ganz deutlich; Nachschieber unbedeutend. Die 
Raupe ist lebhaft. Das Gespinnst der Puppe, das gewöhnlich 
nicht schmaler als die ganze Wohnung ist, liegt fast zwischen 
den Häuten und ist-an sich ziemlich fest und gelblich pApierar- 
fig; die Raupe selbst ist glänzend hellbraun, | 


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CE Zen ae Di U 


2 419 


Lith. iristigella scheint eine mehr’ den »ördkicheh Gegenden 
angehörende Art zu sein. Hier hei Stettin war sie im vorigen 
Jahre häufig, diesen Winter indess zog ich sie weit seltner. Sie 
kommt vor bei Eckerberg am häufigsten, bei Polchow, hei Vogel- 
sang; sonst kenne ich einen andern Wohnort nicht. Sie erscheint 
im Ziimmer (auch im Freien, wo ich die Frühlingsgeneration schon 
traf) früher als Lith. Frölichiella, meist im Januar und schon zu 
Ende des December, seltener im Februar. 

Anmerk. Wegen der grossen Aehnlichkeit dieser Art mit 
Lith. Frölichiella möchte ich die Diagnose der letzteren folgen- 
dermassen ändern: 

20) Lith. Frölichiella Z. Major: alis anterioribus saturafe 
eroceis, antennis albidis fusco-annulatis, ante apicem albidis; stri- 
eis duabus subeurvatis strigulisque 3 costae, 2 dersi argenteis 
‚introrsum fusco-marginätis, apice atro squamato. — 

Diese fand ich hei Eckerberg an Alnus glutinosa und in- 
eana; die Minirwohnungen sind auf den beiden Straucharten ver- 
‚schieden. Die auf Al. incana haben grosse Aehnlichkeit mit de- 
nen der. L. tristigella; die. auf A!. giutinosa mehr mit denen der 
L. alniella; doch ist sie weit ausgestreckter, in viele kleine Fal- 
ten gelegt und enthält ein festes Gespinnst, das weiss und papier- 
artig, seltener gelblich ist; die grosse Puppe ist gläuzend und 
braun. Die Schaben’kamen mir letzten Winter in 12 Exempla- 
ren in kurzer Zeit, etwa vom 3.—26. Februar, eus. Soviel ich 
weiss, lebt sie nur bei Eckerberg, das überhaupt reiche und 
seltene Ausbeute in dieser Hinsicht lieferte. 

21) Lith. Kleemannella Fabr. Ist bei Stettin sehr selten 
und nur hei Eckerberg gefunden; sie lebt in Erlenblättern (Al. 
glutinosa), ohne dass ich die Raupenwohnung unter den vielen 
von L. alniella heraus fand. Ich erhielt im Januar 1849 ein 
Exemplar, am 26. Februar 1850 ein zweites. 

22) Lith. lautella Heyd. Sie muss trotz des Längsstrichs 
an der Vorderflügelbasis in diese Abtheilung gesetzt werden (vergl. 

darüber: „Bericht über die Arbeiten der entomologise hen Section 

im J. 1818, von Prof. Gravenhorst, pag 19; Beiträge zur Kennt- 
niss der Lithocolletis-Arteu, von Dr. W öcke zu Bresl: u“), und ist 
eine der schönsten, aber seltensten Arten’ bei Stettin, wo sie üherall, 
aber nur sehr vereinzelt lebt. Gezogen habe ich sie öfter, beson- 
ders im Winter 1848—49, und zwar zu Ende Decembers und im 
Januar. Im Freien traf ich sie nie, und ich kann deshalb 
die Flugzeit nicht mit Bestimmtheit angeben; es ist aber aus 
Obigem anzunehmen, dass sie im Freien mit denselben Arten zu- 
gleich fliegt, mit welchen sie zusammen ausschlüpfte. 

23) Lith. ulminella Z. suchte ich lange vergebens, fand 
aber endlich mehrere Puppen am 26. September 1849 an nicht 
grossen Sträuchern der Feldrüster am Graben (nicht dem Müh- 


4 


56 an ER > N 
lengraben) vor Steinfurtschen Mühle bei Eckerberg;,. ‚ans. de- | 
nen ich vom 18.—22. Felruar nur 3. Exemplare zog. "In. di Be ! 
Jahre (1850) fand ich am 21. September noch die Ben lug- 
zeit ist der Mai. 

24) Lith. pastorella Heyd._ist auch eine ai wenigen Litho- F' 
colletis-Arten, welche durch ihre Raupe ausgezeichnet und. ‚leicht 
kenntlich sind. Sie minirt gleichfalls in Weiden, doch fast stets 
auf Bäumen, nur höchst selten traf ich sie auf Sit erben) die 
jedoch auch schon baumartig, waren. Sie hat das E Eigenthänliche, 
dass sie Alleen und B.uusmreihen bewohnt. Ich fand die Puppe 
am 7. October 1848 an den Weiden der Ueckermünder Land- 
strasse; die Raupe am 26. September 1849 auch auf Weiden- 
bänmen, die den Mühlenieich bei Eckerberg. einfassen, ‚weit häufi- 
ger aber in der Eckerberger Gegend an den Weiden der Er n 
vorbeiführenden Ueckermünder Landstrasse. Die Minirwohnung- 
ist gewöhnlich zwischen Mittelnerv und Blattrand und nimmt so. 
mit ihrer Breite die halbe Breite des Blattes ein; der Mittelnerv | 
des Blattes wird nie unterminirt, die Epidermis ist in, eine. BIER | 
Falte gelegt, die meist mit dem M ittelnerv ‚parallel läuft; die‘ 
Hypodermis ist dureh die unregelmässig ausgenagten Markstück- | 
ehen scheckig gefleckt. Der Koth ist zu einem " Klümpchen an- | 
gehäuft. Die starke Raupe hat einen herzförmigen Kopf und 
einen ungefleckten Nackenschild. Das 1. und das s Segment sind | 
gleich breit; das 2te ist das hreiteste von allen; mit dem 4. Seg- 
mente wird der Körper plötzlich weit schmaler, ist aber auf dem | 
8. Segmente wieder sehr breit, bis er dann ie Ende zu wieder 
spitzer wird. Das 7., 8, 9., 10. Segment, zuweilen: auch das 
6te und 1lte, sind eitronenge el die übrigen heltweiss,,. Das 
Haupimerkmal ‚der Raupe aber "biklen. die polsterartigen r Seh | 
braunen, meist länglich runden Flecken, die das 5.,6., 7., 8, 
3a. 11. Segment tragen. Das 12. "Segment Lat 2 kürzere 
Fleckchen hinter einander, oder. einen der Breite nach unterhro- 
chenen. Diese in's Auge fallenden Flecke lassen die Raupe, 
auf den ersten Blick erkennen. Puppe schwärzlieh, ihr Gespinnst 
sehr fein. . Flugzeit Mitte October. we 
© Anmerk. Von dieser und den folgenden wen ist. zu he- 
merken, dass die Herbstraupe noch in demselben Jahre. zur. ‚Ent- 
wickelung kommt. Diese Arten, haben: also eine. Sommer - und 
eine Herbstgeneration, die Frühlings- und Frühsommer - Raupe | 
liefert -die Sommer-, die Spätsommer- und. Herbst - Raupe die 
Herbstgeneration. Bei den meisten andern Arten gieht. es eine, 
Frühlingsgeneration, die die Herbstraupen Jiefern, und eine Som- 
R inerzeneration, sich aus den im Frühling a Sommer leben- 
den “Raupen zur Entwickelung konnt. 

25) Läth. tremulae Z. =" häufig, bei een ‚Polchow, 
Falkenwalde, und auch bei ee Die Minirwohnung 


- 


me PS“ 


5t 


dieser Art in den Blättern von „Populus iremula ist theils rein 
weiss, theils schön rosenroth, oft auch schmutzig braun auf der 
Epidermis; diese letztere Färbung scheint aber in der vorge- 
rückten Jahreszeit ihre Erklärung zu finden. Im Jahre 1849 
fand ich am 8. September noch eine Raupe. Die entwickelten 
Inseeten erschienen noch früher, als L. pastorella, von Ende 
September bis kaum Mitte Oetober. Die erste Generation schlüpft 
nach der Mitte des Juli aus. 

26) Liih. populifoliella Tr. fand ich erst im Sommer 1519 
am 25. August als Raupe. Sie minirt in den Blättern von Po- 
pulus nigra und P. pyramidalis überall. Meine Exemplare stam- 
men aus den Bäumen der Allee bei Eckerberg. Die von der 
Kaupe bewohnte Stelle des Blattes liegt zwischen 2 (parallelen) 
Seitenrippen. Die Raupe geht über diese nicht hinaus; hierdurch 
sowohl als durch die halbkreisförmige Abrundung der andern 
beiden Enden erhält die Wohnung die regelmässige Gestalt. Die 
untere Blatthaut ist rein grünlich weiss und sehr durchscheinend, 
nur bei vorgerückter Jahreszeit durch Welkheit undurchsichtig 
und befleckt. In der Mitte derselben läuft parallel mit den ein- 
schliessenden Blattrippen ein Bündel sehr feiner, hellgelblicher 
Falten, weiche die Wohnung nur sehr ach wölben. Von der obern 
Blatthaut ist das Blattmark nicht regelmässig, wie z. B..bei den 
Eichenminirern, sondern hie und da, sowohl aus der Mitte als 
auch vom Bande, ausgenagt. 

Die Raupe ist vora sehr breit und flach, das.l. und 3. 
Sesment sind gleich breit, das 2te das breiteste von Allen. Vom 
4. Segmente ab. nimunt ;.der Körper nach hinten allmählıg an 
Breite. ab. Der Kopf ist flach. klein, ganz heil, nur an den 
Fressspitzen gebräunt. Krallenfüsse sehr weit auseinanderstchend. 
Die ersten $S Segmente sind hellgrünlich weiss, «die andern, mit 
Ausnahme der letzten, sind dettergelb, aber blasser als bei Lith. 
tremuläe; das Afterseginent ist fast von der Farbe der ersten 
Segmente, die Cheklinie zwischen allen Segmenten ist grün. 

Die Puppe. ruht in einem leicht zu zerreissenden, dünnen 
Gespinnste und ist ganz schwarz. x 

© Diese Art schlüpft schon Anfang September aus, wo maı 
sie im Freien an Pappeln fängt. Die Flugzeit der Frühlingsge- 
neration kenne ich nicht. 

“Mit dieser Art schliesse ich für dieses Mal das Veizeich- 
niss der pommerschen Lithocolletiden. 


——— 


"Weber die angeblichen Zahnwürmer 


machte Herr Boie in dieser Zeitung (Jahrg. 1850, No. 1, p. 29) 
die Mittheilung, dass in der Gegend ven Kiel jetzt noeh der 


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4 DS 


33 | 
Glaube herrsehe, die zu cariösen Zähnen sich gesellenden Zahn- 
schmerzen rührten von Würmern her, welche die kr: ankhaft aus- 
‚gehöhlten Zähne bewohnten und welche durch Räucherung ı 
auf Kohlen geworfenem Bilsenkraut - Samen vertrieben werden. 
könnten. Boie überzeugte sich, dass hierbei ein Betrug geübt. 
werde, indem die Keime des Hyosey amas-Samen durch Erhitzung 
mit einer besonderen Springkraft aus ihrer Hülse hervorgeschnellt 
und nachher für die von den hohlen Zähnen abgesangenen Wü 
mer ausgegeben würden; es wird übrigens dieser" Betrug” u 
leichter durchgeführt, als diese Samen - Keime wirklich ‘gr 
Aehnlichkeit mit. kleinen weissen Würmchen haben. Boie will 
es dahin gestellt sein lassen, ob die so auffallende Schnellkraft 
dieser Samen früher schon beobachtet worden sei. Dieser Be- 
merkung wegen erlaube ich wir auf eine Schrift des berühmten 
Entomologen J. Ch. Schäffer aufmerksam za machen, welche 
unter dem Titel: Die eingebildeten Würmer in Zähnen, 
im Jahre 1757 zu Regensbure nebst einer Kupfertafel in Farben 
erschienen ist und jetzt gänzlich in Vergessenheit gerathen zu 
sein scheint. In dieser Schrift theilte Schäffer aus seiner Ge- 
send über den Glauben an die Zahnwürmer dasselbe mit, was 
Boie aus Holstein darüber meldete, nur mit dem Unterschiede, 
dass die Austreibung der Zahnwürmer in Regensburg mit den 
Samen der Judenkirsche (Physalis Alkekengi) vorgenommen wird, 
deren Keime dieselbe Schnellkraft. bei ihrer Erhitzung zeigen 
(s. Schäffer a. a. O. pag. 30), wie die Keime der Bilsenkraut- 
Samen. Dass Boie diese Keime anfangs für Würmer angesehen 
hat, ist sehr verzeihlich, da auch Schäffer (a. a. O. pag. 13) 
von den Keimen der Judenkirschen - Samen sagt: „ich mochte 
diese Körper ansehen, wie ich wollte, so wende der Gedanke, | 
dass es wahre Würmer sein möchten, immer glaubwürdiger nnd 
jebhafter in mir“. Aus einer Notiz'des GH, Velsch " (Exerm 
eitatio .de vena medinensi sive de dracuneulis veteram. August. | 
Vindel. 1674, pag. 138) geht ührigens hervor, dass. der betrüge- 
rische Gebrauch des Bilsenkraut- Samens als Mittel gegen Zahn | 
würmer schon ein sehr alter sein muss. Velsch sagt nämlich: 
Neque tamen Nareotiecorum usum omnino damnandum censemus, 
qui saepius ab usu hyoseyami in sufltu cum Cera, vermes ex 
eariosis dentibus prosiluisse vidimus, quod etiam de pedibus ma- 
nibusque adfirmat suppositieius muliebrium seriptor Erotis nomine, 
in Gynaeceis editus. Ich will hier noch hinzufügen, dass in Po- 
len, Curland und Litthauen bis heute noch ein ähnliches betrü- 
gerisches Mittel angewendet wird, um aus langwierigen Fussge- 
schwürenFadenwürmer als Urheber dieser Fussübel hervorzulocken. 
Breslau, den 6. Januar 1851. 

” C. Th, v. Siebold, © 


mn 


53 


_ 
= 


Biterarisches 

Enumeratio coleoptererum circa Heidelber- 
. gam indigenarum adjectis synonymis locis- 
. que natalibus. Auciere Er. Jos. Maehler, 
. Medic. cund. Zdeidelb. Pfohr 3850. 


| Ausser dem Roser’schen Katalog ist mir nicht bekannt, 
dass sonst schon ein Verzeichniss der südwest-deutschen Käfer 
existirte. Der Verfasser beschränkt sich nicht striete auf das 
Heidelberger Weichbild, sondern führt auch Darmstadt, den Oden- 
wald, Worms, die Rheinpfalz ete. als Fundörter einzelner Arten 
mit auf. Er scheint auf die systematische Anordnung und anf 
die Synonymie specielle Mühe verwendet zu haben: ob auch eine 
dankbare? Ich möchte das fast bezweifeln, da ich nicht glaube, 
dass ein soleher Localfaunen-Katalog der rechte Ort ist, wo man 
synonymische Auskunft zu suchen hat, oder systematische Neue- 
rungen zu treffen erwartet. Zu letzteren rechne ich z. B. die 
sewaltsame Trennung der Scolytarıı Latr. (hier Familie 8) von 
den Bostrichini (Tribus I der Familie 44 Ptiniores). Dass die 
echten Xylophagen sich eben so durch Apate, Ptilinus mit Ptinus, 
wie durch Hylastes mit Rhyncolus verbinden, ist augenscheinlich ; 
aber sie auf diese Art zu zerreissen, scheint mir ebenso wenig 
plausibel, als die Meloiden und Anthieiden zwischen die Salpin- 
siden und Oedemeriden einzuklemmen, besonders da Mycterus 
den Salpingiden zugewiesen ist. Auch dass die gewöhnliche An- 
ordnung umgekehrt worden, so dass Cieindela den Schluss bil- 
det, macht die Uebersieht entschieden unbequem. Zwar sagt der 
Verfasser im Vorwort: In familiis ordinandis communem rationem 
saepe neglexi; ascendens enim ordo, quam plurimi meliores 
de Zoologia libri sequuntur, ad usum accomodatior mihi videba- 
tar. Aber ich bezweifle, dass die Coleopterologen — und für 
diese hat der Verfasser doch oflenbar geschrieben — sein ad 
usum accomodatior unterschreiben. Der H. Herkommen ist ein 
sar gewaltiger Heiliger, das erleben wir alle Tage und nicht 
blos in entomologieis; ein Latreille, ein Erichson, ein Burmei- 
ster, selbst wenn sie den von allen Seiten anerkannten Beruf, 
dazu ein ausreichendes Material unter Händen, und ein eigentlich 
systematisches Werk in der Feder hahen, finden nicht immer be- 
reitwillige Nachfolge auf neu eingeschlagenen Bahnen — um'so 
weniger wird man einem Local- Katalog dies privilegium onero- 
sum zuzugestehen geneigt sein. 

Nachdem wir übrigens in Agassız’ Nomenclator jetzt ein 
Werk besitzen, welches mit riesigem Fleisse und unerbittlicher 
Philologie über den Synonymen und Hybriden nebst Donatsünden 
zu Gericht gesessen hat, wäre es wohl richtiger gewesen, wenu 
der Verfasser bei der Bildung der Familien-Namen, Rechtschrei- 


% 
\ 


54 


bung_ efe. diesem- Werke »efolgt wäre. - Entweder man nimmt 


das Dejean’ sche Prineip an und respeclirt jeden, auch deu a 9 


Scheulichst gebildeten Namen als nomen proprium — oder 
man ändert es! einem und demselben scharf durchgreifenden. 
Grundsatze. “A 


Dr. Schmidt -Goohel hat zwar Aectophorus imperialis von: 
Demetrias getrennt; aber dem leiztern Genus muss darum doch 
der Name seines Gründers Bonelli verbleiben. 

Chrysobothrys pini Klingelh., die ich selber frühen.kür) 
eine von Solieri Muls. verschiedene Art hielt, weil die Darm- 
städter Exemplare sehr klein und die mir zuerst zum Vergleiche 
vorliegenden süd-französischen grösser und stärker sceulpirt wa- 
ven, ist dennoch nach Vergleich mit vielen Stücken nichts ‚anderes. \ 

' Car. morbillosus Palın, muss den ältesten Namen tubereu- | 
latus Clairv. annehmen, da morbilloses F. dem alternans Beaudet, | 
Dejean zukommt. | | 

Meloe majalis L. kommt nur selten diesseits der Prreniiemil 
sicherlich nieht bei Heidelberg vor; ich weiss nicht, ob damit 
rugosus Marsh. gemeint ist? es heisst: primo vere, nd vias-im | 
gramine, frequenter. r. aid 

Sollte Anthiens bimaeulatus (sonst ein echter Sır a | 
wirklich bei Darmstadt vorkommen ? | | 

Bei Chrysom. haemopfera wird als Curiosum ah ı 
dass Brahm diese Species mit Agelastica halensis und mil Chry- | 
som. staphylea in Begattung getroffen habe. Zr 

Chrysom. analis I. und Schach F.. werden noch. als a | 
Arten angeführt, sind aber synonyma; bei Chrys. haemoptera L. | 
ist das synon. hottentotla F. vergessen, unter welchem diese Art 
noch in sehr vielen } Sannlungen higurirt. 

Ob bei Heidelberg pinus sylvestris in Mehrzahl wachen 
weiss ich nicht: mir fällt aber auf, dass es bei Brachyderes in-. 

sanus heisst: primo vere, in pratis, frequenter; während sich 

dieser gemeine Käfer hier bei Stettin  ausschhesslieh, aber in 
srosser Zahl, auf pinus sylvestris, oder unter dem Moose am 
Hesse desselben aufhält, auch bekanntlich forstsehädlieh ist. 
‚Jedenfalls ist das Werkehen in Bezug auf die geographi- 

sche ‚Verbreitung und auf die meistens angeführten Futterpflanzen 

oder Fundstellen ganz interessant, und ein willkommener ‚Beitrag 
zur. deutschen Käferstatistik. Da dem Verfasser die Käfer des 
Heidelberger Museums zum Vergleiche zu Gebot standen, und 
diese von iehson bei seinen le Deutschlands“ collstronuni | 
worden sind, so folgt daraus annehmliche Verlässigkeit auf die 
Determination der im Erichson’schen Werke besprochenen Arten. 
‘An Druckfehlern gebricht es dem m. splendiden und. 

sut Jeserlichen Drucke Si ? CA: Dohtas) 


et 


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55 


Aufzählung 
der in der Umgegend von Braunschweig 
gefundenen Schrretterlinge 
vom 
Zoll-Inspector v. Meinemann in Braunschweig, 


Das nachfolgende Verzeichniss enthält die Schmetterlinge, 
welehe von dem here Hofinedieus Zincken- Sommer, sowie von 


mir und einigen wenigen Freunden in der hiesigen Gegend be- 


obachtet sind. Ninentkt eh ist die nähere Umgebung von Braun- 
schweig und Wolfenbüttel genauer durehforscht, während der be- 
sonders an Mierolepidoptern sehr reichen Gegend von Helmstedt 
nur gelegentliche Besuche zu Theil werden konnten. Das letztere 
gilt auch von dem Harze, der von Zincken-Sommer im Ganzen 
wenig und nur an öde Orten, namentlich an den Flugstel- 
len von Argyunis Arsilache und Hipparchia Epiphron besucht ist, 
und den auch ich, einen mehrwörhentlichen Aufenthalt in Lauter. 
berg am südlichen Abhange des Gebirgs im Jahre 1847 abge- 
rechnet, noch wenig habe frequentiren können. Es wäre sehr zu 
wünschen, dass ein Entomologe des Harzes mit seinen Erfahrun- 
sen über die dortige Schmet! erlingsfauna hervortrete, da _dieses 
Gebirge rücksichtlich ‘der Microlepidoptern noch "fast ganz 
terra incognita ist, und Bett" manches Eigenthümliche besitzt. 
Ich hoffe, dass mir in der Folge der Besüch desselben öfter als 
bisher esfättet und es mir so möglich sein wird, zu seiner Kennt- 
niss in Tepidöpterolosischer Beziehung Einiges beizufragen. Dass 
ich den Harz als zu der Umgebung der hiesigen Stadt gehörig 
angesehen hahe, wird seine Rechtfertigung in der Kichkeni! durch 
did Eisenbahn nach Harzbwg vermittelten Commmnication mit dem- 
selben finden, sowie in dem Umstande, dass das Hügelland bis 
in die Nähe der Stadt Braunschweig als eine Fortsetzung seiner 
Vorberge wohl betrachtet werden kann. 

Der Harz ist in geognostischer und botanischer Beziehung 
bekannt. Ueber die ändbmn Theile unsers Gebiets bemerke jch 
Folgendes! Zwischen dem Harze und der Stadt Braunschweig 
herrscht im Ganzen in der Ebene Kreidemergel, welcher von 
mehreren Hügelketten durchschnitten wird. von lesen zeichnen 
sich aus der Fallstein zwischen Hornburg und Osterwiek, die 
Asse mit den Ruinen der Asseburg, anderthalb Stunden südäst- 
lich von Wolfenbüttel, und der Elm, welcher ostsüdöstlich von 
Braunschweig in einer Entfernung von einer und einer halben 
Meile beginnt, und in einer Längenansdehnung von mehr als drei 
Meilen bei einer Breite von anderthalb Meilen bis in die Gegend 
von Helmstedt sich hinzieht. Diese drei Hügelreihen bestehen 
ans Muschelkalk und sind dicht mit Laubholz, - meist mit Buchen 


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bedeckt. Die anni der Elm, wegen seiner Buchenculiur von 
forstlicher Berühmtheit, erhebt sich etwa um 1200 Fuss.über das 
Meer.: In ihm ist ein Wiesenthal zu erwähnen, welches sich vom 
. westlichen ande eine. Stunde weit in denselben hineinzieht. Die 
anstossenden, zum "Theil feuchten und auf kleinen Lichtungen 
kräuterreichen Holzparthien sind der Wohnsitz von Hesperia Sil- 
vins. In einem andern kleinern Thale am westlichen Abhange 
von ähnlicher Beschaffenheit kommt Phlogophora Scita vor. Bine 
reiche Flora herrscht in diesen Waldparthien, wo lichte Stellen 
dem Pflanzenwuchse Baum geben, insbesondere an den Abhängen 
‚der Berge. Zwischen Elm, Asse und Fallstein besteht die ey | 
tivirte, sehr fruchtbare Ebene aus Keupermergel, der den Mu- 
schelkalk umschliesst, während bei Helmstedt Braunkohlen mit 
plastischem Thone. und Liassandstein auftreten. Der letztere bil- - 
det im. Osten der Stadt niedrige, von Norden nach Süden zie- 
hende, von verhältnissmässig tiefen Thaleinschnitten durchsetzte 
Hügel, welche grösstentheils wit Laub- und Nadelholz in mannig- 
faltiger bwechselung und nicht. ohne landschaftliche Beize be- 
deckt sind, in den Thälern feuchte Wiesen einschliessen, wäh- 
rend kräuterreiche Abhänge mit Gebüsch von Laubhelz und jun- 
sen Kiefern - Anpflanzungen die Bergseiten einnehmen, und. auf 
Be troekneren Höhen die Haide in den vom Baumwuchs weniger 
bestandenen Strecken sich ausbreitet. Fast sämmtliche norddeut- 
sche Laub- und Nadelhölzer kommen hier vor, Eichen, Buchen, 
Birken,- Kiefern, Fichten, auch die Weisstanne, zum Theil für 
sich in grössern Beständen, zum Theil in buntem Gemisch unter 
einander, sowie mit Weiden, Pappeln, Espen, Ahorn, Erlen, Ha- 
seln, Schiehen, Weissdorn u. s. w. und in allen Altersklassen. | 
In der nächsten Umgebung Braunschweigs beherbergen die 
Parkanlagen der Promenade, e Gärten, die Hecken ven Cra- 
taegus, Liuster, Weissdorn, die Gartenplanken und Stacketerien 
manchen Schmetterling. In der Entfernung von einer viertel bis 
zu einer halben Meile zieht sich von Westen durch Norden nach 
Osten ein Gürtel von Waldungen, meist gemischten Laubholzes, 
einige grössere Flächen ausschliesslich mit jungen Birken be- 
standen, andere mit dem mannigfaltigsten Buschwerk unter hohem 
Oberholze bedeckt. Der Ben ist. zum Theil sandig und ver- 
läuft in die Hannoverschen Haiden, zum Theil sumpfie und Torf- 
moore enthaltend. Sandige und Die Parthien wechseln oft ın 
grosser Nähe mit einander ab. Eine Stunde im Norden befindet 
sich ein kleines Kiefergehölz auf sehr dürrem mit Haide und 
Flechten bedecktem Sandboden, ven mehreren seltenen Schmeiter- 
Iingen der einzige Fundort der Gegend. Fetie Wiesen bilden die 
Nachbarschaft des Okerflusses, auch kommen einige grössere 
schilfreiche Teiche vor. Endlich ist noch eine Laubhelzung_zwi- 
schen Braunschweig und Wolfenbüttel zu erwähnen, sowie die 


> “ 57 


südlich von letzterem Orte längs der Oker Binde Hügel des 
Oderwaldes. Diese sind mit Eichen und Buchen bedeckt, zum 
Theil in jungen Anpflanzungen dieht bei der Stadt, dem erzier 
bigsten Orte für viele seltene Eulen. 

Das Klima ist im Ganzen wegen der Nähe des Harzes und 
wegen der grösseren bergigen und waldigen Strecken wohl etwas 
Tenchter und kühler, als das der norddeutschen Ehen, in der 

ähe der Berge strenger, in der Ebene, namentlich dem "Thale 
der Oker, milder, an eines an den ‚Südhahen Bergabhängen 
wärmer als nach Norden. Bei dem Elm und der Asse wird der 
Wald auf der Südseite immer um mehrere Tage, ja mitunter um 
eine Woche früher grün, als am Nordabhange. 

Die Richtigkeit der Namen ist bei den Mierolepidoptern 
durch die Bestimmungen des Herrn Oberlehrer Zeiler in Glegan, 
die der übrigen Schmetterlinge, bei denen Zweifel entstehen konn- 
ten, durch Rie Vergleichung mit der Sammlung von Zincken- 
Sommer, und bei den von "letzterem allein aufrrefundenen Arten 
durch die Benutzung der schriftlichen Notizen desselben verbürgt. 


REelitaea. Maturna. Ziemlich selten bei Braunschweig 
und auf dem Elme. — Artemis, überall gemein. — Cinxia, sel- 
tener.,. — Didyma, auf Berg- und Holzwiesen am Harze, sehr 
selten bei Helmstedt. — Dielynna, anf feuchten Wiesen bei Braun- 
schweig und Helmstedt. — Athalia, überall. -—— Parthenie, selten, 
fliegt später als Athalta, im Anfang Juli, von Zincken am süd- 
lichen Abhange des Fallstein öfter gefunden.  Sitzt gern in den 
Wegen auf feuchten Stellen, wie Ap. Iris. 

Arzynnis. Selene, überall. Die Var. Thalıa bei Helm- 
stedt gefangen, — Euphrosyne, gleichfalls gemein. Ich fing eine 
Var. mit auf der Oberseite bindenförmig zusammen seflossenen 
schwarzen Flecken, die Unterseite der Hinterflügel hellelb , AUT 
Aussenrande die Silberflex ken nach innen mit rothhramger schmar- 
ler Begrenzung, die Wurzel bis gegen die Flügelmitte rothbraun, 
mit nach aussen vortretenden Zuxcken von dieser Farbe: Städt 
der gewöhnlichen Fleckenreihen zwei kleine Silberflecken dicht 
an der Wurzel, ein schmaler, querliegender am Ende der Dis- 
eoidalzelle , bexrenzt von zwei schwarzen dreieckigen Fleckehen 
nach zinen und. aussen und einen grösseren schwarzen Flecken 
von derselben Gestalt zwischen der zweiten und dritten Innen- 
randsader mit nach dem Innenrande gekehrter Spitze: fünf 
schwarze Punkte gegen den Aussenrand zwischen der dritten his 
‚achten Ader, doch nicht auf der. gewöhnlichen Stelle, sondern 
‚weiter der Wurzel zu und grösser, die äussersten auf rothbran- 


nem, der zweite und dritte. auf zelbem Grunde. — Dia, nicht 
‚sehr. häufig. — Arsilache, auf dem Obherharze, in der Gegend 


‚des Oderbruchs bis an die Hirschhörner am Brocken, in der Höhe 


von 1800 bis 3090 Fuss anf blumigen Stellen am Rande der 
Fichtenwaldungen bis über die Holzerenize hinaus. -Oefter eine 
Varietät, - wo Use mittlere Fleckenfeihe auf der Oberseite beider | 
Flügel in eine schwarze, mehr oder weniger breite Binde zusam- | 
men geflossen war. Flugzeit ist die zweite Hälfte des Juni und.) 
der Juli. — Ino, auf einer feuchten Wiese bei Helmstedt, Ende ) 
Juni, Anfang Juli: auf dem Harze etwas später, von mir in der | 
Nähe der Bodequelten, von Zincken bei Alexisbad gefunden. —- | 
Lathonia und Niobe, überall gemein. Von Niobe habe’ ich bei 
Helmstedt ein Exempl: ar gefangen, bei welchem die Vorderflügel 
fast ganz schwarz sind. Nur die Adern sind von der Wurzel 
bis gegen die Flügelmitte gelb, und umschliessen in der Mitte. 
der Discoidalzelle einen grösseren querliegenden und am Ende 
derselben einen kleineren runden rothgelben Fleck. ‘ Die Punkte | 
gegen die Aussenwand sind yupillenartig mit gelblichen Ringen | 
mehr oder weniger deutlich umgeben, welche selbliche, bratm-be= | 
stäubte Strahlen zwischen den Adern nach dem Aussenrande sen- | 
‚den, so dass hier schwarz und selb in gleicher Breite wechseln. | 
Auf den Hinterflügeln sind die gew öhnlichen Zeichnungen deut- | 
lich zu erkennen, doch ist das Gelb bis auf einige hellere Flecke | 
gegen die Wurzel so dieht mit Braun bedeckt, dass 'män auf 
dunklem Grunde nur eine schwache hellere Bestänbung zu be- | 
merken glaubt. Die Unterseite weicht nur darin ab, dass überall | 
schwarze Atome zerstreut sind. Die Silberflecken sind ziemlich | 
deutlich. — Adippe, bei Helmstedt, Wolfenbüttel, am Vorhärz 
nieht selten. Die von mir sefanzenen Exemplare führen die Sil- 
berflecken entweder sehr deutlich eder fast gar nicht, "so dass 
UVebergänge, wie sie bei Niohe häufig sind, nieht vorkommen. — | 
Aglaia und Paphia, überall gemein. Auch hier muss ich wieder 
einer bei Helmstedt gefanzenen Abweichung erwähnen. Die Ober- 
seite führt ein fenriges, fast sammtartiges Brannschwarz. An der 
Wurzel und dem Vorderrande der Vorderfügil, sowie dem Tinen- 
rand2 der Hinterflügel, wo bei gewöhnlichen weiblichen Exen- 
plaren schwarze Bestäubung sich "findet, liegt dichter geibForheR | 
Staub, der auch am Hihlerräfide der Vorderflügtl sich verschmä? 
lernd bis zum Innenrande zieht. Ein schwarzer und darauf ein | 
selber Querfleck, welche den der Wurzel nächsten zahlenformi- 
ven Zeichnungen bei gewöhnlichen Stücken entsprechen, begren- | 
zen die velbe Bestäübürng ‚nach aussen am Vorderrande. Am 
Anssenrande aller Flügel findet sich noch etwas rothgeiber Staub, 
auf den Vorderfügeln” hellere Streifen zwischen den Adern 'an- | 
deutend, auf den "hinteren eine doppelte Reihe kleiner Mondehen | 
bildend. Die Unterseite der Vorderflügel ist an der Wurzel und | 
dem Aussenrande hellröthlich gelb, gegen die Spitze etwas grünz | 
lich, die Flügelmitte breit rein blatisehwarz, nur von den gelben | 
Adern 'durebschnitten. Die Hinterflügel überall mil sraugrün, | 


e 5 & j & 5 { 


59 


gegen die Wurzel gelblich: die Silberflecken an der Wurzel 
nach innen von schwarzer und rothbrauner Bestäubung begrenzt. 
Statt der mittleren Reihe von Silberfleeken eine leichgestaltete 
von russig schwarzen Fleeken, mit nur ganz einzenen!SAber- 
sehü; öpehen. Die Fleckenreihe au Aussenrande gleichfalls schwarz, 
doch ziemlich verloschen, nach dem Vorder Finke zu deutlicher. 
Einzelne schwarze Stäubehen sind auf der ganzen Fläche ver- 
breitet. Am merkwürdigsten. erscheint die Umsetzung des Silbers 
in Schwarz, währen! die übrigen Abweichungen besonders durch 
das Ueberhandnehmen der schwlirzen Farbe gegen das Rothzgelbe 
entstehen. — 
Vanessa. Cardui, Atalanta, Jo, überall in Menge, An- 
tiopa seltener, ın Mehrzahl im den Laubhölzern am Harze. — 


ihomiehs, bei Braunschweig, selten. —  Polychloros, Urticae, 
C. album, überall semein. — Prorsa nebst var. Levana, bei 


Braunschweig, Helmstedt, auf der Asse nur an einzelnen Stellen, 

Kimenitis. Sibylla, bei Braunsehweig und Wolfenbüttel 
nicht selten. Die Raupe hänfig gefunden, doch nur wo die Fut- 
terpflanze schr schattig stand, und meist an’ sehr jungen Pflänz- 
chen. — Populi, bei Braunschweig sehr selten, öfter bei Helm- 
stedt auf den Flemen; am Harzrande. 

Apaturn. Jris, bei Braunschweig selten, bei Helmstedt 
sowie in den Laubwaldungen des Harzes in einzelnen Jahren in 
Mehrzahl. — ilia ist dagegen in unserem Gebiete noch nicht 
beobachtet. 

Hipparchin. Alcyone kommt erst einige Meilen nörd- 
lich von Brauuschweig und Helmstedt in den grösseren Haiden 
vor. —  Briseis, auf der Asse und einzelnen kahlen Bergen des 
Vorharzes. —- Seniele, überall. — Statilinus, am Rande des 
' Kiefernhölzehens bei Braunschweig, im August. — Phaedra, sehr 
selten bei Braunschweig auf Haiden. — Tithonus, Jantra, Hype- 
ranthus, überall gemein. —  Dejanira, von Zineken "nur einmal 
Anfangs Juli an der "Deufelsmauer bei Blankenburg, später auf 
dem Wege von der Rosstrappe nach "Tonseburg ‘anf blumigen 


Holzliehtungen öfter gefangen. — Maera, überalt in’ den Harz- 
thälern nicht selten, bis 1600 Fuss aufsteigend. —  Megaera, 
Egeria, beide gemein, — Arcania, anf der Asse, lem Elme, am 
Vorharze. — Davus, hei Braunschweig und Helmstedt hf fzuch- 
ten Wiesen. — Iphis, bei Helmstedt und W olfenbüttel, nicht ge- 
mein. — Hero und‘ Pamphilus, überall. 

Oeme fliegt nach Zincken’s Angabe im Anfang Juli anf 
Wiesenflecken im ilsethale, um Hseburg. — 'Epi phron, auf dem 


Oberharze, und zwar in dem Raume zwischen der Reinrichshöhe, 
dem Rehberge und dem Rammelsberge bei Goslar, meist von 
1800 bis 3000 Fuss Höhe. Am häufigsten fand ich ihtı im Bode- 
‚thale, die Schlucht genannt, nicht weit vom Ursprung der Bode, 


Er 


60 


und am Oderteiche. Er liebt blumige Flecke in oder an dem 
Walde, setzt sieh oft auf Senecio. Flugzeit ist die Mitte des 
Juli. — Medusa, am Vorharze und Harzrände oft sehr gemein, 
bei Helmstedt sehr einzeln. Flugzeit Ende Mai, Anfang Juni, 
doch fing ich am 16. Juli noch ein braunes Exemplar auf dem 
Oberharze in 2000 Fuss Höhe. — Medea, Blankenburg und der 
östliche Harz, night selten. —  Ligea, mehr am Oberhayze;, ‚bis 
gegen 2000 Fuss aufsteigend, und daselbst mit Epiphron an des- 
sen tieferen Fangplätzen in Gesellschaft. 

Arge. Galathea, überall nicht elle Auch die var. 
Leueomelas habe ich bei Braunschweig gefangen. 

’  Iuyeaena. Arion, bei Braunschweig, Helmstedt, am are) 
—— Cyllarus, Acis, Arsiolus, überall nicht” selten: —  Alsus, auf 
der. Asse, am Harze auf Bergwiesen. — Damon, bei Wolfenbüttel, 
am Fallstein selten; am Hoppelberge bei Blankenburg am Rande 
eines blumigen Hölzchens, jedoch auf einem sehr beschränkten 
Raume in grosser Anzabk -— Dorylas, bei Lauterberg auf Berg- 
wiesen, Im Anfang Mai und Ende Juli. — Adonis, am südlichen 
Abhange des Harzes. — Alexis, überall gemein. Exemplare mit 
augenloser Wurzel der Unterseite der Vorderflügel habe ich öfter 
sefangen. — Agrestis, nicht selten. — Aegon, sehr gemein in 
Haidegegenden Argus dagegen ist weder von Zineken noch 
‚mir und meinen Freunden hier aufgefunden; was ich unter die- 
sem Namen aus hiesiger Gegend gesehen oder von andern im 
Tausch erhalten habe, waren grosse Exemplare von Aegon: den 
eehten Argus habe ich erst von Herrn Zeller erhalten. — Battus, 
in der Gesend der Rosstrappe. Vor mehreren Jahren fand ich 

® bei Helmstedt im Juni zwei Lycänenpuppen an Sedum telephium, 
welche mit der Beschreibung der Puppe von Battus genau stimm- 
ten: während einer Reise waren sie jedoch abhanden gekommen, 
und ich habe wohl befressene Futterpflanzen, aber weder Raupen 
oder Puppen, noch den Schmetterling wieder auffinden können. — 
Optilete soll nach Borkhausen hier vorkommen.  Knoech scheint 
ihn in früberer Zeit, wahrscheinlich in den sumpfigen Gegenden 
nach Norden, gefunden zu haben: Zincken und mir ist er nicht 
vorgekommen. — Amyntas, nicht selten, die F a a 
Polysperchon seliener, — 
Auffallend ist der Mangel an vielen, sonst in Norddeutsch- 
land nicht seltenen Bläulingen, namentlich in dem Nacheren Theile . 
des Gebiets, obschon derselbe an Localitäten, wie diese Thiere 
sie lieben, reich ist. So fehlt Coryden und Argus ganz, Adonis 
und Dorylus finden sich nur selten am Harze, Battus und Damon 
nur an sehr vereinzelten Stellen. -— ‚ 
Quercus, nicht selten, nebst Proni, Hlicis, Betulae kind Rubi, 
Spini nur ‚bei Wolfenbüttel und am sidliehen Abhange des Fall 
stein sehr selten. — 


E23 


A! 


61 
Circe und Chryseis, überall nicht selten. Hipponoe, auf 
feuchten Holzwiesen im Norden von Braunschweig, von Zincken 


öfters in grosser Menge, von mir nur einzeln gefunden. — Vir- 
gaureae, bei Helmstedt, Wolfenbüttel, in dem Harzthälern nicht 
selten. — Phlaeas, allenthalben gemein. 


Hamenris. Lueina, iq bhamenreichän Holzungen überall. 

PFapilio, Podalirius, hei Helmstedt, auf dem Ehne; dem 
Fallsteine, am Harzrande ofi gemein. — Machaon, überall. 

Boritis. Mnemosyne, im Juni auf dem Harze, namentlich 
bei Alexisbad von Zincken auf Wiesen einzeln gefangen. 

Poutia. Urataegi. So hänfig dieser Falter mitunter ist, 
so selten macht er sich wieder auf längere Zeit. Seit fünf bis 
sechs Jahren ist er von uns überall nicht gefangen. — Brassieae, 
Rapae, Napi, Cardamines, überall gemein, Daplidice und Sinapis 
etwas seltener. 

Colias. KEdusa, bei Braunschweig und Helmstedt sehr 
einzeln, vor mehreren Jahren bei Wolfenbüttel in Mehrzahl. -— 
Hyale und Rhamni, in Menge. 

Hesperia. Malvarım , nach Zincken bei Braunschweig 


nicht selten, von mir noch nicht aufgefunden. — Fritillum, im 
Mai und Juni auf Bergwiesen am Harze, selten. —  Alveolus, 
überall gemein, auch die Var. Taras öfter. — Tages, nicht sel- 
ten. — Steropes, von Zincken im Juli in einem sumpfigen Erlen- 
sehölz bei Braunschweig selten gefunden. — Panisceus, -übera!! 
nicht selten. — Silvins, auf dem Eime und bei Helmstedt ir 


Mehrzahl auf schattigen und feuchten Stellen im Laubholz, se!- 
tener auf Wiesen, und. dann nur am Rande des Holzes. Die 
Flugzeit ist das Ende des Mai und der Anfang des Juni, währt 
indessen nur höchstens 14 Tage. — Comma, "Sylv: inus und Li- 
nea, allenthalben gemein, Lineela und Actaeon, selten bei Braun- 
‚schweig, am Fallstein und an den Vorbergen des Harzes. 
Smerinthus. Populi, Ocellata und Tiliae, überall nicht 
selten. 
. Acheronxtia. Atropos. Im Ganzen selten, nur in ein- 
zelnen Jahren häufiger. So wurden vor mehreren Jahren bei 
Helmstedt auf einem nicht über einen halben Morgen grossen 
Kartoffelacker über 50 Raupen gefunden. | 
Sphinx. Convolvuli, ebenfalls ziemlich selten. Der 
Schmetterling wird mitunter von jungen Bäumen geklopft. — 
Ligustri und Pinastri, nicht selten: der letztere auch an Pinus 
abies in den Parkanlagen der Promenade. Von Pinastri besitze 
ich ein Exemplar mit hellgrauer Querbinde und sehr deutlichen 
schwarzen Längsstrichen. 
| Beilephila. Galii, in einzelnen Jahren als Raupe nicht 
selten. — Euphorbiae, über all gemein. Zineken hat den Schinet- 
ferling schon im März gefunden, vermuthet aber, dass derselhe 


ans der. Stubenzucht hergerührt, ünd entfogen sei. — Nerii. 
Die Räupe wurde im Sommer 1846 schen im Juli erwachsen. in 
einem Garten in der Stadt, wo Oleander nicht in der Nähe war, 
und wieder im September in einem Garten vor der Stadt an Ole- 
andersträuchern in grosser Menge gefunden: die erstere gab ein 
schönes Exemplar. die letzieren wurden als schädlich von dem 
Gärtner. bis auf drei Stück vertilgt, und. diese gaben nur ver- 
krüppelte Schmetterlinge. Leider erfuhr. ich zu spät von dem 
Funde. — Celerio wurde in demselben Jahre im September als 
Raupe mir gebracht, ging aber zu Grunde: zwei andere Raupen 
sollen von Knaben gefunden sein. ‘Der Schmetterling wurde zu 
gleicher Zeit hei Oebistelde, 4 Meilen nördlich. von Helmstedt, 
gefangen. — Elpener und Porcellus mitunter häufig. 2 

NEnrerogiossa. Stellatarum, allenthaiben nieht selten. — 
Bomhyliformis, seitener bei Braunschweig, Helmstedt, auf dem 
Elme, dem Verharze.. — Fueiformis, bei Brannsehweig selten, ) 
bei Helmstedt in einzelnenFähren' öfter, Yen beiden ist nur eine | 
Generation bier. bemerkt. : :5 

Sestn. Apiformis, überall. besonders am der Schwarz- 
papnel, nieht selten. | 3 | 

Atycbia. Statices, allenthalben gemein. — Pruni, = | 
Haide bei Braunschweig und Helmstedt in manchen Jahren häufig. 
Flugzeit ist hier der Anfang Augusis. 


Zyzaena. Minos, bei Braunschweig, - Wolfenbüttel und | 
Helmsteilt nicht selten. — eur auf dem Eime stellenweise | 
häufig, fliegt schen im Juni. Die Puppen fand ich im Anfange 
dieses Monats an Buchenstämmen, angesponnen. Sie gingen zu 
Grunde, wenn sie aus ihren Gesltunsteh senswmen wurden. — 
M duilanr kommt im Anfang Juli bei Helmstedt anf einer Hoöbzwiekd | 
am Rande des, Gehtisths doch selten, vor. — Trifolii, überall 
gemein in allen Varieläten. Dagegen ist Lonicerae noch nicht 
zefünden, da sieh alle Stücke als Triiobi ausweisen. Zineken | 
führt 1 a ae mit einem Fragezeichen als Varietät ven Trifohi 
an, — Filipendulae gemein, auch mit paarweis zusammengeflossenen 
Flecken. Önohrychis, am Südrande des Harzes bei Rossla. 


Syntomis. Phegea, bei Braunschweig, doch seit einigen 
Jahren selten; öfter am Vor- und Unterharze. 


Bithosia. Ancilla, am Hoppelberge bei Blankenburg ge- 
fangen. — Rubricollis, ber Braunschweig und Helmstedt ziemlich 
sellene- Irrorea, Eborina, Luteola, Aureola, überall nicht selten, 
Quadra gemein. — Helveola, bei Braunsehweig seltener. —. Lu- | 
rideola and Complana öfter gezogen. — Mnscerda, Rosea und 
Mundana, ziemlich selten. — "Senex, an feuchten Stellen im a. 
zwischen Birken und Buschwerk zu Ende Juli nnd Anfang Augu 


Peyche. Graminella, überall nieht selten. —-  Calvella | 
“ r ee 


* 63 


und Nitidella, bei Braauschweig, Pulla daselbst, hei Hehmstedt, 
am Harze stelienweis in Menge. 

Eiparis. Monacha, Dispar, Salieis, Chrysorrhoea, Auri- 
flua, llenthaibie gemein. — Detrita, in den nördlichen ‚Haide- 
segenden von Backen sefunden.. i 

@rgyia. V. nigrum, bei Braunschweig und Helmstedt 


selten, die Raupe auf Lindenbüschen in W lem Pudibunda, 
gemein. — Faseelina, bei Braunschweig, am Vorharze a 
selten. — - Coryli, Gousssiewa, Antiqua, überall. 


Pygaerz: Anastomosis, Reclusa, bei Braunschweig sel- 
ten; Anachoreta,  Curtula, Bucephala, überall häufig. Bei den 
vier ersteren Sind zwei Generationen beobächtet. 

SGastrepacha. Pini, bei Helmstedt, doch sehr einzeln 
und. ohne .Jisher schädlich ar Bohlen zu sein. — . Betulifolia, bei 
Braunschweig, Wolfensüttel uni Helmstedt, die Ranpe im Juli 
von Eichen geklopit. — en überall häufig. -—  Prumi, 
hei Braunschweie und Helmstedt selten. — Potatorit, Trifohi, 
Quereus, allenthalben nicht selten, von (uereus End, ich Ende 
Juli auf dem Oberharze, 3000 Fuss hoch, eine erwachsene Raupe 
auf Haide, deren Puppe überwinterte, währendthier in. der-Ehene 
die Raupe in halber Grösse im ersten Frühjahre gefunden. wird. 
Sollte der hohe Fundort jener ‚Raupe eine abweichende Erschei- 
uungszeit bedingen ?.—. Everia, bei Braunschweig selten; Läne- 
stris, häuliger, auch Bi vr elfenküttel und Helmstedt... —  Rubi, 
Neusiria und Populi, als Raupe gemein, doch ‚die erstere schwer 
zu ziehen. — ‚Protessionea, von Zineken. einmal bei Braunschweig 
und im Sommer 1845 einmal hei Helmstedt gefunden. —  Cra- 
iaegi, bei Helmstedt ziemlich selten. 

Szturnin. Canpins, überall, besonders auf Haide. 

Aglin. Tau, allenthalben in Buchen- und Birkenholzungen 

Zimdrsinis. Versicolora, bei Braunschweig, Helmstedt, 
am Yorkarze, doch stets einzein, nach Zineken hisweilen häufig, 
Nach der Beobachtung desselben hängt das frisch ausgekıochene 
Weib Morgens Zwisthen 9 und 10 Uhr an: den Spitzen der Bir- 
kenzweige wie, ein trockenes Blatt. | 

Zarpyia. Bifida-und Fureala, überall, doch nur einzeln, 
von ersterer die Raupe noch. im November. — Vinula, nicht 
selten. — Milhauseri, von Knoch auf der Asse, im Jahre 1846 
hei Braunschweig einm: al, bei Wolfenbüttel öfter im Juli als Raupe 
Sefunden, doch. waren alle Raupen, bis auf eine, mit Jchneumonen 
besetzt. — Fagi, bei Braunschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt, dem 
Elme selten, die Raupe meist auf Obsthäumen, der Schinetterling 


an Buchen- und Birkenstämmen. 
Cossus. Ligniperda, überall nicht selten. Die Raupe 
kommt auch in alten Eichen vor. — Aeseuli, bei Braunschweig 


und Helmstedt schr selten. 


Na 


64 2 rm ! - 

Hepioius. Humuli, Sylvinus, Lupulinus, hei Braunschweig 
und Helmstedt nicht selten ; Hectus stellenweise in schattigem 
srasreichem Lawbholze in der Dämmerung sehr gemein. ar Velleda | 
soll am Harze vorkommen. | 

Noetodonta. Diese Gattung ist sehr reich vertreten. Bis 
auf Querna finden sich alle deutsche Arten in unserem Gebiete, | 
und zwar mit Ausnahme von Bicolora und Argentina in der Um- 
sebung Braunsehweigs. = 

Plumigera, bei "Braunschweig zu Ende October und Anfang | 
November an Buchenstämuen. — Urenata, von Zincken an einem | 
Weidenstamme gefunden. — Chaonia, bei Braunschweig und 
Helinstedt die Raupe auf Eichen. — Dodonaen, daselbst, doch 
seltener, auch die Var. Trimacula. — Bicolora, am Harze hei 
Seesen. — Dictaeoides und Dictaea, bei Braunschweig und Helm- 
<stedt, letztere seltener. — Dromedarius, auf Birken, Ziezae, auf 
Weiden nicht selten. — Tritophus, an Pappelstänmen ziemlich | 
selten. — Tremala, überall einzeln, vor einigen Jahren bei Wol- 
fenhüttel auf’ Eichen sehr gemein. — Torva, bei Braunschweig | 
an Gartenplanken. sehr selten. — Melagona, "bei Braunschweig, 
auf der Asse an Buchenstämmen selten. -- Velitaris, an den 
Stämmen und Zweigen niederer Richen ziemlich selten. — Ar- 
sentina, nach einer Mittheilung des Herrn Candidaten Schreiber | 
in’ Rossla am Südrande des Harzes in dortiger Gegend. — 
Oarmelita, von Schreiber in mehreren Exemplaren im April 1846 | 
von jungen Birken bei Braunschweig geklopft, später nicht wie- | 
der. Die Raupe lebt ohne Zweifel auf Birken. — Cueullina, von 
demselben im Juni 1848 auf der Asse auf einem Blatte gefunden. | 
— Camelina und Palpina, überall nicht selten. am | 
iuprepia. Cribrum, von Zineken in den nördlichen 
Haidegegenden gefunden. — Rassula nad Jacobaeae, überall ge- 
mein. —- Plantaginis nebst Hospita, nicht selten, letztere beson- 
ders am Harze, aber auch im Flachlande. — Dominnla‘ ziemlich 
selten. — Hera, am Harze, mitunter in Mehrzahl. — Auliea soll 
hei Wern igerode am Harze vorkommen. -— Matronula, bei Blan- 
kenburg und Rossla sefunden. — Villica, bei Br: wunschweig‘ und 
Helmstedt sehr selten, desgleichen Hebe bei Braunschweig. — 
Caja, überall gemein. — Fuliginosa, Lubricipeda, Urticae und | 
Mendica, überall mehr oder weniger häufig. 


5 & 
——_—————— 
ir 


= gen 


Druck von F. Hessenland in Stettin. 


Entomologische Zeitung 
ei herausgegeben. 


von dem 


entomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaction: In Commission bei den Buchhand- 


2 E. lungen von E. 8. Mittler in Berlin 
C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 


3, ” 12. Jahrgang. März 1851, 


Iahalt: Vereinsangelegenheiten. Tollin: über Kleinzirpen, besonders Ty- 
phlocyba. (hierzu Taf.I.) Schmidt: Lepidopt. Mittheilungen. 
Bremi: Lepid. Statistik. Koch: Berichtigung. Frauen- 
feld: Notiz. Cornelius: Schildkäfer. Strübing: Epitom. Ue- 
bersicht der Monogr. von Mellie über Cis. Intelligenz. 


Vereinsangelegenheiten. 


In der Sitzung am 6. Februar wurden in den Verein auf- 
genommen: 


Herr Aug. Dutreux, General-Empfänger in Luxemburg, 
„ Ernst Zuchold in Halle. 
„ Franck, Subrector in Annweiler. 


» Dr. Schwabe, prakt. Arzt in Stadt Remda (bei Ru- 
dolstadt). 


„ Scheibe, Lehrer in Kemberg. 
„»„ Billig, Studiosus der Forstwissenschaft in Stralsund. 
Eingegangen: 
A. für die Vereinssammlung 
1) zwei Exemplare von Pontia Mannii n. sp. Mayer. 
Geschenk des Hrn. Ministerial-Revidenten Jos. Mayer 
in Wien. 
2) eine Anzahl Typen zu einem Aufsatze des Herrn Bouch« 
in Berlin über Aphiden, welcher nächstens in der ent. 
Ztg. erscheint. 
Geschenk des Herın Autors. 
B) für die Vereinsbibliothek 
1) Annales des sciences physiques et naturelles ete. de la 
I. societe nationale d’agrieulture de Lyon. Deuxieme serie 
h) 


66 


2) 


3) 


6) Die wanzenartigen Insecien von Hahn, fortgesetzt von! 


7) Archiv (Wiegmann Eriehson-Troschel) Jahrg. 15 Heft 5. 


Tom. I. Lyon Barrot 1849 (enthält nichts . 
sches ausser einem Aufsatze über Vertienns der Enger - 
linge (Maikäferlarven), dessen Uehersetzung nächstens‘ 
erfolgen soll.) 


SEIEN > 


desselben Werkes tom. 1, 1850. M onographie der ge 
sammten Trimeren: „Species des costopteres trimeres Sd- 
curipalpes“ von Mulsant, 1104 Seiten. (Wird aus- 
führlicher besprochen werden, ) 


Gegenseitiger Austausch. | | 0 


Venice 


er er als al 


Memoires de I’ Academie des sciences, helles-lettres et 
arts de Lyon, classe des sciences. Tome 1. Lo 
Boitel 1847. (Enthält nichts entomologisches.) | 


desselben Werkes tom. MH. 1850. Mulsant et war 
chanru: Notes pour servir A Phistoire du Cyrtonus. 
rotundatus. Mulsant: Callımus abdominalis Oliv. (Call, | 
Bourdini wird als synonym init Callid. eyaneum F. ein- 
gezogen.) Ulytus lama n. sp. Muls. Perris: Lettre) 
sur une excursion dans les grandes Landes. Pfinus 
palliatus n. sp. Ceutorhynehus ferrugatus n. sp. Be-' 
schreibung des bisher noch unbekannten Weihehens der) 
Mutilla pedemontana F. Nov. gen. dipter. Aphrozeta) 
zwei Species: semiglauca und cinerea Gonia ıma-) 
ritima n. Sp. Hydrellia apiealis n. Sp. Eyar. mari- 
tima n. Sp. . 

Gegenseiiiger Austausch. 
Annales de la societ€ Linneenne de Lyon. Annees 
1847—1849. Lyon, Dumouiin 1850. (Causes de la: 
deterioration chez les Coleopteres, par Levrat. Der 
Verfasser sucht das Oeligwerden der Käfer in unterblie-' 
bener Copulation. Ma Isant: Seymnus seutellaris n. sp.) 
Gacogne: Notice sur quelques inseeles col&opferes 
trouves a Fallavier (Isere). 

Gegenseitiger Austausch. 


Dr. Herrich- Schäffes (Vollständig bis Band VI. 

Heft 4, mit Ausnahme des fehlenden sechsten Heftes des 

sechsten Bandes.) we | 

Geschenk des Herrn Kreis-Physikus Dr. Bauer, fi u 
in Birstein, jetzt in Hersfeld. 


(Fortseizung des Jahresberichtes über die entem. | 
stungen des Jahres 1848 von Dr. Schaum.) Jahrg. 16. 
Heft 1. (Budge: Geschlechtsorgane von Tubifex rivu- 


2 
wi 


7 


Sz 


“ ‘ Jorum, Leuckart: helminthologische Notizen. Tro- 
| schel: Piscieola respirans n. sp. (ein neuer Fischegel). 
Creplin: Podieipes arctieus, cornutus, auritus. Foer- 

ster: Monographie der(Hymenopt. ) Gattung Pezomachus. ) 


Tin En En 


—— 


BF» a3 2.0 7° . 
PFissenschaftliche Biiuiherlungen. 
Weber Kleinzirpen, 
besonders über die Gattung Typhlocyba nebst Beschreisung 
ciniger neuen AÄrlen 
von 
©. Teilin, Apotheker in Neudamm. 

(Hierbei eine Tafel.) 


Die Kleinzirpen (Cieadellina Burm.) sind bisher von den Na- 
turforschern ziemlich vernachlässigt worden, wie überhaupt die 
ganze Ordnung der Rhynchoten. Es soll daher dieser Aufsatz 
theils einige Irrthümer, die sich in die Beschreibung dieser Thier- 
chen eingeschlichen , beseitisen,, theils zugleich einen, wenn auch 
nur geringen Beitrag zur Fauna der Mark liefern. 

Von allen Gattungen der Kleinzirpen bietet hier wie wohl 
überall die Gattung Jassus die meisten Arten; sodann die Gatt. 
Typhloeyba, .Bythoscopus, Aphrophora und Piyela. Die Gatt. 
Acocephalus, Evacanthus, Selenocephalus und "Tettigonia beher- 
bergen nur einige wenige Arten, die Gatt. Ulopa, Eupelix, Paropia, 
Cercopis und Ledra habe ich bisher hier noch nicht aufgefunden. 

Wir wollen nun zunäc hst die Merkmale betrachten, durch 
welche sich die Gatt. Typhloeyba von der Gatt. Jassus unter- 
scheidet, sodann zur Aufzählung der hier einheimischen Arten 
beider Gattungen schreiten und endlich uns speeiell mit dem Ader- 
verlauf der Decken und Flügel der Typlocyben beschäftigen. 
‚Die Gatt. Typhlocyba unterscheidet man am besten durch den ver- 
längerten Vordertheil des Kopfes, durch welche Verlängerung auch 
sämmtliche Gegenden desselben in die Länge gezogen werden ; 
auch sind diese durch keine langen Näthe von ‚einander geirennt, 
wie es bei Jassus der Fall ist, daher man sie nicht "deutlich 
erkennen kann. Sodann befinden sich die Ocellen oberhalh 
der Stirn über den Fühlern, während sie bei Jassus auf dem Rande 
zwischen Stirn und Scheitel dieht neben den Netzaugen stehen. 
Durch diese wenigen aber wesentlichen Kennzeichen lässt es sich 
beim Fange der Kleinzirpen leicht ermitteln, mit welcher Gatt. 
man es zu thun hat. Aber nicht bloss der "Kopf, sondern fast 
sämmtliche äussere Körpertheile liefern wichtige Unterscheidungs- 


Per 


e 5* 


63 } ? 


momente; so z. B. der Aderverlauf der Decken und Flügel. Die 
Gatt. Jassus hat an der Spitze der Decken nie weniger als vier, 
meist jedoch fünf Zellen, hinter welchen die durch “den übrigen ; 
Theil der Decke laufenden Längsadern grössere und kleinere Zel- 
len bilden (Siehe Fig. 7. Decke und Flügel eines Jassus) ; während 
bei Typhlocyba die Spitzen der Decken meist vier, aber auch drei 
Zeilen zeigen, die Mer dern hinter denselben aber parallel bis 
etwa zur Mitte der Decke laufen, und daselbst oblitteriren. Was 
die Flügel betrifft, so herrscht im Aderverlauf bei beiden Gattun- 
gen ebenfalls ein verschiedener Typus; bei Typhloc. ein paralleler, 
hei Jassus ein gabelförmiger; bei diesen sind die Flügel immer 
gerundet, d. h. mit einer Randader versehen, welche mit dem Flü- 
gelrande parallel rings um den Flügel läuft ; bei jener sind die 
Flügel meist ungerandef, die parallelen Längsadern gehen daher, 
nachdem sie vor der Spitze durch Queradern verbunden worden, 
bis zur äussersten Spitze des Flügels. Es kommen jedoch auch | 
Ausnahmen, obschon selten vor, so z. B. zeigt Typhloe. eitrinella | 
einen gabelförmigen Adertypus. (S. Taf.1l.Fig. 3. 6.) | 
Ein anderes Unterscheidungsmerkmal liefern die Beine. Bei ' 
Typhl. haben die Vorderbeine am Aussenrande keine Stachelreihe; 
die mittleren Beine weder am-Aussenrande eine Reihe Stacheln, 
noch am Innenrande eine Reihe Borsten, was alles sich bei Jassus | 
findet. 


Endlieh ist der Körper der Typhl. lang, schmal, seine 
während der der Jassinen kurz, gedrungen und breit ist. Man | 
sieht daher, dass der ganze äussere Organisationstypus beide Gat- | 
tungen wesentlich unterscheidet. — | 

Diese Charaktere findet man auch grösstentheils i in Professor | 
Burmeister’s Genera insectorum angegeben. Wenn es aher von | 
den Flügeldecken des Genus Typhlocyba dort heisst: „Differentia | 
primaria videtur orlus venae radialis primae et secu undae elytrorum, | 
quae non e trunco venarum basali oriuntur sed e margine ‚ely- | 
trorum anfico“, so ist dies meiner Meinung nach, entweder ein 
Irrthuam, oder es ist Eigenthümlichkeit irgend einer mir unbekann- 
ten Art, welche Eisenthünilichkeit nicht als GattangscharakteR 
aufg estellt werden kann. 

Ich habe den Aderverlauf vieler Arten und Indirihienh unter- 
sucht, nie aber den Ursprung der zwei ersten Längsadern aus | 
dem Vorderrande auffinden können, wie solches Prof. Burm. in | 
seinen Gen. inseet. beschreibt und auch so abbildet. (8. Bur-| 
meister's Gen. insect. Genus Typhloc.) Bei den meisten Arten ist 
es freilich schwer, den Ursprung derselben zu finden, da sie, wie| 
gesagt, hinter der Mitte oblitteriren ; sodann kommt noch die meist | 
sh Färbung der lederartigen Decken hinzu, welche die Un- 
deutlichkeit vermehrt. Wenn man aber die Decken der Typhloe. | 
eitrinella, welche fast ganz glasartig sind, unter einer scharfen] | 


EEE GES VENEN 


| 
| 


69 


Linse bei durchfallendem Licht betrachtet, so wird man wenigstens 
an dem Schatten, den die Adern auf die "helle Membran werfen. 
dieselben bis zum Grunde verfolgen können, wo sie sich, oder doch 
wenigstens die 2te mit der 3ten zu einem kurzen Grundstamm ver- 
einigt, während die erste frei am Grunde endet. (S. Taf. I. 
Fig. 3. a.) “ 

“ Wir kommen nun zur Aufzählung der hier vorkommenden 
Arten. 


1. Jassus. 


- 1. Jassus punetatus; sehr zeitig ım Frühjahr an Wegen. 
2. J. punctifrons, hier nur an einer Stelle, an einem Waldrande 
im niedrigen Grase, aber daselbst ziemlich häufig. 3. J. lineatus ; 
auch nur an einer Stelle und auch da ziemlich selten. 4.J. 
Preyssleri; auf Mooshoden in Kieferwäldern ziemlich häufig. 5. 
J. histrionieus ; sehr selten, bis jetzt nur ein einziges Exemplar 
aufgefunden. 8. J. interstitialis; auf len Wiesen häufig; eben 
so 7. J. abdominalis; 8. J. simplex; 9. J. 6-notatus; 10. J. 
4-notatus; 11. J. striola; 12. J. ocellaris; 13. J. russeola ; 
14. J. pulicarius; 15. J. brevis und 16. J. plebejus. 17. J. reti- 
eulatus; iu Küchengärten häufig. 18. J. atomarius ; ziemlich 
selten. 

Jm Anfange Octoher fing ich einen Jassus im hohen, schon 
selblichen Grase hei einer kleinen Pfütze, den ich ungeachtet aller 
Mühe nicht habe bestimmen können und der mir daher neu zu 
‘sein scheint; ich babe ihn seiner dunkeln Farbe wegen Jassus 
morio genannt. Die kurze Beschreibung desselben wäre etwa fol- 
sende: J. morio m. Ater, elytris coriaceis aterrimis nifidis ; 
peetore pedibusque nigris; abdomine atro-coeruleo ; ocellis 
purpureis. Long. 11/5‘. 

. 


BT yphlocy ha. 


Dr. Beräch Schäffer führt 27—28 Arten in seinen „Insecten 
Deutschlands“ auf, Professor Burmeister 29, indem er noch eine 
von ihm entdeckte Art, T. stellulata, hinzubringt. (S. dessen 
Gen. Insect. Genus Typhloc.) Von diesen 29 Arten fand ich hier 
folgende : 

1, T. eitrinella ; schon jm ersten Frühjahr, an Waldrändern 
im hohen Grase häufig. 2. T. blandula; auf Rhanınus cathar- 
ticus & frangula, häufig. 3. T. Rosae, in Gärten auf Rosensträu- 
chern, häufig. 4. T. smaragdula ; in Gärten, auf Himbeersträu- 
ehern, sehr häufig. 5. T. coneinna; auf Eichen nicht selten. 
6. T. pieta; im Frühjahr auf Urtica dieiea nicht selten ; später 
in Gärten, namentlich auf Salvia officinalis. 7. T. vittata; im 
Grase häufig. 8. T. Urticae, häufig auf Nesseln an schattigen 
feuchten Orten. 9. T. Hyperici ; ; nicht selten auf Haselsträuchern. 


70 


10. T. elegantula; im Gebüsch, ‘selten ; ebenso Te 
Zu diesen 11 Arten kommen nun noch 3, die ich für nen | 
nnd deren Beschreibung ich weiter unten "angeführt habe; ni 
lieh: 12. T. Coryli m.; auf Erlen und naeh auf Haseln. 
13. T. faseiata m. auf Haseln, selten; und 14. T. roseipennis ı 
nur ein einziges Exemplar in einem Blumeng: rieh gefunden. 
Dies wären nın sämmtliche Jassus- und Typhloeyba- Arten | 
welche ich während zweier Jahre hier gefangen habe; ich slaube HN 
aber mit Bestimmtheit, dass nindestens noch einmal so viel Jassus- i 
und einhalb mal so viel Typhloeyba-Arten hier vorkommen ; denn 
es sind mir viele der seltneren Arten wieder entwischt, andere 
die ich noch besitze, wir noch zweifelhaft geblieben. Ich gedenke 
daher am Schlusse künftigen Sommers dies Verzeichnis noch 
weiter fortsetzen und dann auch die Arten der übrigen Gattungen | 
folgen lassen zu können. 
Was nun den Aderverlauf der Decken und Flügel der Ty- 
phloeyben betrifft, so liefert derselbe standhafte Kennzeichen zur | 
Unterscheidung der Arten, was zuerst von Prof. Zetterstedt, später | 
auch von Dr. Herr. Schäffer nachgewiesen wurde. Auch ich habe 
mich überzeugt, dass der Aderverlauf bei einer und derselben 
Art immer derselbe bleibt, man mag nech se viele Individuen un- 
tersuchen. Diese Boständiekeit ist sehr folgenreich für die Son- 
derung der einfarbigen Pyphloeyben, unter denen mir auch jetzt 
noch eine ziemliche: Verwirrung zu herrschen scheint. So fand 
ich z. B. eine einfarbige Typhloeyba (man kann sie wohl einfar- 
big nennen, da sie ganz so aussieht wie T, Rosae, nur dass das 
Sehildehen ein wenig dunkler gelb gefärbt ist,) in ungehenrer An- | 
zahl, namentlich auf Haseln und Erlen, die Jederkbei oberfläch- 
licher Betrachtung bestimmt für T. Rosae halten würde, wie es 
ohne Zweifel auch bis jetzt geschehen ist. Betrachtet man indess 
den Aderverlauf der Decken und Flügel, so wird man alsbald von 
seinem Irrthum zurückkommen, da derselbe gänzlich von dem der 
T. Rosae abweicht. In den Decken: ist iegelbe Bildung wie 
bei T. blandula R. (also himmelweit von T. Rosae verschieden) | 
(S. die Abbild. Taf. 1. Fig. 2. d). - Der Aderverlauf weicht auch 
von dem der T. blandula ab. (8. die Abbild. Taf. L Fig.6) 
Da sie nun immer im Erlen--und Haselgebüsch, nie ın Gesell- 
schaft der T. blandula vorkommt, so kann sie auch keine Varietät 
von T. blandula sein; ich halte sie daher für eine neue Art und 
benenne sie nach ihrem Aufenthaltsort: T. Coryli. Die kurze 
Beschreibung derselben wäre etwa folgende: | | 
F. Coryli. Pallida , seutello Juteo, R albis; tarserum 
articulo ungwiculari fusco. Leng. corp. 14/2‘. 


Zu Typhlocyba .Rosae. | 
Die Decken der T. Rosae haben an der Spitze vier N 


2 71 


A 


lieh unter sich verschieden gestaltete Zellen, von denen die dritte 
(vom Innenrande an gerechnet) an der Basis zugespitzt und- kurz 
gestielt ist. Die Fiügel haben an der Spitze 2 von 3 parallelen 
Adern gehildete Zeilen, von denen die ?te sehr oft nicht geschlos- 
sen ist, die 1. Ader an der Basis gabelförmig (8. d. Abbild. Taf. 
BEER). Ber Prof. Burn. steht T. Bosae unter der Ab- 
theilung: „Areolis alarum apiealibus tribus; (S. dessen Gen. 
insect. Gen. Typh.) ebenso bei Dr. Herr. Schäffer unter der 
Abtheilung : „Alae nervis Zapiealibus.  (S. dessen Insect. Deutschl. 
' Heft 164 am Schlusse) Mit 3 ven 4 Adern gebildeten Zellen 
habe ich sie nie gefunden, sondern immer nur mit 2 Zellen und 
3 Adern, wie es die Abbildung zeigt und wie es schen früher 
von Prof. Zetterstedt angegeben wurde. — (Yergl. die Abbild. 
Lak I. Kis,. 1a Flügeldecke, Fig. 1, 6 Flügel.) 


Zu Typhlocyba citrinella. 


‚Vier von drei ziemlich parallel laufenden Adern und dem 
Deckenrande gebildete Zeilen befinden sich an der Spitze der 
Decken, jedoch. ist die vierte, vom Innenrande an gerech- 
net, sehr oft nicht Seschlossen. Die Flügel haben an der 
Spitze 3 Adern, welche 2 unregelmässig gestaltete Zellen bilden; 
die 1. Ader ıst an der Dasıs gabelförmie "zespalten, die 2te und 
Ste entspringen aus gemeinsel hafılichem Punkte. Ausser diesen 
Adern ist noch die mit dem Rande parallel laufende Randader 
vorhanden, Dies alles Ist nun bei Pr. Herr. Schäff. im Text 
richtig angegeben, aber nicht richtig abgebildet. Nach der Abbil- 
dung; scheint es, als wäre die parallele Randader eine Fortsetzung 
der ersten Längsader, da beide in einander übergehen, (S. H. S. 
Deutschl. Insekt. Heft 164. 16 h) allein dies ist keineswers der 
‚Fall, sondern ausser der den Rand bildenden Ader, welche um 
den ganzen Flüge! läuft, sind noch 3 Längsadern an der Spitze 
vorhanden.) Vergieiche die Abb. Taf. 1. Fig. 3, a Flügeldecke 
Fig 3, b. Flügel.) 


Zu TFyphlocyba blandula R. 


T. blandula hat an der Spitze der Decken 4 Zellen und 
4 Alern. Die 2te Zelle ist sehr schmal, die dte am Aussenrande 
gelegen, schr klein, ziemlich halbkreisförmig und etwas von der 
Spitze entfernt. Die Flügel haben an der Spitze 2 von 3 Adern 
gebildete Zellen, weiche an der Basis gleich breit sind, und gegen 
die Spitze etwas schmäler werden, indem die lte und 3te Ader 
nach der Spitze zu convergiren, die Ite an der Basis gegabelt. 
(Vergl. die Abbild. Taf. T. Fie. 2 ‚a Flügeldecke, Fig. 2, b Flü- 
»ecl.) Die Abbild., die Prof. Burwm. in seinen Gen. insect. von 
‚der Decke giebt, ist ziemlich der Natur getreu, nur ist die 2te 
Zelle im Verhältniss zu den andern etwas zu breit gerathen, 


12 r | er di 


| je A 
Zu Typhlocyba smaragdula. 


Die Decken haben drei Adern und drei Zellen an der 

von denen die 3te nach der Basis zu etwas schmäler wird. Ä 
Flügel sind mit der dem Rande parallellaufenden Randader ver- | 
Ehen, zu welcher 2 Längsadern gehen, die eine Zelle bilden ; die 
erste Ader an der Wurzel verabelt; an der Spitze vereinigt sie 
wä sich mit der Randader in der Art, dass es scheint, als sei letztere 
nur eine Hauaktzpee derselben. (Vergl. die Abb. Taf. I. Fig. 5, | 
a Decke, Fig. 5, b Flügel.) Die 2te Ader habe ich nie gegabelt | 
gefunden, wie es Prof. Burm. in seinen Gen. insect. abbildet. | 


Zu Typhlocyba Urticae, picla, vittata, coneinna. 


Der Aderverlauf der Decken dieser Arten ist ziemlich der- 
selbe wie der bei T. Bosae, zur dass die 3te Zelle (vom Innen- 
rande an gerechnet) viel kleiner und viel länger gestielt ist. Die 
Flügel haben 3 von 4 Längsadern gebildete “Zellen an der Spitze, 
also eine Zelle und eine Äder mehr als bei T. Rosae. (Vergl. 
die Abbild. Taf. 1. Fig. 4, a Decke, Fig. 4, b Flügel.) 

" Zu Typhlocyba Coryli nuihi. 

Die Decken haben ganz die Bildung wie die der T. blan- 
dula, was schon oben erwähnt wurde, der Aderverlauf der Flügel 
weicht. von allen bisher en ah. Es sınd zwar auch 

3 Adern vorhanden, welche 2 Zellen bilden, jedoch unterscheiden 
Sich die Adern dadurch von denen der T. blandula, dass sie nach 
der Spitze zu allmählıg schwächer werden, von T. blandula R. | 
und T. Rosae zugleich dadurch, dass auch die 3te Ader an der 
Basis gegabelt- und dabei sehr kurz ist. Auch die Zellen weichen | 
von beiden ab, indem die 2te immer sehr schmal ist, während bei 
T. blandula beide gleich breit sind, bei T. Rosae aber die ?te 
immer die breiteste ist. Am besten lässt sich dies jedoch einsehen, 
wenn man die Abbildung dieser 3 Flügel mit einander vergleicht. 
(Siehe Taf. I. Fig. 6, Flügel der Typhlocyba Coryli.) — 2 


Schliesslich folgt hier die Beschreibung der beiden übrigen 
neuen Arten, so wie eine schematische Zusammenstellung. 


Typhlocyba roseipennis m. 


Yirescens ; 'capite pronetoque innotatis; elytris diaphanis | 
roseis, viita viridi. a baseos angulo externo usque ad suturae me- 
dium. Long. corp. 1’. 


Anmerk. Den Aderverlauf kann ich nicht BR 
da das einzige Exemplar, welches ich fing, nicht mehr in mei 
Besitz ist. 200 


73 


.„. 


Typhlocyba fasciata m. 


-  Pallıda, capite albo, vertice ante marginem externum linea 


‚arcunta sulphurea ; pronoto albo, in margine antıco flavo, in medio 
 macula rotunda sulpharen; scutello in medio sulphureo, apice 
 baseosque maculis duahus {rigenis aurantiacis, elytro singzulo ma- 


eulis 6 magnis tetragonis sulphureis fascias res formantibus, in 


 elytri margine externo lineis transversis tribus apice fuscis. Long. 


Born. 1... 


Der Aderverlauf der Decken sowohl als der Flügel ist ganz 
derselhe wie der der 'T. Rosae. —- Gelblich weiss, Kopf und Vor- 
derrücken wie bei T. @Quercus, welche Dr. Herr. Schäffer ım 
164. Heft seiner Insekten Deutschlands abgebildet hat. 


Jeder Flügel mit 6 grossen viereckigen schwarz - gelhen 
Flecken, "welche je 2 der @uere des Flügels nach theilweise an 


einander stossen und dadurch 3 eckige Querbinden bilden, die je- 


doch nicht den Aussenrand erreichen, was erst durch drei andere 
gelbe undeutlich zeformte Flecke bewerkstelligt wird. Die Zellen 
der Decken hellbraun ausgefüllt, an den Adern dunkler. Aussen- 
rand der Decken mit 3 braunen kurzen Querstrichelchen, von denen 
jedoch das erste (nach der Basis zu) sehr blass ist. Man sieht 


‚daher auf den ersten Blick, dass diese Art viel mit T. Quercus 


gemein hat, auch der Aderverlanf ist derselbe ; sie unterscheidet 
sich jedoch von ihr im Schildehen und in den Flügeldecken, wel- 
chen die mennigrothen Flecke fehlen; die schwefelgelhen hreiten 
Querbinden werden bei T. @uereus durch einige wenige kleine 
Flecke ersetzt; sodann habe ich diese Art immer nur anf 


‚Haseln, nie auf Eichen gefunden, weshalb ich es vertrete, sie 
als neu unter dem obigen Namen aufzustellen. — 


Man kann nun die Typhlocyben hinsichtlich des Aderverlaufs 
folgendermassen schematisiren. 


Die Decken sind entweder gerandet, d. h. am Innenrande 
der Spitze mit einem kleinen schmalen Feldchen versehen, welches 
von keiner Längsader durchschnitten wird; oder sie sind unge- 
randet ; daher: 


I. Elytra marginata ; areolis quatuor. 
Typhloceyba elegantula, Ulmi. 
I. Elytra immarginata. 
#) Areolis quatuor. 


1. Areola elytroram tertia basi fruncata. 
Alae marginatae 


a. Alae venis apicalibus tribus. 
T, eitrinella aureola micantula, 


a ; Br 
| m 
b. Alae venis apiealibus duabus. ” 
T. viridula, flavescens. | 
c. Alae venis apiealibus ing PR 
u u sulphurella. B: kai 
2. Areola elytrorum quarta minutissima et apice remota. 


Ale immarginatae. F 


. Alae venis apiealibus {iribus, prima bası ER, et 
eum fertia apice conrereentibus. ’ 
T. Hyperici, blandula, 19-punctata, scutellaris. 


b. Alue venis nn tribus, prima et tertia basi dicho- | 
tomis, 'seeunda ad tertiam approximata. - | 


Fr: Coryli. 


3. Areola elytrorum tertia bası acuminafa petiolata. 
Alae immarginatae. 


a. Alae_venis ‚apicalibus quatuor. 
T. coneinna, vitiata, pieta, urticae, fulva, ju- 
-eunda, tenella, adspersa, stellulata. 
b. Alae venis apicalibus tribus. oh 
T. Rosae, fasciata @uercus, nitidula,. 6 - punctata, 
| tenerrima, eruenta, lineatella. 
ß) Areolis elytrorum trihus. 
Alae marginatae, venis duabus. 
T. smarag dula. 


Neudamım, den 16. September 1350. 


iD —— 


Lepidospterolosgische Beobachtungen 
; von 4 
Ferdinand Schmidt in Laibach. 


Yy'Preeris SaamteR 


4 


Die Raupe dieses Schmetterlings findet sich hier zu Lande 
stets auf der Centaurea Scabiosa und nährt sich einer Minirraupe 
sleich zwischen den beiden Häuten von dem Fleische der Pflanzen- 
blätter, in die sie sich an einer Stelle einfrisst, Sie ist gewöhn- 
lieh in der ersten Hälfte des Monats Mai vollkommen erwachsen, 
und in diesem Zustande nicht ganz einen halben Zoll lang und 
ziemlich walzenförmig. Die Grundfarhe des Körpers ist grau mit 
schwarzen Atomen besäet, über den Rücken laufen durch eine 
dunkelgraue Linie gefronnt zwei strohgelbe Streifen, die auf jedem 
Gelenk vom zweiten angefangen in einen halhen Bogen vorfrefen, 
und ovale, schief stehende, "röthliche "Warzen umfängen, die mit 
weissen Borsten beseizt-sind, : Unter diesen gelben Stfeifen befin- 


75 


P\ 


‚den sich noch auf jeder Seite des Körpers auf dem grauen Grunde 
zwei Reihen röthliche, mit weissen und schwärdichäi Borsten be- 
setzte Warzen, eine Reihe i iher und die zweite Reihe unter den 
schwarzen Lüftern ziehend. Auf dem srünlich grauen Halsgelenk 
fehlen die Warzen, anstatt dieser ist das aus angehäuften Atomen 
formirte stumpf dreieckige Halsschild niit Haaren besetzt. Der 
kleine Kopf ist glänzend schwarz, die verhältnissmässig langen 
Taster hingegen graugrün nnd hm seringelt, eben so die 
Klawenfüsse; die Banchfüsse und die Nuchschieber sind schmutzig 
gelb. Die untere Seite von den Lüftern abwärts ist schmutzig 
welhz sein mit Schwärzlichen Atomen immer sparsamer besäet, bis 
sie sich auf dem Bauch gänzlich verlieren. — Wenn die Raupe 
der Verpuppung näher rückt, schrumpft sie bedeutend zusammen, 
verliert die Behaarung, und die Farbe des ganzen Körpers wird 
röthlicher. Der gelbe Streif ist beinahe gänzlich verloschen, blos 
die Begränzung dureh purpurrothe Farbe ausgezeichnet. @uer- 
strichchen von gleicher Farbe, die abwärts verfliessen, umgeben 
zum Theil die Lüfter; der beinahe dreieekige Spiegel auf dem 
Halsgelenke, der sich. gegen rückwärts etwas verbreitert, ist glän- 
zend schwarz. \ 

Je näher die Raupen der Verwandlung rücken (die jedoch 
erst zwei bis drei Wochen später in und unter abgestorbenen 
Dlättern, auch ‘oberfächlich in der Erde vor sich seht) um so 
mehr verliert sich jede Zeichnung nebst den Borsten, die auf den 
Warzen befindlich waren. : Auch das frühere Ausmaass der Raupe 
ist bis auf die Hälfte zusammen geschrumpft, und die Raupe 
selbst gleicht vor der Verwandlung einem grünlich grauen ovalen 
| Wönnchen: Die Puppe ist dunkel. honizgelb. Der "Schmetterling 
entwickelt sich nach 15 — 16 Tagen. 

Anmerk. Eine in der Lebensweise völlig, und soviel a 
mich erinnere, auch im Aussehen mit der Schmidtschen überein- 
stimmende Scabiosenraupe habe ich in den Schriften des schlesi- 
schen Vereins Lepidopt. S. 32 als fragliche Atychia glohu- 
lariae besprochen. Zu meinen zwei erzogenen weihlichen Schmet- 
terlingen habe ich bis jetzt kein Männehen- aus hiesiger Gegend 
enhulten. Dagegen schiekte mir Herr Schmidt zwei Paar seiner 
fraglichen Procris Statiees. Ich würde die Laibacher. Exemplare 
sofort mit den Gloganern als einerlei Species ansehen, wenn die 
Weibehen nicht einen schr erheblichen Unterschied Eine Flügelban 

zeigten. Die Laibacher haben nämlich alle Flügel viel breiter 
und kürzer, übereinstimmend mit denen der Atychia notata Z. Isıs 

1847, 8. 294. Mit dieser Art lassen sie sieh nicht vereinigen, 
da die männlichen Fühler der Krainer Art merklich dieker, die 
weiblichen merklich kürzer sind. — Nun aber habe ich mehrere 
von Jena als At. Globulariae erhaltene E Exemplare, deren Männchen 
ich nicht von den Krainern zu trennen weiss, und von denen das 


16 | rl | ” 2 


eine Weibchen sich in der .Flügelbreite an die Kraine- 
rinnen ‚anschliesst, das andere aber sich in die Mitte zwi- 
schen diese und die Glogauerinnen stell. Fallen somit die 
Glogauer, Jenaer und Krainer in.-eine Species zusammen, so er- | 
giebt sich auch ein Wechsel in der weiblichen. Fühlerlänge und : 
Breite, und da dann auch mit Wahrscheinlichkeit die männlichen | 
Fühler einigem Wechsel unterworfen sind, so wird auch die Art- 
verschiedenheit der At. notata wankend. Immer ergäbe sich aber 
eine Art, die von At. statices durch ıhre spitz auslaufenden männ- | 
lichen und fast borstenförmigen, feinspitzigen weiblichen Fühler, ' 
sowie von meiner At. zlohulariae (Isis 1847 S. 294) durch die 
gegen die Spitze unverdiekten Fühler des Weibchens sicher ver- 
schieden ist. — Da aber noch zu wenig Exemplare und zu wenig 
Beobachtungen über die früheren Stände vorliegen, so bleibt die 
oben aus gesprochene Zusammenziehung noch ganz problematisch. 
Es ergiebt sich daraus, dass hier durch Untersuchung noch viel 
geschehen muss, ehe sicher geschlossen werden kann. "Zeller. . 


2. Entwickelungs- Geschichte von 
Calpe Thalietri. | 


Die vom 20. bis 26. Juli von einem begatteten Weibchen | 
gelegten Eier, die weiss, rund, unten etwas abgeplattet und gerippt, 
oben aber mit einer undeutlichen Vertiefung verschen sind, woraus | 
ein glaftes Köpfehen sich erhebt, enfwickelten sich auf meinem. 
Arbeitstische, wo die auf einem Blatt befindlichen Eier der Wärme 
mehr ausgesetzt waren, sehr schnell, während der in meinem Gar- | 
tenhause in einem grossen Einsatzglase gehabte Theil erst am |} 
2. und 3. August um 4 Tage später sich entwickelte. An 
d:n Eiern zeigte sich schon den zweiten Tag eine starke Verän- | 
derung der Farbe, die nach und nach trüber, schmutziger gewor- 
den war, schon am sechsten Tag zeigten sich zwei asheisei | 
chen, die ‘von Tag zu Tag länger und deutlicher wurden, am | 
ten Tage war das Räupchen in dem Eie. beinahe vollends aus- 
gebildet, “und in demselben ein leerer Raum sichtbar, schon zwei 
Tage später entwickelten sich die Räupchen. Diese waren bei 
der  Entwickelung ganz weiss durchsichtig mit einem gelbbraunen | 
Köpfchen, worauf die schwarzen Augenpunkte deutlich sichtbar 
sind. Auf jedem Gelenk befinden sich 12 schwarze Borsten auf | 
eben so gefärbten Wärzchen. Gleich nachdem sie Nahrung zu | 
sich genommen hatten, färbten sie sich grünlich, was durch die 
zenossene Nahrung bedingt ist. In der zweiten Häutung hatten 
sich die schwarzen Borsten auf den eben so gefärbten Wärzchen 
‘ter Gelenke dem Anschein nach etwas verkürzt, . die Farbe änderte in | 
ein schmutziges graugrün ab, der Kopf färbt sich gelblich, auf dem 
Halsgelenk Erchbinen zwei runde schwarze Pünktchen, die auf dem | 


77 


2, und 3. Gelenke beinahe &ar nicht siehthar sind, und sich erst 
vom 4. Gelenke angefangen als längliche Flecken auf aslen übri- 
gen Gelenken fortsetzen, und auf dem Aftersegment sich abermals 
etwas mehr abrunden. Durch die Stellung der schwarzen länglichen. 
Flecken wird der bei mehreren Raupen deutlich ausgedrückte 
obere Längsstreifen ersetzt. — Eine Reise, die ich am 4. August 
unternehmen inusste, hinderte mich, die Beobachtung selbst fort- 
zuseizen ; allein man berichtete mir,,„dass die Räupchen Nahrung 
zu nehmen aufgehört und sich unter den Blättern der Futter- 
pflanze mit einem weissen Gespinnst überzogen hatten, was ich 
auch bei meiner Rückkehr gegen Ende September bestätigt fand. 
Auf diese Weise überwinterten die Räupcehen in dem Raupenkasten 
in meinem ungeheizten, eigens zur Raupenzucht bestimmten Gar- 
tenhause bis zum Monat Mai d. J. 

Schon am 24. April hatte ich von Thalietrum Savum, das 
ieh in meinem Garten kultivire, die ‘ersten entwickelten Blätter ab- 
gepflückt, und in mein Puppenkästchen übertragen. Ich wieder- 
holte dies von 2 zu 2 Tagen, und versäamte nicht, bei dieser Ge- 
U legenheit die vorjährigen trockenen Blätter etwas mit Wasser zu 
besprengen, und die frischen Blätter genau zu untersuchen, ob 
Raupen darauf befindlich oder wenigstens Raupenfrass wahrnehm- 
bar sei. — Meine Hoffnung war schon ziemlich schwach gewor- 
den, als ich endlich am 2. Mai durch den an den Blättern he- 
"merkten Raupenfrass auf das Vorhandensein der Räupehen auf- 
merksam gemacht wurde und kurz darauf mehrere an der Unter- 
seite der Blätter sich festhaltend fand. Die etwas zusammenge- 
schrumpfte Haut war bleicher geworden, hatte aber no:h dieselhe 
Zeichnung, wie vor dem Winterschlafe; in den ersten Tagen 
des Wiedererwachens »ogen sie die untere weichere Fläche dir 
Blätter vor, ihr Gang war, noch spannerförmig. Schen 
3 Tage später hatten sich mehrere der Räupchen gehäuft 
und nunmehr sich bedeutend verändert, auch schon eine Länge 
von 4 Linien erreicht. Es waren zwar noch die schwarzen mit 
eben so gefärbten Borsten versehenen Wärzchen auf allen Gelen- 
ken vorhanden, allein der Kopf war goldgelb geworden, und es 
befanden sich zwei schwarze Punkte darauf, deren Stellung die 
gleiche Richtung mit den ebenfalls runder gewordenen schwarzen 
Flecken aller 12 Gelenke hatte. Bei den meisten Räupchen waren 
vorn an der Stirn noch zwei etwas lichter gefärbte schwarze runde 
Flecken über den schwarzen Augenpunkten sichthar. Auch die 
Klauenfüsse waren gelb, die Farbe des übrigen Körpers der Rau- 
pen nebst den Bauch- und Nachschieberfüssen, war schmutzig 
grau-grün. Am 8. Mai hatten die erwachsenen Raupen, die sieh 
zur Häutung anschickten, eine etwas lichtere Bleifarbe angenom- 
men. Die schwarzen Flecken auf dem Körper und dem Kopfe 
waren unverändert geblieben, blos die zwei Punkte auf dem After- 


78 | 3 
gelenk schienen bedeutend kleiner geworden und dem After näher 
gestellt zu sein. | 

| Einige ‚der ‚Raupen hatten sich am 10. Mai al uhereile sehi äutet, | 
Sie hatten nunmehr eine dunkle Bieifarbe angenommen, auch der 
Rücken hatte sich etwas dunkler gefärbt; die schwarzen Flecken 
auf dem Kopfe und Körper waren runder und grösser geworden, | 
die een samt den Bauchfüssen war schwarz; blos die Tar- 


Beinfarhe, die Klauenfüsse und dr Kopf ee waren unver- 
ändert zoldzelb geblieben. Ihre Grösse war auf 2/, Zoll ange- | 
wachsen, die Borsten nebst den schwarzen Grundflecken hatten | 
sich gänzlich verloren. Am 14/,, Mai hatten sich mehrere der 
Raupen neuerdings gehäutet, und dabei sowohl in der Färbung, | 
als auch in der Zeichnung eine bedentende Veränderung erlitten. 
Die Raupe war jetzt lichtblau oder silberfarbig, die ganze Unter- | 
seite hingegen vom Kopfe angefangen, zeigte ein schönes Raben- | 
schwarz, "das siehretwas-üher die Basis der Bauchfüsse erstreckte, 
allein die, eine 4/, Linie oberhalb auf weisslichem Grunde befindk 
lichen, lichtgelber, mit schwarz umzogenen Lüfter nicht erreichte, 
Nebst den bereits ruhen bestandenen schwarzen Flecken, die jetzt 
ebenfalls grösser und dunkler erscheinen, hatte sich‘ ein in der 
Zeichnung aus 12 Kegeln bestehender dunkelasche 'auer Rücken- 
streif gebildet, einzelne Fleeke von gleicher Farbe und beinahe | 
ebenso gross wie die rabenschwärzen standen in der Mitte zwi- 

schen den schwarzen. ET 


ii 


um 


in A u er a ei es 


_ Auf .dem zweiten und dritten Gelenk befand sich auf der | 
Lüfterreihe blos ein dunkelaschgrauer etwas srösserer Fleck, | 
während vom 4. Gelenk angefangen zwischen jedem Lüfter zwei 
Flerken so angebracht Ken dass der hintere einen kurzen 
geraden Strich bildende kleinere Fieiker dem Lüfter um die Hälfte 
näher gerückt ist, als der darauf folgende ein schiefes Dreieck 
bildende Fleck. Der Kopf, auf dem sechs schwarze runde Punkte: 
in der früher beschriebenen Stellung sich befinden, ist citronen- | 
gelb, die Klauenfüsse sind honigg gelb, und die Tarsen der Bauch- | 
und Nachschieberfüsse sind gelblich weiss, ihr Längenmaass hat | 
bereits einen Zoll überschritten. Mr a a 

Am 20. Mai ging abermals eine Häutung vor sich, nach 
welcher die Raupe, die nunmehr gegen 11/s Zoll Länge hatte, | 
noch Jichter silberfarb wurde. Die schwarzen Punkte behielten 
die frühere Stellung, auch die dunkelaschfarbnen Flecken zwischen 
‚den Pünktchen und den Lüftern nebst dem Rückenstreif hatten | 
dieselbe Zeichnung behalten, allein die Seitenflecke sind etwas 
lichter geworden, während der Rückenstreif viel russiger als früher | 
ist. Die zwei schwarzen Punkte oder runden Flecken sind. bei- 
nahe zusammen geflossen und bilden eine Halsbinde, Kopf und 


79 


Klauenfüsse sind unverändert gelb zeblieben. Die Bauchfüsse 
bingegen haben über den gelblichen Tarsen einen rabenschwarzen 
Fleck. Die ganze Unterseite: der Raupen ist etwas lichter kohl- 
schwarz als die Seitenflecken. Ober dem After ist ein hlassgelber 
Fleck, der von 4 rabenschwarzen Punkten, die im Quadrat stehen, 
begränzt wird. Auch die Nachschieberfüsse sind gleich den Bauch- 
füssen mit rabenschwarzen Punkten über den gelblichen Tarsen 
besetzt. 

Am 25. Mai hatten sich neuerdings einige Raupen gehäutet, 
wobei die Grundfarbe sich in Milehweiss, die Flecken sammt dem 
aus kegelförmigen Zeichnungen ker Rückenstreif aber 
insgesammt rabenschwarz färben. Eben so gefärbt erschien nun- 
‚inehr die Unterseite. Auf dem 4. u. 5. Gelenk wurden in der 
' Unterseite an der Stelle, wo auf den folgenden Körperabschnitten 
die Fussgelenke beginnen, auf jeder Seite drei weisse Punkte oder 
Wärzehen sichtbar, wovon eine kurze schwarze Borste ausgeht. 
Auf dem 6. 7. 8. und 9. Körperabsehnitt erscheint t/, Linie ober 
der Basis der Bauchfüsse blos ein weisses Wärzchen, das jedoch 
doppelt so gross ist als die früheren zwei und jene der nunmehr 
folgenden zwei Körperabschnitfe, worauf jedoch blos 2 Wärzchen 
siehtbar sind. Nebst den auf dem schwarzen Grunde befindlichen 
weissen Wärzchen waren noch auf jedem Abschnitt des Körpers 
zehn mit schwarzen Borsten versehene Wärzchen sichtbar, die 
durch eine liehte Färbung von der Grundfarbe kaum bemerk- 
Jieh abstachen. Der Kopf, worauf sieh sechs rabenschwarze 
‚Flecke befanden, war eitronengelb, die Klauenfüsse honig- 
gelb. Bauch und Nachschieberfüsse haben eine gelblich weisse 
Färbung und das zweite Gelenk wird von einem grossen schwar- 
zen Fleck in der Form eines umgekehrten Schildes bedeckt, das 
mit der untern Seiie die Basis des Fusses scheinbar berührt. 
Aus jedem dieser rabenschwarzen Flecke ragen drei weissliche 
„Borsten nach unten gekehrt hervor. Die Tarsen sind mit 
‚dunkelbraunen kurzen Wafiborsten versehen. Grösse 14/, Zeil. 
Ihr Wachsthum stieg vom 26. bis Ende Mai auf zwei 
‚Zoll und darüber. — In den ersten Tagen des Juli änderte die 
milchweisse Körperfarbe ins gelbliche und die Raupen verliessen 
zeitweise die Futterpflanze, um sich an die Seiten des Futter- 
‚kästehens zu begeben. Vom 4. bis 8. Juli hatten sich alle Rau- 
pen bis auf zwei, die überhaupt im Wachsthum sehr zurück ge- 
‚blieben waren, zwischen der am Boden des Futterkastens hefind- 
‚liehen trockenen Futterpflanze locker eingesponnen und 5 bis 6 
-Tage später in schwarzbraune Puppen, die mit vielen eingedrück- 
ten Punkten versehen und sehr lebhaft sind, verwandelt. Die 
Entwickelung der Schmetterlinge erfolgt vom 15, bis 20, Juli, somit 
‚nach beiläufig vierzig Tagen, 


Ir 


Die Dahn die aus den von einem seikde Schmeiter. 
linge, (den ich aın 6. Augnst in der Alpe Dolga niva auf einem 
Stein sitzend. gefangen hatte,) abgelegten ovalen, anfänglich blass- 
grünen, später: dunkelhleifarbigen Eiern in der Nacht des 19. Au- 
gust ausgeschlüpft waren, hatten gleich nach der Entwickelung 
eine schmutzig gelblich grüne Farbe und einen lehmgelben Kopf 
mit schwarzen Augenflecken. Ein kaum erkennbarer bräunlich 
vefärbter. ‚Rückenstreif und zwei ehen so gefärbte Seitenstreifen 
die aus abgesetzten , auf jedem Gelenk etwas einwärts stehenden 
Strichen bestehen, ziehen der Länge nach durch den ganzen Kör- 
‘per. Das Halsgelenk ist mit sechs sehr gut sichtbaren röthlich 
braunen Strichen, wovon die zwei innersten etwas schräge stehen, 
geziert. ‚Die Klauenfüsse sind gelblich und der ganze Körper | 
ist it; bei starker Vergrösserung sichtbaren BHärchen ver- 
sehen. '.Am .25. August nach der ersten Häutung erschien die | 
Baupe uin vieles lichter gelb, mehr fahlgelb, und es zeigte sich | 
nebst den ..bereits früher vorhandenen unterbrochenen Seitenstreifen | 
ein zweiter eben so gefärbter Längsstreifen ober den Lüttern, | 
Der Kopf: wär. mehr braun und es waren an’ der Afterklappe | 
drei braune Flecke bemerkbar. Am 2. September nach der zwei- | 
ten Häutung erschien blos der Kopf mehr braun gefärbt, und die 
auf der Atterklappe befindlichen braunen Flecke stärker ausge- 
drückt. Die:bräunlichen Längsstreifen auf dem Körper, der nun- 
mehr rauher, höckeriger anzusehen war und schmutzig grün er- 
schien, waren undeutlicher. Das Wachstham der Raupe, die 
blos in der Nacht Nahrung zu sich zu nehmen scheint, eine lanr- 

sam von Stätten... Am 12. September nach der dritten Häutung® 
war der Kopf mehr blass geworden, und mit röthlich braunen 
Punkten übersäet, die Farbe des ; ganz rauhen wulstigen Körpers | 
war ein schmutziges Staubgrün. 20. September nach der vierten | 
Häutung hatte sich die Farbe des Kopfes in nichts, eben so wenig | 
die des Körpers verändert, nur war sie etwas weniges lichter ‚an | 
den rauhen. höckerigen Stellen geworden, und es zeigte sich am | 
‚Rücken und an jeder Seite in der Nähe der Lüftern jedoch- nicht | 
sehr deutlich: ein dunklerer Streifen. Die Klauenfüsse und auch | 
die Nachschieher waren blass beinfarb. Die Räupchen nahmen 
gegen den 24. bis 25. September keine Nahrung mehr zu sich, | 
und hatten sich bis gegen Ende des Monats sämmtlich zwischen | 
die mit Moos belegten Kalksteinstückchen verkrochen, um zu über- 
wintern, was in einem dem Froste ausgesetzten Gartenhause, Den 


hin ich die Schachtel mit den Räupchen trug, geschah. | 

‚Winter hindurch blieben sie in diesem Lokale, "auch habe ich eine 
Schneebedeckung darauf gegeben. — Erst am 18. April, nach- 
dem ich schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, neue Raupen aus 


f a . 3 


P% 


* 


der Ueberwinterung hervorkommen zu sehen, zeigte sich endlich 
an den Seiten der Schachtel, worin sich -unter Moos und Stein- 
stückehen, welche ich mit der trockenen Futterpflanze und seit 
Anfangs April auch mit frischer Alsine mediae belegt hatte, ein 
lebendes Räupchen, in der Grösse von t/, Zoll; das bereits Nah- 
rung zu sich genommen hatte, und bald darauf sich häutete. — 
Nach der Häutung hatte die Raupe eine schmutzig weissgraue, 
etwas in grünlich ziehende Farbe. Die Haut war rauh anzusehn, 
jedes Gelenk theilt sich in 4 bis 5 wulstige Ringe ; über den 
Rücken zog sich eine feine blaugrüne Längslinie, neben und un- 
ter dieser auf jeder Seite bis zu den Lüftern herab 4 in Stri- 
chelehen und Punkte aufgelöste Längsstreifen. Die schwarzen 
Lüfter befanden sich in einem, verhältnissmässig ziemlich breiten 
etwas lichteren Längsstreifen, der durch die dunklere Farbe des 
Bauches begränzt wurde. Der Kopf war mit braunen Flecken 
besäet, auf dem etwas erhabenen Unterschild waren die blau- 
! grünen, den Längsstreifen angehörigen Pünktchen gehäuft. Die 
Klauenfüsse waren bräunlich gleich der Afterdecke, an der sich 
5 schwarze Borstehen befanden. — 


Durch den Tod der Raupen, dem sie zu meinem grossen 
} Leide während der Häutung anheim fielen, wurde meine fernere 
Beobachtung unterbrochen. — 


4, Depressarıa Schmidtella Mann. 


(In der Zeitschrift: „Ilyrisches Blatt”, von Dr. J. Hladnik 
befindet sich in No. 66 S. 263 vom J. 1849 die Beschreibung 
einer Depressarie, die in demselben Jahre von Dr. Wocke auf 
" dem Altvater aufgefunden und mir als Depr. Doronicella W. mit- 
getheilt worden ist. Da ein älterer Name für dieselbe existirt, 
so muss dieser natürlich seine Geltung behalten. Jene Zeitschrift 
ist aber gewiss weuigen Entomologen zugänglich ; ich glaube 
daher etwas Nützliches-zu thun, indem ich die Erlaubniss des 
Herrn Schmidt benutzend die Stelle abdrucken lasse. Ich be- 
merke hier mur, dass die neue Species der Angelicella am näch- 
sten steht, und dass mein von Dr. Wocke erhaltenes Exemplar, 
vielleicht durch kärgliche Fütterung beträchtlich kleiner ist als 
meine Krainer Exemplare.) Zeller, 
„Nebst diesen brachte Herr Schmidt einen neuen, noch un- 
I beschriebenen Schmetterling aus der Abtheilung der Klein- 
Schmetterlinge, zur Familie Depressaria gehörig, zur Ansicht 
und ‚lieferte zugleich die nachfolgende Beschreibung des von dem 
rdienstvollen Microlepidopterologen Herrn Mann ihm zu Ehren 
enannten Schmetterlings in allen Ständen. Deepressaria 
Schmidtella Mann ist von mittelmässiger Grösse und komm 
der bekannten Depr. Liturella im Ausmaasse nahe. Der stark 


6 


ur 


bebuschte ?) Kopf und die aufgekrümmten borstigen Palpen sind 
sehr blass lehmgelb ; das Endglied der Palpen ist gegen die Spitze ! 
mit einem schwarzen Punkt verziert. Die lichtaschgrauen, dunk- 
ler geringelten Fühler sind von der Basis .aus bis; zur Mitte mit | 
gelben Schuppen belegt. Der Rücken ist gleich den Vorderflü- | 
geln pomeranzengelb mit dunkelbraunen Atomen, die auf den Flü- 
seln in Strichelchen zusanmmenfiessen und von det braunen Flü-' 
geladern durchschnitten die Grundfarbe mit einem Gitter bedecken. 
— Durch eine braune Linie, die nahe der Flügelwurzel am Vorz. 
derende entspringt, und gegen die Mitte einen Winkel bildet, 
wird ein lichtes dreieckiges Feld an der Wurzel eingeschlossen. 
Von der Spitze des Dreiecks zieht eine selbbraune Linie gegen! 
den Vorderrand, den sie über der Flügelhälfte erreicht. "Eine. 
zweite, eben so gefärbte sichtbare Linie zieht der Länge nach 
etwas "wellenförmig quer durch die Mitte des Oberflügels bis zu! 
den Franzen ; dann folgt eine dritte, weniger erkennbare, die‘ 
sich, von dem gleichen Punkte ausgehend, schief dem Innenrande‘ 
zugewendet, bis zu den Franzen zieht; die letztere ist jedoch‘ 
bloss hei jenen Exemplaren vollkommen bemerkbar, die etwas 
Jichter gefärbte, weniger mit den braunen Strichelchen gegitterte, 
Oberflügel haben. — Ein vierter schwarzbrauner Streifen, der von! 
dem untern Theile des Dreiecks an der Flügelbasis ausgeht, und‘ 
in schräger Richtung nach dem Aussenrand die dritte und zweite. 
Längslinie durchschneidend, etwas ausgebuchtet bis zu einem un- 
deutlichen dunkeln Wisch fortläuft, der sich an die erste Längen- 
linie durch ein einwärts gehendes "Häkchen anschliesst, durch die- 
ses und durch drei am Austen der Vorderflügel eiwas stärker] 
ausgedrückte braune längliche Punkte, die sich nahe der Flügel-| 
hälfte befinden, verbindet, verflliesst gegen vor- und einwärts "der| 
Flügel in einen runden Schatten, der wegen stärkerer schiefer| 
Ausdehnung n nach dem Innenrande ein Dreieck bildet und das 
durch den schwarzbraunen Streifen begrenzte lichter spitzzungen-| 
förmige Feld an der Basis der Flügel besonders heraushebt. In 
diesem lichten Felde befindet sich zwischen der ersten und zwei-) 
ten Längenlinie ein runder schwarzer Punkt, ausser “ den schwarz- 
braunen Streifen aber in der Flügelmitte ein schräger schwarzer 
Streif, der den dreieckigen Schatten am oberen Theile in seiner 
Regelmässigkeit beeinträchtiget. Die Franzen der Oberflügel, so/ 
wie auch jene der etwas ausgebuchteten aschgrauen gelbschim- 


mernden Unterflügel sind mit einer doppelten schwarzen Linie h 
eingefasst. | l 
Die Unterseite aller 4 Flügel ist licht aschgrau mit einem 


sehr starken gelben Schimmer. Der schwarze Querstrich in ı 


1) Die eenante sind von RS Seiten heraufgestrichen, wie bei 
anderen Depressarien, _ A Z. 


83 


‚Mitte der Oberfläche ist deutlich durchzusehen, eben so einige 


schwarze Strichelehen an dem Vorderende der Öberfüügel und ein 
etwas verwaschenes schwarzes Querstrichelchen in di Mitte der 
Unterflügel, das sich an der oberen Seite weniger deutlich aus- 
nimmt. 

Die Raupe lebt im Monat Mai auf dem Doronieum austria- 
eum, vorzüglich von den Blüthenknospen dieser Pflanze, worüber 
sie die hen Blätter fest zusammen spinnt und PER sanz ge- 
schützt sich nährt. re a ausgebildet erreicht die Raupe 
eine Länge von 8—9 Linien ; sie ist chocoladebraun, etwas ins 
Violette ziehend, hat einen ei braunschwarzen Kopf, einen 
das erste Gelenk zu 3, Theil einnehmenden, ganz schwarzen 
Nackenschild, der in der Mitte durch eine feine grüne Linie ge- 
theilt ist, und eine ebenfalls schwarze Afterklappe. Auf jedem 
Gelenke, vom ?ten angefangen, befinden sich acht glänzend 
schwarze, mit einer ebenso vefärbten Borste versehene Wärzchen, 
wovon die auf dem Rücken befindlichen etwas mehr genähert 
stehen, als die unterhalb laufenden seitlichen Reihen. Yon 4ten 
Gelenk angefangen, befinden sich auf jedem Gelenke oberhalb 6 
schwarze Wärzchen, in einer Reihe zwei, aber gegen unten von 
jenen schief abstehend. Die Lüfter sisd ebenfalls schwarz, auch 
die Klauenfüsse. Die Bauchfüsse und Nachschieber sind grün- 
lich schwarz geringelt, wit einem schwarzen Wärzchen an ihrem 
Vorderrande unter dem Bauche versehen. — Die am Boden zwi- 
schen abgefallenen Blättern in einem weissen Gespinnst ruhende 
Puppe ist honigbraun. Die Entwickelungszeit des Schmetterlings 
ist von Mitte bis Ende Juni. 


— 


Zur Statistik der dentschen 
Bepidopteren. 


Als seiner Zeit Herr Dr. Speyer in der Entomol. Zeitung 
Adie Lepidopterologen eingeladen , ihm Behufs einer Arbeit über 
Adie Verbreitung der Schmetterlinge in Deutschland, Verzeichnisse 
von Lokalfaunen "einzusenden , fand diese Aufforderung bei mir 
Asofort Anklang und ich entwarf ein Verzeichniss der Schmet- 
terlinge in der Umgebung Zürichs für denselben. Da ich aber 
seit jeher die Tagfalter mit dem wenigsten Fleiss beobachtet 
hatte, so ersuchte ich einen Freund, welcher schon seit längerer 
# Zeit und mit Vorliebe jene sammelte und richtig bestimmt hat, 
mir, ein Verzeichniss der in der Umgebung ven Zürich beobach- 
teten Tagfalter zu geben; dieses Verzeichniss benutzte ich mit 
unbedenklichem Vertrauen. Als aber die Arbeit von Dr. Sneler 
publizirt war, machte mich Herr Meyer in Bargdorf auf mehrere 
Species aufmerksam, deren Vorkommen bei Zürich er durchaus 


84 


bezweifeln müsse. Darauf hin RN eine prüfende Darchsichtäl 
jener Sammlung vorgenommen, wobei sich mehrere Irrthümer 
heraus stellten, welch‘ nur Als Gedächtnissfehler zu betrachten 
sind, da mein Freund nicht die Gewohnheit hat, jeder auf zahl- 
Feichen Excursionen gesammelten Species Etiquelten“ mit Angabe 
der Fundörter beizustecken. \ 


Nachfolgende finde ich zu berichtigen : 


1. Melitaea Maturna Lin. ist Athalia Borkh:: Dieser Fehler fällt 
mir zur Last, indem in meiner Sammlung noch der alte hüb- | 
nersche Name, nach Fig. 1 und 2 beigesteckt aß welches | 
ich damals übersah. | 


2. Melitaea Cynthia Fab. 0. (d° Mysia Hüb.) fliegt nur auf der. | 
Centralkette der Alpen. 


Dagegen ist aufzunehmen M. Dietynna F. o, die mil) 
Athalia zusammen, aber seltner, auf feuchten Wiesen fliegt. 


3. Melitaea Phoebe Fab. Hb. Nicht bei Zürich gefangen, son- | 
dern, (und zwar sehr gross uud schön!) auf dem, eirca 3° 
Stunden‘ von Zürich entfernten, aus Jurakalk bestehenden 
2656’ ü/M. hohen Lägerberg,, dessen Abhänge nördlich und \ 
südlich stehen; während der 2790’ ü/M. aus Molasse auf- | 
gehäufte Uto an westlich und östlich absenkt. Aber die 
Pflanzenfamilie, melche den Melitaea-Raupen die Nahrung 
bietet, tritt auf beiden Bergen mit den gleichen Species auf. | 

4. Areynnis Daphne ward nicht in der Umgebung von Zürich | 
gefangen ; ob sie aber nicht auch die an 4000 ansteigenden 
Vorlagen an der östlichen Grenze des Cant. Z. bewohne, darf. 
wohl in Frage gestellt werden. Leider sind jene Höhen i in 
entomologischer "Beziehung fast unbekannt; aber ihre Flora 
ist subalpin und die Kuppen bestehn aus Nagelfluhe. | 


5. Vanessa V-album ist überhaupt in der Schweiz noch nirgends 
sefunden worden; dagegen ist V. Xanthomelas, deren Vor- 
kommen bei Zürich Herr Meyer sehr bezweifelt, schon mehr- 
mals aus Raupen erzogen worden. | 


6. Satyrus Hermione — kann nicht als ganz siehe in unserer 
Fauna stehen bleiben, sondern nur die nahe Verwandte Al- 
eyone, die auf trockenen steinigen Bergwiesen nicht selten 
ist. Auf steinigen Hügeln in dem Glatihal bei Dübendorf, | 
5), Stunden von Zürich gelegen, woselbst ich 25 Jahre lang | 
die Insecten aller Ordnungen beobachtete und sammelte, war | 
Aleyone fast alljährlich häufig; aber in dem letzten Jahr- | 
zehnd meines Aufenthaltes daselbst, von 1820 — 1831 sah, 
ich nicht ein Individuum mehr, obeleich jene Hügel in kei- | 
ner Beziehung Veränderungen erlitten. An der nördlichen | 
Gränze des tiefen 'Thals von Dübendorf, am Bande eines | 


| # 


85 


. grossen Torfmoors, bei hohem Gebüsche und uralten Eichen 
entdeckte ich auch den ächten St. Oedipus Fab. ©. Pylarge 
Hüb. Der auch in Deutschland als ein sehr erfahrener und 
kenntnissreicher Jiepidopterolog bekannte Pfarrer Rodorf 

wollte mir gar nicht glauben, dass ich diesen Schmetterling 
sollte gefunden haben, bis ich ihm ein Paar lebend mittheilte. 


S. Phaedra ist hier an mehreren Orten häufig, fliegt aber 
nicht auf Mooren und sumpfigen Wiesen, sondern nur auf 
blos feuchten, mit hohem Grase und zerstreuten Gebüschen 
bewachsenen Abhängen. 


S. Semele- ist allerdings auf trockenen Bergweiden auch 
hier keine Seltenheit. Ward nur im Catalog übersehen. 

Bei Coenonympha Satyrion, S. 263, frägt Hr. Dr. Speyer: 
„Ob nur in der alpinen Region der Granitalpen“? Nein, er 
fliegt auch auf dem ganz von Nagelfluhe aufgethürmten Rigi 
bis 5500° häufig ! 

Libythea Celtis ist von Herr Escher-Zollikofer einst auf 
der Südseite gefangen worden. Celtis australis wächst im 
Tessin häufig. 

‚7, Lycaena Pheretes — durchaus nur Bewohner der Alpen, be 
sonders der Rhätischen und 


'8. Lycaena Battus, Fab., der italienischen Schweiz. Ich begreife 
den Irrthum nicht, welcher diese in meinen Catalog ein- 
schmuggelte ! 


9. Lycaena Agestis Esp.: Noch nicht auf dem Uto, sondern 
am Lägerberg gefunden. 


10—11. Lycaena Eumedon Esp.- und Argiolus Linn. sind auch 
nicht in der Umgebung Zürichs beobachtet, indessen ist mir 
ihr Vorkommen auf den südlichen (Hoherohne), und östlichen 
(Schnebelhorn) Voralpen sehr wahrscheinlich. 


Dagegen gehören in unsere Fauna: L. Cyllarus; ©., 
den ich selbst bei Zürich und Dübendorf fing, und 
Hesperia Sao Boisd. Sertorins Ochsh. (nach Meyers Be- 
stimmung), häufig, besonders in Holzschlägen, wo Cirsium 
lanceolatum wuchert. Die Hesperia, welche ich in meinem 
Catalog als Fritillum aufführte, soll nach J. Meyers Urtheil 
H. Cirsii Ramb, sein. 

Doritis Apollo fliegt auf dem Lägerberg häufig. 

Von Sphinx Nixti sind während letzt verflossenen Septem- 
ber wieder mehrere Raupen in einem Handelsgarten bei Zürich 
‘gefunden worden, welches seit 1834 nicht mehr der Fall war. 

S. Hippophaes ist allerdings in den warmen Tbälern des 
‘unteren Wallis häufig; aber auf den Hippophaea rhamnoides 
'Gebüschen, welche in weiter Ausdehnung die Sandgeschiebe der 


86 
Thur, so weit dieser Fluss den Canton Zürich durchzieht, beklei- 
den, fand man noch heine Spur von ihm. Die Raupe der 8. 
Vespertilio ward auf Epilobium Dodonaei Vill. auf den Sandge- | 
schieben der Tös bei Wülflingen Canton Zürich oft vom Pfarrer“ 
Rodorf in Menge gefunden ; Rodorf verpflanzte einst jenes Epilob. j 
auf die Sielinseln bei Zürich ‘und colonisirte den 8. Vespertilio 
darauf. Der Versuch soll gut gelungen sein, bis vor 3 Jahren | 
eine grosse Ueberschweniimune der Siel die Anlage fortriss. 

Am Schluss dieser Berichtigungen wünsche “ich die Entomo- 
logen anzuregen: mehr, als bis hin geschehen zu sein scheint, 
die Fauna einzelner Provinzen oder Landesstriche nach bestimm- | 
ten Gebieten zu beobachten, und die Kigentkümlichkeiten dieser‘ 
Gebiete möglichst scharf au ulzufassen. Solcher Gebiete bezeichne| 
ich mir vier, mit der Benennung: 1. Felsengebiet; 2. Waldge- 
biet; 3. Wiesengebiet und 4. Wassergebiet. Unter diesen ist 
besonders das Waldgebiet hervorzuheben, das durch die Eigen- 
thümlichkeit seiner Flora,  Lichtverhältnisse, Temperatur, 
Luftströmungen und Bodenbeschaffenheit im möglichsten Gegensatz. 
zu den 3 übrigen steht; nach dem Verl ın welchen® 
das von Waldungen bedeckte Territorium zu dem offenen Land 
in der gegebenen Provinz steht, richtet sich der Charakter ihrer | 
Fauna wesentlich. Einleuchtend‘ ist, dass jedes dieser Ge] 
biete in seinen Modificationen genau berücksichtigt werden muss, | 
wie 2. B. im Waldgebiet semischte Wälder und solche, die nur 
aus Nadelholz bestehen, Holzschläge mit ihren reichen, aber 
stets nomadisirenden Floren und Faunen, ete. Bremi-Wolf. 


RETTEN, 


Du — 


Zur Berichtigung. 


In meiner Abhandlung „über die Raupen und Schmetterlinge | 
der Wetterau“, welche im: Heft XI. Jahrg 1848 von Oken’s Isis 
erschienen ist, finden sich einige sinnentstellende Druckfehler, 
welche ich, da die Isis mit jenem Jahre zu erscheinen aufgehört 
hat, nachstehend berichtigen will: | 


j 

Seite 893 statt Paula oder Schrank lies Franz von Paula | j 
Schrank. 3 | 

» 901 (No. 169) wo es bei Atalanta heisst: \, die Raupen | 

der ersten Generation u. s. w. müssen. die Worte: 

„der ersten Generation“ wegfallen. | 

» 915 be der Anmerkung über Bomb. franconica muss es 
am Schluss ee : „dort vorgekommen ist.“ E] 


„925 (No, 866) bei Cespitis heisst es: „doch verlässt sie | 
Abends selbst ihre Schlupfwinkel. “ das Wort ji 
‚selbst muss wegfallen, 


87 
Seite 930 (No. 1068) Bathyerga. Zu Anfang des Satzes lies 
Novitaet statt Yarietät. 

». 934 (No. 1243) Umbratiea. Zu Ende des Satzes lies 
versteckt statt erstarrt. 

» 938 (Zur Uebersicht.) Am Ende der drittletzten Zeile 
fehlt hinter „mir“ das Wort nur. 

» 940 (No. 1527) Zu Rupicapraria gehört die Beschrei- 
bung der Raupe, welche irrthümlich S. 942 (No. 1693) 
bei Suceenturaria steht. Hierauf mache ich beson- 
ders aufmerksam, da mit dieser Raupe schon früher 
_ Verwechselungen ran 

„92 (No. 1693) muss also die Raupenbeschreibung bei 
Succenturaria wegfallen, weil sie zu Rupicapraria 
(S. 940, No. 1527 gehört. 

» 943 muss statt der Species No. 2754 gelesen werden 1754. 

Frankfurt am Main. Gabr. Koch. 


Notiz über spalibare Antennen. 


Herr Strübmg hat in No. 12. des 11. Jahrganges der 


“entomologischen Zeitung eine Eigenthümlichkeit an den Fühlern 


von Claviger veröffentlicht, wozu ich ein Seitenstück zu liefern 
im Stande bin, welches durch seine Analogie geeignet sein dürfte, 
diesem Gegenstände eine grössere Aufinerksamkeit zu verschaffen; 
so wie, wenn sich eine weitere Verbreitung dafür auffinden lässt, 
demselben auch gewiss eine höhere Bedeutung zu Grunde liegt. 
Herr Gust. von Gözsy mit einer wissenschaftlichen Arbeit 
über Hemerobius und dessen Verwandte beschäftigt, hatte diesen 
Winter einmal bei mir die von Leach aufgestellten, kaum zur 
Trennung berechtigenden Gattungsunterschiede zwischen Hemero- 
bius .. Drepanopteryx zur Sprache gebracht, worauf wir das 
Mikroskop zur Hand nahmen, um mehrere getrocknete Exemplare 
darin zu prüfen. Im Verlauf dieser Untersuchung kamen auch 
die Fühler in Betracht. Herr von Gözsy, der einen davon unter 
den Pressschieber gelegt hatte, fand bei der Betrachtung zwei 
Fühler im Glase. Er sah das gebrauchte Exemplar an, — des- 
sen zweiter Fühler war noch unverletzt an seiner Stelle. _ Durch 
diese Verdopplung überrascht, die sich auf keine We erklären 
liess, wurde jener zweite Fühler vorsichtig unter das Glas ge- 
bracht. Er zeigte keine Spur von Trennung, jedoch mit 
dem Glase nach und nach gedrückt und verschoben, ‚löste er sieh 
in zwei vollständig scharf geschiedene Fühlergeiseln auf, deren 
einzelne Glieder der Länge nach: in unver fudlerten Fis A e 


blieben, so dass nach ehreren Versuchen nieht mehr zu zwällin 


war, dass eine wirkliche Trennung schon früher daselbst vorhan- 


«x 


Et % 
88 \ 
Ri, . % 


den sein musste. Frische Exemplare standen leider nicht zu Ge- # 
bote, so wie auch getrocknete nicht weiter geopfert werden konn- } 
ten; es blieb daher noch in Frage gestellt, ob nach aufgehobenem F 
Druck und geringerer theilweiser Trennung eine Wiedervereini- ' 
gung wie bei Clavieer statt findet, was bei getr Ki natürlich Ä 
nicht der Fall ist. | 


Herr von Gözsy hat vorläufig diese Bildung bei mehreren | 
Hemerobius, Drepanopteryx, Sisyra, Osmylus, Chrysopa aufgefunden | 
mit der Bemerkung, dass jene Fühler, deren Glieder sich am | 
meisten der Kugelform nähern, sich am "leichtesten trennen, wäh- | 
rend dies mit zunehmender eylindrischer Gestalt immer stärkercid | 
Druck erfordert, und wird diese Entdeckung im Laufe dieses | 
Sommers an lebenden Thieren weiter verfolgen. 


Immerhin kann das Interesse der Sache sich nur steigern, ' 
dass der Fall nicht mehr vereinzelt dasteht, und während es in | 
diesem Maasse an Bedeutung gewinnt, muss es um so mehr zur | 
weiteren Lösung aneifern. Wien, am 18. Januar 1851. | 
| Georg Frauenfeld. 


jr ae. 
ne ar ———- 


| Zur Entwickelungs- und Ernährumgs- 
Geschichte einiger Schildkäferarten. 


Von 
Cornelius, Lehrer in Elberfeld. 


Dritter Beitrag. (7. Jhrg. p. 391 ff. u. 8. Jhrg. No.11u. 1: “i 


10. Cassida languida m. 


| Eiförmig, flach gewölht, Hinterrücken des Halsschildes spitz, | 
der Hinterrand jederseits mit. einem vorspringenden Zähnchen, die | 
Flügeldecken punktstreifig ; Oberseite grün, der hintere Theil 
des Halsschildes silberglänzend, die Gruben an der 
Wurzel der Flügeldeeken blutroth, mit bläulich en, matt sil- 
herglänzenden. Erhöhungen, die Unterseite schwarz, die 
Beine blassgrün mit schwarzer Schenkelwurzel. L. 21, — zum, | 
ıB. 15/, u 21), ul 

Diese, so viel mir bekannt, noch unbeschriebene und | 
namentlich in der Monographie des Herrn Dr. Suffrian | 
nicht aufgeführte Art steht zwei andern Schildkäfern — | 
der C. Chloris Suffr. und C. denticollis Sufir. — in man- | 
chen Beziehungen so nahe, dass sie- leicht mit ihnen ver- | 
wechselt werden kann, und häufig ganz übersehen worden | 
sein mag. Dennoch finden sich bei genauerer Vergleichung | 
hinreichende unterscheidende Merkmale an den Käfern, und 
die ersten Stände vollends zeigen so auffallende 


89 
3 = 
Verschiedenheiten, dass an dem Artrechte der lan- 
guida durchaus kein Zweifel übrig bleibt. 

Wenn C. languida hinsichtlich des Umrisses mehr mit 
der chloris, als mit denticollis übereinstimmt, indem letztere 
die länglichste unter allen dreien ist; wenn ferner die Punktirung 
der Flügeldecken, besonders in der Grube an der Schulterbeule, 
und die von Längsvertiefungen herrührenden Unebenheiten der- 
selben eine weitere Verwandtschaft der Janguida und chloris 
ausmachen, wenn endlich diese beiden in den spitzen Hinterecken 
des Halsschildes übereinkommen, so hat die Janguida dagegen 
das vorspringende Zähnchen der denticollis am Hinterrande 
des Halsschildes, welches der chloris fehlt. Yon beiden 
aber ist C. Janguida besonders durch flachere Wölbung, 
verbunden mit weiter ausgebreitetem Rande der 
Flügeldecken, durch hellere, dabei aber mattere 
Färbung der Oberseite, durch die Gestalt des Hals- 
schild-Hinterrandes und durch verschiedene Fär- 
bung der Fühler und Beine getrennt. 

Die Fühler sind grünlich oder bräunlich, niemals so hell 
und ins Gelbliche fallend, wie bei den verwandten Arten, das 
erste Glied fast durchgängig (ich habe über 100 Stück des Kä- 
fers vor mir) schwarz oder schwarzbraun, die Keule oben dunkel, 
unten mit einem lichten Streifen, wie bei sanguinolenta. Das 
Halsschild kurz, vorn in einen kreisförmigen Bogen gerundet, am 
Vorderrande nur sehr wenig aufgebogen, der Hinterrand vor dem 
Schildehen in einen gerade abgeschnittenen Zipfel erweitert, und 
von da an in fast ganz gerader Linie bis zur Hinterecke 
gehend, so dass das ganze Halsschild einen beinahe regelmässigen 
Halbkreis bildet, wodurch es sich von dem der chloris und 
denticollis auffallend unterscheidet; der Schulter gegenüber 
zeigt sich am Hinterrande des Halsschildes ein ziemlich stark 
vorspringendes Zähnchen, Die Punktirung der Oberfläche stimmt 
mit den verwandten Arten hinsichtlich der Vertheilung der stär- 
kern und schwächern Punkte überein, doch ist sie im Ganzen 
feiner, die glatten Zwischenräume, besonders auf der: Mitte, sind 
grösser, und das ganze Halsschild, vorzüglich aber der lichte 
weissliche breite Rand ist so durehsichtig, wie kaum bei eineı 
andern Art, so dass Kopf und Fühler deutlich hindurch scheinen. 
Im Leben zeigen sich gleich beim Ausschlüpfen auf dem Hals 
schilde.die gewöhnlichen beiden weissen Flecken der Artenver 
‚wandten, und mit dem Verschwinden derselben nach etwa drei 
Wochen erscheint auf der hintern Seite ein schöner Silberglanz, 
der nach und nach intensiver wird, mit dem Tode aber verloren 
seht. Ueber dem Schildehen ist am Hinterrande ein deutliches 
Grübchen zu bemerken. — Das Schildchen ist gross, drei- 
eckig, etwas stumpf zugespitzt, zuweilen an den Seiten und 


0 ei 


* 


an der Spitze längsrunzelig. oo . Die Flügeldecken sini 
gewölbt, aber nicht so stark, wie bei den verwandten Arten, fast 
gleich hreit, der Seitenrand fach, weit ausgebreitet, die‘ Vorder 
ecken nicht vorgezogen, wie es he ehloris. und dende ollis 
— dem vorwärls seschwungbnen Halsschild - Hinterrande beider | 
entsprechend — der Fall ist; die Schulterbeule stark hervor- 
tretend, die Punktstreifen ea regelmässig, der zweite Zwischen- | 
raum breit, platt, glänzend, nach vorne breiter werdend ler dritte 
mit überzähligen Punkten ausgefüllt ; die dritte und vierte 
reihe verschwindet zuweilen aach . auf dem hintern Ran 
Grube an der Schulterbenle gänzlich, und es stehen in der Fön 
‘selbst nur einige feine zerstreute Pünktchen, oder die Reihen setzen 
sich in sehr feinen Pi: nktehen bis weit in die Grube fort ; ; in bei- 
den Fällen bleibt ein grosser Raum in der Grube hart unter | 
der Schulterbeule von jeder Punktirung frei. Hierin gleicht die | 
languida der chloris, während Bei der denticollis diese | 
Grube mit groben, sehr tief eingesitochenen, wenig geordneten 
Punkten grossentheils ausgefüllt ist. Hinsichtlich der besonders | 
durch Längseindrücke entstehenden Unregelmässigkeit der Ober- | 
Aäche kann ich auf Herrn Dr. Suifrian’s Beschreibung der chlo- 
ris (3. Jahrg. p. 189) verweisen, mit welcher die langnida in 
diesem Stücke dem Wesen nach ühereinsiumi nur finden sich | 
diese Eindrücke bei der Janguida durchgreifender und sind meist | 
tiefer, als bei ehloris. — Die Farhe der Oberseite ist bei völlig 
reifen Stücken ein lichtes, meist mattes Grün, welches nach dem | 
ganzen Ausserrande zu ins Weisslichgrüne übergeht; bei nicht 
ganz vollkommen ausgebildeten wird diese Farbe nach dem Tode 
graugrün oder sraugelb. Die biufrothe Färbung der Flügel- 
‚deckenwurzel bleiht meiner bisherigen Erfahrung nach auf, die 
vier Gruben an derseiben beschränkt; so dass nur selten die Er- 
höhungen am Schildchen daran theilnehmen, eine Ausdehnung der 
rothen Färbung nach unten aber nicht vorkommt; die Gruben | 
aa: Sehildchen. sind sogar nur unmittelbar an der Nath von einem | 
‘breiten blutrothen a, etwa bis zur Hälfte erfüllt. Einzelnen, 
‚sonst völlig reifen Individuen fehlt die blutrothe Färbung gänz- 
lieh, was, beilhänslieher Zucht, vielleicht dem Mangel an atmos- 
‚phärischen Zuflüssen zuzuschreiben ist. Die Erhöhungen an der 
Wurzel der Deckschilde und das Schildehen zeigen im höchsten 
Entwickelungsstadium den matten bläulichen Silberg lanz verwand- 
ter Arten. Die Nath ist bräunlich, am stachelspitzige Flügel- 
deckenende zuweilen schwärzlich. — Die Unterseite ist schwarz mit 
srünlichem oder gelblichem sehr schmalem Saume des Hinterleibes. | 
Die Beine sind auch im Tode beständig blassgrün, nicht so dun- 
kel, wie bei sanguinolenta, und — bei gut ausgefärbten 
Stücken — niemals gelb oder gelbgrün, wie bei chloris und 
-denticollis; die Schenkelwurzel. schwarz, bei einigen Indivi- 


9 


_duen verbreitet sich die schwarze Färbung, in die grünliche Grund- 
farbe verwaschen, bis über das erste Drittel oder gar bis über 
die Hälfte der Schenkel; selbst bei nicht ganz reifen Stücken 
ist diese schwarze Färbung der Schenkelwurzel mit äusserst sel- 
tenen Ausnahmen vorhanden. 


A 

Ich habe die Larven dieses Käfers zuerst im vorigen Jahre 
hier bei Elberfeld und bei Wetter a. d. Ruhr auf Achillea mille- 
folium gefunden, und zu Hause gezogen, auch den Käfer selbst 
auf dieser Pflanze damals wie in diesem Jahre nicht selten gefan- 
gen. Mein Freund, Hr. Dr. Gust. Stachelhausen fand Larven 
und Käfer in dem benachbarten Barmen und sch selbst schöpfte 
‘ein Stick der letzteren hei Dortmund in Westphalen — sämmtlich 
auf der genannten Futterpflanze. 


Die theilweise bedeutenden Verschiedenheiten zwischen den 
Larven und Puppen der drei zur Vergleichung gezogenen Schild- 
‚käferarten werden sich am deutlichsten ans folgender Vergleichung 
ergeben. 


Cassida | Cassida | CGassida 


Larve, | Eee von | 
. 5 | denticollis Suffr. | chloris Suffr. } languida Cornel. 


Bau..... flach, verhältniss- | gewölbt, schmal | wie bei denticollis. 
mässig ziemlich 


breit 
Farbe der 
‚Oberseite.....‚hellgrün mit dunkler desgl. desgl. 
Rückenhöbe u. seit- 
lichen hellern Längs- 
streifen u. Punkten. 
Farbe des 
Kopfes.......|grün, Mund desgl. desgl. Scheitel und 
schwärzlich. Nacken mit zahl- 
'reichen schwarzen 
| Pünktchen. 


Nierenförmi- 
ges ‚Feld auf 
dem Vorder- 


| 
"rückensssee.. „Mach desgl. tief, nach der Rü- 


un 


ckenhöhe zu scharf 
begränzt, 


9 


u” “ Cass da 1.  Cassida T 
| ae Suffr. 1% chloris Suffr. 1 lan guid 
Rand Aermnan; jr und scharf mit sehn Kurz od breit wer: an scharf mit j 
zablreichen Seiten-|mit-schwachen Sei-zahlreichen Seitend. 
dörnchen , an deritendörnchen, an der|gleichfarbig dunkel- 
Wurzel grün, gegen| Wurzel dunkler alsigrün oder schwärz- Y 
die Spitze hin weiss,ian der Spitze, derllich, die el 
der 1 kürzer als derjl. länger und der-|derseii 
2. der 5. 6. und 7.|ber als der 2., die a 
kürzer als der 1. ersten jedenfalls mit!|zu, 


Larve. 


re 
en “ 


u. 2., der 8. 9. 10.ider Spitze einander En abgekehrt, N 
am längsten vonizugekehrt, ‚zwischen|der D kürser als 
allen, die folgenden/dem 2. und 3. ein!der 2., der 3. 4.6, 
wieder kürzer. Diejgrosser Zwischen-jund > so lang wie 
pechbraunen After-raum, worin 3 sehr/der 2., der 5. und 
dornentragen starkelkleine D.; die bei-|7. kleiner als diese, | 
Klumpen schwarzer|den ersten ohne oder|die 5 folgenden von 
Eıcremente, mit sehr schwachen, |8. an wieder klei- 
der 3. mit deutli-Iner, die letzten län- | 
chen Seitendörn-iger als alle vorher- | 
chen ; nach dem 3.|gehenden. Die Af- 
nehmen die D. anlterdornen, glänzend | 
Längsadern zu, alleischwarz, tragen |! 
nach hinten ge-Hautüberreste. | 
krümmt, mit sehr! " 
schwachen Seitend. 
Die Afterdornen tra- 
gen nur Haut- 
überreste, 
Futterpflanze|die Blätter von Ta-| desgl. — — kcehillea 
nacetum vulgare .  . |jmillefolium 


Puppe. 


Färbung.......hellgrün, fast gelb-'grasgrün mit einem!' grasgrün, ein beson- | 
lich, auf der Mitte|weisslichen Flecken,ders in den Hinter- 
weissliche Pünkt-|jederseits der Mit-ecken breiter Saum 
chen, äusserer Randitelbeine des Hals-des Halsschildes, 
des Halsschildeshelljschildes, und einem mit Ausnahme der 
weisslich. Hinter-schrägen auf jeder|Mitte des Hinterran- 
leib und Unterseite;Seite der schwärz-des, schwarz- 
gelbgrün. lichen Hinterleibs-braun oder | 
| ringe. schwarzgrün, 
welche letztere Far- | 
|be auch die Seiten- | 
| ränder des Mittel- 
und Hinterrückens 
| | die  untergelegten | 
Fühler und die um- | 
gesch lagenen Flügel | 
haben; letztere sind | 
mit hellern, grünen. | 
Längsadeın durch» | 
zogen. Ein Paar 


vi v 


. ) Ä Cassida Us da ? Cassida 
Puppe. | denticollis Suffr. | chloris Suflr. | languida Cornel. 
Flecken in der Nähe 
‘des Halsschild-Hin- 


terrandes weisslich; 
die Färbung des 
Hinterleibes stimmt 
- |mit der der Lar 
überein. In der Nä- 
he der Tracheenöff- 
nung eine Reihe er- 
loschener, nach der 
Rückenhöhe zu eine 
weite Reihe deut- 
licher schwarzer 
Punkte. 


| seitlich ausgedehnte 


Randdornen 
des Hailsschil- 
er. 2.0 ence zuerst $ kleine D.,'ohne Dorren. bloss/die 3 ersten D. mit- 
| darauf 2 lange, zwi-in der MHintereckeltelgross, dann ein 
schen welchen llein derber, nachisehr kleiner, darauf 
kleiner, dann I1— hinten gerichteter|ein grösserer, wieder 


t2 sehr kleine, end-|Dorn. ein kleiner und wie- 
lich von der Spitze der ein grösserer; 
des Zipfels bis in dann etwa 12 sehr 
die Hinterecke 6—8 kleine, der kleinste 
etwas längere. auf der Spitze des 


Zipfels, von da au 
bis in den hin!ersten 
Winkel mehrere, au 
Grösse zunehiniend, 
so dass der letzie 
der längste und 
derbste ist. 


Pfriemliche 

'Fortsätze der 

‚Hinterleibs- 

INGE .....00... blass gefärbt, sehr\dunkeigrün ‚ kurz,iau der Wurzel grau- 
platt gedrückt, dieohne Seitendörn-/grün, die sehr lange 


ersteren zurückge-ichen. Spitze weisslich, 
krümmt, mit vielen die ersten sehr 
Seitendörnchen be- breitlappig mit lan- 
setzt. 


ger Dornspitze und 
langen Seitend. 


“Cosi 1 


Puppe. 7 „assida 
le en ) denticollis Suffr. | chloris Suffr. ng Oben] 1 
Kuppenhalle weiss mit Schwärz- desgl. Er Ber ge- | 
licher Fühlerschei- färbt: weiss, sämmt- | 
de. liche dunkeln Rän- | 


Bm i der der Puppe in glei- 
cher Ausdehnung | 
schwärzlich, | 

| |Fühlersel jeiden des- 

\ 7 | 'gl.; _ Flügelschei. ) 


den schwärzlich mit | 
hellen Längsadern, 

wohl den Zwischen- |) 
räumen der Punkt- | 
streifen des Käfers | 
entsprechend. Die | 
schwarzen Punkt- | 
reihen auf dem Hin- 
terleibsrücken der | 
Puppe sind eben- | 


falls noch sichtbar. | 


Zum Schlusse bemerke ich noch, dass die Larve der €. lan- | 
guida zuweilen von einem kleinen Ichneumoniden zerstört wird, 
den ich bei der Zucht mehrmals erhalten habe. 

Elberfeld, im December 1850. 


m en 


oisische Vebersicht der Mono- 


graphie de Vaneien genre 
Cis des auteurs par M. G. Mellie. 
(Annales de la societe entomol. de France II. Tom. VI. 1848.) 
vom 
Seminarlehrer Strübing in Erfurt, (Forts.) 
12. C. micans Hbst. Fusco piceus, paululum erassus, 
squamulis aureis breve adspersus, antennae pedesque dilute brun- 
neo-testacei. Prothorax aequalis, antice sinuatus, lateribus et-an- | 
guste postice marginatus. Elytra obsolete, vage subrugosa, BunpE | 
tulata. Leg. 0,0025—0, 0018 mill. | 
Anobium micans Hb. 5, 64. 10. Tab. 47.11... 
Payk p. 308. Fbr. S. El. 1. 321. 14. Pzr. Ent. 10-1. 
Pi Hn.”1.1009. 8, ,2ab. 9% 10 — 8, 
Ptinus villosus Mrsh. 1. 86. 

‘ Cis micans Gyll. 3. 379. Dufts. p. 58. | 

Deutschland. Von C, setiger duren das ungehöckerte Brust- | 
schild, von ©. hispidus darch den Mangel an Streifen, von Ü. | 
festivus durch die feineren Runzeln verschieden. Aeltere Beschrei- 
bungen, auch Gyll. lassen vermuthen, dass unter C. micans Abän- | 
derungen von C. hispidus beschrieben sind, (Hier in Buchensöcken.) | 


% 
85 
AP N . . } 

13. C. setulosus Say. Nigro-pieeus, eonvexiuseulus, pube 
micanti serialim adspersus. Prothorax aequalis, lateribus et pos- 
lice marginatus. Elytra subrugosa, punetulata. Lg. 0,0018 mill. 

Ein Stück aus Nord-Amerika in Meliy's Samml. 

14. €. atripennis Chevr. i. ]. Niger, nitidas, convexus, 
glaber, antennäe pedesque ferruginei. Prothorax aequalis, lateri- 
bus marginatus. Elytra rugosa, punctata. Lg. 0,0020 mill. 

Ein Stück aus Boston. 

15. ©. Olivieri Mellie. Fuseo-testaceus aut piceus, pau- 
lulum erassus, nitidus, fere glaber. Prothorax aequalis, lateribus et 
postice marginatus. Elytra subtiliter subrugosa punetulata. Maris 
eaput bitubereulatum. Lg. 0,0015 mill. 

Aus Cayenne. 7 Stück in Chevrolat's Sanınıl. (Forts. f.) 


Äntelligenz. 


Da mein Werk: Systematische Bearbeitung der 
Schmetterlinge in Kuropr so weit vorgeschritten ist, dass 
der Text der ersten 5 Bände geschlossen wird und nur noch je- 
ner des fünften (die Tineiden und Pterophoriden enthaltend) zu 
liefern ist, so dürfte es Zeit sein, an Vervollständigung, Berichtigung 
und Abschliessung dieser 4 Bände zu denken. Dazu rechne ich: 

1) einen vollständigen synonymischen Index zu jedem Bande, 
in welehen nicht allein die im Werke bis jetzt vorkommenden Ar- 
ten nachgewiesen sind, sondern auch die nach der Veröffentlichung 
der betrefienden Druckbogen auf den Kupferplatten nachgetragenen, 
so wie alle übrigen ven den Autoren erwähnten Europ. Arten, auch 
wenn sie mir nicht hekannt sind, eine Stelle finden. In diesem Index 
dürften die als deutsche anerkannten Arten, dann wieder die entschie- 
den asiatischen durch besondere Zeichen herauszuheben sein. 

2) Berichtigung der eingeschlichenen Fehler, besonders hin- 
sichtlich der Namengebung, der Citate und des Vorkommens. 

3) nachträgliche Beschreibung jener Arten, die mir erst nach 
dem Drucke des Textes bekannt wurden. Da für diese Arten die 
Stellen angegeben werden müssen, an welchen sie einzuschalten sind, 
so wird hierdurch und durch Benutzung neuerer Erfahrungen öfters 
eine Aenderung des Eintheilungs-Schema nöthig werden. 

4) jeder Band bekommt einen neuen Titel ohne Angabe der 
‚darin enthaltenen illum. Tafeln, damit das Werk auch ohne diese 
als ein seihstständiges selten kann. — 

Um nun dieser Arbeit und dem ganzen Werke die grösst- 
mögliche Vollständigkeit und Korrektheit zu geben, lade ich alle 
Jene, welche sich dafür interessiren, ein: 

mich in unfrankirten Briefen mit Rathschlägen, Berichti- 
gungen und Zusätzen zu unterstützen, 
und biete diesen die erschienenen 4 Bünde (147—150 Druckbo- 


= 
3% 


"gen er 31 schwarzen Steintafela): seen Vorausbe ‚el 
- stenfrei einzusendenden Betrages has zum 1. Mai für e 10 hr. an; 
später tritt der Ladenpreis von 20 Thlr. ein. | | 
In ähnlicher Art sollen uch Be. 
Beuischlands Inseeten von Panzer und 
n Mer:ich-Schäffer. Heft 1—190. | 
hannichr abgeschlossen werden. Ich würde auch in dieser Be- | 
ziehung Rathsch läge und Berichtigungen dankbar annehmen, und 
biete zu diesem Zwecke complete Exemplare mit 3 Bändehen Krit. | 
Revision und 1 Bändchen Index bis zum 1. Mai unter obigen | 
Bedingungen zu 99 'Thlr. an. Begensburg, Ende Januar 1851. | 
Dr. Herrich-Schäffer. 


| 
25° So eben ist Linnaea entomologica Band V. er- | 
schienen. (Berlin bei Mittler & Sohn. 418 S. und 2 Tafeln. | 
Preis 2 Thlr.) Darin ist enthalten: R 
Suffrian. Europäische Chrysomelen._ | 
v. Kiesenwetter. Revision der Gattung Heterocerus. | 
Zeller. Die Gattungen Jncurvaria, Micropteryx u. Neniophergg| 
Hagen. Phryganea srandis und striata. | 
Loew. Zur Kenntniss der Gallinücken. Baschreiliung ei- | 
niger neuen Tipularia terricola. Nachtrag zu den europ. Asiliden. 


Folgende naturhistorische Werke sind zu verkaufen : 
1. Hübner Europ. Schmetterlinge. Abbildungen ohne den Text!) 
vollständig nebst den Raupen. (Die Tagfalter und Zünsler bis Alu- 
ei eiten sind ausseschnitten und nach Ochs. Treitschk, System aufge- 
klebt, die T: auf. auf Quartblätter im Format der gewöhnl. Hübnoe. | 
schen Tafeln, die Zünsler ete. auf Duodezhlätter, jede Species be- | 
sonders, ohne Beseitigung der Möglichkeit des Citirens nach ge- 
wöhnlicher Weise) Preis 80 Thlr. 
2. Ochsenh. Treitschke vollständig, ohne Abth. X. Theil 3, 
theilweise darchschossen. 16 Thlr. 
3. Sepp. Beschouwing der Wonderen Gods. 3. Theil mit 40 
illum. Kupfertafeln, ungebunden 11/, Thlr. 
4. Herbst Natursystem Schmetterl. Taf. 122—230 uhd 261— | 
296, Text Band 1. 2. 6. 8. 10. 6 Thlr. i 
5.v.Ch arpentier Wien. Verzchn. 1821, durchschossen ı, Thlr.. 
6. Borkhausen. Schmett. vollst. ohne den ersten Theil 3 Thlr. 
7. v. Gleichen. Mieroscopische Entdeckungen. Nürnb. 1777, | 
32 illum. Tafeln. 2 Thlr. | 
Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Anfragen der Ober- | 
lehrer Zeller in Glogau. | 


N ni et 


'E 


Druck von F, Hessenland in Stettin, 


utoiislogische Zeitung 


 herausg egeben 


vondem 


‚entomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaclion: In Commission bei den Buchhand- 


: Be lungen von E. S. Mittler in Berlin, 
C. A. Dohm, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 


42, Jahrgang >) Apr April 1851. 


Inhalt: re Strübing: u Lebersicht der Mo- 
nogr. von Mellie über Cis (Forts.). Bouch&@: zwei neue 
Arten der Gattung Aleurodes. Bouche&: Neue Arten der Schild- 
lausfamilie. Dohrn: Englische Popular-Entomologie. Hagen: 
Uebersicht der neueren neuropt. Literatur (Forts.). Intelligenz. 


Wereinsang zeiegenheiten. 


In der Sitzung am 6. März wurden in den Verein aufge- 
nommen: 


- 


Herr Apotheker Bogeng in Putzig. 
»  Friedr. Brauer in Wien. 
„ Apotheker Hellmann in Kasan. 


Der Versammlung wurde eine Reihe Puppen (und während 
des Transports wie auch noch seit der Ankunft hieselbst ausge- 
schlüpfter Imagines) von Haemonia Gyllienhalii Lacordaire gezeigt, 
welche dem Verein von Herrn Apoth. Bogeng überwiesen sind. 
Er hat dieselben Anfangs Februar an den Wurzeln von Potamo- 
Ügeton marinus einige hundert Schritt von der Putziger Wiek 
(Salzwasser) auf moorigem Boden gefunden. 


Für die Bibliothek ist eingegangen : 


Beschreibung und Beobachtung der österreichischen Arten 
der Gattung Chrysopa. Ven Friedt. Brauer.  Separat- Abdr. aus 
den Haidinger 'schen Abhandl. 


Geschenk des Verfassers. 
Ueber den taschenförmigen Hinterleibs-Anhang der weibl. 
Schmetterlinge von Ei unse von Prof. €, Th. von Siebold. 
7 


8 a 


en» 


‘(Separat-Abdr. aus der Zeitschrift für wissenschaftlich Zoologie | 
vonC. Th. von Siebold und Kölliker. I. Bd. 1. Heft. ud 


Geschenk des Verfassers. 


Eu meine ei m. mein geehrter Freund WV. Siehold ge- 


echten ın dieser Peitung A ekedneekt er Ay 


Separat-Abdrücke der kleineren entomol. Abhandlungen von 1 
E. Mulsant aus den in der vorigen Nummer angezeigten Annalen 
der Lyoner Gesellschaft. |! 


Geschenk des Verfassers. - 


Annales de n socidte entomologique de France. Deuxitme, 
serie. tome _VIll., 2 et 3 trimestre. Paris 1850. 


Trimestre 11.: 
L. Dufour : Descriptions et Iconographie de quelques Dipteres‘ 
de l’Espagne. Robinean-Desvoidy: Memoire sur plusieurs espe- 
ces de Myodaires-Entomobies. Myodaires des environs de Paris 
(Suite: Entomobies Ceramydes). Camillo Rondani : Nota sexta| 
pro Dipterologia italica de nova specie generis Ceriae, (C. Te- 
tronillae). Donzel: Observations sur "Pindieeneite des Sphynx 
nerii et eelerio. Guende: espdces de Neositelles et sur Jes 
divisions dw genre Cleophana. Gr: ells: Description d’un Le-| 
Frage nouveau de la tribu des Saturnides (Saturnia 1Isa- | 

bellae), appartenant a la Faune centrale de l’Espagne. 
'Feisthamel Description de quelques Lepidopteres Rhopalo- 
ceres Nouvenux, ou peu connus, provenant de la Cazamance 
(Afrique). Reiche: Mämoire sur les senres Psalidognathus 
et Chiasognathus. Suffrian : Monographie des especes euro-. 
peennes du genre Cryptocephalus. (deuxieme partie) (suite); | 
traduction de L. Fairmaire. E. Desmarest: Bulletin enteo 
ınologique (2e trimestre de 1850). | 


Trimestre II. : we A 
Suffrian:: Monographie des Especes europeennes du genre 
Cryptocephalus . (Deuxieme partie) (Fin); tradaetion de L. | 
Fairmaire. Ch. Aube: Description de Sehe ni Coleopteres 
appartenant a V’Europe etäl’Algerie. Jacquelin Duval: Note 
sur le mäle de Vesperus Xatarti, Mulsant. Doue: Notice 
necrologique sur M. Pierret. Boyer de Fonscolombe: Ich- 
neumonologie provencale, ou Catalogue des Ichnenmonides 
qui se frouvent aux environs d’Aix, et Descriplion des esp&ces 
inddites (Suite). de Graslin Notice sur quelques Lepidoptüres 
nouveaux (Erebia Sthennyo, Heterogynis Er ‚Chelonia, 
hemigena, Hadena sociabhilis, etc.), trouves dans les Pyrenee 
Orientales. Alexandre Pierret: Note relative A P’Erebia 
Sıhennyo, de Graslin. Macquart: Nouvelles observations | 


59 


sur les Dipteres d’Europe de fa tribu T'achinaires (Suite). E. 
Desmarest: Bulletin entomologique (3e trimestre de 1850). 
Reglement de la societe entomologique nouvellement revise. 


Gegenseitiger Austausch. i C. A. Dohrn. 


Tu > m > nl 


Wissenschaftliche Hitiheilungen. 


Epitomatisehe Vebersicht der Mono- 


graphie de Yancien genre Cis 
| des auleurs par M. G. Mellie. 
(Annales de la societe entomol. de France II. Tom. VI. 1848.) 
vom Ä 
Seminarlehrer Strübing in Erfurt, (Forts.) 


2. Elytris rugulosis, striatis, 


A. Prothorax postice marginatus. 
a. 16. Pubescentia aequalis ...... .. +. hispidus. 
b. Pubescentia in striis. 
* Prothorax angulis antieis fere rectis 
17. Corpus depressum, pubescentia fere nulla, 


Striis interpunctalis. . 2.2. 2.20. interpnnelaus. 
18. Corpus oblongum, rugulosum, strüis 

panel -, m.. Ei ..o aim bj .. . striatulus. 
19. Subtiliter striatus et punctatus..... flavipes. 
20. Novem strüssobsoletis. ..... 0... emarginatlus. 


** Prothorax angulis postieis late rotundatis. 


21. Brunneo-pubescens . 2.2.2... 2... . compftus. 
22. Fusco-testaceus, brevi pubescens . . . quadridens. 


B. Prothorax postice immarginatus. 
23. Minus convexus, angulis prothoracis 
leviter rotundatis .. 2.22.0000. 0. fuscipes. 
24. Angulis prothoracis fere rectis ... . dubius. 
25. Proth. quadratus, eorpus oblongum, 
dumessiahuely Ska. Dee elongatus. 


16. Cis hispidus. Pkl. Fuseo-piceus, subeylindrieus, 
pube brevissima, rigida aequaliter et dense adspersus ; antennae 
‚pedesque rufotestacei. Prothorax aequalis, antice subsinuatus, la- 
teribus basique marginatus. Kilytra subrugosa, obsolete punetata 
striata, Lg. 0,0025— 0,0020 mill, 


7* 


100 _ | di | | 
- Anobium micans Kug. p 33177 so | 
Anobium hispidum Pit. p- 310 - aa > 

‚Cis hispidus Gyll. 3,380. 3. 127 2 

g; Pünus ruficornis Mrsh. p. 87. us A 


In polyporus in Frankreich gemein. Deutschland. Durch die 
kurze Pubescenz ausgezeichnet. 


17. C. interpunctatusMellie. Nigro-piceus, depressus, 
elongatus, pube aureala brevissima seriafim Sudspersus ; antennae 
pedesque ferruginei. Prothorax aequalis, lateribus el anguste basi | 
marginatus, angalis antieis obtuse truncatas. Elytr: subrugosa, st riala | 
et interpunetata. Maris caput bitubereulatum. Le. 0,0018 mill. | 


2 Stück aus Bourbon. 


18. C. striatülus Mellie. Fuscus, subeylindrieus, pube 
hrevissima rigida parce et seriatim adspersus ; antennae pedesque 
ferruginei aut testacei. Prothorax aequalis, antice oblique trun- 
catus, lateribus hasique marginatus. Elytra suhrugosa, Punctato- | 
striata. Maris eaput bitubereulatum. Lg. 0,0020 mill. | 

Ein Pärchen aus dem südl. Frankreich. 3 # 


19. C. flavipes Lucas. Piceus, suheylindrieus pube J 
brevissima, rigida parce et seriatim adspersus, antennae pedesque 
ferruginei. Prothorax aequalis, depressus, antice oblique trun- 
catus, lateribus basique anguste marginatus. Elytra subrugosa pune- | 
tulata, striata. Maris caput bituberculatum. Lg. 0,002 vd mill. 


Bei Nimes und von Lucas in Algier im Winter in den 
Häusern, auch 2 Stücke aus Texas, 


C. pubeseens Dej. Cat. p..335. #C, Anctns Lucas exp- en 
Alg. pl. 40. fig. 3. t. 2. 470. No. 1251. 


20. C. emarginatas Kling. Testaceus subeylindrieus, | 
pube brevi, rigida seriatim adspersus. Prothorax aequalis, con- 
vexus, anfice subrecte iruncatus, lateribus basique marginatus. 
Elytra laeviuseula, punctulato-striata. Lg. 0,0015 mill. 


"Ein Stück aus Columbien in Reiche’s Sammlung, von Klug 
benannt und herstammend. wi 


21. C. comptus Gy. (4. 655.) Fusco-piceus, oblongus 
et crassus, pube brevi, rigida, parce et seriatim adspersus, an- 
tennae pedesque testacei. Prothorax acqualis, convexus, anlice' 
oblique truncatus, Jateribus et postice rolundato-ampliatus, his et 
basi marginatus.. Elytra subrugosa, punctato-striata. Maris ca- 
put bituberenlatum,. Le. 0,0020 ill. | 


Deutschland, a Frankreich, Sieilien, Schweden. 


u 
22. C. quadridens Chevrier. Fusco-testacens, nitidas, | 
erassus, pube brevissima, rigida parce et a 


101 


antennae pedesque testacei, maris caput antice reflexum.  Pro- 
thorax maris antice reflexus et bicornutus, feminae aequalis, 
antice oblique truncatus, Jlateribus et angulis postieis rotundato- 
ampliatis, his et bası marginatas. Elytra subrugosa et laeve 
punctato-striata. Lg. 0,0020 mill. # r 

Schweiz und Frankreich. \ 

23. C. faseipes Chevr. Fusco-piceus, oblongo-convexus, 
pube brevi, rigida, aureata seriatim adspersus, antennae pedesque 
ferruginei. Prothorax aequalis, angulis subrotundatis truncatus, 
jateribus late marginatus. Elytra rugosa, substriato - punctata. 
Maris caput bituberculatum. Lg. 0,0025 mill. 

Boston. Madeira. 

24. C. dubius Mellie. Nigro-pieeus, oblengus, convexus, 
pube brevissima, rigida serialim conspersus; antennae pedesque 
ferruginei.  Prothorax aequalis, angulis subreetis, truncatus, 
lateribus marginatus.  Elytra rugosa, substriato - punctulata. 
Lg. 0,0018 mill. 

Neu-Orleans. 2 Stück in der Sammlung von Salle. 

25. C. elongatulus Gyll. (4. 627.) Brunnens, lineari- 
elongatus, subdepressus, pube hrevissima, nitida seriatim adsper- 
sus. Prothorax aequalis, quadrangulus, lateribus marginatus, sub- 
tilissime punctatus. Elytra suhbstriato-punetata. Lg. 0,0015 mill. 

Schweden. (Ein schlecht erhaltenes Stück. ) 


3. Elytris simplieibas. 


A. Corpore late, elytris pubescentibus. 
a. Prothorace angulis antieis non acutis, 
26. angulis antieis obtusis late marginate. . . . fulvipes. 
27. angulis anticis fere rectis, corpore, sub- 
Gliter punelälo 2 220 0.00 N. Fr Ässieornis. 
28. ang. ant. rotundatis, corpore punetato. .. . Jaminatus. 


b. Angulis anticis acutis, ad. oculos productis. 
29. flavus, in disco thoracis macula nigra 
rhombeidalı.) 23474 a) seryarleik ie TREE. 
30. Nigre, elytris ad apicem Navis... . .. . . grossus, 
B. Corpore ohlongo 
e. Angulis antieis prothoraeis acutis, ad oculos productis, 
aa. Elytris pubescentibus. 
31. Elytris nitidus, breviter pubesceentibus, pro- 
thorace antice late. 2.2.2... 00000. . bidenfatus. 
0082. Elytris opacis, longias pubescentibus, pro- 
ws thorace anticee anguste „cv. 20,0. „ dentatus, 


14 


102 


- bb. Elytris glabris. | 
33. Prothorace lato, antice prominulo . . . . . nitidus. 
d. Angulis anticis prothoracis non aculis. | 

cc. Elytris glabris. | 2 


34. ang. ant. fere reclis, corpore aequaliter 
punclalo.....2eoeeneneee. 0. . brunneus 
.. 99. ang. ant. fere rectis, corpore inaequaliter 
puuelues, m Mon oe). an 0) MER „Jaequemarti, 
36. ang. ant. obtusis, fere rotundatis, inaequa- | 
hiter punctafus.. 2.0... 2 2.2.2.2... »% 0 Bi 
37. Subtilissime et vage punctafus. ..... . diadematus. 
38. Subtiliter, aequaliter et seriatim punctatus, 
‚ elytris, fere laevibus . . 2.2.2.0... . pieces. 

39. Niger parvus, elytris vix punctulatis . . . pumieatus. 
40. Niger. elytris rubris, nitisis, fortius quam 
thorace panctatisvan. 222. 202 
4]. minor, vage et subtiliter punctatus. .. . . minufissimus. 
42, Crassus, densius et fortius punctatus . . . obesus. | 
43. Elytris striato-punctatis. . . . .. . . . lineato-cribratus, 
44. Angulis prothoracis fere rectis, satura sub- | 

‚obsulsaluln u. Jeienueiäsıe nalen 
dd. Elytris pubescentibns. 


45. Angulis prothoraeis rectis, minus pubescens alni. 
46. Ang. anterioribus obtusis, posterioribus fere 
rectis, Jongius pubescens, oblongus, opacus, 
subtiliter punctulatus, subrugulosus. ... . oblongus. 
47. Ang. ant. fere rectis, post., rotundatis, 
oblongus, fere glaber, dense substriato- 
yunelafusi nenn ent ee a 
48. brevis, subtiliter punctatus, prothorace trans- 
sanVELSe Impress0. - -..... »..,%, ers 
49. Elongatus, subeylindricus, longius pubes- 
cens, prothorace transverse impresso .„. . punctulatus. 
50. Conv exus, subtiliter punctatus, dense pules- 
_  cens, prolh. transverse impresso....... . Sericeus. 
51. Capite thoraceque brunneo, e!ytris brunneo- 
Navis, angul. proth, rotundatis, punctatus, 
aureo-pubescens . .. 20.0... 0... Alpinus. 
52. Brevis, punctatus, aureo-pubescens, rufus ; 
angulis proth. obtuse rotundatis ... . ... muriceus. 
53. Nitidus, convexus, ovalis, forte punctatus. festivas. 
54. Subdepressus, subtiliter punetulatus. . . . eastanens. 
55. Subelongatus, parallelus, Subtiliter, punc- 
talattsı rg, ana are en 
- 56. Elongatus, vix et vage punctulatus „.. „ . subtilis, 


103 


57. Subconrvexus, punefulatus, longius pubeseens vestitus. 

58. Rufus, antice, angustatus, subtilissime _ 
Pselalitns u... 2 ee Et er 

59. Niger, opacus, aureo-pubescens, subtilissime 
prmchlalae. ee... 2 ee a TE 


ee. Elytris seriatim pubescentibus et punctatis. 


60. Subtiliter punetnlatus . ........ 0... ereberrimus,. 
61. Suhtilissime punetulatus. .... 2... . puberulus. 
62. Brevis, eonvexus, interrupte punectatus . . . CONvexus, 


A. Corpore Jato, elytris pubescentibus. 
8. 

26. Cis fulvipes Reiche ı. J. Niger, forte convexus, 
latus, paulo depressus, pube brevi adspersus. Prothorax aequalıs, 
angulis anticis fere acuatis, elytraque crebre et forte punetulata. 
Lg. 0,0020 mill. 

Ein Stück aus Bahia ın Reiche’s Samnl. 


27. €. fissieornis Metsch. 1.1. Castaneus, latus, pube 
hbrevi aurata adspersus. Caput maris lamina parva fissicornuta 
ornatum. Prothorax aequahs, Jatus, convexus, antice angustatus, 
angulis antieis subreetis, posticis rotundatis. Elytra crebre, con- 
einne punctulata. Lg. 0,0020 mill. 

Ein C aus Russland in Polyp. suaveolus von Motschalski 
gefunden. 


28. C. laminatus Erichs. ı. I. Fusco-piceus, eonvexus, 
Iatus, pube grisea adspersus. Caput maris Jamina ereeta et qua- 
dridentata ornatum. Protherax aequalis, transversus, angulis ro- 
tundatis. Elytra erehre coneinneque punctata. Lg. 0,0020 mill. 

Bei Toulon von Guerin - Meneville gefunden. Ich besitze 
Stücke aus der Maik Brandenburg. 


h. 

29. C. granarius Lacord. in}. Flavus, convexus, latus, 
pube brevi rigida adspersus. Caput nigrum, maris antice quadri- 
dentato projeetum.  Prothorax aequalis, transversus, medio niger 
maris antice bicornutus, 2 regulariter arcuafus, angulıs antieis 
acutis, subrectis, postieis rotundatis.  Elytra lateribus nigra, vage 
punetulata. Lg. 9,0035 mill. 

Cayenne. 


20. C. grossus Chevr. 1.1. Fusco-niger, dimidia parte 
elytrorum posterius flava, grossus, latns, pube brevi adspersns. 
Prothorax aequalis, transversus; angulis antieis acufe projectis. 
Elytra erebre punctulata. Lg. 0,0028 mill. 

Ein 2 aus Demerara in Chevrol. 8, 


104 e | ä 


- B. Corpore oblongeo. 


ec. 


aa. F. NEE. 

31. C. bidentatus Oliv. Niger, pube brevissima ad- 
spersus, subnitidus, elongato convexus. Prothorax aequalis, trans- 
versus, maris antice bidentatus, angulis antieis acnte prominulis, | 
postieis rotundatis.  Elytra ereh ‚errime et Bene punctata, | 


Ls- 0,0025 — 0,0013 mill. rn 
Anobium bidentatum Olio. 2. 16. pl. 2. fig. 5. F 
Ptinus bidentatus Mrsh. p. 86. 17 £ | R 


— inermis Mrsh. p. 87. 18 2 
Cis bidentatus Gyll. 3. 383. Curtis vol. 2. F.L. 3. 


Schweiz, Frankreich, England auf Boletus aurieulatus nos | 
Weissdorn. Schwellen, Dewerad in Bergwi äldern. j | 


32. C. dentatus Gacogne i. 1. Nigro-piceus, convexus, 
oblongus, pubescens. Prothorax aequalis, d antice protensus et 
bidentatus, angulis antieis subacutis, postieis, rotundatis, Elytra 
creberrime et subtiliter punctata. Lg. 0,9022 — 0,0018 mill. 
Von Gacogne an der grande Chartreuse gefunden, auch 
der Schweiz. 


"bb. 

33. C. nitidus Host. Piceus nitidus, convexus, glaber. 
Prothorax aequalis, erassus angulis anticis acute prominalis, posticis | 
rofundatis, laterihus et postice marginatus. Elytra inaequaliter et 
vage punclata. Maris caput obsolete bidentatum. Lg 0,0020 mill. 
Anobium nitidum Kb. vol. 5. p. 17. 8. f. 45. 8. 

Fab. 5. 1. 238. El. 1.324. 15: Paz. 610, RUE] 

Pkl. p. 311. 10. | 

Cis nitidus Gyll. 3. 382. Steph. 3. 347, 


Schweden, Frankreich, Schweiz, Deutschland. 


(Gehört bestimmt zur Gattung Orophius Rdtb. Bei Erfurt 
in Eichenschwämmen nicht selten, Abends umherfliegend. ) | 


Oki 
ce. 


34. C. brunneus Mellie. Piceus, nitidus, elongato-con- 
vexus, glaber. Prothorax aequalıs, angulis antieis subrectis, posti- 
cis rotundatis, truneatus, Iaterıbus et postice marginatus. Elytra 
aequaliter punctata, Le. 0,0022 mill. g 


Aus Caraccas, aus einem Polyporus von Salle gesammelt. 


‘35. C: Jacquemartii Mellic. Piceus nitidus, ‘oblon- 
giusculus, glaber. Prothorax aequalis, angulis antieis subreetis, 
(runcatus, posticis rofundatis, lateribus et postiee marginatus, 


a’ x 105 


Elytra inaequaliter et vage punetulata. ° ceaput absolete hiden- 
tatym. Lg. 0,0020 mill. 

Aus Fistulina buglossoides Bull. bei N. Germain von Jaege- 
mart in Menge gezogen. Steht in der Mitte zwischen nitidus und 
glabratus und unterscheidet sich durch den Prothorax. 


36. C. glabratus dej. (cat. p. 335.)  Picens, nitidus, 
oblongiuseulus, glaber. Prothorax acqualıs, angulis anticis obtuse 
truncatus, postieis rotundatis ; lateribus et postice marginatus. 
Elytra inaequaliter et vage panetulata. Maris caput obsolete bi- 
dentatum. Lg. 0,0020 mill. 

An der grande Chartreuse von Gacogne gesammelt. Sehweiz, 
Schweden, Piemont. 


37. C. diadematus Reiche i.]. Testaceus, convexus, 
subeylindricus, glaber. Prothorax aequalis, angulis antieis sub- 
rectis truncatus, Jateribus et postice marginatus, subtilissime punc- 
tulatus. Elytra vage punetulata. Maris lamina projecta capitis 
et protboracis distinetus. Lg. 0,0011 mill. 

Ein Pärchen in Reiche’s Samml. aus Bahia. 


38. C. piceus Mellie.  Piceus nitidulus, oblongiuscalus, 
glaber. Prothorax aequalis, angulis antieis obtuse truncatus, 
postieis rotundatis, lateribus et postice marginatus. Elytra aeqna- 
liter et ereberrime punctulata. Lg. 0,0020 mill, 

Ein Stück aus Melly's Samml. aus Peru. 


39. C. pumicatas Melle. “Nigro-piceus, eonvexus, gla- 
ber. Prothorax aequalis, angulis anticis obtuse, postieis rotun- 
datis, truncatus, Jateribus et postice marginatus. Elytra subtilis- 
sine punctulata, pumicata. Lg. 0,0014 mill. 


Ein Stück aus Neu-Orleans. 


40. C. nitidulus Reiche ı1. ]. Caput et prothorax niger; 
elytra rubra; nitidus, glaber. Prothorax aequalis, angulis fere 
rotundatis truncatus, Iateribus et postice marginatus. Elytra erebre 

punetulata. Lg. 0,0015 mill. 
Aus der Lombardei in Reiche's Sammlung. 


41. €. minutissimus Mellie. Piceus, convexus, niti- 
dus, glaber. Prothorax aequalis ; angulis antieis obtuse, postieis 
rotundatis- truncatus.  Elytra vage coneinne et subtilissime pune- 
tulata. Leg. 0,0008 mill. 

Ein Stück aus Boston in Chevrelat's Samml. 


42. C, obesus Knze. ı. I. Piceus nitidulas obesus, com- 
planatus, glaber.  Prothorax aequalis, angulis antieis obtuse, 
postieis rotundatis. Elytra ereberrime punctafa. Maris caput bi- 
tubereulatum. Le. 0, 0015 mill. 


Nord-Amerika, in Melly’s S. ein 9°, in Reiche's ein 9 


100 


43. C. lineato-cribratus Chevrier. Fulvo-pieeus, mi= 
tidus, eonvexus, glaber. Prothorax aequalis anfıcis obtuse, postieis“ 
rotundatis truncatus, lateribus et postice marginatus. Elytra striato- 


punctata. Lg. 0,0018 mill. 


Von Chevrier in der Schweiz gefunden ii benannt; ale 


am grande Charlereuse in Schwämmen an der Tanne. 


44. C. punctatus Dej. (eat. 335.)  Fuseo-piceus, nitidus, | 


subeylindrieus, glaber. Os, antennae pedesque dilute ferrugimer. 
Prothorax aequalis, angulis subreetis fruncatus, Tateribus basiqne 
marginatus. Elytra leviter punetata. Le. 0,0025 mill. 


Nord-Amerika. 1 Stück. Dej. S. 
dd. 


45. C. alnı Gyll. Nigro-piceus, nitidus; pube brotikerniä 
adspersus, Os, antennae pedesque dilute testacei. Prothorax. ae- 


qualis, angulis subrectis tuncatus, lateribus late et hası margi- 


natus. Elytra Iaevia erebre punetulata. Lg. 0,0030—0,0018 mill. 
C. alni Gyll. 3. 386. 
C. punetulatus Lucas expl. sc. en Alg. Olıv. pl. 10. fig. 4. 

Enropa. 

46. C. oblongus Schw. ı. 1. Niger, opacus, oblongius- 
eulus; pube brevi micanti adspersus. Antenne pedesque dilute 
ferruginei. Prothorax aequalis, angulis antieis obtuse et postice 
subreetis, truncatus, laterıbus late basique anguste mwarginatus, 


Elytra ereberrime subtiliter et vage punctulata. Maris eaput bi-. 
tıbereulatum.- Lg. 0,0020— 0,0018 mill. 


Frankreich, an gefällten Bäumen im Walde von N. Germain“ 
gesammelt. Dem C. festivus und alnı sehr nahe stehend. 


47. C. tristis Melle. Nigro-piceus, nitidus, oblengius- 
eulus, pube brevissima adspersus, fere glaber. Antennae pedesque 
obscure ferruginei.  Prothorax aequalis, angulis antieis suhrectis 
runcatus, posticis rotundatis, lateribus et. marginatus. Elytra ere- 
berrime et confertissime punetulata. Lg. 0,0016 mill. 


Ein Stück aus N.-Orleans in Chevrol. S. 


48. C. punctifer Mellie. Niger, - nitidus brevis, pube 
brevissima adspersus. Prothorax aequalis, lJateribus et anguste 
'basi marginatus, ibique transversim costatus.  Elytra ereberrime 
punctata. Lg. 0,0018 mill. 


Von Chevrier bei Genf gefunden. Von C. oblongus, dureh 


kürzere Gestalt, stärkere Punktirung und kürzere Pubescenz ver- 
schieden. 
49. C. puctulatus Gyll. (4. 625.) Fusco-testaceus, elon- 
gatus, subeylindricus, longe et dense pubescens. Protkorax aequa- 
lis, angulis subrectis truncatus, lateribus et anguste_.basi margi- 


a" za 


_— | _ 


107 


natus, ıbique transversim impressus. Elytra eonfertim punctate, 
Maris caput subbitubereulatum, Lg. 0.0026 mill. S 
Europa. Von festivus durch diekere und längere Pubescenz 
breitere Form, kürzeres Halsschild verschieden. 
50. C. muriceus Mellie. Fusco-testaceus, nitidulus, eon- 
vexus, squamulis aureis adspersus. Prothorax aequalis, angnlıs 


‚obtuse rotundatis truncatus, ‚lateribus et basi marginatus. Elytra 


punetata. Lg. 9,0015. 
Ein Stück in Chevrolat’s Samml. vom Kap der guten Hoff- 
nung von Dr. Schaum herstammend, 


51. C. festivusPnz. Fusco-testaceus, nitidulus, convexus, 
ovatulus, dense pubeseens. Prothorax aequalis, angulis obtuse 
truncatus, lateribus Jate et bası marginatus. Elytra ereberrime 
et vage punectulata, ad suturam obsulcata. Maris caput bitubereu- 
latum. Le. 0,0020 mill, 

Anobium festivum Pnz. Ent. 1. 111. 13. fn. 6, 7. 
Cis festivus Gyll. 3. 381. 


Von Frankreich bis Russland, besonders in Berggegender. 
Bei Erfurt einmal auch im Schwamm des Wallnussbaumes. 


52. C. eastaneus Mellie. Castaneus, paulo depressus, 
pube brevi micanti acspersus. Prothorax atqualis, augulis obtuse 
truncatus, lateribus et bası marginatus. Elytra creberrime punc- 
tulata, in medio ad suturam depressa. Maris caput bitubereula- 
tum. Les. 0,0016 mill. 

Dei Paris in Schwämmen der Nussbäume, und in anderen 
Gegenden Frankreichs, auch in Schwämmen der Kastanie. 


53. U. fuscatus Mellis. Fuseus, longulus, puhe bre- 
vissima micanti adspersus. Prothorax aequalis, angulis obtuse 
truncatus, lateribus ct basi marginatus. Elytra ereberrime punc- 
tulata. Maris capnt bitubereulatum. Lg. 0,0018 mill. 


Aus der Gegend von Bordeaux in polyporus igniarius Fries. 
Durch die Bildung des Halsschildes der Flügeldecken und die 
Pubeseenz von castaneus verschieden. 


54. C. subtilis Mellie. Fuseus, longulus, pube brevissi- 
ma micantı adspersus. Prothorax aequalis subrotundatis. Elytra 
subtilissime et vage punctulata. Lg. 0,0015 mill, 

Ein Stück in Reiche’s Samml. aus N.-Amerika. 


55. C. vestitus Mellie Fusco-testacens convexiuseulas, 
subeylindrieus, pabe longiore micanti vestitus. Prothorax aequa- 
lis, angulis obtuse truncatus, Iateribus et basi marginatus. Elytra 
erebre punctulata. Maris caput bituberculatum. Lg. 0,0915 — 


0,0012 mill.. 
Bei St. Germain im Juli an gefällten Bäumen. 


Be Te 

56, C. laricinus Beichenh. Fusco-ruber, eb 
antice angustatus, pube brevissima adspersus. Prothorax aequalis, 
‚angulis subrotundatis, obtuse truncatus, lateribus et hası anguste 
marginaftus. Elytra ereberrime et subtilissime punetulata. Maris 
caput bitubereulatum, Lg. 0,0015 mill. 


Deutschland. Frankreich. 


Er 


E 3 . z i La. 
57. C. bieornis Guillebeau 3. 1. Niger, opacus, pube 
hrevissima aurea adspersus, antennae pedesque testacei.  Pro- | 
thorax aequalis, maris bieornutns, angulis antieis subreetis, posti- | 
eis rofundatis, truncatus,  Elytra subtilissime punetulata. Lg. 
0,0010 mill. | 
Bei Paris im Mai, bei Lyon an Weiden und ın ie: Schwein 
gefunden. | | N | 
58. C. ereberrimus Reiche i. 1. Fuseo-pieeus, elon- 
gatus, paulo depressus; pube brevi aurea seriatim adspersus. | 
Prothorax aequalis, antice reetangulus. Elytra laevia, erebre con- 
einneque punctulata. Lg. 0,0018 mill. | ; 


Aus N.-Orleans und Luisiana. h;, 


59. C. puberulus Klug i. 1. Fuscus, longulus, paulo 
depressus, pube brevissima seriatim adspersus. Prothorax aequa- 
-Iis, antice rectangulus. _ Elytra ereberrime coneinneque punetuz 
Iata. Le. 0,0022 mill. 

Ein Stück aus St. Thomas in Reiche’s S. | 

60. C. convexus Mellie. Niger nitidus, convexus, pube 
aurea seriatim adspersus. Prothorax aequalis, angulis antieis ob- 
tuse, posticis rotundatis truncatus. Elytra non erebre punctata. 
Lg. 0,0015 mill. | R A 

Ein Stück aus Caraccas, aus dem Hochgebirge in Salle’s ' 
Sammlung. (Forts. folgt.) a 

ne # 


Beschreibung zwei neuer Arten der 3 
Gattung Aleurodes | 
von x 
3. Er. Bouche. \ 
Diese, mit Recht von Burmeister zu den Scharlachläusen | 
(Coceima) gestellte Gatfung ist nur arm an Arten. 
Banmersen! in seinem Handbuche der were Band I. | 
p. 83. stellt nur eine Art A. chelidomi Taf. 2. fg. 7 auf, -. | 
zweifelt, ob deren noch mehrere existiren. | 
Ich habe noch die beiden folgenden beobachtet, die ım We- 


ke) 
sentlichen jener sehr ähnlich sind, aber im "specifischen bedeutend | 


u at u a 


: | 109 


abweichen. “Sie sind ebenfalls, wie jene, in beiden Geschlechtern 
geflügelt und sehen nur im Larven- und Puppen-Zustande den 
Schildläusen ähnlich. Me 


-J. Aleurodes Acerıs m. 


Blassgelb, Fühler und Beine weisslich; Augen schwarz ; 
Flügel schneeweiss; erster Binterleibs-Abschnitt klein, kuglig. 
Länge 1/, Linie. 

d‘ Fühler zehngliedrig ; Augen rund ; letzter Abschnitt des 
Hinterleibes mit langen Scheidenklappen und vorstehender Ruthe. 

2 Fähler neungliedrig; Augen nierenförmig ; Hinterleib 
spindelförmig mit kleinem Legeapparat. 

Bei den Fühlern ist das erste und zweite Glied fast kug- 
lich ; das dritte länglich und dieker ; das vierte dünn, so lang als 
die ersten dıei zusammengenommen; das fünfte kürzer, das 
sechste dünn und länger als das vieıte; die übrigen länglichen 
Glieder sind kürzer nnd ziemlich. von sleicher Länge, 

Die flache, elliptische Larve ist hlassgrün ; ; am ganzen Um- 
Sange mit kurzen, gestrahlten, aus Absonderungen hesiehanden 
Franzen, wie bei manchen Schildläusarten besetzt, ii. den Rücken 
laufen mehrere Längslinien, zwischen denen runde, erhabene Schil- 
der stehn. Die Fühler bestehen aus 5 Gliedern, deren drittes 
das Jängste und diekste ist. Die kurzen, m’t dicken Schenkeln 
versehenen Beine sind ebenfalls nach aussen mit gestrahlten Fran- 
zen besetzt. Das Klauenglied ist einklauig. — Länge 1/, Linie. 
— Man findet sie im Juli und August an der Unterseite der 
Blätter von Acer platanoides an den Blattrippen entlang. — 
Die ruhende, äusserst zierliche Puppe, bildet einen länglichen, 
flachen, vorn etwas verschmälerten Schild von braungrauer Farbe, 
die jedoch mit einer weissen, aus Absonderungen bestehenden 
Masse bedeckt ist. Diese Masst bildet eine IE hübsehe Sculp- 
tur. Am Kopfende sind zwei Augenllecke bemerkbar, welche von 
der durchscheinenden Puppenhaut braun erscheinen. Dann folgen 
auf dem Mittelleibe noch drei Paar brauner Punkte. Ueber den 
Hinterleib läuft ein eingedrückter Streif, der in den Seiten, über 
jedem Abschnitte einen braunen Punkt hat.. An den Seiten be- 
merkt man sechs erhabene Querlinien, welche die Abschnitte des 
Hinterleibes bezeichnen. — Bei starker Berührung löst sich die 
weisse, bedeckende Masse ab, und man sieht die braune, eben so 
gezeichnete Puppe, die auf der Unterseite glatt und punktirt ist, 
und nur den Abdruck von sechs Beinen zeigt. Die Zeichnung 
und der Rand sind schwarzbraun. Es ist eine vollkommen ruhende 
Puppe, in der man Anfangs nur Blut findet Gegen die Zeit der 
Verwandlung zeigen sieh schon sämmtliche Glieder ausgebildet. 
— Anfangs ist diese Puppe gelblich, wird dann dunkler und er- 
hält späterhin das weisse, durch Ausschwitzungen hervorgebrachte 


id 
Bildweik . Die Zeichnung wird durch Aussehwitzüngen: = Bin- | 


schnitte gebildet. Die kuschnitie dünsten weniger aus. 

lch habe zwei Generationen beobachtet. Die Puppen Pe 
ersten oder Frühlings-Generation verwandeln sich im Juli nach 
dreiwöchentlicher Ruhe. Die Pupven der zweiten sind im Sep- 
tember und Oktober vorhanden und fallen mit den Blättern, woran | 
sie befestigt sind, zur Erde, überwintern daselbst und entwickcil 
sich im April. | Be | 


2. Aleurodes Phylliceae m. f F 


Gelb, weiss bestäubt; Augen dunkelbraun; Rüssel von 
doppelter Kopflänge, mit dreigeglielerten, feinhestuchallen Scheide; 
Fühler siebengliedrig : les und zweites Glied klein, drities | 
länglich, dick, so lang ak: die beiden ersten zusammengenommen ; 
viertes ine findees dünner und länger als das dritte, sechateh | 
halb so lang, siebentes klein, länglich. Flügel schmere mit | 
einfacher Längsader ; Beine so lang als der Teib; borstig. . Beide | 
Geschlechter : Feeschlee histheile wie bei voriger. Länge 1), Linie, 
— Flugzeit August. I 
Die Larve ist der von A. Aceris ähnlich, nur etwas klein] 
und sraugelh. Sie lebt den Winter und Frühline auf der untern | 
Bieite von Phyllieea media ofi zu hundert an einem Blatte. | 
— Die Puppe hat ebenfalls Aehnlichkeit mit der von A. Aceris, 
ist aber kleiner und hat nicht das ausgezeichnete Bildwerk, ie | 
schmäler, elliptisch, gräulich weiss, ganz mit weissen Sekretionen } 
bestreut, am Rande mit dergleichen Eh ranzen. Sie sind fest an 
den Blättern geklebt. Vaterland Südeuropa. 
m — 


Neue Arten der Schildlaus-Faimilie, 


beobachtet von 
3. Fr. Bouche in Berlin. 


‚l) Aspidiotus pomorum m. 


2 Länglich, runzlich weissgelb. — Länge 1), Title. Der 
Schild ist Schinkenmuschelförmig (nach Schrank von Pinna rudis), 
etwas gebogen, mit sehr excentrischen Absätzen ; die zugespitzie 
Basis, so wie der Rand des breiten obern Endes gelblieh-weiss. 
— Der eigentliche Schild (die Basis des ganzen) ist klein, gelb- 
lich, länglich ; das Uebrige ist eigentlich nur eine, durch spä- 
tere Absonderungen entstandene, in exeentrischen Schichten an- 
gesetzte Masse. —- Länge des Ganzen 11/, Linie. Die Eier sind 
rotlhbraun. An den Zweigen von Aepfeln, Birnen, Püluuzuggh) Cornus 
und so weiter. 


JS unbekannt, ' "| 


11 
2) Aspidiotus Pinı m. 
® Länglich, gewölbt, runzlich, gelb, Länge /, Linie. Schild 
schinkenmuschelförmig, glänzend braun mit weissen Absonderungen 
' überzogen. Länge 1 Linie. An den jährigen Nadeln von Pinus 
‚ syvlestris. 
d' unbekannt. 


3) Aspidiotus Buxı m. 
2 Länglich, gewölbt, runzlich, gelb. — Länge i/, Linie. 
Schild schinkelmuschelförmig, glänzend braun, nakt, mit scharfen 
Absätzen. Der Rand blasser. Länge 1 Linie. 


JE unbekannt. 
An Buxus sempervirens. 
4) Aspidiotus saliceti m. 
2 vöthlich, länglich, Nach. — Länge !/, Linie. Schild 
schinkenmuschelförmig, blassbraun, unt dankler Basis. — Länge 
1 Linie. 


JS unbekannt. Ob hieher Coceus salieis Schrank ? An den 
zweijährigen Trieben von Salıx holosericea. 

5) Aspidiotus pinnaeformis m. 

2 länglich, flach, runzlich, gelb, mit schr langer Saug- 
borste. — Länge 1/, Kinie. Der eigentliche Schild klein, läng- 
lieh mit grossen schinkenmuschelförmigen, sehr wen g gebogenen 
mit scharfen Ansätzen versehenem Anhange; derselbe ist hraun 
mit gelbem Rande, — Länge des Ganzen 1 Linie. Die Eier 
sind braunreth. — Vaterland Ostindien. An den Blättern von 
 Cymbidium oleifolium. — Er hat Aehnlichkeit mit A. pomorum, 
‚ist aber kleiner, flacher, glatter mit breiterem, blasserem Rande. 

6) Aspidiotus Tiliae m. 
2 länglich gewölbt, runzlich, gelb. — Länge !/, Linie. 
' Sehild länglich, an der Basis verschmälert, weisslich gelb. Länge 
1/, Linie. “. 
S' gelbweiss mit schneeweissen Flügeln und braunen Augen. 
Länge 1, Linie. Puppen sind länglich, flach, gelb. - Länge 
1/; Linie mit dem schneeweissen, elliptischen, zweifurchigen An- 
 hange 1/, Linie. An den Zweigen von Tilia und Aleus. 


7) Aspidiotus Vaceinii m. 
2 länglich, Nach, gelbbraun. — Länge 4/, Linie. Der 
Schild klein elliptisch, braun, hinten mit breitem, Nachem, weissem 
‚ Anhange. Länge des Ganzen 1); Linie. Auf Vaceinium. 

8) Aspidiotus Populi m. 
2 elliptisch, flach, braungelb, Länge !/, Linie, Der Schild 


12 A ER “a 
se 4 
ist klein, Jänglich, flach, braun, nach a mit grossem fla hen 
er weiterten, grauweissem Anhange. Länge des Ganzen 1 Linie, 
dd" weiss, mit rothen Augen und gelblichen Linien. — Länge 
nr 
nie. Der Schild klein, elliptisch, Srauweiss mit länglichem 


line hen, seicht-zweifurchieem, schneeweissem Anhange. Länge 


des Ganzen 3/, Linien. | 
N ; BE | 


9) Aspidiotus Juniperi m. | | 
2 länglich, flach, gelb. — Länge 1/, Linie. Der Schild 
ee) D 6 
länglich Nun: — Länse 1/, Linie mit weissem’, nach hinten 
Kae ’ te) 4 ’ 
verbreitetem, dünnem Absonderungsrande. Länge des Ganzen 
3, Linien. Aus Juniperus communis. 


10) Aspidiotus Myrthi m. 

2 länglich, gewölbt. — Länge !/, Linie. Der längliche, 
gerieselte, muschellörnige Schild ist braun, an der Basis ver- 
schmälert, nach aussen mit excentrischen "Schuppenringen Ver- 
sehen. — Länge 1/, Linie. Vaterland Südeuropa. Auf Myrthus 
communis. 


Von der Gattung Lecaniam, Burmeister, habe ich folgende 
beobachtet: 
ini l) Lecanium vini m. 

2 kahnförmig, im Alter über halbkuglig, uneben, dunkel- 
braun. Die Eier "ohne wollige Einhüllung. — Länge 3 Linien. 
Am Weinstocke. 


3) Lecanium saliecis m. 

9 länglich, im Alter eiförmig, uncben, gewölbt, zuletzt mit 
dem Afterende auf einem grossen Haufen schneeweisser, die Eier 
umhüllender Wolle ruhend. Länge 4 Linien. An Weiden und 
Pappeln, einzeln. | 


3) Lecanium Quercicola m. 
2 fast kreisrund, erhaben, runzlich, dunkelbraun. Länge 
1/, Linie. Auf Eichen selten. 


4) Lecanium Epidendri m. 
2 oval, stark gewölbt, runzlig, filzig, dunkelbraun. Länge 
4 Linie. Vaterland Amerika. Auf den Arten von Epidendron. 


5) Lecanium Quercus. 
(Reaumur Memoires Vol. IV. Taf. 5, Fig. 2—4A. 
Burmeist. Entomologie II., pag. 71.) 

? fast kuglig, geriefelt, "gelblich- weiss mit dunkelhraunen 
Flecken die mehr oder weniger in Ringen geordnet sind. Durch- 
inesser 3 Linien, An Eichenstämmen, vornehmlich an Ueberwal- 
lungen, selten, | | 
2 ; —==> 


- 113 


Englische Popular-Entiomoilegie, 
im Auszuge verdeuischt aus The Gardener’s Chronicle. 


(Das Blatt der genannten Londoner Zeitschrift mit dem Datum 
vom 8. April 1848 hät mir mein verehrungswürdiger Freund 
Spenee schon vor längerer Zeit geschenkt: da es mir zufällig 
wieder in die Hände kommt, und es mir in unsern „ideolögischen 
Zeitläuften“ nicht bloss ento mo logisch, sondern auch ander- 
weit logisch heherzigungswerth scheint, so lasse ich das Wesent- 
JJiehste davon in nachstehender ziemlich wörtlicher VUebersetzung 
folgen :) 

Mit dem warmen Wetter stellen sich die Inseeten ein. Wäh- 
rend des Winters gab es wenig mit ihnen zu thun, falls nicht der 
Gärtser Treibhäuser unter seiner Obhut hätte : denn Insecten lie- 
ben die Wärme über Alles, und sind bei der Kälte schläfrig, 
dumm und unschädlich. Aber Blüten und Blätter, selber Kinder 
der Wärme, bringen uns sicher als ihre Gefährten alle diese ver- 
rätherischen Gewürme, die sich für das gewährte Winterschutz- 
lager während des ganzen Sommers durch Verwüstungen bedan- 
ken. Wohlan, jetzt ist die Zeit für den verständigen Gärtner, 
sich zu ermuntern, und seine künftigen Feinde zu verülgen! Ein 
Treibjagen auf Insecten im April ist besser als eins auf Fasanen 
im Oetober; ist ebenso vergnüglich und weniger gefährlich : 
denn es bringt niemand in Gefahr, “sich wegen Uebertretung der 
Jagdgesetze plötzlich ins Loch westeckt zu sehen, der Jagdzesetze, 
dieses gerechten Stolzes für das humane und eirilisirte England. 


„Aber“; entgegnet unser Freund Caspar Stillstand, „was 
soll der Gärtner mit solehen Feinden anfangen? So kleines, 
Zeug kann man nicht sehen!“ — Kauf Dir ’ne Lupe, Caspar, 
und lerne sie brauchen. Ein Paar Kannen Bier weniger getrun- 
ken, und Du hast das Geld für eine Lupe. „Na wat, vesetzt ich 
hätte sie —- wie soll ich wissen, wo und wohin ich zu sehen habe? 
Wie soll ich unterscheiden, was diese gelehrten Herren Freunde 
und Feinde unter den Inseeten nennen? Mir hat man immer 
gesagt, all das Geziefer ohne Unterschied wäre des Gärtners 


Plage!“ — Darin bist Du falsch berichtet, Caspar, Du musst 
Entomologie studiren. „Studiren — ich -— Entomologie? Was 
heisst das 7“, schreit der arme Mann ganz irseinee — Bas, 


mein lieber Freund, ist die Wissenschäft welche lehrt, ein Inseet 
vom andern, nützliche von schädlichen zu unterscheiden, 
ihre Lebensweise zu erforschen, wo sie sich verbergen, was sie 
fressen, wie sie sich vermehren, ob man sie hegen oder verfolgen _ 
soll. Wenn Du nun Entomologie lernst, so klärst Du dich über 
das alles auf; wenn nicht, so bleibst Da darin unwissend. — 


8 


114 | Ä | 5 


„Ja, lieber Herr, ich glaube gern, dass das alles wahr. ıst, aber 
ieh kann das nicht mehr lernen, das ist platt na 
Freilich kann er’s nicht mehr! Der arme Mann ist zu alt. 
So etwas hätte ihm in seinen Knabenjahren beigebracht werden 
müssen! "a 
| Ist es aber nicht eine Schande für unser Schulsystem, dass 
von diesen Dingen nie darin die Rede ist? Dass die Volks- 
masse nichts von Naturgeschichie erfährt? Dass arme Kind 


nder, 
die sich von ihrer Hände Arheit später nähren müssen, nichts 
von Dingen lernen, die von Lebenswichtigkeit für sie und. 
für das ganze Land sind? Ja wohl, von der höchsten Lebens- 
wichtigkeit! Millionen und aber Millionen von Saatkörnern gehen 
verloren, und ohne anderen ersichtlichen Grund, als dass der Land- 
mann damit Legionen von Ungeziefer mästet, während arme Leute 
Hunger leiden! Und warum ist das so? Nicht weil die Land- 
leute träge, nein, weil sie unwissend sind; weil sie die 
Feinde nicht kennen, die ihr Eigenthum verheeren; weil man 
sie nicht lehrte, Krieg gegen diese kaum sichtbaren Verderber zu 
führen ; weil diejenigen ihre Schuldigkeit nicht ihun, deren 
"Pflicht es wäre, sie darüber aufzuklären ; schliesslich, weil so- 
gar Leute, die sich unterfangen, sie darüber aufzuklären, oft so 
isnorant sind, dass sie die naturhistorische Finsterniss noch dunk- 
ler machen. Hier zur Probe ein Beispiel davon, welches der ge- 
lehrte Präsident der entomologischen Gesellschaft bei Gelegenheit 
des letzten Jahresberichts anführt. N ro 

„Kürzlich ist die zweite Auflage in 1000 Exemplaren von 
einen Werke erschienen : Die Plage des Landmanns. Der Autor, 
ein nicht unerfahrener Mann, der nebenher allerlei euriose Facta | 
von einem Dachs and einer Otter erzählt, die er gezähmt hat, | 
kommt darin auch beim Kapitel Insecten auf die Turnip-Ny 
(Bübenfliege) zu sprechen, wo es denn heisst: di 
Die Rübenfliege ist ein Ausdruck, den man ohne Unter- 


232 7 


schied für verschiedene Arten Larven gebraucht. *“ | 


Dies ist falsch: niemals für eine Larve, sondern für die 
kleinen Springkäfer des Genus Haltica, welche in der Regel die 
'Turnips angreifen, braucht man den Namen Turnip-Ay. Es ist 
nicht unmöglich, dass einige Naturkundige die Wespe, (zum Ge- 
nus Athalia gehörend), deren Larve gelegentlich viele Verwüstung 
darunter anrichtet, in ihrem geflügelten Zustande „Bübenfliege“ 
genannt haben, aber die Larven der Turnip-fAy — und in 
dieser Form ist sie den meisten Landleuten in der Regel nur 
auffällig — nennen sie „den schwarzen Jack“ „den Neger“ oder ähn- 
lich, mit Bezug auf die Madenform und die schwarze Farbe. Nach- 
dem der Autor 3— 4 Seiten mit Recepten zur Vertilgung der! 
Rübenfliege gefüllt hat, notabene, den Halticakäfer meinend, | 


| 2 E15 


hine ihn je so zu nennen, beleliri er uns, dass- Kaninchen, die 

E. mit Turnips füttert, welche von der Rübenfliege angegriffen. 
sind, eine Wurmkrankheit bekommen. „Denn die Made, welche 
von der Fliege, einem Tenthredo (sie), erzeugt wird, wurde als_ 
Ei auf die Turnip-Pflanze gelegt, und kam so in den Kaninchen- 
magen.“ Dann belehrt er uns weiter, dass „,„von diesen Maden, 
welche kurz, glatt und weiss sind, manchmal gegen 9 Stück ın 
einer Kaninchenleber getroffen worden.“ “ 

Wahrlich, eine brillante Probe der entomologischen Kennt- 
nisse eines unserer „Praktiker!“ Solche Unwissenheit ist eine 
offenbare Schmach, — sie ist nieht einmal Hottentotten erlaubt. 
Wie sollen wir sie betitein, wenn sie patronisirt wird von einer 
Regierung, wie die Englische, die doch sonst in vielen und wich- 
tigen Dingen weise und gut ist? Wer ist so gegen Belehrung 
eingenommen, oder wer hat eine so jämmerliche Meinung von. der 
arbeitenden Klasse, dass er glaubt, sie würde nichts von der 
Natärgeschichte lernen, auch nicht, wenn diese verständig gelehrt 
würde, oder sie würde das Gelernte nicht zu brauchen wissen ? 
Wollte jemand das im Ernste behaupten, so versichern wir aus 
Erfahrung, dass wir Arbeiter kennen, (und zwar weder von gestern, 
noch oberflächlich) die das entschieden widerlegen. Wir sind 
der festen Ueberzeugung, dass in den untern Klassen unsers Kö- 
nigreichs Lernfähigkeit genug steckt, wenn man ihnen nur Ge- 
legenheit zur Entwickelung gäbe, und dass sie ebensoviel Intelli- 
senz zeigen würden, als sie jetzt Industrie an den Tag legen. 
Ein Pflüger ist von Natur nicht unbegabter. als ein Mechaniker ; 
aber er blieb vernachlässigt und wuchs auf wie ein Thier, an- 
statt wie ein intelligentes Wesen behandelt zu werden. 

Gerade für Landleute ist eine correete Kenntniss von den 
allgemeinen Thatsachen, die sich auf Lebensweise und Gewohn- 
heiten der Insecten beziehen, höchst wichtig. Diese Leute leben 
da, wo die Verwüstungen des Ungeziefers am fühlbarsten sind ; 
sie haben fast immer mit ihnen zu schaffen ; sie hätten die besten 
Mittel und Gelegenheiten, die Insecten zu bekriegen, aber sie 
wissen nicht, wie und womit. Wenn man ihnen weiter nichts 
sagt, als dass einige dem Menschen nützlich, andere sehr schäd- 
lich sind, so werden sie sich das natürlich nicht anders ausdeu- 
ten, als dass die Bienen auf der einen Seite stehen, auf der an- 
dern aber der ganze Rest. Die Folge davon würde ein unge- 
schiekter und höchst nachtheiliger Krieg gegen alle Inseeten sein, 
die nicht Bienen sind. 

Wir wollen ein Beispiel zu Hülfe nehmen. Im Frühlinge 
werden die Bäume von Heeren von Raupen angegriffen, welche 
sich hinter einem spinnewebartigen Häutchen verstecken und die 
Blätter zernagen. Diese Raupen kommen von der Lappet Moth, 
deren Eier im Winter in einem ringartigen Bande um die Zweige 


8* 


116 


anliegend leicht zu sehen sind. Da sollten nun die Gärtner Heissig, 
dahinter her sein, und diese Bänder möglichst aufsuchen und 
vertilgen. ü Ian 
Daraus würde nun ein ununterrichteter Mensch folgern, er 
habe nichts heilsameres zu thun, als alle einföormigen Bänder zu 
zerstören, die sich im Winter an den Zweigen entdecken ‚lassen, 
vermeinend, er verniehte lauter Raupen. Das wäre gefehlt! Denn 
es gieht Wespen (Ichneumonen), deren Cocons auf ähnliche Art, 
(wenn auch für den Unterrichteten leicht unterseheidbar) sich um 
die Zweige streifen oder ringelartig gruppiren, und diese Wespen 
sind des Menschen beste Freunde, die den Raupen. da tödtlich 
werden, wo sie in der Regel dem Menschen schwer erreichbar 
sind; in den Wipfeln , feinen Ritzen’ete. 1 
Bin; Solcher Fälle wären hunderte anzuführen, aber es ist die | 
ssig, denn das sicht jeder Mensch ein: will man den Verwü- 
stungen der Inseeten entgegentreten, so ist es nur möglich, wenn 
man ihre Lebensweise kennt; Das ist wieder nicht möglich ohne 
Studium: Dies Studium passt für kein Alter besser als für - 
Schulzeit, und sicher würde es den BuLen mehr Vergnügen ma- 
chen, so etwas zu lerner, als den hergebrachten. Wust‘ ieh 
Schulbücher zu memoriren und „Nebucadnezar“ zu buchstabiren. 
Unseres Wissens führt man hauptsächlich drei Gründe an, 
weshalb die verschiedenen Zweige der Naturgeschichte in den 
Volksschulen nicht gelehrt werden. I) gäbe es keine Lehrer, 
2) keine Bücher, die für den Verstand von Bauernkindern bereeh- 
net sind, 3) wären kostbare Bilderwerke nothwendig. Wenn das | 
die Gründe sind, so müssen wir erstaunen, dass sie als Binder- 
nisse für ein so gutes Werk angesehen werden können. Fordert 
nur solche Schulmeister, welche die erforderlichen ‚Kenntnisse be- 
sitzen ; das Talent wird sich schon zeigen, sobald es weiss, dass 
es gelten kann: bestellt solche Bücher, und sie werden ge- | 
schrieben, wenn sie des Absatzes gewiss sind: für die Bild- 
werke muss die Regierung sorgen, wenn sie unerlässlich sind. | 
Wir wollen schon Leute stellen , die zur Ausführung geschiekt 
sind, und wollen auch öffentliche Ausgaben nachweisen, die weit 
mehr Geld in Anspruch nehmen und weit weniger Gutes stiften. * 
Inzwischen mögen junge und fleissige Leute sich selber 
helfen, so gut sie können. Eine Lupe, Patterson’s Schul- Zoologie 
(ein vortreffliches Werk) und Benutzung der gemeinnützigen 
Fachjournale werden schon einen Theil der Schwierigkeiten be 
seitigen, welche der „angewandten Entomologie “ hinderlich im 
Wege stehen. j} 
Angehende Landwirthe mögen nur ihre Kornhöden, ihre 
Weizenfelder, ihre Rübenäcker, ihre Kleesaaten aufınerksam be- 
trachten, und dazu die vortrefflichen entomologischen Artikellesen, 
(Oh, si sie omnia!) welehe Herr Curtis in den Bänden ‘der 


f 117 


» 
König]. Ackerhau-Gesellschaft veröffentlicht hat, um zu lernen, 
‚wie gross der Verlust ist, den sie erleiden, wenn sie sich blind 
und aufs Gerathewohl u Krieg mit den Inneren einlassen. Mö- 
gen sie auch zu ihrer Belehrung lesen, was Berr Spence über 
die sogenannte Hessenßiege anfühıt, weiwit wir diese Bemerkungen 
srhliessen. 

„Die Hessenfliege (Cecidomyia destrueter Say) wurde wirk- 
lich, wie der Name andeutet, in die vereinigten Staaten während 
des Unabhängigkeitskrieges von Denischkuil mit dem Stroh ein- 
geführt, in welches die Bagage der hessichen Truppen verpackt 
war. Sie ist von der Cee. tritiei Kirhy verschieden : Diese greift 
die Weizenähren an und verursacht Verkümmerung der Körner, 
während C. destreetor als Larve den untern Theil des Schaftes 
angreift (sowohl des Weizens, als auch gelegentlich der Gerste 
und des Roggens) und das Einknicken und Absterben des 
Stiels bewirkt. Wenn es uns an einem Beweise fehlte, wie wich» 
tig. die Entomologie als Wissenschaft für jedes Land ist, so würde 
er. von. diesem kleinen Insecte ausreichend geliefert. Seit unge- 
fähr 1779 thutes nngeheuren Schaden — „mehr, sagt Dr. Barton 
als eine Armee von 20,000 Hessen vermöchte“ — seit jener Zeit 
also zieht es mit Gewalt die Aufmerksamkeit der Landleute auf 
sich; dennoch, obwohl einige Allgemeinheiten seiner Naturge- 
schichte beobachtet und zahllase Briefe darüber in Journalen und 
Magazinen geschrieben waren, wurde erst 1803, vier und zwanzig 
Zuhye nach seinem ersten Auficeten. ein Versuch, von Dr. Mitchell 
»semacht, es wissenschaftlich a verständlich zu beschreiben. 
Vierzehn Jahre später, im Jahre 1817, publieirte Say, der ausge- 
zeichnete amerik. En: omolog, eine welict ändige Beschreibung des 
Thieres und eines seiner Schmarotzer mit Abbildungen und gab 
ihm einen wissenschaftlichen Namen statt der bisherigen erbauli- 
chen „Hessen-Wanze, Weizenfliege, Kornwurm, Gelbwurm, Wei- 
zenmade, Grille etc. ete. Nun erst wussten Beobachter und Ver- 
such-Ansteller genau, wovon die Rede war und woraufes ankam, 
dass sie nämlieh nicht die Fliege, ihren Feind, mit ihren Be 
den, den kleinen parasitischen W espen verwechseln dürften, wel- 
che in. der Fliege schmarotzen und wahrscheinlich mehr als 9/0 
davon zerstören. Dieser Unterschied ist doch wahrlich von höch- 
ster Lebenswichtigkeit, war aber den unwissenschaftlichen soge- 
nannten „praktischen Leuten“ so unbekannt, dass sie auf den 
klugen Gedanken gerathen waren, „alle Stoppeln zu verbrennen“, 
‚ein; Heilmittel, welches: das Uebel ärger gemacht haben würde, 
wie Dr. Fitch nachgewiesen hat. Pe der That, es kann Juruber 
kem Z weifel sein: wäre die Entomologie früh genug in den ver- 
einigten Staaten  eultivirt worden, au hätte man die Naturge- 
Schiele und Lebensweise der Hessenlliege von ihrem ersten Auf 
‚weten an aufmerksam verfolgt, so w ürde man die gewaltige Aus- 


1:18 9 


1; 


dehnung ihrer Verkkerkaken! wenn nicht verhinderf, so idee we 
keiklich: verringert, und ein bedeutendes Quantum von rathloser 4 
Angst und empfindlichem Schaden eine Reihe von Jahren hindurch | 
vermieden haben.“ * C. A. Dohrn. 


————m 


z 


WVebersicht der neueren Wittceratur, 


betreffend die Neuroptera Linne 
vom Dr. 4. Hagen. 


(Fortsetzung.) 
Hemerobiden. — Nemoptera Latr.. 


Die ersten Nachriehten über diese sonderbare Gattungfinden wir 
‚schon 1711 in Petivers Gazophylae. Dee. IV. tab. 73 fig. 11 Libellula 
Suyrnea perelegans und 1718 in Ruysch Thesaurus ete. tab, T, 
fig. 1. Papilon turcicus versicolor. Linne beschrieb darauf die- 
selbe Art als seltsame Phryganea aus der Moldau 1847 Act. Holm. 
tom. VI. p. 176. tab. 6. fg. 1. (Fuesli Neues Magazin tom. I. 
pag. 22.) und später als Ephener a Coa 1757 in Hasselquists Iter 
p- 423, in den beiden letzten Ausgaben des Systems hat er sie 
als Panorpa Coa ohne genauere Beschreibung aufgenommen. Eine 
zweite Art aus Arabien P. halterata finden wir 1775 in Forskol 
Deseriptiones etc. p. 97, tab. 25. Fabrıicius Kenntniss dieser 
Gattung ist gering, während: er im System nur P. Coa erwähnt, 
in der Mantissa zu Gener. Insect. dieselbe Art als P. halterata 
beschreibt, erklärt er in den Species Ins. und Mantisse sie 
für Varietät von P. Coa und vereinigt beide in der Entom. syste- 
matica. Im Supplement endlich beschreibt er P. Coa näher, und 
eine wahrscheinlich neue Art (N. barbara Klug) als P. halternta 
Forsk. Coquebert Hieferte eine Abbildung von P. Coa, und 
Villers erwähnt diese Art ohne weitere Erörterung. In 
Oliviers Eneyelopedie method. (mir unbekannt) finden sich 
sechs Arten, darunter vier nene beschrieben und eine abgebildet, 
sämmtliche sind in Lamark Hist. ent. copirt. Dumeril erwähnt 
nur Oliviers N. extensa und bildet sie als N. halterata ab. (Dietiomn. 
des science. ent. und ‚Considerations), Savıgny gab die Abbildung 
zweier Arien aus Aegypten in dem bekannten Werke. Latreille 
ist der erste, dem wir eine ziemlich genaue Schilderung der Gat- 
tungsmerkmale verdanken (Histoire nat. und Genera), er hielt sich 
durch die beschriebenen Differenzen berechtigt, eine eigene Gat- 
tung Nemoptera abzusondern. Seiner Angabe zufolge (Genera 
tom. 1. p. 187) soll diese Gattung in den mir unbekannten Acta 
Taurin. also wohl von Allioni aufgestellt sein. In den mir gleieh- 
falls nicht bekannten Werken von Leach ist diese Gattung un- 
ter dem Namen Physapus (Edinb, Eneycl.) und Nemopteryx (Zoolog. 


24 
119 


‚ Misc.) auf@eführt und die Abbildung zweier Arten beigefügt, deren 
eine sich in Griffith anım. Kingd. wiederholt findet. In Ahrens 
Fauna fase. 2 findet sich eine Art abgebilde. Dies war der 
Stand der Dinge, als Klug 1836 (Abhäl. der Acad. Berlin 1838 
pag. 81.) die Sichtung dieses verworrenen Stoffes unternahm. 
Sämmtliche beschriebene und abgebildete Arten liessen sich redu- 
ziren, denen fünf neue hinzugefügt werden konnten. Nur drei hat 
Klug nicht selbst untersucht; beiden übrigen kam ihm der Besitz 
von typischen Exemplaren des N. halterata, extensa und pallida 
Oliv. zu statten. — Von ganz besonderem Werthe sind Klugs Un- 
tersuchungen (C. ce. p. 85) über die Stellung dieser Gattung im 
System. Seine genaue Beschreibung und Darstellung der Mund- 
theile (C. a. Tab. fig. A.) beweisen unwiderleglieh, dass Nemop- 
tera den Hemerobiden angehört, und in Verlängerung der übrigen 
getrennnten Mundtheile sich nur scheinbar den Panorpen nähert. 
Dieser von Lätreille vorausgesetzten Verwandtschaft sind auch 
einige Irrthümer in seinen Gattungs- Charakteren zuzuschreiben. 
Ueber die früheren Zustände und den innern Bau konnte leider 
nichts beigefügt werden, beide sind noch bis auf diesen Augenblick 
vollständig unbekannt. — 

Mir steht aus dieser Gattung zu wenig Material zu Gebote, 
um ein selbständiges Urtheil abgeben zu können. Klug führt 
die Arten auf, wie folgt: 

N. Coa Linn. Fahr. Oliv, N. Jusitanica Leach (Coa Latr.) 
N. extensa Ol., N. barbara Klug (halterata Fahr.), N. dilatata 
Kl., N. costata Kl., (halterata Oliv), N. halterata Forsk. (pallida 
Oliv africana Leach), N. bacillarıs Kl., N. setaceaKl., N. ea- 
pillaris Kl., N. alba Oliv., N. aristata Kl. 

Burmeister Hab. tom. I. pag. 984 stellt diese Gattung als 
Nematoptera zwischen Osmylas und Myrmeleon und erwähnt ın 
der Beschreibung namentlich das bisher nicht beobachtete Geäder 
der Flügel und "ale äusseren Geschlechtstheille. Zu den Arten 
Klugs, dessen Synonymie er folgt, tritt eine neue aus Südafriea 
N. latipennis: Wichtig ist sein “Versuch, diese Gattung nach der 
Form der Flügel in Gruppen zu zerlegen, es ergiebt sich daraus 
eine leichtere Uebersicht der verwandten Arten. 

Rambur 1842 kümmert sich in seiner Darstellung wie gewöhnlich 
fast gar nieht um die Arbeiten seiner Vorgänger, selbst Klugs 
Monographie ist unbenutzt geblieben. Nachdem schon früher C. 
Lu itanica (Faune d’Andalusie) von ihm beschrieben und abgebil- 
det war, giebt er in seiner Histoire des Neuropt. die Beschrei 
bung von neun Arten. Er stellt sie zu den Panorpen, obwohl e- 
ihre nahe Verwandtschaft mit den Hemerohiden anerkennt unr 
schlägt vor, sie in drei Untergattungen zu theilen. Die eined 
Brachystoma, unterscheidet sich darch die kaum verlängerten, 
‘Mundtheile und enthält N, costata. (Olivieri Ramb.) Von den 


120 | W. 


übrigen scheidet er die Arten mit stark zefächlen ‚und Pr 
fleckten Flügeln (N. Jusitaniea, ‚coa, aegyptiae a); letztere ist nur 
nach der Abbildung Saviıgny in Deser. de V’Egypte beschrieben, 
. sinuata) als eigentliche Nemoptera ab, während der Rest mit fast 
ganz transparenten Flügeln und erweiterten Binterflügeln, die 
Weibthen oft mit kleineren Augen und Flügeln unter dem Namen 
Halter vereinigt wird. N. halterata Forsk. (pallida Oliv Bamb.), 
N. alba Oliv, N. extensa Oliv und N. algirica Ramb., welche-der 
Beschreibung. zufolge vielleicht mit N. barbara Kl, N, halterata 
Fahr. Suppl. oder mit N. dilatata Kl. identisch ist. or lc 

Eine Monographie von Nemäatoptera von Westwood- Ann. of 
nat. hist. tom. VI. p. 376 ist mir leider nicht zu Gesicht ge- 
kommen. Es werden daselbst wie bei Rambur und Burmeister 
N. Petiveri (Coa Linn. sinuata Kl.) Coquebertii (Coa Ol. Kl. Iu- 
sitanica Bamb.) bipennis Hl. (Iusitanica Leach) mit sehr-hreiten 
Yorderfügeln mit doppelter oder dreifacher Zellenreihe im: Anal- 
felde abgetrennt. Die übrigen mit schmäleren Vorderlügeln und 
einfacher Zellenreihe im Analfelde haben entweder die Hinterllügel 
erweitert (N. extensa Oliv, dilatata Kl., Forskohi (halterata Forsk. ), 
barbara Kl., pallida Kl.) oder ohne Erweiterung und. dann mit 
einer Binde (N. bacillaris Kl., latıipennis Burm., angulata Westw., 
costalis Westw., Olivieri-costata Kl.) oder ohne Binde (N. setacea 
Kl., eapillarıs Kl., aristata Kl., alba Oliv., filipennis Westw. aus 
Östindien). — 

Die Synonymie stimmt also bis auf. die Abtrennung von 
N. pallida als eigene Art, und die Versetzung der N. Coa Linne’s 
mit Klug durchaus überein. Mit den drei neuen‘ Arten: ‚sind im 
Ganzen 13 beschrieben, und eine N. angulata in Duncan Introduet. 
to entomolosy 1840 abgebildet. Nach einem Citat in diesem Werke 
enthält auch Trans. Ent. soc. vol.1. 9.75 sqq. eine Beschreibung 
und Abbildung dieser Art durch Westwood. — Kine neue Art 
aus West-Nenholland N. Huttti hat Westwood in Proreed. Ent. 
soc. Lond. tom. V. p. 27 1847 bekannt gemacht. — Blanchards 
Werk 1845 enthält ausser dev : bhildung- von N. Coa auch noeh 
die Angabe, dass von \Wesiwood eine Larve abgebildet sei, die 
_ er zu Nemoptera gehörig erachtet. Mir istes nicht gelungen, 
‚diese Abbildung zu ermitteln; in Westw. Introd. tom. U. p. 55 
wird, ihrer nicht gedacht. 


u —— ee ei 
Da 
u 


Ilemerobiden im engern Sinne. 


‘= Die grosse Gruppe der Hemerobiden, 'in welcher ich.die 
Megaloptera Burm. (der Name ist vielfach im andern Sinne schon 
früher vergeben und deshalb unstatthaft) mit den Coniopterygiden 
vereine, bedarf mehr als alle andern einer gründlichen Beviston. 
Glücklicher Weise haben wir eine specielle Bear heitung derselben 


#. u > 1 2a 


durch Piciet und Schneider nieht mehr lange zu erwarten. _ Schnei- 
der mit einer treffliehen Sammlung für diese Familie verschen, 
und ohne Zweifel der heste Kenner der Hemerobiden, bereitet seit 
Jahren eine leonographie derselben vor, und von einem Theile 
(Chrysopa) sind die Kupfer schon lange vollendet. Dadie Typen 
Burmeisters und Ramburs von ihm. selbst genau geprült sind, und 
über die Linnes nnd Stephens, so viel als dies auf brielichem 
Wege möglich, Gewissheit verschafft worden ist, so. w'rd sein 
Werk einen Schatz von Thatsachen enthalten, und «durch. zahl- 
reiche Reduclionen in der Synonymie auch andern Entomologen 
das Studium. dieser interessanten Thiere erleichtern. Ich kann 
"mich daber gerade hier kürzer fassen, theils weil das mir vorlie- 
sende Material sich mit dem von Schneider aufgebrachten in kei- 
ner Weise zu messen vermag, theils weil ich knrz vor dem Er- 
scheinen einer ‘grösseren Monographie interessante Einzelheiten, 
‚die ich sogar zum grossen Theil Schneiders briellicher Mitthei- 
lung verdanke, nicht vorwegnehmen dürfte. Ich beschränke mieh 
daher mehr auf einen allgemeinen Ueberhlick des nenerdings Ge- 
leisteten, ohne tiefer in das Detail eindringen zu wollen 
Ich glaube nicht, dass sich zegen die Natürlichkeit dieser 
Gruppe elwas von Bedeutung einwenden lässt; weniger entschie- 
den ist jedoch die Ansicht ur ihre weitere iintheilung. Nimmt 
man. auf die Form der Fühler geknöpft oder ohne Knopf als Ein- 
theilungsgrund Rücksicht, so erhalten wir zwei gleichartige Ah- 
theilungen, deren erste Myrmeleon und Ascalaphus, die letzte alle 
übrigen Gattungen umfasst. Allerdings finden sieh unter diesen 
eine Anzahl recht differenter Bildung, die ein weiteres Absondern 
in Familien gegenwärtig schwer gestattet.  Zuvörderst sondert 
sich als dchauk eigenthümlich die schon erlänterte Gattung 
Nempptera ab (in Betreff “der Sch reibart Nematoptera bemerkt 
Erichson : mir scheinen dergleichen Verbesserungen nicht glück- 
lich zu sein, und man sollte sie nicht aufnehmer), und die mir 
unbekannte, nnr durch eine Art vertretene Gattung Nymphes, wel- 
che von Rambur sogar zu einer eigenea Familie erhoben ist. Der 
Rest wird von allen Schriftstellern (Burmeister, Rambur, Stephens, 
Blanchard) als Hemerobiden im engern Sinne vereinigt; ob diesen 
die Coniopterygiden angeschlossen werden können, oder in eine 
eigene Familie zu stellen sein werden, vermag ich gegerwärtig 
Bicht zu entscheiden. | 
Bei Linne, Fahricius und ihren Zeitgenossen finden wir 
alle hierher gehörigen Arten unter Hemerobius, Myrmeleon und 
"Ascalaphus beschrieben ; auch hier ist Lestpe fast der erste, 
weleherveine natürliche Trennung versuchte. In seiner mir nn- 
"bekannten Arbeit (Edinburgh Eneyelop. IX.) finden sieh die Gat- 
tungen Drepanopteryx und Chrysopa begründet, während Latreille 
Osmylus schom früher aufgestellt hatte.  Latreille liefert (in 


m  *% iM 


Genera Inseet.) eine vortreffliche Schilderung der Gattungen; was 


über die Arten speeiell geleistet ist, soll später angeführt werden. 


Stephens Illustr. Brit. Ent. behandelt, da Myrmeleon in 


England fehlt, oder höchstens durch eine Art zweifelhaft vertreten 


ist, nur die eigentlichen Hemerobiden, und schliesst sich für die 
Gattungen genau an die Arbeiten von Latreille und Leach. Wie 
gewöhnlich beschreibt er eine auffällige Anzahl neuer Arten, die 
eigens dazu geschaffen scheinen, um den FEntomologen des Kon- 
tinents die Köpfe zu zerbrechen. Eine auch nur annähernd pas- 


sende Reduction derselben ist bis jetzt nicht gelungen und wird 


es schwerlich ohne Prüfung seiner Typen. Osmylus und Dre- 
panopteryx enthalten je eine bekannte Art, Chrysopa 13 Arten 
(10 neu) nnd Hemerohbius gar 30 Arten (darunter 22 neu). — Ei- 
nige derselben finden sich auch in Curtis Brit. Ent. erlöutert, mir 
ist diese Bearbeitung nicht zur Hand. Die Abbildung und Ana- 
Iyse einiger aegyptischen Arten lieferte Savıgny in dem bekannten 
Werke. 

Burmeister hat in seiner Bearbeitung Stephens unberück- 
sichtigt gelassen, er adoptirt jedoch die Gattnngen von Leach 
und fügt zwei neue hinzu. Das ihm vorliegende Material war 
nicht unbedeutend, nämlich Hemerobius mit 7 Arten (2neu) Sisyra 
von Hemerobius abgetrennt mit 2, Drepanopteryx mit einer, Os- 
mylus mit 2, Chrysopa mit 15 (11 neu) und Polystoechotes davon 
getrennt mit einer Art. 


Burmeisters Bearbeitang ist durchaus sein Eigenthum und 
eröffnet nach allen Seiten hin neue Einsicht in die Kenntniss die- 
ser Familie, ’ 

Eine vortreffliche Monographie, die sich aber leider nur 
auf die Belgischen Arten erstreckt, von Wesmael ist im Bull. 
Acad. royal. de Bruxelles tom. VIll, no. 4. 1841 enthalten, und 


von Erichson (Bericht für 1841 p. 47) dazu eine erweiternde 


Analyse geliefert. Nach kurzer Angabe der früheren Versuche die 
Gattung Hemerobius Linn. zu spalten, bleibt Wesmael bei Bur- 
meisters (Leach) Eintheilung stehen und sucht die neuen Gattun- 
gen sicher zu begründen. Die genaue Auseinandersetzung von 


24 Arten, ihre Feststellung durch Unterabtheilungen und berich-. 


tigende Synonymie lässt es nur bedauern, dass Wesnael seine 
Arbeit nicht weiter ausgedehnt hat. Hoffentlich ersetzt uns 
Schneider bald diesen Mangel. — 


Rambur 1842 geht wie immer seinen eigenen Weg, Wes- 
mae} ist nicht benutzt. Seine Eintheilung differirt in sofern von 


den früheren, als er die Gattung Hemerobius Leach Burm. Wesm. 
in drei neue spaltet, Mieropalpus, Mieromus und Megalomus, und 


letzterer die zu Drepanopteryx gehörige Art beifügt.. Für Chry- 
sopa ist der Nanıe Hemerobius gebraucht. Rambur heschreibt 


123 
34 Arten, darunter 22 angeblich neue, die vach Schneiders Prü- 
fung sich jedoch fast sämmtlich auf schon beschriebene zurück- 
führen lassen. 


Blanchards Werk 1815 enthält Eigenthümliches. Er 
vereimgt übrigens die Megalopefra Burm.. mit den Panorpen zu 
einer Tribus Myrmeleoniens und führt die Hemerobiden (aus Nym- 
phites und Hemerobiites bestehend) als dritte Familie derselben 
auf. Von Zetterstedt sind 11 Lappländische, von Herrich- 
Schäffer 24 Regensburger Hemerobiden in den bekannten Wer- 
ken aufgeführt. | 


Gehen wir zur Betrachtung des für die Kenntniss der Ar- 
ten geleisteten über, so scheint hier zuvörderst die Gattung Nym- 
phes” Leach ausgeschieden werden zu müssen. Die einzige be- 
schriebene Art N. myrmeleonides Leach. Zool. miscell. I. p. 192 
aus Neuholland ist mir wie Burmeister unbekannt geblieben. Aus 
Ramburs detaillirter Schilderung scheint eis dass sie 
allerdings Myrmeleon viel näher steht als Hemerobius, und ein 
passendes Zwischenglied bildet. BRambur hat aus ihr eine ei- 
gene Familie Nymphides gebildet, und seine Angaben stimmen 
mit denen Burmeisters (oder vielmehr Leach) nicht genau überein. 


Von den ührigen, ein mehr gleichartiges Ganze bildenden 
Familien wurde schon 1805 Osmylus (Latr.. Hist. nat.) als allein 
mit Nebenaugen versehen abgetrennt. Es unterscheidet sich ausser- 
dem diese Gattung durck den Mangel eigentlicher Sectoren 
(Burm.) und die gezähnelten Klauen (Wesm.) auf namhafte 
Weise. Für die, lange Zeit hindurch einzig bekannte Art O. ma- 
eulatus Fabr. wurde von Illiger (Rossi Fn. Etruse. ill. 15) und 
später von Wesmael der Name ©. echrysopa Linne in Anspruch 
genommen. Wie ich glaube nicht ganz mit Recht. Linne be- 
schreibt in der ersten Aust ıbe der Fn. suce. No. 732 einen He- 
merobius, den er von De Geer erhalten hatte. Die zanze Be- 
schreibung, die Citate ausReaumur und Frisch, und die Verglei- 
chung derselben Art in De Geers späterer Beschreibung passen 
nur zu Chrysopa. In der zweiten Ausgabe ist jene Beschreibung 
bei H. Chrysops wiederholt und eine nähere allerdings nnr auf 
0. maenlatus passende Angabe beigefügt. Wie bekannt hat Linne 
diese Ausgabe nicht alleın “rearbeitet, und ähnliche Irrthümer sind 
in derselben nicht gerade selten. Allerdings finden wir jedoch 
in der 10. edit. des Syst. natur. neben dem hier zuerst auftıeten- 
den Trivialnamen Chrysops Roesels Abbildung von ©. maculafıs 
angezogen, während in der edit. XH. Roesels Citat zwar gehlie- 
ben, aber die übrigen aus Leopold, Frisch, Reaumur, Geoilroy 
deutlich zu Chrysopa gehören, und Sceopolis H. fulvicephalus, 
welcher den ©. maculatus so deutlich beschreibt, nicht angeführt 
wird, Auch passt der Name Chrysops und die Musca foelida nie 


124 SUN 


zu O. maculatus und bezeichnet deutlich eine a. 2 Was für 
ein Insect in der Sammlung Linnes unter «diesem Namen: steckt 
ist mir nicht bekannt. Teopolds und Schranks U. falvicephalus 
gehören hierher, und es ist sowohl Illiger als auch Wesmael ent- 
gangen, dass schon Schrank selbst 1782. (Fuesii Neues Mag. 1. 


p- 282) diese Art mit Linnes vereinigt hat. Villers beschreibt in 


gewöhnlicher Unachtsamkeit dasselbe "Insect no. 17. ‚als maculatos, 
0. an als fulvicephalus nebst Abbildung, und eigentlich auch 
no. 3 als Chrysops. Seine Hemerobien gehören in; Bezug auf 
richtige Deutung zu den schwierigsten Räthseln. Wie dem auch 
sei, sollte mich die Sanımlungs Linnds nicht widerlegen, so möchte 
ich den durchaus nieht bezeichnenden Namen Chrysops nicht bei- 
behalten, sondern lieber Scopolis H. fulvicephalus. Die früheren 
Stände dieser über wanz Kuropa verhreitele Art sind bis auf 
Steins Beschreibung der Puppenhaut noch nicht bekannt. Ich 
habe das Thier gleichfalls frisch ausgeschlüpft in schattigen Er- 
lenbüschen ind zwar stets an den Freischleusen von Mühlenteieheh 
sefunden. Obgleich dasselbe an bestimmten Orten nichts weniger 
als selten ist, konnte ich die Larve noch nicht entdecken, doch 
macht es die grosse Verbreitung des Insects durch Länder von 
bedeutender Temperatur-Verschiedenheit allerdings wahrscheinlich, 
dass sie im feuchten Boden oder wenigstens versteckt im Moose 
lebe. Leon Dufour hat (Annal. se. tom. 1X. 1848 p. 344. die 
innere Anatomie genau.erörtert. Eine zweite hierher gehörige Art 
aus Neuholland beschrieb Bene als. O. striatus und ‚mit 
dieser soll nach Erichsen. Chrysopa maculipennis White, (Eyre 
Journ. I. p. 432 tes. 4. 1845.) synonym sein. d) 

Die drei mir unbekannten exotischen Gattungen Polystochoe- 
tes, Psychopsis und Arteriopteryx sind jede nur durch eine Art 
vertreten und scheinen in eine natürliche Gruppe mit. Chrysopa 
zu gehören. P. stiefieus aus Nordamerika. ist von Burm. ]. e, 
p. 988, Psych. mimiea aus Südwest - Australien von Newman 
Entomologist 1842 p. 435 und, elegans aus: Neuholland von 
Guerin lconogr. 1845 n». 389 beschriehen. Die beiden letzten 
sind abgebildet, und scheinen nach Eriehson einander sehr. nahe 
zu stehen. 

Die Gattung Chrysopa (Aeolops Billb.) würde abe von 
Leach abgesondert, und wird durch fadenförmige. Fühler und mit 
vor dem Ende einmal sekerbten Tarsalkıallen leicht unterschie- 
den. Schneider hat die zahlreichen nicht leicht zu trennenden 


\ 


> PETER 


] 


| 
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EEE 


Arten zu seinem besondern Stadium gemacht, ich beschränke mich - 


daher in Betreff der Synonymie - auf folgendes. Von den 
drei Arten Linne’s perla, chrysops , albus: ist die erste wohl 
unbedingt Wesmaels gleichnanizge Art, und chrysops halte 
ieh für die F. retienlata Tscach, wenigstens für. die ed J, 
Fn. suee. — Fabricius beschreibt "sechs Arten, nämlich ausser 


125 


den drei Linneischen (sein N. chrysops ist wohl sicher ©. retien- 
lata) den H. capitatus und zwei exotische U. hılosus aus Otaheiti 
und H. candidus aus Östirdien (vielleicht ein Hemerobias) ; 
Mueller die drei Arten Linnes, wobei jedoch zu bemerken, dass 
die Varietäten b. e. d. vom H. perla im Prodromus eigenen Arten 
angehören möchten; Scopoli drei, von welchen der neue H. fla- 
vus von aulflälliger össe sehwer zu. bestimmen’ ist; Schrank 
drei, erklärt jedoch seinen H. chrysops (Füesli Nen. Mae. 1. p. 282) 
nur für Abart von Perla. 

Ob ausser den drei Arten bei Villers auch dessen H. rufus 
und varıus hierher gehören, wage ich nieht zu entscheiden ; die 
Werke von Rossi, Olivier, Leach, Curtis habe ich nicht verglei- 
chen können. Stephens 1836 JI. Brit. Ent. beschreibt 13 Arten 
von Chrysopa, darunter 8 neue. Die Entwirrung der Synonymie 
ist wie wewöhnlich unmöglich. Selbst eine neuere Monographie 
der Britischen Arten in Trans. Ent. soe. Lond. vol. V. p. 77. 
1848 von Evans, welche eigens dazu tabellarisch gearbeitet 
wurde, um eine sichere Kenntniss von Stephens Arten zu erlangen 
und sämmtliche Arten nach den Originalen colorirt abbildet, für- 
dert diesen Gegenstand nur wenig. _ Schneiders Bericht zufolse 
(Arbeit der schles. Gesellsch. ete. 1844) sind wenigstens C. ab- 
breviala, retieulafa und fulvieeps sichere Arten, Ebr die übrigen 
wird uns hoffentlich seine Monagraphie genügenden Aufschluss 
sehen. Zetterstedt Ins. Lapp. beschreibt nur H. chrysops (C. re- 
tieulata) und erwähnt C. perla, alba und zwei neue pallens und 
stisma als in Schweden vorkommend. Eine ausführliche Schil- 
derung der Gattung verdanken wir Burmeister; da jedoch auch 
Schneider die sämmitlichen Typen geprüft hat, so beschränke ich 
nich darauf za bemerken, dıss von’ den 15 beschriebenen Arten 
7 Europa angehören (3 hen), 6 Amerika, und Afrika nehst Asien 
je eine. Herrich-Schäffer führt in der Topographie Regensburg 
fünf Arten (1 neu) auf, und Schneider _ (l. e. p.-14) zählt 10 
schlesische Arten, denen (l. e. 1845) die neue Art C. pallida bei- 
sefüsst ist. Die Monographie der Belgischen Arten von Wesmael 
(l. e. 1841) ist von allem, was wir gegenwärtig besitzen, am sorg- 
fältigsten gearbeitet. Er unterscheidet 9 Arten (4 neu) und ver 
sucht -zuerst sehr glücklich Abtheilungen nach den Differenzen 
des Geäders aufzustellen. Erichson (Bericht für 1841) bemerkt 
dabei, dass sich auch die Exoten bequem in diese Abtheilungen 
einreihen lassen, und C. italica nebst Verwandten eine dritte- 
Gruppe bilde. ° Leider gelang es nicht, die zum Theil durch 
Stocken verdorbenen Originale Wesmaels zum Vergleich für Schnei- 
ders Monographie zu erhalten, 2 seiner Arten scheinen jedoch 
‚sicher neu. — 

Durch gute Abbildungen, treffende kurze Beschreibung, 
und das Bemühen, auch die älteren Arbeiten au gehörigen Orte 


126 e | E.. 
r rn Befiı a TR 


einzureihen, zeichnet sich Wesmaels Monographie rühmlichst aus. 

Rambur hat sieh um die früheren Bearbeitungen wenig ge- 
kümmert, und für die Gattung den Namen Hemerohius beibehalten. 
Er beschreibt 18 Arten, darunter 7 exotische meist aus Afrika, 
Ein Theil der 7 angeblich neuen europäischen Arten ist schon 
in seiner Fauna Andalusiens beschrieben. Schneiderhat sämmt- 
liebe Typen verglichen und in den neuen Arten fast stets schon 
beschriebene Insekten erkannt. % 

Publieationen einzelner neuer Arten sind nenerdings er- 
schienen von Schneider Stett. Ent. Ztg. 1845 C. viridana und 
clathrata aus Neapel, und von Newman Ent. Mag. Lond. vol.V. 
1838. C. infeeta aus Neuholland von Say Journ. arad. Philadel- 
phia vol. VII. p. 45. 1839 C. oculata aus Nordamerika. Die 
Zahl der gegenwärtig bekannten Chrysopa-Arten wird nach dem 
Vorhergehenden 30 Kain übersteigen. K 

Die früheren Zustände der Chrysopa sind eigenilich noch 
ziemlich unvollständig bekannt. Was wir darüber wissen, ver- 
danken wir Reaumur fast allein. Vor ihm findet sich nur die 
eine ungenügende Beschreibung der Verwandlung einer Art bei 
Goedart {Metan. 11. p. 40.) und die Erwähnung der merkwürdigen 
gestielten Eier bei Pistorius Acta nat. Car. tom. 11. 1730 obs. 17, 
deren Beobachtung Slabber (Haarlem. Verhandl. tom. 10. 1764.) 
wiederholte. 

Reaumur beschreibt in Memoir. XI. tom. U. die Geschichte 
von drei Arten seines Lions des pucerons. Die zweite gehört zu 
Drepanopteryx, die beiden anderen zu Ch:ysopa, und zwar ist die 
erste behaarte zu C. vittata Wesmäel, die andere nackte zu C. perla 
gehörig. — De Geer und Roesel liefern nichts neues. Goetze be- 
ce (De Geers tom. II. pars H. p. 70. Anm, s.) die behaar- 
ten Larven zuerst nur kurz, gieht aber (Bonnets Inseetolog... 1774 
p. 555) eine genaue Beschreibung und Abbildung. Eine eigene 
Beobachtung über die nackten Larven und ihre Verwandlung von 
Kuechn steht im dritten Stück der Naturforscher und in Fuesli 
Magaz. tom. I. p. 109. _Gleichers Schilderung in seiner Ge- 
schichte der Blattläuse ist mir nicht bekannt. Von neueren Schrift- 
stellern hat nur Ratzeburg Forstinsecten tom 11. p. 243 eigene 
Beobachtungen bekannt gemacht. Er hildet die beiden Larven- 
typen und ihre Fresswerkzeuge genau ab, und bestätigt in allem 
Reaumurs Angaben. | 

Für den innern Bau finden wir hei Ramdohr Nachricht über 
die Verdauungsorgane von C. perla (l. ce. p. 152 tab. 17), und 
nach einem Citate Räamdohrs scheint u: Muralto schon früher 
etwas darüber gesagt zn haben. Neuerdings hat Loew (Germ. 
Zeitschr. tom IV. p. 427, und Linnaea tom. 11. p. 376 tah. VI.) 
eine genaue und: vortreflliche Schilderung des innern Baues die» 


Re 127 
Ber und verwandter Arten geliefert; so dass in dieser Hinsicht ei- 
gentlich nichts zu ton ülieig bleibt. Ueber die Biologie, 
namentlich Begattung und Eierlegen entbehren wir bis jetzt jeder 
direkten Beobachtung. Nur Ratzeburg, dem wir (l. e. p. 245) 
die vollständigste neuere Schilderung dieser Thiere verdanken, 
erwähnt in einer Anmerkung, dass Graff in Berlin das Eierlegen 
von Chrysopa und zwar genau so wie es Reaumur vermuthungs- 
weise abgebildet hat, beobachtet habe. 

Die übrigen En ssbidamndem Iilden eine recht gleichar- 
tige Gruppe, nur Sisyra entfernt sich von ihnen und ie viel- 
leicht den Uebergang zu Coniopteryx. - Die Zahl der beschriebe- 
nen Ärten ist wi , älteren Schriftstellern nicht gross, bei Linn& 5 
(phalaenoides, hirtus, humuli, paganus, eruciatus) Fabricius 9 (pha- 
laenoides, hirtus, humuli, nitidulus, latescens, nervosus, 8-punetatüs; 
fuscatus) bei Schrank 3 (phalaenoides, humuli, aphidivorus) bei 
Villers 8 (phalaenoides, hirtus, humuli, paganus, nitidulus, aph'- 
divorus, raphidioides, fuscatus), Oliviers und Latreilles ältere Ar- 
beiten kenne ich nicht. Es sind also aus jener Zeit höchstens 
12 Arten (1 exot.) beschrieben und von einer H. raphidivides ist 
es mir mehr als wahrscheinlich , dass sie nicht hierher gehöre, 
Wohin sie zu rechnen sei, ist nach der ungenügenden Abbildung 
und Beschreibang schwer zu entscheiden, vielleicht zu dem in 
Frankreich vorkommenden Termes lucifugus. — Unter den new - 
ren Bearbeitungen tritt Stephens wieder mit einer unverhältniss- 
mässig grossen Anzahl neuer Arten (22 unter 32 als brittisch be- 
schriebenen) auf. Obgleich er dieselben nach Differenzen des 
Flügelgeäders abtheilt, wird doch ihre Bestimmung schwierig sein, 
his jetzt ist sie wenigstens von allen späteren Entomologen ganz 
unversucht geblieben. Burmeister beschreibt 10 Arten (2 neu) 
und hat mit Recht H. fuscatus als eigene Gattung Sisyra abge- 
trennt, Zetterstedt 10 Lappländische (4 neu) und “erwähnt 18 a's 
in: Schweden bekannt, Schneider (Arbeit. der schles. Gesellsch, 
1846 p. 100) Fe ein Verzeichniss von 13 in Schlesien einher 
mischen Arten, Herrich Schäffer 1. e. p. 339 der Regensburger 
Arten, und zwi ur 18, darunter 9 a neu. Sehr sorgfältig 
ist Wesmaels Bearbeitung der Belgischen Hemerobiden. Die von 
ihm aufsseführten 14 Arten sind durch gleichfalls von Differenzen 
des Geäders hergeleiteten Charakteren in übersichtliche Gruppen 
geordnet. Rambur hat, wie überall, sich um die angeführten Vor- 
arbeiten nicht bekünmert, beschreibt 14 zum grossen Theil an- 
geblich neue Arten, und spaltet die Gattung Hemerobius in drei 
neue Gattungen Micromus, Mucropalpus, "Mes: alomus, welcher 
letzteren Drepanopteryx beigesellt wird. Dass er ohne irgend 
einen Grund den Namen Hemerobius für Chrysopa- beibehalten 
wissen will, ist eine Willkührliehkeit und deshalb nicht annehm= 
bar, Auch unter seinen neuen Gattungen sind Mieromus und 


128 . 


Megalomus schon vergeben , e$ wird also für eine ‚derselben He: 
merobius und für die er vielleicht Drepanopteryx beizubehal- 
ten ‚oder ein neuer Name zu sründen sein, eine Arbeit, dieich 
serne Andern überlasse. Am pässendsten wäre es jedenfalls ge- | 
wesen, diejenigen Arten unter dem alten Namen Hewerobius Linn. | 
zu vereinen, die Rambuar als Mucropalpus abgetrennt hat. An 
einzeln wuhlieirtem (mir nieht bekannten exotischen) Arten finden für ' 
hei Brull& Jter. Canar. p. 83. 1840 H. flaviceps, bei Sayıin Keating 
xoy. vefe, 1824 H. vittata und irrorafus aus NerdiAmerikk;, bei 
Guerin leonogr. 1845 p. 388 H. lateralis und elegans aus Süd- 
Amerika, H. 4-maculatus aus China, — (Forts. Solgt) | 


a 


Bi 


Intelligenz. 


| Da Lepidopterologen des entom. Vereins wird au Nach 
richt willkommen sein, dass zur Leipziger Ostermesse d. J. im 
NVerlnge von Herrn Jul. Klinkhardt zu Leipzig, ein synonym. Ver 
zeichniss europ. Schmetterlinge vom Herrn Superintendent Hey- 
denreich zu Weissenfels, etwa 8 bis 20 ‚Bogen stark, erscheinen 
wird. Der Herr Verfasser, der bereits in zwei Auflagen ein Ver- 
zeichniss der Europ. Schmetterlinge, welches als hinlänglieh be- 
kannt vorausgesetzt werden darf, herausgegeben hat, aira dies- 
mal’ ausser" den Synonymen auch die) verhreitefsten Kupferwerke 
berücksichtigen. Ausserdem erscheint ein kürzerer Abdruck, zum 
Versenden bestimmt, der jedoch ohne Benutzung des ‘grösseren 
 Catalogs wegen der verschiedenen Namen Irrangen veranlassen. 
könnte. Halli. Hi erinn 


BITTE Dawn — 


sent 


Der Unterzeichnete ist geneigt, . | 
für Anfänger in der‘ Käferkunde oder für Schulen 
Kifersammlungen® von 300 bis 600 Stück zu den 
billigen Preisen von 6 bis 12 Thir. UIEEEN 

anzufertigen, worin möglichst viele Gattungs-Repräsentanten ent- 
halten sein sera A sieht in portofreien Briefen den 
Bestellungen entwesen M. Bach, 

Lehrer am Progymnasium zu 


Boppart a. Rhein. 


bruck von E. Hessenland in Stettin, 


Eintomologische Zeitung 


h erausgegeben 


von dem 


‚entomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaction: In Commission bei den Buchhand- 


h Ri: ER lungen von E. 8. Mittler in Berlin, 
C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Herichen; nid BrkaieMleikerg 


4 412. Jahrgang. Mai 1851. 


— == — ———— m 


Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Haliday: Brief über die Dipteren der 
 Linneischen Sammlung. Zeller: Lepid. Bemerkungen. Mayer: 


ng nn 


Pontia Mannii n. sp. Kiesenwetter: Reisebriefe (Forts) 


Bach: Cassida austriaca. Hagen: Uebersicht der neueren neu- 


ropt. Literatur (Forts.). Intelligenz. 


Vereinsangelegenheiten. 


In der Sitzung am 20. März wurden in den Verein aufge- 
nommen : 


Herr W, W. Saunders in London 
„ E. W. Janson do, 
„ Abbe de Marseul in Paris. 
Es ist übersehen worden anzuzeigen, dass 
Herr Hopffer, Custos am K. entomologischen Mu- 
seum in Berlin, 
bereits im Januar 1850 den Verein als Mitglied beigetreten ist. 
Für die Vereinsbibliothek sind eingegangen : 


]) Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen 
"Rheinlande und Westphalens. Tter Jahrgang mit 7 Tafeln. 
Bonn 1850. F. Stollwerk, Entomologische Beobachtungen 
und Erfahrungen aus dem Jahre 1849 (Missbildung an Calo- 
soma Sycophanta L. und Oberea oculataL.) M. Pleister, 
Eintomologische Notizen. (Peritelus griseus Grm., Baridius, 
Carabus monilis und Necrophorus germanus.) A. Förster. 
Eine Centurie neuer Hymenopteren. - Erste Decade. Metopius 


bellatorius, eircumeinetus, melanopsis, intermedius, leiopygus.' 


Tryphon erythrozonus. Ismarus rugulosus, Halidayi, Neesii. 
Tenthredo pietipes. Zweite Decade, Myrmica rulitarsis, 


I 


130 


“  amauroeyelia, rlıynchophora, rufotestacea. Formica Mera- 
_locola, hemipsila. Cataglyphis n. gen. C.Fairmairei. Or- 
throcentras Winnertzii, neglettus, intermedius. Dritte De- 
cade. Sceierochroa (Seleroderma) rufa. Helopedina (Selero- 
derma) Polypori. Spalangia homalaspis, rugulosa, hya- 
loptera, leptogramma, eryt(hromera, umbellatarum, spuria, sub- 
punctata. — ; | 


Austausch. ED. 


2) Bulletin de Moscou 1850 No. IV. (enthält ausser dem Nekrolog 
unsers Ehrenmitgliedes Dr. Gebler in Barnaul aus der Feder 


des Grafen Mannerhein nichts Entomologisches.) fi | 
. Voyage de M. Yıiecter de Motschulsky (Separ atabdruck aus 


den bulletins). 


Von der K. Gesellschaft der Naturforscher in ı Mosku, 
Austausch. 


Herr Geheimrath Schmidt zeigte der Versammlung an, 
er habe sich wegen der in der vorigen Sitzung aus Putzig einge- 
gangenen Haemonia an den Herrn "Apotheker Bogeng g sewandt 
und. ‚von demselben eine Sendung erhalten nebst den Fragmienten 
von Potamageton marinus, woran sie gesessen. Es habe sich da- 
bei eine lebende Larve vefunden, von welcher er mit hoher Wahr- 
scheinlichkeit vermuthen dürke, dass" sie zur Haemonia sehöre, und 
weiche er abbilden und beschreiben werde. ÜUebrigens sei die 
Haeımonia wahrscheinlich eine neue Species, da sie weder mit der 
in seiner Sammlung befindlichen H. Gyllenhalii_ (aus Schweden 
n»ch mit seiner H. zosterae (aus Kopenhagen) noch auch mit 
Laecordaire’s Beschreibung vollkommen stimme. Das Resultat ge- 
nauerer Untersuchung werde er seiner Zeit durch diese Zeitung 
bekannt machen. 


Der Unterzeichnete besprach mit den Anwesenden noch ei- 
nige Vorkehrungen, um die laufenden Vereinsgeschäfte während 
seiner bevorstehenden Reise nach Paris und London ungehindert 
fortgehen zu lassen, und berichtete über die bei Sr. Majestät dem 
Könige Behufs der entzogenen Portofreiheit gethanen Schritte. 


C. A. Dohrn. 


= iz 


131 


IF issenschaftliche Miuheilungen. 


Sendschreiben 


von Alexis HI. Haliday an ©. A. Dohrn über die 
Dipteren der in London befindlichen Linneischen 
Sammlung. 
Aus dem Englischen übersetzt von Anna Dohrn, 


Verehrter Herr ! 


Ich will heute versuchen, was ich Ihnen schon früher ver- 
sprach, einige Mittheilungen über die Dipteren-Species zu schrei- 
ben, welche sich in der Linneischen Sammlung, (jetzt Eigenthum 
der Linneischen Gesellschaft in London) befinden. Während eines 
Besuches in dieser Hauptstadt — im Winter 1847-48 — hatte 
ich dureh Gefälligkeit der Beamten der Gesellschaft Gelegenheit, 
diesen Theil der Sammlung an Ort und Stelle nach Belieben 
durchzusehn. Es that mir leid, bei der Untersuchung zu bemer- 
ken, dass ausser den durch Zufall oder durch ‚Verderben verur- 
sachten Lücken mehr als die Hälfte des Ganzen nicht mehr vor- 
handen ist, über: das Verlorengegangene kann weder aus den Ar- 
chiven der Gesellschaft Aufklärung geschöpft werden, noch aus 
den Erinnerungen des Herrn Bracy Clarke (des einzigen lebenden 
Freundes des verstorbenen Besitzers Sir James Edward Smith) 
welcher sich der Ankunft der Sammlung noch entsinnt, sie später 
genau und öfter betrachtet, und meine Fragen in dieser Beziehung 
sehr verbindlich beantwor tet hat. “Es bleibt nur übrig, zu ver- 
muthen, dass ein Kasten mit seinem ganzen Inhalte verloren oder 
zerstört worden ist, eutweder auf der Reise von Schweden, oder 
bei einem der Umzüge, welche die Sammlung mitinachen musste, 
als Smith seinen Aufenthalt von Norwich nach London verlegte. 
Der noch übrig gebliebene Theil der dipterischen Ordnung füllt die 
kleinere Hälfte eines Kastens aus, indem er nur die Genera Oestrus 
und Tipula und das Genus Musca bis zu No. 73 in dem Systema 
Naturae Ed. X. umfasst. Die Arten sind beständig nach dieser 
Ausgabe geordnet, einige von ihnen sind auf Zetteln mit Num- 
mern aus der ersten Ausgabe der Fauna Suecica bezeichnet. Ob- 
wohl viele verdorben und andere nur noch Fragmente sind, so ist 
die Sammlung doch in keinem schlimmeren Zustande, als erwar- 
tet werden kann, sofern man nämlich weiter keine Sorgfalt für 
sie gehabt hat, als sie für gewöhnlich verschlossen in einem Ka- 
binet seit so langer Zeit aufzubewahren. Einige Arten sind we- 
nigstens hundert Jahre alt, und stammen sogar aus den frühesten 
entomologischen Studien Linne’s selbst her. Wenige Arten schei- 
nen hinzugefügt zu sein, nachdem sie in Sir J. E. Smith’s Händg 


g* 


132 


kam, aber ausser der Verschiedenheit der Nadeln, sind diese ım 
Durchschnitt sorgfältig durch Zettel unterschieden, welche ihren 
Ursprung angeben. Die Linneischen Exemplare sind meistens» 
auf sehr plumpe Nadeln gesteckt, deren Beschaffenheit auch dient, 

die Arten, welche älter als die erste Ausgabe der Fauna Sueeica 
sind, von den späteren zu unterscheiden. ‘ Viele von diesen sind 
neben ältere gesteckt, von welchen sie in Species oder selbst in 
Genus (dem neueren Sprachgebrauche, zufolge) abweichen und 
mit welchen sie nur eine oberflächliche Aehnlichkeit haben. „Aber 
es scheint nicht unwahrscheinlich, dass dies durch Linne’s eigne 
Hand geschehn ist, welcher, in seinen verschiedenen Werken öf- 
ters bei der Anwendung seiner eigenen Namen varıirie, und der, 
bei einigen seiner unbestreitbaren Arten auf sehr abweichende 
Abbildungen hinweist. Die Zettel sind meist von seiner eigenen 
Handschrift, eonstatirt durch Vergleichung mit den Randbemerkun- 
gen in den durchschossenen Exemplaren der Fauna S. und des 
Systema Naturae in der Bibliothek der Gesellschaft; einer oder 
zwei sind von der Hand des jüngeren Linndus, und wenige 
verlorne Zettel sind ersetzt durch andere in einer moderneren 
Handschrift, sind aber besonders ausgezeichnet durch den Zusatz ex 
deser. Einige Arten ohne Namen oder Nummern sind an das Ende 
der verschiedenen Genera gebracht ; wahrscheinlich waren sie unde- 

terminirt bei der letzten Revision der Sammlung. Diese ist posi- 

tiv. nicht nach der letzten (12ten) Ausgabe des“ Syst. Nat. umge- 

ordnet worden. 

Nach diesen vorläufgen Bemerkungen gehe ich dazu üben, 
die Resultate meiner Untersuchungen mitzutheilen, welche bei dem 
oft fragmentarischen Zustande der Specimina in vielen Fällen nicht 
befriedigend ist. 

Da die zu Linne’s Zeit oder bald nachher berühmten 
Autoren einige der Linneischen Arten gekannt zu haben scheinen, 
welche später falsch gedeutet worden sind, so hahe ich einige 
Nachforschungen angestellt, ihre Ansichten betreffend , besonders 
in solchen Fällen, wo es sich um Zweifel oder eingewurzeite Irı- 
thümer handelt. Insofern Schäffers leones Vol. 1. die am besten 
colorirten Abbildungen europäischer Insecten aus allen Ordnungen 
enthalten, welche zu jener Zeit bekannt waren, habe ich die Hin- 
weisungen beachtet, welche Linn? manchmal "auf diese gegeben 
hat. Beim Citiren aus Geofiroy habe ich seine Namen aus der 
abgekürzten Ausgabe seines Werkes genommen (A. D. 1784, 
unter dem Titel Entomologia Parisiensis) von welcher Fureroy, wie 
er sich deutlich ausdrückt, nur Herausgeber war, indem die neueren 
Arten ete. durch den Verfasser selbst hinzugefügt sind. Es ist 
bekannt, dass Zetterstedt öfters glücklich beim Wiederherstellen 
der ächten Anwendung Linneischer Namen gewesen ist. Aus 
diesem Grunde dürfen wir uns um so eher seine Bei 


. 


133 


gefallen lassen in solchen Fällen, in denen die Sammlung jetzt 
keine Aufklärung mehr giebt. Als geborner Schwede hat er auch 
in dieser Hinsicht den Vortheil, dass das Feld derartiger For- 
schungen für ıhn meistens auf die Erzeugnisse seines Vaterlandes - 
beschränkt ist. Fir gewöhnlich habe ich mieh damit begnügt, 
durch Hinweisung auf Meigens Werk, als Richtschnur die Arten 
zu bezeichnen, ab ne bei = bekannten Namen auf die eigent- 
lichen Verfasser zurückzugeben, wenn nicht ein besonderer Grund 
war, von diesem Verfahren abzuweichen. Ich gebe zu jeder Be- 
merkung die genaue Abschrift des an die Art gehefieten Zettels 
und bezeichne die darauf befindlichen Warte durch Anführungs- 
zeichen : 


VDestrus. 


Drei Arten von Gastrus egui M2. ‚ mit verschiedenen 
Zetteln versehen, als „bovinus“ „seoliouros“, (siehe die Anmer- 
kung in Faun. Suec. Ed. 1.), „e ventricnlis equi 1759“. 

Ein Exemplar von Destrus bovis Me., bezettelt „hae- 
morrhLoidahs“. 

Zwei Oestrus, „tarandi“ bezettelt, eins ohne Zettel, und 
eine Larve von demselben. 

Ein Original- Exemplar von Oestrus ovis, durch. eine 
spätere Hand „ovis, e deseriptione“ bezettelt, bei zweien hinzuge- 
fügt „Anglia, Hudson“. %) 


Tipula. , 


„L. pectinieornis.“ Das eine bezettelte Exemplar ist Cieno- 
phora atrata, Mg. 9; das andere daneben ist Ct. pee'inicornis 
Mg, d; die Beschreibung passt auf das letztere. 

„2. rivosa“, ein Original-Exemplar mit Zettel, ein ‚anderes 
mit der Bemerkung „Nor wich 17841”; beide sind "Limnobia ri- 
vosa Mg. 

„Quadrimaenlata“, mit Zettel, ist Limnobia annulus Mg, auf 
welche Species Meigen "diesen Linn&ischen Namen in seiner Classi- 
fikation (. 62.. 22 y anwandte. Siehe” auch die: Note zu Linnes 
4-maeulafa in der Syst. Beschreibung 1., 152. 


53. eroeata“, mit Zettel ist Tipula erocata Mg. 2; ein 
zweites, mit Zettel, „L123.“ welches die Zahl ist, unter welcher 
dieselbe Species in Faun. Suec. Ed. I. steht. 

„4. oleracea“, mit Zettel, ist Tip. oleracea Mr. d. 

„d. hortorum“, ist Tip. nubeeulosa Mg. Ein Frag- 
ment; ein anderes Trapment mit Zettel „1125“ (die entsprechen- 
de Zahl im Faun. S.) ist von derselben Art, vermuthlich ein 2. 
Die Abbildungen in Schäffers Icones, pl. 15, f. 3, 4, von Linne 


!) Hudson, Verfasser der Flora anglica, 


“- 
» 


134 
angeführt. (Syst. Nat. Ed. XI., App.), stellen Tip. gigantea 


Schranck vor, Fabrieius, während er die genannte Art "unter" dem 
gewöhnlichen Namen sinuata anführt, schreibt doch Linne die 
genannte Hinweisung nach. 


„6. variegata, mit Zettel, ist Tip. vernalis Mg. R sehr 
verstümmelt. Eiu anderes Exemplar daneben ist Tip. Iateralis 
Mg. d‘. — Dies ist eine sehr problematische Species ; es 
scheint aus den Veränderungen in der Beschreibung hervorzu- 
sehen, dass Linne selbst den Namen nach einander auf verschie- 
dene Insecten angewendet hat. T. varıegata Fahr., mit ver- 
änderter Diagnose und Beschreibung ist augenscheinlich verschie- 
den ; ich elaube diese Art und T. var iegata de Geer (welchen 
Fabr. anführt) gehören zu Tip. imperialis Wg. Die Abbil- 
dung in Schäffers Icones, welche Fabr. auch anführt, (pl. 15 £. 7) 
gehört wenigstens zum Genus Pachyrrhina Macquart. Schranek 
)Fauna Boieca 11. 2297) scheint ebenfalls S. imperialis ge- 
meint zu haben, | 

„7. eontaminata“, mit Zettel, und eins daneben, beide sind 
Limnobia 4-notata Mg., ein drittes Exemplar .mit Zettel, 
„1134“ (entsprechende Nummer) kann ich nieht gewiss für das- 
selbe ausgeben. S. contaminata von Geoffroy (Hist. 1, 558. 
8. und Ent. Paris I. 507-8.) und von Schranck (Faun. B. I. 
2298) scheinen Ptychoptera contaminata Mg. zu sen. Ob die 
Hinweisung auf Schrank Ins. Austr. 863 zu denselben gehört, ist 
zweifelhaft. Die Linneische Beschreibung wird sich am besten 
auf dieselbe Art anwenden lassen. Es ist einige Aechnlichkeit in 
der Vertheilung der Flecke auf den Flügeln bei diesem, und der 
Limnobia, welche wie oben gesagt, in der Linneischen Sammlung 
steht. 

„8. Junata“, mit Zettel, ist Tip. ochracea Mg. d, da- 
neben ist ein 2 von derselben Art, über welehes ich nicht ganz 
sicher bin, ob es ein Original-Exemplar ist. Täp. lunata von 
Fabr. ist dieselbe Art, Die kurze Beschreibung Linne’s brachte 
Meigen natürlich genug dahin, sich für die andere der zwei 
nebeneinander stehenden Arten zu entscheiden. Die Beschrei- 
bungen ‚von Scopoli und Geoffroy werden ebenfalls am Besten 
auf Tip. lunata bezogen. 


„9. pratensis“, mit Zettel, und eins daneben. © Beide Br 

T. pratensis M2. 2: 9 
„1. cornieina“, @ mit Zettel, ist Tip. iridieolor Schum- 
mel, (Schlesische Beiträge II. 101. 47,), wie jener Autor ver- 
muthet hat. Ein anderes “daneben, mit Zettel „1130“ ist ein 2 

sehr beschädigt; zweifelhaft, ob dieselbe Art. % | 

„12. nigra“, mit Zettel, = Tip. nigra, Mg. Zwei Mollbri 4 

mit schwarzen Flügeln, stehn daneben, 


135 


„14. atrata“, zwei, eins mit Zettel. Beide sind Cteno- 
phora atrata. Ma. 2. | 

„14. bimacenlata“, mit Zettel, ist Cten. bimaeculata. 
Mg. 2. Ein & desselben steht daneben. 


„15. annulata“, mit Zettel, ist Limnobia nubeeulosaMg 
ein Bruchstück. Die. Beschreibung passt nicht sehr gut darauf, 
doch kenne ich keine andere Art, anf die sie sich anwenden liesse. 
Linne beruft sich mit Zweifel auf Schäffers Zcones, pl. 48 fig. 7, 
welches Ptychoptera econtaminata ist. T. annulata Sco- 
‚poli (Ent. Carn. 849) ist offenbar von der Linne’s verschieden. 
Der letztere hat diesen Trivial-Namen in der Syst. Nat. Ed. XU. 
No. 28 wiederholt, dies ist ein Druckfehler für annotata, von Linne 
selbst in seinem durchschossenen Exemplar verbessert. 


„16. flavescens“, mit Zettel, ist T. histrio Mg. 9. Die 
Beschreibung ist auf keine Weise charakteristisch, und Scopoli 
bemerkt, dass er dadurch abgehalten worden sei, sich auf T. 
flavescens bei seiner T. lineata (Ent. Carn. 852) zu beziehen, 
welche auch T. histrio Mg. zu sein scheint. 


„17. regelationis“, mit Zettel ist Trichocera id. Mg. 


„19. plumosa“, „20. litteralis“, „21. monilis“, sind verhan- 
den, aber ich kann nichts besonderes von ihnen sagen. 


„26. mareci“, und „1143“ sind beide Bibioe Pomonae Mg. 2 
neben ihnen ist ein JS deiselben Gattung; alle scheinen 
Original-Exemplare zu sein. Die Stellung der Antennen heson- 
ders bei diesen Exemplaren rief wir den Ausdruck „boum eornua 
veferentes“ ins Gedächtniss. Doch da Linng besonders die Glie- 
der als schwarz erwähnt, und sich auf Schäffers Iconen pl. 15. 

1, 2, bezieht, ist kein besonderer Grund, gegen die jetzige 
Auwendung des Namens etwas zu sagen. Fahrieius und nach 
ihm Olivier (Ene. Meth. Hist. Nat. IV. 297) behandeln T. marci 
als das S von hortulana, doch schreibt Fabrieius die Hinweisung 
auf Schäffer auch nach , was sich mit ‘dieser Ansicht nicht ver- 
trägt. T. marcı Schrank Ins. Austr. 877 ist ein zu kleines 
Inseet, um das unsere zu sein. (Siehe unten, unter T. febrilis.) 


„27. brevicornis“, mit Zettel ist Bibio variıpes Mg. 9, und 
neben ihm stehen ein RE und zwei von demselben. Diese 
Species scheint deshalb genügend festgestellt. Die Angabe der 
Grösse in Faun. Suec. könnte spätere "Autoren verhindert haben, 
den Namen als synonym mit Bibio marei zu betrachten, doch darf 
man dabei nicht zu ängstlich verfahren, wenn man die Gewohn- 
heit Linnes kennt, der nur zu oft =. ist, Musca domestiea, 
Pulex oder Bediculus bei Grössenangaben zum Grunde zu legen. 
Fabrieius und nach ihm Olivier ie: dies als das f von T. 
ferrugata L. = flavicornis de Geer, angesehen. 


136 


„29. febrilis“ eins wien und zwei andere, sind Bibio 
‚marci Mg. (2) und scheinen auch als solche im Allgemeinen an- | 
 geschen worden zu sein. (Geoffrey Hist. I. 570-2, — Ent. Par. 
1. 511. 2. (Fahr. E. S. IV. 250. 79.) Schrank, Ins. Austr. 878, | 
(Olivier, Enc. Meth. IV. 298. 3.) bis zuerst Meigen in seiner 
Classifieation es für Dilophus vulgatus (Syst. Beschr. 1. 306. 1.) 
erklärte. Die durch Linne angegebne Grösse schliesst diese Be- 
‘stimmung aus. Die erste charakteristische Beschreibung des ge- 
nannten Dilophus ist von Olivier, (Ene. Meth. IV. 299, 9, Bibio 
nigrita.) Er und Meigen berufen sich auf Tip. marei, ‚Schrank 
Ins. Austr. Dieser Autor führt die Art sanz entschieden als "Ti- 
pula foreipata auf, in Fauna Boica 1. 2339, ohne sich auf sein. 
früheres Werk zu beziehen, vielmehr citirt er Fahr. dessen Tip. 
foreipata ein Molohrus zu sein scheint. Harris (Exposition of 
English Insect. A. D. 1783.) pl. 22. f. 7., 8., Parvus, wird ven | 
Stephens auf diesen Dilophus bezogen, (Syst. Catalogue 8120) 


aber dies ist ebenfalls sehr zweifelhaft. Oliviers Trivsat-Nanie RN 
hat ın jedem Falle das Recht, für den gemeinen Dilophus beibe- u} 


halten zu werden. 

„31. hortulanus“, und 1.1147“ ein "und 2 2 Bibio hortu- 
Janus, Mg. 
| „32. phalaenoides“, die Nadel ıst da, aber das Thier zer- 
stört. Am Ende des Genus Tipula stehen verschiedene unbe- 
nannte Exemplare, unter ihnen sind drei d' ven Bibio Johannis 


Mg.; — ein d’ und zwei 9 vom Bibio nigriventris Haliday. (@, — 
d = B.albipennis Mg. = B. lacteipennis Zetterstedt;) ein 
Ryphus punctatus Me; — ein d* Chironomns bifaseiatus Me8,., 


und einige andere von demselben Genus, und eine Tachydromia 
arrogans, Mg. an falscher Stelle. 


t 


e Musca. 


— „plebeja“ mit Zettel, ist TThereva plebeja Mg. JS, dane- 
ben zwei J'und ein 2 (kopflos) derselben Gattung. 


„illucens‘“ mit Zettel, ist Midas filatus Fabr. nicht 1: 
metia illucens, wie Wiedemann angiebt (Dipt. Exot. 11. 22.) Linne 
beschreibt es aus der Sammlung de Geers, der es auch abgebil- 
det (VI. pl. 29 tie. 6), aber den Linneischen Namen falsch ange- 
wendet hat. 


„chamaeleon“, mit Zettel, ist Stratiomys potamida Mg. d’ 9; 
und ein 3tes, „Anglıia, Hudson“. Die Beschreibung passt auf die 
letztere Art. Linng bezieht sich auf Schäffers leones pl. 14. f. 16. 
(daselbst ist keine solche Abbildung, ohne Zweifel ist fig. 11 
gemeint) die in einer Stellung &ezeichnet ist, welcke die ZN 
nung des Abdomens theilweise verbirgt. Sie scheint entweder eine 
kleine Str, urang, oder Str, riparia "Ma. vorzustellen. Aerteretent 


137 


findet es zweifelhaft, ob Linne chamaeleon Mg. oder furcata meinte. 
Von den letzteren ist kein Original- Exemplar in der Sammlung, 
sondern eins mt Zettel, „Anglia Hudson“. Geoffroy, Hist. IH. 
479. 1, (siehe Ent. Paris. I. 466. 1.) hat klar und deutlich cha- 
maeleon beschrieben, und de Geer bezieht sich auf Schäffers Icones 
pl. 59 f. 3—4, welches dasselbe vorstellt. Reaumurs Abbildung, 
(V. pl. 25. fig. 7) auf die Fabr. sich bezieht, ist postamida ähn- 
lieber. Harris, pl. 11. fig. 1. hat diese letztere als chamaeleon ab- 
gebildet, und hat eine Abbildung (2 auf demselben Blatte) von 
Str. fureata gemacht, unter dem Namen singularius. Rossi, wie 
lliger bemerkt (Faun. Ent. 800 Edit. U., 431.), scheint fureata 
für eine Abart von chamaeleon gehalten zu haben, unter welchem 
Namen Panzer, (Fn. Germ. 8. 24) sie abgebildet hat, wie Zetter- 
 stedt bemerkt, Dipt. Scand. 135. Schrank, Ins. Austr. 866, der 
‚Geoffroy’s deutliche Beschreibung ceitirt, wird wohl Meigens 
_ Chamaeleon gemeint haben. . 


0 54. mieroleon,“ mit Zettel, und ein zweites, heide 2 passen 
gut genug auf Meigens Beschreibung, (Il. 140. 8. und VW. 
346.), und Erei (Dipt. Scand. 137); de Geers Abbildung 
(IV. pl. 9. fig: 1, 2,) kann dasselbe vorstellen. Miller, (Prodr. 
 Zool. Dan. 2083) bezieht sich auf Schäffers lcones pl. 12 fie. 11; 

was diese betrifft, siehe die Anmerkungen unter der letzten. Spe- 
cies.  Schranks Species (Ins. Austr. 837) ist zu gross, um 
Microleon zu sein, und ist wahrscheinlich Str. strizata Ms, da 
er sich auf Geofroy, Hist. 1l., 480 bezieht. (Rossi, Faun. ete. 
11. 279—280) hat beide Microleon und strigata, und riehiig, wie 
es scheint. Meigen hielt sie zuerst für identisch, (III. 141.) näm- 
lich für Str. riparia. Str. annulata Me. scheint mieroleen sehr 
nahe zu kommen, aber mehr Gelb auf den Beinen und dem Ah- 
domen zu haben, dessen letztes Segment einen dreieckigen Fleck 
dieser Farbe statt des blossen Randes von-microleon hat. 


„5. hydroleon,“ mit Zettel, ist Str. hydroleon Mg JS, dane- 
ben steht Str. viridula Mg. S. 


„6. trilineata,“ = Oxycera trilineata Mg. 2. 


„hypoleon“, zwei Exemplare, die Nadeln beide durch den 
Zettel gesteckt, das der Mitte davon am nächsten steckende ist 
die gelbe Varietät von Oxycera trilineata, welche I,oew (Ent. Bei- 
träge I. 17.) als das Linneische Insect bezeichnet hat. Das an- 
dere ist Oxycera pulchella Mg. (= Musea rara Scopoli). 


„pantherina“ mit Zettel, ist Nemotelus id. Mg. 


_ „Morio 7,“ mit Zettel, ist Anthrax semiatra Mg. Schäffers 
Abbildung, (Tcones pl. 53, fie, 3), welehe Linne eitirt, scheint 
A. pandora Mg. vorzustellen‘, . 


138 | 


„denigrata ex deser.“ Ohne Kopf; anscheinend ein Ori- 
ginal- Exemplar, aber durch eine andere Hand mit Zettel versehen, 
ist Anthr. bifasciata Mg. Nahe dabei steht A. acthiops 
Fabr = punctata Mg. 

„maurus 8° mit Zettel, ist A. fenestrata Me. 
 „elivipes“, so benannt, ist Beris elavipes, Mg. d, ein an- 
deres Stück mit einem gedruckten Zettel, „3 elavipes“ ist ein 
Fragment derselben Art. | 
- „hottentotta 9.“ kopflos, ist Anthr. flava Mg. Daneben steht 
Thereva nobilitata:Mg. d‘. | h | 

'„fenestrahs‘, „63« und 

„tarda“, Beide sind Scenopinus fenestralis Mg. 

„scolopacea“ und zwei andere, sind Leptis scolopacea, Mg. 
SZ und ®. 

„tringaria“, = L. tringaria, Mg. cd. 

„34. diadgma,‘“ mit Zettel, ist Medeterus rostratus Mg. „Altıs 
immaculatis“ stimmt ebenfalls besser mit diesem überein, als mit 
dem Inseet, auf welches Fahr. den Namen angewend«t hat, indem 
er die Diagnose verändert, nämlich Leptis dienen Ms., welche 
gegenwärtig pieht in der Sammlung ist. Jedoch bekam Linne 
sein Inseet von Fabrieius. Nachdem der Trivial-Name diadema 
in seiner ersten Anwendung nachgewiesen ist, kann diese 
Leptis denselben Trivial-Namen dennoch behalten, weil Fabr. 
sie von Musca in seiner Spee. Ins. (A. D. 1781) getrennt hatte, 
ehe sie unter einem andern Namen beschrieben war. Geoffroy 
hatte sie zwar in der That schon beschrieben, A» D. 1762 (Hist. 
1. 535. S0.) aber benannte sie nicht, nach der Binomischen Me- 
thode Linnes vor 1784, (Ent. 1. 497, S5 Musca longipes) und 
dieser N Name war schon vorher von Scopoli gebraucht wer- 
den. (Ent. Cara. 902.) Das nächste Synonym, das ich finde, 
ist Bibio tipuliforınis, Schranek Fna. B. III. 2372. Schranck hat 
wirklich Rhagio diadema, ib. 2393, wofür er Fabr..eitirt, aber er 
scheint, indem er sich auf seine Musca diadema Ins. Austr. 598 
beruft, welche als ein Synonym betrachtet werden muss, da er, 
eben wie Fahr, thnt, Linne citirt, ein anderes Inseet gemeint zu | 
haben, vermuthlich Leptis Hr Me. 

„anilis,“ drei, eins mit Zettel, = Thereva anilis Mr. 

„ronopsoides, 13.“ mit Zettel, (kopflos) ist Syrphus c0- | 
nopseus Mg. , doch ist es entschieden, dass Linn& seine Beschrei- 
bung über Ceria conopsoides Mg. machte, welehe nicht in der 
Sammlung ist. Er eitirt Reaumur IV. pl. 33 f. 12, 13, wo ein ı 
Conops a ist, welchen er selbst als Conops maeroce- 
phala (Fn. S. 1. 1902) angeführt hat. In dem letzteren Genus hat 
er sich zweimal auf die Achnlichkeit von Musca conopsoides hezogen. | 
2 „leueopa“ mit Zettel, ist Hermetia illucens „ Wied, ‚wie die- 
ser Autor selbst anführt. (Dipt. Exel. II. 22, 


z 


139 


„neetarea,‘“ mit Zettel, ıst Sratopse notata Mg., womit die 
Beschreibung (Syst. Nat. XM. 983. 24.) auch übereinstimmt. 
Diese Species erscheint deshalb zweimal in dieser let-ten Aus- 
gabe, denn Tipula notata, ib. 977, 50.) trotz der unbezeichneten 
Grösse (Fna S. 1773) kann kaum etwas anderes sein, 

„13. melanopyrrha, n. sp.“ gedruckter gr drei Exem- 


„ 


a daneben, eins bezettelt, „England, J. E. 1) ist dasselbe, 
wie das folgende. — Förster, Nov. Sp. Ins. Bes I. ist gemeint, 


welches Stephens (Syst. Catal. 8691,) anführt als Varietät von 
bombylans? Schäffers Icones, pl. 10. f. 6, scheint richtig bei 
diesem Inseet citiıt zu werden. . Ich habe Stücke von bombylans 
gesehen, die verhältnissmässig noch kleiner waren, mit demselben 
blassen durchsichtigen seufellum ganz deutlich wie auf jener Ab- 
bildung. Müller Prodr. 2093 hat hiermit übereinstimmend diese 
Abbildung (6) wie auch die nächste für seine Volucella so- 
aora (= M. bombylans L.) eitirt. 

| „14. bombylans, “ mit Zettel, ist Volucella id. Mg. 2. Da-, 
I neben sind zwei Volucella plumata, Mg. 9, jetzt gewöhnlich als 
eine Varietät der ersteren angesehn. 

„15. mystacea“, = Volueella mystacea M2. 

„16. Lapponica,“ —= Sericomyia Lappona Mg. 

„17. pendula,“ mit Zettel, und 2 andere, eins mit „Anglia 
Hudson“ bezeichnet, sind Helophilus pendulus Mg. 

„18. Noralis,‘“ mit Zettel, (das Abdomen fehlt) ist Erisfalis 
florea Mg. JS, das ? steht daneben. 

„19. nemorum‘“ mit Zettel, und ein anderes, sind Eristalis 
id. Mg. 2; ein drittes ist Eristalis eryptarum Mg.; darunter stehen 
noch zwei nemorum und ein grösseres Stück mit Bemerkung 
„Seething 1797.“ 

„20. arbustorum“, mit Zettel, und ein anderes, sind Eristalis 
tenax, (var. mit einem hellen Streifen auf den Abdomen) 2 und 

J, die Beschreibung das letztere. Schranck, (Ins. Austr. 902.) 
scheint dasselbe gemeint zu haben, nach der angegebenen Grösse. 
Fabr. (Ent. Syst. IV., 386. 30.) schreibt nur die Linneische Cha- 
rakteristik ab. Rossi, (Fna. Etr. I. 285) beschreibt ein kleineres 
Inseet, welches Eristalis ärbustorum Mg. sein kann; Illiger hielt 
es für Er. nemorum 9. Müller Prodr. 2046 citirt Schäffers Ie. 
pl. 17, fig, 5, welches eine Sachina Mg. ist. 

„2l. tenax,“ mit Zettel, und ein zweites Exemplar, beide 
Eristalis tenax Mg. 9, mit den verwischten Streifen am Abdomen. 
Conops vulgaris und fusens, Scopoli (Ent. Carn. 969, 961) stellen 
diese beide Formen von Erist. vor. 

„22. Intriearsa,“ = Eristalis id. Mg. 

23, oestriformis, “ mit Zettel, (i. e. oestracea Fn, 11. 1801) 
ist Erist. apiformis Mg. 9. Ein anderes Q und ein f derselben 

!) i. e, James Edward Smith. 


110 


Art daneben. Die Anwendung des Namens auf Syrphns oestra- 
ceus Mg. ist offenbar irrig. Vielleicht gab Linne durch seine 
Grössen-Ang abe zu dem Irrthum Anlass. Er führt Schäffers, Ic. 
pl. 10. £. 6 an, welches Bild jedoch eine Volucella vorstellt Ciche 
oben, musea melanopyrrha). Fahr, 1). und de Geer scheinen beide 
den Linneischen Namen rich'ig angewendet zu haben. Die erste 
Ahbildung und Beschreibung von S. oestraceus Mg., welche ich 
eitiren kann, ist die ven Harris, pl. 32, fig. 32, da. er nicht die 
Linneische binemische Methode hefolgt, so hat "der Trivial-Name 
rupestris, Panzer, (Fn. Germ, 59,13.) die Priorität. 


„24. fallax,“ = Milesia id. Mg. 9. 
„29. lJucorum,‘“ = Syrphus id Ms, d. 


„26. sylvarum,‘“ mit Zettel, und ein anderes, sind Xylota 
-1d. Mg. 3 s 


„bicineta,“ mit Zettel, ist Chryanloxum id. Me... Ein |) 
anderes 2 (ohne Kojf) und ein g* daneben. 


„sesquimacvlata“ (später verworfener Name) ist ebenfalls 
bicinetum 9. 


"28. areuata,“ mit Zettel, ist Chrysotoxum id. Mg. 9; und | 
das Ö steht daneben, auch ein anderes 2 bezeichnet, „Anglia | 
Hndson“. Doch ist es klar, dass Linne in seiner Beschreibung } 
eine andere Species meint, währscheinlich hortense, Mg, oder mar- 
einatum Mg., welches leitete Panzer als Syrphus arcuaftus (Fn, | 
Germ. 1. 10.) abgebildet hat. Fahrieius scheint zuerst den Na- | 
nen falsch angewendet zu haben, indem er Geoffroy Hist. II. 506, 
28. anführt, welches Chrysoroxum areuatum Mg. ist, wobei Geoffroy | 
Sanz richtig auf musca festiva L. verweis!t. “De Geer wendet den | 
Namen wie Fabr. an, während er Chrys. marginatum Mg. unter 
dem Namen mnsca faseiolafa hat (V1., 122. 13,21. 7 DI 20 
Schranek (Fna. Boica, 111. 2407.) scheint es richtig angewendet 
zu haben. Geoffrey, Hist. Tl., 507, 29 (und Ent. Par. 1. "479, 30, | 
Musca interseeta ) meint vermufhlich ebenfalls Chr. hortenses 
Miüller’s Insert (Prodr. 2020.) ist zweifelhaft, ist aber nicht areu- | 
atum Mg., welches er bipunctata_ nennt und (ibid, 2041) Geoffroy’. 
Beschreibung anführt. # 


Ä „29. mutabilis,“ mit Zettel, ist Sericomyia borenlis, Ms. d.! 
Daneben ist Mierodon mutahilis Zett, (= apiformis Mg.) ein d, 
ohne Kopf. | 


u nn Eis doch zweifelhaft, ob er nicht hiervon abwich in dem Sysk« | 
| Antl. (240. 34. Eristalis oestraceus,) siehe Meigens Bemerkun- 
gen III. 280, 


' 
\ 
! 


141 


„39. ichneumonea,* ist eine Loxocera, ın schlechtem Zu- 
stande. zu konnte die Species nicht mehr bestimmen. 2) 

„gl. diophthalma,“ = Milesia id. Zett. 9. = Mil, saltaum 
Ms. Tihnse führt Schäffers Ieones pl. 77. f. 4 an, welches Cal- 
limorpha dominula ist. Ich glaube, dass eine X. hier darch Irr- 
'thum des Druckers weggeblieben ist, und das gemeinte Bild 87, 4 
war, welches jedoch ein Chrysotoxum torssehk, wahrscheinlich 
Chr. marginatum; es ist eine schlechte Abbildung, indem die 
gelben En des Abdomens als ganz uhnälerhrechen vorgestellt 
sind; es giebt eine bessere Abbildung von de Geer, auf welche 
oben Bezug genommen ist, und von Hariis, pl. 15. 8. 15. Für 
diophthalma hätten sollen Icones pl. 17. f. 8, 9. eitirt werden, 

„32. vespiformis,‘* mit Zettel, und eins dancehen — Mil, id. 
Zett. S 2, nicht Syrphus vespiformis, Pz. Fn. G. 90, 19, (= 
Mil. apiformis, Zett.) 

„33. festiva,‘“ mit Zettel, ist Syrphus festivus M&., ein an- 
deres Then Art daneben, der ein Syrphus ornatus Me .,„ eben- 
falls festivus Mg., hezettelt „Anglia Hudson“, Hier jr: offenbar 
ein Irrtham. Linne’s Beickiäikemg: stellt ohne Zweifel ein Chry- 
soloxum vor, und ist richtig og Se opoli angewandt worden (siehe 
"Rossi Fn. Kir. Rd. 87° 11. "44 1469, Au von llliger.) Ob es 
auf arcuatum Mg. oder auf ae! he (Ent. Zig. 1, 139.) 
angewendet oc. müsste, Ist nieht leicht zu bestimmen, da der 
ae "hied zwischen Beulen nur klein ist. Scopoli’s Conops festi- 
vas, (Ent. Carn. 964) und Geoffroy’s Inseet. (Rist. U. 506, 28 
und. Ent. Paris. 11. 479, 29, Musca festiva) welche gar kein 
Schwarz an den Beinen Ang scheinen beide Chr. areu: tum zu 
sein. Aus demselben Grunde könnten wir auch Liune eiliren, 
aber die Zeichnung des Bauches, die er anführt, passt besser a. 
Chr. vernale. Jedoch nähern sich die den vorderen Fleken 
in areuntum bedeutend mehr, als das hintere’ Paar, so dass sie 
des Contrastes halber wohl als ein unterbrochener Streifen geschil- 
dert werden können, und es ist nichts Auffallendes, wenn Linne 
unterlassen hat, one Unterbrechung speeciell anzugeben, Fahr. 
scheint zuerst den Namen festiva schlecht angewandt zu haben, 
indem er Geoffroy Hist. I. 505, 27, pl. 18, 3 (Ent. Paris. 1 
478, 28, Musea vespiformis) anführt, welches Syrphus ornatus 
Ms. ist. De Geer eitirt in gleicher Weise die Linneische festiva 
als seine Musca citro-fasciata, welche cher S. festivus zu sein 
scheint, und welche Fahr. ai anführt. (Ent. Syst. IV. 300, 
82). Musca festiva Schranck (Fna. B. 11. 2488,) scheint FERN 


2) Anmerk. Schrancks . ichneumonea, Ins. Austr, 911, — 
von ihm selbst in der Fnu. RB. (111. 2414.) angeführt als ein Syno- 
nym seiner musca elongata, we Ascia podagıica, Mg.) wobei Mei- 
gen ihm folgt, ist offenbar weder diese, noch überhaupt eine 
Loxocera, sondern Sepedon sphegeus Mg. ‚ 


142 | ro | j “ 
ein Syrphus zu sein. Linne "hat keine Abbildung angeführt, 6 


wohl nach Meigens Angabe Schäffer im 1. Theile der Teones so- 
wohl Chrysoioxum arcuatum, (pl.-73, f. 8) als Syrphus festivus, 
(pl. 36, f. 9, 10) abgebildet hat. Die letzte Bestimmung bezweifle 
ich. . Das abgebildete Insect scheint mir ein eigentlicher Syrphus 


zu sein, während festivus zu dem Untergenus Doros gehört. 
Harris hat Chr. areuatum (pl. 15.16) und Testivns (pl. 15 £ 17) 


abgebildet, und hat noch von dem Leizteren S. ormadus Ms. pl. 15 


f. 19) unterschieden und abgebildet. 
„34. erratica,“ mit Zettel, schien mir hei Varielät von 


Syrphus grossulariae Mg. Ich schrieb die folgende kurze Be- 
schreibung nieder. — Hypostomatis villa fasca eum fronte non | 
eonnexa: abdomen faschis secunda et terlia postice emarginatis: 


femora antiea basi, “intermedia ad dimidiam usque, postiea tres 
partes, nigra. Tibine posticae annulo fusco. Tarsi anteriores has 
et articulo ultimo fulvis, medio fusci, postici nigrofusei metatarso 


rufeseente. Nahe bei diesem steht ein Exemplar von Chrysotoxum | 
hortense Mg. mit einem ganz gelben Seutellum. Es ist offenbar | 
falsch gestellt, und ist das einzige Stück in der Sammlang, wel- 


ches Musca arcuata L. repräsentirt. 


„35. glaucia,“ mit Zettel, und ein anderes —= Scaeva glau- | 
eia Zeit. —= Syrphus nobilis Mg. Conops glaueius Scopuli, Ent. 
Carn. 966, scheint dasselbe zu sein. Fahr. wendete den Namen 
zuerst auf Syrphus glaueus Mg. an, (von Fanzer abgebildet, Fna. } 
Germ 104, 16) = Scaeva mutata Zett. = Musea laternaria, | 


Müller, Prodr. 2040, welcher Trivial-Name die Priorität hat. 
„36. no.tiluea,“ = Pipiza genieulata Me. 2. 


„37. gibhosa“ = Oncodes gibhosus Erichs. (Henops id. Mg. | 
Syst. Beschr.) i l 

„38. ribesii“, mit Zettel, und zwei andere = Syrphus id, 
Ms. Q. 


„39. pyrastri,“ mit Zettel, ist Syrphus id. Mg. JS (kopflos) | 


daneben ein anderes d', ein 2 und die Puppe. Fin anderes ist 


bezeichnet „Anglia Hudson“. 

„40. transfuga,“ Segnelscht, und flach gedrückt auf einem 
Papier ‚ ist Helophilus id. Mg. 

„Al. menthastri,“ mit Zettel, ist Syrphus id. Mae. 9. Da- 
neben st S. taenitas Me. 22 

„42. Seripta,“ mit Zettel, ist Sphaerophoria seripta, Zeit. d. 
Daneben ein anderes ' und ein unbestimmtes Bruchstück. 

„43. mellina“, mit Zettel, ist Syrphus peltatus Mg. 9. Da- 
neben zwei 9, anscheinend S. mellikuns Ms. und ein anderes, S. 
sealaris Mg. 2 Anm.: Zetterstedt bezweifelt die Haltbarkeit 
des Unter schiedes zwischen den letzgenannten zwei Species Meigens, 


j 


/ 
| 
| 
| 


143 ° 


„aa. pipiens,® mit Zettel, ist Syritta pipiens, St. Targ. 2 
Abdomen u. s. w. verloren; daneben zwei f, von denen eins 
ohne Kopf. 


„45. s»gnis,“ mit Zettel, und zwei andere, alle = Xylota 
id. Mg. R | 
„46. femorata,“ = Xylota id. Zett. = Syrphus volvulus Fahr. 
grossipes,“ —= Hybos funebris Mg. 
„saltatrix,“© —= Chlorops taeniopus Mg. Wahrscheinlich 


hatte Linn dies Stück vor sich, als er in der Beschreibung im 
Syst. Nat. (X11. 988,60) den Charakter „femora postica erassa“ 
aus der Fna. Suee., welcher auf eine Meromyza Mg. deutet, aus- 
liess. Auch Geoffroy (Hist. 11. 508, 31 — Ent. Paris 1. 480, 
32, Musea saltatrix) beschreibt einen Chlorops Mg. 


„A7. inanis,“ = Volucella id. Mg. 

„48. pellueida,“ = Vol. pellacens Mg. ein zweites Exempl. 
mit Bezeichnung „Derbyshire, 1792.“ 

„49. meridiana,“ = Mesembrina id. Mg. 

„50. eaesar,“ mit Zettel, ist Musca Caesar Mg. 9. Dane- 
ben Museca illustris, Mg.? 2; ein anderes == Musea eaesarina, 
Scop. (Ent. Carn. ee cornieina, Fahr. ? Zett. = taesarien 


Mg. = chloris, Hal. Curtis Br. Ent, 549 fig.) 


„Dl. eadaverina,“ mit Zettel, und eins daneben, scheinen M. 
eaesar var. zu sein, und beide unreif. Gewiss nieht M. eada- 
verina Me. = = Pyrellia id. Desvoidy. 


„52. mortaorum,“ = Sarcophaga id. Mg. I". 
„92. vomitoria,“ = M. erythrocephala Mg. = Callipkar.. 


vomitoria Desvoidy. 

„53. Carnaria,“ = Sarcophaga id. Mg. 

„54. domestica,“ mit Zettel, ist Musca hortoram, Fall’n, 
nach welcher die en venommen scheint. Daneken ist 
Anthomyia assimilis Mg. JS. Kein Exemplar der gemeinen Haus- 
fiege ist in der Sammlung, obwohl Linne dieselbe vorzüglich bei 
seiner PaaRke uns im Auge hatte. 


„maenlata,“ = Musca id. Mg. 


„albifvons,“ mit Zettel, und eins daneben, sind Mnchäie la- 
teralis Mg., mit welchem die Beschreibung in Fauna S. über- 
einstimmt. Neben diesen sind Öcyptera brassicaria Mg. 9, und 
Dexia compressa Mg. 2, die letztere kopflos. 


„sepulchralis, mit Zettel, ist Eristalis id. Mg. Daneben zwei 
Exempl. im schlechten Zustande, anscheinend Musca rudis Mg. 2. 
Weiter zwei Exempl., bezettelt „Anglia, Hudson“, dieselben wie 
der Typus, 


u >» 


“ r « a ‚1 ’ J 
BE... ee ar 
Ye 


tikera,” mit Zettel, ist T china fe a, Me. Daneben MP. pras- | A 
eeps Mg.?; und eine: ande Speci nee ls T. ferox: in 
dem Brnschen Museum Stand, aber welche die ersten zwei Glie- 
der Antennen rostroth hat, ebenso die Palpen. Diesen nahe steht 


ein Ex. (Original ?) von Gonia auriceps Mg. ohne Zeiteh „is; ] 
 „grossa,“ == Tachina id. ‚Ms. Se 4%, 
„rotundata,“ = Gyınnosoma id. Mg. uns REN, 
„tremulae,“ —= Tachina id. Mg. 
„Iarvarum,“ mit Zettel, und ein anderes, vielleicht = Ta- 


china id. Mg. Re 
sradieum, “ ein schlechtes Exemplar, unkentähh, aber nicht 
Anthomyia id. Mg., da das Iimienförmige Abdomen schmal, und 
der Mundrand nicht vorragend ist. | 
„eanicularis,“ = Anthomyia id. Mg. 
„lateralis,“ dasselbe wie das vorbergehende. 
„eoemeleriorum, “ ohne Kopf, und sonst in schlechtem Zu- 
stande, wahrscheinlich Chrysogaster id. Mg. Daneben zwei Chi- 
losia, in schlechtem Zustande, die eine kopllos. | 
„pluvialis,* = Anthomyia id. Mg. JS. 
„subsultans,,, mit Zettel, ist Phora mordellaria, M&. Dane- 
ben ein Fragment einer andern Phora, anscheinend ug Me. 
Ich sehe keinen Grund, hier einen Irlbans zu vermuthen. 


„roralis,“ ein ee Bruchstück einer Chilosia, (Eristalis 


Zeit.) 
„serrafa,“ - mit Zettel, = ee id. Zett. (nicht M2.). 
Daneben ist ein Bruchstück von einer Senltophaga Mg. 


„ineteorica,“ eine Anthomyia Mg., mit ee Abdo- 
men, deshalb nicht eine Hydrotaca Desvoidy's. 


„putris,“ mit Zettel, ist Lonchaea vaginalis Ma. d. Da- 

neben ist Sepsis eylindriea Mg. d. | 

„frit.“, drei Exempl. auf Karte geklebt, mit einer Puppe, 

Di em vastator. und granaria GR (Musca hordei Bjerkan- 
dr Act. Holm. 

„eupraria,“ mit Zettel, ist ein Bruchstück, —= Sargus in- 
fuscatus Mg. Daneben zwei Exempl., und ein ätes, bezettelt | 
„Anglia Hudson“, welche S. euprarius Mg. sind. Geoffroy und 
de Geer beschrieben letzteren als cupraria; Fahr. Schrank, 
(Ins. Austr. 944.) und Rossi (Fn. Etr. 11. 309, 1513.) welche sie 
eitiren, scheinen dieselbe Species zu meinen. "Seopoli hat diese 
als Musca violacea beschrieben, (Ent. Carn. 915) so dass seine 
M. cupraria (ibid. 911) erihinden sein muss, lch würde es für | 

das &° von Sargus formosus Mg. halten, das er unmittelbar. vor- ' 
her beschrieben ‚hat, aber die Farbe der Beine weicht ab, Harris, | 
pl. 11, f. 7, (bis,) scheint Sargus flavipes Mg. 2 J’ vor sich ge- | 


Kr re at 


habt zu haben, nicht aber sonne auf den sich Stephens zwei- 
felnd bezieht. em Catal. 8158.) 

„polita,“ mit Zettel, ist Chrysomyia polita, Zeit. d. Da- 
neben ein Pärchen eier Sper -jes. 

„viduata,“ mit Zettel, ist ein Paragus, eine zweifelhafte 
Species. Folgendes merkte ich dabei an: Frons et hypostoma 
eoeruleo-viridia, Navo-pubeseentin.  Antennae nigrae.  Femora 
summo apice, tibiae summa basi ferrugineae, tarsi fusei. Da ich 
des Abdomens nicht besonders gedacht habe, wird es ohne Flecken 
sein. Daneben ist eine Chilosia, eine zwörfelhafte Spevies. 

Am Ende des Kastens sind ausserdem die Fragmente von 
drei Authomyiae, unbenannt. Ein Exemplar von Clitellaria ephip- 
pium Mg. ist als ein später hinzugefügtes bezeichnet. 

Hiermit endete die gegenwärtige "Untersuchung, meine fer- 
nere Arbeit wurde, wie oben erwähnt, zu meinem Bediiem abge- 
kürzt... Ich beabsichtige für diesmal nicht eine Untersuchung an- 
zustellen über irgend welche der Linneischen Arten, welche nicht 
in der Sammlung sind, wie sie jetzt besteht. 


Ich rei mit srösster Hochachtung 
Ihr sehr ergebener 


Alex. H. Haliday. 
Universitäts-Museam Dublin, 21. Februar 1851. 


—— I 


Hepidopterologische Bemerkungen 


von 
Gt, 167 Telier. 


l. Thais Polyxenx 


Wie man auch diese Art aus der Raupe erzogen hat, so ist 
doch meines Wissens noch nirgends die Anheftunzsart der Puppe 
bemerkt worden, obgleich sich Polyxena und wahrscheinlich das 
Sanze Genus Thais darin von allen bekannten Schinetterlingen 
unterscheidet. Da die Abbildungen von Polyxena und Cassandra 
bei Hübner, von Cassandra hei Freyer, von Cassandra und Me- 
desicaste bei Boisduval einen Faden um den Leib der Puppe, wie 
bei Papilio und Pontia zeigen, so vermuthe ich, dass alle Be- 
obachter — Herr Freyer ausgenommen, der sein Bild aus Hübner 
copirt hat — die wahre Anheftungsweise fir einen Zufall ange- 
sehen und nach ihrer Ansicht berichtigt haben. 

Die Puppe von Thais Polyxena hat den Faden nicht um 
die-Mitte des Leibes, sondern derselbe ist zu beiden 
Seiten desGesichts an dieHaftfläche gesponnen und 
über die Stirnspitze hinweggezogen. Da die Stirn sehr. 
niedrig liegt, so folgt daraus, dass dieser Faden, der die Puppe 


10 


146 h Se 


in fast unveränderlicher Lage erhält, kürzer ist als der bei Pa- 
pilio ete., dass er also gar nicht um den Leib gelegt werden könnte, 
ohne tief einzuschneiden. Da ferner eine glatte Stirnspitze, we- 
nigstens beim Abstreifen der Raupenhaut, die augenscheinliche 
Gefahr bringen würde, dass der Faden sich zugleich mit abstreift, 
und dass also die Puppe sehr oft nur am Schwanzende hinge und 
folglich von jedeım Windstosse hin und her bewegt,würde, so ist 
auch diesem Unfalle dadurch vorgebeugt, dass die Stirnspitze eine 
Menge Hornhäkchen hat, in welehe die einzelnen Seidenfädchen, 
aus denen der ganze Faden besteht, sich fest verwickeln. Freyers 
Abbildung deutet diese Häkchen an, während die Hübnersche 
keine Spur davon zeigt. Auch an der Puppe von Medesicaste 
hei Boisduval ist eine Andeutung nicht zu verkennen. Bei ge- 
nauerer Beobachtung ist der Stirnkesel doppelt oder vielmehr bis 
auf den Grund gespalten und an der Spitze, der Seite und dem 
Rücken (auf diesem am reichlichsten) mit dunkelroth-hraunen, ge- 
krümmten, sperrigen Häkchen bekleidet. Es ergieht sich also aus 
dieser Beschaffenheit der Stirn und der Kürze des Fadens, dass 
die Anheftung des Fadens, wie ich sie angegeben habe, die na- 
türliche für Th. Polyxena ist. 


| 
| 


'Zu beobachten bleiht nun noch, wie die Raupe bei der An- | 


ordnung des Fadens verfährt, damit er auch wirklich beim Ab- 
streifen der Kopfhaut sich über die Häkchen legt. 


Von einer Anzahl Puppen, die ich von Herrn Mann erhielt, 


erschien ein weiblicher Schmetterling schon am 23. Novhr., ohne | 
dass jene der Ofenwärme ausgesetzt gewesen waren. Sie blieben | 
den ganzen Winter hindurch an der derselben Stelle stehen, näm- 
lich nahe am Fenster, wo sie an dem Genuss der Ofenwärme | 
durch einen davorstehenden Schrank sehr gehindert, dafür aber | 
der Einwirkung der Mittagssonne ausgesetzt waren. Von ihnen | 
entfaltete sich zuerst am in. Febr. ein Männchen, dem in Zwi- 
schenräumen von ] oder 2 Tagen mehrere Männchen und Weib- | 
chen folgten. Jetzt, zu Anfang März, zeigt sich bei einigen der | 
übrigen Puppen die Flügelzeichnung deutlich - durchscheinend, bei 
andern scheint die Ausbilduug noch sobald nicht vor sich gehen | 
zu sollen. Der ausgekrochene Falter giebt einen schmutzig in- 
carnat-gefärbten, wässrigen Saft von sich. Die Flügelhaltung ' 
in der Ruhe hat etwas Auffallendes, der Innenrand der Hinterflü- 
gel ist nämlich sehr weit vom Hinterleibe entfernt. Es kann aber | 
sein, dass, wenn der Falter sich im Freien, zu seiner gewöhnli- | 
chen Zeit entwickelt, er auch eine weniger mit der von Geom. 
Zebraria übereinstimmende Flügelhaltung. annimmt... Denn auch‘ 
iin wärmston Sonnenschein war er wenig zuermunlern, geschweige 


denn zum Fluge zu bewegen, er befand sich in einem ihm 


nicht zusagenden Zustande, _ | 
| 


147 


Auch Herm Prof. Hering ist schon im Herbst eine Polyxena 
ausgekrochen. Hiernach lässt sich annehmen, dass derselbe Fall 
auch im Freien nicht ungewöhnlich ist. Und da Duponchel die 
Puppen von Medesicaste mehrere Jahre unverwandelt besass, so 
ist zu vermuthen, dass auch von Polyxena manche erst 1 oder 2 Jahre 
später als gewöhnlich zum Schmetterlinge sich ausbildet. Die 
österreichischen Lepidopteroiogen sollten zum Vortheil der Wissen- 
schaft ihre Beobachtungen mehr bekannt machen als bisher. 

Ueber die specifische Verschiedenheit der Polyxena von Cassan- 
dra uud Denmosia kann ich nur sagen, dass sie mir auch durch Her- 
rich-Schäffers Untersuchungen nichis weniger als gesichert erscheint. 


2. Ueber Simyra dentinosa Freyer. 


Simyra dentinosa Freyer n. B.3, S. 37. Taf. 263 fig.29° 32 

Simyra dentinosa Boisduval Index S. 136, 1090. 

Leucania dentinosa Dup. Suppl. UL. p. 419 pl. 41. 

Simyra tendinosa Kinderm. Dup. Cat. 120. 

Symira tendinosa Friv. Herrich-Schäffer Suppl. Noct. 393 2 

3941 9° S. 179. 

Die Classitieation der Nocluen befindet sich trotz der neueren 
und neuesten Arbeiten darüber noch in einem solchen Chaos, dass 
wenn es sich blos um die Stellung einer Species in dieses oder 
jenes Noctuengenus handelte, ich hier gewiss am unpassendsten 
Orte diesen Gegenstand erwähne. Ganz anders ist es aber, wenn 
davon die Rede ist, ob ein Thier zur Abtbeilung der Noctuen 
oder der Spinner gehört, und in dem Falle befindet sich die so 
eben ihren Citaten nach aufgeführte Art. 

Freyer hat sie, dem Eindrucke, den die Färbung anf ihn 
machte , folgend, in Simyra gestellt, und alle Autoren sind ihm 
darin nachgefolgt. Herrich-Schäffer zeigt allein einiges Beden- 
ken, indem er aus der Species eine eigne Abtheilung bildet, 
hauptsächlich wegen der männlichen Fühler, doch muss dieses 
Bedenken nicht allzugress gewesen sein, da er auch Sim. venosa 
zur eignen Abtheilung erhebt. 

Wäre er nicht von der Ansicht seiner Vorgänger befangen 
gewesen, so hätte er ohne Zweifel die Wahrheit gesehen ; denn 
jene hat ihn versäumen lassen, sich von der Gegenwart eines 
Merkmals zu überzeugen, das er für das Genus angiebt, und dass 
die beiden dazu gerechneten Arten: venosa und nervosa wirklich 
besitzen. Dentinosa hat nämlich keine Ocellen. Ist man hier- 
durch veranlasst, in dem Falter keine Noctuen mehr zu sehen, 
so frage man sich, um nicht das Treitschke’sche leitende Princip 
zu verlassen, ob nicht der ganze Habitus, die Körper- und Flü- 
gelbildung und die Färbung — man übersehe auch. nicht die lan- 
gen Haare an der Vorderflügelbasis auf der Innenrandhälfte — 
ihn zu einem Spinner mache. Ich besitze nur ein Exemplar, ein 


10 * 


148 


nicht wohlerhaltenes Weihchen, dessen Innenrand der Vorderflügel 
jedoch so unversehrt ist, dass mit Sicherheit gesagt werden kann, 
es sei kein Haarbusch an seiner Mitte vorhanden. Aber selbst 
ohne diesen verweist ihn „sein 8 eanzer Habitus“ in das Ochsen- 
heimersche Genus Notodonta, in welchem es ja auch Arten ohne 
diesen Haarbusch giebt. In welches der Genera bei Herrieh- 
Schäffer er gehört, und ob nicht in ein besonderes, das mögen 
diejenigen entscheiden, die auch das Männchen besitzen, 

Dass die Raupe gesellig auf Wolfsmilch lebt, wie Freyer 
meldet, ist sehr glaublich ; dass sie aber so gebaut sei, wie die 
der Sim. nervosa (deren Faller einen äusserst ee Sauer üssel 
hat, während er bei Sim. venosa von einer sehr wenkkichun Länge 
ist), muss ich sehr bezweileln; ich koilfe, dass eine wissenschaft- 
liche Betrachtung ihre Spinnernater entdecken lassen wird. 

Ich bezweifle, dass man den aus Tendinosa wnabsichtlich 
entstandenen, zuersi publieirten Namen Dentinosa werde aufgeben 
können ; seine Latinität ist nicht minder gut, und sein Sinn steht 
dem gar manches unangeiochtenen Namens nicht nach. 


3. Ueber Gnophos serotinaria und dilueidaria. 


In dem von Boarmia sehr gut unterschiedenen Genus Gno- 
phos bilden bei Herrich-Schäffer (Text S. 72) fünf Arten : Steve- 
naria, Zelleraria, Serotimaria, Dilncidaria und Operaria eine ei- 
gene "Abtheilung, deren Msonchen kammförmige Fühler haben. 
Von diesen 5 Arten besitze ich nur die drei letzten. Da Operaria 
ein ungeflügeltes Weibchen hat, so ist.es zweifelhaft, ob sie wirk- 
lich eine Gnophosart ist. | | h | 

Ueber die Namen Dilueilaria und Serotinaria sind Zweifel 
erhoben worden, welche die Betrachtung der vorhandenen Abhbil- 
dungen und Beschreibnngen mehr oder weniger gut begründet. 
Am wenigsten dem Verkennen ausgesetzt ist Dita diese 
hat Hübner (fig. 145) durch richtige Darstellung der männlichen 
Fühler und der Zeichnung hinreichend kenntlieh‘ Segeben, nur die 
Grundfarbe ist zu dunkel, zu sehr an Glaucinata erinnernd, wel- 
che Art stets einen dunkleren, mehr bläulich grauen Ton hat als 
Diluecida. 

Serotinaria Hbnr. fig. 147 — mit Fühlern von lächerlich 
übertriebener Länge — ist, wie die übrigen Bilder derselben Ta- 
fel 28 lehren, ein nicht selungenes Dild. ie Grundfarbe ist so 
hell, weissgelblich, wie kei mancher Varietät der Crepuseulariä, 
wie sie aber bei keinem meiner kammhornigen Gnophosexemplare 
vorkommt. Treitschke spricht keinen Tadel der Abbildung aus, 
vielmehr bestätigt er ihre Richtigkeit mit den Worten: „, bleich- 
gelbe Grundfarbe, die durch F ug oder Zeit schnell abstirbt und 
dann schmutzig weiss erscheint. © Offenbar bringt er hier wieder. 


149 


sein Exemplar oder seine Exemplare mit Hübners Bild in Ueber- 
einstimmung, wie er es so oft thut, wenn ihn sein Material im 
Stich lässt, durch weiches Verfahren er aber so viele schwer oder 
gar nicht lösbare Räthsel unabsichtlich aufgeworfen hat. Im fer- 
nern Verlauf spricht er von grohem, roslfarbenem Staube auf der 
Fläche der Vorderfiügel und von zwei starken, rostfarbenen Stri- 
chen auf dem Vorderrande, womit sich auch die Diagnose alıs 
pallide Savis, rufo-pulverulentis vereinigte. Wenn nun aber schon 
die Bezeichnung, des Wiener Verzehn. für Serotinaria grau- 
sprenkiicher Spanner die Vermuthung entstehen lassen möchte, 
Treitschkes Serotinaria sei eine andere als die Schiffermüllersche, 
wenn Hübhners Bild im Vorderrande der Vorderflügel keine rost- 
farbenen Striche, sondern braune Anfänge der zwei @Querlinien, 
und überdies braune Bestäubung statt rostfarbener zeigt und so- 
mit gleichfalls einer anderen Art anzugehören scheint, so löst sich 
das Räthsel dadurch, dass einerseits Serotinaria in der Grund- 
farbe abändert, andererseits Treitschke nicht selten Einige sah, die 
in der Wirklichkeit nieht vorhanden waren. Die Richtigkeit der 
letzteren Beschulligung ergiebt sich dadurch, dass Mann, der 
seine Exemplare nach Treitschke’s Sammlung bestimmte, mir 8 
zu einerlei Art gehörige, in der Färbung ziemlich verschiedene, 
in Steyermark gelangene Exemplare als Serotinaria geschickt hat. 
Rostfarbenen Staub hat kein einziges, wohl aber bräunlichen oder 
braungrauen in sehr verschiedener Reichlichkeit; am spärlichsten 
ist er beim Webehen, das demnach anch die hellste Grund- 
farbe hat. Zinen schwachen gelblichen Schein haben die 
hellsten. Exemplare am Innen- und Vorderrande der Vorderflügel, 
an-letzterem am breitsten, nämlich bis zur Subecostalader, und 
ausserdem an den Haupfadern, Andere aber haben nichts gelb- 
liches, sondern fast‘ die hell bläulichgraue Grundfarbe der 
Dilueidaria, der sie auch so nahe kommen, dass ich sie früher 
nicht davon zu unterscheiden wusste, und beide Arten als eine 
zu hetrachten geneigt war. Serotinaria ändert in der Grösse ab; 
gewöhnlich übertrifft sie darın Dilncidaria, doch kommt sie ihr 
auch ganz gleich, und bleibt manchmal kleiner. 


Ich erkläre hiernach meine Serotimaria für identisch mit der 
Treitschke’schen, letztere für falsch beschrieben und die Hübner- 
sche für ein schr helles, übertrieben gelblich gefärhtes Weibchen. 
Freyer’s Bild n. B. IV., Taf. 353 fig. 4 scheint mir zu breite 
Flügel zu haben, und in der Farbe nicht gerathen zu sein; ich 
wenigstens würde meine Art schwerlich in dieser Abbildung ge- 
sucht haben. 


_ Herrich-Schäffer, der doch unbezweifelt meine Art vor sich 
hatte, ertheilt ihr (Text S. 72) auch wieder den strohgelben 
Grund, den ich der Serotinaria abspreche, (Seine Abbildung 318 


150 
habe ich nicht weschen.) Seine andern Angaben sind riehtig, -mit 


der Ausnahme, dass ihm zufolge bei Serotinaria d' das erste 
Dornenpaar der Hinterschienen „bald ‚hinter der Mitte“, bei Dilu- 


eidaria X am Ende des 2ten Drittels stehen sollen. In der Wahr- | 


heit stehen diese Dornen bei Serotinaria an der Stelle, wo Herrich- 
Schäffer sie bei Dilucidaria angiebt. Der von ihm angezeigte Un- 
terschied in der Hinterschienendieke gieht den überzeugenden Be- 
weis, dass seine zwei Arten identisch mit den meinigen sind. 


Von Herrn Pastor Standfuss erhielt ich mehrere Exemplare 
meiner Serotinaria, die er bei Schreiberhau im Juni am Saume 
von Waldwiesen an Stämmen von Fichten, besonders von Buchen 
gefangen hatte. Wesen der Schwierigkeit, die ihm ihre Vereini- 
gung mit den Bildern und Beschreibungen von Serotinaria machte, 
hat er sie Dilucularia getauft und unter diesem Namen an 
Herrn Freyer mitgetheilt, der in ihr erst Dilneidaria sehen wollte, 
dann sich von ihrer Verschiedenheit von Dilucidaria und Sero- 
finaria und von ihrer Neuheit überzeugte und sie als Dilucularıa 
abgebildet hat (welches Bild ich noch nicht sah). Ungeachtet 
dieser Autorität kann ich in der Ueberzeugung nicht wankend ge- 
macht werden, dass Serotinaria SV., H., Fr., HS. und Z. eine 
und dieselbe Art ist. 


Diese Serotinaria unterscheidet sich nun von Dilucidaria 
durch folgende sichere Merkmale : 


1) ihre Hinterschienen sind in beiden Geschlechtern ohne auf- 
fallende Verdickung ; bei Dilucidaria & sind sie auf 3/, 
ihrer Länge stark verdickt und auf der dem Bauche zuge- 
kehrten Seite flach. (HS. S. 73.) 


2) die männlichen Fühler der Serotinaria sind bedeutend län- 
ger; ihre Kammzähne sind kürzer und verkürzen sich ge- 
gen die Spitze viel eher, weshalb dieser verdünnte Theil 
viel länger und dünner als bei Dilucidaria erscheint. (HS. 
S. 72 und 73.) 

3) Serotinaria hat in beiden Geschlechtern das ganze Ober- 
gesicht bis zu einem weisslichen vor den Fühlern lie- 
genden Querstrich schwarzbraun; bei Dilucidaria ist 
'es weisslich, oberwärts etwas grau bestäubt. An diesem 
Merkmale wird man nicht nur beide Arten leicht unter- 
scheiden, sondern auch alle Varietäten der Serotinaria als 
zu einander gehörig erkennen. — 


Treitschke eieht (X., 2. S. 182) bei Dilueidaria ausdrück- 
lich an, dass ihre Hinterlügel „etwas ausgezackt“ sind. Schwach 


gezähnt sind sie allerdings, aber zur Unterscheidung von Seroti- | 


2” 
tinaria dient diese Angabe allerdings nicht; (denn bei Serotinaria 
sind sie ganz eben s0.). Boislaral spricht dagegen hei seinem 


151 


Genus Elophos, wozu er Serotinaria und Dilucidaria rechnet: 
hocce genus a genere Gnophos distinguiter alis integerrimis 
antennisque pectinatis, nachdem er eben gesagt hatte: Alae sub- 
integerrimae. Man sieht hieraus, wie sehr es bei den Lepidop- 
terologen noch an Genauigkeit beim Untersuchen der Gegen- 
stände fehlt. 


a 


Pont. Mannii n. Sp. 
Beschrieben von 
Jos. Mayer in Wien. 


Dieser Falter unterscheidet sich von der Narcaea, mit wel- 
cher er die grösste Aehnlichkeit hat, dadurch, dass seine Vorder- 
lügel am Aussenrande sich etwas auswölben, und die schwarzen 
Flecken der Vorderflügel auch auf der Unterseite sichtbar erschei- 
nen. Aehnliche durchscheinende Flecken finden sich auch be 
der Rapae, deren Oberflügel aber schmal und lang gestreckt sind. 

Die Hinterflügel der Mannii sind gerundet, und die Unter- 
seite derselben auch trüber gelb und mit schwärzlichen Atomen 
mehr oder weniger bestreut, während bei der Narcaea die Spitzen, 
sowohl der Vorder- als Hinterflügel lichter gelb sich darstellen. 

Der Hinterleib ist nur etwas bestäubt, dagegen aber mit 
mehr dünnen weisslichen Hörnchen besetzt. 

Man findet Abänderungen, sowohl in dem Ton als in der 
Ausbreitung der schwarzen Farbe, welche sich von aussen an der 
Spitze der "Vorderflügel herahzieht. 

Bei nikroskop. Untersuchung zeigte sich, dass Fühlhorn 
und Kolbe anders gestaltet ‚sind als jene der Narenen und Rapae, 
ferner dass Manni 36, --- Narcaea 33 und Rapae 32 Glieder hat, 
und überdies jeder der bezeichneten Falter von dem andern durch 
verschiedenartige Schuppenform sich unterscheidet. 

Dieser Schmet tterling kommt Ende Juni und durch den gan- 
zen Juli auf kahlen Gebirgen bei Spaloto vor, hat einen sehr 
schnellen schiessenden Flug, und wurde von .n unernnideten, um 
” Entomologie hochverdienten Herrn Mann im Jahre 1850 ge- 
angen, 


gZeisebriefe. 
Yon Kiesenwetter. 
(Fortsetzung aus No. 11. 1850.) 
Ax, den 27. Juli 1849. 
Herrn Mulsant in Lyon. 
Das Sammeln in dem kleinen Bade la Preste in den Ost- 
Pyrenäen, das recht eigentlich einen besonderen Abschnitt meines 


152 Mala Ri 


diesjährigen Reiselebens bildete, hatte mir schöne Entdeckungen 
eingebracht. Noch jede Exeursion bis zum letzten Tage lieferte 
interessante Ausbeute und auch den Ort, trotz seines “unsehein- 
baren Aeussern, hatte ich liebgewonnen. "Allein da ich den gröss- 
ten 'Theil meines en nach Ax im Arriögedepartement ge- 
schiekt und nur das Allernothwendigste mit mir genommen hatte, 
von diesem aber überdiess here bei dem Erame des Bade- 
etablissements verloren gegangen war, so wünschte ich möglichst 
bald aufzuhrechen, auch regie sich die Reiselust mächtig in mir. 
Mit Sehnsucht hatte ich ‚dem ersten heiteren Tage entgegenze- 
sehen und mit herzlicher Freude sah ich mich den 17. Juni, 
Morgens, mit einem entomologischen Freunde Herrn 0. Guynemer 
auf "steilen Wege, der von hier aus über die Berge nach dem 
Bade le Vernet fahr: - Noch in. der Nacht zuvor hatte es stark 
geregnet, an den Gräsern funkelten im Sonnenlichte die Regen- 
tropfen und von den Höhen leuchtete der frisch gefallene Schnee ; 
die kalte Bergluft wehte uns erquickend an und unter dem tief 
blauen Himmel stiegen nach und nach die Höhen des Castabonne, 
die Vorberge des Canigou und die weissen Lebnen des Plat 
Guilieme vor uns auf. Denn der Weg führte rasch aufwärts und 
bald waren die Höhen von las Cungques erreicht, von denen her- 
ab wir einen Blick in das eben verlassene Thal warfen. 

Schon wieder stiegen darin die Nebel auf und ballten sich 
zu Wolken, während rings umher der Himmel ungetrübt blieb. 
Dann überschritten wir E Höhe und nahmen Absehied von dem 
bisherigen Faunengebiete. Schon bei der nächsten Rast, in der Nähe 
eines Quelles, wo sich die ersten Spuren des in der vergangeneu 
Nacht gefallenen Schnees zeigten, lehrte ein flüchtiger Sammel- 
eh uns das Eigenthümliche der Fauna dieser Gegend kennen. 
Denn während wir bis zu den Höhen von las Cunques unter Stei- 
nen immer nur die uns von den früheren Exeursionen her wohl- 
bekannten Insecten, Pterostichus parumpunetatus, parallelus, Dia- 
canthus amplicollis, Chrysomela carbonaria, hottentotta, femoralıs, 
Timarcha spec. ? angetroffen hatten, fanden wir hier zum ersten 
Male den Carabus punetato-auratus, Leistus spinibarbis und Cy- 
mindis humeralis. Uebrigens hörte von hier aus das Sammeln 
bald ganz auf, da wir fortwährend in dem frisch gefallenen 
Schnee zu gehen hatten, der die meisten Steine verdeckte und 
aus denen nur die Spitzen der Alpengräser hervorragten. Eine 
kleine Eulenart, vielleicht Anarta rupestris, oder eine verwandte 
Species, schwirtie in ziemlicher Menge über diese schneeigen Ab- 
hänge und liess sich oft an den feinen Spitzen der Da nieder. 
Das Thier mochte kaum auf diese Verhältnisse gewiesen sein, und 
war wohl von dem plötzlich gefallenen Schnee, "der seine Wohn- 
plätze überdeckte, überrascht worden. . 

Nicht allzaulange hatten wir durch diese Schneellächen zu 


in nn Guten, En 


u u 


| 153 


wandern und bald senkte sich der Fussweg wieder abwärts, wobei 
sich dem Auge eine imposante Alpenlandschaft entfaltete. Nach 
der einen Seite hin hoben sich Berge üher Berge bis zu einer 
Reihe ferner Schneegipfel; nach der andern senkte sieh ein 
sanfter, grasbewachsener Abhang in das tiefe Thal der Jase de 
1laboudere und jenseits desselben erhoben sich die ungeheuren 
Lehnen des Canigon, der hier unten mit dankeln Fichtwäldern 
bekleidet ist, während die vegetationslose Spitze bis weit hinah 
mit blendend weissem Schnee bedeckt war. Zwischen diesen Ex- 
tremen aber verfolgte das Auge mit Interesse das stufenweise Ah- 
nehmen’ -der Wald- und Strauchvegetation,, deren gelbblübende 
Ginsterbüsche noch weit in die Schneedecke hineinragten. 

Der Abhang unmittelbar vor uns war besonders reich an In- 
seeten, wir trafen hier den schönen Carabus punetato-aur.tus, So- 
dann Cärabus eatenulatus, die Hauptmasse aber bildete der hier 
ungemein häufige Pterostichus amaroides Dej. Er sass fast unter 
jedem Stein, und ausser ihm zeigte sich noch Pterostichus parum- 
punetafus, einige Amaren, Bembidium bipunetatum, und glaciale, 
Aphodius diseus,- ein mir unbekannter Rlater, Oxypoda togata, 
Barynotus Schönherri, Otiorbynehus montiecola, Navarieus und 
desgl. Auf der 'Thalsohle angelangt, genossen wir am Rande 
eines Baches von den imilzenommenen Vorräthen eine leidliehe 
Mahlzeit, und dann verfolgten wir das schöne Thal, indem wir 
sammelnd den Fusssteig am linken Ufer des Gebirgsbaches wan- 
delten. 

Wenn mich hier der Meloe violacens, der sich in grosser Menge 
vorfand, und Diacanthus aeneus — obgleich in einer eigenthümlichen 
Local-Varietät — vor allem aber die anmuthige Birke, die ich seit lan- 
ser Zeit zum ersten Male wieder in schönen Exemplaren antraf, an 
die deutsche Heimsth erinnerte, so war doch ‚die Inseeten-Fauna 
ächt pyrenäisch und gründlich von unsern europäischen Faunen 
verschieden. Insbesondere nenne ich den Carabus rutilans, der 
in einigen Exemplaren unter Steinen sefunden wurde und hier 
besonders Sarbenprächtig  vorzukommen scheint; sodann das 
Doreadion Pyrenaeum Mulsant, das Herr Guynemer unter einem 
Steine auffand, Carabus punetato-auratus, Cyminindis melanoee- 
phala, Corymbites P’yrenaeus Charpentier, Diacanthus amplicollis, 
Barynotus squamosns Schh. Otiorhynehus Navaricus, Sehh. Ti- 
marcha, eine mir unbekannte Art, Chrysomela carbonaria Suflr. ete. 
Kleinere Inseetenformen sind mir hier nur wenige vorgekommen. 
Die Sammelversuche mit dem Kötscher blieben ohne Erfolg, und 
selbst von den Fichtenzweigen klopfte ich nicht einen einzigen 
Anthophagus oder Otiorhynehus, worauf ich mir nach meinen Alpen- 
erfahrungen Hoffnung gemacht hatte, sondern nur Exemplare des 
Brachyderes Lusitanieus in den Regenschirm. Das ganze Thal 
Ist aber voll der prächtigsten landschaftlichen Ansichten, und ein- 


f 


u" 
San 
ar . 
N + x K. 


154 


zelne Felsenmassen am Canigou &sehören entschieden zu dem 


Schönsten und Grossartigsten, das ich in dieser Beziehung ge- 
sehen habe, und überbieten namentlich an malerisch-bizarren For- 


men bei weitem die wunderlichen Felsgestalten des Mont-Serrat. 


Als entomologisch besonders reich und interessant wurden mir von 
Herrn Guynemer einige in der Nähe gelegene Partien am Canigou 
bezeichnet, namentlich die Jase de Cadit. Jieider indessen hatte 
ich nicht Gelegenheit, sie selbst zu untersuchen, möchte sie aber 
jedenfalls allen Entomologen empfehlen, die etwa nach dem Bade 
le Vernet kommen, da a die Excursion von dort aus in einem 
Tage ohne besondere Beschwerde machen lässt. 


Man gelangt, wenn man die Fortsetzung des. 'TThales, der 
Jase de Llaboudere verfolgt, endlich auf eine Art von Plateau, 
von wo sich die Ansicht nach dem Thale von Vernet eröffnet. 
Der Reichthum der Fauna hiess hier etwas nach, namentlich trafen 
wir wenig Insecten unter den Steinen auf diesem Plateau und nur 
der Telephorus tristis war auf verschiedenen Pflanzen nicht sel- 


ten; auch zeigte sich, wenn auch etwas weniger häufig, in seiner 


Gesellschaft Telephorus abdominalis. Nach Kurzem senkte sich 
der Weg bedeutend herab, und wir sammelten fleissig im. Vorüber- 
schen unter Steinen, wobei sich folgende Insecten fanden: Cara- 
hus catenulatus, convexus, Aptinus Pyrenaeus, Cyminidis me- 


lanocephala , humeralis, verschiedene Amara-Arten, Harpalus ho- 


nestus ete. 


u war mir auch noch ein Exemplar des Stenus 


rugosus, das letzte, welches mir überhaupt in den Pyrenäen vor- 
gekommen ist. Es fand sich wie die übrigen im feuchten Moose 
eines Gebirgsbaches. -Gegen . Abend kamen wir nach dem Bade 
le Vernet und fanden in einem recht eleganten Etahlissement ein 
behagliches Unterkommen. Liegt auch dieses Bad in direeter 


Entfernung nur wenige Stunden von la Preste, so sind doch seine ä 


Umgebungen eänzlich verschieden. La Preste liegt eingekeilt in 


einer engen Seitenschlucht des an sieh schon stheialen und tiel- . 


eingeschnittenen 'Thales von Prats de Mollo, und ist also von 
allen Seiten von hohen Bergen umgeben, das Bad le Vernet da 
gegen lehnt sich nur an die Abhänge des Canigou, während nach 


der andern Seite die Berge auseinander treten, und ein verhält- 


nissmässig weniger berwiges Hüselland frei Iasseil Hier ıst auch 
das Fk ein ganz anderes, eh während es, so lange wir in 
dem engen Thale von la Preste verweilten, fast jeden Tag etwas 
regnete, hatte man hier seit mehreren W ochen keinen Regentag 
gehabt und die ganze Vegetation war die der Ebene oder vielmehr 
die der Vorherge. Hiermit standen denn auch die Sammeler- 
sehnisse in Bezug auf die Insectenfauna im besten Einklange. Die 
Arten aus der Ebene von Perpignan fanden sich hier zum nicht 


4 


155 


geringen Theil Weder, und die Wiesen von den Bergen abwärts 
nach Prades zu erinnerten gewiss nieht an die unmittelbare Nähe 
des Hochgebirges. 

Sie waren im Allgemeinen ohne besonderes Interesse, doch 
nenne ich Ihnen Hoplia eoerulea und philanthus Sulz., nament- 
lich aber den hübschen Anthocomus amictus Erichson, den*wir 
- freilich nur in einzelnen Exemplaren erlangten. 


Reicher zeigt sich unsern Erfahrungen nach die Gegend so- 
fort, wenn man sich nach dem Canigou selbst hinan begiebt oder 
in eine der Schluchten dieses vielfach zerklüfteten Berges ein- 
dringt. Man findet hier, wenn auch nicht ohne charakteristische 
Unterschiede, wieder die Fauna des Thales von Prats de Mollo. 
Die Umbellaten einiger hier gelegenen Wiesen zeigten eine reiche 
Hynemopternfauna. Namentlich trieben sich viele Tenthreden, 
auch die interressante südliche Form Tarpa und einige Mordwes- 
pen, namentlich Pompilus-, Crabro- und Jehneumon-Arten auf den 
Blüthen herum, wogegen die hier wohl zu erwartenden Omalinen, 
Longicornen und dergleichen Käfer fast ganz fehlten. Die Hoch- 
gebirge um das Bad sind ein Hauptwohnplatz des Carabus ruti- 
Jans. In der Wohnung eines gewissen Garcon, der_sich seit zwei 
Jahren mit dem Fanze dieses "Ehieres abgegeben hatte, fanden 
wir eine Sammlung von 80 Stück. Die Exemplare waren fast 
ohne Ausnahme in einem traurigen Zustande, die Fühler und 
Beine zum grössten Theile abgebrochen und in die schlecht ver- 
wahrten plumpen Pappkästen, war aller Staub und Rauch, welche 
die Wirthschaft eines Pyrenienbaners in 2 Jahren reichlich zu 
liefern vermag, eingedrungen. Trotzdem waren diese Exemplare 
fast ohne Ausnahme glänzender und farbenschöner, als die von 
uns selbst in der Umgehung von le Preste asammelten und mit 
aller Sorgfalt präparinen. Es fanden sich bei Garcon einzelne 
Stücke von einer wundervollen Farbenpracht, mit einer ausge- 
zeichnet schönen Mischung von Purpur, Gold und Violett, während 
fast alle Exemplare um ® Preste mehr oder weniger kupferfarbig,, 
meistens nut schwach glänzend, und manchmal sogar bräunlich 
erzfarben gewesen waren. Hier liegen unverkennbar zwei Local- 
Varietäten vor und es wäre nicht uninteressant, zu wissen, ob nicht 
das feuchtere, regnerische Klima, das unseren Erfahrungen und 
allen Angaben nach der Umgebung von la Preste eigen ist, hier- 
hei von wesentlichem Einfluss sein mag. 


Einer besonderen Erwähnung verdient ein kleiner, von dem 
Canigou herabkommender Bach, dessen Fauna währselteinlich in 
den meisten, diesem ähnlichen Bergwässerchen der Ost-Provinzen 
sich wiederholen wird. Es fand sich hier Hydroporus Aubei Mul- 
Sant, Elmis Mangetii, aeneus, Hydraena Navipes, angustata, ri- 
paria, gracilis, Ochthebius exsculptus (in grosser ] Menge) Dia- 


156 " ie: | 
‚nous coerulesecens a. del. m. — Der Ort und das Bad le Vernet | 
kann als Standquartier für den R Entomolosen, der die Ost-Pyrenäen | 
untersuchen will, empfohlen werden. Die Abhänge des Canigou 4 
und dessen Gebirgsströme sind ohne hesonderen Zeityerlust zuer- 
reichen und ein Ausflug auf der einen Seite nach dem interessan- 
ten Thule von la Preste, auf der anderen nach den hiervon sehr 
verschiedenen Localitäten von Mont-Louis ist ohne Schwierigkeiten 
auszuführen. Vielleicht indessen ist die Möglichkeit zu neuen 
Entdeckungen an anderen Punkten der Pyrenäen grösser als hier, 
wo verhältnissmässig viele Entomologen wesammelt haben. Glau- 
ben Sie nicht, das z. DB. die West-Pyrenäen, die Leon Dufour 
wohl nur zum Theil durchforscht hat, gewiss schöne Ausbeute in 
dieser Beziehung liefern würden ? 


Der Weg, der von dem Orte. le Vernet in dem Flussthale 
des Tet über Olette nach Mont-Lowis hinauf führt, hat uns nicht 
viel interessantes gehoten, denn erst unmittelbar ver dieser Stadt 
fangen die Alpenerseheinungen an sich geltend zu machen, und 
namentlich war es der schöne Doritis Apolio, der in grösserer 
Zahl auftretend, von der Gebirgsluft Kunde gab, welche um Mont- 
Louis weht. Diese Festung lest an einem Kunde der sogenannten 
Cerdagne,, eines breiten Hoc hplatenus, das sich quer “üher den 
Kamm ie. Pyrenäen bis nach Puycerda in Gatalonien hinzieht, in- 
dem es sich nach Spanien zu allmählich senkt. Seine Oberfläche 
ist bei Weitem zum grössten Theil von üppigen Wiesen bedeckt 
und gewährt mit dieser ausgedehnten grünen Fläche, die nach der 
einen Seite hin von hohen, bis in die Schneeregion hinaufreichen- 
den Bergen begrenzt werden, einen eigenen Anblick. Wir nahmen 
unsere Wohnung in dem Dörfechen Jas Cabannes, um dem Hoch- 
sebirge näher zu sein und haben hier ein unerwartet zutes Un- | 
terkommen gefunden. Auf den Wiesen, welche dieses Dörfehen 
rings Sure habe ich namentlich eine nene, wohl kenntliche | 
kit: von Anthobinn — adultum mihbı — wefangen, das sich. aber | 
leider nicht so häufig fand wie unser Wiesen-Authehium Iniunı | 
tam, ferner in ganz ungeheurer Menge den ebenfalls noch unbe- 
schriehenen Telephorus ustulatus ihr, sellner Telephorus tristis, 
abdominalis, einige von mir noch ich senauer untersuchte Mor- 
della- und Ansspis- Arten und auf Dollen eine. ziemliche Anzahl | 
wenig ausgezeichneter Ichneumonen- und Tenthreden-Formen. 
Auch einige Bombusarten waren in ziemlich grosser Beuiar vor- 
kunden. 


Einen lohnenden und interessanten Ausflug - machten wie 
‚von las Cabannas aus auf den Mont St. Pierre, dem nächsten 
hoben Berg von hier aus, dessen Basis man ungefähr in 2 Stun 
den erreichen kann. Er ist unten mit schönen Fichtenwäldern um- 


seben und an seinem Fusse, wo die Wälder mit den Wiesen zu- 
i # 


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er i 157 


sainmenstossen, prangten, als wir ıhn hesnehten, die leuchtend. 
rothen Blüthen der Alpenrose. Nichts desto weniger war hier die 
Fauna arm und wir mussten uns über die Grenze des hohen 
Holzes erheben, um Ausbeute zu machen. Es kamen nämlich auf 
den niedrigen Partien des Berges nur die auch anderwärts in Jen 
Pyrenäen nicht seltenen Insectenäarten, spärlich genug, vor, SU die 
Arten Pterostichus amaroides, parumpunetitus, Abax parallelus, 
Telephorus abdominalis u. 5. W. 

Das Moos eines kleinen Baches lieferte mir Lesteva bicolor, 


pubescens und 'Tregophloeus omalinus — das Vorkommen des 
letzteren ist allerdings nicht ohne Interesse — und die Homalota 


elongatula und umbonata. Weiter hinanf trafen wir den Carabus 
punetafo-aurafus und einen prächtigen Byrrhus, den ich auromi- 
ans genannt habe. 

Weit zahlreicher treten die Inseeten nach oben zu auf, wo 
zwischen weiten, steinigen Flächen sich nur noch einzelne Fiech- 
tensträucher und Rhododendren zeigen und zierliche Gentianen den 
Boden mit ihren blauen Blüthen schmücken, hauptsächlich aber an 
den Rändern von einzelnen grossen Schneeflächen, die dem Boden 
eine anhaltende Feuchtigkeit geben. Hier zeigte sich Carabus 


purpurascens — oder richtiger gesprochen Carabus violaceus var. 
purpurascens — Carabus eatenulatus und der eigenthümliche Ca- 


rabus Pyrenaeus, der in den Pyrenäen die Caraben depressus und 
irregularis der Alpen vertritt. Zum ersten Male sah ich auch 
hier lebend die schöne Nebria Lafrenavi, die sich gerade in der 
Entwickelung befand, da die meisten der noch spärlich vorkom- 
menden Exemplare weich und unausgelärbt waren. Auffallend vor 
Allem aber war uns hier der Reichthum an kleinen Pterestichen 
aus der Gruppe Argutor, es fanden sich unfer Steinen mehr oder 
weniger häufig, Pterostiehus amaroides, pusillus, amoenus und eine, 
wie ich vermuthe, neue Art, (deren Bestimmung nach Dejean mir 
wenigstens nicht hat gelingen wollen.) 

Recht häufig war auch der Trechus Pyrenaeus, Bembidium 
Pyrenäum, bipunetatum, glaciale und ähnliche Arten. Auch von 
Cureulionen habe ich auf diesem Berge mancherlei recht Interes- 
santes gefunden, in Menge namentlich die Otiorhynchus monticola 
und Navarieus, die in den Hochgebirgen der Pyrenäen allenthal- 
ben verhreitet scheinen, und die Barynotusarten squamosus und 
Schönherri. 

Nach Herrn Compagnons in Perpignan Mittheilungen kom- 
men noch mancherlei andere Insecten auf dem Mt. St. Pierre vor, 
besonders soll das Dorcadion Pyrenaeum Muls. nicht selten sein. 
Uns ist es indessen hier gar nicht vorgekommen, vielleicht weil 
nicht die rechte Jahreszeit dazu da war, 


LL— 


158 - j Ni YR 


Entwickelungs-&eschichte von 
Cassida austriaen Hbr. PN 
Mitgetheilt von M. Bach. 


Unsere Gegend scheint nicht arm an Arten der Gattung Cas- 
sida zu sein, da es mir bereits gelungen ist, ausser der in der 
Ueberschrift genannten Art und dem sewöhnliehen, auch noch C. vit- 
tata, ©. bes und rufovirens Suflr. aufzufinden.: Von C. austriaca, 
die ich in grösserer Anzahl gesar melt habe, konnte ich auch 
Beobachtungen über die früheren Sinde machen, welche ich mir 
erlaube, ii initzutheilen, 

Aın 16. Mai 1850 erhielt ich durch einige meiner Schüler 
mehrere Stücke des erwähnten Thieres, und zwei Tage 'später auch 
die Nährpflanze, welche Salvia pratensis ist. Ohgteich diese 
Pflanze sehr häufig auf fast allen unsern Wiesen wächst, so konnte 
ich doch trotz des fleissigsten Nachsuchens ausser dem einen schon 
bekannten Fundorte, der in einem, eine starke halbe, Stunde ent- 
fernten, sehr warmen Thale liegt leemen weiteren mehr auffinden, 
Am 13. Juni endlich erhielt iöh. Such eine Anzahl Larven, die ich 
in einer Schachtel mit dem genannten Futter erzog. Die Farbe 
derselben ist bleichgrün; über den ganzen Rücken, vom Protho- | 
ax bis zur Spitze des Hinterleibes geht ein ziemlich breiter, hel- | 
ler Streif, der an seinen Seiten unregelmässig begrenzt ist, und 
dort noch verschiedene Punkte von gleicher Färbung hat. Die | 
Mitte dieses Streifes ist von einer grüneren Mittellinie durchzogen, | 
welehe fortwährend sich vergrössert und dann wieder zusammen- | 
zieht, wodurch es deutlich wird, dass der Streif nebst den da- 
nebenstehenden Punkten von den inneren Gefässen herrührt. Die 
grossen Augen sind schwarz, der Mund und die Theile zwischen 
den Augen schwärzlich grau, die Beine glasartig durchsichüg | 
"hellgrau, die Schienen nach aussen mit einem schmutzig braunen | 
und die Schenkel mit schwarzen Strichelchen - besetzt. Bie ziem- | 
= gedrängt stehenden schmutzig weissen und an der Wurzel 

'auen Randdornen, deren sich im Ganzen sechszehn vorfinden, | 
Sind alle mit Seitendörnchen besetzt. Die vier über den Kopf 
stehenden Randdornen entspringen je zwei aus einer Wurzel, dann 
folgen auf jeder Seith zwei gleich grosse, dann ein kurzer und 
so wechseln grosse und kleine ab, so dass auf jeder Seite der 
1. 2. 3. 4. 6. und 8. Randdorn gross sind und die ührigen klein. 
Die zwei Dornen unmittelbar über dem After sind schmutzig braun 
und {ragen ausser dem grauen Hautüberreste den in ziemlich lange 

fäden geformten Sehmaizen Unrath, den sie nicht über den Rücken | 
gebogen trägt, sondern er steht es in einem rechten Winkel ' 
nach hinten Fr Die Larven fressen auf der Unterseite der Blätter 


rundliche Löcher, 


159 

Am 25. Juni erhielt ich die erste Puppe. Die ganze Unterseite 

ist hellgrün, die Oberseite ebenfalls grün, aber heller als die Un- 
terseite. Die Puppe hat ganz die Grösse und Form des Käfers. 
Auf der Mitte des Halsschildes sind in der Regel zwei dicht ne- 
ben einander liegende hellere, punktformige Flecken, auf deren 
Mitte bei einem meiner Exemplare zwei kleine schwarze Punkte 
sieh befinden. Das Halsschild ist breit gerandet und vorn etwas 
abgestutzt, sonst ziemlich halbkreisförmig. Der Rand hat vorne 
zu jeder Seite zwei gewimperte, grössere, gelblich-weisse Dörn- 
chen, der übrige Theil des Randes ist mit einfachen, kleineren 
Dörnchen gewimpert. lm hinteren Viertel bildet das Halsschild 
jederseits einen stumpfen Winkel, und läuft dann schräg zur Ba- 
sis. Ueber die Mitte des Rückens scht von der Basis bis zur 
Spitze eine grüne Binde. Die fünf ersten Ringe des Hinterleibes 
endigen an jeder Seite in einen häutigen, dreieekigen; pfriemlich 
zugespitzten Fortsatz, wovon die zwei ersten am Eile nach vorn 
gezogen, (die ersten jedoch mehr als die zweiten) mit der Spitze 
aber wie die anderen rückwärts gehogen sind ; alte tragen an den 
Seiten ziemlich starke Wimpern. In einiger Entfernung von die- 
sen Fortsätzen nach innen stehen die Trae heenöffnungen, welche 
sich bei den vier ersten in kleine, weissliche Röhrchen verlängern, 
wovon die zwei ersten auf schwarzem Grunde stehen. Der erste 


diesen schwarzen Flecken ist aber hedeutend grösser als der 


zweite, welcher zuweilen auch ganz fehlt. Wieder etwas entfernt 
von diesen Tracheen nach der Mitte des Rückens zu stehen au“ 
den sieben ersten Ilinterleibssegmenten schwarze Pünktchen, wovon 
aber die zwei zunächst der Basis stehenden am schwärzesten sind. 
Neben dem Schildehen steht jederseits auf einer weisslichen An- 
schwellung ein schwarzer Punkt und in gleicher Richtung miı 
demselben auf den sechs oder sieben ersten Segmenten ebenfalls 
auf weisslichem Grunde wieder ein Pünktehen. Am hintern Theil 
der Puppe bleibt die abgestreifte, trockene Larvenhaut mit ihren 
Spitzen und Dornen festsitzen. Auf der Unterseite bemerkt man 
deutlich, obgleich verhüllt, alle Theile des vollständigen Käfers. 


de } 
Am 25. Juli verwandelte sich eine Puppe zum vollständieen 
l = 


' Kifer. Beim Auskriechen durchbrieht er die Unterseite des Hals- 


schildes, während das Uebrige der weisslichen Puppenhülle unver- 
letzt bleiht. Die Oberseite ist hellgrün mit den bräunlichen Fle- 
cken des ausgebildeten Käfers. Die Ränder des Halsschildes und 
der Flügeldecken sind wiasartig durchsichtig. Auf der Mitte des 
Halsschildes sind zwei gelblich weisse Flecken. Die Fühlerhasis 
ist grünlich weiss, die Spitze schwärzlich. Die Beine sind ehen- 
falls hellgrün, die Schenkel an der Basis schwärzlich, die Tarsen aber 
und die Kaibe röthlich gelb. Die Ränder des Hinterkiben sind grün, 
‚die Mitte schwärzlich, "Kopf und Mittelbrust ebenfalls schwärzlich. 


— 


160 ” k 


Antelligens. RR 


Unterzeichneter wird im Laufe dieses Somiheret nach dem 
südlichen Brasilien, in die wenig durchforschte Provinz St. Catha- 
rina auswandern. | | 

Er gedenkt sich dort vornehmlich mit a von Natu- 
ralien zu beschäfiigen und oflerirt die Früchte seiner Thätigkeit 
unter folgenden Ban : 

Vorausbezahlung wird nicht beansprucht; Spesen nur von 
Hamburg aus berechnet, wohin auch nach Ankunit der Gegen- 
stände Zahlung in preuss. Cour, oder in Golde (Louisd’or A 5 Thlr.) 
portofrei zu leisten ist. Nähere Preisbedingungen sind folgende: 
Käfer. 

1) das Hundert vom Kleinsten bis zur Grösse der Cicindelen 5 Thlr. 

2) das Hundert in der Grösse von Copris bis zu der der Ceram- 
byeinen 10 Thlr. 

3) Ausgezeichnete Grössen z. B. Hercules, Goliathes, a Stück 
Ba bis 5 Thlr. 

Schmetterlinge. a 

1) das Hund. vom Kleinsten bis zur Grösse des Pap. Leslie 15 Thlr. 

2) das Hundert von der Grösse des Pap. Menelaus ete. 10 Thlr. 

3) Grüsste Arten 2. B. Bomb. Luna, Noet. Strix ete, in Parthien, 
a Stück Ya bis 1 Thlr. “ 

ee Diptern, Neuröptern, Hemiptern ete. 
das Hundert kleinere Arten 5 'Thlr. | 

= das Mundert grössere Arten 10 Thlr. | 

3) Mühsam zu präparirende Arten aus den Gatt. Fulgora, Phas- | 
ma ee. a Stück 1 — Ya Thlr. 5 a 

Conchylien. | 

1) das Hundert bis zur Grösse der Helix nemoralis 5 Thlr. | 

2) das Hundert grössere Arten 10 Thlr. 

3) Sortiments- Stücke a 4, bis 1 Thir. 

NB. Das Hundert der genannten Naturalien enthält minde- 
stens 40 verschiedene Arten. aa | 
Getrocknete Pflanzen: Die Centurie 8 Thlr. 

Alle Bestellungen auf Bälge von Vögeln, Reptilien und Vier- 
_füsslern, sowie auf lebende Thiere, lebende Pflanzen und Sämereien | 
- sollen mit grösster Sorgfalt und billigst ausgeführt werden. 

Um geneigte Beachtung und Weiterempfehlung bittet 

Kaufmann Gustav Straube, 
Dorf Strehle bei Dresden No, 19. D. 

NB. Auch später eingehende Aufträge werden unter vor- | 

stehender Addresse befördert werden. | 


7 ——— —— 


Bruck von F. Hessenland in Stettin. 


Entomologische Zeitung 


herausgegeben 
von dem 
entomologischen Vereine zu Stettin. 
Redaction: In Commission bei den Buchhand- 
C. A. Dohrn, Vereins-Präsident, re wo Frl 2; au 
6. 32. Jahrgang, Juni 1851. 


Inhalt: Vereins - Angelegenheiten. Hagen: Neuropterologische Notizen. 
Kraatz: Bemerkungen über Myrmecophilen. v. Kiesenwetter: 
Reisebriefe. (Forts) v. Siebold: Ueber den taschenförmigen 
Hinterleibsanhang der weibl. Schmetterlinge von Parnassius. Ha- 
gen: Uebersicht der neuern Literatur, betr. die Neuroptera Linne. 
Intelligenz. 


Wereinsangelegenhkeiten. 


In der Sitzung am 22. Mai gab der Unterzeichnete eine 
kurze Uebersicht über die von ihm kürzlich nach Paris und 
London gemachte Reise, und die bei dieser Gelegenheit besuch- 
ten Entomologen und gemusterten Sammlangen. Es konnte 
ihm natürlich nur zum Vergnügen gereichen, dass er über- 
‘all mit der zuvorkommnendsten Höflichkeit aufgenommen, und dass 
von den hedentendsten Entomologen Frankreichs und Englands 
über den Stettiner Verein und dessen Leistungen und Bestrebun- 
gen das lobendste Urtheil ausgesprochen wurde. Hoffentlich 
wird diese Reise die bereits längere Zeit bestehenden Verbindun- 
sen zwischen diesen drei ausschliesslich der Entomologie gewid- 
meten Gesellschaften noch inniger und dauernd befestigen. 

C. A. Dohrn. 


Zu Mitgliedern des Vereins wurden aufgenommen: 


Herr Kaufmann Eduard Lüders in Hamburg. 
„ Studiosus Julius Weeren in Würzburg. 
Eingegangen für die Bibliothek des Vereins: 
Bulletins der K. Akadenie in München, Jabrg. 1850; (enthält 
= nichts entomologisches, den Bericht des Herrn Roth über 
eine Sendung abyssinischer coleoptera ausgenommen, wel- 
% cher verspricht, dieselbe wissenschaftlich zu bearbeiten.) 
Austausch, 


ıl 
a 


162 

Catalogue des col6opteres de la eollection de I. B.; PN 
macien AMetz.Famille des cieindeliens.l. fascieule. Metz1851. 

Geschenk des Herrn Verfassers. 

List of the specimens of british animals in the coll of the 
british Museum. Part V. pen By James Franeis 
Stephens. London 1850. vr | K 

Geschenk des Herrn Veıfassers. ' | 

Loudon’s Magazine of natural history. New Series. 1837 
No. 1: Nil} eonducted by Edward Charlesworth. Long- 
man, London: (enthält ausser mancherlei entomol. No- 
tizen von speciell brittischem Local-Interesse einige 
kleine Abhandlungen von Shuckard (Odynerus laevi- 
pes n. Sp. Sirex Uuplex n. Sp.) Waterhouse (Manticora 
latipennis n. sp.) &. R. Gray (Cylindrodes Campbellii, 
Anostostma australasiae, neue Gattungen und Arten nen- 
holl. Orthopteren.). Westwood (Tetracnemus diversi- 
cornis n. gen. n. sp. engl. parasit. Hymenopt. 

Westwood: Monograph of the a african species of noctur- 

nal Lepidoptera (gen. Saturnia). Separatdr. aus den 
proceed. of the London Zoolog. Society. 

Ders.: Notice on the discovery of aDragonfly, and a new spe- 

- eies of Leptolepis in the Upper Lias near Cheltenham 


etc. ete, (Fossile Libelle), Separatdr. aus dem es, | 


Journal of the London Geologieal Society. 


Ders.: Inauguralrede bei seiner Wahl zum Präsidenten ästk.anin 


Entomol. Society 19581. 


Ders.: eine Reihe lache enthaltend: Synopsis decadis | 


seeundae ex ordine coleopterorum, decadis quintae ex 
ord. homopterorum; descriptions of sevenfeen new spe- 
eies Paussidae; a summary of entomological works. from 
1840 to 1848; zwei Aufsätze über gartenschädliche In- 
secten in the Gardener’s Magazine of Botany 1850; Sal- 
tieus manducator, (arachn.) Ambiysoma Latreillii, Anodon- 
tyra trieelor, (Hymenopt.), Centrotus horrificus, Smilia 
bifoliata, Lyeisea Bomandi, (Homopı.), Tmesidera_ rufi- 
peneis, (Coleopt.), novae sp. Monographiae Systropi, Dipt.). 


A. supplementary catalogue of the british 'Tineidae and Pteropho- 


ridae by H. T. Stainton. Londen J. v. Voorst. 1851. 
Geschenk des Herrn Verfassers. 


Jatterson: on the study of natural history as Kehren of ge- 


neral education in schools and colleges. 
Hawortih: erustaceorum conspecius dichotomus.. 
Audouin:. Recherches sur la Muscardine (ansteckende Krank, 
heit. der Seidenwürmer) Paris, Renouard 1838. 
Geschenke des Herrn Westwood, derzeitigen Präsidenten. der 


entomol,. Gesellschaft in Kondom 


163 


Saunders W. W.: On various australian Longicorn beetles. — 
; Discription of the Chrysomelidae of Australia, allied to 
Cryptocephalus. Zwei Separatdr. aus den Transactions 
der J.ond. entomol. Gesellschaft. 
Geschenke des Herrn Verfassers. 


Mulsant Mordella Gacognii, n. Sp.: Separatdruck aus den 
Mem. de la Soc. Linneenne de Lyon, 
Geschenk des Herrn Verfassers. 


Boheman: Jahresbericht über den Fortschritt der Natargeschichte 
der Inseeten, Myriapoden und Arachniden, in 1847 und 
1848. Stockholm, Norrstedt 1851. 


Ders.: Beitrag zu Gottlands Insectenfauna. 


Ders.: Scydmaenii, Pselaphii und Clavigeri in Schweden gefun- 
den. (Alles in schwed. Sprache). Separatdr. aus den 
act. acad. Holmiae (Stockholm). 

Geschenke des Herrn Verfassers. 


Korrespondenzblatt des zool. mineralogischen Vereins in Regens- 
burg, Jahrg. 4. 1840, (enthält nichts speciell entomo- 
- logisches). 
Austausch. 
Illgers Magazin für Insecienkunde Band 3. Braunschweig, 
Reichard 1804, Band 5 1806. 
Antiquarisch gekauft, 
Silbermann: Revue entomologique etc. etc. Tome I. Livv. 1, 5, 
6, Tome 1. Livr. 2. 
Geschenk des Herrn Dr. Herrich-Schäfer. 


The transactions. of the London entomol. Society. New Series 
Vol. 1, p. Hl. (Douglas: british species of Gelechia 
Zell. Saunders: new Hymenoptera from Epirus. 
Myrmosa nigriceps, Psendomeria (nov. gen. Scoliadarum) 
graeca, Raphiglossa (nov. gen. Eumenidarum) eumeno- 
ides, R. odyneroides. Saunders: on various austra- 
lian Longicorn beetles: Enchoptera (n. gen.) apicalis, 
nigricornis, Macrones exilis Newmann, M. rufus, Brachopsis 

(n. g.) concolor, Stenoderus maculieornis, Psilomorpha 

(n. g.) tenuipes, Oroderes (n.g.) humeralis, Hephaestion 

ochreatus, Bimia femoralis, Akiptera (n. g., muss Acip- 

tera heissen) semiflava, Brachytria gulosa, Hesthesis or- 
nata, Agapete carissima, Stainton: Ornix meleagri- 
pennella and its allies. 

Desselben Werkes p. IV. Hewitson new butterflies (Papil. Bolivar, 
Pap. Columbus vom Amazonenfluss, Leptalis acraeoides, 
von Minas geraes, Callithea Batesii, Catagramma Astarte 
vom Amazonenfluss, Douglas: Gelechia (Fortsetzung). 


ıl* 


Dallas: british species of Acanthosoma. Stainton: öh 
Gracilaria. 5 
Austausch. 


Olivier: Entomologie ou Histoire naturelle des Insectes etc, 
ete., 6 Bände Text, 2 Bände Tafeln. Paris, Baudouin 
1789—1808. &1to. ade 

Antiquarisch angeschafft. 


a issenschaftliche Blktiheilungen. 


N europterologische Notizen 
von HM. Hagen. 


Dromophila montane, eine Phryganide; Lepinotus. 


Schon seit längerer Zeit mit dem Studium der Phryganiden 
beschäftigt, fiel es mir auf, dass unter einer Anzahl von Enoi- 
eyla (Enoecyla Agassiz) silvatiea Rbr., sich stets nur Männchen 
antreffen liessen. Rambur, die Untersuchung seiner Typen ver- 
danke ich der Güte von Salys-Longchamps, bemerkt bei dieser 
Art: se trouve assez communement dans les bruyeres et les her- 
bes des bois pendant les mois d’ociobre et novembre, et souvent 
si loin des lieux aquatiques, quil est dificile de comprendre com- 
ment une si petite espece peut s’y transporter. Parmi un grand 
nombre d’individus, je n’ai pas vu des femelles. Burmeister be- 
schreibt dieselbe Art als Limnophilas pusillus. Das beigesetzte 
JO beweist, dass auch er nur Männchen gesehen. Kolenati führt 
sie als Piyopteryx Reichenbachii auf. Wie wohl er nicht aus- 
drücklich erwähnt, dass ihm die Weibchen unbekannt geblieben 
seien, so scheint es mir doch sehr wahrscheinlich, da in der 
Gatiungsbeschreibung die Form und Verhältnisse der weiblichen 
Taster” nicht erwähnt sind. Pictets Phryganea fimbriata gehört 
wahrscheinlich auch hieher. In den Schriften der Engländer ver- 
mochte ich sie bis jetzt nicht aufzufinden, doch ist es nicht un- 
möglich, dass Brachycentrus coneolor oder Mormonia minor Stephens 
hieher gehören. Bei Geoffroy habe ich diese Art vergeblich ge- 
sucht. Ich habe nach und nach 15 Stücke gesehen. Als Fund- 
ort ist Hamburg, Halle, Pillnitz, Nassau, Baden, Paris, Genf? 
anzuführen. Einige Stücke zeigen Differenzen im Flügelgeäder, 
die ich vorläufig ac nicht als Specifisch beanspruchen mag. 
Burmeisters bei "Barypenthus beschriebene Arten sind mir nicht 
bekannt, doch rechne ich eine neue Art aus Marseille, von wel- 


108 


cher ich zwei Stücke, und zwar Männchen besitze, zu dieser Gat- 
tung, welche nach den angegebenen Merkmalen Enoicyla nahe 
zu stellen sein wird. 


In der von mir angekauften Sammlung v. Winthems, steckten 
eine Anzahl Exemplare, und in demselben Kasten hei den Phry- 
ganiden einige ungellügelte Stücke, in welchen ich zu meiner 
grossen Freude von Heydens Dremophila montana erkannte. Eine 
Angabe des Funderts fehlte, sie sind daher wahrscheinlich bei 
Hamburg gefangen. Eine nähere Prüfung der Gattungsrechte 
führte zu keinem positiven Ergebniss. Da ich die Mundtheile 
nicht ohne Zerstörung sehen konnte, und diese vorläufig nicht 
vornehmen mochte, so suchte ich nach anderen Merkmalen, welche 
Hemerobiden uni Phrye aniden trennen. Burmeister führt die Ge- 
genwart der arolia als “Charakter der Phryganiden auf, ich konnte 
jedoch bei meinen Stücken, selbst bei starker Vergrösserung mit 
dem Compositum, diese Organe nicht entdecken. Allerdings trock- 
nen dieselben stark zusammen, und es wäre daher nicht unmög- 
lich, dass frische Exemplare arolia zeigen. Ueberdiess wird eine, 
durch alle Phryganiden-Gattungen durchgeführte Untersuchung 
nöthig sein, um die arolia als wirklichen Charakter der Phrygani- 
den festzustellen. Bei getrockneten Füssen einiger kleinen Arten, 
und namentlich hei Enoieyla sylvalica suchte ich sie bis jetzt 
vergeblich. Kine weitere Prüfung ergab mir, dass ausser der 
Bildung der Flügel und der Unterkiefer keine Merkmale existiren, 
welehe Hemerobiden und Phryganiden sicher trennen. 


Nicht lange darauf erhielt ich von Herın von Heyden Ori- 
ginale seiner Art mit der Erlaubniss, die mir mitgetheilten No- 
tizen veröffentlichen zu dürfen. 

Professor Schenk in Weilburg (Nassau) hatte nicht selten 
eine kleine Phryganide und ein flügelloses T'hierchen zusanımen- 
sekötschert, und hielt beide für Männchen und Weibchen derselben 
Art. Die Mitiheilung seiner Exemplare stellte das praesum- 
tire Weibchen als D. ne und aa ıs Männchen als E. sylva- 
tiea heraus. Eine genaue Untersuchung der mir vorliegenden 
5 Stücke.von D. montana erwies sie sämtlich als Weibchen, 
und ich zweifle bei dem sonst durchaus übereinstimmenden Bau 
beider Arten nicht an ihrem Zusammengehören. Selbst die vier 
rudimentaeren Flügelstummel von D. montana zeigen eine analoge 
Behaarung wie Enoieyla. Eine genaue Beschreibung derselben 
behalte in mir fürspäter vor, und erlaube mir nur gegenwärtig die 
Aufmerksanıkeit der Entomologen auf dies merkwürdige Thier zu 
lenken. Die auch von Schenk bestätigte Gewohnheit desselben, 
sich entfernt vom Wasser aufzuhalten, liess auch schon diniatk 
die Frage. aufwerfen, ob diese Art nicht vielleicht ihre früheren 
Zustände ausserhalb des Wassers verleben möge. Eine mit dem 


Gehäuse ın Bernstein erhaltene Pine und die Mit- 
theilung von Siebold , dass er in Freiburg oft eine kleine Phry- 
ganiden-Larve mit en Gehäuse aus Sand munter an Buchen 
und Eichen kriechen setroffen habe, setzen diese Lebensweise 
ausser Zweifel. Vielleicht gehört jene Freiburger Larve zu Enoi- 
eyla. Jeder nähere Aufschluss über ausserhalb des Wassers le- 
bende Phryganiden-Larven wäre mir sehr erwünscht. | 


' Lepinotus Heyden gehört nach einem mir gütigst mitgetheil- 
ten Stücke zur Gattung Clothilla Westm., scheint jedoch der 
Beschreibung nach von der mir unbekannten C. studiosa Westin. 
verschieden. Lepinetus zeigt übrigens dreigliedrige Tarsen. 


— 


Bemerkungen über Hyrmecophilen 
von 
&. Kraatz in Berlin. 


Wenngleich ich dem Fange der Myrmecophilen in den letzten 
beiden Jahren weniger Zeit habe widmen können als es mir meine 
Vorliebe für diese Thierchen wünschenswerth machte, so glaube 
ich doch, dass selbst die wenigen neuen Beobachtungen den im- 
mer zahlreicher werdenden Myrmecophilologen um so mehr von 
Interesse sein, als die Schwierigkeit, auf diesem Gebiete Nenes 
zu entdecken, wächst.. 

Meine früher angestellten und (Entom. Zeit. X., p. 184— 
187) veröffentlichten Beobachtungen habe ich in den folgenden 
Jahren, wenigstens für die Berliner Fauna, in jeder Hinsicht be- 
stätigt gefunden. Aus mündlichen und brieflichen Mittheilangen 
befreundeter Sammler scheint das häufige Vorkemmen der Seyd- 
maenen bei Ameisen in den mittleren und südlichen Theilen 
Deutschlands nicht zu existiren, namentlich kommen Scydm. Hellwi- 
gii M. A. k. und Maeklini Mnnh. an den meisten Orten nur 
äusserst selten oder gar nicht vor. Dagegen finden sich Seydı. 
Gedarti Ltr. der bei uns nur schr einzeln vorkommt, in Schlesien 
(Volpersdorf, Zehe!) und in den Rheinlanden (Düsseldorf, Hilde- 
brand! Crefeld, v. Bruck! Mink!) weniger selten. Scydm. nanus 
Schaum scheint seiner geringen Grösse halber oft ühersehen zu 
werden, es ist mir gelungen uch ıhn in verschiedenen Ameisen- 
haufen aufzufinden. — 

Die Nester der Form fuliginosa sind bei Berlin mit Glück 
von Herrn Kupferstecher Wagenschieber durchforscht, und nament- 
lich Cryptophagus darin von ihm in Mehrzahl gesammelt worden; 
leider habe ich keine genaueren Angaben über ihr Vorkommen 
von ihm erhalten, 


167 
Bei der Aufzählung der Arten bin ich nach dem schon 
früher angedeuteten Principe verfahren; überhaupt wird die Schei- 
dung der Ameisengäste und Ameisenfreunde, wie sie (Entom. 
Zeit. 1846 p. 120) von einem süddeutschen Entomologen passend 
angegeben, durch die grosse Zahl der angestellten Beobachtungen 
immer mehr erleichtert, und über die Qualität der einzelnen bei 
Ameisen gesammelten Species, bald kein Zweifel mehr sein. — 


Homalota caesula Erichs. Eine der Hom. eircellaris Erichs. 
und procidua Erichs. verwandte, von mir und andern mehrfach 
verkannte Art, welche ich, gestützt auf Herrn v. Kiesenwetter, 
‚sonst für Hom. procidua Erichs. hielt, und die später von Herrn 
Märkel für neu erklärt wurde. Der genaue Vergleich meiner 
Exemplare mit dem einzigen auf der königlichen Sammlung be- 
findlichen Stücke, der Hom. eaesula Erichs. hat mich indessen 
vollkommen von der Identität derselben überzeugt. 


Das Eriehson’sche Original- Exemplar ist ein noch nicht 
ganz ausgefärbtes Stück, auf dessen Thorax allerdings die Worte 
der Beschreibung: „canalicula lata sat profunda exarata‘‘ passen. 
Diese Längsrinne ist jedoch keineswegs charakteristisches Merk- 
mal dieser kleinen sehr treffend beschriebenen Art, deren Hals- 
schild in der Regel von keiner Längsrinne durchzogen, sondern 
nur etwas flach gedrückt ist; Exemplare mit so deutlich gerinn- 
tem Halsschilde, wie das von Eriehson beschriebene, kommen 
nur selten vor. Ich habe das Thier namentlich in Gesellschaft 
der Form. fuliginosi, jedoch seiten häufig angetroffen; einzelne 
Exemplare sammelte ich unter der Form. rufa und unter Laub, 
indess ist diese Homalota unzweifelhaft ein Ameisenfreund. 


*Kuryasa coaretata Mkl. In den unter Moos am Fusse 
alter Eichen befindlichen Nestern oder vielmehr Gängen der Form. 
eunieularia, von Herrn Wagenschieber in Mehrzahl, von mir und 
Herrn Weidehase in einzelnen Stücken gesammelt. 1 Exemplar 
wurde von Herrn Tieffenbach unter Form. rufa gesammelt. 


Pienidium formicetorum m.-Ovale, convexiusculum, nigro- 
piceum, nitidıwım, antennis pedibusque pallide testaceis, prothorace 
ante angulum posticum obsolete bifoveolate, elytris nigro-piceis, 
apice pallescentibus, subseriatim -obsoletissime punctatis, pilis pal- 
lidis brevissimis. — Long. vix 1/,. — | 


Eine dem Ptenidium apicale Sturm verwandte Art, von der 
Grösse der kleineren Exemplare dieser Art, jedoch in der Regel 
gewölbter, durch die äusserst kurze, borstenartigeBe- 
haarung der Flügeldecken von allen anderen Arten 
wohl unterschieden. — Die Fühler wie beim Pten. apieale 
Strm., jedoch stets lebhaft hell röthlich gelb. Das Halsschild 
etwas gewölbter, nach hinten ein wenig mehr verschmälert, selbst 


\ 


108 
unter starker IRRE fast unBemerkbar verloschen einzeln : 
punktirt, in jedem Punkte ein äusserst kurzes, greises, borsten- 


artiges Härchen. Die Flügeldecken sind in der. Regel weniger 
dunkel und mehr bräunlich Als beim. Pten. apicale Schm., auf dem 
Bücken verloschen, fast reihenweise, nach der Spitze zu dichter 
und deutlicher punktirt, ebenfalls mit deutlichen borstenartigen 
Härchen in den Punkten besetzt. Beine lebhaft röthlich gelb. 


Ich habe dies interessante 'Thierchen zuerst in Mehrzahl 
in einem srossen Haufen der Form. rufa gesammelt, und bei 
Nüchtiger Ansicht nur für Pten. pusillum Gyll. gehalten, daber 
auch diesen Käfer fälschlich als Myrmecophile aufgeführt. Bei 
der genaueren Vergleichung frisch gesammelter Individuen be- 
merkte ich indessen bald die diese Species besonders charakteri- 
sirende borstenartige Behaarung. Auch bei der Form. fuliginosa 
habe ich dies Ptenidium in ziemlicher Anzahl angetroffen. 


Gillmeister giebt (Sturm Ins. Deutschl. XVIL, p. 34) ausser 
Pien. Gressneri Gillm. nur Pienidium apicale Sturm noch als von 
Gressner beobachteten Ameisenfreund an; ich glaube indessen 


mit -Wahrscheinlichkeit annehmen zu können, dass die für Pten. 


apicale Sturm gehaltenen 'Thiere, nichts anders als die eben be- 
schriebene Art, und vielleicht nicht einmal von Gillmeister selbst 
genauer verglichen, sondern nach brieflicher Mittheilung als Amei- 
senkäfer aufgeführt waren; mir ist es wenigstens nicht gelungen 
auch nur ein einziges anderes Ptenidium als das beschriebene, 


bei Ameisen aufzufinden. 


Es wäre nicht unmöglich dass Trichopteryx myrmecophila 
Motsch. mit meinem Pienidium identisch wäre; indessen ist der 
Bau des Halsschildes und der Flügeldecken durchaus nicht so ab- 
weichend als Motschulsky in seiner äusserst kurzen und unvoll- 
kommenen Beschreibung angiebt; da derselbe ausserdem auch 
von der kurzen Behaarung nicht ein Wort erwähnt, so glaube 
ich, dass Ptenidium formiceterum ın. mit Recht als eine gule nene 
Art aufzustellen sei. 


Eine kurze Bemerkung über Pten. fuseicorne Erichs. denke 
ich hier am besten he zu können. — Gillmeister hält 
diese von Erichson beschriebene Art für eine Varietät von Pten. 
apicale Sturm, mit dunkleren Fühlern. Ich kann ihm hierin aus 
doppelten Gründen nicht heistimmen; erstens, weil Pten. fusei- 
corne Erichs. ausser den dunkel gefärbten Fühlern stets kleiner, 
und kürzer gebaut ist als Pfen. apicale Sturm; zweitens, und 


vornehmlich aber deshalb, weil ich Pten. fuscicorne stets am 
Rande von Gewässern, namentlich auf der Gräfschen Wiese, 


unter Anspülicht am Ufer der Spree, nie aber unter Koth oder 
Spreu, wie Pten. apicale Sturm, angetroffen habe. Auch Mot- 


schulsky unterschied von Trichopteryx apicalis ein Trichopt. ob- 


' 


100 


scuricornis Motsch. (aquatica Motsch. e, 1.) welches auf den Wiesen 
um Suresta, unweit des Wolgastroms unter abgestorbenen Pflan- 
zen, in Kärnthen einmal auf Wasserlinsen aufgefunden war, also 
eine Species mit dunklen Fühlern an Fluss-Ufern, und wahr- 
‚seheinlich nichts anders als Pten. fuscicorne Eriehs. — 


Das schöne Ptenidium alutaceum Gillm. ist von Herrn Apo- 
theker Stein in einem Exemplare im Charlotienburger Garten bei 
Berlin aufgefunden worden. — 


*Catops colonoides m. ÖOhlongo-ovatus, fuseo-sericeus, an- 
‚tennis vix elavatis, ferrugineis, thorace elytrisque transversim stri- 
'gosis. Long. ?/;‘. 

Catops colonoides Gressner 1. |. 

Catops nanus Gressner i. ]. 

‚durch die quergestrichelten Flügeldecken dem C. sericeus Cz. ähn- 
lieh, durch ganz anders gebaute Fühlerkeule und geringere Grösse 
von ihm, und überhaupt von den bekannten märkischen Catops 
wohl unterschieden. — 


| Die Fühler sind ungefähr von der Länge des Kopfes und 
| Halsschildes, nach der Spitze hin unmerklich verdickt, rostroth, 
das te Glied kaum breiter, aber mindestens doppelt so lang als 
das vorhergehende, stets dunkler gefärbt als alle übrigen Fühler- 
glieder, das 8te Glied etwas kleiner als das 6te; das te, 10te 
und das Ile zugespitzte, an Grösse ziemlich gleich. Der Kopf 
ist schwärzlich braun, fein punktirt, greis behaart. Das Hals- 
‚ schild ist scheärzlich braun, am äussersten Hinterrande etwas 
‚heller, äusserst dieht und fein chagrinartig punktirt, etwa um 1/, 
breiter als lang, nach vorn verengt, an den Seiten mässig gerun- 
‚det; die Hinter-Ecken sind spitz, nach hinten ausgezogen. Die 
Flügeldecken dunkel bräunlich, nach der Spitze zu heller, fein 
‚ quergestrichelt, mit feinem, seidenartigen braunen Toment über- 
‚zogen, nach der Spitze zu allmählig verengt. Die Unterseite ist 
särzlich braun, die Ränder der einzelnen ] Bauchsegmente heller; 
die Beine sind rostbraun. In der Grösse fast unveränderlich. 


Diese zierliche Art wurde von den Herren Wagenschieber, 
 Calız, Weidehase und mir am Fusse alter Eichen unter Moos 
in Gesellschaft der Form. eunieularia und auch hei der Form: 
| rufa gesammelt. Ausser dem märkischen habe ich nur 1 Exem- - 
plan i in der Germarschen Sammlung als C. nanus Gressner, und 
‚ein zweites in der Märkelschen "Sammlung als B. eolimeidad 
Gressner i. 1., von Gressner eingeschiektes Exemplar gesehen, 
‚da die Namen nanus schon einer Species der den Catops nahe 
verwandten Colon zuertheilt ist, so habe ich, dem Namen C. colo- 
‚noides den Vorzug gebend, diesen beihehalten. 


A Bkyehtihehns nanus Schaum. Von dieser von mir bisher 
‚mur in emigen Exemplaren unter Laub gesammelten Species, 


ao 


fand ich zuerst am 7ten April 1850 6 Stücke in einem Haufen 
der Form. rufa, von ungewöhnlicher Grösse (4° Durchmesser, 3— 
4’ Tiefe) am Fusse eines Elsengebiüsches. In demselben Haufen 
sammelte ıch ausser dem Seydmaenus nanus Schaum noch: 
Sceydm. Hellwigi M. e. K. (29 Exemplare), Mäklini Mnah. 
(150 Ezemmlare). Godarti Latr. (4 oder 5 Exemplare), Euple- 
etus nanus Rehnb. (1 Exemplare), signatus Rehnb. (einige), Kar- 
stenii Rehnh. (10 Exemplare), Prilium inquilinum Erichs. (50 Ex- 
emplare), Abraeus glohosus E. H. (einige), Ptenidium formicetorum 
m. (siehe oben) in grösserer Anzahl. Auf einer diesjährigen 
Excursion am l6ten März fand ich in diesem Haufen wiederum 
mehrere hundert Scydm.. Hellwigii M. e. K. Seydun, Mäklini 
(50 Exemplare), nanus Schaum (@ Fxemplare), Prilium inquilinum | 
Erichs. und Ptenidium formicetorum m. in geringerer Anzahl. 

* Scyımaenus dentieornis.M. e. K. "Das einzige von mir. 
bei Berlin gesammelte Exemplar fand ich in einem "Haufen der 
Form. rufa. Es ist jedoch auch unter Laub gesammelt worden. — 


en 


Reisebriefe 
Von Kiesenwetter. 


( Fortsetzung.) 


Den Weg von Moent-Lonis bis Puycerda in Spanien Ihn 
ich ühergehen, “da er mir in entomologischer Beziehung zu keinen | 
besonderen Beobachtungen Gelegenheit geboten hat. Dagegen ist 
die Gegend um Puycerda entomologiseh interessant. Namentlich 
ist sie meines Wissens der einzige Punkt, wo der schöne Cara- 
bus melancholieus Fabr. noch auf das Französische Gebiet tritt, 
Dabei muss ich freilich gestehen, dass meine Bemühungen nach 
diesem Käfer erfolglos geblieben sind, und dass ich nichts als 
Carabus purpurascens und. Carabus cancellatus, den letzten in 
ungeheurer Menge und in Exemplaren, die ich von einem Dres- 
dener nieht unterscheiden kann, gefangen habe. Ueberhaupt war 
die Gegend an recht echt mitteleuropiischen Carabenformen - unge- 
mein Teich: ich traf hier Brachinus crepitans, Calathus füccnel 
melanocephalus,, eisteloides, Pterostichus striola, parumpunctatus, 
(Poecilus) enpreus und lepidus, Amara brunnea, Harpalus rufi- 
eornis und dergl. in unsäglicher Menge, dazu fanden sich unter 
Steinen noch Staphylinus caesareus, Ocypus eyaneus, Myrmedonia 
canalieulata, Tachyporus hypnorum. Ein einziges Thier, der Za- 
brus eurfus Latr., war mir von grösserm Interesse. Dawegen bo- 
ten‘ die Wiesen um Puycerda nicht nur eine ganz andere Aus- 
henfe, sondern ihre Fauna wich auch wesentlich von der um 
Mont-Lonis ab, und zeigte deutlich, dass man sich hier in gerin- 
ger Höhe und auf dem Südabhange der Pyrenäen befinde, denn 


a —— 


I 


‚statt der Anthobien um Mont-Louis zeigten sich hier Malachius 
'spinosus, Dasytes nobilis, Dasytes nov. sp. (eine dem Das. niger 
‚verwandte, recht ausgezeichnete Art), Malacosoma Lausitanica. 
‚Zwischen diese südlichen Erscheinungen mischen sich dann aber, 
namentlich wenn man sich in die Berge hinauf begieht, Gebirgs- 
insecten, die an ein nördlicheres Klima erinnern, wie Hylotoma 
furcata, rosarum, segmentaria, pagana, Tenthredo olivacea, viridis 
‚und dergl., ferner Cryptocephalus bilineatus, Anthocomus pedicu- 
larius u. s. w. Nach meinen Erfahrungen während eines freilich 
nur zweitägigen Aufenthaltes in Bourgmadame, einem kleinen 
‚Französischen Flecken in der unmittelbarsten Nachbarschaft von 
Puycerda, würde ich die Gegend kaum zu einem eigentlichen 
‚Standquartier anempfehlen. 
; Am 26. Juni verliess ich Puycerda und stieg das Thal von 
Carolle bis zu dem Port gleichen Namens hinauf. Dieser Ge- 
‚birgspass ist bereits in beträchtlicher Höhe gelegen, und ansehn- 
‚liche Schneefelder senken sich von den benachbarten Bergen zu 
ihm hinunter. Natürlich benutzte ich die günstige Gelegenheit, 
‚die Fauna der Schneeränder in diesem Theile der Pyrenäen ken- 
nen zu lernen. Es bedurfte nur eines viertelstündigen Weges 
zwischen Rhododendronbüschen und ich traf an den abschüssigen 
Rändern eines Gebirgsstromes den Schnee, den ich suchte. 
Hier fand sich denn auch eine kleine, recht ausgewählte Anzahl 
Insecten, Nebria Olivieri war unter Steinen gar nicht selten, und 
schien die sonst allenthalben in den Hoch-Pyrenäen vorkommende 
Nebria Lafrenayi zu ersetzen, Trechus Pyrenaeus kam wenn auch 
nur in einzelnen Exemplaren vor, ungemein häufig dagegen liefen 
in dem süssen Sonnenscheine Bembidium glaciale und Pyrenaeum 
in verschiedenen Grössen und Farbenvarietäten; ausserdem aber 
waren Aleochara rufitarsis Heer und ein neuer Philonthus Pyre- 
naeus mihi häufig oder vielmehr gemein, und in einigen Stücken 
fand sich Phaedon salieinum Heer sowie Philonthus laurieollis 
Boisd. et Lacord. Wahrscheinlich würde ich an dieser interes- 
santen und ergiebigen Localität noch beträchtlich mehr Individuen 
und vielleicht auch einige Arten mehr gefunden haben, wenn sich 
der Himmel nicht mit allzuilgphenden. Wolken umzogen hätte, 
so dass ich den dringenden Mahnungen meines Führers zum Auf- 
bruche nachgeben musste. Der Donner rollte bereits und die 
nahen Hochgebirge von. Andorra hüllten sich in dichte, schwere 
Nebel, als wir im schnellsten Schritte nach dem Thale des Arritge 
hinahstiegen. Kurz vor Hospitalette fielen die ersten Tropfen, 
und bei strömendem Regen zog ich in das kleine Städtchen ein, 
wo das Zollhaus mein Gepäck und als Nebensache mich se!hst 
aufnahm. Als der Regen etwas nachliess, bestieg ich ein Pferd, 
küllte mich in meinen Mantel und trat unter Donner, Blitz und 
Regen den Weg nach Ax an, Dies ganze Thal von hier bis in 


diese Stadt ist ein prächtiges Alpenthal voll strömender Wasser, 
dichter Wälder und üppiger Vegetation, und würde dem Entomo- 
logen wahrscheinlich reiche Ausbeute liefern, da es wohl wenig 
oder g sar nicht durchforscht ist. Ich fand dazu keine Gelegenheit, 
denn wenn auch der Regen nach einer Stunde ungefähr nachliess. 
und bald ganz aufhörte, so fehlte es mir dennoch an Zeit zum 
Sammeln, auch war ich gründhich ersnüdet, da ich heute - 
14 Stunden unterwegs war. So erreichte ich Ax, ein glänzendes 
freundliches Städtehen, wo mich das wohlei ngerichtete Gasthaus, a 
und mein lang enthehries Gepäck so behaglich begrüsste, dass. 
ich mir 2 Tage Rast gönnte, um Briefe zu schreiben und zu, 
neuen Forschungen Kraft zu sammeln. 


i Bagneres de Bigorre. 

Es war ein köstlicker Abend gestern, als ich von Tarbes| 

aus hierher fuhr und die lange Kette der Pyrenäen mit hunderten] 
von kecken Spitzen und Hörnern glänzend und glühend im Schein’ 
der Abendsonne sich weithin vor mir ausbreitete, und Büsche,. 
Häuser, Hügel und Wiesen einen immer wechselnden reizenden! 
Vordergrund” zu dem grossartigen Bilde darboten. Aher lassen 
Sie mich von meiner Alreise von Ax aus anfangen. Nur wenig, 
habe ich von meiner Fahrt in der Messagerie bis nach Bagneres| 
de Luchon zu berichten. Mein Blick erging sieh zwar oft ge- 
nug sehnsüchtig über die schönen, weiten Ebenen, die sich bis! 
zu der blauen Wand im Süden hinzogen, aber fast nie wurde) 
mir die Zeit zu einem wirklichen Sammelversuche. Nur zu St. 
Girons, wo ich einige Stunden aufgehalten war, machte ich eine‘ 
kleine Excursion in der unmittelbaren Nähe der Stadt. Für Sie‘ 
wird mein Fang freilich nicht von Interesse scheinen, denn er‘ 
beschränkt sich auf eize beträchtliche Anzahl von Hoplia coerulea‘ 
Drury, für mich aber, den norddeutschen Kintomologen, war es| 
ein wahrer Genuss, einen Käfer selbst zu sammeln, der in Bezug | 
auf Färbung vielieicht der schönste in Europa sein mag. Das! 
Thier sass auf einem ziemlich kleinen Raume auf den verschie-| 
densten Pflanzen, vorzugsweise auf stärkeren Grashalmen und‘ 
war bei dem prächtigen” Glanze, den es im hellen Sonnenschein | 
hatte, sehr leicht einzusammeln. 
Nach einer regnerischen Nacht und bei trübem Wetter kam 

ich den 1. Juli Morgens in Bagneres de Luchon an. Da das ! 
Wetter sehr unsicher war, so Zog ich, mit dem Siebe versehen, | 
zunächst nur nach dem Hügel des Castel vieil, hin und wieder] 
anf dem Wege dahin einen Kötscherstrich versuchend, oder einen 
günstig gelegenen Stein umwendend, unter welchem ich dann den 
Pterostichus gagatınus, parumpunetatus , parallelus und dergl. 
auffand. Der Schlossberg der Tour de Vieil ist fast rings her- 


173 
tim mit Gesträuch überdeckt. Leider indessen wär diess sehr 
spärlich und nur an einzeinen wenigen ‚Stellen fand sich ‚Gele- 
genheit, das Sieb zu gebrauchen. Hiermit erlangte ich bei wie- 
derholten Exeursionen die Bathyscia Schiödtei mihi, die ich schon 
in dem Thale von Prats de Mollo unter abgefallenem Laube ge- 
sammelt hatte, und eine mir bis dahin noch nicht vorgekommene 
neue Art, die Bathyseia ovata, den Seymaenus helvolus, und eine 
noch unbeschriebene Art, Cephennium laticolle Aube und thoraei- 
cum, eine recht interessante Corticaria von auffallend breiter Ge- 
stalt und dergl. mehr. Die Wiesen um den Hügel des Castel 
vieil an den Ufern des Pique, enthielten ebenfalls mancherlei In- 
seetenarten, namentlich die Mylahris melanura in grosser Menge, 
und ein eigenthümliches Gymnetron, dessen Bestimmung mir 
nicht geglückt ist. Im Moose des Pique selbst fand sich Hydraena 
Davipes, Sieboldii, Homalota, torrentum, Elmis aeneus und dergl. 


Doch genug von diesen weniger ergiebigen Ausflügen, 
Kommen wir zu meinem Sammeln am See von Seculyo. Ich 
legte den Weg dahin am Vormittage des 2. Juli zu Pferde zu- 
rück, und sammelte den Nachmittag bereits an den üppigen, 
kräuterreichen Abhängen, welche ganz in der Nähe des Sees sich 
dem Entomologen als höchst willkommene Erscheinungen darbie- 
ten. Hier sah ich zum ersten Male in den Pyrenäen jene üppige 
Kräutervegetation, die ich in einzelnen Alpenthälern oder in man- 
ehen Schluchten unseres norddeutschen Riesengebirges angetrol- 
fen hatte, die eigentliche Heimath für die ansehnlichen und schö- 
nen Insectenformen der subalpinen Fauna. Die Otiorhynchen 
Navarieus und rufipes Schh.?, ersterer in ungemein grossen 
Exemplaren, sassen hier auf Fürrenkräutern auf Aconithen und 
Tussilagos, mit ihnen fanden sich die schönen Oreinen, Chrysu- 
mela nigrina Sufliian, gloriosa, tussilaginis Suffrian, einige Phy- 
tonomusarten, Plinthus caliginosus, eine ganze Reihe neue Tele- 
phoren, eine schöne noch unbeschriebene Rhagonycha, ein neuer 
Seiaphilus und ein mir ebenfalls unbeschrieben scheinender Phyl- 
lobius, sowie eine Menge anderer Arten aus verschiedenen Gat- 
inngen mehr oder weniger zahlreich oder einzeln, besonders auch 
eine grosse Anzahl kleinerer Ichneumonenformen. Ich kenne 
wenig Dinge, die mir einen grösseren Genuss bieten konnten als 
das Sammeln an Punkten wie die Umgebungen des Sees vo 
Seculyo. Eine imposant schöne Natur im Schmucke einer übers‘ 
aus üppigen Vegetation bietet dem Auge fast bei jedem Schritt« 
neue Bilder; steile Abhänge und unzählige Terrainhindernisse 
nehmen jeden Augenblick die Aufmerksamkeit in Anspruch, un‘ 
jede glücklich erreichte, noch undurchsuchte Localität bietet un- 
erwartete entomologische Schätze. Mit immer neu angeregten 
Eifer wird der Kötscher geschwungen, und die Abwechselung 


174 m. 


zwischen getäuschten und übertroffenen Hoffnungen erhält ein 
immer frisches, immer neu aufgeregtes Interesse. | 

Bei Weitem die Mehrzahl der hier vorkommenden Insecten 
bestand in Anthobien, nnd namentlich war eine neue und beson- | 
ders ausgezeichnete Art, die ich Anthobium impressicolle genannt 
habe, in “allen Blüthen gemein, ausserdem fand sich noch Antho- | 
bium angustatum mihi, ebenfalls neue Art, und Anthobium lutei- | 
penne Er. var., ersteres nur selten und vorzugsweise in den Blü- | 
then der Rosa Pyrenaica, letzteres in grosser Anzahl. Yon 

Bei jedem Aussuchen des Kötschers fiel mir von None 
die Uebereinstimmung auf, die solche Localitäten in den verschie- | 
denen Gebirgszügen “larbieten. Verglich ich die Fauna des Sees 
von Seculyo mit der des Thales vom Tauernhause bei Rauris | 
in den Kärnthner Alpen und der Schlucht des Mummelwassers in 
dem Riesengebirge, so waren die Analogien gar nicht zu verken-' 
nen. Die Alpenfauna ist freilich die reichere und manigfaltigere | 
für die Otiorhynehen der Alpen; gemmatus, auricomus, pupillatus, | 
lepidopterus, genieulatus und dergl., finden sich hier nur die oben 
genannten 2 Repräsentanten, für die Oreina punctata, aleyonea, 
eacaliae, gloriosa, viltata des Tauernhauses die Oreina gloriosa | 
nigrina, fussilaginis, die Telephoren hielten sich so ziemlich die 
Ware, bieten aber keine Vergleichungspunkte, weil die meisten 
der an beiden Localitäten vorkommenden Arten neu sind. Am 
Tauernhause nämlich walteten die Anthophagen an Individuen- 
und Artenzahl vor, während in beider Beziehung die Anthobien 
sehr zurücktraten, hier dagegen waren die Anthobien an Arten 
und Individuen ungla ublich reich vertreten, während die Antho- | 
phagen nur dureh einige Exemplare des Anthophagus alpinus 
vepräsentirt wurden. Steht sonach die eben besprochene Locali- 
tät der Pyrenäen beträchtlich gegen die der Alpen zurück, so 
übertrifft sie dagegen die der oben erwähnten Riesengebirgs- 
schlucht, — der reichsten, die ich in diesem Gebirge angetroffen. 
habe — eben so bedeutend, auch darf es nicht ausser Acht ge- 
lassen werden, dass ich am See von Seculyo allein, und nur 
einige Tage gesammelt habe, und dass also wohl zu erwarten. 


steht, dass mir eine grosse Menge von Arten entgangen sind. — 

Weniger ergiebig, aber ebenfalls interessant war das Sam- 
meln unter "Steinen, wo sich die in den Pyrenäen wohl allenthal- 
ben ziemlich häufigen Pterostichen parumpunctatus, gagatinus| 
und Carabus eatenulatus und splendens vorfanden. An kleinen 
Bächen zwischen dem Moose und abgefallenen Blättern fing ich | 
in einzelnen Exemplaren Lesteva bicolor, pubescens, Bembidium 
fuseicorne Dej. und einen noch unbeschriebenen Trechus, den: 
ich pinguis nenne. J 

Natürlich habe ich während meines dreitägigen, von dem 


seliönsten Wetter begünstigsten Aufenthaltes am Sort von Secnlyo ; 


175 


nicht unterlassen, eine Excursion nach den hohen Bergspitzen zu 
machen, weiche sich um die oberhalb gelegenen höheren Seeen 
erheben. Der Weg führte mich steil am rechten Seenier hinauf. 
Eine Menge von Schmetterlingen, namentlich Eipparchien, Coltas 
und Pontia, auch der Doritis Apollo flatterten um die sonnenbe- 
schienenen, steilen, mit reichem Blumenschmucke prangenden Ah- 
hänge, aber nirgends zeigte sich eine so dichte und üppige Ve- 
setation wie unterhalb des Sees, und eigentlich waren die Sam- 
melergebnisse nur gering, vorzüglich weil ich nicht einmal den 
leichtgeflügelten Lepidopteren an den steilen Abgründen, die sich 
schwindelnd his zu den hellblaugrünen Spiegel des Bergsees 
hinabsenkten, folgen konnte oder wollte. Weiter hinauf wird die 
Gegend nach und nach unbelebter, die Fichten werden einzelner, 
dünner, kurzer Rasen bedeckt die Thalmulde, weiche allmählig 
aufwärts führt, und nicht einmal unter den zahllosen Steinen, die 
rings auf dem graugrünen Boden zerstreut sind, fand ich Insecten. 
Erst wenn män die Höhe des natürlichen Dammes erreicht hat, 
welches die Wassermassen der oberen Seen von dem tiefer ge- 
legenen See von Seculyo trennt, und auf dem anderen Abhange 
in das weite Thal hinabsteigt, findet man wieder einiges Insecten- 
leben. Viel ist es nickt, einige Anthophagus alpinus und nament- 
lieh Anthobium impressicolle, ein Exemplar des Südens, Pyrenaeus 
Charpentier war fast die einzige Ausbeute. Ein grosser Theil 
der 'Thalsohle war mit einer Rumexart dieht überzogen, auf 
welcher sich die Gastrophysa raphanı in einzelnen ausgebildeten 
Exemplaren und in hunderitausenden von Larven vorfand. Aus- 
serdem erinnere ich mich nicht, ein einziges Insect gefunden zu 
haben. Ich richtete nun meine Schritte nach den nächsten Schnee- 
feldern, musste aber zu meiner Verwunderung bemerken, d.ss 
hier die Insectenfauna fehlte, welche der in den Alpengesenden 
bewanderte Entomolog an diesen Localitäten mit so vieler Be- 
stimmtheit zu erwarten gewohnt ist. Wahrscheinlich war die 
Schneemasse, welche ich aufgesucht hatte, zu unbedeutend und 
nicht hoch genug gelegen, um während des ganzen Sommers oder 
doch während des grössten Theiles desselben auszuhalten, und die 
Inseeten. finden dann in den späteren Sommermonaten nicht mehr 
die gleichmässige, frische Feuchtigkeit des Bodens, welche zu 
den wesentlichen Bedingungen ihres Lebens zu gehören scheint. 
Damit stimmte es auch” überein, dass weiter oben die Schneefel- 
der an ihren Rändern die hier "zewöhnliche Fauna zeigten, Bem- 
bidium Pyrenaeum, glaciale, Philonthus Pyrenaeus, Aleochara 
rufitarsis, Nebria Lafrenayi waren hier nicht selten; das Interes- 
santeste war der Trechus angusticollis mihi, eine sehr ausge- 
zeichnete Art, die ich in einigen Exemplaren sammelte. Viel- 
leicht hätten die höher gelegenen Partien noch mehr Ausbeute 
geliefert, indessen traute ich den Wolken nicht, welche sich am 


und konnte daher ganz nach der Laune des Ausenblieks hin und 


176 


Horizont zusammenzogen, und machte nich auf den Rückweg, 
so dass ich bei guter Zeit in der Hütte am See, wo ich meine 
Herberge genommen hatte, anlangte. Nach meinen Erfahrungen 
ist eine Exeursion vom See von "Seculyo nach den darüber be- 
findlichen Seen für die Coleopterologen weniger lohnend als’ 
manche andere, namentlich in Vergleich zu den prächtigen Loeca- 
itäten in unmittelbarer Nähe unterhalb des Sees, dagegen ist sie; 
für den Naturfreund von unschätzbarem Werthe und der Blick‘ 
auf die beiden Seeen des Espingo mit den Bergmassen. | 
Centralkette der Pyrenäen, die sich unmittelbar aus den hellblauen 
Fiuthen der beiden kleinen Bergseeen von Espingo erheben, ‘und 
von deren schneegeschmückten Felsenwänden unzählbare Casca- 
den herabbrausen, findet in dem ganzen Gebirge nur wenige 
seines Gleichen. | 

Am 15. Juli Morgens brach ich zu Fusse gen Bagnöres de‘ 
Luchon auf. Mein Gepäck hatte ich den Abend vorausgeschickt, 


wieder eine interessante Localität entomologisch untersuchen oder 
einen schönen Punkt als Skizze in mein Album aufnehmen. ' 
So habe ich denn auch noch auf einer Wiese eine ziemliche 
Anzahl Insecten, namentlich den Otiorhynchus Pyrenaeus Sehh. | 
erbentet. In den Mittagsstunden kam ich in Bagneres an und’ 
verbrachte den Rest des Tages hauptsächlich mit dem Präpari- | 
ren meines heutigen Fanges, wobei mir einer Ihrer Landsleute, 
ein französischer "Entomolog, m. Bekannntschaft ich. in Bag- | 
neres de Luchon machte, wit liebenswürdiger Gefälligkeit behülf- 
lich war. Aım andern Taxe fuhr ich eh Bagneres” de Bigorre | 
und befinde mich seit gestern hier, wie ich schon am Eingange 
des Briefes meldete. 


Ihr 
von Kiesenwetter, 


Te De 


u 


Veber 
den taschenförmigen Hinterleibsanhang 
der weibl. Schmetterlinge von Parnassius, | 


von 
Prof. ©. Th. v. Siebeid. *) 


Seit > bin ich auf die eigenthümliche Hinterleibstasche 
der Weibehen von Parnassius Apollo und Mnemosyne aufmerksam 


*) Aus der Zeitschrift für wissensch. Zoologie von €. Tb. v. Siebold 
und Kölliker. IM. Bd. 1, Hft. 1850, mit Genehmigung des Herrn 
Verfassers abgedruckt, j 


177 


gewesen; bei der Musterung der verschiedensten Schmetterlings- 
sammlungen habe ich niemals die Gelegenheit versäumt, die Be- 
sitzer derselben über jene Tasche auszuforschen, allein Niemand 
konnte mir über den Zweck dieses Organs Auskunft geben, Nie- 
mand wollte bei dem Einsammeln oder Erziehen der genannten 
Schmetterlinge eine Beobachtung gemacht haben, aus der sich 
etwa ein Aufschluss über die Bedeutung dieses Hinterleibsanhangs 
der weiblichen Parnassier ergeben hätte. Kurz, ich merkte bald, 
‚dass ausser Schäffer noch kein Lepidopterologe sich die Mühe 
gegeben hatte, über den Zweck dieses Organs der weiblichen 
Parnassier-Arten nachzuforschen. Ich will dies weder den Besit- 
zern von schönen Schmetterlingssammlangen noch denjenigen Le- 
pidopterologen zum Vorwurf m: \achen, welchen es nur darauf an- 
kommt, ganz saubere und nnkurleizte Schmetterlinge zu erhalten, 
um damit durch Tausch oder Verkauf andere Vortheile als wis- 
sensehaftliche zu erzielen. Von jenen Lepidopterologen hinge- 
sen, welche sich berufen fühlen, durch wissenschafiliche Werke 
zu etwas mehr anzuregen als zum hlossen Sammeln reiner und 
"makelloser Schmetterlinge, hätte man erwarten sollen, dass sie 
wenigstens die Hinterleibstasche der Parnassier-Weibchen in’s 
Auge gefasst und über die Bedeutung desselben nachgeforscht 
hätten, allein in keiner der bekannten älteren oder neueren lepi- 
dopterologischen Schriften findet man etwas Erkleckliches darüber 
niedergelegt, ja die meisten lepidopterologischen Schriftsteller be- 
gnügten sich damit, jenes Organ ohne genauere Beschreibung nur 
dem Namen nach zu erwähnen, 

Schäffer war, wie ich schon oben angedentet habe, bis jetzt 
der einzige Naturforscher, welcher die Hinterleihstasche des weib- 
lichen Apollo sehr genau beschrieben und abgebildet hat, wobei 
er zugleich die Vermuth: ung ausgesprochen, dass dieses Orsan 
dem Schmetterlinge vielleicht beim Eierlegen einen Dienst leisten 
könnte 1). | 

Von dem Parnassius Wnemosyne, dessen Weibehen eine in 
ausgezeichneter Weise entwickelie "Tasche am Hinterleib trägt, hat 
 Esper dieses Organ weniger ausführlich beschrieben und noch we- 
'niger genau abgebildet, indem er das Weibchen dieses Schmet- 


1) Vgl..J. Ch. Schäffer: Neuentdeckte Theile an Raupen und Zweifal- 
tern nebst der Verwandlung der Hauswurzraupe zum schönen Tag- 
vogel mit rothen Augenspiegeln. Regensburg. 1754. pag. 46. Taf. 
11. Fig. H. a. Fig, VI. und VII. — Es ist sehr auffallend, dass von 
keinem neueren lepidopterologischen Schriftsteller Schäffer’s Unter- 
suchungen über die Naturgeschichte des Apollo-Schmetterlings citirt 
werden, während in den systematischen Beschreibungen der Schmet- 
terlinge von Esper, Ochsenheimer u. a. eine Menge Schriften ange- 
führt werden, die sich auf Parnassius Apollo beziehen sollen, aber 
oft nichts weiter als den blossen Namen des Schmetterliugs ver- 
zeichnet enthalten, 


12 


LUD ml ce 


Eu 


178 
terlings von oben &esehen, mit der Tasche darstellt 1), sem. 
dieses Organ, von “ler Seite betrachtet, durch seinen ausser: 
lichen Umpfang jedenfalls viel deutlicher in die Augen fall. W 
Nächdem man in neuerer Zeit angefangen hatte, die Tag- 
falter in eine grössere Menge von Gattungen ansdıherflere karde | 
von den Lepidopterologen die Anwesenheit der Tasche "beiden 
Weibehen des Apollo und dessen verwandten Arten als Gattungs- | 
charakter des Genus Parnassius (Doritis) hingestellt. © 
| Linne erwähnte bei der Beschreibung von Apollo und Mne- 
mosyne der Tasche nur nebenher 2), auch Latreille gedenkt der- 
selben bei der Schilderung seiner Gattung Parnassius nur in | 
einer Note 3), dagegen finden wir von Ochsenheimer die Anwesen“ | 
heit der Tasche bei den Weibern jener Familie, welche derselbe | 
später als Gattung Doritis hinstellte, unter die "Gattungseharak- 
tere mit aufgenomnien 2), Boisduval, welcher den Apollinus‘ vals | 
Doritis Apollina von der Gattung Parnassins abtrennte, 
und zu einer besonderen Gatlung erhob, wies bei Parnassius' 
zum Unterschiede von Doritis besonders anf die Anwesenheit | 
der Tasche der Weibchen hin 5). Man hätte erwarten sollen, 
dass nun auch dieses Organ bei der Beschreibung der versehie- | 
denen Parnassius-Arten einer specielleren Betrachtung gewürdigt 
worden wäre, was aber durchaus nicht geschehen ist ®). IR | 
Schon "längst waren mir bei näherer Betrachtung dieses 
Hinterleibsanhanges der weiblichen Parnassier Zweifel aufestiegen, | 
ob dieses Organ wirklich ein integrirender Theil des Hautskelets | 
dieser Schmetterlinge sei. Wäre Letzteres der Fall, wie auffal- | 
lend müsste dann nicht die weibliche Puppe der Parnassier an 
ihrem Hinterleibsende gebildet sein? Jedenfalls müssten ' sich ' 
schon an der Puppe durch die verschiedene Form des Hinterendes. 


)) Vgl. Esper: Die europäischen Schmetterlinge. Theil I. Bd. 1. va8. 
48. Tab. LVIM. Contin. VII. Fig. 5. 


2) Vgl. Linne: Fauna suecica. Edit. alt. -pag. 269, wo es. von 24 
Apollo heisst: „sub ano membrana crassa, concava, carinata‘, und 
von Mnemosyne gesagt wird: „anus organo majore cartitagineo sin. | 
gularis structurae in femina“. u 

3) S. Latreille: Genera Crustaceorum et Insectorum. Tom. IV. pag. 
202. „Feminae valvula anali et infera, coriacea, ad originem com-; 
presso-carinata, deinde dilatata, capsuliformi“. Offenbar ist diese 
Schilderung nach der Form der Hinterleibstasche des weiblichen 
Apollo entworfen. 


#) Vgl. Ochsenheimer: Die Schmetterlinge von Europa. Bd. I. Abth. 
2. pag. 131. ie 

5) 5. PISSOBNAN: Genera et indexmethodicus europaeorum lepidopterorum 
pag. ». N 

6) Vgl. Ochsenheimer: a. a. ©. Boisduval: Species general: ‚des Lepi-: 


dopteres. Tom. I. ferner Humphreys and Westswood: british 
butterflies and their transformation u. a, 


| 
| 


179 


die beiden Geschlechter unierscheiden lassen. Schäffer erwähnt 
jedoch eines solchen Geschlechtsunterschieds bei der Beschreibung 
der Puppe des Apollo mit keinem Worte i). Als ich später an 
verschiedenen Parnassier-Weibchen diese Tasche genauer unter- 
suchte, schien es mir, als sei dieselbe nicht mit dem Hinterleibe 
der Schmetterlinge eigentlich verwachsen, sondern klebe dem- 
selben nur oberflächlich an. Bei Parnassius Mnemosyne stellte 
sich meine Vermuthung auch bald als Wahrheit heraus. Ich konnte 
hier nämlich die Tasche durch einiges Rütteln derselben ziemlich 
leicht und vollständig vom erweichten Hinterleibe ohne alle Ver- 
letzung beider Theile ablösen, wobei ich mich vollkommen über- 
zeugie, dass dieser Anhang wirklich nur ganz oberflächlich dem 
Hinterleibe ankiebte. 


Schwieriger gelang mir die Lostrennung der Tasche vom 
Hinterleibe des weiblicher Apollo, da hier ein Theil der Seiten- 
ränder derselben mit breiter Basis gegen die flache Unterseite des 
Hinterleibes fest gekittet war, 


Nachdem ich durch ein solches Verhalten der Tasche die 
Ueherzeugung gewonnen hatte, dass dieselbe kein besonderes Or- 
gan jener Schmetterlings-Weibchen sein könne, wurde ich auf den 
Gedanken geleitet, dass dieser Hinterleibsanhang wahrscheinlich 
während der Begattung der Parnassier entstehe. Vermuthlich 
wird von dem männlichen oder weiblichen Individuum am Hinter- 
leibsende ein zähflüssiger gerinnbarer Stoff ausgesondert, der 
sich über das mit den weiblichen Begattungsorganen innig ver- 
bundene Leibesende des Männchens ergiesst, und durch Gerinnen 
und Erhärten eine festere und länger andauernde Vereinigung 
beider Geschlechter bewirkt. Nach Beendigung des Begatlungs- 
aktes und nach der völligen Trennung der Geschlechter bleibt 
alsdann diese geronnene Substanz als eine Art Abguss oder Ab- 
druck des Hinterleibes der Männchen in der Umgebung der 
weiblichen Geschlechtsöffnungen haften und verräth so den über- 
standenen Coitus. Es wird sich auf diese Weise auch heraus- 
stellen, dass frisch aus der Puppe ausgeschlüpfte weibliche Indi- 
viduen der Parnassier, die sich also jedenfalls im jungfräulichen 
Zustande befinden, und noch mit keinem Männchen in Berührung 
sekommen sind, auch keine Tasche an sich tragen, Ich fand 
‚auch wirklich bei der Durchmusterung verschiedener Schmetter- 
lingssammlungen hier und da ein weibliches Exemplar von Par- 
nassius Apollo ohne einen solchen Hinterleibsanhang, welches ich 
demnach für ein jangfräuliches Individuum halten musste. Auch 
‚Höger hat an den aus der Puppe gekrochenen Weibchen von 
Apollo und_an den ganz frischen Weihehen von Mnemosyne den 
Hint:rleibsanhang vermisst, derselbe täuschte sich jedoch, wenn 


») S, Schäffer a. a. O. pag. 40, 
12* 


186 


er glaubte, dass diese Tasche zuerst im Hinterleibe d dieser Schmet- 
terlinge fertig verborgen stecke, und nachher zum Behufe ‚der 
Entledigung er Eier aus deiseihen hervortrete 9. | A 
"Was nun die Beschaffenheit dieser Tasche hetrifft, so bleibt 

wir noch zu beweisen übrig, dass sich dieselbe, da sie nicht dem 
Hautskelete der Schmetterlinge angehört, sondern nichts anderes 
als ein geronnener früher Nüssix sewesener Stoff sein soll, ae | 
wirklich von der Chitin-Masse unterscheidef, welche bekanntlich | 
das H.uutskelet aller Inseeten zusammensetzt. Um diesen Beweis 
zu liefern, habe ich zuerst Stücke des mit Haaren und langge- | 
streckten Schuppen besetzten Hinterleibs von P. Apollo und Mid 
mosyne durch Herrn Dr. Baumert, Assistenten des hiesigen physi- i 
ologischen Instituts , auf Chitin untersuchen: lassen. Dieselben | 
nhen mit RETTEN Kalllösang gekocht, ohne dass sie sich | 
im geringsten veränderten. Ich ihrer diese Hautskelettheile 
nach der erwähnten chemischen Behandlung einer mikroskopischen 
Untersuchung, und erkannte in denselben noch dieselbe Structur, 
welche sie vor dem Kochen mit Kali hesassen, ebenso waren auch | 
die darauf fesisitzenden Haare mit Schuppen ganz unverändert ' 
wieder zu finden, wodurch sich also diese Hauttheile der genann- | 
ten Schmetterlinge als in Kali unlösliche Chitin-Substanz Ara | 
hatten. Ein ganz anderes Verhalten zeigten dagegen die Taschen | 
derselben Schmetterlinge. | 
Einem Weibchen von Parn. Mnemosyne löste ich mit leich- 

ter Mühe die hellgelbe Hinterleibstasche ab, welche in Form einer 
nach hinten ce abzestutzten Rinne, Zt bis gegen die Sad 

sis des Hinterleibs hin: aufragte 2), Der innere weile Bas dieses | 
auf der äusseren Wölbung abgerundeten rinnenförmigen Anhangs | 
machte mir ganz den aluh. als passe in lisa der ganze 
Hinterleb des männlichen Schmetterlings hinein, als wenn sich 
hier der von dem gerinnenden Secrete sieh bildende Ueherzug oder 
Abdruck über den grössten Theil des hei der Begattung mit dem 
gewölhten Rücken eich unten gekehrten Hinter des Männchens | 
ergossen hätte. Auf der ganzen Fläche dieses Anhangs, welcher 

eine hornartige Consistenz besass, liess sich keine Spur von fest- | 
sitzenden Haaren oder Schuppen unterscheiden, auch mit dem | 


| 
| 


) Vgl. den fünften Bericht des schlesischen Tauschvereins für Schmet- 
terlinge. 1844. pag. 3. 


?) Eine ähnliche Form und Ausdehnung bietet auch der Hinterleibsan- 
hang bei Parnassius Jacquemontii Boisduval dar, welchen ich an 
mehreren in dem Wiener Naturalkabinette aufbewahrten, von Hügel 
auf dem Himalaya-Gebirge eingesammelten weiblichen Exemplaren. 
dieses Schmetterlings bemerken konnte, Eine ‘genauere Beschreibung, 
dieses Anhangs ist von Kollar und Redtenbacher, welche den betref- 
fenden Schmetterling sonst sehr ausführlich beschrieben haben, nen 


terlassen malen. Vgl. Hügel: Kaschmir und das Reich der Sikhs, 
Bg. IV, Abth. 2%, pag. 407. 


nn 


181 


Mikroskope konnte nirgends eine Stelle erkannt werden, wo der- 
gleichen Hautgebilde gesessen haben mochten, Die ganze halb- 
durchsichtige Masse dieses Anhangs erschien ohne bestimmte 
Struktur. Die von Baumert mit dieser Tasche vorgenommene 
ehemische Untersuchung ergab folgendes Resultat. Durch erhitzte 
eoneentrirte Kalilösung wurde dieser Anhang leieht und unter 
Zurücklassung brauner ölartiger Tropfen aufgelöst, wobei sich die 
Kalilösung schön zummiguttigelb färbte. Sättigte man diese Ka- 
hlösung mit einer Mineralsäure, so schied sich nichts organisches 
wieder aus, woraus geschlossen werden musste, dass die ursprüng- 
liche gelöste Substanz wahrscheinlich zerstört war. Jedenfalls 
sprach diese Reaction gegen die Identität mit Chitin. 

Der Hinterleibsanhang des weiblichen Apollo hat einen viel 
geringeren Umfang, als der von Mnemosyne, indem er sich nur 
auf die Hinterleibssegmente des Schmetterlings beschränkt. Der- 
selbe hat eine schwarzbraune Farbe, eine hornartige sehr feste 
Beschaffenheit nnd schliesst nur eine kleine Höhle ein. Schäffer 


hat die Gestalt dieses Anhanges ganz gut mit dem Hintertheile 
eines Schiffes verglichen, an welchem unten der Kiel zu sehen 
ist. Auch dieser Anhang erscheint ganz nackt, von Haaren und 
Schuppen, wie sie an allen Abschnitten des Hautskelets dieses 
 Schmetterlings vorkommen, vollständig entblösst. Da Schäffer die- 


sen Theil des weiblichen Apollo sehr genau beschrieben und ab- 
gebildet hat, kann ich hierauf verweisen 1). Bei Betrachtung der 
männlichen Begattungsorgane des Apollo will es mir scheinen, 
als ergiesse sich bei dem Coitus das zerinnende Seeret unter die 
beiden seitlichen Klappen, welehe am Hinterleibsende des Männ- 


») Vgl. Schäffer a. a. O. Eine weniger genaue Darstellung dieser Tasche 
erblickt man an folgenden Abbildungen des weiblichen Apollo. De 
Geer: Abhandlungen zur Geschichte der Insekten. Thl. I. Quart. 
II. pag. 61. Taf. 18. Fig. 13. Esper a. a. ©. Th. I. Bd. I. p. 87. 
Tab. LXIV. Contin. XIV. Fig.2. Hübner: Sammlung europäischer 
Schmetterlinge. Papil. II. Tab. 7%. Fig. 397. Meizen: System. 
Beschreibung der europäischen Schmetterlinge Bd. I. pag. 9. Taf. III, 
Fig. 2. b. Neustädt und Kornatzki: Abbildung und Besc ıreibung 
der Schmetterlinge Schlesiens. Th. 1. Tzf. 30. Fig. 90. e. — Nach 
einer von mir vorgenommenen Vergleichung stimmt die Hinterleibs- 
tasche des weiblichen Parnassius Delius mit der des Apollo-Weib- 
chen an Farbe, Umfang und Form so ziemlich überein, nur fehlt 
derselben der scharfe Kiel. Ob an den Weibchen von Parnassius 
Apollinus niemals eine Tasche zum Verschein kömmt, muss ich da- 
hin gestellt sein lassen; allerdings vermisste ich an allen Apollinus- 
Weibchen, die ich in verschiedenen Sammlungen darauf hin unter- 
suchte, jenen Hinterleibsanhang, was vielleicht daher rührte, dass 
ich es hier vermuthlich nur mit gezogenen junzfräulichen Individuen 
zu thun hatte, Auf keinen Fall lässt es sich rechtfertigen, dass von 
Boisduval, welcher den Parnassius Apellinus zu der besonderen Gatr 
tung Doritis erhoben hat, das Fehlen der Hinterleibstasche de- 
Weibchen als ein Charakter dieser Gattung Doritis hingestellt wurde. 


182 


chens von unten her die eigentlichen Begatiungsorgiinen ‚desselben 
umschlossen halten, so dass alsdann diese letzteren nach der Ge- | 
rinnung jenes die Tasche bildenden Secrets im Innern der’Tasche | 
sich befinden, während die beiden Seitenklappen von aussen ge- | 
‘gen die Wölbung der Tasche angedrückt liegen und einen "Theil 
des geronnenen "Stoffs als den ohen erwähnten Kiel zwischen | 
sich hervortreten lassen. Dass diese Tasche des weiblichen 
Apollo ebenfalls eine von dem Chitin-Skelete ganz verschiedene | 
Substanz ist, zeigte die von Baumert damit vorgenommene che- ' 
mische Untersuchung, bei welcher dieser ganze Hinterleibsanhang | 
des genannten Schmetterlings durch Kochen mittelst eoncentrir- | 
ter Kalilösung ohne Zurücklassung ungelöster "Theile vollständig | 
verschwand. » | | 

Nachdem ich durch diese Untersuchungen immer mehr die 
Ueberzeugung gewonnen hatte, dass der Hinterleibsanhang der 
weiblichen Parnassier erst bei der Begattung entstehe, musste mir | 
eine Bemerkung, welche Schäffer am Schlusse seiner bereits-ert | 
wähnten Abhandlung mittheilte ), ganz besonders auffallen, ‘da 
sie mit dem Resultate meiner Untersuchungen schnurstracks ım 
Widerspruche steht. Schäffer sagt hier nämlich von der Tasche 
des Apollo-Weibehen: „diesen jetzt beschriebenen neuen Theil‘ 
hatten alle diejenigen Zweifalter ganz und unverstümmelt, die bei 
mir auskrochen.“ Wenn ich auch nicht in Abrede stellen will, 
dass, wie Schäffer noch hinzufügt, jener Anhang bei‘ längerem | 
Herumfliegen der weiblichen Schmetterlinge verstümmelt werden, 
oder ganz verloren gehen könne ?), so muss ich ihm in Bezug 
auf'die erste Behauptung durchaus widersprechen, und die Vermu- | 
thung hegen, dass Schäffer vielleicht an seinen wenigen im Zwin- | 
ger erzogenen Apollo-Individuen den etwa gleich nach dem Aus- 
schlüpfen vorgenommenen Begattungsact "nicht wahrzunehmen 
Gelegenheit fand. Höchst willkonnien, warnen dieser Bezieh-. 
ung eine von einem jungen eifrigen Lepidopterologen kürzlich 
eingesendefe schriftliche Mittheilung, welche dazu dienen mag, die 
Richtigkeit meiner den Hinterleibsanhang der Parnassier-Weihchen | 
betreffenden Behauptung noch vollständiger zu erweisen.. Herr 
Reutti zu Freiburg im Breisgau, den ich während meines dortigen 
Aufenthaltes als einen zuverlässigen Beobachter schätzen gelernt 
habe, hat sich nämlich auf meine Veranlassung der mühsamen 
Zucht des Apollo zu dem besonderen Zwecke befleissigt. um sich | 
zu überzeugen, ob das Weibchen dieses Schmetterlings jenen Hin- 
terleibsanhang aus der Puppe mitbringt, oder ob. sich dasselbe 
jene Tasche während der Begattung erwirbt. Die Resultate die- 
ser Untersuchungen theilte mir Reutiän folgenden Worten mit: 


N) Vergl. Schäffer a. 2.0. pag. 49. 
2) Auch Standfuss vermisst die Tasche an abgeflogenen Kl va Weib- 
chen. Vergl. Entomologische Zeitung 1846. pag. 381, 


183 


Am 29. Mai 1850 sammelte ich auf einer Excursion in 
das drei Stunden von Freiburg gelegene Höllenthal an den Stellen, 
wo sonst .Parnassius Apollo häufig fliegt, in kurzer Zeit über 
50 Raupen dieses Falters auf Sedum album. Der grösste Theil 
derselben hatte bereits die letzte Häutung überstanden. Ich ver- 
wahrte diese Raupen in einem geräumigen Zwinger, _ dessen 


Wände und Deckel theils aus feiner Gaze theils aus Glas bestan- 


den, und. versah dieselben reichlich mit ihrer Nahrungspflanze, 
welehe in unserer Nähe auf dem Schlossberge häufig wächst. 
Die Raupen begannen freudig zu fressen. Doch bald bemerkte 
ich, dass sie, wenn sie ee satt gefressen hatten, die Pflanzen 
verliessen, und sieh alle an die vordere dem Lichte zugekehrte 
Seite des Zwingers setzten, welehen Ort sie nicht wieder verliessen. 
Nach einigen Stunden nahm ich sie herab und setzte sie wieder 
anf ihre Futterpflanzen. Hier begannen meine Ranpen sogleich 
wieder zu fressen, krochen aber nachdem sie sich gesättigt hat- 
ten, wieder nach jener Vorderseite des Zwingers hin. Nachdem 
ich den umgedreht hatte, verliessen die Raupen ihren Platz und 
begaben sich abermals anf die Lichtseite des Zwingers. Niemals 


suchten diese Thiere ihre Nahrung von selbst im Zwinger auf, 


obgleich der ganze Boden damit hoch angefüllt war und die Fut- 
terpflanze immer frisch erhalten wurde, ja, die Raupen frassen 
kaum von den an der Liechtseite des Zwingers absichtlich aufge- 
hängten Pflanzen. So hatte ich denn nie das Vergnügen, diese 
Raupen von selhst fressen zu sehen, ausser wenn Ich sie mit 
eigener Hand auf das Futterkraut gesetzt hatte. Auf diese Weise 
war die Baupenzucht eine sehr beschwerliche, welche auch bei 
der kürzesten Dauer unmöglich einen guten Erfole haben konnte. 
Der Grund dieses Betragens war jedenfalls der Mangel des Sor- 
nenscheins, denn das Zimmer, worin der Zwinger zwar Jmmer am 
offenen Fenster stand, lag gerade nach Norden. Nichts destowe- 
niger sucht diese ausserordentliche Trägheit der Apello-Raupen 
ihres Gleichen, und ist auch wohl bisher die einzige Ursache des 
Misslingens so vielfach versuchter Erziehung dieses Schmetterlings 
sewesen 1). Einige Tage vor der Verwandlung liefen die Rau- 
pen öfter umher, "schlagen bei Berükrung nach Art der Schwär- 
mer-Baupen lebhaft um sich, und {rassen bald nicht mehr. Die 
Verwandlung geschah unter den Pflanzen oder unter Steinen, und 
bei einer Raupe in einer Ecke am Deckel des Zwingers in einem 
aus wenigen Fäden bestehenden Gespinnste. Hierin befand sich 
die Raupe bis zur Verwandlung nach Art der Vanessa-Raupen an 
den Hinterfüssen aufgehängt; die Puppe lag jedoch nachher 

frei im Gespinnste.“ 
») Bekanntlich ist es auch Schäffer (a. a. ©. pag. 36) schr schwer ge- 
worden, aus einer grossen Menge von Apollo-Raupen nur ein Paar 

Falter zu erziehen, 


181 


„Im Ganzen erhielt ich bis zur Mitte Juni nur eilf Pup 
aus denen vom 15. bis 20. Juli, also etwa nach 4 bis 5° Nochen 
acht Schmetterlinge, vier Männchen und vier Weibehen ausschlüpf- 
ten. Die Schmetterlinge liefen und Nlatterten umher, konnten sich 
aber nicht vom Boden erheben, oder sie sassen ruhig an den im 
Zwinger angebrachten Blumen, bis ich nach ehwatı acht Tagen 
den Standort des Zwingers veränderte, und ihn der Sonne aus- 
setzte, worauf die Schmetterlinge beständig in dem Behälter um- | 
herflogen. Gewiss eine der Trägheit der Raupe ganz analoge | 
Eigenschaft des Apollo-Falters, der zum Gebrauche seiner Flügel | 
des Sonnenscheins hedarf. Diese Schmetterlinge starben alle 
nach ungefähr drei Wocheu.“ 

„Was nun den Hinterleibsanhang des weiblichen Apollo be- 
trifft, so hat sieh derselbe an keiner Puppe desselben bemekbar 
zemacht. Die Weibchen haben ihre Tasche beim Aus- 
schlüpfen noch nicht. Es lag die Vermuthung nahe, dass 
dieser Anhang erst bei der Besattung entstehen löckte, was sich 
auch ın der Folge bestätigte. "Am 17. Juli nämlich begattete sich 
Mittags 1 Uhr vor meinen Augen im Zwinger ein am 15. aus- 
geschlüpftes Männchen mit einem am 16. Juli ausgekommenen 
Weibchen. Während der Begattung konnte ich über die Bildung 
der Tasche keine Beobachtungen anstellen, um die Thiere in die- 
sem Geschäfte nicht zu stören. Am andern Morgen hatten sich 
beide Falter, welche bis in die Nacht hinein im Coitus verblieben 
waren wieder getrennt, und das Weibehen tray eine vollkommen 
ausgebildete Tasche an seinem Hinterleibe, mit welcher dasselbe 
etwa nach 14 Tagen starb, ohne dass ıch über den Gebrauch 
jener Tasche etwas hätte ermitteln können.“ SR 

Wenn sich nun auch aus diesem Berichte des Herrn Reutti 
nicht ersehen lässt, auf welche Weise die Bildung der Tasche 
am Hinterleibe des Apollo- Weibehens während des Coitus vor sieh 

seht, so steht doch so vie! fest, dass diese Tasche vor der Be- 
gattung noch nicht da ist. Ich möchte nun ganz besonders auf 
Plans Mnemosyne aufmerksam machen, dessen Weibchen 
eine so grosse, leicht in die Augen fallende F asche an sich trägt. 
Hier müsste sich die allmäl:ge Entstehung derselben während des 
Begattungsaktes gewiss leicht beobachten lassen, ohne diesen 
selbst zu stören. Das R Erzieben deı Mnemosyne istjetzt dadurch mög- 
lich geworden, dass man die Futterpflanze ihrer Banpe, nämlich 
die versehredchen Corydalis-Arten kennen gelernt hat. Das Auf- 
finden der Raupen von Mnemosyne wird auf diese Weise keine 
grosse Schwierigkeiten haben; sie sind von dem jüngstverstorbe- 
nen Rossi in den niederen Gebirysthälern Oesterreichs und Un- 
garns nicht selten angetroffen worden, wie mr Herr Kollar hei 
meiner letzten Anwesenheit in Wien mitgetheilt hat... Sie gleichen 
im Habitus, in Farbe und Zeichnung fast ganz den Apollo-Rau- 


185 


pen, wenigstens erkannte ich an der im k. k. Naturalienkabinette 
zu Wien aufbewahrten Raupe von Mnemosyne dieselbe sammet- 
schwarze Farbe und dieselbe Zahl und Stellung der orangegelben 
Flecken auf den Leibesringen !), welehe die Apollo-Raupe aus- 
zeichnen. ; 

Breslau im November 1850. 


u e— 


Vebersicht der neuern Litteratur, betref- 
fenıl die Neuroptera Linne. 
von | 
Dr. H. Hagen in Königsberg. 


(Fortsetzung. ?) 


Gehen wir zum speciellen Theile über, so findet sich hier 
noch viel zu leisten und zu vergleichen, ehe das Chaos einiger- 
massen als gesänbert betrachtet werden kann. Die Gattung Dre- 
panopteryx zuvörderst ist von allen ausser Rambur als eigene 
Gattung ahgeschieden. Letzterer vereinigt damit H. hirtus Fahr. 
und zwei verwandte Arten zu seiner Gattung Megalomus. Schon 
Wesmael I. e. p. 17 machte auf die ähnliche Bildung aufmerksam, 
und stellte H. hirtas und cylindripes als vermittelnde Zwischen- 
glieder hin. Obgleich die definitive Entscheidung einer durch- 
greifenden monographischen Bearbeitung überlassen werden muss, 
erlaube ich mir doch zu bemerken, dass ich in Betreff der Bei- 
behaltung von Drepanopteryx im alten Umfange ganz Schneiders 
Ansicht theile.. Die bekannte europäische Art bietet in der Bil- 
dung der plantula und der Flügel (Costalfeld) genugsame Merk- 
male, um sie von H. hirtus abzusondern. Ihre frühere Zustände 
und die Verwandlung sind schon von Reaumur (Tom. 11. p. 390. 
Tab. 32. Fig. 3—8) vollständig beschrieben, auch Goetze (De 
Geer 1. 2. p. 73. Z.) hat diese Art häufiger erzogen. Eine neue 
mir unbekannte Art, D. biroculus aus Holland, findet sich von 
Newman im Entomol. Mag., Lond. Tom. V. 1838 beschrieben. 

Der H. fuscatus, schon von De Geer Mem. Tom. N. 2. p. 
713 genau beschrieben und abgebildet, ist von den ührigen He- 
merobien so verschieden, dass es allerdings zur Aufstellung einer 


') Eine Abbildung der Raupe von Parnassius Mnemosyne findet sich 
in Freyer’s Beiträgen zur Geschichte europäischer Schmetterlinge. FA 
III. Tab. 217, welche von Neustädt und Kornatzki a. a. ©. Tu. ]. 
Taf. 42. Fig. 100. kopirt worden ist. 

a) Durch.ein Versehen ist im Inhalt der vorigen Nummer eine Fo'- 
setzung versprochen, welche erst hier im Anschluss an die April- 
Nummer folgt, Red. 


186 


eigenen Gattung Sisyra. berechtigt. Stephens erkannte.diesgleich- 
falls und stellte ıhn desshalb 'in seine Seet. C. (mit ungegabelten 
Quernerven im Costalraum) za zwei mir nicht bekannten, Arten 
(sein nitidulus ist wohl nicht ‘der von Fabrierus). Wesmael-be 
sründete diese Ga'tung® wohl weniger auf das Geäder als auf die 
eigentliche Bildung der Palpen. "Seine neue Art-8. nigripennis 
und Burmeisters S. morio sind mir nieht bekannt, vielleicht auch 
nur Varietät von der Hauptart. Die früheren Zustände sind noch 
unbekannt, Erichsen vermuthet jedoch die Larve in Branchiotoma 
spongillae' Westw. Transact. Entom: Soc- HE pp 105.: Tab, 8. 
1842, deren Beschreibung und Abbildung auch. Grube in Wiegm. 
Arch. Bd. X. p. 331. 1841 gegeben hat. Da ich diese hier durch 
den ganzen Sommer hindurch überaus häufige Art stets nur hart 
am Wasser und an in demselben stehenden Bollwerken gefunden 
habe, so ist es mir sehr wahrscheinlich, dass ihre Larve im 
Wasser lebe, also eine Ausnahme unter den auf dem Lande leben- 
den Hemerobiden bilde. Der innere Bau ist bis jetzt nicht be- 
schrieben. Nach an S. fuseata angestellten Untersuchungen kann 
ich vorläufig folgendes wittheilen. Der Schland'ist lang, sehr 
dünn cylindrisch, glatt und nicht gefaltet. Etwas hinter der Mitte 


mändet der Schlundanhang, bestehend aus einer langen dünnen 1 


Röhre von der Dicke und: Gestalt des Schlundes, und“ an seinem 
Ende plötzlich ın eine runde Blase erweitert, so dass er das An- 
sehen einer geraden Hetorte gewinnt. Der eigentliche Masen ist 
gross, eylindrisch, an’ seinent obern Einde fast "zerade abgeschnit- 
ten und überhaupt der von Loew für 8. hıtaria 1. ec. Tab. ll. Fig. 
> gegebenen. Abbildung ähnlich. Gallgefässe schienen nur sechs, 
zielich lang, diek, mit hinterem freiem Ende zi sein. "Dünn- 
darm und Dickdarm sind kurz, walzenförmig, und mehrfach 'ab- 
geschnürt, die Ovarien sind ähnlich denen vor Chrysopa gebaut, 
j»doch jederseits mit mindestens funfzehn Eiröhren versehen, 

Alle übrigen Arten bilden die eigentlichen Hemerobius von 
Sterhens, Burmeister, Wesmael; ihre Tabea Zustände und ihr 
innerer Ban sind noch vollständig wuubekannt, nur von einer Art 
finder sieh die Puppenhaut bei De Geer IE, 2. Tab. 22. Fig. 4—-7 
abgebildet. Gehen wir die einzelnen Arten durch, so bildet‘ H. 
dipferus Burm. durch Verkümmerung der Hinterflügel einen ganz 
eigenthümlichen T ) Ppus. 


Asa, sp ht dena | u 


Die bedeutende Grösse und auffällige schöne Färbung dieser 
Familie lässt kaum vermuthen, dass die "Beschreibung ip Arten 
noch viel zu thun übrig Inst werde, und doch ist dies gerade 
hier fast mehr der Fall als bei den übrigen Neuropferen. Es 
lässt sich die Geschichte der früheren Bearbeitungen bequem in 
mehrere Perioden theilen, deren erste mit Borkhausens Monographie 


: 187 


(in Seriba Beiträge zu der Inseeten-Geschichte Heft 2. p. 156. 
1791) abschliesst. Die ersten Beschreibungen einer Ascalaphus- 
art erschienen gleichzeitig im Jahre 1763, 'Seopolis Papilio ma- 
caronius, Entom. Carniol. no. 446 und Sehäffers Zwiefalter oder 
Afterjüngferchen, eine Abhandlung, welche in Betreff der Schilde- 
rung der äusseren Theile vortrefflich genannt werden kann. Im 
folgenden Jahre 1764 finden wir im Mus. Lud. Ulr. ven Linne 
eine dritte Art aus Südfrankreich, M. longieorne beschrieben, und 
1767 im System. nat. ed. Xll. eine vierte, M. barbarum hinze- 
gefügt. Von letzterer, über deren Deutung noch gegenwärtig 
Zweifel obwalten, ist das Original in Läinne’s Sammlung noch 
vorhanden, und daher Aussicht, diese Zweifel zu beseitigen. Wäh- 
rend Schäffer in Elem. Entom. und Icon. Ratisb. seine Libellula spuria 
oder Libelluloides benannte Art wiederholt abbildete, und Schrank 
in Enum. insect. Austr. Scopolis Macaronius copirte, treffen wir 
auch im Verzeichn. der Wiener Schmetterlinge 1776 eine neue 
Art unter dem Namen Papilio Coccajus, und in Thunbergs Dis- 
sert. nov. spec. inseet. pars IV. 1786 Fig. 91. eine vom Cap 
Myrmel. capense. Bisher sind die vier oder höchstens fünf be- 
sehriebenen Arten scharf gesondert, Fabrieius würfelte sie jedoch 
in seinen verschiedenen Werken bunt durcheinander, und hat da- 
durch ihre Synonymie fast unentwirrbar gemacht. Jm System, 
Entom. beschreibt er nur A. barbarus, und. begründet in den Gen. 
Insect. seine neue Gattung Ascalaphus. In Spee. Insect. be- 
schreibt er drei Arten (barbarus, eapensis, ialicus), und fügt m 
Mantiss. Insect. noch zwei (australis, eapensis) hinzu. Ich über- 
gehe hier um so mehr das nähere Detail, als Borkhausen sich 
die Mühe gemacht hat, Fabrieius Arten zu ordnen. Dasselbe gilt 
für Villers, bei welchem "wit angeblich vier Arten unter Myrıme- 
leon ufgeführt finden. Ausser ar genannten hat noch Petiver, 
Sulzer, Rossi, Petagna, Seba, Laxmann (1770. Nov. Comment. 
Acad. Petrop. Tem. 14) je eine, uud Olivier drei Arten beschrie- 
hen und abgebildet. — Aus diesem: Material (die vier letzgenann- 
ten Arbeiten ungerechnet) sonderte Borkhausen mit so yefältiger 
Kritik drei Arten, A. longieornis, barbarus und italieus, und he- 
schrieb eine neue A. niger, welche jedoch schon von Olivier kurz 
zuvor als A. macnlatus aufgeführt war. Borkhausens Arbeit lei- 
det an Mängeln, die ihm nicht zugerechnet werden dürfen, allen 
drei’ Arten hat er nicht unwa).sscheinlich. nah verwandte heige- 
mischt. 

In der zweiten Periode bis zu Charpentiers hor. entom. 1825 
ist von Panzer, Dumeril, Hühner, Leach, Palisot de Beauveis, 
Savizny (Descript. de l’Eeypte) je je eine Art beschrieben oder ab- 
gehildet, und von Fahricius (Entom. Syst. und Supplem.) zwei 
neue, A. appendieulatus und surinamensis hinzugefügt. Borkhau- 
sens Arbeit ist unbenutzt geblieben, die Synonymie jedoch insofern 


188 


berichtigt, als Linnes A, barbarus passender zu &. Australis ge-- 
zogen wird. Juatreille in Genera inseet. sondert unter dere 
A. "barbarus, longicornis und italieus drei Arten, von dene: 
erste uni letzte neu, und fälschlich zu schon beschriebenen Brit 
gezogen sind. Diese Vorarbeiten benutzte Charpentier, un die 
ihm bekannten vier europäischen Arten scharf auseinander zu 
halten. Latreilles B. barbarus wird als eigene Art, A. icterieus 
beschrieben, sein A. italieus unter dem Namen meridionalis von 
Fahrieins Art getrennt, jedoch bei longicornis mit PE 
noch zwei Arten zusammengeworfen. 

In der folgenden letzten Periode finden wir zuvörderst ek 
nige zum Theil mir nicht bekannte Beschreibungen einzelner Ar- 
ten, von Angelini 1827 Ascahifi it Iiani con una nuova Specie Milane 
Bibl. ital. Tom. 47, von Guilding A. Macleayanus Linn. Trans- 
act. Lond. Tom. XIV.: die Erwähnung eines unbekannten Ascala- 
phus am Irtysch von Gebler in edel Reise; das Vorkom- 
men eines Ascalaphus beim Johannesbader Sprudel in Böhmen durch 
Eiselt 1816, merkwürdig als nördlichster bekannter Punkt für diese 
en inEuropa ; einesin Neuholland bei Adelaide vonHope Transaet. 
Ent. Sec. London Tom. IV. p. 108; die Beschreibung von zwei 
europäischen Arten in Germar, Faun. inseet. fase. 21; von A. 
brasiliensis Guerin in Icon. regen. anım. pl. 62; zwei aegyptischen 
Arten von Klug in Symbol. phys. dec. 4; zwei aus Griechenland 
in Brull& Exped. Morde; zwei aus Andalusien in Ramburs Fauna 
dieser Provinz; zwei aus dem Kaukasus in Kolenati Melet. fase. 
V.; A. 4-maculatus aus Nordamerika von Say in Keatings Reise 
1824; A. chlorops aus Bolivia von Blanchard in d’Orbignys Reise 
und dessen Notiz über A. italicus in Bullet. societ. Linn. de Bor- 
deaux no. 1. p. 40; einer aus Neuholland Stilbopteryx eostalis 
in Newman Entom. Mag. Tom. V. p. 382; einer aus Rhodus 
nebst Bemerkungen über einige schon bekannte Arten von Sehnei- 
der, Stett. Entem. Zeitung 1845 pax. 153 und 341. Eine grosse 
Anzahl neuer Arten enthält Burmeisters 1839 erschienene Bear- 
beitung, nehmlich 11, wozu noch 7 schon bekannte treten. Bur- 
meister macht darauf aufmerksam, dass die Arten mit ungetheik- 
ten Netzangen möglicher Weise als eigene Gattung Haploglenius 
abgesondert werden könnten, und trennt den Rest in natürliche 
später zu erwähnende Gruppen. Bei den europäischen Arten ist 
mit Recht auf die Gegensätze der westlichen und östlichen Arten 
aufmerksam gemacht, die Synenymie jedoch noch theilweise zu 
sichten. 

Leider ist mir eine grössere Arbeit von Lefehvre in Guerin 
zoolog. Mag. 1842 nur durch Erichsons Bericht bekannt. 
Bei Begründung einer neuen Gattung aus Neuholland Azesia Na- 
poleo nimmt er die Gelegenheit wahr. auf die weitere Eintheilung 
der Asealaphiden in Gattungen näher einzugeben. Die Gattung 


189 


Azesia ist übrigens mit der schon früher erwähnten Newmans 
Stilbopteryx iden:isch, und A. Napoleo, wahrscheinlich S. costalis, 
von dem Westwood in Duncans Introduet. of Entomol. 1810 
249. Tab. 28 eine Beschreibung und Abbildung geliefert hat. Ich 
sage wahrscheinlich, denn es findet sich nach Schneiders brieflicher 
Mittheilung in Neuholland noch eine ähnliche kleinere Art mit 
einem an der Spitze behaarten Zapfen auf der Basis des Hinter- 
leibes A. camelus Schneider. Lefebvre hat Azesia unter die As- 
calaphen sieh, Westwood (l. e. p. 400) bringt sie zu Myrme- 
leon, wovon sie "hauptsächlich durch sehr kurze Taster (Kiefer- 
taster viergliedrig) und das Geäder der Hinterflügel, deren vierte 
Ader ungegabelt, die fünfte länger als in den Öberfügeln, und 
mit jener verbunden, abweichen soll. Es mag hier nicht uner- 
wähnt bleiben, dass gerade dieser Theil unserer Kenntniss der 
Neuroptera einer durchgreifenden Revision äusserst henöthigt 
scheint. Die unterscheidenden Charaktere von Ascalaphus und 
Myrmeleon sind weder bei Fabrieius und Latreille, noch in den 
neueren Werken Burmeisterss und Rambuars genügend erörtert. 
Die sexuellen Dilferenzen sind mit Ausnahme der nicht leicht zu 
übersehenden app. anales marium vollständig unbeachtet geblie- 
ben, und werden später jetzt benutzte Merkmale als unhrauchhar 
zurückweisen lassen. Dass Stilbopteryx den Myrmeleoniden ange- 
höre, scheint auch mir sicher; fraglich, jedoch nicht unmöglich 
wäre es, dass überhaupt die Olophthalmi (die Arten mit unge- 
trennten Augen) ihnen gleichfalls zugesellt werden müssen. Mir 
stehen gegenwärtig zu wenig Arten zu Gebote, um hierüber ein 
auch nur annähernd genügendes Urtheil fällen zu können. Le- 
febure theilt die Ascalaphen in Olophthalmi und Schizophthalmi, 
je nachdem die Augen getrennt sind oder nicht. Jene, die Ser. 
1. Burm., zerfallen, je nachdem die Afterzangen der Männchen sicht- 
bar oder nicht, die Flügelbasis appendiculirt oder ausgerandet, in 
drei Gattungen: Pıynx (schon mehrfach vergehen), Kar- 
sia (Stilbopteryx hat die Priorität), Amoea (falsch gebildet). D.e 
Schizophthalmi zerfällt er nach denselben Merkmalen in acht Gat- 
tungen, und zwar wit sichtbaren Afterzangen, Deleproctophylla, 
Proctarrelabis, Ascalaphus, Hybris, Acheron (die beiden letzten schon 
vergeben, die beiden ersten falsch gebildet) oder mit nicht sichtbaren 
Afterzangen, Puer, Orphne (schon vergeben), Suphalasca. Ich 
kann Erichson nur beistimmen, wenn er es sehr bedenklich fin- 
det, auf Merkmale, die wohl nur specielle Differenzen bilden, Gat- 
tungen zu errichten, welche grösstentheils schon durch ihre Be- 
nennung Anstoss erregen. So viel mir bekannt, ist jedoch die 
specielle Monographie, die Lefebvre längst versprochen, noch nicht 
erschienen. 

Rambur beschreibt bei den Ascalaphiden, welche als eigene 
Abtheilung der Familie der Myrmeleoniden aufgestellt werden, 


190 

30 Arten, darunter 12 angeblich neu. ‚Seine allgemeine Schilde- 

rung lässt, wie schon EN viel zu wünschen übrig, in Betreff 

der Gattungseintheilang nnd Artheschreibung ist er jedoch sorgfälti- 

ger und vollständiger als seine Vorgänger. Seine Eintheilung, 

wenn auch anders begründet, fällt mit Burmeisters. ziemlich ge- 

nau zusammen. Die Sehizophthalmi theilt er in sieben, ‚die Oloph- 

thalmi in drei Gattungen; ob jedoch alle 'stichhaltig- hieikan seen: 
den, scheint sehr zweifelhalt. Zuvörderst wird die Gatte | 
Ascal: ıphus selbst durch das ausgeschweifte ‘Randfeld. der: Vor- 

derflügel abgesondert, und ihr .d.e "sämmtliehen europäischen, oder 

vielmehr. die der Fauna des Mittelmeers zugehörigen Arten mit 

in der Substanz gefleckten Flügeln zugetheilt. Diese Gattung in. 
dieser Begränzung ist unzweifelhaft, und enthält gegenwärtig ausser 

12 Arten Rambars, noch A. rhomboideus Schneider. Es lassen 

sieh unter denselben drei verschiedene Typen nachweisen, deren 

erste mit diehtem Geäder, rostfarbigen Flügeln, unbestimmten Flecken 

vier Arten bilden, A. ietericus Charp. (dieser. älteste Name muss 

ihr verbleiben,) corsieus, siealus und hispanicus, die beiden leiz- 

ten sind mir nicht ‚bekannt. Fünf. andere Arten, A. pupillatus 

Kolyvanensis, Hungarieus, longicornis, rhomboideus, bilden. einen 

zweiten Typus mit weitmaschigerem  Geäder, gelben Flügeln 

und sehärfer begränzten Fiecken, die Hinterllügel „ oculati; der 

Rest endlich steht zwischen beiden und vermittelt bequem den | 
Uebergang; A. meridionalis, baetieus, lacteus. Ob. übrigens 
einige der angeführten Arten nicht blosse Varietäten bilden, wie 
Bamlur dies von pupillatus, Kolyranensis und Hungarieus ver- 

muthet, wage ich nicht zu entscheiden, da ich sechs derselben 
nur durch die Beschreibung kenne. 

In Betreff der übrigen Gattungen mil ungetheilten Augen 
vermag ich wenig anzugeben, da meine Sammlane nur Cord. su-- 
rinamensis, zwei zu Bubo und eine zu Ulula Ramb. gehörige Arten 
enthält. Die beiden Gattungen 'Theleproetophylla und Puer schei- 
nen allerdings haltbar, nur ist 'T. australis wahrscheinlich das 
ächte M. bzuchkmmu u und für P. niger gleichfalls. Oliviers 
älterer Name maculatus wieder anzunehmen, ind die vier. bei 
Ulula angeführten Arten wie Rambur vermuthet, wirklich nur Ab-- 
arten einer Species, so wird diese bequem mit den unter Bubo 
beschriebenen vereinigt werden können, da; hier ohnehin. schon 
differentes Material angesammelt ist, und..die angeführten Merk- 
male nicht von Bedeutung erscheinen. -Mit den Gattungen Lefe- 
bures fallen Ramburs seiten zusammen, und. eine. Reduction ist 
daher fast unmöglich. Dass Ramburs neue-Gattungsnamen (Bubo, 
Ulula, Balıienierus) schon vergeben sir.d, hat Erichson bemerkt. 
Enter: den 15 von Rambur kier aufgeführten Arten sind vier (T. 
australis, P. maeulatus, B. javanus, C. surinamensis) ‚sicher be- 
kannt, und von den ührigen ein "Theil wahrscheinlich mit Bur- 


161 


“neisters Arten identisch, so dass die Zahl der wirklich verschie- 
denen Arten 20 kaum ühersteigen mag. Von den drei Arten mit 
ungetheilten Augen, welche wieder in drei Gattungen vertheilt 
werden; ist mir Byas mierocerus unbekannt. Stilbopteryx schört 
sicher zu Myrmeleon. und hat übrigens fünfghedrige Maxillartas- 
ter (nicht viergliedrig wie Westwood sebreibi)s mein Exemplar 
von A. costatas hat leider verstümmelte Fühler, so dass ich über 
seine Stellung im Sysiem ungewiss bin. 

Ucher die ET der Asealaplien wissen wir wenig, 
die Paarung ist von Lafrenaye (Buil. soe. Ent. Fr. 1846 p. 115) 
beobachtet. Ueber die frükeren Zustände ist nur Ungenügendes 
bekannt. Die Angaben Bonnets finden sich bei Burmeister ange- 
führt, eine kurze Mittheilung über die Lebensweise der Larven 
gab’ Guerin (Bull. soc. Ent. Fr. 1546 p. 115), und Westwood soll 
(nach Blanchard Bist. nat. 1845 Tom. 1.) die Abbildung einer 
Larve (Westwool Introd. Tom. 1.) geliefert haben. Nachrichten 
über den innern Bau (von A. italicus) finden sich nur in Heget- 
schweilers dissert. de genital. inseet., deren Kritik Loew Gern, 
Zeitschr. Tom. IV. p. 429 umfassend gegeben hat. (Forts. folgt.) 

Entelligenmz. 

Der Unterzeichnete heabsichtigt, seine Käfersammlung füı 
den Preis von 60 Rihlr. zu verkaufen. Dieselbe ist in einem 
Inseetenspind mit 24 Kasten, und vier besondern Kästchen en:- 
halten, und besteht aus etwa 2260 bestimmten Species, meist aus 
der Gegend von Heimstädt und dem Harze, und ist gut conser- 
virt. Ein Catalog kann zur Ansicht mitgetheilt werden. 

Zugleich können daselbst folgende Coleopterologische Werl. e 
zu den bemerkten Preisen überlassen werden: 

Redtenbachers Fauna austriaca 3 Rthlr. 12 Ggr.; Reıter- 
bachers Käfergattungen 12 Ggr.; Eriehsons Käfer der Mark, 
2 Rihlr.; Erichsons Inseeten Deutschlands, 3 Rıthlr. 12 Ger.; 
Heer Fauna coleopterornm helvetiae, 2 Rühlr.; Gylienhal insecta : su- 
ecica T. 1 — 3, 2 Rthlr. ; Kugelann Käfer Preussens, 12 Ggr.; 
Die Käfer aus Panzers Insecteh@ Fatıha Deutschlands, Heft 1 — 109 
mit den Abbildungen zu Sturms Käfern Deutschlands, Theil L- x 
5 und 7, für 10 Rthlr.; Bachs Käfer der Rheinlande, 12 Ger. 
| Speciellere Auskunft wird auf frankirte Briefe gegeben. 

Braunschweig, den 18. Mai 1851. 
Zollsecretair v. Heinemann. 


Dringende Bitte 
an alle die Herren Vereinsmitglieder, welehe Bücher aus der 
Bibliothek des Vereins entliehen haben, diese Bücher Behufs Re- 
vision des Bestandes und Bearbeitung eines neuen, nothwendig 
gewordenen Katalogs möglichst bald zurückzusenden, 


D ee 


192 


Da mein Werk: Systematische Bearbeitung der 
Schmetterlinge in Europa so weit vorgeschritten ist, dass 
der Text der ersten 5 Bände geschlossen ar und nur neh | 
ner des fünften (die Tineiden und Pterophoriden erihelie 
liefern ist, so dürfte es Zeit sein, an Vervollständigung, Berichti 
und Abschliessung dieser 4 Bände zu denken. Dazu rechne ich: 

1) einen vollständigen synonymischen Index zu jedem Bande, 
in welchem nicht allein die im Werke bis jetzt vorkommenden Ar- 
ten nachgewiesen sind, sondern auch die nach der Veröffentlichung 
der betreffenden Dr uckbogen auf den Kupferplatten nachgetragenen, 
so wie alle ührige von die Autoren erwähnten Europ. Ästen, auch 
wenn sie mir nieht bekannt sind, eine Stelle finden. In diesem Index | 
dürften dieals deutsche anerkannten Arten, dann wieder die entsehie- | 
den asiatischen durch besondere Zeichen herauszuheben sein. ' 

2) Berichtigung der eingeschlichenen Fehler, hesonders hin- 
sichtlich der Namenzebung, der Citate und des Vorkommens. 

3) nachträgliche Beschreibung jener Arten, die mir erst nach 
dem Drucke des Textes bekannt Särks Da far diese Arten die 
Stellen angeg eben werden müssen, an selchen sie einzuschalten sind, 
so wird nd und durch Benutzung neuerer Erfahrungen üllers 
eine Aenderung des Eintheilungs- Scheu »öthig werden. | 

4) jeder: “Band bekommt einen neuen Titel ohne Angabe der | 
darin enthaltenen illum. Tafeln, damit das Werk auch Be diese 
als ein selbständiges gelten En, _ 

Um nun diese "Arbeit und dem sanzen Werke die grösst- 
sögliche Vollständigkeit und Korrektheit zu geben, lade ich alle 
Jane, welche sich daflr interessiren, ein: 

mieh in unfrankirten ice mit Rathschlägen, Berickti- 
güngen und Zusätzen zu unterstützen. 


Regensburg, Ende Jan.. 1851. . Werrich- Schäffer. 


675” Coleoptera aus Port-Natal.: Lampetis perspicillaris 
10 sg., Tetralobus n. :sp. 15 sg., Ateuchus infernalis 10 sg., 
iiehrere sp. Oryetes, Copris Hamadıyas 9 2 25 sg., Ceton. im- 
pressa 8 sg., trivittata 10 se, aeneicollis 5 Ssg., hursegrh, 3 sg,, 
Episcapha n. sp. 5 sg., Arrhenodes unlsellubes 10 sg., Mecoco- 
synus loripes 25 sg., Ellimenistes setulosus 5 sg., Pentaplatarthrus 
(Paussus) natalensis 20 sg., Mallodon ferox Q 1 Rt., Macrotoma 
natala 20 sg., Promeces viridis 5 sg., Anoplostethus lactator 20 sg.., 
Coptops aedificater 5 sg. , Heteraspis forınesa 15 sg., besorgt ge- 
gen portofreie Einsendung des Betrages i 


’ Seillmann & Co, 


L > EREEIRIE. ' ® 


druck von F, llessenland in Stettin. 


Entomologische Zeitung 


herausgegeben 


von dem 


eniomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaction: In Commission bei den Buchhand- 


2 en lungen von E. S. Mittler in Berlim, 
Ci. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 


- 1. | 22. Jahrgang. Juli 1851. 


Inhait: Vereinsangelegenheiten. Suffrian: Bemerkungen über die europ. 
Arten in Lacordaire’s Phytophagen. - Keferstein: Kritische 
system. Aufstellung der europ. Lepidopteren. Intelligenz. 


Vereinsangelegenheiten. 


Eingegangen für die Vereins-Bibliothek: 
Saunders, W. W.: On some new species of Erycina. Sepa- 
ratdruck aus den Transact. of the entom. society Vol. \V. 


Saunders, W. W.: Inseeta Saundersiana. Diptera, Part I. By 
Franeis Walker. London, van Voorst, 1850. 
Geschenke des Herrn W. W. Saunders in London. 


Y. Newport: On the natural history, anatomy and develope- 
ment of the Oil Beetle, Meloe, more especially of Meloe 
eicatricosus, Leach. First Memoir. 

Geschenk des Herın Dr. Schaum. 


Catalogue de la Collect. entomol. du Mus. d’histoire naturelle 
de Paris. Classe des insectes, ordre des Col&opteres. 
Premiere Livraison. Paris, Gide et Baudry, 1850. 

Geschenk des Herrn Prof. Milne-Edwards. 

Dieser Katalog, (dessen ganze coleopt. Partie von Herrn 
E. Blanchard redigirt ist,) beginnt mit den Lamellicornien, 
und zwar mit den Cetoniden, und reicht in der vorliegen- 
den ersten Lieferung bis in das Genus Plectris der Melo- 
lonthiden. Von den aufgeführten 1001 Arten sind alle- 
neuen lateinisch diagnosirt. 


Annales de la Soc. Entomol. de France. polen ı serie, tome 
VII,, quatrieme trimestre. Paris, Buquet 1850. (Mac- 
13 


194 


- quart Tachinaires, Dufour Chrysalide du Scenopin 
fenestralis, Signoret sur le groupe 
Amyotnote sur ce memoire, Lucas Dasyterna, Coque 
rel Aepus Robinii, Jaceguelin DuvalPalpe monsirueux 
d’un Bembidium, Laboulbene note ete. ete., Fair- 
maire Monogr. du genre Cyrtonus, Dufour Xylographus 
bostricheides et ses metamorphoses. Bulletin etc. ete. 

Annales etc. etc. tome IX., premier trimestre. (Graells coleopt. 
nouveaux de V’Espagne centrale. Lucas Tituboea (Cly- 
thra) octosignata. F. Perris metamorphoses de Tii- 
phyllus punctatus, Diphyllus lunatus, Agathidium seminnlum, 
Eucinetus meridionalis. Dufour Melanges entomologi- 
ques, Serenthia laeta, Issus grilloides, Celonites dispar, fa- 
mille des Masarides, Hyalomyia dispar, Musca vitripen- 
nis, Otites pulchella. Lefehvre Cyllo sepulta, lepid. 
fossile. Bruand reponse a Mr. Guenee sur- les Noet. 

- Batis et derasa. Bulletin etc. etc. 
Austausch. | 

Hübner: Jac. Beiträge zur Geschi:hte der Schmetterlinge. 2 Bände 
(acht Hefte), jedes Heft mit 4 ıllum. Tafeln. Augshurg 
1786—90. 

Geschenk des Herrn Christoph in Gnadenfeld. 


2 


——— 
PWissenschaftliche Birukerlungen. 


Bemerkungen 
zu den in Lacordaire’s ‚„Menographie des Celeopieres 
subpenlameres de lı famille des Phylophages“ vor- 

kommenden europäischen Arten. | 


(Vergl. E. Z. VII, n. 5. S. 152 ff.) 


‚Wenn ich die im 6. und 7. Jahrgange der Entom. Zeitung 
mitgetheilten Bemerkungen über die in Lacordaires verdienstlichen 
Werke über die Chrysomelinen enthaltenen deutschen Arten hier 
wieder aufnehme, und für den jetzt zu betrachtenden zweiten Band 
auf alle europäischen Arten ausdehne,, so kann es hierbei nicht 
meine Absicht sein, denselben durch eine eigentliche, jetzt entschieden 
zu spät kommende Beurtheilung in das entomologische Publikuin erst 
einführen zu wollen: ich wünsche vielmehr nur durch eine erneute | 
Hinweisung auf die ausgezeichneten Leistungen des Verfassers | 


- 


185 


zur Wegräumung der Hindernisse, die das Stocken des Werkes 
herbeigeführt, soviel in meinen geringen Kräften steht beizutragen, 
und zueleich, dem in der Verrede seäusserfen Wunsche des ve 
fassers “entsprechend, durch eine kleine Nachlese aus dem, was 
sich mir heim Vergleiche der mir vorliegenden Arten mit der Aus- 
einandersetzung des Verfassers dargeboten, die Beseitigung einzel- 
ner hier und da noch ührig sehlichener Zweifel und Ungewisshei- 
ten zu erleichtern. Die Wichtigkeit und Bedeutung de Werkes 
wird es dabei rechtfertigen, wenn ich vor dem Eingehen in das 
Einzelne zuvörderst die sehon früher (E. Z. VI. no. 9. S. 303) 
mitgetheilte Uebersicht der von dem Verfasser befolgten systema- 
Hschen Anordnung hier wieder aufnehme, und bis zum Schlusse 
des zweiten a iortführe. 


Die echten Chrysomelinen (Phytophagen des Verfassers) zer- 
fallen ihm, wie aus dem 1. Bande bekannt ist, zunächst nach der 
Stellung der Fühler (ob an der Wurzel entfernt oder genähert) 
in zwei grosse Abtheilungen, deren erste wieder in acht, die 
zweite in drei Gruppen zerlegt ist. Von den letzteren ist die erste 
(Gallerueides) nur durch jenes einzelne Merkmal künstlich von 
der vorhergehenden geschieden, ohne mit den beiden folgenden 
(Hispiden und Cassiden) in einem innern und natürlichen Zusam- 
menhange zu stehen. Für die übersichtliche Darstellung der gan- 
zen Familie entsteht dadurch das nachfolgende Schema, in wel- 
chem ich bei jeder Gattung die Anzahl der aufgeführten Arten 
bemerkt, und die im Gebiete der europäischen Fauna vertreienen 
Gattungen herausgehoben habe. 


I. Apostasicerides. 


1. Sagrides. Gattungen: 1]. Megamerus (1.); 2. Priones- 
this (1): 4. au. (1.); 5. Meeynodera (1.); 6. 
Atalasıs (1.); 7. Sagra (29, und 5 dem Verfasser unbe- 
kannte); 8. Orsodacna (9, und 6 dem Verfasser unbe- 

_ kannte); 9. Ametalla (2.); 


2. Donacides. Gattungen. 10. Donacıa (56, und 22 dem 
Verfasser unbekannte); 11. Haemonia (8 und Il dem Ver- 


fasser unbekannte); 


3. Crioeerides. Gattungen: 12. Syneta (3, und 3 dem Ver- 
fasser unbekannte); 13. Zeugophora (4, und 6 dem Verfas- 
ser unbekannte, nach seiner Ueberzeugung aber nicht hier- 
hergekörende Arten); 14. Megascelis (5l, und 1 dem 
Verfasser unbekannte); 15. Pleetonycha (5.); 16. Lema 
(257, und 16 unbekannte); 17. Crioceris (43, und 3 unbe- 
kannte); 18. Brachydactyla (2.); 19. Rhhaebus (1.); 20. Eu- 
baptus (1.); 21, Ateledera (1.); 

13* 


196 


: Megalo pides. Gattungen: 32. Mastostheius (57 “und 


3 unbekannte); 23. Fesalgleine (2.); 24. Agathomerus | 
22, und 2 unbekannte); 25. Megalopus (15, und 1 unbe- 
kannte) ; 25. Temnaspis. (4, und 1 unbekannte); 27, Poe- 


‘ eilomorpha (5, und 1 unbekannte Art); 
. Ciythrides. Bei dem Umfange dieser Gruppe ( — sie 


enthält um die Hälfte mehr Arten, als die 4 vorhergehenden 
zusammengenommen — ) hat der Verfasser es für nöthig 
erachtet, dieselben in 5 Sectionen zu zerlegen, nämlich: 


a. Clythridees. Gattungen: 28. Clythra (254, in 39 Un 


tergattungen vertheilte, "und 12 dem Verfasser unbekannt 
gebliebene Arten). 


b. Babidees. Gelionsik: 29. Tellena (1.); 30. Dinoph- 
-thalma (4.); 31. Pnesthes (2.); 32. Dachrys (23.); 33. 
Babia (15.); 34. Stereoma (12.); 35. Urodera (21.); 
36. Aratea (1.); 37. Ischiopachys (10.); 38. Saxinis (6.). 

Ausserdem 6 hierher gehörende, dem Verfasser unbe- 
kannte Arten, Er: | 

e. Megalostomidees. Gattungen: 39. Proctophana (2.) ; 
40. Euryscopa (18.); 41. Coscinoptera (7.); 42. Theme- 
sia (1.); 43. Megalostomis (31 Arten, in 4 Untergattun- 
gen vertheilt). Eine unbekannt gebliebene Art. 

d. Lamprosomidees. Gattungen: 44. a (9.); 
45. Lamprosoma (68.); 46. Sphaerocharis (2.); 


e. Chlamydees. Gattungen: 47. en. da. )3 
48. Diaspis (1.); 50. Chlamys (183, und 2 dem Ver- 
fasser unbekannte) ; 5l. Erema (16.); 52. Hyımetes ‘ JS 
53. Poropleura (6.). | 


Hiervon enthält der erste Band die 4 ersten Gruppen, der 


zweite ungleich umfangreicher nur die 5te. Nach dem Plane des 
Verfassers sollten nun en: folgen : 


ER EN 


9. 
10, 


11. 


ö. Cryptocephalides. 
. Eumolpides. 
. Chrysomelides. 


I. Metopoc&rides, in drei en nämlich: 
Gallerucides. 
Hispides. 
Cassidides; 


welche wahrscheinlich noch drei Bände von der Stärke des ten 
erfordert haben würden, deren Erscheinen aber, wenn es überhaupt 
noch erwartet werden BEE nach einer Andeutung in dem Vor- 
worte des zweiten Bandes Le in eine ungewisse er ferne Zu- | 
kunft hinaus gerückt ist, 


197 


| In der Bestimmung des’ Umfangs der hier behandelten fünf- 
ten Gruppe ist der Verfasser von seiner früher (Bd. I. S. 1) 
ausgesprochenen Ansicht in sofern wieder abgewichen, als er die 
dort nach der Stellung der Vorderhüften den Cryptocephaliden 
beigesellten Lamprosomen und Chlamyden mit besonderer Rück- 
sicht auf deren Fühlerhau fast zu den Clythren zurückbringt. 
Er bezeichnet hierbei die drei ersten Unterabtheilungen der Ciy- 
thren (Clythrideen, Babideen und Megalostemideen; s. oben a.-o.) 
als die „groupes normaux“, die Lamprosomen und Chlamyden 
als „aberrans“, und ist dadurch im Wesentlichen zn derselben 
Ansicht gelangt, die von mir in der Linn. Ent. 1. S. 5. ausge- 
sprochen ist, wenn ich die Chlamyden als eine Uebergangsgruppe 
von den ‚Clythren zu den Cryptocephalen bezeichnete, die aber der 
Verfasser fast noch bestimmter dahin ausdrückt, dass von 
den Megalostomiden aus die Lamprosomen zu den Eumolpen, die 
Chlamyden zu den Eryptocephalen hinüberleiten. Dabei werden 
die eigentlichen Clythren und die Bahideen als zwei parallellaufende, 
nur durch den Krallenbau von einander abweichende Sectionen 
bezeichnet, an welche gemeinschaftlich sich die Megalostomideen 
anschliessen, so dass die letzteren eigentlich den Kern der ganzen 


Gruppe bilden. 


Von den in den letzten Ausgaben des Dejeanischen Cata- 
logs, durch Herrn Chevrölat errichteten, aus der alten Fahrieischen 
Gattung Clythra gebildeten sogenannten Gattungen hat der Ver- 
fasser, wie das oben mitgetheilte Verzeichniss darthut, den bei 
‚ weitem grössern Theil wieder eingezogen, weil es ihm nient mög- 
lich gewesen ist, trotz der sor efältiesten Untersuchungen ae 
bei beiden Geschlechtern kenntlich hervortretende generische Merk- 
male aufzufinden. Er hat deshalb, und wie ich glaube, mit Recht, 
die Gattung Clythra in ihrem wesentlichen Umfange hergestellt, 
und zur leichtern Uebersicht der dahin gehörenden Arten, die 
Chevrölatschen mehrfach berichtigten, Gattungen als Unterab- 
theilungen benutzt auch noch eine Anzahl neuer unterschieden: 
— wenn er jedoch diese Unterabtheilungen als durch keine sichern 
Gränzen geschieden, vielmehr durch den Kieferbau der 2 und 
dureh Mittelformen in einander übergehend bezeichnet, auch sie 
für weiter nichts gilt als „pour ce quwils valent, c'est, A dire, 
comme une tentative malheureuse pour resoudre un probleme que 
Jai trouve insolable “ — dagegen diese Unterabtheilungen nicht 
blos als sogenannte Subgenera mit besondern Namen bezeichnet, 
sondern sie auch nomenclatorisch als wirkliche Gattung behandelt, in- 
dem er den einzelnenArten nichtdenGattungsnamenCly thr a, sondern den 
der Subgenera vorsetzt: so scheint mir darin nicht nur ein Wider- 
spruch zu liegen, sondern des Letztern Verfahren auch mit den 
einmal fesgestellten Principien unserer Systematik unvereinbar 


198 
zu sein. Dasselbe gilt von den Uhtergattungen, welche in der, 
nur exotische Arten enthaltenden Gattung Megalostomis aufge- 


stellt sınd. 


Die gediegene Gründlichkeit, Umsicht und Genauigkeit, welche Ä 
die entomologischen Arbeiten des Verfassers auszeichnet, hat ın 
der entomologischen Welt längst eine so allgemeine Anerkennune 
erfahren, dass es für dieselbe eines Tobes von meiner Seite nicht 
bedarf. Ich könnte desshalb sogleich zum Besprechen der einzel- 
nen Arten, soweit sich dazu eine Veranla ıssung darbietet, über- 
gehen, wenn ich nicht zuvor ein Unrecht wieder gut zu mächen 
hätte, welches ich Herrn Lacordaire gethan, indem ich, ohne 
selbst auf den Gedanken an die Möglichkeit, dass ihm falsch 
bestimmte Stücke vorgelesen, zu Knien, ihn (Ent. Zeit. 1846. 
n. 3. 8. 84 und 88.) Dei seinem Scharfblicke für fähig gehalten 
habe, zwei einander zwar ähnliche, aber bei genauerer Betrachtung 
doch so abweichende Thiere, wie Denacia sericean L. und D. 
comari Ahr. sind, in eine einzige Art zusammenzuwerfen. Ich‘ 
habe, seit ich jene Bemerkung niedergeschrieben, Gelegenheit ge- 
habt, die Donacien der Görmarschen Sammlung, ul darunter 
auch die beiden von dem Verfasser (Phytophag. 1. 8. 185. Note) 
erwähnten, nicht ven Ahrens herrührenden, sondern von ihm 
als D. sericea seiner Monographie (comarı Ahr. in hitt.) bestimmte 
‘xemplare zu untersuchen; und sowohl mir, als Herrn Dr. Schaum, 
welcher mit mir zusammen jene Vergleichung vornahm, ist kein 
Zweifel darüber geblieben, dass diese Stücke wirklich nur zu D. 
sericea L. gehören, und von Ahrens nur nach flüchtiger Betrach- 
tung als D. sericea L. haben bezeichnet werden können. Aller- 
dings befinden sich in Herrn Prof. Germars Sammlung auch noch | 
zwei aus der ältern Ahren’schen, später Kaulfuss’ schen Samım- 
lung herstammende Exemplare der echten D. comari, welche ge- 
nau mit den meinigen und mit meiner Beschreibune (a. a. 0.) 
übereinkommen; dieselben sind aber ihrer schlechten Beschaffen- 
heit wegen nicht mit an Berrn Lacordaire geschickt worden, 
wahrscheilich, weil ihm Prof. G. in jenen ersteren richtig be- 
stimmten Exemplare die D. sericea Ahr. mitzutheilen elauhte, 
Es ergiebt sich daraus, dass Herr Lacordaire nicht, wie ich ihm 
irethünnlich Schuld segehen, in der D. comari die eigenthünrliche 
Art verkannt, sondern den echten Käfer dieses Näliens gar nicht 
gekannt, und die ihm unter unrichtiser Bestimmung zur Ansicht 
sekommenen beiden Exemplare richtig als zu D. sericea L. ge- 
hörig erkannt hat. | oe 


pag. Vi. ff. Clythra Laced. 


(5. Labidostomis). Bi ya 
1. Cl. taxicornis Fab, Aendert ungemein ab in der 


199 


Grösse; die kleinsten Stücke übertreffen kaum eine mittelmässige 
Cl. 3-dentata, während die en zumal JS, noch über 6° in 
der Länge hinausreichen. Das Wurzelglied der Fühler ist stets 
prismatisch zusammengedrückt, in der Gestalt am meisten einem 
Polygonum- Saamenkorn ähnlich. 


2. Cl. tibialıs Lae. Ein sehr auffallendes, auch von 
dem Verfasser hervorgehobenes Merkmal dieser Art, bildet die 
matte, glanzlose Oberfläche der Deckschilde, welche durch deren, 
zwischen der ziemlich zerstreuten Punktirung fein genarbte Epider- 
mis hervorgebracht wird. Ausserdem aber zeigt unter günstiger 
Beleuchtung jede Flügeldecke 4 verloschene Längsrippen, deren 
zwei zwischen Naht und Schulterbeule, die dritte von. der Innenseite 
der letztern ausgehend, die vierte, gewöhnlich deutlichste zwischen 
der dritten und dem Seitenrande. 


3. meridionalis Lac. Weshalb hier der ältere und ganz 
unzweideutige Name Cl. Jusitantea Grm. geändert werde, ist von 
dem Verfasser nicht angegeben. Ist derselbe auch von Germar 
ohne Beifügung einer Beschreibung bekannt gemacht, so hat 
Letzterer doch dabei auf die sehr kenntliche, von Gyllenhal ohne 
Namen gegebene Beschreibung Bezug genommen, weshalb der 
von ihm herrührende Name als :der ältere der Art verbleiben 
muss. Winer besonderen Rechtfertigung über die Nichtbeibehal- 
tung des Namens Cl. scapularis Dej. hätte es dagegen wohl nicht 
‚bedurft, da der Grundsatz, blossen Catalognamen als solchen kein 
Prioritätsrecht zuzuges tehen, jetzt schon in der entomologischen Sys- 
tematik ziemlich allgemeine Anerkennung gefunden hat. — Der 
Käfer ist dem vorhergehenden überaus ähnlich, aber auch abge- 
sehen ven der. geringen Grösse, an den trotz der diehtern und 
sröbern Punktirung slänzendern Deckschilden, sowie dem glän- 
zenden, nur sehr fein und zerstreut punktirten Halsschilde, und 
der kaum bräunlichen Fühlerbasis leicht kenntlich. 


4. Cl.hybrida Lae. Schon Erichsoen hat im Jahres- 
herichte für 1845. S. 75. die Vermuthung ausgesprochen, dass 
unter dieser nordafricanischen, wahrscheinlich auch noch in Süd- 
spanien aufzufindenden Art, die verschollene Cl. 4-notata Fabr. 
verborgen sein möge, und in der That giebt. es unter den be- 
kannten Cliythren jener Gegend keine, auf welche sich die Be- 
schreihung dieser F: abrieischein Art („Cyaneo-nigro, elytris rubris, 
maculis kann, nigro-eyaneis“, die Ent. Syst. sagt bloss: „eya- 
neis“, und setzt-in: der Deserchinzu: „Maecula elytrorum posterior 
major“) so gut anwenden liesse, als auf die vorliegende Cl. hy- 
brida. Mit "voller Gewissheit wird darüber freilich Nichts ermittelt 
werden können, da nach brieflicher Mittheilung des Herrn Prof. 
Behn, dessen Gefälliskeit ich die Gelegenheit verdanke, eine 
Anzahl zweifelhafter Fahrieischer Clythren aus dem Kicler u- 


200 


seum vergleichen zu können, die Cl. 4-notata Fab. im dieser 
Sammlung nicht mehr vorhanden ist. Mit dieser Art hat jedoch 
der gleichnamige Käfer Olivier’s wahrscheinlich Nichts zu schaffen. 
Olivier hat, so oft er eine Fabricische Art vor sich zu haben 
glaubt, die Gewohnheit, sich an Fahricius Diagnose zu halten, sie 
meistens wörtlich wieder zu geben, und man kann daher in sol- 
chen Fällen die von ihm gemeinte Art nicht ans jener, sondern 
nur aus der beigefügten Beschreibung enträthseln, Für seine 
4-notata verlangt nun die Beschreibung einen Käfer von der 
Grösse der Cl. longimana, die Naht und zwei. Flecken anf jeder 
Flügeldecke schwarzblau, der Hinterfleck länglich (oblongue), die 
Farbe der Deckschilde rouge päle, nicht wie bei Fabricins, 
elytra rubra. Alles dies passt nach meiner Ansicht vollständig 
auf solche Stücke der Cl. centromaeulata Dhl., bei denen der 
Nahtfleck zu einem verwaschenen Nahtsaum zusammengezogen, 
und der Randfleck in ähnlicher Weise verkürzt ist, und solche 
Stücke halte ich deshalb für die Cl. 4-notata Oliv. 


Eine der C]. hybrida sehr nahe verwandte Art hat Herr 
Händschuch in ziemlich zahlreichen Exemplaren von Carthagena 
mitgebracht; Herr Prof. Germar ist zwar geneigt, sie mit ersierer 
als Form zu verbinden, ich glaube sie jedoch nach sechs vor mir 
liegenden Stücken als selbsistäudige Art betrachten zu müssen. 
Sie ist nicht nur bedeutend kleiner, (den mittelmäsigen Stücken 
der Cl. lucida gleich, etwa 3—31/, lang), sondern auch verhält- 


nissmässig schmäler; Halsschild und Unterkörper nur kurz und 


fein behaart, die Farbe ein schönes metallglänzendes Blaugrün, 


die Deckschilde bei gröberer und viel diehterer Punktirung glän- 


zend, der Farbe nach mehr ins Gelbliche fallend, der runde Fleck 
auf der Schulterbeule zwar auch schwarz, der hintere, der Wöl- 


bung merklich näher stehende aber metallischgrünlich und etwas 
in die Länge gezogen. Ausserdem ist das Halsschild zwar nicht 


feiner, aber viel weniger dicht punktirt, und deshalb stärker glän- 


zend, die Fühler einfarbig schwarzgrin, nur die Unterseiten des 


2. und 3. Gliedes zuweilen bräunlich, endlich der Kopf des & 
ist ganz anders gebaut. Mit Rücksicht auf die Diagnose des Ver- 
assers auf Cl. hybrida könnte man diese neue Art, die ich einst- 
weilen mit dem Namen Cl. bigemina bezeichnen will, diagnosi- 
ren als: „Elongata subeylindrica viridiaenea, capite thoraceque 
subtilius villoso, fronte rugosa subimpressa, thorace punetulato, 
angulis postieis vix prominulis reflexis, elytris punctatis rufo-tes- 
taceis, puncto humerali nigro maculaque elongata versus apicem 
virescente. 0° capite majori, mandibnlis validis, exsertis forcipatis, 
pedibus antieis elongatis. Variat macula elytrorum postica deficiente.“ 


9. Cl. propinqua Fald. Die Var. A. des Verfassers 
ist auch mir von Friwaldsky als Cl, binotata Klug zugekommen, 


201 
und soll aus dem Balkan stammen. Das vorne stels abwärts ge- 
wölhte Halsschild ıst für diese Art sehr charakteristisch, die 
zahnartige Erweiterung des &ten Fühlergliedes übrigens ziemlich 
unbedeutend, auch zeigt das mir vorliegende Exemplar eine deut- 
Jiche Längsrippe ausserhalb der Schulterbeule, und von drei an- 
dern auf der Wölhung wenigstens unscheinhare Ueberreste; end- 
lieh ist die Farbe des rundlicheu Schulterflecks nicht schwarz, 
sondern schön stahlblau. Küsters Käfer wird, da dieser Autor 
XV., 95. die Diagnose unsers Verfassers mit einigen unwesentlichen 
Abkürzungen wörtlich aufgenommen hat, vleichfalls _hieher zu 
ziehen sein. 

! 6. Cl, asiatica Fald. Das Exemplar der Germar'schen 
Sammlung, welches der Verfasser vor sieh gehabt, stammt vom 
Caucasus, und es wird daher auch diese Art künftig als europäi- 
sche in unsere Cataloge aufzunehmen sein. Eigenthümlich ist 
ihr der Glanz des Unterkopfes, verglichen mit dem matten Grunde 
des darüber liegenden Eindrucks. Den Schulterfieck fand ich 
‚auch schwarzblau, die Längsrippen der Deckschilde nicht stärker 
ausgeprägt als bei der vorhergehenden, und das 4te Fühlerglied 
oberhalb nur wenig erweitert, so dass diese Art und die vorhergehende 
ganz angemessen zu den folgenden mit erst vom 5ten Gliede an 
sezähnten Fühlern hinüherleiten. 

7. Cl. rufa Friw. Auch mir hat Friwaldsky diese Art 
als seine Cl. rufa aus Thracien mitgetheilt. Das Thier ändert 
sehr in der Grösse ab; das Schildehen ist deutiich läugskielig, 
der Kopf des d° verhältnissmässig mehr in die Länge als in die 
Breite ausgebildet; die mätte dunkelblaue Färbung am Kopf und 
Halsschild macht das Thier leicht kenntlich. Die Farbe der 
Deckschilde möchte ich nicht als flavra bezeichnen; sie halten bei 
den vor mir liegenden Stücken die Mitte zwischen Cl. hybrida 
und tibialis. Küster scheint die Art (VIT., 96.) von Cl. taxicornis 
‚nur durch geringere Grösse, mehr gleichbunte Gestaltund Vorhanden- 
sein des Schulterflecks unterscheiden zu wollen, da er die Deck- 
‚schilde der genannten Art (Il., 75.) ebenfalls als rostgelb be- 
‚schreibt. Letzteres passt jedoch nur auf die in Spanien und Nord- 
‚afriea einheimische Lokalvarietät, die unser Verfasser als Var. A. 
beschreibt; der Regel nach ist die Färbung der Deckschilde von 
‚Cl. taxicornis weit heller, und bei den Exemplaren aus Sicilien 
‚kaum von Cl. 3-dentata verschieden. 

11. Cl. Stevenii Friw. In der Färbung und Farben- 
‚vertheilung allerdings der Cl. asiatica täuschend ähnlich, aber dech 
‚an der kaum sebr ei Fihlerhasis, dem verkehrtkegelförmigen 
‚iten Fühlergliede, und den spitzen, nach aussen gerichteten Hin- 
‚terecken des Halsschildes, unter denen der Seitenrand deutlich 
"geschweift ist, von ihr ohne Schwierigkeit zu unterscheiden. Der 
‚Unterkopf ist auch bei dieser Art stark glänzend. 


202 
13. Cl. pallidipennis Gebl. Das Halsschild hinten 


tief quer niedergedrückt, und dem entsprechend auch am Vorder- 
rande mit zwei durch eine @uerfürche verbundenen Eindrücken, 
so dass die Mitte des Halsschildes als ein convexer @uerwulst 
emporgehoben erscheint. Im Verzeichniss der Käfer Westsibiriens 
(Mose. Bull. XX.) S. 366. n. 1. hat Gebler das Thier wieder als 
El. longipennis aufgeführt, wie er überhaupt mehrfach die wunder- 
liche Weise befolgt hat, Benennungen, die er selbst früher mit 
einer Beschreibung, bekannt gemacht hat, später zu Gunsten 
traditioneller Namen des Dejean’schen Catalegs wieder fallen zu 
lassen. Ein 2 dieser Art erhielt ich von Friwaldsky als Cl. 
chalybeicornis Dhl. | 

14. Cl. pilicollis Dhl. In Mehrzahl aus der Umge- 
send von Kiew von Herrn Hochhuth mitgetheilt. Stücke von 
gleicher Länge mit der vorigen Art sind etwas schmöler und 
schlanker; das Halsschild feiner punktirt, länger greishaarig und 
in der Mitte schwächer gewölbt. Die Selbstständigkeit der. Art 
unterliegt keinem Zweifel. | 

15. Cl. Cyanicornis Grm. Die Senlptur des Hals- 
 sehildes ist bei dieser Art höchst wandelbar; es giebt Stücke, bei 
denen die Oberfläche desselben durch die dichte, zum Theil zu 
Runzeln verfliessende Punktirung ganz matt erscheint, und andere, 
deren feine Punktirung sich kaum von der der beiden vorherge- 
henden unterscheidet. Bei allen ist jedoch das Halsschild merk- 
lich flacher, auch seine Hinterwinkel länger. Meine Exemplare 
der vorliegenden Art stammen aus Tyrel. 4 

19. Cl. tridentata Linn. Diesen überall gemeinen und 
bekannten Käfer habe ich bisher vorzugsweise auf Eichen, und 
zwar_ in jungen Schlägen von @Quercus peduneulata sefunden. 
Das Halsschild ist noch flacher als bei Cl. eyanicornis, die Sculp-' 
tar gröber; auch sind die unteren Fühlerglieder unterseits kaum 
bräunlich angeflogen, und meist nur ein schmaler Schein de, 
Oberlippe zelb oder gelbhbraun. Bei mehreren Exemplaren_treten‘ 
die verloschenen Längsrippen der Deckschilde ziewlich deutlich 
hervor, eben so zeigen nicht wenige einen verwaschenen unschein- 
baren schmutzig bräunlichen Schatten auf der Schulterbeule, der 
von den Schriftstellern übersehen zu sein scheint. Mit Cl. hu 


f 
1 


meralis Pz. sind solche Stücke nieht zu verwechseln. 


22. Cl. humeralis Pz. Bei aller Aehnlichkeit mit Cl. 
3-denfata ist die gegenwärtige Art gröber, plumper, das Halsschild. 
verhältnissmässig länger, und sammt dem Kopfe gröber runzlich 
punktirt, das 4te Fühlerglied beinah so lang als die beiden vor- 
hergehenden zusammen, während es bei jener Art dasselbe nur 
wenig übertrifft. Mit Recht bemerkt der Verfasser, das Thier 
sei in der schlechten Abbildung bei Panzer nicht zu erkennen, und 


| 
| 
| 
| 
| 


203 
die gangbare Bestimmung desselben heruhe nur auf Traditien. 
Dasselbe ist jedoch nicht der Fall hinsichts der Cl. 3-dentata Fab, 
Die Diagnose des Cryptoceph. 3-dentatus Ent. Syst. II. pag. 55. 

14. (durch einen. Schreibfehler steht bei Lac. pag. 34. N. 27.): 
„eoerulescens, elytris testaceis, puneto humerali nigro“, 
passt auf gar keine Andere deutsche Art, und im Syst. Eleuth, IM, 
san. 27. ist dieselbe wörtlich wiederholt: aus dem Citate der 
Linne’seben Cl. tridentata folgt aber jedenfalls, dass Fabrieius 
einen Käfer vor sich hatte, der nach Grösse, Gestalt und Färbung 
mt dem Käfer, den er von Schweden her als Cl. 3-dentata E 
im Gedächtniss haben mochte, zu verwechseln war. Ueberdem 
aber ist das Thier unter dem Namen Cl. 3-dentata wirklich in 
Fabrieius Sammlung vorhanden; das bezettelte Exemplar ist 
ein Q, heigesteekt noch ein J', und beide Stücke sehr gut erhal- 
‘ten. Als Vaterland dieser Art wird im Allgemeinen das südliche 
und östliche Europa angegeben, und dem Verfasser scheint auch 
kein Fundort nördlich von den Vozxesen bekannt geworden zu sein. 
Die meisten Stücke der deutschen Siinmlüngen stammen aus 
Oesterreich; indess habe ich auch einmal (im Juli 1835) bei Ho- 
hensyburg in der Nähe von Dortmund ein Exemplar gefangen, 
welches von meinem oesterreichischen nur durch etwas schlankern 
Körper und hellere Deckschilde abweicht. 


23. Cl. IJueida Grm. Meine Stücke dieser weit verbrei- 
teten Art stammen theils von Ems, wo das Thier im Juli häufig 
vorkommt, theils aus der Gegend jenseits der Elbe in der Nähe 
von Wittenberg. Kleinere Stücke der Art pflegen sich durch eine 
überaus grobe Sculptur vom Kopf, Halsschild und Deckschilden 
sehr auszuzeiehnen, auch ist bei solchen der Eindruck auf der 
Stirn gewöhnlich schön goldschimmernd, die Spitze der Mandibeln 
hei den JS meist bräunlich. Bei einem mir vorliegenden J sind 
die Hinterecken des Halsschildes ganz stumpf abgerundet, es zeigt 
indess weiter keinen Unterschied, und darum halte: ich j jene auffal- 
lende Abweichung von der typischen Form nur für individuell. 
Riesenexemplare, die der grössten Cl. 3-dentata gleichkommen, er- 
hielt Herr Riehl aus Südfrankreich. 


Gebler hat in dem oben (n. 13.) senannten Werke die 
Art nochmals als Cl. notata beschrieben (S. 366. n. 3.); offen- 
bar aber sind die von ihm angegebenen Unterschiede von 
seiner Cl. axillaris — längerer‘ Gestalt, breiten und anders 
Sefärhten Fühlern, sparsamerer Punktivung des Hinterkopfes un-l 
Halsschildes — theils hloss individuell, iheils durch: lie. ‚Grösse 
bedingt. Auch die Orenburger Stücke in Germars Sammlung finde 
ich so wenig wie die Gebler schen erheblich abweichend. 


24, Cl, axillarıs Dhl, Das Thier ist zwar wenn man 


204 


Stücke von gleicher Länge vergleicht, etwas breiter und plumper 
als Cl. Jucida; auch scheint das te Fühlerzlied verhältnissmässig 
langer und schmäler zu sein: ich stimme’ jedoch dem Verfasser 
ganz darin bei, wenn er die Selbstständigkeit dieser Art für sehr 
zweifelhaft erklärt, und als lokale Form mit der vorhergehenden 
zn verbinden geneigt is. Meine Stücke stammen aus “Ungarn, 
und wurden mir von Friwaldsky zu verschiedenen Zeiten als 
Cl. fulgida Dhl. und eylindricornis Grm. eingesändt; die der 
Germar’'schen Sammlung sind aus Oesterreich. Ueberdies geht 
aus Dlig. Mag. I. 165. n. 40. hervor, dass der Name Cl, axil- 
larıs eigentlich von Nliger herrührt, und, da Iliger auf die dar- 
unfer verstandene Art die Cl. longimana Fah. deuten zu müssen 
glaubt, wahrscheinlich eigentlich die im mittlern Deutschland nicht 
seltene Cl. Jucida bezeichnet hat. Jedenfalls aber irrte Iliger in 
seiner Ansicht über die Verschiedenheit der Cl. longimana Fah. 
von Linne’s (und Gylienhals) gleichnamigem Käfer. Von den drei 
Stücken der Fabrie. Sammlung, welche alle drei durch den Zettel 
gesteckt sind, ist zwar das erste ein grosses, das zweile ein um 
die. Hällle. kleineres JS der CI. pallidipennis Lae., letzteres mit 
stark längsstreifigen Deckschilden ; das dritte aber ist ein wirk- 
liches & der Cl. longimana mit fast verloschenem, aber doch 
noch kenntlichem Schulterfleck, Zu letzterm Käfer sehört 
Fabrieius Diagnose, da das punctum baseos nigrum (Deser.: 

„punetum parvum aeneum“) nicht zu Cl. pallidicornis passt, auch | 
die Angabe der Futterpflanze und die Beschreibung der Larve 
(beides nach Illiger von Hühner herrührend) auf Cl. longimana C; 
hinweiset, 


25. Cl. longimana L. Diese gemeine und bekannte 
Art ändert, was ie Sculptur des Halsschildes anbetrifft, in | 
sleicher W eise ab’ wie die vorhergehende; man findet Stücke mit | 
fast spiegelndem, andre mit grob runzlich punctirtem matten, | 
mit srünlichem, selbst ins Goldelänzende spielendem, und andre 
mit bläulichem "Halsschilde; die Kniee sind nicht selten bräunlich, 
selbst röthlich. Ist die gröbere Seulptur zugleich mit mehr bläu- 
licher Färbung verbunden, so entsteht die Var. C. des Verfassers, 
die aber nicht bloss in Dalmatien, sondern auch in Ungarn und 
Oesterreich zu Hause ist. Die Schönherrsschen Stücke aus 
Schweden in Germars Sammlung sind von den unsrigen nieht ab- | 
weichend. 


28. Cl]. centromaculata Dhl. Bis jetzt, wie es scheint, 
bloss am Ost- und Südrande des balearischen Beckens (Corsica, 
Sardinien, Algier,) gefunden, wahrscheinlich aber auch auf den 
Balearen selbst und "längs der Ostküste einheimisch. Die 
eigenthümliche Farbenvertheilung zeichnet neben der sehr groben | 
und dichten Punktirung der Deckschilde den Käfer vor allen an- 


208 


x Ti n SWR. » D N . 
dern dieser Gruppe aus. Der Formen sind eigentlich vier zu un- 
terscheiden, nämlich: 


«. Die Grundform mit dem breit-eiförmigen Nahtfleck, dem 
rundlichen Schulterfleck und dem langen Randfleck, der sich fast bis 
zur hinteren Krümmung des Seitenrandes ausdehnt; 


£. dieselbe mit vorne abgekürztem, zu einem schmalen 
schleeht begränzten Nahtsaum zusammengezogenen Nahtflecke, und 
in gleicher Weise verkürzten und verschmälertem Randflecke. 
Lae. var. C. (B.); 


y.. der Schulterfleck fehlend, die übrige Zeiehnung wie bei 
a. Lac. var. A.; 


d. derselbe fehlend, die übrige Zeichnung wie bei 2. 


Zwischen diesen Formen finden sich jedoch mancherlei Ueber- 
gänge, namentlich solche, bei denen der Schulterfleck zu einer 
derben Längslinie, der Nathfleck zu einem in der Mitte erweiter- 
ten Nahtsaum, der Randfleck zu einem breiten Randsaum zusam- 
mengeschwunden ist. 


Die von dem Verfasser nicht erwähnte var. d findet sich in 
Germars Sammlung. Dass ich zu der var. 3 die Cl. 4-notata 
Oliv. ziehe, habe ich oben schon bemerkt. ’ 


31. CI. Guerinii Bassı. Diese schöne, in den deuf- 
schen Sammlungen besonders durch Grohmann verbreitete Aıt, 
verbindet den Halsschildbau der gegenwärtigen mit dem Habitus 
‚der Coptocephalen-Gruppe, und leitet dadurch zu der letztern hin- 
‚über. Die Schienen finde ich nur bei den Hinterbeinen fast gerade ; 
bei den mittlern sind sie mässig, bei den vordern stark nach der 
'Rundung der innern Schenkelränder gekrümmt und verlängert, 
| und das bei beiden Geschlechtern. 


(6. Calyptorhina). 

1, Cl. ehleris Dhl. Ausser zwei Banatischen Stücken 
dieses Käfers besitze ich auch eins aus dem östlichen Theile von 
ı Oesterreich, so dass derselbe als eine wirklich deutsche Art an- 


zusehen ist. Varietäten sind auch mir noch in keiner Sammlung 
‚ vorgekommen. 


(11. Macrolenes). 


1. Cl. rufieollis Fab. Eine vermeintliche zweite Art 
dieser Gruppe ist von Küster K. Eur. VII. 99. als M. salicariae 
' Men. beschrieben worden. Die ven ihm angegebenen Unterschiede 
‚ beruhen jedoch theils auf der sehr variirenden Anzahl der schwar- 
‚ zen Punkte (I—4) auf jeder Flügeldecke, theils auf der geringen 
Grösse der angeblichen Art, durch welche feinere Sculptur des 
Kopfes, Magnel der gewöhnlichen Eindrücke, schwächere Beine 


206 


N 


und stumpfer sezähnte Vordersehenkel bedingt sind. Einen der | 
hervargehohenen Unterschiede erschüttert den Le selbst wieder | 


d; lasse, dass er auch bei seiner Cl. salicariae Formen mit man- 


senden htikien der Deckschilde annimmt, während sienach sei- | 
ner Beschreibung (VI. 98.) eigentlich nur bei Cl. ruficollis feh- | 
len sollen: ausserdem kann ich ein türkisches, also wie ich | 


glaube echtes Pärchen der Cl. salicariae, welches ich von D. 


Rosenhauer erhalten, in keiner Weise von kleinen Stücken der | 


Cl. ruficollis, wie sie Grohmann aus Sicilien mitgebracht hat, 


unterscheiden; das & jener Cl. salicariae zeigt grade die beiden ! 
Vorder- und beiden Hinterpunkte, wie sie Lacordaire als typisch 
für Cl. ruficollis ansieht. Meiner Meinung nach wird daher jene 
Cl. salieariae durch die kleinen Stücke a Cl. ruficollis gebildet, | 


und ist deshalb zu 'streiehen. 


(19. Tituhoea). 
2. CI 6-maeulata Fa b. In den typischen Stücken der 


2} 


folgenden ungemein ähnlich, und bei Exemplaren von gleicher 
Lone kaum anders als durch die geringere Breite, die dunkle | 


Fablerhasis und die einfarbig van Beine zu unlersrhee 
Ausserdem haben beide Kiien genau denselben Verbreitungsbezirk, 


nemlich die Landschaften des ganzen Mittelmeerbeckens. Stücke 
von 6-macnlata aus Sieilien, wo Cl. macropus häufig vorkommt, | 
habe ich zwar noch nicht gesehen, doch ist an ihrem Vorkommen | 
daselbst nicht zu zweifeln. Das Exemplar der Fahrie. Sammlung | 
ist ein grosses 2 der typischen Form mit hellgelbrothen Deck- 
a’ beigesteckt ist ein schön röthliches 2 der Cl. dispar 
lae, mit verloschen gellecktem Halsschilde und kaum siehtbarem | 
äussern Hinterflecke. Auf ersteres bezieht sich die in der Ent. | 


Syst. gegebene Beschreibung. | 

3. Cl. macropus Illig. Das Citat Ahrens (Germ.) F. 
Ins. Eur. I. tab. 11. hat der Verfasser übersehen; übrigens ist 
der Trivialname dort irrig macropa geschrieben. Auch Küs- 
ter XI. 93. hat die Art treffend beschrieben, wenn ich gleich 
die Elytra lieber mit unserm Verfasser als pallida oder pallide 
rufa, wie mit Ahrens und Küster als testacea bezeichnen möchte. 


6. CI. 6-punctata Oliv. und 


7. Cl. dispar Lac. Ich halte es für unmöglich nach 
der Zeichnung des Halsschildes die Individuen mit zwei geirenn- 


ien gelben en der einen, die mit ganz schwarzem, oder 
vorne eine gezackte gelbe Querbinde a Halsschilde der 


andern Art zuzutheilen, und so bleibt zum Unterschiede beider 
Arten am Ende Nichts übrig als die Farbe der Deckschilde; aber 
auch diese bietet von dem dunkeln Kirschroth der Cl. SU his 
zu dem schmutzighellen Greisgelb der gewöhnlichen Cl, 6 Tunsg| 


EEE TE FEGEGEZEWEZELEEGEEERE 


‚tata so viele Uebergänge dar, dass die Mittelformen entweder bei 
‚beiden nach Willkühr untergebracht, oder beide Arten zusammen- 
‚gezogen werden müssen, Zu dem letztern neigt sich der ‚Ver- 
Jasser, und ich pflichte ihm darin vollkommen bei.  Uebrigens 
‚findet sich die Cl. dispar auch auf dem italienischen Festlande, 
‚denn in der Germar’schen Sammlung befindet sich ein von Par- 
reyss stammendes Exemplar aus Calabrien. — Ein einzelnes 2 
aus dieser Gruppe, das ich wegen der schönen hochgelben Fär- 
‚bung von Halsschild und Deckschilden, seiner bei jeinerer und 
‚auf dem Halsschilde kaum bemerkbaren Punktirung glänzendern 
Oberfläche, und seines durch flachern Rücken und hinterwärts 
‚kaum verschmälerten Körper der Cl. arabiea Oliv. ähnlichen 
Habitas nicht mit Cl. 6-punetata vereinigen kann, erhielt ich von 
Grohmann aus Sicilien. Wäre nicht das Schildehen sammt Un- 
terseiten und Beinen einfarbig schwarz, so würde ich das Thier 
für eine Form der Cl. latieollis Oliv. zu halten geneigt sein, wage 
jedoch nichts Bestimmtes darüber zu behaupten. Das Halsschild 
zeigt die drei Punkte der erstgenannten Arten, von denen jedoch 
der linke Vorderfleck nur schwach angedeutet ist, die Flügeldecken 
je 4 derbe schwarze Flecke, zwei zunächst der Naht, 
und deren hinterer stärker als der andere, beide etwas schräg 
nach vorne und aussen verlängert; ein Längsfleck auf der Schul- 
‚terbeule, und ein &ter hinter dem Jletztern, doch weniger stark 
nach vorne gerückt als der Schulterfleck wegen den innern Vor- 
derfleck. Von den beiden, durch diese Flecke gebildeten Schräg- 
linien liegt daher die vordere viel schräger als die hintere; die 
’ Stellung der beiden hintern Punkte ist, abgesehen von der be- 
deutenden Grösse beider, nicht von den Hinterpunkten der CI. 
6-punelafa verschieden. Die Grösse der Punkte gleicht reichlich 
| den der am stärksten gelleekten Stücke der Cl. arabica, die mir 
bis jetzt vorgekommen sind Sollte das Thier das dem Verfasser 
unbekannt gebliebene 2 seiner Cl. octosignata sein? 
(20. Barathreea). 

1. Cl. cerealis Oliv. Ein aus Spanien stammendes 
' d dieser Art erhielt ich von Herrn Riehl zum Vergleich. ' Die 
Art ist also auch europäisch, was nach ihrem Vorkommen auf 
der ganzen Nordküste von Afrıka ohnehin zu vermuthen war, 
Das Exemplar gehört za der kar. A. des Verfassers, 


2. Cl. stramineipennis Lac. Diese Art ist die echte 
Cl. iripunetata Fab. Das Exemplar seiner Sammlung ist ein 
ziemlich grosses schr wohl erhaltenes S welches man ohne ge- 
nauere Betrachtung von Cl. cerealis kaum anders als an den 
kleinen, weniger eingedrückten Flecken der Deckschilde unter- 
scheiden kann; ein aus Sicilien stammendes, merklich kleineres 
‚2 wurde mir früher einmal von Erichson unter dem richtigen 


208 


Namen mitgetheilt; die Farbe der Deekschilde ist bei dem letz- | 
tern fast so hell als bei Cl. longipes. Auch diese Art ist dem- 
nach eine Europäische, wie denn auch Fabricius Italien als Va- 
terland seines Käfers angiehbt. Die Cl. hirta, mit der Fabricius‘ 
die 3-punctata vergleicht, fehlt in seiner Sammlung; der Ver- 
gleich selbst, nach” welchem letztere kleiner sein soll als Cl. hirta, 
widerspricht übrigens der Deutung unsers Verfassers von Cl. | 
hirta F. nicht. x 


(21. Lachnaea). | | 

2. Cl. paradoxa Oliv. In den Sammlungen ist diese 

Art auch unter m Namen Cl. quadrata Dej. bekannt, und durch | 

Grohmann in sicilianischen Stücken viel verbreitet, Bei dem 

Mangel aller Zeichnungen auf den Deckschilden ist sie nicht zu 
verkennen. 


3. Cl. vicina Dej. Steht der Cl. palnata ausserordent- 
‚lieh nahe, ändert auch eben so wie letztere ab in dem Ton der | 
rothen Färbung der Deekschilde und der Grösse der Punkte, 
Der von dem Verfasser angegebene abweichende Bau der Vorder- 
tarsen unterscheidet indess eiil Geschlechter sehr bestimmt. 


| 
| 


4.0, palmata Lac. Diese Art, für welche der Ver- 
fasser mit Recht die nichtssagenden Benennungen pubescens Duf. 
und rufipennis Dej. beseitigt hat, scheint im westlichen Theile der 
Mittelmeerfauna weit er Mit Cl. longipes verglichen, 
zeigt das Thier ein schmaleres, an den Seiten tiefer hinahgezo- 
genes, daher mehr walzenförmiges Halsschild, dessen Seitenrän- 
der besonders an den userccken viel weniger erweitert und ver- 
flacht sind, sparsamere Punktirung der Oberfläche, und viel 
geringere Grösse des 2. und 3. Fühlergliedes, welche reichlich | 
doppelt so breit als lang sind; bei Cl. Tongipes ist nur das 2te 
so Jang wie breit. Bei der "cı. 3-punctata des Verfassers aber 
ist das 2te Glied sehaut wie bei Cl. longipes, das 3te fast wal- 
zenförmig und In halb so dick als das zweite. Das Längs- 
verhältniss des 2ten und Sten zum 4ten ist bei allen drei Arten | 
nicht ganz unveränderlich. | 


6. Cl. longipes Lac. Die Ansicht des Verfassers, dass 
die von Küster als Cl. brachialis Dhl. beschriebene Form in den 
deutschen Sammlungen ziemlich allgemein als eigene Art ange- | 
nommen zu sein scheine, kannichnach dem Vergleich einer Reihe der ı 
reichhaltigsten Privatsamnlungen nicht bestätigen. In den meisten j 
derselben ist sie nicht einmal’ dem Namen nach bekannt, und auch | 
pre im Cat. zieht sie ohne Weiteres zu Cl. longipes. 


-C1. 3-punetata Lac. Dass die von dem Verfasser 
unter ER Namen beschriebene Art nicht der Fabricius’sche | 
Käfer ist, habe ich oben bereits angegehen; an der Selbstständig 


= 


509 


\ keit dieser mir in beiden Geschlechtern vorliegenden Art, welche 
| nunmehr einen neuen Namen erhalten muss, zweifle ich jedoch nicht. 
‚Ueber die Cl. tripunetata Küster IN. , 82. getraue ich mir kein 
Urtheil auszusprechen ; ihre Beschreibung ist so allgemein gehal- 
fen, dass man sie auf alle bekannten Arten, namentlich eben so 
ut auf CI. vieina, palmata nnd maerodaetyla, als auf die vor- 
liegende anwenden kann. Die letztere ist, auch abgesehen von 
ihren übrigen Merkmalen, an dem langen, walzenförmigen Körper, 
dem in Vergleich mit eleich langen Stücken der andern genann- 
ten Arten längern Halsschilde, uud der langen und dichten ab- 
stehenden greisen Behaarung an Kopf, Halsschild, Unterseiten 
und Beinen leicht kenntlich. Wenn unser Verfasser übrigens bei 
ihr und einigen andern Arten das Halsschild als doppelt länger 
als breit bezeichnet, so beruht dies wohl nur auf einem Schreib- 
fehler. In der Beschreibung der Cl. paradoxa u. a. heisst es 
richtig: doppelt breiter als lang; und so verhält es sich in der 
gänzen Rotte. 

9. Cl. tristigsma Hoffmsegg. Es ist wohl nur ein 
‚Schreibfehler gewesen, wenn, wie der Verfasser sagt, Prof. Ger- 
mar ihm diese Art als die Cl. 3-maculata Fab. mitgetheilt hat; 
die Stücke der Germar’schen Sammlung sind „Cl. tripunctata Fab. 
tristigma Hoffm. Gall. mer.“ bezettelt, und damit ist eine Ansicht 
ausgesprochen, zu welcher auch der Verfasser in der Anmer- 
kung zu nr. 5. Cl. hirta sich hinneigt, die aber nach dem oben 
gesaeten nicht weiter zulässig ist. Die grössten Stücke der vor- 
liegenden kommen eben dem Q der CI. 3- -punctata gleich, unter- 
scheiden sich aber leicht durch das etwas längere, an den Seiten 
stark gerundete Halsschild, die dunklere Färbung des 2. und 
3. Fühlergliedes, die röthliche Färbung der Deckschilde, den 
schmalen walzlichen, nach vorne noch mehr verschmälerten Kör- 
per, und das schöne lichte Blau desselben, von dem selbst die 
‚Flecke der Deckschilde eine schwache Spur zeigen. Das Thier 
ändert ab mit um die Hälfte kleinern und schmälern Exemplaren, 
die zuweilen für Cl. puncticollis Cheyr. gehalten werden, und, be- 
‚sonders bei 9, mit mattern Hinterflecken der Deckschilde; den 
Schulterfleck dagegen finde ich immer glänzend. 

| 10. C). variolosa C. Das Auftreten der eigenthümlichen 
Seulptur, wie diese Art sie darbietet, in den verschiedensten Fa- 
milien der Chrysomelinen, gehört zu den vielen eigenthümlichen 
Erscheinungen, welche die Fauna des Mittelmeersbeckens, zumal 
in ihrem westlichen Gebiete, hervorbringt. Ausser der vorliegen- 
den Art erinnere ich nur an die Lema stercoraria L. aus Sicihen 
und Alsier, sowie an den Cryptocephalus cicatricosus Dej., gleich- 
falls aus Algier, von denen die letzgenannte Art namentlich auf’s 
'Genaueste in de Senlptur nit unserer Clythra_ übereinkonimt, 
Dem Citate der letztern ist noch hinzuzusetzen Küst. VvA., 97, 


14 


bee 

-11.. Cl. eylindrica Dej. - Stücke dieser Art, die sieh 
von En Den eylindrica kaum anders als a: ‚etwas | 
geringere "Grösse und schmalern Körperbau, blassere Färbung. 
der Deckschilde und stärkere Eindrücke des Halsschildes unter-. 
scheiden, erhielt ich aus Sicilien von Grohmann, auch als Cl. 
ochraceipennis Lac. aus Südfrankreich von Herrn Rosenhauer, 
und sah sie als Cl, impressicollis Mus. B. im berliner Museum, 
ven wo aus gerade diese Exemplare nicht mit san Herrn Lacor- 
daire zur Ansicht gelangt waren. Die d' derselben zeigen auf 
dem letzten Bauchringe eine breite, quer niedergedrückte glänzende. 
Stelle; von der echten CI. eylindrica kann ich augenblicklich 
nur ® vergleichen. Cl. eylindrica Küster XV., 96. sehört zu der 
von unserm Verfasser beschriebenen Art, da dort die Diagnose 
des Letztern wörtlich, auch die Beschreibung fast wörlich” hin-. 
über genommen ist. ar 

Der Unterabtheilung mit kahlem Halsschilde angehörig ist. 
noch eine, wie es Scheint, dem Verfasser unbekannt "zehliebene. 
Art aus Sieilien, von der ich ein einzelnes, von Grohmann ein- | 
sesandtes 2 vor mir habe, deren Selbstständigkeit mir aber keinem. 
ee Zweifel zu unterliegen scheint, wenngleich eine be- 
stimmte Diagnose sich erst auf eine grössere Zahl von Exempla-. 
ren gründen lassen wird. Sie gleicht äusserlich am meisten der 
Cl. longipes, ist aber etwas kleiner, und unterscheidet sich von 
allen mir. bekannten Arten durch die glänzend kohlschwarze 
Farbe des ganzen Käfers, und die gänzlich kahle Oberfläche von. 
Kopf und Haisschild; ausserdem ist die Unterseite nur sparsam 
mit langen, greisen Härchen besetzt, von den Vorderfüssen das 
lite Glied Jänglich dreieckig, grösser als das 2te, aber kleiner 
als letzteres und das 3te zusammengenommen, Charakteristisch 
ist der gelbe Abstich des jederseits am ober n Aug enrande lieg enden blut- ; 
rothen "Flecks gegen den schwarzen Grund des Kopfes, ausser- 
dem ist die Stirne zwischen den Augen Sach niedergedrückt, grob, 
längsrunzlich und matt, der Oberkopf stark vortretend, durch ı eine: 
Längsfürche in zwei rundliche Beulen setheilt, sehr fein punktirt. 
und stark glänzend. Das Halsschild doppelt breiter als lang, 
fein punktirt, von der Mitte mit einem jederseits etwas nach vorne 
gebogenen Quereindruck, der Seitenrand mit stumpfem. Bogen an 
den Hinterrand angeschlossen, breit aufgeschlagen, der Mittelzipfel. 
kurz, breitund eradlinie abgeschnitten. Die Farheder Deckschilde ein. 
helles, elänzendes Schwefelzelh nit den gewöhnlichen drei, hier. 
schwarzbr aunen und am Bande brandig gesäumten Punkten. | 
. Die Fühler schwarz, mit rother Färbung eo 2ten und dten Glie-,. 
des, der Unterrand des Kopfschildes roth gesäumt, die Taster | | 
Re, Die Vorderbeine finde ich wenig länger die hintern, 
die Grube auf dem letzten Segmente länglich, hinterwärfs etwas. 
verschmälert, Man könnte das Thier Cl, 8 labricollis BEBAENG | 


| 
| 


il 


12. Ci. punetieollis Chevr. Eine nach der Zeichnung 
am- besten hier unterzubringende, allerdings aber eigenthümliche 
Art, deren Eigenthümlichkeit ich nicht nur in dem übereinstim- 
menden Bau beider Geschlechter, sondern in dem langen, fast 
‚ gleichbreiten Körper mit flachen, hinter dem Schildchen etwas 
niederzedrückten Rücken, und den fast parallelen, an beiden En- 
den kurz zusanimengekrümmten Seiten finde, durch welche der 
Käfer ein auffallend parallelepipedalisches Ansehen erhält. Zu 
ihr gehört noch Küster XV., 97. 

(23. Clythra).- 

10. Cl. 4-punetafa L. Ich stimme dem Verfasser ganz 
darin bei, dass bis jetzt noch kein Merkmal gefunden ist, von 
dem man unter allen Umständen von der vorliegenden Art die 
Cl. 4-signata Mkl. unterscheiden könnte, vermag aber eben so 
wenig zu leugnen, dass das Zusammenziehen beider Thiere, mag 
es auch die Ueberzeugung anrathen, doch meinem Gefühle wider- 
strebt. Ich bin wenigstens noch niemals zweifelhaft gewesen, am 
' Hahitus die Cl. 4-signata zu erkennen, und finde diesen abwei- 
chenden Habitus ausser dem dunklern Roth der derber punktir- 
ten, dabei glänzendern, durch regelmässigere Doppelstreifen Spu- 
ren deutlicher Längsstreifen zeigenden Deckschilde hauptsächlich 
in dem weniger walzenförmigen, stärker verschmälerten, mit mehr 
gedrängt fortziehender Naht erst kurz vor der Spitze abwärts ge- 
krümmten Deckschilden, ohne dass ich auf solche Merkmale grade 
höhern Werth legen will als den, zum Herausfinden des Thieres 
zu dienen, wo es der Haupftform untermischt ist, dagegen scheint 
mirs keinesweges unmöglich, dass andere &lücklichere Entomolo- 
 logen bessere "Kennzeichen auffinden werden. Die Hauptform ist 
besondersim Rheinlande weit verbreitet t; ich habe sıe bei Siegen häufig 
mit Cl. 3-dentata zusammen in ganzen Eichenschlägen, bei Ems und 
Mainz auf Weiden, und zwar am letztern Orte verwüstend angetroffen, 
‚und besitze sie in zahlreichen Exemplaren aus derSchweiz. In den deut- 
sehen Sammlungen, wo auch Erichson nachVergleich der Fabriei’schen 
Sammlung die richtige Bestimmung brieflich verbreitete,die folgende 
allgemein : als die wahre Cl. 4- punetafa L. F ab. angenommen werde, war 
die vorliegende früher unter dem Namen Cl. dilatata Ruthe bekannt. 
Ob sie in Sieilien vorkommt, ist zweifelhaft, da Gebler die von 
ihm in Ledebour’s Reise aufgeführte Cl. 4-punetata in seinem 
‚neusten Werke (a. a. ©. S. 365. n. 2.) zur folgenden ge- 
bracht hat. 

Von den 6 Exemplaren der Fahriei’'schen Sammlung gehö- 
ren vier, unter denen das bezettelte und eins mit ungewöhnlich 
plattem Halsschilde, hierher; zwei andere mit sehr grossem Hin- 
terllecke zu Cl. laeviuseula. Auf Letztere hezieht sich die erst 
in dem: Sen Islenhe Binzıgckommene Amen en inter- 


Erirr 


14* 


ns 


11. Cl. laeviusceula Ratz. Die Haupiverschiedenheit 
dieser Art von der vorhergehenden besteht in dem abweichenden 
Bau des Halsschildes, welches bei jener nicht allein breiter ge- 
randet, kürzer und flacher ist, sondern auch die Binterecken viel | 
weiter heraustreten lässt, und sie dadurch in einen viel stärker | 
gekrümmten Bogen verbindet. Eben so ist bei jener die hintere 
Nahtecke jeder Flügeldecke schräg abgeschnitten, bei Cl. laevius- 
cula aber stets abgerundet. Der Schulterfleck ist bei letzterer 
gewöhnlich kleiner, mehr rund und punktartig als bei der vorher- 
sehenden, dagesen der Hinterfleck ungleich grösser, übrigens an 
Ausdehnung ungemein veränderlich. Ich besitze ein Stück von 
Wien, bei Ha er von der Naht fast bis zum Aussenrande reicht, 
und in der Dimension nach vorne nur wenig hinter der Breite 
zurückbleibt: anderntheils aber erwähnt Gebler a. a. O. einer 
Varietät mit ganz fehlendem Hinterflecke. 


15. Cl. valerianae M&n. Der sehr treffenden Beschrei- 
bung, die der Verfasser giebt, habe ich Nichts hinzuzusetzen, als 
dass das Pygidium auf der untern Hälfte einen scharfen Längs- 
kiel zeigt, und auch von der Var. B. mit hinten zu einer Quer- 
binde zusammenfliessenden Flecken Stücke gefunden werden, deren 
Halsschild die normale Zeichnung von vier, in einem sehr Wehen 
Bogen stehenden schwarzen Flecken darbietet. Die 2 sind 
keineswegs stets kleiner als die &, ich besitze vielmehr ein 2 
welches den grössten .Stücken der Cl. longipes an Länge gleich- | 
kommt. Dass der Verfasser. die Cl. tetrastigma Schmidt mit 
vollem Rechte hier untergebracht hat, kann ch nach eigener An- 
sieht des dureh meine Hände an ihn selangten Schmidr’schen | 
Gusinniereinlars bestätigen. 

16. Cl. &punetata Oliv. Soweit ich die Bestände der 
Sammlungen zu sehen Gelegenheit gehabt, ist die -Form mit | 
3 Flecken auf dem Halsschilde und getrennten Hinterecken der 
Deckschilde die am meisten verbreitefe. In manchen Exemplaren, 
zumal wenn der längliche Hinterfleck des Halsschildes unschein- 
bar geworden, ist die Art der vorhergehenden ausserordentlich | 
ähnlich: am sichersten unterscheidet sie dann das lichtere, reinere 
Rothgelb am Kopf und Halsschild, der mehr gleichbreite, flachere 
Körper und das spiegelglatte Halsschild bei merklich feinerer 
Punktirung der Deckschilde. | 


18. Cl. atraphaxidis Fah. In der Beschreibung der 
Fühler hat sich wahrscheinlich ein Schreibfehler eingeschlichen, 
indem es statt: noires: avec leur base et une tranche dorsale 
plus ou moins noires wahrscheinlich fauves heissen soll. Ich 
finde jedoch die Fühler entweder ganz roth, oder roth mit nur 
schwärzlich überlaufenen Kammzähnen. Unterseite und Pygidium‘ 
sind mit er hinterwärts angedrückter silbergrauer Behantuiig‘$| 


213 


bedeckt, nur das untere Ende des letzten ıst kahl und glänzend 


 sehwarz. Die Hinierbinde der Flügeldecken ist deutlich aus zwei 


Flecken zusammengeflossen, deren Zusammenhang namentlich bei 
den Stücken mit drei getrennten Punkten auf dem Halsschilde oft 


“ausserordentlich lose ist. Letztere sind jedoch im Allgemeinen 


nicht häufig. Auffallend ist die Verbreitung des Thieres von Sıud- 
spanien bis zum Irtisch; dass es jemals innerhalb der Gränzen 
Deutschlands gefunden worden, ist mir nicht bekannt. 


(27. Gynandrophthalma). 

41. Cl. concolor Fab. Die Fühler dieser Art sind 
auffallend dünn und schlank; die Deckschilde zeigen nicht selten 
Spuren verloschener Längsrippen, insbesondere eine solche inner- 
halb der Schulterbeule, und eine zweite auf letzterer selbst ent- 
springend. 

45. CI. limbata Stev. (Denselben Trivialnamen hat 
der Verfasser nochmals in der Gruppe Labidostomis angewandt)- 
Bei allen Stücken, die ich vergleichen kann, ist die metallischgrüne 
oder blaue Nahthinde an der Wurzel merklich schmäler als hinten 
an ihrer breitesten Stelle; übrigens befinden sich unter denselben, 
obgleich auch Küster (VII., 100) die Art nur als grün beschreibt, 
eben so viel blaue als grüne; auch zieht sich bei allen am Hin- 
terrande der Nahtbinde ein schmaler metallischer Nahtsaum bis 
zum Innenwinkel der Flügeldecken hinab. Die Punktirung der 
Deckschilde wird nicht vom Rande jener Beiden ab augenblicklich, 
sondern allmählig nach dem Rande zu sparsamer, mehr abge- 
schliffen, und lässt dadurch die Zwischenräume mehr glänzend 
hervortreten. Die mir vorliegenden Stücke stammen sämmtlich 
vom türkischen Festlande südwärts des Balkan. 

47, Cl. ferulae Gene. In den Sammlungen auch unter 
dem Namen Cl. ruficollis St. bekannt. Die Vorderschienen des 
JS sind leicht gekrümmt, und das letzte Segment zeigt eine grosse 


 rundliche, etwas niedergedrückte platte Stelle, fast eben so glän- 


zend als die Längsgrube auf dem letzten Ringe des 2, Küster 
XV., 99 hat die Diagnose des Verfassers wörtlich wiedergegeben, 
und ıst daher hier zu citiren. | 

5l. Cl. eyanea Fab. In Deutschland die gemeinste aller 
Clythren überhaupt, und zwar so, dass die von dem Verfasser 
als Var. B. aufgeführte Form mit bis zur Hälfte dunkelerzfarbi- 
gen, oft schwärzlichen Hinterschenkeln, wie sie auch schon Gyl- 
lenhal beschreibt, bei uns als die typische angesehen werden muss, 
Die Färbung der Deckschilde ändert ab vom Purpurviolet durch 


‚metallisches dunkleres oder helleres Blau bis zum Grün, die der 


Mundtheile vom Schwarzblau durch Braun ins Braunrothe, das 
letzte Segment des S zeigt eine länglich niedergedrückte, mehr 
oder minder glänzende, zuweilen spiegelnde Stelle, | 


214 

52. Cl. flavieollis Charp. Hinzuzufügen ist Asch. 
tat: Küst. XV., 98. Der Verbreitungsbezirk der Art ist heden- 
tend ausgedehnter, als ihn der Verfasser kennen gelernt hat. Ein 
einzelnes” Exemplar habe ich im Jahre 1842 (Ent. Zeit. 1843 nr. 
10. S. 301) bei Ems gefund“n, eben so erhielt ich das Thier 


aus der Gegend von Kiew durch Herrn Hochhuth, und diese 


Stücke stimmen sowohl unter sich als mit meinen Exemplaren 
aus Baiern uud Oesterreich aufs Genaueste überein. Mit der 


Farbe der Schenkel verhält es sich, wie bei der vorhergehenden 


Art. Stücke mit ganz gelben Hinterschenkeln habe ich noch nicht 
gesehen; diese sind hei allen mir vorliegenden bis über die 
Hälfte schwärzlichgrün, welche Färbung allmählie durch Braun 
in das Gelb der untern Schenkelenden übergeht. # 

Das Verhältniss der Cl. diversipes Letzner zu Cl. flavicol- 
lis, ist mir nicht ganz ausser allem Zweifel. Beide gleichen ein- 


ander ausserordentlich; zu den Unterschieden, die der Verfasser 


hervorhebt, kommt das dunklere, mehr ins röthliche fallende Gelh 
des Halsschildes, auf dessen Mitte sich zwei schräg, nach vorne 


zusammenlaufende schwärzlich verwaschene Linien verbinden, und 


die etwas feinere, merklich dichtere Punktirang der Deckschilde; 


zuweilen ist auch noch der ganze Saum des Halsschildes schwarz. 


Ich habe jedoch zu wenig Stücke des Letzner'schen Käfers vor 
mir, als dass ich eine ganz bestimmte Ansicht aussprechen 
‚könnte. 


ser im Allgemeinen in Deutschland nicht häufigen Art, sind Ha- 
seln. Die Farbe der Oberseite ändert in der Weise ab, wie bei 
El. eyanea. uk 
9. 61 xanthaspis Grm. Auch in der Gegend von 
Erlangen nach D. Rosenhaner. Die für das Thier charakteris- 
tische srobe Punktirung der Deckschikle reihet sich stellenweise 
zu Inerdentlichen Längsstreifen, deren Zwischerräume dann, je 
zwei Streifenpaare trennend, als“ undeutliche Längsrippen hervörz 
treten, und zuweilen schon von der Wurzel ab verfolgt werden 


können. Die zwischen ihnen liegenden Doppelstreifen selbst, hil-. 


den dann auf der hintern Hälfte der Deckschilde die von dem 
Verfasser erwähnten Furchen. Die Beziehung des Namens 
xanthaspis ist auch mir gänzlich unbekannt. Küster XVi., 93, 
gedenkt noch einer Varietät mit fast ganz gelben Schenkeln. 


57. Cl. aurita Fab: Wenn ie Verfasser von den Bei- 
nen sagt: „Pattes...d’ un jaune-faure cha: r, avec les jambes plus 
ou meins brunätres“, so hat er statt Jam bes vermuthheh euisses, 
schreiben wollen , denn nur die Schenkel, nicht die Schienen siı 
von der Wurzel ab mehr oder weniger gebräunt. Die Spitze des 
Schildehens ist nicht selten bräunlich, bei einem mir vorlie- 


53. Cl. affinis Ill. Die gewöhnliche Futterpflanze die 


215 


genden Stücke aus Birkenfeld hellgelb roth. Ob die Cyaniris tho- 
aciea Küster V., 99. aus der Türkei eine selbstständige Art ist, 
wage ich ohne Ansicht eines authentischen Stückes nicht zu be- 
stimmen; aus der Beschreibung geht als wesentlicher Unterschied 
von Cl. aurita nur die Gestalt des Mittelflecks auf dem Hals- 
schilde hervor, welche länglich dreieckig sein, und sich in der 
Mitte selbst befinden soll. Die Cl. thoracica unsers Verfassers 
(3. 299. u, 50.) aus Portugal hat mit jener Art nichts zu thun. 


(31. Cheilotoma, richtiger Chilotoma). 


2. Cl. bucephala Fab. Am Uhnterharze von mir, bei 
Hettstedt von Ahrens, bei Göttingen von Herrn Wissmann gefunden, 
von Letzterem auf Anthyllis vulneraria. Wahrscheinlich aber geht 
ihr Verbreitungsbezirk noch weiter nordwärts hinab. 

(32. Coptocephala.) - 
1. Cl. melanocephala Oliv. Diese längs der nord- 
westlichen Küste von Africa, von Algier ab vorkommende Art 
wird sich wahrscheinlich auch" noch im südlichen Spanien auffin- 
den lassen. Bei ihrer Benennung (Cl. hastata 5. Elenth. H., 35. 
n. 32.) hat sich Fabrieius allerdings versehen, indem er den Na- 
men, den er kurz zuvor (n. 12.) einer exotischen Art ertheilt, 
hier nochmals angewandt hat; der Verfasser irrt aber, wenn er 
‚sagt, dass die Umwandlung des Namens 6-notata in bistri- 
‚notata von Schönherr herrühre. Dieselbe ist vielmehr von 
Fabricius selbst geschehen, auch von ihm selbst in 111. Mag. 1., 
293. bekannt gemacht worden, weshalb dieser Name als der äl- 
tere auch der Art verbleiben muss. Die erste Cl. 6-notata Fah. 
(Syst. Eleuth. I. 31. n. 12.) enova Cambria fehlt in seiner Samm- 
lung; dafür aber findet sich in ihr eine in dem Syst. Eleuth. 
nicht vorkommende, als Cryptocephalus trinotatus bezettelte Clythra, 
auf welche Diagnose und Beschreibung der australischen Art ge- 
nau passen, wenn man nur die „Elytra Jaevia“ nicht zu buchstäb- 
lich deutet. Dass letzteres nicht geschehen dürfe, zeigt die Be- 
schreibung der Cl. bifaseiata Fab. (a. a. O. n. 31.), bei welcher 
Fahrieius sich derselben Worte bedient; diese Art ist, wie auch 
der Verfasser angiebt, mit einer Var. seiner Cl. Buquetii identisch, 
und bei beiden Arten sind die Deckschilde auf der andern Hälfte 
grob und dicht punktirt, von der Mitte ab aber werden die Punkte 
allmählig feiner, und damit auch die Deckschilde piatter und glän- 
zender. Ich stimme daher der Vermathung des Hrn. Prof. Behn 
‚bei, wonach der Name Cl. 6-notata für die australische Art nur 
durch einen Missgrifi statt Cl. trinotata in das Syst. Eleuth. hin- 
emgekommen ist. Die Sache scheint mir so zusammen zu hängen, 
dass die C]. 6-notata n. 12. ihren Namen nur einem Versehen 
des Autors oder Setzers verdankt, dass Fabrieius aber später, als 
‚er (und wie ich irgendwo gelesen, von llliger) auf das mehrmalige 


916 | “ 


Vorkommen desselben Trivialnamens in einer Gattung aufmerksam 
gemacht, diesen Namen änderte (Mag. a. a. O.), in Beziehung 
auf die Clythren seine Sammlung nicht nochmals angesehen, und 
so den Namen Cl. 6-notata nr. 32. in bistrinofata umwandelte, 
während er beim Vergleich der Sammlung ohne Zweifel den Na- 
men der n. 12. in Cl. trinotata geändert haben würde. Uebrigens 
fehlt die n. 32. in Fahricius Sammlung. Zwei, wie ich glaube, 
nahe liegende Vermuthungen sind noch die, dass einmal bei der 
Flüchtigkeit, womit unverkennbar das Syst. Eleuth, an vielen | 
Stellen redigirt worden ist, die beiden Cl. 6-notatae ihre Stellen 
vertauscht haben, da das genaue Zusammengehören der n. 31. 
und 12. auch dem oberflächlichsten Beobachter nicht entgehen | 
konnfe ; und dann, dass als Foersberg die n. 32. als Cl. trinotata 
beschrieb , er dahei von einer ungenauen Mittheilung oder Er- 
innerung daran geleitet sein mag, dass eine Cl. 6-notata Syst. Eleuth. 
in Fabrieius Sammlung den Namen trinofata führe. 


Ich verbinde hiermit noch einige Mittheilungen über die Cl. | 
6-notata n. 12., und ihre nächsten Verwandt:n, nach Fabrieius 
Sammlung, | 


1) Die mehrfach erwähnte Cl. 6-notata n. 12. (trinotata 
Mus. Fab.) ist bei Lacordaire S. 389. unter den ihm unbekann- 
ten Arten aufgeführt, von ihm auch unter keinem andern Namen 
beschrieben. Sie gehört in seine Gruppe Aspidolopha Div. M., 
steht in der genauesten Verbindung mit Cl. bifasciata Fab. (Bu- 
quetii Lac.) und würde hinter letzterer einzuordnen sein; sie ist 
aber nur etwas mehr als halb so gross wie das Fah. Exemplar 
der bifasciata, das eben so punktirte Halsschild ist einfarbig gelb- 
roth, und nur auf der hintern Hälfte ganz schwach bläulich über- 
flogen, das Schildchen stärker gekielt, die Punktirung der Flügel- 
decken auf der vordern. Hälfte noch etwas gröber und dichter, von 
da ab aber allmählig feiner, und auf der Wölbung fast ganz weg- 
geschliffen. Der Schulterpunkt und die mittlere Querbinde sind 
zauler ausserdem aber zeigt sich hinter dem einen Ende der Quer- 
binde dicht neben der Naht auf jeder Flügeldecke ein rundlicher 
scharf begränzter blauer Fleck. Die Unterseite ist wie bei CI. bifas- 
ciata, die Fühler und meist auch die Beine fehlen dem einzigen 
(0% Stücke der Fabr. Sammlung; nach dem einzigen, vollständig 
vorhandenen Beine zu urtheilen, sind die Schenkel bis anf Wurzel 
und Spitze blau, Schienen und De röthlich. 

2) Cl. melanophthalma (Lac. S. 294. n. 3.) ist ohne Nökieh 
in der Sammlung vorhanden; das em gehört zu Var. A. 
und ist ein @ mit bläulich angelaufenem Hinterende des Schild- 
chens. | | “ 
3) Ein als Cl. bifasciata bezettelter Käfer fehlt in der 
Sammlung; dagegen sind in derselben zwei mit dem Namen Cl, 


217 


bicolor bezeichnete Käfer vorhanden. Der erste ist die im 
Syst. Eleuth. 11. S. 40. n. 55 beschriebene Art, und ist ein klei- 
“ner Monachus-artiger Käfer von der Grösse des "Mon. ater Konoch, 
und zwar ein 2 wit tiefer Längsgrube auf dem letzten Segmente. 
Die Flügeldecken sind nur unvollständig ausgefärbt, röthlich dureh- 
scheinend, aber wie sich an den Ränderm zeisrt, bei dem ausge- 
färbten "Thiere schwarzblau. Die 2te Cl. bicolor ist ohne allen 
Zweifel die Cl. bifasciata des Syst. Eleuth., und zwar die Var. 
B. der von Herrn Lacordaire als Cl. Buquetii beschriebenen Art 
(S. 255. n. 4.), welcher auch die Beschreibung (Syst. Eleuth. a. 
a. ©. n. 31.) aufs Genaueste entspricht. Den unpassenden Ver- 
gleich mit Cl. taxicornis halte ich nur für ein aus Irrthum oder 
Zerstreutheit hervorgegangene Wiederholung des ähnlichen, bei der 
vorhergehenden Cl. decora gemachten Zusatzes, bei der derselbe, 
wenn man an kleine @ der Cl. taxicornis denkt, in Hinsicht der 
Grösse und der ungefleckten Deckschilde nicht ganz so unpassend 
erscheinen mag. Unter der Benennung Cl. bicolor mag Fahriceius 
das Thier von Daldorff erhalten haben, da auch Weber, der es 
aus derselben Quelle besass, es in demselben Jahr, wo das Syst. 
Eleuth. erschien, unter jenem Namen bekannt machte, während 
Fabrieius selbst, mit Rücksicht auf seine Cl. bicolor n. 55. im 
' Syst. Eleuth. den Iligerschen Narren Cl. bifasciata aufnahm, ohne 
zugleich in der Sanımlune- die frühere Benennung zu ändern. 

2. Cl.eyanoc ephala Dhl. Die scharfe Begränzung 

und die Jichtvolle Auseinandersetzung der Synonymie bei dieser 
und den hier folgenden Arten bildet einen der glänzendsten Ah- 
schnitte des ganzen Werkes, und ich glaube nicht, dass sich ge- 
gen die Ergebnisse, zu denen der Verfassen durch seine Unter- 
suchungen gelangt ist, etwas Erhebliehes wird einwenden lassen: 
abweichende Ansichten über die Schlüsse, welche der Verfasser 
aus diesen Ergebnissen gezogen, und auf denen seine Ueberzen- 
sung, dass noch mindestens zwei Arten würden eingezogen wer- 
den müssen, beruht, sind dadurch natürlich nicht ausgeschlossen. 
Unter den verwandten Arten zeichnet sich die vorliegende beson- 
ders durch die beständige Gestalt des blauen Schrägwisches an 
der Wurzel des Deckschildes, so wie durch den matten Glanz 
der letzterın aus. Eine Form, welche die Zeichnung von der Var. 
‚A. des Verfassers noch weiter ausbildet, erhielt ich von Herrn 
'Riehl zur Ansicht; bei ihr zeigt sieh nicht allein die von dem 
‚ Verfasser bei Var. A. erwähnte bräunliche Längslinie, sondern 
anch noch eine zweite längere auf deren Innenseite, und beide 
‚hängen durch einen bräunlichen Schatten dergestalt zusammen, 
‚dass hierdurch ein unverkennbarer Anfang der bei den folgenden 
‚ Arten typischen Hinterbinde gebildet wird, Bei Küster’s Var. £- 
(XV, 99.) ist diese Zeichnung zu einem wirklichen blauen Quer- 
ek ausgebildet, 


318 


"3 m Seopolina C. und 2 EN. SE SEE 
4. Cl. 4-maculata L. E ae das a 4 
ten zusammengezogen werden müssten, kann ich dem Verfasser 
nicht beipflichten. "Es ist zwar vollkommen gegründet, dass beide 
einander ausserordentlich ähnlich sind, auch Be di Färbung 
und Zeichnung der Flügeldecken bei beiden in gleicher Weise 
abändert, aber ich elaube mich dadurch noch nicht zu dem 
Schlusse auf ihr Zusammengehören berechtigt. Hierzu müsste, 
so Jange dasselbe nicht durch die Erziehung der 'Thiere unmittel-- 
bar bestätigt wird, zuforderst der Nachweis geliefert werden, dass 
auch nicht ein einziges Merkmal vorhanden sei, an dem sich 
beide Arten unter allen Umständen unterscheiden hessen. Ein 
solches ist aber in der lebhaft hellroth gefärbten Oberlippe der 
Cl. 4-maculata wirklich vorhanden. So lange daher nicht nach- 
sewiesen ist, dass die Färbung dieses. Theils bei einzelnen Indi- 
viduen Fach rothbraun, De schwarzbraun allmählig in die 
schwarze Färbung der Oberlippe bei Cl. Scopolina übergeht, oder 
dass Stücke der Tl. 4-maculata vorhanden sind, hei denen ein- 
zelne Theile der Oberlippe, z.B. die Ränder sich schwärzlich fär- 
ben, oder auf ihrer Mitte ein dunkler Schatten hervortritt, oder 
‚etwas Aechnliches auf die Veränderlichkeit jenes Theils hinweiset, 
muss ich die rothe Färbung desselben als unveränderlich (— auch 
‚der Verfasser. sagt: „Son Le est constamment d’ un fauve 
rougeätre assez vie —), und damit auch als ein vollständige zu- 
reichendes Merkmal für ihre Selbstständigkeit betrachten, Be | 
die übrigen gewöhnlich zur Unterscheidung beider . Arten 
benutzten von Grösse, Bau, Färbung und Zeichnung anderer 
Theile hergenommen, durch wirkliche Erfahrungen als. wandelbar 
dargethane Merkmale nichts taugen, und desshalb zu verwer- 
ien sind. Unter die Cl. femoralis Küster, welche der Verfasser 
mit Cl. 4-macnlata vereinigt, wage ich in Ermangelung zuver- 
lässig bestimmter Stücke Nichts Gewisses zu äussern: allerdings 
sich zwei Formen der Cl. 4-maculata unterscheiden, deren 
eine mehr nördliche und meist grössere, eine deutliche Punkie 
rung der Deckschilde bei sleichzeitig Schwarebliu weniger glän-| 
zansler Farbe der Onerllecken ze eigt, während sich es, andern, 
mehr in Mittel- nnd Süddeutschland einheimisch, durch ım All 
gemeinen geringere Grösse, kaum sichtbar punktirte Deckschilde 
und _metallisch- srünliche, stark glänzende (Querllecke kenntlich | 
macht. Letztere hesitze ich Sawohl aus Baiern wie aus Oester- 
reich: das Verhältniss beider Formen, bei welchem jedoch die 
wandelbare Färbung der Beine nicht in Betracht ouaneu kann, 
bleibt noch weiter zu ermitteln. 


In der Fabrieius’schen Sammlung befindet 'sıch als cı. Sco- 


polina auf dem Zeitel einQ von der “tspischen Form dieser Art, 


! 


— 


219 


| beigesteckt ist ein-c’ der Cl. ä-maeulata L. (von dc wirken 
suhen Form) mit verschrnmpftem Halsschilde. Auch unter CI. 
ı plagiocephala finden sich in der Sammlung zwei Stücke; das 
(dureh den Zettel gesteckte ist ein schönes hellrothes Q der CI. 
(dispar Läe., bei welchem alie Flecke bis auf den Schulterfleck 
‚geschwunden sind (Herr Lac. führt eine solehe Form — Yar. C. 
.— von dem J* an); beigesteckt ist ein grosses d' von Cl. Sco- 
polina Var. K. Lac. mit “unscheinbaren bräunlichem Schulterfleck. 
| Letzteres hatte Fahrieins vor Augen, da die Beschreibung in der 
Ent. Systematica ausdrücklich das ;Caput erassum, prominens“ her- 
vorhebt und den kleinen BE RER R Schulterfleck übergeht: 
auf das @ der Cl. dispar bezieht sich die in der Ent. Syst. ze- 
machte Benierkung: „Variat interdum uti C. coryli puncto parvo 
humerali nigro“, da bei dem letztern Stücke der Schulterfleck viel 
‚grösser und deutlicher, auch sckärfer begränzt hervortritt. 


3. Cl. floralis Oliv. Die Cl. plagiocephala der Ger- 
mar’schen Sammlung, welche ich verglichen, gehört, wie der Ver- 
fasser auch bei Cl. "Seopolina richfie anzieht, zu CI. lloralis, wes- 
halb der letzteren Art noch eine „Var. B. Elytris macnla postico 
deficiente“ hinzuzusetzen ist. Ueber die Selhstständigkeit dieser 
"Art, die in vielen Sammlungen ebenfalls, wie die entsprechende 
"War. der Cl. Scopolina. als cı. tetradyma Meg. figurirt, zetrane 
ich mir kein sicheres Urtheil zu fällen, da ich sie weder lebend 
habe beobachten können, noch eine sehr grosse Anzahl ven Indi- 
viduen zum Vergleiche besitze, bin aber nicht abgeneigt, sie zur 
Vereinigung mit Ci. Scopolina preiszugeben, da die Abweich- 
ungen im Bau des Halsschildes nur auf einem Mehr oder Wenti- 
niger beruhen, und daher zur Unterscheidung Nichts als die Zeich- 
nung der Flüseldecke :n übrig bleibt. In Beziehung auf letztere 
ist freilich die Lage und Gestalt des Schulterflecks, welche das 
Thier sogleich von der entsprechenden Form der c1. Scopolina 
(Var. G £ des Verfassers) unterscheidet, auffallend; eben so sind 
mir noch keine echten Stücke der CI. fleralis vorgekommen, hei 
denen sich nicht der Hinterfleck mit buchtigem Vorder- und Hin- 
terrande nach Aussen hin verschmälerte, und in gleicher Weise 
wie der Querfleck der Cl. 4-punctata seine Entstehung aus zwei 
zusammengeflossenen Flecken verriethe. Exemplare, bei deuen 
diese Hinterllecke getrennt vorhanden sind, bilden wahrscheinlich 
die von Küster XV, 100. beschriebene, mir nicht bekannte C!. 
bistrimaeulata aus Spanien, welche einen Schulterfleck und zwei 
neben einanderstehende Hinterflecke haben soll. Hier ist also 
noch Allerlei zu beobachten und aufzuklären. 


6. Cl. Gebleri Dej. In neuerer Zeit ist die Art auch 
von Gebler (a. a. ©. S. 367. n. 1.) unter diesem Namen sehr 
kenntlich beschrieben. Gebler sedenkt auch einer Abart mit an 


220 


der Wurzel PR RER En Hinterschenkeln, die mir hoch nicht 
zu Gesichte gekommen ist. Das Exemplär der Fabrie. Sammlung 
(Cl. 4-maculata Syst. Eleuth. I. 36. n. 38.) ist ein grosses d | 
von reichlich 3‘ Länge. 
7. Cl. chalybea Grm. und 

8. Cl. unicolor Lac. sind einander zwar sehr ähnlich, 
unterscheiden sich aber ausser den von dem Verfasser hersarzel 
hobenen Merkmalen noch durch die Sculptur der Deckschilde, 
welche bei letzterer ausser der fein runzligen Punktirung der cl. 
chalybea noch untermischte gröbere, stellenweise zu Längsreihen 
sich ordnende Grübchen erkennen lässt. | 
\ 


p- 74. f. Lamprosoma Kirby. 


ten Stirnpunkt finde auch ich bei allen mir vorliegenden Exem- 
plaren, welche von mir theils bei Aschersleben, theils (im Juli 
1838) im Steiger bei Erfurt gesammelt worden sind. Ich erhielt 
sie mit dem Kötscher beim “Ahstreichen niedriger Pflanzen, ob- 
sleich es mir eben so wenig wie dem Verfasser hat gelingen 
wollen, Flügel oder deutliche “Flügelstumpfe aufzufinden. Die An- 

gabe des Herrn Chevrölat, der den Käfer über Hainbuchenhecken 
fiegend g gefangen haben will, ist jedenfalls ein Irrthum. *) Hinzuzu- 
fügen ist der Art noch das Citat Küst. XVIM., 100, da hier des 
Verfassers Diagnose und im Wesentlichen auch seine Beschrei- 
bung wiederholt ist. 


| 
68. L. Concolor St. Den von dem Verfasser erwähn- 


versuch ’ | 

einer krilisch - systematischen Aufstellung der europ. | 
| 

| 


Leptidopteren mit Berücksichtigung der Synon ymie 
von - = 


©. Kkefersteim | 
(Monat Mai 1851.) h 


Die in den neueren Zeiten wahrhaft riesengrossen Fortschri‘te 
der Erfahrungswissenschaften, die durch erleichterte Reisen statt- 
gehabten mannigfachen Durchforschungen, die allgemeinere Ver- 


*). Vielleicht ein nicht unabsichtlicher lapsus memoriae! Die Ansichten 
über Preisgeben und Bekanntmachen der Fundörter seltener Insecten 
sind so inviduell verschieden, und die Extermination des Dodo, des 
Steinbocks, der Auerochsen etc. etc. so anstössige Facta, dass — | 

Harmlose Note des Setzers. 


a2 


breitung ‚aller wissenschaftlichen Bildung, und das durch alles 
dieses Zusammengehäufte ungeheure Material, lassen es als drin- 
gend nothwendig erscheinen, letzteres nach dem jetzigen Stande 
der Wissenschaft einer kritischen Revision zu unterziehen. 

So habe ich denn begonnen, die Lepidopteren einer solchen 
‚Durchsicht zu unterwerfen, Er ich erlaube mir hiermit den ersten 
Theil meiner Arbeit, welcher eine systematische Aufzählung der 
europäischen Papilioniden mit Berücksichtigung der Synonymie 
in den are sich Kupferwerken enthält, den Freunden der 
Lepidopterologie vorzu!egen. Ich habe dabei die einzelnen Arten 

nach Ochsenheimer, wo derselbe nicht mehr ausreichte nach 
Treitschke, dann nach Boisduval, endlich aber nach Freyer, Her- 
rich-Schäffer und Eversmann, alles unter Zugrundelegung des 
‚Herrich-Schäfferschen Systems aufgeführt. 


Folgende Kupferwerke als: 


1. Hübner: europäische Schmetterlinge, Papiliones tab, 1—207 
oder fig. 1—1029 (unter Hb. sind in der Regel blos die Fi- 
zuren cilirt.) 

. Esper: «Die Schmetterlinge in Abbildungen nach den Natur. 
Erster Theil, Ertangen 1777. tab. 1—50. Zusätze zu Es- 
pers europäischen Schmetterlingen von Toussaint, von Char- 
pentier. Erster Theil, Erlangen 1829 tab. 51—123. 

(Beides in fortlaufender Reihe als Ksper eitirt). 

3. Jablonsky: Natursystem aller bekannten in- und ausländi- 
schen Inseeten, fortgesetzt von Herbst. Die Schmetterling« 
Th. 1-11. Belin 1783--1804. tab. 1—327. inel. (eitirt als 
Herbst). 

4. Meigen: Systematische Beschreibung der europ. Schmetier- 
linge. "Th. 1—3, Aachen und Leipzig 1829 — 1832. tab. 1— 

| 125 inel., ein von dem Verfasser selbst illuminirtes Ex- 

emplar. 

| 5. Herrich-Schäfter: Systematische Beschreibung der Schmet- 


39 


terlinge von Europa als Supplement zu Hübners Sammlung 
europäischer Schmetterlinge. Erster Band, die Tagschmetter- 
linge, Regensburg 1845. tab. 1-—102. inel. fig. 1—409. und 
 Hesperides tab. 1—6. incl. fig. 1-- 36. (eitirt unter H.-S.) 
6. Godart: Histoire naturelle des Lopianpeiuas de France con- 
tinaee par Duponchel. Tom. 1. "Tom. 2., Paris 1821. Diur- 
nes. — Tom. 3. Papillons cerepuseulaires, Paris 1820. — 
' Tom. 4 Nocturnes Tom. premier, Paris 1820. — Tom. 5 et 
Ton 6 Nocturnes Tom. 2 et 3, Paris 1824. 1826. — Tom. 
7 1. partie Nocturnes Tom. 4 premiere partie, Paris 1827. 
— Tom. 7 seconde partie Nocturnes Tom. 4 deuxieme partie, 
| Paris 1829. — Tom. 8 premiere partie Nocturnes Tom. 5 
| premiere partie, Paris- 1830, — Tom, 8 deuxieme partie, 


- . 2 | 


Paris 1831. — Tom. 9 Noeturnes Tom. 6, Panis, 1834... _ 
Tom. 10 Noeturnes Tom. 7, Paris 1,836. —: Küngplen ent 
Tom. premier et denuxieme on Tom. premieh ed. deuxieme. 
Diurnes, Paris 1832 (eitirt als Supplement 1. 11.) —Selai 
ment Tom. 4 Noeturnes ou Tom. 4 et suivante, Paris 1842. 
en Catalogue Methodique des Lepidopteres d’Europe, Paris‘ 
1844. a 

» Freyer: Beiträge zur Geschichte. europäischer Schmetterlinge. 
Erster Band, Augsburg 1828 tab. 1—48. Zweiter Bandl 
1829 tah. 49 E Drikter Band 1830 tab. Mrekdk, (ein | 
als Fr. Beitr.) er | 

8. Freyer: Neue Beiträge zur Schmetterlingskunde, Bi. 4 

Angebiirg 1833 tab. 1—96. — Bd. 2. 1836, tab. 87 - 192, 
— Pd. 1739 tab. 193— 288. — Bd. 4. 1842 tab. 289 

3834. — "a. 5. 18415 tab. 385—486. — Bd. 6. wovon bis I 

jetzt Heft 93 inel., enthalten die Tafeln 481-558, Sr h 

in meinen Hin den befindet (eitirt als Fr. N.B,) . I | 

Boisduval: leones historiques des Lepidopteres nouveaux on 

peu connus des papillens d’ a. Paris 1832 halten 4 

pl. 1-47; eitirt als Bd. | 

10. Wood: index Entomologieus; or a RER: BF 1 Ca- | ‘ | 
tologue eonsisting of 1944 figures of the Le epidopteroms In- ji 
seels of Great Brißin. Tandez 1839. | 

11. Rambur: Faune Entomologique de l’Andalousie. Paris deux I 
forts Volumes 8. Arcompagnes de 59 planches, (ist jedoch ' 
nur zum Theil und ledighieh mit 20 Kupfer-Tafeln. erschie- 
nen, wovon pl. 8. 10. 11.12 Paptlioniden enthalten). | 

12, Annales de Ja Societe Eitemelozigne de France, Fagge 3,8 
Paris 1832..— Tom:.2. 1833.0—.. Tom; 3,- 2834..-— Tom. 
4.1835. — Tom. 5. 1836. Tom. 6. 1837, — Tom. TM 
de 1838. — Tom. 8. de _n — Tom. 9. 1840. — Tom. I 
10. 1841. — Tom. 11. 1842. — Deuxieme Serie Tom. 1., 
Paris 1843. — Tom. 2. 1844. — Tom. 3. de 1845, — 
Tom. 4. 1846. — Tom. 5. 1847. — Tom. 7. de 1849. — 
Tom. 8 de 1850. _ 

13. Gerhard: Monographie der Lyeänen. Heft 1..2. 4. 5. Ham- 
burg; enthaltend tab. 1—8 und tab. 13-20, (mehr. ist: mir 
noch nicht zugegangen) sind von mir sorgsam verglichen. 
und ausserdem noch einige andere einschlagende Bücher als 

- Klug und Ehrenberg: Symbolae physicae — Zetterstedt 

Fanei Lapponica — Isis von Oken — Silbermann Revue 

Entomologique — und die Stettiner entomologische Zeitung 
"angeführt. 

Ich- habe mich bemüht so er als ee jede Art nebst 

den beireffenden Varietäten und. den etwaigen Abirrungen, nach 

den mir zugänglichen natürlichen Exemplaren unter Zugrundele- 


Er 


= 


Sem m 


Eng st ur 


— 1 
© r_ Zi 


223 


gung der vorhandenen Abbildungen zu prüfen, und statte den 
Herren die mich dabei bereitwillig unterstützt haben, namentlich 
Hrn. Prof. Eversmann, Hrn. Dr. Herrich- Schäffer, Hın. Schul- 
director Kaden, Hrn. Oberlehrer Zeller, Hrn. Pastor Standfuss 
und Hrn. Geheimen Justizrath von Weissenborn meinen verbind- 
lichsten Dank ab. Bei schwierigen Arten kann nur eine Ver- 
sleichung möglichst vieler Exemplare ein sicheres Resultat geben, 
und in dieser" Beziehung werden noch manche Berichtigungen fol- 
gen müssen. Ich will "hier nur beispielsweise Melitaea, Chari- 
elea, Arge, Tithea, Teneates, Erebia, Psodea, Chionahas, Balde, 
Bore, Oeno, Alse, Satyrus, Bryoe, 'Virbiks , Mamurra, Phryne 
Dohrsii anführen. 

Diejenigen Arten, welehe ich nicht besitze, habe ich mit ei- 
nem * bezeichnet, und bin ich gerne bereit, diese und sonst 
schwierige Arten gegen Baarzahlung oder in Tausch anzunehmen. 

Ueber den Begriff der Art brauche ien mich nicht näher 
‚auszulassen. Abweichungen von der bedingenden Hauptform 
nenne ich eine Abirrung (A :). Kommt eine solche Abirrang häu- 
figer vor, und zeigt sie constante Unterscheidungskennzeichen, 
wobei jedoch das Critertum der Hauptart fortbesteht, so wird 
‚sie zu. einer Varietät (Var.) 

Die in Deutschland ee Schmetterlinge habe ich 
im allgemeinen mit einem D bezeichnet, und dabei den werthvol- 
len Aufsatz‘ von Speyer: : „über die Verbreitang der Schmetter- 
linge in Deutschland,“ enfomologise he Zeitung 1850. S. 225. sqq. 
‚zum Grunde gelegt. Denjenigen Schmetterlinzen reden ich selbst 
‚um Erfurt gefangen, ist ein E heigefügt, und hei denen die ich 
anderwärts angetroffen, ist der Fangort speciell angegeben. 

Wegen der mancherlei M: ingel und der etwaigen Verstösse, 
welche meine Arheit an sich trägt. bitte ich um Nachsicht. Ich 
kann versichern, dass es mir lediglich auf Wahrheit und mög- 
lichste Gewissheit ankam. Leider hat in der Neuzeit die Sucht 
jeden Schmetterling, wenn er nur eine unerhebliche Verschiedenheit 
zeigt, zu einer besondern Art zu erheben, sehr um sich gegriffen, 
und wird dieses Verfahren durch die Schmetterlingshändler und 
die vielen Schmetterlingsfänger, die nur einen baaren Gewinn 
suchen, zu sehr genährt. Einem solchen Unwesen muss haupt- 
sächlich gesteuert werden. : 

Für eben so unfruchtbar halte ich, blosse Namen hinzu- 
stellen, und höchstens einen beliebigen Jemand "zu bezeichnen, 
' welcher den Namen gegeben, da man grösstentheils weder den Namen 
genau kennt, noch weiss, wo der Schinetterling beschrieben und 
abgebildet ist, oder in welcher Sammlung er sich befindet. 

Schliesslich bemerke ich, dass in den vorgedaechten Kupfer- 
werken folgende notorische Exoten als Europäer wohl irrthümlich 
abgebildet sind: 


224 
Bi u A. Be Hübner. 7 SA 
Br. 647. 648. Cheiranthi. «4 


716. 717. Hesp. Tartarus. 
„ 820. 821. Lye. Idmon? 


B. Bei Ksper. 
Tab. 51. Cont. 1. Ajax. 
„56. Cont. 6. f. 3. Telegonus. 
a: N Sy mn Re 00:3 Niphe. 
„benkont. ii 2udr. Ciytus ı ü. Var. 
„08er Boni. 32:1. Aceris ind. Or. : 


e Bei Godsart. 
Bl. 1. 1. pl. 7. £. 3. Aleippus. i 


D. Bei Boisduval. m 
hf 18. f. 4. Aleippus. 
E. Dei Freyer. 
N. Beste. V. tab. 457. 5. ]. Arcanoidess» 
F. Bei Herrich-Schäffer. | 
Tab. 41. f. 186. 187. Arcanio Var. (ist der eben aufgeführte | 
Freiersche Areanoides aus Algerien). | 


..@.. Bei Wood. 
pl. en f. 7. Hamstediensis. 
pl. 53. f. 8. Hantere. 


H. Bei Gerhard. H 

Tab. 5. f. B. Polyommatus andulatus ist aus Algerien und 
Maäuretanieus Ba. 
’ (Fortsetzung folgt.) 


— 


Intelligenz. 


&& Die in der vorigen No. angezeigten Käfer aus Port- 
Natal sind nicht durch die Handlung "Sellmann & Co. “ sondern N 
durch die Red. der entomol. Zeitung zu beziehen. | 


— u — 


ERBE a anne nn ge na an an 
Bruck von F, Hessenlaund in Stettin, 


A — 


 TTnE  n 


Eintomologische Zeitung 
herausgegeben 
von dem 


entomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaction: In Commission bei den Buchhand- 
lungen von E. 8. Mittler in Berlin, 
Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 


8, 12. Fahrgang. August 1851. 


Bet‘, Dohrn, Vereins-Fräsident. 


Iahait: Vereinsangelegenheiten. Stainton: über Fangen und Tödten der 
Microlepidoptera. Dohrn: Mittheilungen über die Lebensweise 
der Paussiden. Kiesenwetter: Reisebriefe. Frantzius: Hum- 
mel-Parasiten. Heyden: Propomacrus (Euchirus) bimuero- 
natus. Keferstein: Kritische system. Aufstellung der Lepi- 
dopteren. (Forts.) Intelligenz. 


Wereinsangeleg enheiten. 


In der Sitzung am 26. Juni trug der Unterzeichnete dem 
Vorstande vor, dass die Vorbereitungen zum Beginnen des Druckes 
der Linnaea entomologica Band VI. dem Abschlusse nahe gebracht 
sind, und es sich nur um einen Zuschuss zur Deckung noth- 
wendiger Tafeln handelt, da der Herr Verleger nur zur Lieferung 
von 4 Tafeln verpflichtet ist. Dieser Zuschuss wurde bewilligt. 


Es wurde beschlossen, die dringende Aufforderung 
zurRücklieferung der ausderVereinsbibliothek ent- 
liehenen Bücher zu wiederholen, um den Bestand genau ve- 
rifieiren zu können. 


Zu berichtigen ‘ist, dass das am 10. October 1850 aufge- 
nommene Mitglied "nicht Bigol, sondern Bigot heisst — (Herr Bi- 
got besitzt eine ausgezeichnete Sammlung von Dipteren) —, und 
 nachzuholen ist, dass im Laufe des vorigen Jahres 

Herr Graf Nicelli, derzeit Fähnrich im Regiment K. 
Alexander 
als Mitglied in den Verein aufgenommen worden. , 


Für die Bibliothek des Vereins ging ein: 
Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie, herausgegeben von C. 
Th. von Siebold und A, Kölliker, Band 1. (vier Heite). 
Band 11. (vier Hefte). 
Geschenk des Herrn Professors. von Siebold. 
15 


226 


Zeiterstedt: Diptera Scandinaviae disposita et deseripta in; ” a 
et 9. Lund, Lundberg 1349, 1850. 
Geschenk des Herrn Verfassers. | 
Catalogue du Musee d’histoire naturelle de la ville de Lille. 
Animaux invertebres (verfasst vom, Professor Maequart.) 
Lille, Danel 1850. 
Geschenk der Socici& nationale des sciences ee. ete. 
de Lille. 
Roth. Dr., J. R.: Diagnosen neuer Coleoptera aus Abyssinien 
Separatdruck aus Wiegmann-Erichson’s Archiv. 
Geschenk des Herrn Verfassers. | 
Gravenhorst: Bericht über die Arbeiten der enfomol. Section (in 
Breslau) im Jahre 1850. Separatdruck. FE | 
Geschenk des Herrn Prof. C. Th. von Siehold. 


©. A. Dohrn. 


POTT | 
FPissenschaftliche Miuheilungen. 


HM. T. Stainion: 
Ueber 
das Tödten der Microliepidoptera. 


Es sind mir über diesen Gegenstand seit der ın dieser Zei- | 
tung gedruckten Anweisung des Herrn Grandauer in Augsburg, 
verschiedene Mittheilungen zugegangen, welche mehr oder minder 
complicirt sind. Da ich auf meiner letzten Reise nach England 

Gelegenheit hatte, die einfache und zweckmässige Methode mei- | 
nes Freundes Stainfon, derzeitigen Secretairs der Londoner entomol. 
Gesellschaft, kennen zu lernen, so habe ich es vorgezogen, ihn zu 
ersuchen, mir darüber nähere Notiz zukommen zu lassen. 


©. A. Dohrn. 


Zum Fangen der Microlepidoptera bediene ich mich eines 
sackförmigen Netzes von feinem Musselin: es hat 15 (engl.) Zoll Dia- 
meter, und 24 Zoll Länge, und ist um einen kupfernen Ring | 
genäht, weil die eisernen Ringe zu leicht rosten. 


Ausserdem führe ich, wenn ich auf den Tineidenfang aus- 
sche, jederzeit eine nanıhafte Zahl kleiner Pappschachteln von 2— | 
6 Linien Diameter inder Tasche mit mir. Sobaldich eine Schabe 
sefangen habe, bringe ich ein solches Schächtelehen, nachdem 
ich dessen Deckel abgenommen, über das Thierchen, welches 

nach seiner Natur sich gleich in die dunkle Schachtel refirirt, 


997 


dann bringe ich den Deckel vorsichtig von unten her darauf, und 
stecke die Schachtel samımt dem Eingekerkerten in eine andere 
Tasche. 


Sobald ich nach Hause gekemmen bin, thue ich die sämmt- 
lichen bewohnten Schachteln in einen grossen Glas-Hafen *), in 
welchem etwa 200 zerquetschte Blätter des Kirschlorbeers (Pru- 
nus Jaurocerasus) hegen. Weun dieser Hafen durch einen eiwas 
schweren, nicht gerade kermetisch aber doch festschliessenden 
Deckel zugedeckt wird, so behalten die Dünste jener betäubenden 
Blätter mehrere Monate hindurch ihre tödtende Kraft, und ein 
Micropteron, das über Nacht in seiner Schachtel den Glashafen 
hewohnen musste, ist unfehlbar am nächsten Morgen todt, ohne 
dass es den geringsten Versuch gemacht hat zu fliegen oder sich 
abzureiben. Der Haupt-Vortheil bei dieser Methode ist, dass ich 
die Schachteln (falls ich zufällig verhindert bin, die getödteten Ge- 
fangnen sofort zu spiessen und zu spannen), mehrere Tage, ja 
Wochen ruhig in dem Hafen liegen lassen kann, ohne dass 
sie steif werden. 


Die grössern Schaben spiesse ich, indem ich sie auf ein 
Spannbreit bringe; aber bei den kleinen nnd kleinsten wie Litho- 
eolletis, Neptieula ete. muss ich leider nolens dieselben zwischen 
Daum und Zeigefinger legen. Weiss jemand statt dessen eine 
subtilere, den leicht verletzBäireh Beinehen und Antennen dieser 
zarten Tihiere weniger gefährliche Art des Spiessens, so würde 
er mich durch deren Mittheilung verpflichten. j 


Londen, im Juni 1851. 
H. M. Stainton., 


Kiwas über die Lebensweise einiger 


Paussiden, 
. mitgetheilt von €. A. Dohrin. 


Herr Gueinzius, der sich schon seit längerer Zeit in Port- 
‚Natal und dessen Umgegend aufgehalten hat, schreibt mir über 
die von ihm beobachtete Lebensweise mehrerer Arten Paussus 
folgendes: 


„Port-Nafal scheint an Paussiden reich zu sein, da ich hier 
ausser 1 Art Pentaplatarthrus und 4 Arten Cerapterus noch 9 Arten 


*) wie solche in den deutschen Haushaltungen zur Aufbewahrung für 
Mehl, Gries, eingemachte Gurken etc. etc. gebräuchlich sind. 


©. A. Dohrn. 
15* 


228 


andrer Paussus gefunden habe. Sämmtliche Arten parasitiren bei 


Ameisen, es mögen diese nun ihre Nester unter der Erde, unter 


Steinen oder im Holze haben. Die grössern Paussus, (Cerapterus 
und Pentapl.) hospitiren bei den grössern Ameisen, die kleinern 
bei den kleinern. Alle diese T hiere sind Nachtthiere und fliegen 
(besonders die Cerapterus) während des hiesigen Frühlings d. h. 
von Mitte Octobers bis in den December, vorzugsweise bei Gewit- 


terluft, von 9—11 Uhr Abends umher. Auch im Februar fand 


ich Paussus, aber nur von den kleineren Arten. Wie fast alle 
Nachtthiere werden sie vom Lichte geblendet und angelockt, und 


meine seltensten Paussus fing ich durch Oeffnen der Fenster und 


Thüren in stillen warmen Nächten. Ihr Flug ist rasch und eigen- 
thümlich schwirrend, so dass ich ıhn nach dem Gehöre sicher 
vom Fluge andrer Käfer unterscheide. Alle Species führen einen 
ätzenden Saft, den sie auf eine hörbare Art aus dem Hinterleibe 
beim Anfassen ausspritzen. Dieser Salt färbt bei Pentaplatarıhrus 
natalensis die Fingerspitzen für mehrere Tage blutroth, bei den 
grösseren Species Ceräpterus purpurbraun wie Jodin, bei Pleurop- 
terus alternans Westwood brennt er die Epidermis” sofort weiss- 
lleckig. Der Geruch dieses Saftes ist äusserst scharf ammonia- 
ealisch und erinnert wie bemerkt an Jodin. Die Ausspritzung 
wiederholt sich wie bei den Brachinen (Bombardirkäfern) 3— 
4 mal, jedesmal schwächer, bis zur Erschöpfung. Den Pentapla- 
tarthrus suchte ich früher auf mühsame Art in den Ameisennestern, 
bis mir. der Zufall eine leichtere Methode an die Hand gab. 
An einem sehr heissen Nachmittage zwischen 4—5 Uhr unmittel- 
bar vor einem heranziehenden Gewitter sah ich an einer waldigen 
Anhöhe lange Züge Ameisen auf dem rothen Sande des Fahrwe- 
ges ämsig hin und her laufen; ich bemerkte unter ihnen einen 
Pentapl., der von einigen Ameisen bei den Antennen sauber ange- 
fasst war, und in dem gemeinsamen Zuge mitgeführt wurde. 
Meine erste Idee, dass er wider seinen Willen gewaltsam fortge- 
schleppt würde, gab ieh auf, als ich dies F aktum an demselben 
und an foleenden Tagen mehrmals unter dem ähnlichen Umstande 
eines heranziehenden Gewitters bestätigt fand. lch hatte das eine 
Mal einen jangen Kaffer mit mir, einen eifrigen und geschick- 
ten Sammler. Als ich ihm meine Beobachtung mittheilte und er 


sie in Natura bestätigt sah, starrte er diese sonderbare Escorti-. 


rang mit grossen Augen an, und rief dann aus: „Bei Tschaka 


(bei dem grossen Könige)! die Ameisen haben a und 


führen sie spazieren! “ 
Auf diese Weise gelang es mir, mit Beihülfe dieses und 


zweier andrer Kafferknaben eine ziemliche Zahl Peutapl., auch‘ 


ein Paar andre Paussiden zu erbeuten, “ 
Soweit Herr Gueinzius, Ich habe noch zu hemerken, dass 
bei seiner hierher gelangten Insectensendung an einem Exemplar 


a 
ee 


229 


des Pentapl. nech jetzt eine Ameise festklebt — zwei andere Ex- 
 emplare derselben Formica lagen ebenfalls in der Watte, welche 
die Paussiden umhüllte — so dass ziemlich wahrscheinlich anzu- 
nehmen ist, diese Ameise sei es, mit welcher Pentapl. natalen- 
sis zusammen haust. Sie ist roth mit schwarzem seidenglänzen- 
dem Hinterleibe und unserer Formica rufa ziemlich ähnlich, aber 
etwas.kleiner. Dass der Pentaplatarthrus natalensis des Berliner 
Museums, unter diesem Namen ven Westwood in den Linn. 
Proceedings beschrieben, mit dem Pentapl. 4-maculatus (Buquet 
in literis) idenusch ist, darüber hege ich keinen Zweifel. Unter 
der ansehnlichen Zahl mir vorliegender Exemplare sind nur die 
wenigsten einfach rethhraun; bei weitem die Mehrzahl hat eine 
dunklere, fast schwarze Querbinde über die Mitte der Flügeldecken, 
welche nicht selten sich längs der Naht so verbreitet, dass nur 
in den äussern Ecken der Elytra an Basis und Apex vier roth- 
braune Flecke übrig bleiben. Auch bin ich darin mit meinem 
Freunde Westwood einverstanden, dass er (Proceedings of the 
Linn. Society 19. June 1849) Pentapl. natalensis mit P. paussei- 
des für synonym hält; ich würde aber vorschlagen, den Namen 
pausseides lieber aufzugeben, da das dazu gehörige typische Ex- 
emplar wegen seiner Kleinheit, wegen der Abwesenheit der eben 
berührten RR Querkinde und wegen der Antennenbildung *) 
offenbar ein abnormes Stück ist, dergleichen auch mir einzelne 
vorliegen. 


en # ee 


B®Beisebriefe 
von 
FH. v. Kiesenwetter. 
(Fortsetzung.) 


Bagnere de Bigorre, den 8. Juli 1349. 
Herrn Schioedte, zu Copenhagen. 


Gar oft, mein verehrier Freund, habe ich Ihrer gedacht, 
wenn mich die Gebirgswelt der Hoch- Pyrenäen in ihre Schluchten 
aufgenommen hatte, oder um eine ragende Bergspitze mit Schnee- 
flächen und Gletschern sich imposant vor mir ausbreitete; denn 
in Ihrer Gesellschaft sah ich die Alpen zum ersten Male, unter 
Ihrer Leitung machte ich dort meine ersten Exewrsionen, und 


*) Westwood sagt in der Diagnose des P. natalensis: antennis planis 
articulis clavae subcontinuis (nec basi et apice construclis ul in 
P. paussoide.) 


230 


noch heute gehört der Ausflug uach den Alpen von Lipanza im 
Angesichte des Terglou in Ober-Krain zu den angenehmsten mei- 
ner entomologischen Erinnerungen. Die Hochgebirge haben viel 
Uebereinstimmendes, und der folgende Bericht wird Sie gewiss 
vielfach an jene gemeinsamen Excursionen erinnern, bei welchen 
uns eine jugendlich kräftige, unverkünstelte Natur in Thier- und 
Pflanzenwelt erfrischend begrüsste, und gerne werden Sie sich 
einmal im Geiste dahin zurückversetzen. m 

Gestern, an einem wunderschönen Abende bin ich in Bag- 
neres de Bigorre eingetroffen, und heute suchte ich, da mir einige 
Ruhe nöthig war, einen Naturalienhändler Mr. Philippe auf, der 
von den grösseren in den Pyrenäen vorkommenden Insecten aus 
den Klassen der Lepidopteren und Coleopteren eine leidlich ge- 
haltene Sammlung besass. Die Käfersammlung habe ich durch- 
mustert. Die ansehnlicheren in den Central-Pyrenäen, namentlich 
in der Umgebnng von Bagnere de Bigorre und auf dem Pie du 
Midi de Bigorre vorkommenden Arten sind darin mit einiger Voll- 


ständigkeit, wie es scheint vertreten, doch sind die Bestimmungen . 


nicht recht genau, und lediglich traditionell. Daher kann die 
Sammlung ein allgemeineres wissenschaftliches Interesse nicht be- 
anspruchen, und ist auch in faunistischer Beziehung nur von un- 
tergeordnetem Werthe, da sie die kleineren Arten ganz vernach- 
lässig. Dagegen hat mir Herr Philipp mit gresser Gefälligkeit 
über Fangplätze einzelner Arten und sonst günstige Lekalitäten 
Auskunft ertheilt, so dass ich ihm dadureh zu grossem Danke 
verpflichtet worden bin. 

Ich machte auch heute noch einen kleinen Ausflug an die 
Ufer des Adour. Die sommerliche Fauna um Bagneres de Bigorre 
zeigte sich mir aber nicht besonders interessant. Sass doch auf 
den Schirmblumen und Spiräen fast nichts als die Rhagonycha 
melanura, und gemahnte mich nicht grade zu meiner Erbauung 
an die ferne Heimath. Auch die Tachyusa umbratica und Calo- 
dere longitarsis, die auf dem Ufersande des Adour herum liefen, 
waren mir wohlbekannte Gestalten, und nur ein kleiner Stenus, 
den ich seiner verdickten Schenkel wegen eumerns nenne, war 
etwas Eigenthümliches, und ein Ersatz für die aufgewendete Mühe. 


Toniouse, den 20. Juli 1849, 


Am 9. Juli des Morgens trat ich meine Wanderung aa 
durch das Campaner Thal über den bekannten Tourmaletpass 
durch das Bastanıhal nach Bagneres. Das Wetter war trübe 
und nebelig, die Berge zeigten sich nur hin und wieder zwischen 
grauen ‚Wolkenschichten, und ich wanderte mit meinem Führer 
durch die vielgepriesenen Landschaften des Campaner Thales ohne 
ihren Hauptreiz zu geniessen, Die Strasse steigt von Bagneres 


231 
de Bigorre allmälıg bis zum Dorfe Grip; ven hier aus erhebt 
sie sieh plötzlich steil an den Abhängen der Vorberge des Pic 
du Midi. Das Thal verliert auf einmal: seinen milden, hieblichen 
Charakter, die grünen, polstergleich geschwellten Hügel, die in 
anziehendem Wechsel hald mit Häusergruppen bald mit Laubge- 
hölzen oder verschiedenen Feldern geschmückt sind, machen stren- 
geren, härteren Gebirgsformen Platz; anstatt mit üppigen Grase, 
bekleiden sich die Ahhänge mit kurzem, graugrünem Rasen, und 
hunderte von Bächen sieht man allenthalben von den steilen Leh- 
nen herunterstürzen, um sich mit dem Hauptbache im Grunde des 
Thales, dem Adour, zu vereinigen. Wunderlich sehen die Dör- 
fer aus, welche in diesem Theile des Thales liegen. Die jämmer- 
lichen, niedrigen Steinhütten, jede mit einer niedrigen Mauerum- 
zäunung, ebile irgend einen Baum oder Strauch um ıhre Kahlheit 
ein wenig zu mildern, sind himmelweit verschieden von den Senn- 
hüften der Alpen, von denen selbst die ärmlichste von aussen 
noch einen malerischen und idyllischen Anblick bietet, so wenig 
dann auch ihr Inneres diesem äusseren Schein entspricht, Die 
Hütten im Hochgebirge der Pyrenäen erinnern ziemlich lebhaft an 
die Beschreibungen, welche Reisende von den Dörfern mancher 
Wilden geben. 

Als ich mich in der Gegend der Hütten von Tramesaigues 
befand, drang die Sonne durch den Nebel, und enthülite piötz- 
lich den mächtigen Kegel des Pie du Midi, der hier mit seinen 
scharfen Felsenwänden und weissen Schneefeldern vor mir stand. 
Mein Führer war hier nicht weiter fortzubringen, denn es war 
gegen Mittag, und die Sonne schien so heiss, dass wir die Höhe, 
auf der wir uns befanden, an der Kälte gewiss nicht merken 
konnten. Da ich Gelegenheit zum Sammeln fand, liess ich ihm 
seinen Willen, und er legte sich in den Suhatten einer Mauer 
von eyelopischer Bauart, so dass ihm die Sonne wenigstens bloss 
drei Viertheile seines Kopfes und den ganzen übrigen Körper be- 
scheinen konnte. Die Nesseln, welche das Mauerwerk umstanden, 
waren insecetenarm, nur Cercus urticae und einige schwarze Aly- 
sien waren darauf anzutreffen; unter den Steinen der Abkänge 
aber, die unmittelbar über Tramesaigues sich steil gegen den 
Tourmalet zu erheben, kam der Zabrus obesus mir zum ersten 
Male vor. Diese ansehnliche und schöne Art sitzt unter Steinen 
in ovalen Erdlöchern, so wie sie eiwa die grossen Carabusarten 
für den Winteraufenthält sich zn graben pflegen, und man findet 
häufis Männchen und Weibchen zusammen; auch einige andere 
Arten z. B. die Chrysomela carbonaria Sufir., den Otiorhynchus 
Navarieus und monticola traf ich unter den Steinen an. Weiter 
hinauf ist die Lokalität von geringerem Reichthum, denn auf den 
weiten, mit kurzem Weidegrase bestandenen Abhängen, die nach 
dem Passe hinaufführen, finden sich sehr wenige Steine unter 


232 


welchen man sammeln könnte, und nech weniger Ausbeute ge- 


währt der Kötscher, selbst an den einzelnen Stellen, wo feuchte, 
Lokalitäten eine etwas kräftigere Vegetation und somit Gelegen- 
heit zum Sammeln bieten. Ich überg che den Rest der heutigen Exeur- | 
sion, die sich bis zum lac d’Onset selbst ausdehnte, um den Be- | 
richt darüber mit der folgenden zusammenzufassen. Am Abende 

war ich in Bagneres. Schon am andern Morgen befand ich mich | 


zeitig genug auf dem Wege nach dem Pic du Midi. Man steigt 


hierbei ziemlich bis an den Tourmaletpass hinauf, und wendet ! 
sich dann bei einigen kleinen Sennhütten links hinauf gegen den | 


See von Oneet. Sobald die erste Morgenkälte gewichen war, 
schwirrten, wie einst um Kranskadolina im Krainer Hochgebirge, 
hunderte von Grylien um mich herum, auch einige Lycaenen, na- 
mentlich Lycaena Corydon, eine Argyanis, eine Colias flatterten 


um die Blumen am Wege. Schon bei den erwähnten Sennhütten | 
beginnen die der Alpenregion den reis Lean we eigenthümlichen | 


TEN aufzutreten. Der Zabrus obesus ist auflaliend häufig, 


und findet sich manchmal zu 6—8 Exemplaren unter einem ein- ! 


zigen Steine, Otiorhynchus Navaricus, ımonticola, Silpha nigrita, 
Chrysomela carhonaria, auch wohl gelegentlich ein Carabus eate- 
nulatus sind die hier am häufigsten” vorkommenden Insecten: 

Um von den Sennhütten an den See von Oncet zu gelangen, 
bedarf es noch eines beträchtlichen Steigens, allein hier besinnt 
eine reiche und interessante Fauna. Rings herum begrüssen uns 
Alpenerscheinungen. Man steht, wenn man von unten ankommt, 
auf einem riesenhaften natürlichen Damme, der an der einen Stelle 
einen polternden urd schäumenden Bergstron ansfliessen lässt. 


Zu Füssen liegt der rundliche See. An allen Wänden steigen 


Schneemassen bis an. den See hinah, oder selbst in das Wasser 


hinein. Die Wände sind steil, manche senkrecht und den nackten 


Fels zeigend, andere mit Alpengras überzogen und mit weidenden 
Kühen und Schafen bedeckt. Unmittelbar vom See aus und dem 
Damme gegenüber, steigt der mächtige Kegel des Pie da Midi 
empor, und eine zarte Ziekzacklinie deutet den Weg an, auf 
welchem der Reisende hequem genug bis an den Gipfel gelangt. 
Nach der andern Seite bliekt man über das Bastanthal und die 
schneebedeckten Felsenmassen des Tourmalet auf die Schnee- 


spitzen der Centralkette, deren höchste Gipfel der Montperdu, die | 


Maladetta, der Marbor6 sich hier in imposanter Reihe neben ein- 
ander stellen. 

Am Ufer dieses See’s traf ich nun unter Steinen den Re 
bus catenulatus, den Carahus purpurascens, den zierlichen Cara- 
bus Cristoforii in ziemlicher Anzahl und den Carabus Pyrenaeus, 
sodann die Feronia Beisgiraudii Dufour, Xatartii Dej. pusilla, 
abacoides — denn so und er a lemseichle muss man dem classisch 
Gebildeten gegenüber sprechen — eine mir noch unbekannte Amara, 


u 


2-5 


233 


'Adimonia monticola mihi, und eine nieht unbeträchtliche Anzahl 
anderer minder charakteristischer Arten. An den Rändern von 
schmeizendem Schnee fand ich ferner in grösster Menge Bemhi- 
 diam glaciale, pyrenaeum,Philonthus pyrenaeus m. Aleochara rufitarsis 
Heer, auch trafich daselbst häufig unter Steinen die Nebria Lafrenayi, 
und wenn auch leider nnr in einem Exemplare, den schönen Trechus 
angustieollismihi. Eigenthümlich ist auch das Vorkommen der Chryso- 
ieh salieina (Phaedon! salieinum Heer), die aufdem von schmelzendeni 
' Sehnee feuchten Boden zwischen niedrigem Grase undandern Alpen- 
pflanzen herumk riecht, und die ich manchmal in grossen Gesellschaften 
zusammen angetroffen habe. Weiter nach dem Pie du Midi hinauf 
wird die Fauna ärmer, wahrscheinlich weil die Lokalitäten nicht 
mehr so günstig sind, wie in dem eingeschlossenen Kessel unı 
den See, doch bis auf die gegen 9000’ über dem Meeresspiegel 
erhabene Spitze des Berges” steigen die Insecten hinauf, nament- 
lich findet sich der Otiorhynehns monticola häufig unter Steinen, 
unmittelbar auf dem Gipfel und auf diesem selbst fing ich noch 
auf dem hellen Kleide einer Dame den in unsern nördficheren 
Gegenden, auch in der Ebene so häufigen Corymbites holosericeus. 
Wie sehr macht sich somit die südliche Lage des Berges auch 
"in den Erscheinungen der Inseetenwelt geltend , hier, wo man 
in einer Höhe von über 8000° die Natur noch immer voll von 
‚ organischem Leben antrifft, wo die anmuthigen Gentianen uns bis 
‚an die Spitze des Berges begleiten und auf dieser selbst wohl 
nur darum fehlen, weil es ihnen hier zwischen dem kahlen Gestein 
‚an Nahrung gebrieht. Schmetterlinge, namentlich eine Coliasart, 
‚die ich freilich weder gefangen, noch der Art nach erkannt habe, 
und einzelne Zygaenen latterten um die Iuftige Bergspitze, Ja 
| sogar eine Serien holosericean fing ich ganz kurz vor dem eigent- 
‚lichen Gipfel des Berges im Flüge. — Am Abende ging ich nach 
ı Bareges zuriüek. Die‘ nächsten "Umzebungen dieses Bädeortes 
sind nicht inseetenreich, so weit ich sie kennen gelernt habe, 
und entsprechen somit ihrem äusserst rauhen und ünfre undlichen 
‚Wesen. Zu Exeursionen auf das Hochgebirge ist aber der Ort, 
‚der schon sehr beträchtlich über der Meeresfläche erhaben ist, 
‘sehr günstig gelegen. 

Ueber Juz und Pierrefitte ging ich den folgenden Tag nach 
Canterets, wo ich meine letzten entomologischen Exeursionen in 
den Pyrenäen unternahm. Zunächst nämlich bestieg ich hier den 
'Monne oder Mounne, einen mächtigen gegen 8000’ hohen Berg 
der Granitformation. Seine Verretätion ist aber sehr spärlich und 
bietet für den Kötscher fast ger keine Gelegenheit. Alles was 
ich erbeutete, erlangte ich unter Steinen, so nächst den in den 
' Central -Pyrenien allgemein verbreiteten, und schon: bei ‚der Ex- 
eursion nach dem Pic du Midi aufgeführten Insecten Chrysome!a 
nigrina und convergens Suffrian, eine mir noch unbekannte Ti- 


234 ' 


marcha, Byrrhus fasciatus and pilula u. s. w. Namentlich wa 
auch auf dem Monne die Ränder von Schneeflecken an Inseeten 
besonders reich. Die Hauptmasse bildete Nebria Lafrenayi, die 
hier unsäglich häufig ist, und fast unter jedem Steine, selten. 
einzeln, dach) in Gens von 20 oder 30 Stücken an 
getroffen wird. Häufig war auch Pterostichus (Argutor) abacoides, 
seltener Pterostichus Dufourii, eine Amarenform, die ich noch nicht 
kenne, so wie einige andere Carabieinen. Das Interessanteste 
war mir aber der Carabus Pyrenaeus, der hier in einer eigen-' 
thümliehen und höchst; ausgezeichneten - Varietät auftritt. Alle‘ 
Stücke dieser Art, welche mir bisher in den Pyrenäen vorgekom- 
men waren, vom Mont St. Pierre hei Mont-Louis in den Öst-Py- 
renäen, vom Pie da midi sind dunkelblaue, gegen die Ränder ] 
hin mit mehr oder weniger deutlichem violettem Scheine. Vonallenauf‘ 
dem Monne von mir "zesammelten 20 Stücken dieses Käfers ha- | 
ben nur zwei diese normale Färbung, die übrigen sind grün, gold- 
grün, kupferfarben, erzfarben oder röthlich-violett, und zeichnen‘ 
sich alle durch hesonderen Glanz und schöne Färbung aus, so. 
dass der Käfer in diesen Varietäten mit zu den schönsten eure 
Päischen Caraben gehört. Am WVignemale sollen nach Herrn 
philippe in Bagnere” de Bigerre ähnliche Varietäten vorkommen, 
und einer Aeusserung Dufours in Exeursion dans la vallde-d’-Os- 
sau zufolge — möchten sie in der g ganzen westlichen Kette ver- 
breitet sein. Diese Form zeigt überdem einige leichte Sculptur- 
abweichungen, und ist auch sehon als eine eigene Art angesprochen! 
wurden, indessen unzweifelhaft mit Unrecht. Es ist sicher‘ 
niehts anderes als eine SONO nnd allerdings auffallende Lokal-F 
Variefät. # 
Nur flüchtig habe ich endlich noch einen Ausflug an den‘ 
See von Gaube zu erwähnen. Er gehörte zwar in landschaftli- 4 
cher Beziehung mit zu den lohnendsten, die in den Pyrenäen ge-' 
macht habe, doch lieferte er in entomologischer Beziehung keine 
besonderen Resultate, wenn jch einen neuen Trechus, den ich‘ 
distgma genannt habe, einen neuen Morychus, hodbstas mihi, 
und einen neuen Anthophagus muticus mihı ausnehme. Letzterer 
kam auf Brennesseln unmittelbar am Ausflusse des See’s, erstere 
unter Steinen am oberen Ende desselben vor. Erwähnenswerth'| 
ist es auch, dass ich eine sehr schöne, ziemlich matte kupferfar-' 
bene Varietät des Carabus splendens, sodann Nebria Gyllenhalü 
und Bembidium fuscicorne unter Steinen und am Seeufer sam- 
melte. Die. Umgebungen des Sess stehen in Bezug auf das Uep- 
pige der Vegetation und den dadurch bedingten Reichthum der’ 
Inseetenfauna. unendlich hinter denen des See’s.. von Seeulyo zu-' 
rück, nnd ich glaube nicht, dass man selbst mit allem Eifer und‘ 
vielem Glücke eine nur annäherungsweise so reichliche Insecten- 
beute als. dort wird machen kim Ich wurde noch ausserdem 


235 


dureh ein heftiges Gewitter und die ihm folgenden Regengüsse am 
S; ammeln endet 


Alle weiteren Ausflüge in die Pyrenäen, namentlich die nach 
Gedre, Heas und dem Circus von Gavarnie habe ich kaum noch 
als Entomolog gemacht, und sie sind daher hier zu übergehen. 

Soll ich nach den spärlichen Erfahrungen einiger Wochen 
es wagen, über die Fauna der Pyrenäen und ihr Verhältniss zu 
der Alpenfauna ein Urtheil zu sprechen, so möchte ich zunächst 
den Alpengegenden einen grösseren Reichthum an Insectenformen 


zuschreiben. 


Die grossen Reihen von Nebrien, Pierostichen, Anthophagen 
und Otiorhynchen der Alpen sind in den Pyrenäen meist nur 
durch eine oder einige Arten vertreten, mir sind z. B. in den gan- 
zen Pyrenäen nur die Alpennehrien Lafrenayi und Olivieri vorge- 
kommen *), und von Anthophagen nur alpinus und mutieus, eine 
ungemein spärliche Fauna, die indessen durch Exeursionen in den 
spätern Sommermonaten wahrscheinlich mit neuen Entdeckungen 
bereichert werden wird. Am auffallendsten bleiben die Pyrenäen 
vielleicht in Bezug auf die Otiorhynchen hinter dem sehr grossen 
Reichthum der Alpen zurück. Die in den Pyrenäen vorkommen- 
den Arten, O. Pyrenaeus, Navaricas, auropunetatus und monticola 
sind schon von früher her bekannt; ich habe keine neue Entdek- 
kung in dieser Beziehung gemacht. 

Weniger ungünstig ist das Verhältniss bei den Pterostichus. 
Einige weniger der eigentlichen Hochgebirgsfauna angehörende 
Arten sind beiden Gebirgszügen gemein, die eigentlichen Ptero- 
stichen (die mit foveolatus verwandten Arten) fehlen zwar den Py- 
renäen ganz, (Xatartii ist schon sehr abweichend) und auch bei 
Omaseus erseizen die zwei schönen Arten Dufourii und Boisgi- 
raudii den grössern Reichthum nur. spärlich, allein dagegen ist 
die Argutorgruppe sehr reichlich durch eine ganze Rethe zierlicher, 
dem Hochgebirge eigener Arten, pusillus, pumilio, amoenus, u. 
Ss. w., sowie einer oder der anderen wohl noch unbeschriebenen 
vertreten, während man an der Stelle des Pt. unetulatus der Alpen 
den Pt. amaroides in den östlichen, und abacoides in den Cen- 
tral-Pyrenäen antriflt. Die in Bezug auf ihre Verbreitung so 
höchst interessante Gattung Trechus kennt man, was die Pyrenäen 
anlangt, offenbar zu wenig, doch scheint das Gebirge daran nicht 
arm zu sein, da ich allein -£ nene Arten (Trechus Jatebricola von 
den östlichen, und die Arten distigma, angustieollis und pinguis 
von den De Pyrenäen) a zefanden habe. _ Vermuthlich 
sind diese kleinen 'Thierchen einzelnen Gebirgszügen oder Syste- 
men eigenthümlich, so dass man mit einiger Wahrscheinlichkeit 


—. 


*) Gyllenhalii ist kaum zu den eigentlichen alpinen Insecten zu rechnen, 


236 


auf 2 von einander natürlich getrennten Öebirgen auch verschie- 
dene Arten der Gattung ee darf. Vor Er Hand steht die 
Anzahl der in den Pyrenäen gesammelten Trechen noch sehr hin- 
ter denen der Alpen zurück. 


So wenig bestimmt diese aphoristischen Andeutungen über 
die Coleopterenfauna der Pyrenäen sind, so sicher glaube ich da- 
gegen die Behauptung aufstellen zu können, dass dieses interes- 
sanfte Gebirge noch unverhältnissmässig wenig gekannt ist, und 
dass es noch auf seraume Zeit zu neuen und: interessanten Ent- 
deekungen eine schöne Gelegenheit bieten wird. Hoffentlich wird 
Herr Gaubil, welcher gegenwärtig am Fusse der Ost-Prrenäen 
seinen Wohnsitz genommen hat, die Entemologen Europa’s recht 
bald mehr von.den Eigenthümlichkeiten und unentdeckten Insecten- 
schätzen der Gebirgskeite kennen lehren. 


Ihr 
v. Kiesenwelter. 


Ueber re 
eine in der Leibeshöhle der Holzhummel lebende Aka- 
ridenart, und ein in deren Gesellschaft vorkommendes, 

dem Triungulinus ähnliches Thier. 


Aus dem Natur en Geneeskundig Archiv voor Neerlands Indie (III. Jaarg. 
Batavia 1846. pag. 295.) 


übersetzt von Dr. v. Frantzius. 


Höchst selten und vereinzelt hat man bis jetzt Akaridenar- 
ten im Innern anderer Thiere gefunden, so dass die nachfolgen- 
den Beobachtungen des als Botaniker rühmlichst bekannten Herrn 
Zollinger wohl einer genauern Beachtung und weitern Verfolzung 
werth sind. Doppelt interessant ist aber dabei der Umstand, dass 
die genannten Parasiten wieder von einem anderen Parasiten ' be- 
wohnt sind. Die geringe Verbreitung der batavischen Zeitschrift 
und der Umstand, “lass dieselbe in holländischer Sprache geschrie- 
ben ist, sind für die Verbreitung jener Mittheilungen keinesweges 
sehr günstige Umstände. Ich glaube daher durch folgende Ueber- 
setzung namentlich die Aufmerksamkeit der deutschen Naturfor- 
scher, “denen jene Beobachtung bis jetzt völlig entgangen zu sein 
scheint, auf diesen Gegenstand hinlenken, und sie zu erneuten 
Beobachtungen anregen zu dürfen, 


- 41 


Die Mittheilang des Herrn Zollinger ist folgende: 
Beiträge zur Naturgeschichte der Holzhummel (Xylocopa 
len =2 


In der Zeitschrift für Niederlands Indien 2. Th. S. 360. 
findet sich ein Artikel über die Holzbienen von Benkulen von 
Boilmann. Der wesentliche Inhalt desselben ist folgender: ‚Die 
Holzbummel kommt in Benkulen aber nicht auf Java vor. Das 
Männchen trägt in einem Sacke unter den Bauchringen 7—21 
lebendige Thierchen, die alle von gleicher Grösse sind. Die In- 
länder behaupten, dass das Männchen diese Thierchen gebärt, 
sobald das Weibchen seine Jungen abgelegt hat, damit die Jun- 
gen des Männchens für die des Weibchens sorgen. 


Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben kamen mir so 
sonderbar vor, dass ich über diesen Gegenstand eine Untersuch- 
ung’ begann, ls mich eine Unpässlichkeit i in einer Pisanganpflan- 
zung in der Residenz Bantam fesselte. Manche Punkte in der 
Beschreibung des Herrn Beilmann fand ich ziemlich richtig, den- 
noch aber fühle ich mich gedrungen, die nachfolgenden Berichti- 
gungen zu veröffentlichen. 


Die Xylocopa violacea, von der hier die Rede ist, kommt 
auf Java in sehr grosser Menge vor, im westlichen Theile jedoch 
häufiger als im östlichen. Das Thier durchbohrt zwar viele Holz- 
sorten, gewisse aber nicht. In wiefern es dabei der Instinkt lei- 
tet, weiss ich nicht. Die Härte des Holzes schreckt das Thier 
nicht immer vom Bohren ab, auch bohrt es nicht in alle weiche 
Holzsorten. Besonders gerne scheint es seine Wohnnng in Bal- 
ken von Gompol-Holz (nauelea) anzulegen. Wahrscheinlich k:t 
der Geschmack und der Bau der Faseın vielen Einfluss auf die 
Wahl, welche die Hummel bei dem Aufsuchen ihrer künftigen 
Wohnung trifft. Die Weibchen scheinen weniger zahlreich zu 
sein als die Männchen, auch fliegen sie viel weniger aus. Ver- 
muthlich sind sie in ihren Wohnungen mit Eierlegen und mit dem 
Bewachen der Brut beschäftigt. Weibchen untersuchte ich zwar 
nicht, habe aber doch Grund anzunehmen, dass sie ebenso wie 
die Männchen die genannten Thhierchen bei sich haben. 


Der Sack, von welchem Herr Boilmann spricht, ist einfach 
der Magen des Thieres, welcher mit den Kauwerkzeugen durch 
zwei oberflächliche Spalten in Verbindung stehti. Die kleinen 
Thierchen fand ich bis zu 25 im Magen fast aller untersuchten 
Holzhummeln. Es sind Akariden, deren Genus und Species ich 
nicht zu bestimmen im Stande war. Die Länge der grösseren 
beträgt ungefähr 3, —/s‘, die Breite 3/;—1,‘. Die Farbe ist 


*) Die in Java vorkommende Art ist nicht unsere X. violacea, son-. 
dern X. amethystina Fabricius, 


238 


bei oberfächlicher Betrachtung hell, gewissermässen durchsichtig, 
schmutziggeib, von unten etwas dunkler als von oben. Der Kopf 
kommt nur wenig zum Vorschein, und ist nicht deutlich vom 
Bruststück weschieden. Die Unterlippe zeigt sich etwas dunkler 
gefärbt, beinahe viereckig, und ist in der "Mitte mit einer ober- | 
Jlächlichen Grube versehen. In der Mitte des Vorderrandes stehen 
zwei schwarze hornartige Zähne, und zur Seile zwei viergliedrige 
Fühler, deren Glieder zwar in der Dicke, aber nicht in der Länge 
nach vorne abnehmen. Das erste Glied ist das kürzeste, diekste 
und tief eingedrückt, das vierte und letzte vorne zugespitzt, und 
so Yanhhaärie, dass es beinahe borstig erscheint. Die Oberlippe 
hat vorne zwei bräunlich schwarze Zähne von gleicher Grösse mit denen 
der Unterlippe. Die Füsse 8 an Zahl sind ögliediig. Die Glie- 
der nehmen an Dicke, aber nicht an Länge nach vorne zu ab. 
Das erste Glied ist das kürzeste, dickste u beinahe kugelför- 
mig. Alle sind mit einzelnstehenden Haaren besetzt, sowie auch 
der Oberleib des Thierchens. An. dem letzten Gliede hängt an 
einer drathförnigen Verlängerung ein Saugnapf, welcher wasser- 
hell, nach vorne etwas eher nl zur Seite zugespitzt ist. Auf 
den ersten Blick möchte man ihn fast für ein sechstes zweispal- 
tiges Fussglied anschen. Der Rücken und der Hinterleib sind 
zu einem zusammenhänsenden Stück verwachsen, mit einer dunk- 
leren raubharigen Fläche bedeckt, welche ae eiwas verlängert 
und abgerundet zuläuft. Der Unterleib ist etwas weisser. An 
demselben- befinden sich drei dunkle Flecken, welche ‚kornartig 
sind. Der erste liegt unter der Brust, hat an jedem seiner rech- 
ten Ecken ein dornartiges Haar und scheint ‘ohne Oecfinung zu 
sein. Der zweite Fleck liegt zwischen dem hintersten Fusspaar, 
und noch mehr nach hinten, und bildet ein längliches Trapez, 
dessen breiteste Seite nach hinten gekehrt ist, und welches in der 
Mitte eine tiefe Grube hat. Wahrscheinlich ısi diese Grube eine 
Leseöffuung: denn es kam wenigsten bei einem sanften Druck 
auf das un eine ng eig Kugel zum Vorschein, wel- 
che wohl ein Eierklumpen sein konnte. Der dritte Fleck ist wei- 
ter hinten, länglich eiförmig und an beiden Enden sehr stumpf, 
in der Mitte befindet sich eine mit der Peripherie concentrische 
Vertiefung die indessen kaum bemerkbar istund einen lachenGrundhat, 
in der Mitte oberflächlich eingedrückt, und beinah dem Umfang 
der lachen Seite einer Kaffeebohne ähnlich. (?) 
Sehr häufig habe ich Akarıden von verschiedener Grösse 
(alte und junge) in einem Sack bei einander gefunden. _ Manch- 
mal liefen die Thierchen sehr lustig umher, wenn sie aus ihrer 
Gefangenschaft befreit wurden; en Be sie wie fodt 
und betäubt liegen. Es ist fast unbegreiflich, wie 25 dieser Thier- 
chen zugleich in einem Sack Platz finden können; auch sind sie 
eng zusammengepackt, gewöhnlich paarweise aneinander ge- 


239 


drängt. Die Inländer, welche Augenzeugen meiner Untersuchungen 
waren, wussten vorher nichts von dieser Erscheinung, sie halten 
die kleinen Akariden einfach für die Jungen der Holzhummel. 
Am merkwürdigsten ist es, dass diese Eingeweidepar asiten wie- 
deram dureh Parasiten bewohnt sind, nehmlich durch eine Made, 
die natürlich mit unbewaffnetem Auge nicht zu schen ist. Diese 
Parasitenlaus oder Made ist ein eirund, durehscheinend hellgelbes 
Thierchen, mit langen fadenförmigen Füssen. Besonders sind 
seine Hinterfüsse ungewöhnlieh lang. Es kriecht in den Spalten 
des Unterleibes des obenbeschriebenen Thierchens umher, und 
ist leicht von den Jungen der letztern zu unterscheiden. 

Wie kommen diese Läuse oder Maden ın den Leib der 
Xylocopa? Sollte der folgende Umstand darüber einigen Auf- 
schluss geben können ? Ich fand später in den honigreichen Blu- 
inen der Alstonia serieea junge Thierchen derselben Akaridensorte, 
die ich in den Körper der Holzhummel gefunden hatte. Saugt 
vielleicht diese letzte mit dem Honig der Alstoniablumen Eier 
oder Larven der beschriebenen Akariden mit ein, und kamen 
diese dann in dem Körper der Holzhummel zur völligen Ent- 
wiekelung? Ja, pflanzen sie sich auch in deren Magen fort, 
welches bei der Fortpflanzungsweise der Akariden nicht unmög- 
lieh ist? Oder werden im Gegentheil diese Akarıden aus dem 
Körper der Holzhummel abgeschieden, und bei dem Besuch die- 
ses Insektes’in den Blumen der Alstonia zurückgelassen? Fer- 
nere Beiträge müssen diese merkwürdigen Verhältnisse in der 
Entomologie noch aufhellen. 


H. Zollinger. 


Da mir keine anderen Beiträge zur Aufklärung dieses Gesen- 
standes bekannt sind, so können wir uns nur an das halten, 
was uns Herr Zollinger im Vorhergehenden mitgetheilt hat. Miüi 
Gewissheit erfahren wir daraus folgendes: Zuerst steht fest, 
‚dass wir es wirklich mit einer Akaridenart zu thun haben; dies 
beweist die Anzahl der Füsse, denn bei keinem Insekte kommen 
wie hier, 4 Fusspaare vor. Es ist daher auch jede Idee an die 
Möglichkeit, dass jene 'Thierchen die. Larven von Strepsipteren 
seien, aufzugeben. Zu bezweifeln ist aber die Richtigkeit der 
Angaben in Betreff der Fresswerkzeuge. Es fi: ägt sich sehr, ob 
sich in der. That in der Ober- und Ünterlippe 3, hornartige Ha- 
ken befinden, wenigstens ist dies bis jetzt bei keiner Akaridenart 
bekannt. Die Mundtheile dieser 'Thiere sind überhaupt, da sie 
meistens sehr verkümmert sind, so schwer zu untersuchen, dass 
ein Irrthum hierbei ebenso möglich wie verzeihlich ist. Für die 
Akaridennatur spricht dagegen ferner das Verschmolzensein des 
Thorax mit dem Abdomen. Von den drei genannten dunklen 


246 


Flecken äm Hinterleib ist der mittlere gewiss, wie Zollinger dies 
richtig vermuthet, die Geschlechtsöffnung;; der hintere Fleck würde 
dann dem After entsprechen. IE: A 

Die kleinen anderweitigen Läuse, die sich sowohl auf den 
Akariden als auch in den Alstoniablumen fanden, sind wahrschein 
lich Thiere, die mit jenen in keiner näheren Beziehung stehen. 
Wahrscheinlich sind es eben aus dem Ei geschlüpfte Larven von 
einem Meloeartigen dort lebenden Thiere, wie unser Triungalinus 
die Larve unserer Meloen ist. Wahrscheimlich lassen sich auch 
diese wie der Triungulinus durch die Bienen und Hummeln von 
den Blumen in die Nester jener tragen, um hier ihre weitere 
Entwickelung durchzumachen, wie Westwood es bei den Meloe- 
larven beobachtet hat. Auffallend ist es nur, dass in unserem 
Falle das Thier im Innern der Hummel zu finden ist. Jedenfalls 
bedarf dies noch einer ferneren Aufklärung. Um dies zu errei- 
chen, sowie überhaupt alle diese Beobachtungen zu vervollständi- 
gen, wäre es zunächst die Aufgabe der in Süddeutschland leben 
den Entomelogen die Xylocopen, die ja dort ziemlich häufig 
vorkommen, zu zergliedern, um zu sehen, ob auch in Europa jene 
Akaridenart sich in der Hummel findet. Dabei wäre wohl zu be- 
achten, welche Bewandniss’ es mit dem eben erwähnten Sack hat, 
den Herr Zollinger ohne weiteres für den Magen der Hummel 
hält. Aus der Beschreibung lässt sich dies nicht mit Gewissheit 
entnehmen, auch scheint es an und für sich ziemlich unwahr- 
seheinlich. ’ ; 

Am sichersten und vollständigsten würde aber die Aufgabe 
dann gelöst werden, wenn einer oder der andere der in Batavia 
lebenden Aerzte und Naturforscher, deren reger Eifer für die 
Erforschung der Natur in der genannten Zeitschrift sich in so 
schöner Weise dokumentirt, von Neuem eine Untersuchung jener 
Thiere unternehmen möchte, und sich bemühen würde, eine voll- 
ständige Entwickelung sowohl der Akariden als deren Parasiten 
zu liefern, 


Zur 
Naturgeschichte 


des 


Propomacrus (Euchirus) biimueronatus (Pall.)' 


Im Jahr 1844 machte ich in der entomologischen Zeitung 
zuerst bekannt, dass dieser Käfer Europa, und zwar die Gegend 
von Constantinopel zum Vaterland hat. Damals waren nur 4 Ex- 
emplare bekannt, und hielt ich das von Pallas abgebildete, mit 


241 


verlängerten, gebogenen Vorderschienen irrthümlich für das männ- 
liehe Geschlecht. Herr F. Abresch aus Carlsruhe, der sich meh- 
rere Jahre als Maler in Constantinopel aufhielt und auch fleissig 
Käfer sammeife, nach seiner im vorigen Jahre erfolgten Zurück- 
kunft nach Deutschland aber seine sämmtlichen Vorräthe ver- 
kaufte, theilte mir über diesen seltnen Käfer folgendes mit, das 
ich als einen kleinen Beitrag zu seiner Naturgeschickte hier wie- 
dergebe. — Er fand ım August 1848 bei Constantinepel in einer 
hohlen Eiche, die auf der Nordseite, 5 Fuss vom Boden entfernt 
ein grosses Loch hatte, in dem daselbst stets feuchten, faulen, 
erdigen Hoize, 7 Exemplare dieses Käfers, wovon 4 zwar völlig 
ausgebildet, sich aber noch in ihren Puppenhüllen, dicht am ge- 
sunden Holze befanden, und hier ausgeschnitten wurden. Von 
den 3 übrigen waren 2 in Begattung, und befand sich hierbei 
der Käfer mit kurzen Vorderschienen auf dem Rücken des mit 
langen Vorderschienen; daher letzterer ohne Zweifel das Weibehen 
ist. Ausser den genannten 7 Exemplaren fand Herr Abresch 
während seines achtjährigen Arfenthaltes in der Türkei, nur noch 
ein Stück an den Bimmelsgewässern am Dosphorus in Kleinasien 
an einem Eichenstamme angeflogen, und ein Stück bei Brussa 
an einer faulen Eiche. Unter diesen 9 Exemplaren war nur das 
eine erwähnte Weibehen, 

Der Käfer wird wahrscheinlich deshalb se selten gefunden, 
weil die Zeit seines Erscheinens m August ist, wo wegen der 
grossen Hitze fast keine Käfer zefunden, und daher auch nicht 
leicht entomologische Excursienen gemacht werden. — Die bei- 
den in Paarung gefundenen Exemplare erhielt Herr Safferling in 
Heidelberg; da derselbe jedoch keine in Europa lebenden Käfer 
anfnimmt, so soll er-sie späterhin nach Berlin abgegeben haben. 
1 Exemplar kam’ nach Corfu, 1 nach Basel, 1 erhielt Herr Ober- 
forstrath Arnsperger in Heidelberg, 1 Herr Professor Seibert in 
Carisrahe, 1 Herr Stud. jur. Haag aus Frankfurt, 1 Herr Stud, 
jur, Siebert aus Frankfurt und 1 besitze ich. 


von Heyden, 


m  — 


242 
Versüch 
einer kritisch - systematischen Aufstellung der europ. 
‚Lepidopteren mit Berücksichtigung der Synonymie 
von | | 
| ©. Kefersteim 
(Fortsetzung.) 


Papıilionides. 
3}, Nyimphalides. 
A. Melitaea. 


!. Cynthia 0. Hb. 608.609. 1.569.570.2 Godart Säppk 1.1. pl. 21. 
f. 3—5. Bd. pl. 22. f. 3—5. Fr. N.B. IH. tab. 247. D. 
Mysia Hb. 939944. 3. F, 
Trivia Esp. tab. 60. Cont. 10. f. 1. 9, Herbst tab. 
276. f. 1—4., Meigen tab. 11. f. 6. 


2. Iduna Bd. Godart Spt. 1. I. pl. 48, f. 3. 4. Lappland. 
Maturna Hb. . ER: 
*3. Ichnea Bd. pl. 23. f. 5. 6. Lappland. 
4. Maturna O. Hb. 598. 599., Esp. tab. 61. Cont. 11. £.3., Hb. 
tab. 275. f. 1—4., Meigen tab. 11. f. 5,, Godart Suppl. 
1. 1. Bl. 22. f. 1—3. Bd. pl. 23. f. 3. 4. Fr. N.B. IV. 
tab. 307. H. S. tab. 29. f. 132. 2, Wood pl. 53. £. 
5. F. 
Cynthia Hb. 1. 2., Esp. tab. 37. Sappl. 13. £. 2. 3. 
Mysia Hb. 945. 946. 
A: Maturna Hb. 600. 601. _ 
3. Artemis 0. Hb. 4—6. 653., Esp. tab. 16. f. 2., Meigen tah. 
10. f. 2., Godart T. pl. 4. Seennd. f. 3. und pl. 4. tert. 
1. 9. Wood pl. 1.19. Fr. B ra 7 
Lye Herbst tab. 275. f. 5—8. 
A: Artemis H. S. tab. 75. f. 364. 365. 
A: Maturna Esp. tab. 97. Cont. 52. f. 4. 
A: Provineialis H. S. tab. 76.-f. 370. 
Ar ee LIAeREL pl. 23:11. 2 HE EEE 
6: 
A: en S. tab. 56. f. 265. 266. 
Var. Merope us Godart Suppl. I. I. pl. 21. f. 1. 2. Bd. 
pl. 22. f. 6. Fr. N. B. I. tab. 18. £ 1, H. 3. tab. 
39. f. 134. 135. D. | 


6, Cinxia O. Godart 1. pl. 4. quart. f. 1. Fr. B. I, tab. 103,, 
Wood pl, 1, £, 20. und pl. 3,.6,%, F, 


a 


- Delia Hb. 7. 8., Herbst tab. 276. f. 5—8., Meigen 
tab. 10 1. 3. 
Cinxia major Esp. tab. 25. Suppl. 1. f. i. 
Pilosellae Esp. tab. 47. Suppl. 23. f. 3. 
Phoebe Godart 1. pl. 4. quint. f. 3. 

A: Cinxia H. S. tab. 56. f. 269. 

A: Pilosellae Esp. tab. 100. Cont. 53, f. 4. 


*7. Latonigena Eversm. in litt. Russland. 


8. Phoebe 0. Hb. 13. 14., Godart I. pl. 4. f. 2. Fr. N. B. IV, 
tab. 325. D. 
Corythallia Esp. tab. 61. Cont. 11. f. 4. 5. tab, 72. 
Cont. 22. $. 2, Herbst tab. 279. f. 1-6., Meigen tab. 
10..8..2; 
Athalia major Esp. tab. 61. Cont. 11, f. 6. 

 Cinxıia God. pl. 4. quint. f. 2. 

A: Athalia Esp. tab. 77. Cont. 27. f. 3. 
"Var. Aetheria Hb. 875—878. Türker. | 
Phoebe H. S. tab. 55. f. 263. 261. 
Melanına HB. S. tab. 76. f. 363. 369. 
Aetheria God. Suppl. I. U. pl. 44. f. 3—5.? 
9. Arduinna Esp. tab. 87. Cont. 37. f. 3., Herbst tab. 276. f. 
8, 10., Meigen tab. 10. f. 6. Russland. 
Uralensis Eversm. in hit. 

Var. Rhodopensis Bd. Hb. 1023. 1024. Fr. N. B. I. 
ab. 193 (Eh) CH 8 ah EEE Sl Bar, 
Türkey. 

Arduinna Fr. N. B. II. tab. 277. f. 1, H. S. tab. 
67. f. 319-321. 


10. Didyma O. Esp. tab. 41. Suppl. 17. $. 3., tab. 61. Cont. 

11. f. 1., Godart 1. pl. 4. Secund. f. 2. und pl. 4. tert. 
f. 5. Fr. Beit. U. tab. 85. und II. tab. 104. f. 1. 2.D. 
Cinxia Hh. 9. 10. 869. 870., Esp. tab. 16. f. 3. und 
tab. 46. Suppl. 22. $. 2. a. h., Herbst tab. 277. S. 
1—4. 7. 8., Meigen tab. 10. f. 4. 

A: Didyma H. S. tab. 29. f. 133. 

A: Cinxia Hb. 773. 774. 

A: Trivia H.S. tab. 68. f. 324—327. 

Var. A. Didymoides Eversm. in litt. Russland. 

Var. B. Trivia ©. Hb. 11. 12., Godart Suppl. I. I. pl. 
22.3. 4:1:5. Bd. BE 2 EI Er. ‚Beur, Dh. 
101. D. 
iphigenia Esp. tab. 77. Cont. 27. f. 1. 2., Meigen 
tab. 11. f. 4. 

Phoebe Esp. tab, 83, Cont. 28, f. 5. 6., Herbst. tab. 
278.:f, 9, 10, . 


16 * 


Cinxia Herbst tab. 277. f. 5. 6 
Antigonus Herhst tab. 278. I. 5—8. 
A: Trivia H. S. tab. 29. f. 131. 
Var. e. Fascelis Esp. tab. 88. Cont. 28. 1. 3. 3., Hb. 
871—874., Herbst tab. 278. $. 1—4., Meigen tab. 10. 
f..5., H. 8. 1db!?56, 1.267. 268. Pier 


11, Athalıa ®. Esp. tab. 47. Suppl. 23. f. 1. a, b. Herbst tab. 
280. f. 1-—-8., Meigen tab. 11.1. 1., Godart 1. pl. 4. 
tert. f. 6. und pl. FR quant. f. 2 Fr. Beitr. 1. tal. 49,, 
Wood pl. 1. f. 18. pl.3.f.ı. F. 
Maturna Hb. 17. 18. 
A: Athalia Herbst tab. 281. f. 1—6. 
A: Alhaha Fr. N. B. V. tab. 422. f. & 
A: Maturna Esp. tab. 30. Suppl. 6. f. 2. 

Var. a. Pyronia Hh. 585-588. Fr. N. B. IV. tab. 295. £. 
2., Wood pl. 5%. f. 84. D. Ä | 
Var. b. Parthenie ©. Herbst tab. 283. f. 1--4., Meigen 

tab: 11. £ 8. Fri-N. B. IV. tab. 2BI ER 
Athalia Hb. 19. 20. 

 Athalia minor Esp. tab. 89. Cont. 39. f. 2 

 Nar. e. Parthenoides m. Schweiz. ; 

Parthenie Godart N. pl. 9. f. 78., H. S. tab. 30. f. 
136. 137. 

"Athalia minor Esp. tab. 89. Cont 39. S. 1. 
Athalia HS. tab. 57. 2.270274. 

Aphaea Hb. 738.739. 

Var. d. Asteria u Fri! Bit. 1.13. SR EEE 
täb. 181, i 3., H. S. tab. 1. £ 3. &., Meigen tab. 
42.1.5 Sir | 

*Var. e. Hertha Zeit. Lappland. 


Anmerkung. Die von Zettersteds eitirten Act. Holm. worin 
sich eine Abbildung befinden soll, besitze ich nicht. Das Ci- 
tat von Herhst tab. 271. f. 5. 6. ist offenbar falsch und wahr- 

 scheinlich verdruckt, da der abgebildete Schmetterling mit der 
Beschreibung nicht überein stimmt. 


Var. f£. neigne Bd. Hi. 947 —950., God. „oPh Mm 
pl. 74.57. 2.0.8. 1ah 73,1. 366. 367. D.:B. 
7 tab. 193 f. 1. Südfrankreich. 
-A:H. S. tab. 88. f. 419. 420. 
12. Dictynna 0. Esp. tab. 48. Suppl. 24. f 2. a. b., Herbst. tab. 
i 282. £. 1—8., Meigen tab. 11. £. 2,, Godart 1. pl. 4. 
= 598. und pl. 4. quint, f. 4, Fr. N. B. IV, tab. 319. F. 
‚Corythalia Hb. 15. 16. 


Bemerkung, | "ach Erichsons Bericht über die -Entomologie 


245 


während des Jahres 1810. 8, 78%, hat Fischer ron Waldheim 
(Bullet. Mose. 18410, 3. 81.) Meltt. Neera aus Südrussland 
heschriehen. In der wir ven Herrn Pref. Eversmann sütigst 
handschriftlich mitgetheilten Lepidopterenfauna Russlands fehlt 
‚dieser Schmetterlirg. und ist daher anzunehmen dass er als 
eine besondere russische resp. eropetache Art nicht aufgestellt 
werden kann. 


B. Argynii IS. 


. 13. Aphirape O. Hh. 23 - 7 s11., Meigen tab. 12. £. 14 Go- 
dart 1. pl. 9 f. 3. 4. Fr. "Beit. 1. tab. 1. £2. und H, 
tab. 61. D. 
Eunomia Esp. tab. 110. Cont. 65. f. 5. 
Tamyris Herbst tab. 270. f. 6. 7. 
Var. Ossianus Bd. Herbst tab. 270.f.4.5., Godart Supp!. 
1, 4. »l. 20. 8. 5. 6. Bd. pl. 19. f. 1—3. Fr. N. Beitr. 
IV. .tab. 385% 1. «br 2,848: dab 6 81322. 322. 
Hoher Norden. 
Aphirape Ih. 734. 739. 
*]4. Oscarus Eversm. in Hit. Russland. 8. 
15. Euphrosyne 0. Hhb. 23—30., Esp. tab, 18. f. 3. tab. 72. 
Cont. 22. $. 3., Herbst tab. 269. f. 7. 8., Meigen tab. 
12, 8. 2., Godart- 1 pl. 4. dal. and: pi, # tert. F. 2. 
Fr. Beitr. UI. tab. 139., Wood pl. 1.f. 22. und pl. 3. 
e A4k he 
A: BKuphrosyne Esp. tab. 41. Sappl. 17. f. 4. 
A: Euphrosyne Herbst tab. 269. f. 9. 10. 
A: Marphisa Herbst tab. 270. f. 8. 9. 
16. Selene ©. Hb. 26. a7, 783., wi tab. 269. .3. 6., Mei- 
Rı LE LA , Godart pl. 4. tert. f. 4, Wood pl. 
f. 21. und 12 FE he le 
hr ne Esp. tab. 30. Suppl. 6. f. 1. 
or A: Selene Hb. 732. 736. 
A:PSelene Fr, N. B: W tab? 222, DIS 
A: Selene H. S. tab. 33. f. 150. 151. und tab. 34. £. 
152. 153. 
A: Thalia-Hb. 57. 58., Esp. tab. 97. Cont. 52. f. 2 
Meigen tab. 12. f. 4. 
Var. Nephele H. S. tab. 76. f. 371. 372. Lappland. 
Fingal Herbst tab. 270. f. 1-3. | 
Dia TLapponieca Esp. tab. 108. Cont 63. f. 5.7 
17. Selenis Bd. Hb. 1014. 1015. Fr. N. B. II. tab... 277. S. 2. 
3., H. S. tab. 34. f. 134. 135., Annal. de la See. Tom, 
6. de 1837 pl. 1. f. 3. 4. Russland. 
Selenia Fr. N. B, Vl, tab, 493. f. 2,? 


546 
18. Pales O. Hb. 34. 35., Godart I. pl. 9. f. 1.2, Fr. Beitr: m. 
tab. 115. f. 1. und tab. 121. 8. EIN m 
Isis Hb. 38. 39. 
Arsilache Esp. tab. 56. Cont 6. f. 4. 
A: Pales Hh. 617. 618. 
A: Pales Hh. 963. 965. 
A: Pales Fr. N. B. 11. tab. 187. f. 1. 
A: Pales Fr. N. B. I. tab. 295. f. 
. A: Rinaldus Herbst tab. 271. 8. 1-4. 
Var. a. Isis Hb. 563. 564., Godart 8 
7ER NIBI IE tab. 187. 7. 
Napaeae Hh. 757. 758. 
Pales Hb. 964. 
Yar.b. Arsilache Tr. Hb. 36. 37., Esp. tab. 56. Cont. 
6. f. 5., Herbst tab. 272. f. 1—4., Meigen tab. 12. $. 
5. Fr." Beitr. 1. tab 115.1. 2. und nm 5 
H. S. tab. 55. f. 259--262. Preussen und Schweden. 
Chariclea God. Suppl. 1. N. pl. 48. £. 1. 2. 
‚Napaea God. Suppl. I. MH. pl. 48. f. 5. 6. 


19. Hecate 0. Hb. 42-—44., Esp. tab. 76. Cont. 26. f. 3. a. h., 
Herbst tab. 274. f. 5. 8., Meigen tab. 13. f. 1., Godart 
pl. 9, f. 5. 6. Fr. Beitr. aıb.121.7. 2, 25 ub 38 
f. 138. 139. D. | 

20. Daphne O. Hb. 45. 46., Herbst tab. 237. .; -—10., Meigen 
tab. 33: f. 3; Godart 1. pl: 18. f. 1.2, 8: 

Chloris Esp. tab. 44. Suppl. 20. f. n u tab. 75. 
Cont. 25. f. 4. 

21. Ino ©. Esp. tab. 76. Cont. 26. f. > 2., Herbst tab. 274, f. 
1. 4., Meigen tab. 13. f. 1. Godart 1. pl. 2. 
4. Fr. N. R. V. tab. 409. Sei 
Dietynna Hb. 40. 41. 

22. Frisga O0. Hb. 49. 50., Herbst tab. 273. 44 2., Godart 
Suppl. 1. II. pl. 19. f. 3—5. Bd. pl. 19. £.6.7. Lapp- 
land. 

Corythallia Herbst tab. 279. f. 7. 8.2 nach dem 
Texte ist es Copie von Kon. tab. 77. Cont 29. f. 3. 
was aber einen ganz andern Schmetterling, namentlich 

eine Abänderung von Phoebe vorstellt. 

A: Amasia Meigen tab2 13.58: 2, 

Var. Thore ©. Hb. 571—573., Godart Suppt. 1. I. pl. 19. 
1. dr 2 Bit pi 20: fr 5, Fr. Beite. IL. tab, 104. 1. 
ge N. B. II. tab. 121. f. 3., H. S. tab. 30. £. 138. 
23. Amathusia O, Hb, 998. 999. Esp. tab. 88. Cont. 28. f.1. 2, 


Scheeih. i 


247 


Meigen tab. 13. f.-4., Gedart IL pl..8. 1. 5. 6. Fr. 
Beitr. I. tab. 1. £.1.D. - 
Titanıa Hb. 47. 48., Herbst tab. 271. f. 7—10. und 
eh. 281.1. 238 
Diana Hb. 51-54. 
Dia major Esp. tab. 93. Cont. 43. f. 2. 3. 
Cypris Meigen tab. 13. f. $. und tab. 15. f, 1. 
A: Amathusia Herbst tab. 271. f. 5. 6. 
A: Titanıa Esp. tab. 103. Cont. 58. f. 4. 
A: Tıtania Meigen tab. 13. f. 5. 


24. Dia’ O. Hb. 31—33., Esp. tab. 16. f. 4. und tab. 61. Cont. 
11. f. 2., Herbst tab. 273. f. 3—6., Meigen tah. 12. £. 
6., Godart 1. pl. 4. secund. f. 1. und pl. 4. quint. f. 
1. Fr. N. B. III. tab. 211., Wood pl. 52. f. 83. D. 
25. Freya O0. Hh. 54. 55. 771. 772., Esp. tab. 109. Cont. 64. 
f. 1., Herbst tab. 272. f£ 7—10., Meigen tab. 14. f. 1. 
2., Godart Supyl. 1. U. pl. 19. f, 6. 7. Bd. pl. 19. f. 
3.8. Fr. N. B. IV. tab. 295. f. 3. Lappland. 
Dia lJapponieca Esp. tab. 97. Cont. 52. f. 3. 
*26. Chariclea O. Herbst 272. f. 5. 6. Lappland. 
Carichlea Zeit. 
Arctica Zett. 
Var. Boisduvalii Bd. pl. 20. f. 5. 6., Godart Suppl. 1. 
1E..pl. 20. f. 1. Fr. N. B& VW. tab. 441. £. 1., Hb. 1020 
— 1022. Hoher Norden. 
Charieclea Hb. 769. 770. 
27. Polaris Bd. pl. 20. f. 1. 2., Hb. 106 -1019., Godart Supp!. 
Ä 32.0: ‚pl 20.4, 13. Fr, .N.-B. V7Ran9283. 7.7. 2. 
Hoher Norden. 
28. Latonia oder Lathonia ©. Hh. 59. 60. 613., Esp. tab. 18. 
f. 2., Herbst tab. 263. f. 3. 4., Meigen tab. 14. f. 3., 
 Godart 1. pl. 3. f. 3. und- pl. 4. tert. f. 1. Fr. Beitr. 1. 
tab. 25., Wood pl. 1. f. 23. F. 
A. Esp. tab. 91. Cont. 41. f. 4. tab. 94. Coni. 49. f. 2., 
Herbst tab. 263. f. 5—3. und tab. 263. $. 1—4. Fr. N, 
B. V. tab. 422. f. 1., H. S. tab. 33. f. 152—154. 
A: Valdensis Esp. tab. 115. f, 4. 
*29. Eugenia Eversm. in litt. Russland. 
30. Niobe O. Hb. 61. 62., Esp. tab. 18. f. 4. tab. 75. Cont. 
25. f. 3., Herbst tab. 267. f. 5—8., Meigen tab. 14. f. 
4, Godart pl. 7. f. 3--5. Fr. N. Beitr. M. tab. 199. 
und IV. tab. 337., Wood pl. 53. f. 6. F. 
A: Hb. 961. 962., H. S. tab, 32, f, 142—146., Herbst 
tab, 268, f, 1-10, | 


A: Adippe Esp. tab. 75. Cont. 25. 
A: Cleodoxa Herbst tab. 209. f. 
14. f. 6. 
A: Syrinx Meigen ans, 
3i. Adippe O. Hb. 63. 64., Esp. tab. 1 f. 1., tab. 26. Supp!. 
2. f. 4.. tab. 43. Suppi. 19. 5. 2.,)tab. 74. Cont. 24. 1. 
1—4., tab. 76. Cont. 26. f. 2. a. b., Herhst tab. 265. 
= ie tab. 266. 1. 1-—6., Meis en’ tab, 'e. E 3., 
Godart 1. pl. 3. f. 2. und pl. 3. Secund. 1. % Fr. N 
B. 1. tah. 7 NI., tab.-229, Wood pl.’ 1! f! 27 und pl. 
x 3u.4.8,D: 
A: Hb. 859. 860. 888. 889., Es». tab. 60, Cont. 10.1.3. 
Herbst tab. 65. f. 3. 8. 
A: Syrinx Herbst tab. 266. f. 7—1. 
A: Aspasıus Herhst'tab. 267... 1-4. 
A: Pelopia Herbst tab. 269. f. 3. 4. RT 
A: Eris Meigen tab. 14. f. 5 
| A: Eury bia- Meigen tab. 15. f. >. 
32. Cyrene Tr. "An, 822. 825. Bd. pl.’21.7. 12-2 Er Baer. 
tab. 69. f. 1. Sardinien. 
Elısa en Suppl. I. U. pl.18. f. 3. 4., Meigen tab. 
124. f. x 
33. Aglaja O. En 65. 66., Esp. tab. S f. 3., tab: 60. Cont. 
10. f£. 2., Meigen tab. 25. f. Godart I. pl. 3. Secund. 
1.'3., Fr "N. B. IE. tab. 241., „Wond pl-4. 8. 25. und 
pl. 3. f. 6.. Herbst tab. 264. f. 7.8. F. 
A: Esp. tab.”93. Cont. 43. f. A., Herbst tab. 264. % “ 
10: Fr) N: Ball. 21ab. 205. f. 1.3.8. 0a B1: 
140. 141. 
*34. Alexandra H. S. tab. 88. f. 417. 418. Russland. 
35. Laodice O. Esp. tab. 93. 43: I. 1, 1ab.a02. Ca. 
| 57. f. 4., M.igen tab. 16. l., Godart Suppl. I. MH. 
pl: 18. f. 1. 2. Ba. pl- 21. ; 4--6. Fr. N. B. WW. tab, 
asl. 4.2. Pine. 
Cethosia Hh. 67. 68... Herbst tab. 263.4, 12.2 
36. Paphia O. Hb. 69. 70. 935. 936., Esp. tab. 18. £. 1. 2., 
Herbst tab. 261. f. 5—8., Meissen tab. 16. f. 2., Ge- 
dart I. pl. 3. f. 1. und pl. 3. Serund, f. 1., Wood pl. 
1.8. 26, E. 
A: Herbst tab. 262. f. 1-3. | 
Var. Valesina Esp. tab. 107. Cont 62. f. 1. g Herbst 
tah. 262. 1.4—8. Fr... N. B: IV. 1ab.,3531.£ 18 
Paphia Hb. 767. 758., Esp. tab. 69. Con. 10. f. 4. 


Anmerkung. Bd. bemerkt, dose Valesina »ur als 2 vorkäme; 
auch ich habe diesen Schmetterling nur weiblich ‚gesehen; da- 


f 
I: 2, "Meigen tab. 


44. 


. Atalanta OD. Hh. 


249 


gegen aber isi er von Esper und Herbst in beiden Geschlech- 
tern abgehildet. z 


37, 


andora O. Hh. 71. 72. 606. 607., Esp. 58. Cont.®. f.1.2,, 
tab. 73. Cant. 23. f. 3., Meigen tab. 16. f. 3. Fr. N. 
BE: VE. tab. 517°, i | | 
Cynarae Herbst tab. 261. f. 1—4., Godart I pl. 
3. 21.% 


Ü Vuanessa. 


. Cardui O0. Hh. 73. 74., Esp. tab. 10. f. 3., Meigen tab. 17. 


1., Godart I. pl. 5. Secund. f. 2., Wood pl. I. £. 
IE: | 
A:H.S. tab. 33128 1579458: 
| 75. 78., Esp. tah. An f. 1.. Herbst tah. 
180. $. 3. 4., Meigen tab. 17. f. 2., Godart 1. nl. 6. 
f.112:Woöd pl. 1a. .32) E_ 
A: Herbst tab. 180. f. 5. 6.,, Fr. N. B. IL tab. 181. 
f:#1: 


. Jo ©. Hh. 77. 78., Esp. tab. 5. f. 2., Herbst tab. 179. f. 3. 


4., Meisen tab. 17. f. 3., Godart I. pl. 5. f. 2., Wood 
Pe. 42.7 0. 8. 


. Antiopa 0. Hi, 79. 80., Esp. tab. 12. f. 2., Herbst tab. 167. 


f. 5. 6., Meigen tab. 17. £. 3., Godart I. pl. 5. f. 1., 
Wood pl. 1. 1. 31. F. 

A: Esp. tab. 29. un ö. f. 2., Herbst tab: 168. f.1. 
Fr, WM. Bit. tab. 145: 3, 13 


. Urticae 0. Hb. 87—89., Esp. tab. 13. f. 2., Herbst tab. 


165. Hd. Meigen tab. 18. f. 4.,.Godart J. pl. >. 
+ Seennd. f.;1., Wood pl. 1. f.. 29. F. 
Yar. Jchnusa Bd. B 24. f. 2., Hl. 840., Godart Supp!. 
EN. pl 23. f. 1., Annal. de la Soc. Ent. Tem. 1. de 
1832. pl.. 2. f: 3 " Sardinien. 


. Polychloros O. HN. 81. 82., Esp. tab. 18. f. 1., Herbst tab. 


163. 8. 5. 6, Meigen tab, vB HE 2, Godart 1 pl. 6. 
f. 2. Dd.pl% 24. £.2., Wood pl. 1. f. F. 
&: Polyohloros Herbst tab. 163. 1. 7. 
A: Testudo Esp. tab. 73. Cont. 2 
tab. 164. 8.14. 
Pyrrhomelaena Hb. 815. 846. 
A: Pyromelas Fr. N. B.Il. tab. 139. 
Xanthomelas ©. Hh. 85. 86., Esp. tab. 63. Cont. 13. f. 4.. 
Herbst tab. 164. f. 5. 6.. Meigen tab. 18. 1. 3., tab. 
N f. 7., @odart Suppl. 1. I. pl. 23.44. 3,, Bd.ipl. 23. 
3. D. 


1. 2., Herbst 


45. 


47. 


40. 


50, 


dl. 


or 
DD 


Jonia Eversm. in litt. Russland. | 
. V. album O0. Hb. 83. 84., Meigen tab. 18. f. 1.. tab. 42. 


f. 6., Godart Suppl. 1. I. pl. 23. f. 1. 2., Bd. pl. 24. 
f. 1. Fr. N. B.tab. 133, Russland. Ungarn. 

L. album Esp. tab. 62. Cent. 12. f. 3. a. b., Herbst 
tab. 112. f. 36. 2 | 


Trıangulum ©. Hb. 90. 91., Meigen tab. 19. f. 1. Süd- 
europa. - 
V. album Esp. tab. 52. Cont. 2. f. 1., Herbst tab. 
158... 2. | 
1. album Esp. tab. 95. Cont. 50. f. 4. 
L. album Godart DJ. pl. 10. f. 1.2 
Egea Herbst tab. 160. f. 5. 6. 


. €. album 0. Hb. 92. 93., Esp. tab. 18. f. 3., tab. 59. Cant. 


” f. 3., Herbst tab. "161. f. 3—6., Meigen tab. 19. -f. 
2 Godart 1. pl. 5. f. 3. und ar 5: tert '£, l., Wood 
pl. 1. f. 27. F. 

A: Hb. 637. 635, 

A: H. S. tab. 35. f. 159. 160. Bi 

&: 7. mn Esp. tab. 87. Cont. 37. f. 1., Herbst tab. 
5.11. 2. 


Levana 0. . k 981728. 729, Esp. tab. 59. Cont. 


Meigen tab. 17. f. 6., Godart I. pl. 5. rg f. 
und pl. 3. tert. f. 35 Wood pl. 53. f. 9. D. 


Var. Prorsa 0. Eb. 94-96, Esp. tab. 13. £. 4, tab. 
59. Cont. 9..f. 4., Herbst tab. 236. f. 1-6., Meigen 
tab. 17. f. 5., Godart 1. pl. 5. Secund f. 3. und pl. 3. 
tert. f. 2. Fr. Beitr. II. tab. 55. Glauchau bei Altenburg. 


9. 
£. 5., tab. 15. £. 2., Herbst tab. 236. 1. 3. 4. 7. 8, 
4. 


D. Limenitis. 


Aceris O. Esp. tab. 81. Cont. 31. f. 3. 4., Herbst tab. 235. 
f. 5. 6., Meigen tab. 19. f. 3., Godart Suppl. 1. I. 
21.16. 7. 3.2. Bii pi 18. 22. 

Plautilla Hb. 99. 100. 


Lneilia O. Hb. 101. 102., Herbst tab. PERRREE 4., Meigen 
tab. 19. 5. 4A., tab. 42. f. 8., Godart Suppl. 1... "pl. 
16. f. 1. 2., Bd, pi. 18. £. 1. Fr. Beitr. 1. tab. 13., fr. 
N. B. IV. tab. 289. D. | 
Camilla Esp. tab. 59. Cont. 9. f. 1. 
Coenobitus Herbst tab. 239. f. 3. 4.? 


. Sıbylla ©. Hb. 103—105., Esp. tab. 14. f. 2., Herbst tab. 


234, f, 3. 4., Meigen, tab. 20 f, 1., Godart I. pl. 6, 


Seeund. f. 3. und pl. 6. tert. f. 1., Wood pl. 53. f, 1. 
Wartburg bei Eisenach. 
Camilla Esp. tab. 14. f. 3. 
. Camilla ©. Hb. 106. 107., Herbst tab. 235. f. 1. 2., Meıi- 
gen tab. 19. $. 5., Godart 1. pl. 6. f. 3. und pl. 6, tert. 
f. 2., Wood pl. 1. f. 35. D. 
Lucilla Esp. tab. 38. Suppl. 14. f. 2. 
4. Populi ©. Hb. 108-110. Esp. tab. 12. f. 1. 2, tab. 118. 
Cont. 69. f. 1. 2., Herbst tab. 233. f. 5. 6., tab. 234. 
f. 1. 2., Meigen tab. 20. f. 2., Godart ]. pl. 6. Secund. 
f. 1. 2.,Fr. Beitr. ]. Aab.:37., Wood pl. 53. f. 10. F. 
A: Esp. tab. 31. Snppl. 7. £. 1. 
A: Fr. N. B. IV, tab. 343. 
A: Tremulae Esp. tab. 114. Cent. 69. f. 3. 4. 


Sr 
os 


oe 


F. Apatura. 
lıis 0. Bb. 117. 118, Esp. tab. 11. f. 1, tab. 71. Cont. 
2: 6n4g Herbst; tab. 226, 8... 6,, tab. 224. 8. 1. 2, 
Meigen tah. 21. f. 1., Godart 1. pl. 6. quart. f 1., 
Wood pl. 1. f. 34. F. 
A: Jole Hh. 622. 623., Esp. tab. 46. Suppl.: 22. f. 1. 
Er. N. B. I. tab.’ 388. 
Bero& Herbst tab. 229. f. 3—6., tab. 230. f. 1. 2, 
Irıs Hb. 751. 785., Esp. tab. 71. Cön 21. f. 1., tab. 
12. Com. 228 ul. 
56. Ilia ©. Hb. 115, 116. 809. 812,, Herbst tab. 228. f. 5. 6., 
tab. 229. f. 1. 2., Meigen tab. 22. f. 1., Godart 1. pl. 
5. quart. f. 2. 3. D. 
Irıs Hb. 584., Esp. tab. 11. $. 2, tab. 37. Suppl. 
13,16. 1. 
Var. Clytie Hb. 113. 114. Fr. Beit. I. tab. 31. D. 
Astasia Hb. 812. 813. 
Iris Esp. tab. 25. Snppl. 1. f. &., tab. 43. Suppl. 
3.88% 
Iris rubescens Esp. tab. 71. Cont. 21. f. 2. 3,, 
Herbst tab 228. f. 1—4. 
Iris Jutea Herbst tab. 227, f. 3-6, 
Ilıa Meigen tah. 22, f. 2. 
Metis Fr. Beitr. II. tab. 67, 
Bunea H. S. tab. 36. f. 161 —104$, 
A: Heos Meigen tab. 22. f. 3. 


F“ Charazes. 


57. Jasius ©. Esp. tab. 99. Cont. 54. f. }. 2., Meigen tab. 23, 
f, 1., Godart II. pl. 10, f, 3, 4, Südeuropa, 


Sr 
or 


; > Rhea Hhb. 111—114. 589. 581. 
Jason Herbst tab. 61. f.3—5. 


„AH. Danaides. 
Danais. , 


58. ee Bd. pl. 18.1. 3,, Hh. 678. 679., Meigen tab. 16. 
, Godart Suppl. 1. 1. pl; 128 1. 2. Süditalien. 


LIER Satyrides 
A. Arge. 


59. Lachesis ©. Hb. 156 — 189., Herbst tab. 183. f. 1. 2., Meı- 
sen tab. 24. $. 1., Godart 11. pl. 19. f. 1. 2.,. Annal. 
de la Soc. Ent. de 1832. pl. HM. f. 1. Spanien. 
Arge Nemausiaca Esp. tab. 96. Cont. 51. f. 1. 2. 

*60. Titea Bd. Klug, Symbolae physieae deceas 3. de 1832, pl. 
29%. 1518.‘ Asiatische Türkey. | 
Darceti Godart Suppl. I. II. pl. 26. f. 5. 6., Annal. 

| de la Soc. Entom. de 1832. pl. I. f. 1. 

“61. Teneates Bd. H. S. tab. 89. f. 423. 424. Caueasus. 

‘62. Galathea O. Hh. 183—185., Esp. tab. 7. e a. tab. 23. 
Supp. 1. f. 1., Herbst tab. 183. £ 4, Meigen tal. 
23.1. 3., Godart 1. 2:8 2 . Wood pl. If 39., 
Annal. de la Soc. Ent. de Es pl. N. DiSE. 

A: Electra Meigen tab. 25. f. 
Galathea Ep. 1 - 111. Cont. 66. 1. 
ArGalene 0.1. Ss. 236. 
Var a. Procıda Heibst taly.: 183: 45, 68, Hl. r 
a Suppl. I. U. pl. 45. f. 5. 6., Da. p!. ur 
‚Fr. N. B. WV.- tab. 397,, Meigen tab. 23. f. 
a, Esp. tab. 111. Cont. 66. £. > 
Var. b. Leucomelas ‚BR tab. 81. Cont. a0: 
Meisen tab. 23. f.2., Hb. 517. 518., 7 Suppl. 1. 
I. p!. 45. 1. 3. 4., Ba. pl. 25. f. er 4., Fr. N, Beitr. 
Vtab:l83,.1D. P { 

Anmerkung. Ochsenheimer hält diesen Schmetterling nur für 
eine Varietät des 2; auch ich besitze nur das 2. Esper ver- 
sichert, ihn in beiden Geschlechtern abgebildet zu haben. Herr 
Stentz, der ihn hänfıg in Dalmatien gefangen , hatten ach seiner 
Erklärung das Geschlecht nicht beachtet. 

*63. Hylata Bd. H. S. tab. 89. f. 425. 426.  Canecasus. 

63. Clotho O. Hb. 190. 191., Herbst tab. 182. f. 5—7., Meigen 
tab. 24. f. 2., Godart Suppl. I. I. pl. 25. f. 1—4,, 
Bd. pl. 25. f. 1. 2. Annal. de la Soc. Ent. de 1832, 
pl. I. #, 4, Südeuropa, | E 


71 


Ge 
2 
> 


FREE Hb. 192. 193. 
Arge Russiae Esp. tab. 84. Con. a. 
Japyg ia Esp. tab. 105. Cont. 60. f. 3, tab. Fr Cont. 
66. f. 3., Meigen tab. 24. f. 3. 
a .“ 975—979., Godart Sup 1:1. pl. 25. 
5 6.,0B. 26.1. 1-8. 

Var. Fibeihe dr Eu 900— 993... Bd. pl. 28. f. 1-3. 
Dalmatien. 
JLapissa Meigen tab. 124. f..5., Godart Suppl. I. 1. 
pl. 26. f. 1—4., Bd. pl. 28. f. 4—6., Fr. Beitr. II. tab. 
73 £. 1. Annal. de 1a Soc. Ent. de 1832. pl.12.#7. 5. 


. Sylliius O. Herbst tab. 182. f. 8. 9., Meigen tah. 23. f. 3. 


Südfrankreich. = 
Psyche Hh. 198. 199. 676. 677. 694-697. Gödart 
H. pl. 19. 1. 3. 4. Annal. de la Soc. Ent. de 1832, 
pl. 1.1.7. 

Arge Esp. tab. 70. Cont. 20. f. 1. 

Arsze Ocoitaniea Esp. tab. 96. Cont. 51. f. 3.4. 
Pherusa Godari Suppl. 1. I. pl. 45. f. 1. 2., Bd. 
pl. 26,1. 3-3. 


. Arge 0. en in: 27. Suppl. 3. f. 1., tab. 411.. Cont.: 66. 


f. 2., Herbst tab. 182. f. 3. 4., Godart Suppl. I. N. 
pl. 24. f. 5. 6. Annal. de la Sec. Ent. de 1832. pl. 
1!. f. 3. Süditalten. 
Amphitrite Hb. 194. 195., Bd. pl. 27. f, 1. 2. 
Sıcula Meigen tab. 25. 1. 1. | ü 

*A: Ixora Bi. »D..297: 14344: 


. Ines ©. Godart Suppl. I. H. pl. 24. f. 1—4., Bd. pl. 27. f. 


5. 6. Annal, de ia Soc. Ent. de 1832. pl. II. z v. 
Portugal. Spanien. 
Thetis Hh. 195. 197., Meigen tab. 25. f. 2. 


B. EKrebla. 


. Afer O.. Fr. N. B. tab. 37. f. 4.,. Esp. tab. 83. Cont. 33. f. 


4. 5., Herbst tab. 201. 7... 7.00.20, SB 28, 
er tab. 35. f. 2., @odart Suppl. I. H. pl. 35. f. 

Bd. pl. 34. f. 1. 2. Dalmatien. Russland. | 
Phekon Hb. 500. 501. 749731. 


. Parmenie Bd. H. S. tab. 89. f. 421. 422,, tab. 98. f. 464— 


466. Russland. 


. Epistygne Tr. Hb. 855—858., Godart Suppl. 1. I. pl. 37: 


ee 
Südeuropa. 
Stygne Hh. 855 —858. | 

Evias Tr. Godart Suppl. 1, I. pl. 37, . 1. 2, Bd. pl. ‚31. 
[, 8-5, D, 


254 


Bonellii Hb. 892—895. Fr. N.B. 1. tal. 73, f. 1. 2. 
72. Stygne O. Godart II. pl. 14. f. 1. 2, H. S. tab. 19. f. 90. 
91.2. Thüringerwald swischen Öberhorst und Zella. 
Nelo Hh. tab. 45. 4. 103. 106., von Öchsenheimer irrig 
zu Melas gezogen. 
Pirene Hh. 223. 221. ‚ Esp. tab. 116. Cont. 71. f. 3. 
Pyrene Meigen tab. 35, f. 3, Fr. N. B. I,tab. 43. 
f. 2. 
Psodea? Meigen tab. 35. 1. 4. 
A: Melancholica H. S. tab. 58. f. 2776—279. _ 
Var. Nerine Tr. Godart Suppl. I. N. pl. 35. f. 5. 6., 
Bd. pl. 31. 1. 6..7., Fr. N. B, La. 23.08 45 
H. S. tab. 15. f. 69—74. Dalmatien. 
73. Melas. 0. Herbst tab. 210. f. 4—7., Meigen tab. 37. f. 5., 
on HM. pl. 17. £. 1. und Suppl. 1. U. pl. 39. f. 1— 
„Bd. pl. 33. Se 3. 4., Fr. N.B. I. tab. 49. f. 2. 3., 
ua. 61. £.11..2./°B. S. tab. 14 f. 65 --68., tab. 98. f. 
467. 468. 9. pe Russland. 
Maurus Esp. tab. 107. Cont. 62. f. 3. 4., tab. 110. 
Cont. 65. f. 4. | 
74. Lefeburei Tr. Godart Suppl. 1. H. = 23.8 
RE TE ‚ms. 
89., tab.. 77. f. 375. FEN Mi, 
Aleeto En I. pl. 14. f. 5. 6., Meigen tab. 37. 
v.®; 
75. Scipie Bd. Hh. 980 983., Godart Suppl. IT. WM. pl. 38. f. 5. 
&., Bd. pl. 30. T: [e6l Pyrenäen. 


76. Alecto 0. Hh. 528. 529. F. -- 515. 516. 2? Godart Suppl. 
1. 3. pl. 38. f. 1-—4., Bd. pl. 32. f. 4—7,, Fr. N. B. 
4 t3h..-49. 4. 4.2, DB. S.uab, 38 2777 174. D. 
Atratus Esp. tab. 104. Cont. 95. f. 1. 
en Esp. tab. 116. Gont. 71. f. 2. 2, DEREER tah. 


4 #: pl. 39. 
tab. 19. f. 88. 


Ihe Si 
Pluto Ei, tab. 121. ht: 76. f. 1., Meigen tab. 
37. 3 


Tisiphone Esp. tab. 22. Cont. 77. f. 5. 
A: Caeeilia Hh. 213. 214., H. S. tab. 38. f. 173. 174. 
A: Beelzebub Costa? ang von Oken de 1847. Hedt 5. 
S. 393. Sicilien. 


Anmerkung. Hübner stellt u. 2 von Alesto mit Augen dar. 
‚ In der Schweiz kommf der Schmetterling augenlos vor, auch 
Ochsenheimer hat keine Exemplare mit Augen gesehen. Ich 
besitze das aus Tyrol ganz wie in der Hühnerschen Abbil- 
. dung, dagegen ist mir ein solches 2 wie es Hübner 515 und 
516 darstellt, noch nicht vorgekommen. 


255 


77. Prono& OÖ. Esp. tab. 54. Cont. 4. f. 1., Herbst tab. 219. f. 
1. 2., Meigen tab. 39. 1. &., Fr. N. Beit. 1. tab, 73. f. 
3.1443: BD: En 
Arachne Hb. 215—217., Godart I. pl. 16. f. 7.8. 
Persephone Esp. tab. 121. Cont. 76. f. A—6. 
A: Caeeilia? Esp. tab. 121. Cont. 26. f. 2., Meigen 
tah. 36. S. 1. 
A: Styx Fr..N. B. I. tab. 121. f. 4. 
Var. Pitho Hb. 574--577. D. 
’ Prono& Hb. 1000. 1001. 
Persephone Meigen tab. 39. f. 5 
78. Medea O0. Hh. 220—222., Meigen tab. 38. 1. 1., Fr. N. B. 1. 
GES ETF. 
Aethiops Esp. tab. 25. Suppl. 1. f. 3., tab. 63. Cont. 
73. f. 1., Herbst tab. 209. f. 3. 4. 
Medusa Herbst tab. ee ae 
Blandina Godart 1. pl. 7. quart. f. 3. und pl. 7. quint. 
f. 3., Wood pl. 2. f. 43. BR pl. = a 5 
_ Neoridas Fr. N. B. 1. tab. 55. f..3. 4. 
A: Medea Fr. N. B. [. tab. 38. f. 3. 


79. Neoridas Tr. Hb. 984--987., Godart Suppl. I. I. pl. 36. 2 
=. 6... BR. pl 20. T. 1%, Pyrenäen. 
86. Sedakovii Br in Jitt. Russland (wird bei H.-S. abge- 
bildet.) 
81. Ligea 0. Hb. 225 —227., Herbst tab. 208. f. 5. 8., Mine 
12638. 2, Kodart II. Bi. 32.1. 1 2,8 N. B. 
tab. 67., Wood pl. 2. f. 42. und pl. 3. f. 8. 
Thüringer Wald unweit Suhl. | 
Alexis Esp. tab 44. Sappl. 20. f. 1. 2.,, tab. 51. 
Cont. 4.8.2 ? 
82. Euryale O0. Hb. 789. 790. 908—909., Esp. tab. 118. Cont. 
72. f. 2. 3., Meigen tab. 39. f. 1., Godart II. pl. 13. 
[2 3.4, Pr!N. B. 1. tab. IE EEE 2 DS A. 
79. (97)—101. Schlesisches Gebirge. 
A: Philomela Hb. 218. 219., Esp. tab. 116. 71. f. 4, 
Meigen tab. 38. f. 4. 
Euryale Pr. NM 17 tab. 61. f. 3. 4. 
’ A: Adyte Hb. 759. 760. 
83. Disa Bd. Fr. N. B. V. tab. 116. f. 1.2. Lappland. 
Griela Hb. 228. 229. 
Stheno Hb. 561. 562. 
Gefion Esp. tab. 108. Cont. 63. f. ?2., Meigen tab. 
Se 52, 
eg Godart Suppl. I. II pl. 36. f. 3. 4., Bd, pl. 
2.0 | 


54. Embla 0. Bd. pl. 32. f. 1.2.) Fi. N. B. V. tab. 416. 8. 3. 
4., H. S. tah. 79. f. 382. 383. JS. ame 
Diaxippe Hh. 538. 53%, Godart Sappl. I. I. pl. 36. 
A Q 

85. Goante 0. Esp. tab. 116. Cont. 71. £ 1. 9., Meigen tab. 39. 
f. 2., Godart HM. pl. 17. f. 3. 4., Fr. N. B. 1. tab. 79. 
4, 2., H.S. tab. 16. f. 77-78, anıae. 2 171. 
E20 @ 

Seaea Hh. 233. 234. 


(Fortsetzung folgt.) 


TR —— 


Intelligenz. 


Bei C. H. Reclam sen. in Leipzig ist zu haben und durch 
alle Buchhändlangen zu beziehen: 

Wermiur, Dr. E. F. systematis glossaforum prodromus,  sistens 
bombycam speries secundum oris Big diversitatem 
in nova genera distributas 2 to. 1811. I. und I. Th. 
15. Sgr. 


REN 
Nachricht für Lepidoptereiogen. 


| l.epidopteren aus Südrussland. Hipparchia afer 
20 gr. — H. Roxelana 6 gr. — Triphysa Tireis 20 gr. — Ly- 
caena Pylaon Wer. — Pontia Eupheme &27 ser, 21 Rt. — Colias 


Neriene 174/, gr. — Cossns terebra 11, Rt. — Orayia dubia 20 gr. 

* Euprepia pulchra —5 gr. — E. intercisa 15. gr. — Episemahirta5 er; 
— Cue. santoniei 25 gr. — Cue. argentina 25 gr. — Simyra dentinosa 
20 er. — Heliothis” delphinii 6 gr. — Catocala neonympha 20 gr. 
— Polia eappa 5 gr. — Ferner einige nordische Coleopteren und 


Hymenopieren pro Stück 5 gr. — Die Schmetterlinge sind fast 
alle gezogen und alle rein und frisch. Bestellungen sind por- 
tofrei zu richten an | 


H. B. Moeschler 
in Herrenhut. cd .E8 


_ 


r 


Bruck von ©, Hessenland in Stettie, 


Entiomologische Zeitung 


heraus gegeben 
von dem 


eniomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaction: In Commission bei den Buchhand- 


r eT lungen von E. S. Mittler in Berlin, 

Eu Bchru, Vereine Pra.ident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 
N | ’ 

er 12. Jahrgang. September 1851. 


Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Necrolog. Juhiläum. Lacordaire Hae- 
monia Gylienhalii Larve. Koch: Phorodesma smaragdaria Raupe. 
Schaum: Synonymische Bemerkungen. Keferstein: Kritische 
system. Aufsteilung der Lepidopteren. (Forts) Kraatz: märk. 
Käfer. a re A 


Wereins: Ingelegenheiten. 


In der Sitzung am 14. August wurde Herr Pitsch, Lehrer 
am biesigen Gymnasium, in den Vereins-Vorstand gewählt. 
Zu Miigliedern wurden ernannt: 
Herr J. Knörlein, K. K. Bau-Directions-Ingenieur zu 
Linz in Ober- Oestreich. 
“  F. W. Clasen, Lehrer am Gymn. zu Rostock. 
„A. von Oertzen in Meckl. Friedland. 
„ Dr. Reinhard in Bautzen, 
„ Küsell, Stud. Juris ın Bonn. 
5 Cavaliere Baudi di Selve in Pure: 
Die inzwischen für die YVereinshbibliothek eingegange- 
nen Bücher sind am Schlusse dieser No. aufgeführt. C. 4. "Pohrn. 


WNecrolog 


Wieder hat die Entomologie einen schmerzlichen Verlust zu 
beklagen. Am 30. April dieses Jahres starb zu Leipzig Gustav’ 
Kunze, ordentlicher Professor der Botanik und Director des be- 
tanischen Gartens daselbst, ein um die Botanik und die Entomo- 
logie hochverdienter Gelehrter. 

Kunze war im Jahre 1793 zu Leipzig geboren, und hat 
seine Vaterstadt im spätern Leben nie mit einem andern Wohn-- 
orte vertauscht. Yon wohlhabenden Aeltern seboren, sergfältig 


17 


258 _ | | | 


erzogen, von der Natur mit hellem Verstande und glücklichen 
Talenten ausgestatlet, wit energischem Willen begabt, hat er 
wenig von den Widerwärtigkeiten des Lebens zu erfahren” gehabt 
und ist ruhig in derselben Wehnung, wo er geboren worden, 
auch gestorben. Schon als Knabe zog ihn die Entemeolagie 
mächtig an, er war ein feissiger. eifriger Sammler, und schon 
in einem zu Anfanse des Jahres 1808 geschriebenen, für den 
jungen Entomologen wie für den damaligen Stand der praetischen 
Eintomologie eleich hezeichnenden Briefe bittet er einen seiner 
Freunde, ne, u Geld und gute Worte „Trauermäntel "und Mo- 
nacha“ zu verschaffen. Diese entomologischen Bestrebungen war- 
den, nachdem Kunze Schüler der Thomassthule in Leipzig ge- 
worden, in Gemeinschaft mit dem jetzigen-Hofrath Dr. Reichenbach 
zu Dresden eifrig fortgesetzt, und gewannen, namentlich durch 
Germar, der inzwischen ebenfalls nach Leipzix gekommen war, 
immer mehr einen wissenschaftlichen Character, “. rend zu elei- 
cher Zeit die botanischen Studien a die Kunze später 
mit glänzendem Erfolge zur Hauptaufgabe seines Lebens gemacht 
hat. Im Jahre 1812 bezo« er die Universität zu ip promo- 
virte 1819 zum Doctor de Mediein, wurde 1822 iufserordeni- 
licher Professor der Mediein, 1835 aussersrdentlicher Professor 
der ‚Botanik, 1357 Director des hotanischen Gartens und 1835 
ordentlicher Professor der Botanik zu Leipzig. Seine literarische 
Thätigkeit hat sich hauptsächlich auf Botanik bezogen, und die 
Arbeiten über Farrenkräuter und Riedgräser SichAk sh für 
immer den Platz unter den ersten Natarforschern Deutschlands. 
In die entomologische Literatur führte er seinen Namen im Jahre 
1822 durch eine im Verein mit Müller zu Ödenbach unter dem 
Titel „Monographie der Ameisenkäfer“ herausgegebene, ganz ver- 
zügliche und für ihre Zeit unübertrefliiche Abhandlung äher die 
Gattung Seydmaenus ein, und später lieferte er unter dem Titel 
„entomologische Fragınente“, in den neueren Schriften der halli- 
schen naturforschenden Gesellschaft ebenfalls sehr wertkvelle Ab- 
handlungen über Hydreeantharen und Donacien. Seine letzte ver- 
öffentlichte literarische Arbeit im Gebiete der Entomolegie ist in, 
Germars Zeitschrift Band I. Seite 382 abgedruckt, und betriilt 
die Gattung Monotema. Mehr noch als B# seine schriftstelle- 
rischen Leistungen hat aber Kunze für die Botanik sowohl als 
für die Entomologie durch sein sonstiges Wirken als Sammler 
und Lehrer geleistet. Seine entomoloxis che Sammlung erstreckte 
sich zwar auf alle Insectenordnungen, indessen, waren die Käfer 
mit Vorliebe gesammelt, und sie sehe in dieser Beziehung, 
namentlich was die europäische Fauna anlangt, zu den ersien 
Deutschland’s, wo nicht Europa’s. Zwar ER Kunze während 
seines Lehens nur eine einzige grössere Reise über Wien nnd 
Triest nach Oberitalien, Nizza, Südfrankreich und Paris unter- 


239 


nommen, allein diese Reise war auch in entomologischer Bezie- 
hung von grossem Erfolge. Kleinere Ausflüge dagegen hat er 
öfter unternsmmenm, und namentlich das Fichtelrebirge, das Rie- 
sengebirge, den Harz, die Salzburger und Tyroler Alpen, und 
endlich mehrfach den salzigen See "bei Eisleben besucht. Fast 
alle diese Exeursionen tragen zur Bereicherung der Sammlung 
wesentlich hei, vorzüglich aber wuchs dieselbe durch die Mitthei- 
lungen fast aller namhafter Entomologen der früheren Zeit, und 
die Ankäufe von den Inseetenhändlern Dahl und Grohmann, So 
enthielt urd enthält sie noch einen reichen Schatz südeuropäischer 
Insecten, und war namentlich kostbar durch eine Anzahl typischer, 
von Ahrens, Germar, Müller, Zetterstedi u. a. herrührender Ex- 
emplare. Kunze wusste diesen Schatz auf echt wissenschaftliche 
Weise nutzbar zu machen, und das beschränkte Zimmer, das 
ihn beherbergte, war jeden Sonntag Vormittag Sammelplatz für 
die Entomolozen Leipzig's.. Nach Kunze’s Teichhaltigem und 
wohluntersuchtem Sammlungsmateriale und nach seiner nicht we- 
niser reichen entomologischen Bibliothek wurden zweifelhafte oder 
unbekannte Arten uniersucht und bestimmt, und sein systematischer 
Tact, sein geübter Blick, sein bewährtes Formengedächtniss ward 
dabei oft und nicht vergebens in Anspruch genommen. Hier 
theilte man sieh die entomologischen Erfahrungen und Erlebnisse 
der verflossenen Woche gegenseitig nnt, es knüpften sich eine 
Menge von entomologischen Bekanntschaften an, kurz es bestand 
gewissermassen durch Kunze’s Vermittelung seit langer Zeit in 
Leipzig ein entomselogischer Verein, der, wenn auch ohne beson- 
dere Statuten und geregelte Form, doch unendlich anregend und 
frachtbringend gewirkt hat. Aber nicht bloss für diese sonntäg- 
lichen der Entomologie gewidmeien Stunden, sondern auch sonst 
stellte Kunze seine Sammlung wissenschaftlichen Entomölogen 
sern zu Gebote. Des verstorbenen Schmidt in Stettin Arbeiten 
ar Aphodius, Anisotoma, Anthieus, Oedemeriden, Suffrians Mo- 

nographie über Gyrinas, Cassida, Cryptocephalus, Chrysomela, 
Steffahny’s Bearbeitung der Byrrkus, kurz fast alle neueren deut- 
schen monographischen Arbeiten über irgend eine Küferfamilie 
oder Gattung, haben sieh der Benutzung der Kunze’schen Samni- 
lung zu erfreuen gehabt, welche auf diese Art nicht nur für die 
Wissenschaft von unschätzbarem Nutzen wurde, sondern auch 
durch die Originalbestimmungen der Monographen, welche sie be- 
nutzten, einen neuen hohen Werth gewann. Kunze hat sie der 
naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig durch testamentarische 
Verfügung hinterlassen, und diese wird es sich angelegen sein 
lassen, die kosthare Erwerbung so zu bewahren, zu pflegen und 
nutzbringend zu machen, als es das Gedächtliss des Mannes ver- 
dient, den so Viele als ersten Führer, als hochverdienten 
Lehrer, als verständig berathenden Freund im weiten Ge- 


16* 


260 


biete der ‚Naturforschung mit Liebe und dankbarer Verehrung 
betrauern.. N j 


v. Kiesenwelter. 


Jubiläum. 


(Nach der Breslauer Zeitung.) 


Breslau, 7. August. Am heutigen Tage feierte der Herr“ 
Geh. Hofrath und Prof. Dr. Gravenhorst sein S0jähriges Dok- 
torjabiläium. Der Kurator der Universität, Herr Geh, Ober-Re- 
sierungsrath Heinke, eine Deputation des Senats, bestehend 
aus dem Bector Magnifieus, Herrn Prof. Barkow, aus den 
Professoren, Herren Göppert, Kummer und Abegg, die philoso- 
phische und medizinische Fakultät in corpore, sowie enilich noch 
mehrere Professoren der übrigen Fakultäten begaben sich heute 
Vormittag in die Wohnung des Jabilars. Dort übergab ihm zu- 
erst Herr Geh. Ober-Resierungsrath Heinke den rothen Alleror- 
den 3. Klasse mit der Schleife, ‘welchen S. Majestät dem Jubilar 
zu diesem Ehrentage verliehen "hätte. Hierauf folgte die Gratula- 
tion der alddemöchen Behörden im Namen des Senats durch 
Herrn Rektor Barkow und im Namen der medizinischen Fakultät 
durch Herrn Prof. Henschel. Rektor Barkow überreichte dann 
demselben die Erneuerung seines Doktor-Diplems von Seiten der 
philosophischen Fakultät der Universität Götiingen. Auch die 
hiesige medizinische Fakultät hatte den Jabilar zum Doctor medi- 
einae honorarius ernannt, und ihm durch Herrn Rector Barkow 
das Diplom überreichen lassen. Von Herrn Barkow war dem Ge- 
feierten ausserdem eine Gratulätionsschrift „Zeotomische Bemer- 
kungen“ (Breslau, 1851. 23 S. gr. 4. Mit 1 Fig.-Taf.) gewidl- 
met worden. | 


Stud. philos. Grimm legte im Namen der Studenten: die 
Gefühle, von welchem sie an dem heutigen Ehrentage ihres hoch- 
verehrten Lehrers bewegt würden, an vs Tag. Kulı die schlesi- 
sche Gesellschaft für vaterländische Cultur brachte durch eine Depu- 
tation, welche die Herren Geh. Rath Ebers und GrafHoverden 
bildeten, dem Jubilar ihre Glückwünsche dar; ebenso fand die 
ie des Entomologischen Vereins zu Stettin durch Herrn 
Prof. v. Siebold ihren Ausdruck. Wie wir aus der heutigen 
Gemeinderathssitzung erfahren, hat auch der hiesige. Maeistrat 
an den Jubilar ein Gratulationsschreiben gerichtet. Am Nachmit- 
tage versammelten sich die Freunde und Verehrer des Jubilars 
im hiesigen Börsenhause zu einem Festmahle, Zu demselben 


261 
waren mehrere Gedichte geliefert worden, deren eines (von Herrn 
Dr. Cohn) wir schliesslich mittkeilen: 


Melodie: is Noah aus eier, * 


Als Gott der Herr in der Natur 
KErschaffen jede Ureatur, 
Da stellt er sie dem Adam für, 
Das er sie nenne nach Gebühr; 
Wie er benannte Gross und Klein, 
Solit auch fortan sein Name sein. 


Der Adam ging ans Werk sobald, 
Bestimmie alles Wild im Wald, 

Den Vogel und den Fisch ım Meer — 
Die Arbeit ward ihm gar nicht schwer; 

Er brachte Alles, was er sah. 

In Species und Genera. 


Und als das Werk vollendet ward, 
Da gab er Namen jeder Art, 
Und ordnete sie dann bequem 
In ein natürliches System: 
So ward er ohne grosse Mih 
Der Schöpfer der Zoologie. 


Doch als er zu Inseeten kam — 

Da ward gar bald sein Eifer lahm; 
Der Arten waren ihm zu viel, 

Sie zu bestimmen war kein Spiel: 
Der Adam sprach: „Jetzt will ich ruhn, 
Das Andre mag der Noah thun.“ 


Der Noah war Entomolog, 
Bestimmte, was da kroch und tlog, 
Die Diptera, Orthoptera, 
Hemiptera, Neuroptera, 
Die Käfer und die Schmetterling’ — 
Es war ihm keines zu gering. 


Doch als er die Ichneumons fand — 
Mit denen kam er nicht zu Rand; 
Er sprach: „Confus ıst dies Geschlecht; 
Ich find’ mich nicht darein zurecht: 

Denn zu bestimmen dies Gezücht 
Wagt selbst Linne und Cuvier nicht,“ 


262 


Da kam der Gravenhorst zur Welt — 
Und alles Dunkel ward erhellt — 
Was nur ein Chaos war vordem, 
Das bracht er erst in ein System; 
Die Ichneumenologia 


- Stand erst durch ihn vollendet da. 


Doch damit hat er nicht genung 

In forschender Begeisterung ; 
Was Eier legt und was da säugt, 

Und was da kreucht und was da fleugt, 
Und was da springt und was da schwimmt — 
Er hat's vergliehen und bestimmt. 


Was lebend sich im Meer bewegt, 
Und was der Wassertropfen hegt, er 
Hat er durchforseht mit ernstem Geist _— 
Entomologica zumeist — 


Auch Würmer und Reptilien, 


Und andere Familien. 


Und was er weiss und was er kann, 
Das sagt er seinen Jüngern an; 
Wie Sand ist seiner Schüler Zahl; 
Und wer ıhn hört.ein einzyjg Mal, 
Der geht belehrt von ihm hinaus, 
Und nimmt sein freundlich Bild nach Haus. 


Auch die Natur hat ihn geliebt; 

Sie gab ihm, was sie selten gieht, 
Im heitren Aller Jugendkraft, 

Ein Stolz zu sein der Wissenschaft, 
Auf allem, was er wirkt und thut, 
Hat Goites Segen stets gernht. 


Drum füllt zum Rand die Gläser an — 
Es giltdem edlen Biedermann, 

Dem Freund, den Alles liebt und ehrt, 
Dem Weisen, der die Wahrheit Ichet; 
Der funfzig Jahr schon redlich forscht — 

Ein Hoch dem alten Gravenhorst! 


ng — 


263 


PFissenschaftliche Beittheilungen. 


[i 
ZLaroerdaireı 


Bemerkungen 
ie Larve der Baemonta Gyllenhalii Lac. [Do- 
nacia zoslerae Gyll.]*) 


Die Donaecia-Larven kennt man heutzutage ausreichend durch 
die Beschreibung der Herren Anisant (Mem. de la Soc. Linneenne 
de Lyon 2 serie towe I. Donacia lemnae), und Perris (Annales 
de Ja 8. entom. de France 2 serie VI. p. 33 Don. sagittariae). 
Ueber die Larven der Haemonia weiss man nur die kurzen An- 
gaben, welche Herr Germar (Nov. act. Halens. I., 6, p. 34.) vor 
mehr als 30 Jahren nach den Mittheilungen von Kunze und 
Kauffuss pubiietete, und welche ich im ersten Bande meines Wer- 
kes über die Phytophagen wörtlich übertragen habe. Ich kann 
hiezu einige Ergänzungen hefern und verdanke dies meinem 
Freunde Dohrn, weicher mir einige Larven und Puppen der von 
mir Gyllenhalii benannten Haemonia zugehen liess. Sie sind in 
der Bucht von Puizig, einem Städichen unweit Danzig, von dem 
Apotheker Herrn Bogeng an den Wurzeln ven Potamogeton ma- 
rinus gesammelt, und kamen ınir Jebend und wohlerhalten zu. 

Die grössten Exemplare der Larven sind ungefähr 4 Linien 
lang. Im Ganzen genommen ist der Rörper subeylindrisch, unten 
platt, nach hinten breiter werdend nnd am Bintertkeil wie abge- 
stumpft. Das Obere des Kopfes abgerechnet ist die Larve rein 
weiss und mit einer feinen gleichmässtg dünnen Haut umgeben. 

Der Kopf ist sehr klein, hornig, gelbweiss, breiter als lang, 
wenig convex und hat aufder obern Fläche einige feme Furchen, 
die eine unregelmässig rhombische Figur bilden. Die Larve kann 
den Kopf willkürlich fast ganz in das erste Segment zurückzie- 
hen. Ich kann durchaus keine Spur von Augen daran entdecken, 
obwohl diese den Donacia-Larven nicht fehlen. Die Fühler zu 
beiden Seiten der Basis der Mandibeln, gleichen kleinen Warzen 
und bestehen aus zwei Gliedern, von «denen das ?te sehr klein 
ist. Die Mundtheile bestehen aus einem sehr kurzen, kaum wahr- 
nehmbaren labram, aus zwei Mandibein, welche kurz, ziemlich 
breit sind und sich plötzlich stark krümmend in eine gespaltene 
Spitze auslaufen, aus zwei subeylindrischen Kinnladen, welche 
jede in einen eonischen Palpus von 3 (vielleicht nur 2) Gliedern 
auslaufen, und aus einer grossen kegelförmigen Unterlippe, welche 


*) Aus einem franz. Briefe des Autors an mich und von mir über- 
tragen. GC. A. Dohrn. 


264 


zugerundet ist und den ganzen Raum zwischen den Kinnladen 
ausfüllt, nach vorne so weit vortretend, dass sie beinah die Man- 
dibeln erreicht. Eine Querfurche nahe an ihrem Ende scheint 
sie in Kinn und Zunge zu sondern, aber ich vermag keine 
Spur von Labial- Palpen zu entdecken. 


Der Körper besteht wie hei den Donacien aus elf Segmen- 
ten; sie sind besser auf der Unterseite als oben zu unterscheiden, 
und zeigen unregelmässige Eindrücke theils in den eigentlichen 
Seiten theils unterhalh der Seitenränder.” Jedes Segment hat ober- 
halb eine feine Queifurche, die nieht ganz das Niveau der Stig- 
men erreicht. Vor m hinter dieser Furche findet sich auf 
allen Segmenten (mit Ausnahme des letzten) je eine Reihe kleiner 
rostrother Börstehen, welche nach rückwärts und staffelweise nie- 
derliegen. Diese beiden Reihen vereinigen sich an ihren Enden ; 
ausserhalb sieht man in gleicher Linie einen Büschel derselben 
Börstchen, ferner eine freite Härckenbinde auf der Unterseite jedes 
Segments. Das elfte oder letzte ist sehr klem und wie einge- 
schachtelt in das zehnte; am unfern Rande sieht man drei kurze 
Vorsprünge mit Börstchen besetzt. Auf der Oberseite hates zwei 
rostrothe bewegliche Häkchen, nach vorne gebogen und aus zwei 
Stücken bestehend, nehmlich aus einem flachen Basalstück, wel- 
ches wahrscheinlich Muskelfibern zum Stützpunkt dient, un@ aus 
einem zweiten Stücke, welches länger, stark gebogen, oben rund, 
unten flach und am Ende zugespitzt ist. Der After liegt an der 
Basis dieser Häkchen, in Gestalt einer kleinen Querspalte. 


Die Füsse sind kurz, kaum hormig, aus 4 Gliedern zusam- 
mengesetzt. Das Basalglied ist eylindrisch, viel dieker und län- 
ger e die übrigen zusammen. Die. andeın Glieder sind kurz, 
er conisch, das letzte ist schief. abgestutzt . und mit einem 
kleinen hornigen vostfarbenen Häkchen versehen. 


Die Stigmen sind sehr klein, rostroth, seitlich nd liegen 
nahe am Noglereinie jedes Segments. Es sind 9 Paar ım Gan- 
zen, eins auf dem Prothorax, eins auf dem Mesothorax, die üb- 
rigen auf den 7 ersten Abdominalsegmenten. ) 


*) Nach Perris {loc. eit. p-. 38.) hätte die Larve von Don. segittariae 
nur 8 P. Stigmen, eins auf dem Mesothorax, die andern auf den 
ersten 7 Abdom.-Segmenten. Das 9te wäre ersetzt durch ein Paar 
Pseudo -Stigmen, welche durch eine Membran verschlossen auf der 
Basis der Häkchen des Ilten Segments lägen. Diese Pseudo-Stig- 
men wären die Endpunkte zweier sehr kurzen Tracheenstämme, welche 
aus einer grossen halbmondförmigen Trachee ausgingen, die aus- 
schliesslich den ganzen Athmungsapparat bedeute. Diese absonder- 
liche und abnorme Bildung existirt definitiv nicht in den Larven, 
die ich vor mir habe. Ich sehe ganz deutlich die 9 Stigmen-Paare 
wie oben angegeben, und kann nichts besondres in den Häkchen 
des letzten Segments entdecken. 


265 


Die Puppe, in weicher die Nymphe eingeschlossen ruht, 
ungefähr 21/, Linien lang, regelmässig eirund und an beiden 
Enden gleich diek; nur ist sie unten tief gefurcht um den Stiel 
des Potamogeton zu umfassen, woran sie festsitzt. Ich habe einige 
dieser Cocons geöffnet, worin sich Nymphen befanden, die schen 
ausgebildet waren und sehr deutlich alle Theile des vollkommnen 
Insects zeigten. Alle ha’ten die Larvenhaut am Hintertheile, zeig- 
ten aber im Uebrigen nichts abweichendes von den gewöhnlichen 
Käferpuppen. 

Die vorstehende Beschiüibungt wenn auch etwas ausführli- 
cher, stimmt doch im Wesentlichen mit derjenigen, welche Kunze 
und Kaulfuss von der Larve der Haemionia equiseti gegeben ha- 
hen. Es ergiebt sich daraus, dass die genaue Analogie zwischen 
dem Jmago-Zustande der Donacien und Haemonien sich auch, wie 
zu vermuthen war, in ihren früheren Ständen findet, Die wesent- 
lichen Differenzen laufen dahin hinaus, dass die Haemonien-Lar- 
ven keine Augen, sehr kurze Fühler und keine Pseudo-Stigmen 


auf dem letzten Serment haben. Th. Lacordaire. 
Die 

Raupe der Phorodesma smaragdaria (Esper) 
von 


&. Koch sen. in Frankfurt a./M. 


Bisher war diese Raupe und deren Natnrgeschichte uns 
sänzlich unbekannt ; weder Ochsenheimer, Treitschke noch ein an- 
derer Autor berichtet darüber, sonst würde der Schmetterling 
schwerlich zu den Seltenheiten gezählt. Er fliegt im Walde in 
später Abendzeit, weshalb er selten gefangen wurde, und die 
Raupe wusste unsere Augen so zu täuschen, dass sie bisher aller 
Forschung eniging. Herrn Ve: walier Mühlig dahier gehört das 
Verdienst, uns dieses BRäthsel gelöst zu haben, indem es ıhm 
slückte, ein befruchtetes Weih zu finden, welches Eier absetzte, 
wodurch wir auf die Spur geleitet, sie jetzt in unserm Stadtwalde 
nicht selten finden. Ich hasse eine Beschreibung derselben folgen, 
bemerke aber dabei, dass diese, obgleich genau nach der Natur 
aufgenommen, doch nicht alles schi Idert, was man darch die Lupe 
an dieser höchst ı merkwürdigen Larve sieht. Es dürfte übrigens 
schon interessant genug sein, dieses sehönen Falters Naturer- 
schichte nun nicht mehr fragmentarisch zu kennen, und etwas 
Näheres über seine früheren Zustände zu erfahren. 

So wie die Raupe das Ei verlässt, beladet sie ihren Kör- 
per mit abgebissenen Pflanzenstengeln, Blüthenschuppen, leeren 
dürren Saamenkapseln und anderen kleinen Pflanzentrümmern, 


266 


welche sie locker und schiehtenweise an die vielen Höcker, Zap- 
fen und Warzen ihres Körpers fesispinnt, (so dass es einige 
Mühe kostet, dieselben mit einer Pincette zu entfernen) und Be 
all mit sich fortträgt, wie die verwandie Raupe der Phorodesma 
Bajularıa *). Doch unterscheidet sich diese Umbüllung sehr we- 
sentlich von den Säcken der Psychiden. Sie vergrössert nach 
Bedarf diese Umhüllung, überwintert damit ziemlich klein, und 
ist deshalb hei künstlicher Zueht nicht leicht durchzubringen. 
Die warme Frühlingssonne lockt die Ränpehen auf ihre Futer- 
pflanze, die Schafgarbe (Achillea millefohum), doch verspeist sie 
hei künstlicher Zucht auch Poterium sanguisarba. Der Kopf 
der Raupe ist klein, und der vordere 'Thei! des Körpers bis zum 
ersten Gelenk schlank und mit Furchen und Erhöhungen der 
Länge nach bis zum. After durchsehnitten. Vom ersten Gelenk 
plattet t der Körper nach beiden Seiten ab, auf dem Rücken stehen 
4 Höcker oder Zapfen, welcher jeder mit einem sichelförmig ge- 
krümmten Haar endigen, 1 kleiner Zapfen steht zu beiden Seiten 
des grossen schwarzen Lnftlochs: Diese 6 Höcker eines jeden 
Gelenks sind durch Längsfurchen getrennt, der übrige ‚Raum ist 
durch unzählige Wärzchen besetzt, was die Raupe rauh aufühlen 
macht: durch die Lupe betrachtet, sieht sie wie tief gefurchte 
Eichenrinde aus. Alle übrigen Gelenke sind mit diesen Erhöhun- 
gen, Zapfen, Hötckern und Furchen besetzt, an welehen, wie schon 
oben bemerkt wurde, die Planzentheilchen sehichtenweise (in kleinen 
Bündeln) befestigt sind. ‚ Bie- Paupe ist erdfardig braun, ein duuk- 
ler Längsstrich zieht über die Mitte des Piückens, 3 mehr oder 
weniger "helle Längssireifen stehen zu beiden Seiten. Sie erreicht- 
ausgestreckt eine Länge von einem Pariser Zoll, doch sitzt sie 
Immer in zusammengezogener Stellung, wodurch ste, mit den sie 
umgebenden Pflanzenfheilen einer dürren Samenkapsel oder Blü- 
tbenklümpchen täuschend ähnlich sieht. Zur Verpuppung sucht 
sie einen dürren Pflanzenstengel auf, an’ dessen Spitze (oder 
auch nur in der Höhe) sie die Pflanzentrümmer wie einen 
durchsiehtigen Sack festspinnt, in welchem sie sieh 
schon nach einigen Tagen zur Puppe verwandelt; innerhalb 3, 
selten 4 Wochen, schlüpit der seladengrüne Falter aus seinem Cacon. 
Lichte Waldstellen, Raine, trockene Gräben von Chausseen _ 
im Wald wo die Fufterpflanze häufig wächst, sind Lieblingsauf- 
enthalt dieser Raupe. Wo einmal eine entdeckt worden, sind 
gewiss auch mehrere in der Nihe zu finden. Man sucht sie am 


em. tm 


*) Anmerkung. So länge wir noch den Wiener Systematikern folgen, 
weiche auf die Raupen vorherrschend basiren, passt jedenfalls die 
Boisduvalsche Eintheilung bei diesem Spanner besser, als die Treitsch- 
ke’s, welcher ohne die Raupe gekannt zu haben, den Falter wegen 
der Farbe mit durchaus heterogenen Species in ein Genus brachte, 


267 
besten Anfangs bis Mitte Juni, wo sie ausgewachsen und reif 
zur Verwandlung sind, doch darf man nicht viel in denselben 


Apparat bringen, indem sie sich sonst leicht einander ihrer 
künstlichen Umhüllung beranben. 


—_— 


Synenymische Bemerkungen zu einigen 


Käferarten 


von 7. Schaum. 


1) In einem frühern Jahrgange dieser Zeitung (1848 p. 4) 
habe ich die in Sturm’s Fauna "Deutschlands beschriebenen, bis 
dahin unbekannt oder zweifelhaft gebliebenen Carabieinen zu be- 
stimmen gesucht, und am Schlusse des Aufsatzes diejenigen Ar- 
ten zusammengestellt, über die ich damals nicht ins Reine zu 
kommen vermochte. Mein dort ausgesprochener Wunsch, dass 
andere Entomologen über die leiztern Aufschluss geben möchten, 
ist wenigstens in Bezug auf eine erfüllt worden. Von Harpalus 
fuliginosus Duftschm., Sturm hat nämlieh H. Wissmann 
(Ent. Zeit. 1848 S. 77) bemerkt, dass er eine gute Art ist, die 
sich am Harz bei Claustkal und in Thüringen bei Finsterbergen 
findet, und sich von H. tardus besonders durch das längs dem 
ganzen Hinterrande dicht und fein punktirte Halsschild unterschei- 
det. Ich habe jetzt mehrere von Saxesen bei Clausthal gefangene 
Exemplare dieses Käfers im Berliner Museum verglichen, und 
stimme Herrn Wissmann darin völlig bei, dass er eine eigne: Art 
bildet, und dass die Sturm’sche Abbildung denselben sehr kennt- 
lich darstellt. Von H. tardus und Verwandten weicht er ausser 
in den von Herrn Wissmann hervorgehobenen Punkten auch noch 
durch merklich grössern Kopf ab. Dejean scheint diese Art nicht 
gekannt zu haben, dagegen ist Harp. Chevrieri Heer nach 
einem im Berliner Museum befindlichen, und von Heer selbst ein- 
sesandten Stücke, mit derselben ideutisch. Ausserdem besitzt das 
Berliner Museum noch ein von Leunis in Jütland®), und zwei 
von Lahr in Tyrol gesammelte Exemplare. Das erstere hat hell- 
rostrothe Beine, wie sie auch Herr Wissmann bei frischen Exem- 
plaren beobachtet hat. Der Käfer ist also im mittleren Europa 
ziemlich weit verbreitet. 

Bei meiner letzten Anwesenheit in Wien theilte mir mein 


Freund Redtenbacher typische, aus Megerle’'s Sammlung stam- 
mende Exemplare von Harpalus sericeus Duftschm.., Sturm, piger 


*, Anmerk. Schiödte hat denselben in seiner Fauna Dänemarks nicht 
erwähnt, 


268 


Duftschm., Sturm, nigripes Meg., Sturm, eaffer Duftschm., Sturm 
und fuscipaipis Ziegl., Sturm mit, er ich bin daher jetzt im 
Stande, auch über diese, bisher noch en Arten Aufschluss 
geben zu können. Harp. sericeus Duftschm. Sturm ist ein 
weibliches Exemplar von H. anxins mit etwas liehtern, nicht 
völlig ausgefärbten Flügeldecken. Sturm’s Abbildung ist aller- 
dings zu grell eolorirt, passt aber sonst recht gut auf das von 
Megerle selbst als sericeus Duftschm. bezettelte, und daher wohl 
ohne Zweifel antkentische Exemplar. — Mit dem Namen H. 
piger Duftschm., Starm waren in Megerle's Sammlung zwei 
männliche Exemplare von H. anxius versehen, die Sturm’sche 
Abbildung trifft so sut zu, dass ich kein Bedenken gegen die 
Richtigkeit der Bestimmung; hege. — AlsHarp. nigripes Meg. 
war ebenfalls ein Männehen des H. ses bezeichnet, an dem 
die Beine, und mit Ausnahme des ersten Gliedes auch die Fühl- 
hörner schwärzlich waren, wie dies bisweilen bei dieser Art vor- 
kommt. — Harp. :afler Duftschm., Sturm ist einem "Meger- 
je'schen Exemplare zufolge das Weibchen von H. fulvipes 
Fabr., Er., limbatus Gyil., Dej. Die Sturm’sche Abbildung ist 
auch recht gut auf diese Art zu beziehen, wenn man nur davon 
absehen all, dass der röthliche Rand des Halsschildes nicht an- 
segeben R Dies kann man aber um se eher, als ın Sturm’s 
Beschreibung gesagt wird, dass bisweilen ein solcher röthlicher 
Rand vorhanden ist, und als auch Exemplare vorhanden, denen 
dieser Rand fehlt. Ein solches auch durch seine Grösse ausge- 
zeichnetes weibliches Exemplar aus Sibirien, hat das Berliner 
Museum von Gebler als H. tarsalis erhalten. Ich glaube jetzt, 
nachdem ich dasselbe gesehen hahe, dass Harp. fulripies Starm, 
wie dies Erichson in seinen Käfern der Mark angegeben hat, 
ebenfalls das Weibehen von dieser Art darstellt, während ich 
früher (Ent. Zeit. 1846 S. 101) geneigt war, denselben für das 
Weibchen vor H. rubripes zu halten. — Harp. fuscipalpis 
Sturin ist eine wie es scheint ziemlich seltene Art, die mir früher 
richt bekannt war, und die ich auch ım Berliner Museum als 
Harp. fuscipalpis Sturm, Dej. vorfinde. Dejean’s Beschreibung 
passt ganz gut auf den Sturn’schen Käfer, mit dem noch Harp. 
subrir ens Chaud. (Carab. d. Caue.) nach einem von Chaudoir 
selbst en, bei Lenkoran gefangenen Exemplare, ei- 
nerlei ist. 

Von en Sturm’schen Harpalen bleiben also nur H. cora- 
einns, eunicalinus Daftschm. noch unermittelt, und servus 
und pumilus Meg. noch zweifelhaft. In Bezug auf den letztern 
habe ich (S. 101) die Vermuthung aus sgesprochen, dass er zu pi- 
eipennis gehören möge; wären nicht in der Abbildung die vier 
ersten Fühlerglieder Toth, so könnte man ihn auch auf negleetus 
Dej. beziehen; bei allen Exemplaren des letztern, die ich gesehen 


269 


habe, ist aber nur das erste Fühlerglied von rother Farbe. Von 
den übrigen mir bekannten Arten scheint sich H. pumilus durch 
geringere Grösse und sein kurzes queres Halsschild zu unterschei- 
den. H. servus Sturm ist wahrscheinlich ein H. anxius mit 
hellen Beinen, wie dies Erichson (Käfer der Mark) vermuthet hat. 
H. ecoracinus gehört vielleicht zu flavieornis Dej., HD. eunicu- 
linus vielleicht zu sulphuripes Germ., Dej., doch wage ich diese 
Vermuthungen nicht einmal als Wahrscheinlichkeiten auszu- 


sprechen. 
In Bezug auf Harp. laevistriatus —. bemerke ich 
noch, dass ich "denselben mit Recht (a. a. d®. 10!) für einen 


exotischen Käfer gehalten hahe, das Berliner .. besitzt zwei 
Exemplare desselben aus Ostindien. 

Dagegen muss ich hier drei Irrthümer berichtigen. die ich 
mir in dem Aufsatze über die Sturm’schen Laufkäfer habe zu 
Schulden kommen lassen. Der erste betrifft Harpalus sabu- 
losus Sturm, den ich durch Sturm’s neuesten Catalog verleitet, 
zu Acinopus bucephalus Dej. habe bringen wolien. Ich.habe jetzt 
von dem letztern eine Reihe von Exemplaren, darunter auch ein 
von Dejean selbst berrührendes, im Berliner Masenm verglichen, 
und finde, dass er immer, namentlich im männlichen Geschlecht 
ein nach hinten weit mehr verengtes Halsschild besitzt als die 
Sturm’sche Abbildung zeigt; ich ziehe (lie letztere wie dies bereits 
Dejean gethan hat, jetzt zu A. megacephalus, von dem das 
Berliner Museum Männchen mit ebensogrossem Kopfe besitzt als 
er in der Sturmschen Figur erscheint. — 

Von Dolichus v igila ns Sturm habe ich S. 104 gesagt. 
das er mit Anchemenus longiventris Eschsch. einerlei ıst. - Ich 
muss diese Aecusserang jetzt zurücknehmen, nachdem ich die 
Sturm’sche Abbildung mit den im Berliner Museum befindiichen 
Exemplaren des mir früher nieht in natura bekannten eapensischen 
Dolichus caffer Jil. Dej. verglichen habe. Sie passt auf den 
letztern in der That so vortrefliich, dass Anchom. longiventris 
daneben nicht länger in Betracht kommen kann. Malinovsky's 
irrige Angabe, dass D. vigilans bei Magdeburg gefangen sei, ist 
für Sturm Ve 'anlassung geworden, den capensischen Dolichus 
eaffer in seine Fauna Deutschländ’s aufzunehmen. Malinovsky 
war es auch, der den ostindischen Harp. laevistriatus an Sturm 
als Magdeburger Käfer gesandt hatte. Sollte Sturm in ähnlicher 
Weise mil Awara brevicornis getäuscht worden sein, die ebenfalls 
nach Malinovsky bei Magdebure vorkommen soll, und die jetzt 
Niemand zu deuten vermag? | 

Der dritte Irrthum betrifft Treehus alpicola Sturm. Ich 
hatte das unreife Originalexemplar der Megerle’schen Sammlung 
zu Trechus rotund jpennis Duftschm., Sturm, alpinus Dej. gebracht, 
und Herr Putzeys war ebenfalls nach Verg leichung des Origi- 


270 | 


nalexemplares, zu diesem Resultate gelangt, (ef. Consp. Trech. 
eur. Ent. Zeit. 1817 S. 310). Erst viel. später habe ich den 
mit rotundipennis in nächster Verwandschaft stehenden, aber durch 
grösseres und längeres Halsschild unterschiedenen Tr. lithop hi- 
lus Putz., den Dakın im Jahre 1848 in mehreren Exempiaren 


auf. den Kärthner Alpen gefangen hat, kennen gelernt, und mich. 


überzeugt, dass Tr. alpicola ein unreifes Exemplar zu dieser 
Art ist. Wer die Schwierigkeit berücksichtigt, ein einzelnes, un- 
reifes, schlecht behandeltes Exemplar dieser nicht eben leichten 


Y 


Gattung zu bestimmen, wird, hoffe ich, den Irrthum, in den ich 


früher verfallen bin, entschuldigen. 


2) In dem eben erwähnten Aufsatze über die Sturm’schen 
Laufkäfer habe ich (S. 109) von Cicindela funebris Sturm 
bemerkt, dass sie eine schwarze Abänderung der C. eampestris 
ist und dass Ähnliche schwarze Exemplare auch von Kıynicki 
inig als C. nigrita Dej., und von Chaudoir als. C. obscurata 
beschrieben sind. Ich war damals der Ansicht, die von Dejean 
aufgestellte C. nierita möchte eine andere Art sein. lJeh bin 
seitdem durch die Beme: kung Fairmaire’s (Ann. d. ]. soc. ent. 
d. Frane. 18417 S. 309) dass die von Graells (l.e pl. W.N. 
HM. f. 3) abgebildete, ebenfalls durch die schwarze Farbe der Ober- 
seite ausgezeichnete C. campestris var. guadarramensis 
mit C. nigrita Dej. einerlei ist, darüber belehrt worden, dass auch 
die Ietatene niehts anderes ist, als ein schwarz wefärlites Stück 
der C. eampestris. — Eine andere chenfalls dureh. ihre Färbung 
ausgezeichnete, wie es scheint Amy iocale Abänderung der Ö: 

ampestris, istvon Gene (Jans. Sard.) unter dem Namen Ü. sa- 
phyrina als eigne Art aufgestellt worden. Ausser der dunkel- 
blauen Farbe der Oberseite "hat--Gene: selbst kerien Unterschied 
zu entdecken vermocht, und ich finde dass die drei von ihm dem 
Beil. Museum mitgetheilten Exemplare in ällen andern Pankten 
ganz mil anpestris übereinstimmen. Nach Gene sind vierzig 
Exemplare von jener Färbung auf der kleinen” Insel San Pietro 
gefangen worden. — Die von Brulle in der Exp. d. Mor. be- 
schriebene und abgebildete C. Olivieria scheint mir auf ein Ex- 
emplar C. eanıpestris gegründet zu sein, hei welchem der weisse 
halbmondförmige Fleck an der Spitze der Flügeidecken in zwei 
Punkte aufgelöst ist, wie dies nicht selten der Fall ist, ich finde 
in Brulle’s Beschreibung keinen Unterschied von einiger Bedeutung 
hevorgehoben. — Cie. maroccana Fahr. gilt jetzt allgemein, 
und wie ich glaube mit Recht für eine klimatische Varietät der 

campestris; bereits Dejean hat bemerkt, dass es alle Uebergänge zur 
Stanmarl giebt, Dass Motschulsky in seinen Ins.d. Siher. Cie. affi- 
nis Bob. undpontica auf ganz unerhehliche Untersehiede hin von €. 
 camipertrisabsondert, kann bei der bekannten Neigung diesesSammlers, 


gan 


die geringfügigsten Abänderungen für eigne Arten auszugeben, 
Niemanden verwundern, 

3) Die von Kiesenwetter (Ent. Zeit. 1534 S. 320) be- 
schriebene Oxypoda leporina ist mit OÖ. prospera Er. ei- 
nerlei. Ich habe mehrere von Kiesenwetter selbst bestimmte Ex- 
emplare der ersteren mit dem im Berl. Museum befindlichen 
Originale der letztern verglichen, — Die von Kellner (ebenda 
5. 413) aufgestellte Oxypoda infuscata ist einem von Man- 
nerheinm mitget theilten typischen Exemplare zufolge = Ox. late- 

ralıs Mannh., Saklh.; Ox. pellueida] Mannh., Sahlh. ist eben- 
falls nach einem Mannerheim’schen Stücke derselben Art in 
unreifem Zustande. 

4) Im Jahre 1849 S. 372 habe tech die handschriftliche 
Bemerkung Erichson’s mitgetheilt, dass Aleochara erassicor- 
nis Gyll., Bolit. erass. Mannh. zu Homalota vestita Er. gehört. 
Herr. Dr. Thomson aus Malmö, der die schwedischen Aleochari- 
nen sorgfältig studirt hat, bemerkte wir Lei seiner neelichen An- 
wesenheit ın Berlin, dass Erichson hier, was den genannten Gyl- 
lenhal’schen Käfer anlangt, durch ein falsch bestimmtes 
Exemplar der Mannerbeim’schen Sammlung müsse getäuscht wor- 
‚ den sein, indem Al, erassicornis Gyll. eine Erichsen unbekannte 
Art der Gattung Aleochara sei, wie denn auch Gyilenhal’s 
Beschreibung, namentlich die antenmae  totae nigrae nicht auf 
Hom. vestita passten. 

5) Lacerdaire giebt in seiner vertreffiichen Monogra- 
phie der Fhriopliasen an, dass er von Orsodaena nigricel- 
lıs Oliv. nur männliche Exemplare vor sich gehabt habe, und 
nur nach diesen seine Beschreibung habe entwerfen können. Das 
Weibchen derselben Art ist aber von ihm unmittelbar vorher nach 
einigen von Anbe bei Paris gefangenen Stücken als Ors. Mes- 
pili besehrieben worden. Die Beschreibung der letztern ist sa 
klar und treifend, dass sie mir keinen Zweifel übrig liess, um 
aber völlig sicher zu gehen, habe ich ein grosses weibliches bei 
Magdebur« zefangenes Exemplar der ©. nigricollis mit der Frage, 
ob dies O. Mespili Lac. sei, an Aube ges sandt, und von ihm eine 
bestätigende Antwort erhalten. 

6) Der von Suffrian (Ent. Zeit. 1843 $. 370) beschrie- 
bene, und für abdominalis Aube gehaltene Gyrinus aus der 
Türkei, ist von der Aube'schen in Südafriea einheimischen Art 
bestimmt verschieden. Die letztere ist kleiner, flacher, der Aus- 
senrand der Flügeldecken bildet hier einen Bogen für sich, wäh- 
rend er bei jenen unmittelbar den Bogen des ” Halsschildes fort- 
setzt, der Hinterrand derselben ist etwas weniger gerundet. 
Dagegen ist Suffrian’s Käfer vollkommen mit dem syrischen G. 
eoneinnus Klug Symb. phys. übereinstimmend, und heide mei- 
ner Meinung nach ‚nicht von dem deutschen Gyr. sirigipennis 


272 


N 


Suffr. (striatus Aub.) als Art zu frennen. Wenn man eine 
grössere Beihe yon Exemplaren vor sich hat, verschwinden die 
von Suffrian (a. a. ©.) erwähnten Unterschiede der 5 ersten Bauch- 
ringe, die bei dem orientalischen Gyrinus pechbraun, bei: G. stri- 
gipennis schwarz sein sollen, sind oft auch bei deutschen Exem- 
plaren von der erstern Fuube, und ich stimme daher Prof. v. Sie- 
bold völlig. bei, wenn er in seiner Aufzählung der preussischen 
Käfer (Preuss. Prov. bl. 1847) den bei Danzie vorkommenden 
Käfer zu G. eoneinnus Klug bringt. Der letztere Name würde 
als der ältere beizubehalten sein; und die Synonymie der Art fol- 
sendermassen lauten: &. BT, Klug, Siehold, @. strigi- 
pennis et abdominalis Suffe., G. striatus Anbe. 


u mn 


23 “ Versuch 
einer kritisch - systematischen ASufstellung der europ. 
Lepidopteren, mit Berücksichtigung der Synonymie 
“ von 


©, KHeferstein. 
Fortsetzung.) 

86. Görge 0. Hb. 502--505., Esp. tab. 119: Cont. 7A. L 45. 
Meigen tah. 38. f. 3., Godart D. pl. 14. f. 3. 4. Fr. 
K. Ba TIERE 3 lebe ch tab. 38: 22175. D. 

| Gorgone H. 8. tab. 59. 1. 283. 234. 

‘87. Gorgone Bd. pl. 29. f. 5—8., H. S. tab. 16. 5.75. 76., tah. 
99. f. 469. ne Pyrenäen. : 

s8. Manto Ö. Hb. tab. f. 167. 108. Br we Meigen 
tab. 40. f. 1., oh 1: pL’17.482.7.8 PEN BT 
{46.83.12 ’D | 
Castor Esp. tab. 67. Cont. 17. f. 
Pandrossus Herbst tab. 202. 1. 8. 
Aglauros Herbst tab. 203. f. 1. 

A: Pollux Esp. tab. 67. Cont. 17. E ee 
A: Lappona Esp. tab. 108. Cont. 63. f. 3. - 
Var. Oenus H. S. tab. 61. £. 291. 292. Russland. 

*89, Theano Eversm. in hit. Russland. 

90. Tyndarus O. Hb. 971— 974., Esp. tab. 67. Cont. 17. f. L,, 
Fr. N. B. 1. tab. 80. f. 1. 2.D. 
Tyndarellus Herbst tab. 202. f. 5. 6. 

Var. Neleus Fr. N. B. 1. tab. 80. f. 3. 1. 5 

Cleo Hb. 209—212., Godart IT. pl. 17. f. 5. ©. 
Tyndarus Meigen tab. 49, f. 2 | 


” 


273 
Cassioides Esp. tab. 103. Cont. 58. f. 2. 3. 
Dromus H. S. tab. 37. f. 169, tab. 58. f. 275. 
Medusa H. S. tab. 37. f. 170. 


A: Ottomannus H. 8. tab. 77. f. 376, tab. 78. £. 
379. 380. 


9]. Cassiope O. Hb. 626—629., Meigen tab. 37.f.1. Fr. N. B.1. 
tab. 20. f. 1. 2., Wood pl. 2. f. 44. D. 
Melampus Esp. tab. 78. Cont. 28. f. 2., Herbst tab. 
=00.'8.2.8 
A: Aetherius Esp. fab. 122. Cont. 77. f. 3. 4., Mei- 
sen tab. 38. f. 5. 
A: Arete,O. Eh; 231. 252 
Var. Epiphron 0. H. S. tab. 20. f. 92— 94. Fr. N. B. VI. 


tab. 554. f. 1. 2. Brocken. Schlesisches Gebirge. 
Janihe Hb. 202. 


Cassıope God. U. pl. 15. £. 1. 2. 
*=59, Kefersteinn Eversm. in |itt. Russland. 


93. Melampas OÖ. Esp. tab. 31. Suppl. 7. f. 2., tab. 103. Cont. 
58. f. 1., Godart U. pl. 16. f. 5. 6., Meigen tab. 36. 


Der N Bear 
1.2. D. 


Janthe Hh. 624.”625. 
Tristis H. S. tab. 80. f. 387—390. 

A-Bripkyle Fr. N. B. U. 18h.782..238.8 

91. Mnestra OÖ. Hb. 5410 —543. Esp. tab. 120. Cont. 75. f£. 5. 

6., Meigen tab. 35. f. 5., Godart Suppl. I. IM. pl. 34. 
f. 3. 4., Bd. pl. 35. f. 1—4. Fr. N. B. I. tab. 19. £. 
3. und tab. 91. $. 3., ferner Bd. VI. tab. 551. f. 4. H.S. 
tab. 20. f. 96., Wood pl. 53. f. 15. D. 
Aethieps minor Esp. tab. 112. Cont. 67. f. 2. 3. 

A: Erynis Esp. tab. 121. Cont. 76. f. 3. 

95. Pyrrha ©. Hb. 235. 236. 616., Meigen tab. 36. f. 6., Godart 

Hp 34 Er N£B.Htab. Bl. 8 4, ab 
91. #. 4., ferner Bd. VI. tab. 554. f. 3.2 D. 
Manto Esp. tab. 70. Cont. 28. f. 2.3., tab. 119. Cont. 
24... 8. „Herbst, tab,,210. f.,8, I u 235 23 & 
Maurisius Esp. tab. 113. Cont. 68. f. 4. 5. 
Oeme Esp. tab. 120. Cont. 75. £& 11. 

A: Bubastis Fr. N. B. I. tab. 38. f. 1., Meigen tah, 
425. 1; 2. 

ArCaeeılia Ba. pl. 3. 12.6 


36. Ceto O. Hb. 578. 579. 1002. 1003., Godart IT. pl. 16. £. 1. 
2., Meigen: tab. 35. f. 6. Fr.N. B.1. tab. 37. f.1--3..D. 
Phorcys ‚Fr. N. B.:Hl. tab, 193. £.,2, 


18 


274 

97. Oeme 0. Hh. 530 --533., Esp. tab. 120. Cont. 75. f. 2, 
Herbst tab. 210. f. 3., Meigen tab. 35. f. 5., Godart - 
Suppl. 1. 1. pl. 34. f. 5—-8., Bd. pl. 34. f. 5-8. Fr. 
Nee. 311.1. 2. D. \ 


98, Psodea O. Hh. 497---499., Gadart Suppl. I. DM. pl. 40. f. 1. 
2, Bd..pl.. 34.5 3. 4. Fi. N. BE BEI I 
H. S. tah. 37. f. 165—-167. D. 

99. Medusa O. Hb. tab. 45. f. 1053. 104., Esp. tab. 7. f. 2., 
Meigen tab. 35. f. 1., Godart 11. pl. 15. f. 5. 6., Fr. 
N. B. I. tab. 43. f. 1. F. 
Medea Herbst tal. 208. f. 3. 4. | | 
Epiphron Godart I. pl. 16. f. 3. 4, Meigen tab. 
0. 1..2. 2 
Dromus H. S. tab. 37. f. 168. 

Var. Eumenis Fr. N. B. I. tab. 85. f. 4.5. D. 

Medea Fr. N. B. 1. tab. 38. 


160. Medusina H. S. tab. 77. f. 373. 374. Canuecasus. 


Ü©. Chionabas. | 

101. Aöllo O. Hb. 519—521., Esp. tab. 115. Cont. 70. f. 1. 
Meigen tab. 30. f. 2., Godart Suppl. I. H. pl. 31. £. 
a, Ba. pl. 36. \f.:1—3., H. 8. Mab! 727. f 225. 
126. D. 

Norna Hb. 141. 142. 

102. Norna ©. Hb. 763 —766., Esp. tab. 108. Cont. 63. f. 4., 

Meigen tab. 30. f. 3., Godart Suppl. I. 1. pl. 31. £. 
5., Bd. pl. 36. £. 4—6. Lappland. | 
Celaeno Hb. 152. 153. | 

*103. Sculda Eversm, in litt Russland. 

104. Tarpeja O0. Hh. 779 —782., Esp. fah. 83. Cont. 33. f. 1. 
2., Meigeen tab. 30.-f. 4., Fr. N. BIV. Haba Er 
3. 4., H. S. tab. 13. f. 61-64. Russland. 
Tarpejus Herbst tab. 213. f. 5—8., Godart Suppl. 
IB tab 31. 16T. 

105. Jutta Bd. pl. 38. f. 1—4., Hb. 614. 615. 2, Godart Suppl. 
I. IM. pl. 40. f. 3—5., H. S. tab. 25. f. 116. 118. 
Esthland. Lappland. 

Var. Balder Bd. pl. 39. f. 1—3., Godart Suppl. I. M. 7 
2.71 »,..1..8S. dab 79. f. 384—386. Hoher 
Norden. 

*106. Fulla Eversm. in litt. Russland. 

107. Bore OÖ. Hb. 134—136., Esp. tab. 100. Cont. 55. f. 1., 
Meigen tab, 31. f, 1, "Ba. pl, 37. £. 1—3.,H, S. tab. 


275 


26. . 119—122., Godart Sappl. I. I. tab. 32. f. 1. 2. 
Lappland. 
A: Esp. tab. 108. Cont. 63. f. 1. 

108. Bootes Tr. Hb. 1025—1028., Godart Suppl. 1.11. pl. 32. 
f. 3—-5., Bd. pl. 37. f. 4—6., H. S. tab. 80. f. 391. 
392. Hoher Norden. 5 

109. Oeno Bd. pl. 39. f. 4--6. Hoher Norden. 
Crambis Fr. N. B. V. tab. 440. f. 3. 4. 
TaygeteH. S. tab. 24. f. 112-115. 

110. Also Bd. pl. 39. f. 1. 2., H. S. tab. 78. f. 381. Hoher 
Norden, 
Oeno Godart Suppl. 1. MT. pl. 49. f. 1—3.,, H. S. tab 
12. 1. 59. 60., tab.) 27.4. 123. 324. 

111. Urda H. S. tab. 97. f. 461—463. Russland. 


D. Satyrus. 


112. Proserpina 0. Hhb. 119—121., Esp. tab. 39. Suppl. 15. f. 
2, tab. 42. Suppl. 18. f. 3., Herbst tab. 216, f. 1—4., 
Meigen tab. 26. f. 2., Godart 1. pl. 7. seeund. f. 1. 
Platte bei Wiesbaden. 
113. Hermione OÖ. Hb. 121—124., Herbst tab. 215. f. 3—6.,, 
Meigen tab. 27. $. 1., Godart J. pl. 7 secund. f. 2., 
Esp. tab. 70. Cont. 20. f. 4. D. 
Hermione major Ksp. tal. 8. 1. 3. 
Var. Aleyone O0. Hh. 125. 126., Meigen» tab.’ 26. f. 3., 
Godart Suppl. 1. U. pl. 27. £.71..2., Bd.opl 40. f. 5. 
6., Wood pl. 53. f. 14. D. 
Hermione minor Esp. tah, 8. f. 2. 
Hermione Herbst tab. 215. f. 1..2. 
114. Briseis ©. Hb. 130. 151., Herbst tab. 216. f. 5. 6., tab. 
217. f. 1. 2., Meigen tab. 26. S. 1. Godart ]. pl.'7. f£. 
1; B.’S. tabsiı0,F. 10. 11. PiRr. BB U. Sb. 
481. F. 
Janthe major Q und Janthe minar d‘., Esp. tab. 
26: Suppl: 2.7. 1.”2. | | 
Var. Pirata Hb. 604. 605., Esp. tab. 100. Cont. 55. f. 3. 
Alpen. 
115. Onthe ©. Godart Suppl. 1. I. pl. 27. f. 3. 4., Bd. pl. &. 
f. 3. 4. Russland. 
Persephone Hb, 589. 590. 710. 711. H 
Var. Hanifa H. S. tab. 100. f, 477. 478. Russland. 
116. Autono& O. Hb. 137. 138., Esp. tab. 86. Cont. 36. f. 1—3., 
Herbst tab. 212. $. 1—6., Meigen tab. 27.1. 3., Godart 
Sappl. I. IE. pl. 28. f. 3, 4, Bd. pl. 41. f. 5. 6., Fr. 
18* 


276 


N. B. 11l. tab. 283. f. 1.2, H. S. tab. 28... 127— 
130. Russland. Ä Beat 

217. Mamurra H. S. tab. 65. f. 314. 315. 2. Russland? asia- 
tische Türkei. 
Pelopea? Klug Symbolae physieae decas 3 tab. 29. 
f. 5—8. 

118. Bero@ H. S. tab. 23. f. 168—111., Fr. N. B. V, tab. 415. 1. 
2. Russland. Türkei. | 

119. Geyeri H. S. tab. 62. f. 301. 302. Russland. Türkei. 


120. Hippolyte ©. Herbst tab. 211. f. 3. 4., Meigen tab. 
27.>8. 4, Godart Suppl. 1.14. .pi. 2 9.%8.,.Bd.: Bl. 
2a 2 FEIN. B. MET El, We SE 
tab. 17. f. 80-83. Russland. 

Agave Hb. 139. 140., Esp. tal. 84. Cont. 34. f. 4. 

*]21. Sesterii Eversm. ın hit. Russland. | 

122. Jolaus Tr. Fr. Beit. H. tab. 67. f. 2. Sardinien. Corsica. 
‚Marmorae Hb. 814-817. 

Neomiris Meigen tab. 28. f. 1., Godart H. pl. 11. 
f. 1. 2., Bd: pl. 42. f. 6—8, 

123. Semele :0.. Hb. 143. 144.-826. 877 9, Ep. ae EL 
Herbst tab. 211. f. 5—S., Meigen tab. 27. f. 2., Go- 
IpE 7. Verl. I. 1) Wood pl, 2.7.88. 

A: H. S. tab. 40. f. 182. 
Var. Aristaeus Fr. N. B. V. tab. 397. Sf. 1. Sardinien. 
Corsiea. _ 
Semele Hh. 832--335. 

124. Arethusa O. Hh. 154. 155., Esp. tab. 69. Cont. 19. f. 3. 4., 
Herbst tab. 2006. f. 3.6., Meigen tab. 28. f. 2., Godart 
L.. pl... 7. tert! 1 229. 

As. 4.937. .988. =.dE 
Var. Boabdil Ramb. Fanne dWAndal. pl. 12. f. 1. 2., H. 
S. tab. 100. f. 474. 475. Spanten. 
Erythia Hb. 591. 592. 

125. Bischoffti H. S. tab. 64. f. 307—31@. Russland, asiatische 
Türkei. | 

126. Anthelea Bd. Hh. 861. 862. 9, Godart Suppl. I. I. pl. 
27. 8.5.6. d', Bd. pl. 41: 19. er wan 
265. f. 2.3., H. S. tab. 39. f.178. 179. 9. Russland, 
asiatische Türkei. 

ö Telephassa Godart Suppi. I. M. pl. 28. f. I. 2. 

127, Pontica Fr. N. B. V. tab. 475.f.2.3. Russland, asiatische 
Türkei. 

Anthelea 2 H.S. tab. 63. f. 303. 304, 
Amalthea Eversm, in litt, 


277 
128. Telephassa H. 5. tab. 63. f. 305. 306. F., Klug: symbolae 


physieae‘ deeas 3. pl. 29. f. 1-4, Hühner exotische 
. Schmetterlinge Papiliones, Nymphales IX. Orcades D., 
Nubilae 3. Russland, asiatische Türkei. 
Yar. Mniszech:i Kinderm. in hit. Amasia in türkisch 
Asien. 


Anmerk. Eigen ist es, dass das ‘ von Anthelea und Pontica so 
in einander übergeht, dass keine sichern Unterscheidungsmerk- 
male existiren. Nach meiner Ansicht dürfte das J° beider 
Schmetterlinge zu den 2 von Pontica, und das 2 von Anthelea zu 
Telephassa gehören, was nur durch genaue Beobachtungen an 
dem Fundorte ermittelt werden kann. Wie leicht Täuschungen 
vorkommen, ergiebt sich daraus, dass mir Herr Mann, ein be- 
kanntlich sehr aufınerksamer Lepidopterolog, Erehbia Cassiope 
als 2 von Pharte übersandte, wahrscheinlich weil die Weibehen 
von Cassiope zu gleicher Zeit wie die Männchen von Pharte 
llogen. 


129. Fidia ©. Hb. 147. 118., Esp. tab. 49. Suppl. 25. f. 3,, 
Herbst tab. 199. f. 5. 6., Meigen tab. 28. f. 3., Godart 
N. pl. 11. f. 3. 4. Südeuropa. 
130. Allionia O. Hb. 818. 819., Esp. tab. 105. Cont. 60. f. 4., 
Herbst tab. 201. f. 5. 6., Meigen tab. 29. f.1., Godart 
I. pl. 7. tert. f. 3., pl. 7. quint. . 1. Südeuropa. 
Kauna Hb. 145. 146. 310. 511. 
Fidia Esp. tab. 52. Cont. 2. f. 1., Herbst tab. 200. 
1.2. 
Arachne Esp. tab. 95. Cont. 50. f. 2. 3. 
Var. a Fatna Fr. N. B. VW. tab. 415. f.3.4. H.S., tab. 42. 
f. 192. 193. Südeuropa. 
Var. b Martiani H. S. tab. 42. f. 190. 191. Süd- 
europa. 
Var. e Statilinus ©. Herbst tab. 200. f. 3—6., H. S. 
tab. 39, f. 177. Fr., N. B. WR. tab. 499. f. 2. 3. D. 
Fauna Hb. 507 -509., Esp. tab. 29. Suppl. 5. f. 1., tab. 
63. Cont. 13. f. 7. 


131. Phaedra O0. Hb. 127—129., Herbst tab. 191. f. 1-4., 
Meigen tab. 28. f. 4., Godart I. pl. 7. quart. f. 2. Fr., 
N: B. IV. tab. 373., Wood, pl. 53. f. 13. Halle, 
Briseis Esp. tab. 6. f. 1, 
Dryas Esp. tab. 40. Suppl. 16. £. 1.2. 


Anmerk. Ich fing diesen Schmetterling vor vielen Jahren in 
der Haide bei Halle, an einer Stelle, wo weder Moor noch eine 
sumpfige Wiese vorhanden war, 


278 


*132. Cyclopius Eversm. in hitt. Russland. 
*133. Macrophthalmus Eversm. in litt Russtand. 
134. Cordula ©. Hb. 619. 620. 2 969. 970. , Godart I. pl. 
12. 1.3.4.9... 1ab. 39. Tr I Dome 
80. :52:11/9. Di 
Bryce Hb. 149. 150. 724—727., Meigen tab. 29. 1.3. 
I, Godart pl. 12: f. 1. 2. 
A: Peas Hb. 133. 133. 9. Esp. tab. 112. Cont. 67. f. 
1.2: 
Var.a Bryce 0, H. S. tab. 11. f. 53- 56, tab, 121. 
57. 58. d. Russland. 
Hippodice Hb. 718. 719. 
Actaea Esp. tab. 85. Cont. 35. f. 
- ; Hippolytus Herbst tab. 201. f. 3. a dr 
Var. b Virs ns H: S. tab. 9.1. 45,48. Fig MD Ben. 
463... 1.2. Russland. 


Anmerk. Mein verehrther Freund, Herr Kader, hält Hübners 
Figur 149. 150. für die wahre Bryce und 718. 719. für GCor- 
dla“ Ochsenheimer sagt aber Bd. 4. 7 333;, dass Hühner 
den JS abgebildet, und Bnd. 1. Abtheil. S. 235 ‚dass Herr 
Wallner Cordula S als Bryce le hätte. 
135. Actaea O0. Hb. 151. 152. Ü 6190. 611. 2, Esp. tab. 57. 
Cont. 7. f. 1. a b, Meigen tab. nn. f, 2., Godart ]. pl. 
7. quart. $. 1. und pl. 7, quint. f. 2. Südeuropa. 
Actaeus Herbst tab. 36.17. A, ab, ZI. €. 
VE. 
Podarce Esp. tab. 123. Cont. 78. 1.1.2 

*136. Podarce ©. H. S. tab. 10. f. 49—52. Fr. 'N. BD. VW. tab. 
463. f. 3. 4. Portugal. | 


Anmerk. Ochsenheimer L., 2. S. 235. sagt, dass er Podarce 


bei Esper in beiden Geschlechtern habe abbilden lassen, Die 
Abbildung der Podarce hei Esper ist jedoch von Aectaea nicht 


zu unterscheiden. In der Kirchnerschen Sammlung befand - 


sich ein Pärchen unter dem Namen Podarce, wovon wohl an- 
zunehmen ist, dass es die echte Podarce sein wird, Dieses 
Pärchen befindet sich in der Sammlung des Herrn von Weis- 
senborn, und ist meines Wissens als Podarce bei Fr. und auch 
HB. S. abgebildet. Die Ochsenheimersche Beschreibung, n na- 
mentlich. des ei passt jedoch nicht darauf... Aus einer alten 
Sammlung habe ich ein f erworben, welches mit der Ochsen- 
beimerschen Beschreibung, von Polarce übereinstimmt, jedoch 
von Podarce bei H. S. und Fr. wesentlich differirt. 


Zipinephele. 
137, Naricn Bd, Hb, 704—707,, Godart Suppl. 1. IL. pl.o29, f. 


279 


1--3., Bd. pl. 42. f. 3—5. Fr., N. B. Y. tab. 464. f. 
2. 3. Russland. 

138. Pasipha& O. Hb. 167—199., Esp. tab. 67. Cont. 17, f. 4., 
tab. 97. Cont: 52. f. 1.,. Herbst tab. 290.11. 6-—8,, 
Meigen tab. 31. f. 4. Südeuropa. 

139. Ida O.. Hb. 158. 159., Esp. tab. 92. Cont. 42. f. 2., tab. 
102. Cont. 57. f. 3., Herbst tab. 190. f. 1—4., Meigen 
tab. 31. £.. 3., Gedart MH. pl. 18. f. 4.5, H. S. tab. 
40, f. 183. Südeuropa. 

140. Tithonus ©. Meigen tab. 31. f. 2., Wood pl. 2. f. 40. D. 
Tithonius Herbst tab. 189. f. 5—8. 

Herse Hh. 156. 157. 612. 

Re Esp. tab. 9. 1. , tab. 28. Suppl. 4. f. 
3 

Amaryllis God. 1. pl. 7. f. 2. 

141. Wagneri H. S. tab. 65. f. 311-313. Caucasus. 

‘142. Janira ©. Esp. tab. 10. f. 2., Meigen tab. 32. f. 4., Go- 
dart 3. pl. 7. sext. fl. Er. „N. B. V. tab. 464. f. 4., 
Wood pl. 2. f. 41. F. 

Janirus Herbst tab. 206. 1.7. 8. , tab. 207. f. 
Pe ER? 
Justina Hb. 161. 162. 2.. 
A:.Esp. tab. 82. Cont. 32. f. 5. 
A: des SH. S. tab. 22. f. 104., tab. 90. f. 429. 
Var. Hispulla Hb. 593—59. Südeuropa. 
Janira Meigen tab. 33. f. 1. 

143, Telmessia H. S. tab. 101. f. 479 —482. Kleinasien, siehe 
Zellers Verzeichniss der vom Prof. Loew in der Türkei 
und Asien gesammelten Schmetterlinge, Isis von Oken 
de 1847 8. 3. 5gg. 

144. Janiroides m. Spanien (wird bei H. S. abgebildet werden.) 

145. Eudora O. Hb. 163. 164. 2, Esp. tab. 45. Suppl. 21. f. 
1., tab. 69. Cont: 19. f. 1. 2., Meigen tab. 32., f.,,3., 
Godart I. pl. 18. f. 1—3. F. 

Eudorus Herbst tab. 205. 1. 5—8. 
Justina Hh. 160. dd‘. 

A: Janirula Esp. tab. 113. Cont. 68. f. 1. 

A: Erymanthea,Esp. tab. 90. Cont. 40. f. 4.,Herbsttab. 
202. f.3. 4., Meigen tab. 32. f. 2. 

Var. Rhamnusia Fr. N. B. V. tab. 457. 5, 2, 3., H. S 
tah. ‚28: 1, 377. 378. & 2.30, 2927. 2. cd. 8i- 
cilien. 

146. a OÖ. Esp. tab. ‚ Herbst tab. 197. f. 3— 

‚ Meigen tab, 33, j, 'z a ", Godart 1. pl. 7. f, 3,, 


Wood pl. 2. f. 45., Esp. tab. 57. Cont, I. F 
Pölymeda Hb. 172. 173. 

Var. Arete 0. 11.8. 228. 
Hyperanthus Esp. tab. 57. Cont. 7. S. 3. 4., Herbst 
tah. 197.5. Msn tab: 198.18, 5 2, Meigen tab. 33 
f. 2. ce. d Er., N. B. IV. tab. 290. £. 2 F. 


Ir. u 


147. Oedipus ©. Meigen tab. 40. f. 7., Godart H. pl. 19. f. 5. 
6. D 
Pylarge Hb. 245. 246. 702, 703. 
Geticus Esp. tab. 102. Cent. 57.f. 2., tab. 107. Cont. 
Be, 3 
Iphigenus Herbst tab. 198. f. 5 — 


Anmerk. Pierret hatte die Bemerkung gemacht, dass dieser 
Schmetterhng der Stellvertreter des Hyperanthus sei, und nur 
da vorkomme, wo letzterer nicht fliege (Annal. de la Soe. Ent. 
de france deuxieme serie de 1846 pag. LIX.) Herr Layrell 
hat ihm jedoch widersprochen, und behauptet, beide Schmetter- 
- Iinge in Bordeaux gefangen zu haben, (Annales de 1847. pag. 
LXXVM.) In Russland kommen nach Herrn Eversmann beide 
Schmetteilinge vor. Eben so finden sich beide Schmetterlinge 
in der Wiener Gegend; hier fliegt Oedipus jedoch nur auf einem 
Punkt, bei Laxenbure, und ob auch an derselben Stelle Hy- 
peranthus vorkommt, weiss ich nicht. T 
148. Hero O. Hb. 252. 253. 849.850... Esp. tab. 22. 1. 4, 
Herbst tab. 198. f. 3. 4., Meigen tab. 41. f. .2., Godart 
1. pl. 8. secund. f. 2., Wood ul. 2. A 

149. Leander ©. Esp. tab. 89. Cont. 39. f. 5., Herbst tab. 187. 
f. 7. 8,, Meigen tab. 41. f. 1, Godart Suppl. ID. pl. 
33,18...5—-7., Bd. pl. 45. f. 7. 8, Fr, Beitr. 31. tab. 
110. £. 1.,H. S. tab. 41. f. 184. 1585. Südenropa. 
Clite Eh. 526. 527. 747, 748. 

150. Amarillis Bd. Herbst tab. 186. £, 1.2, Fr. N. B I. 
tab. .283. 0 3% x Russland. 
Amaryllıs H. S. tab. 41. f. 188, 189. 9, tab. 60, 7.. 
287. 288.9. 

*151, Iphias Eversm. in litt. Russland, | 

152. Dorus O. Esp. iab. 78. Cont. 28. f. 1, Herbst tab, 188, f. 
5—8., Meigen tab. Al. f, 5., Godart U. pl. 20. 1.5.8. 
Süden opa. 
Dorion Hh. 247. 248, 

153. Corinna O. Hb. 536. 537, Godart 1. pl. 20. f.7.8,, Mei- 
gen tab. 41. f. 6., Pi Beitr. II. tab. 68. f. 2 H. S. 
tab. 60, f. 285, 286, - Sardinien, Corsita, 


281 

154, Arcama O. Hb. 240—242., Meisen tab. 41. f. 3., Godart 
Au u Ka 2 0 22 
Arcanius Esp. tab. 21. f. 4., Herbst tab. 188. f. 1.2, 
Wood pl. 52. f. 85. 

A: Naidion Herbst tab. 188. f. 3 

155. Iphis 0. Hhb. 249—-251., Godart I. pl. 20. f. 3. 4. F. 

} Tiıphon Esp. tab. 35. Suppl. Ei f. 3. 4., Herbst tab. 
189. f. 1-—-4., Meigen tab. 40. f. 

A: Iphis Fı. N. B. IV. tab. 355. ” "3, 4, 

156. Satyrion O. Esp. tab. Mr: Cont.177..83 1 2: FrIN!B, 
IV. iab. 367. f. 1. 2, H. 3.08. 81289. 290. D. 
Philea Ab. 254. 255, Meigen tab. 41. f. 4., Fr. N. 
B. 3, 4abu367..T,.3..% 

Philens Godart 1. pl. 20. f. 1. 2. 


157. Davus O. Herbst tab 186. f. 3—6., Godart U., pl. 21. £. 
2., Wkood pl. 2. 5. 47. -Suhl® 
Tullıa Hb, 245. 244. 
Philoxenus Esp. tab. 51. Cont. 4. f. 3., tab. 78. 
Cont. 28. f. 3., Meigen tab. 40. f. 3. 
Polydama Herbst tab. 187. f. 5. 6. 
Var. Isis Zetterstedt H. S. tab. 61. f. 293--296. Lapp- 

land, 
Demophile Fr. N. B. V. tab. 439. f. 3. 4. 


158. Pamphilus O0. Herbst tab. 186. f. 7. 8., Meigen tab. 40. f. 
4., Godart 1. pl. 8. secund. f. 3., Wood. pl. HT. EM, 
Esp. tabu 21.5f..8. 
Nephele Hb. 237-239. | 
A: Pamphilus Herbst tab. 187. f. 3. 4., Esp. tab. 78, 
Cont. 28. f. 4. 
Var. Lyllus O. Meigen tab. 40. f. 6., Godart I. pl. 20. 
f. 9. 10., Fr. N. B. VI. tab. 499. f. 1. Südeuropa. 
Pamphila Hb. 557. 358. 
Pamphilus Herbst tab. 187. f. 1. 
A: Thyrsis Fr. N. B. V. tab. 475. L , H. S. tab, 62, 
f. 2972300. 
Lylius HB. S. tab. 90. 1. 430. 431. 
G. Pararga. 
159. Dejanira ©. Hb. 170. 171., Esp. tab. 9. f. 2., Herbst er 
# f. 1. 2., Meigen tab. 33. f. 3, Godant 1. pl. 8 
1’ ERIN:. B. V. tab. 391. F. 
*160. Deidamia Eversm. in litt. Russland. 
161. Clymene 0. Hb. 165. 166., Esp. tab. 85. Cont. 35. f. I— 
3., Herbst tab. 204. f. 7. 8., tab. 205. f. 1-—-4., Mei- 
sen tab. 32. f. 1,, Godart Suppl. 1. I. pl. 29, , 4—7,, 


282 


Bd. pl. 43. f. 4—6,, Ep Beitr. II. tab. 109. f..1., Fr. 
N. BI, tab; 25. , H. S.: tab. .22; £. 102. 103. 
Südeuropa. | 

A: Roxandra H. S. tab. 99. f. 471 - 173. 


162. Roxelana O0. Hb. 680 -- 683., Herbst tab. 222. f. 3—6,, 
Meigen tab. 125. f. 1., Godart Suppl. 1. 1. tab. 30. ei 
1—4., Bd. pl. 43. f. L223,, Fr. Beitr. III. tab. 109. £. 
2, Fr. N.5Ba 1.942h3,23, Bi Südeuropa. 

*163. Eversmannii Eversm. in Jitt. Russland. 

164. Egeria O. Hb. 181. 182., Meigen tah. 33. f. 4, Fr. N. B. 
V. tab. 403. D. 
Aegeria Esp. tab. 7. f. 1., Herbst tab. 217. f. 3. 4 
Godart 1. pl. S. seeund. f. 1., Wood pl. 1. f. 36. 

Yar. a Meone O. Hb. 179. 180., Esp. tab. 95. Cont. 50. 
f. 1.,:Meigen tab. 33. f. 5., Herbst tab. 191. f. 7. 8.2 
Südfrankreich. 

Var. b Xiphia Bd. pl. 44. 
Suppl. 1. 1. pl. 46. f. 5. 
Südfrankreich. 


165. Megaera O. Hh. 177. 178., Esp. tab. 6. f.3., tab. 68. Cont. 
eg 18. f. 4., Herbst tab. DIE HER 4., Meigen tab. 34. f. 
4., Godart 1. pl. 7. sext:T. 94 Wood pl. Zul. IH. 
Var. Lyssa Bd. pl. 44. f. 4. 5, Hb. tab. 186. f. 114— 
„117. Südeuropa. 
166. Megaerina m. Türkei. 
167. Adrasta O0. Godart Sappl. 1. I. pl. 46. f. 1. 2., Meigen 
tab. 34. f. 3. D. 
Maera Esp. tab. 49. Suppl. 25. f. 1. 
Megaera Esp. tab. 68. Cont. 18. f. 1. 2. 
163. Tigelius Bd. Meigen tab. 124. f. 6., Godart Suppl. I. 1. 
pl. 3% f. 5-—7., Bd. pl. 45. f. 1—3., Fr, Beitr. N. tab. 
68. f. 1. Corsica. 
Paramegaera Hb. 842 —814. 
169. Maera 0. Hb. 174. 175. ‚ Esp. tab. 6. f. 2., tab. 68. Cont. 
18. f. 5., Herbst tab. 207. f. 7. 8., Meigen tah. 34. f. 
23 Godart 1. PT. sel... 2% Wood pl.-183. 8. 12. 
Suhl. 
Megaera Herbst tab. 207. f. 5. 6.2. 
© A: Maera Herbst tab. 208. f. 1.2. 
Var. Hiera 0. Hb. 176., Meigen tab. 34. f. 1., Godart 
Suppl. 1. II. pl..46.185. 32,4., Bdsple AsE I Re A 


H. Phryne. 


170. Phryne ©. Hb. 201. 202. 9, 708. 709..G, Esp. tab. 89. 
‚Gont. 39. f. 3, 4., tab, 113. Cont. 68, f. 6. $, Meigen 


f. 6. 7. (verzeichnet), Godart 
6., H. S. tab. 18. f. 81—87. 


283 


tab. 41. S. 7., Godart Suppl. I. W. pl. 33. He 
Bd. pl. 45. f. 4—6., H. 3. tab. 22. £ a. "107. 
Russland. 
Phryneus Herbst tab. 213. $. 1—4, 
Tireis Herbst tab. 183. f. 7.8. 

*171. Sunberea Eversm. in litt. Russland. 

*172, Dehrnii Zell. Entomologische Zeitung de 1850. S. 308. 
Ob eigene Art? 


3%. Libytheides. 


Libythea. 


173. Celtis O0. A. 447—449., Esp. tab. 87. Cont. 37. f. 2. 3., 
Herbst tab. 165. f, 3--5., Meigen tab. 10. f,1., Godart 
I. pl. beuf, 5.4D. 


V. Eryeinides. 


Nemeobhius. 


174. Lucina Hh. 21. 22., Esp. tab. 16. f. ?., Herbst tab. 283. 
f. 5—8., Meigen tab. 11. f. 7., Godart J. pl. 4. quart. 
€, 3,,..pl- ; 2. quint.. £..8, Fr; Beitr. L. tab, -43. 8. R, 
hen ul ıl: N I 
> H.;8. tab..31.,f...156. 


(Forts. folgt ) 


Yerzeichniss 
märkischer, In Erichsens Käfern der 
Mark Brandenburg nicht angegebener 

F er) 
Bäfer. 
von 
&. Kkraaiz in Berlin. 

Trotz der genanen Durchforschung der Umgebungen von 
‚Berlin dureh eine nicht unbedeutende Zahl weinen Entomologen, 
trotz der trefflichen Bearbeitung der Käfer der Mark Brandenburs 
dureh Erichson, ist es denne in neuerer Zeit gelungen uch 


ın der Mark Bach nicht beobachtete oder selbst neue Art aufzu- 
finden, Eine Reihe interessanter Resultate ergab namentlich die 


231 


Durchforschung der Ameisen-Colonien, welche zuerst von Herrn 
Grimm (Entom. Zeit. VI. No. 4 und 5) in ausgedehnterem Um- 
fange begonnen, später von mir (Entom. Zeit. X. No. 6) so wie 
von den Herren Grimm, Tieffenbach, Wagenschieber und Weide- 
hase eifrig fortgesetzt wurde. Aber auch ausser den Mymecophi- 
len wurden von den genannten Entomologen verschiedene andere 
interessante Species aufrefunden, deren Vorkommen “in der Mark 
weder bisher bekannt war, noch bis jetzt irgendwo veröffentlicht 
wurde. — Im Begriff Berlin auf längere Zeit zu verlassen, will 
ich demnach versuchen, einen schon längst gehegten Plan aus- 
zuführen, nämlich eine kurze Aufzählune” der, seit dem Erschei- 
nen von Erichsen’s Käfern der Mark, bei Berlin aufgefundenen, 
in diesem Werke nicht aufgeführten Käfer zu geben. Bei den- 
jenigen Arten, deren Vorkommen bereits erwähnt, habe ich den 
Ort, wo dies geschehen, kurz angegeben, bei den, von mir nicht 
selbst aufgefundenen Species, den jedesmaligen Finder aufgeführt. — 

1. Bembidium moJestum. — Von diesem in der Mark 
Brandenburg noch nicht beobachteten Käfer, wurde 1 Exemplar 
in der Jungfern-Haide aufgefunden. 

2. Anchomenus scitalus. — Von Herrn Hofstaatssecretair 
Grimm, nach seiner Angabe im Thiergarten bei Berlin auf- 
sefunden. 

3. Leptinus testacens Müller. — Dieses äusserst interes- 
sante Käferchen ist von Herrn Stud. Gerstäcker in diesem Früh- 
jahr in 2 Exemplaren im Brieselanger Forste durch Aussieben 
von Moos nnd Blättern erbentet worden. 


4. Catops castaneus Sturm. — Erichson hat bei der Be- 
schreibung des C. angustatus Fab. zwei Arten vor sich gehabt: 
die Art, welche ich für den ächten C. angustatus F. halte, und 
den von Sturm bereits beschriebenen U. castaneus St. Dass es 
dem so geübten Auge Erichson’s nicht gelungen ist, beide gehörig 
von einander zu trennen, kann uns bei der verhältnissmässis ge- 
ringen Anzahl von Exemplaren, die er bei der Beschrerßnng 
vor sich gehabt, nieht in Erstaunen setzen; um so weniger, da tom 
seibst hierbei einer der Haupt-Unterschiede beider Species, die 
verschiedene Punktirung des Halsschildes wohl ins Auge gefallen 
ist. Erichson sagt in seiner Beschreibung des C. angustatus F.: 
„Die Oberseite des Halsschildes beim Männchen sehr dicht und 
fein, beim 'Weibehen weitläufiger punktirt.“ Dass in dieser Punk- 
tirung nicht ein bloss sexualer, sondern ein specifischer Unter- 
schied liegt, davon glanbe ich uch durch genauere Untersuch- 
ung einer grösseren Anzahl von Exemplaren überzeugt zu haben. 
Während nämlieh beim ©. angustatus F. die Panktirung des Hals- 
schildes fast weitläufig zu nennen: ist, ist sie beim C. castaneus 
St. äusserst dieht (ehagrinartig). Sturm selbst giebt zwar die- 
sen Unterschied bei der Beschreibung seines C, castaneus nicht 


285 


an; indessen sagt er vom Halsschilde des C. angustatus F.: 
oben flach, sehr fein und nieht eng punktirt. Auf die weiteren 
Speeies-Unterschiede hier einzugehen, ist um so weniger der Öit, 
da dies in einer von mir beabsichtigten Bearbeitung der Catops 
ausführlicher geschehen wird; es bleibt demnach nur noch eine 
Hauptsache zu erwähnen, nämlich die wahren Geschlechtsunter- 
schiede beider Arten. — Erichson sagt am Schlusse der Beschreibung 


nn 
N 


des C. angustatus Folgendes: 


„Vom Männehen habe ich folgende Abweichungen vor 
„mir, die, da’ alles Uebrige vollkommen übereinstimmt, sich 
„wohl nicht gut auf Artverschiedenheiten beziehen: 


„I. Die Hüften der Hinterbeine einfach, die Schenkel 
„unten mit einem feinen Zähnchen. 


„2. Die Schenkel der Hinterbeine einfach, die Hüften 


„aber mit einem scharfen Dorne bewaffnet. 

„3. Die Schenkel der Hinterbeine einfach, die Hüften 
„verlängert und wie ein Hohlmeissel aussen convex, innen 
„eoneav, an der Spitze gerade abgeschnitten, mit einwärts 
„gebogenen Ecken. 

„4. Hüften und Schenkel der Hinterbeine einfach. 
„(Aus Schweden). 

Da ich die unter No. 3 beschriebene Schenkelbildung nur 
an männlichen Exemplaren des C. angustatus F., die unter No. 
2 und 4 beschriebene nur an männlichen Exemplaren des C. 
»astaneus St., die unter No. 1] heschriebene nie beobachtet habe, 
so ist meine Ansıchi, dass die unter No. 3 heschriebere Form 
dem OS des CE. angustatus F., die unter No. 2 und & beschriebene 
Form dem JS des C. castaneus St. angehört. Es- ist mir we- 
nigstens bis jetzt noeh nicht gelungen, einen weiteren Unterschied 
zwischen dem J° des Ü. eastaneus St. mit so abweichender Schen- 
kelbillung aufzufinden, auch vartiren die Zähnchen in der Grösse. 
Was endlich No. 1 anbetriflt, so wäre es möglich, dass Erichsen 
die vorstehende Hültenspitze für ein am Schenkel selbst beiind- 
liches Zähnchen gehalten hätte, dann fiele diese Form mit der 
unter No. & beschriebenen zusammen. | 

Ueber das Vorkommen beider Arten habe ich Folgendes zu 
bemerken: C. angustatus F. scheint mehr dem nördlichen Europa 
anzugehören, jedoch auch dort nur selten vorzukommen; ich habe 
namentlich Exemplare aus den Umgebungen von Berlin, und ein 
mir von Herrn Dohrn mitgetheiltes, aus Stettin stammendes. 

C. eastaneus kommt bei Berlin noch sparsamer vor als der 
vorige, ist aber weiter südlich nichts weniger als selten; ich 
habe Exemplare vor mir gehabt aus folgenden Gegenden: Säch- 
sische Schweiz (Maerkel!); Halle (Germar!); Leipzig (v. Kiesen- 
wetter); Gotha (Kellner'); Cassel (Riehl!); Erfurt (Strübing‘); 


286 


Rheinlande (Cornelius, Hildebrand, Braselman, v. Bruck, Mink, 
Bach!); Erlangen (Rosenhawuer!); ‘Wien (Miller, Sartorins!). Ä 

Nach der verhältnissmässig geringen Anzahl der C. casta- 
neus F. die ich bis jetzt vor mir sehabt, wären mir. daher in 
den nördlichen 'Theilen Deutschlands und Europas gesammelte 
längliehe Catops zum Vergleiche äusserst wünschenswerth. 

5. Catops alpinus "Gyl. —  (subfuseus Kellner). Diese 
im Thüringer Walde (Kellner N), Schlesien (Zebe!), Sachsen (Ger- 
mar!) und den Rheinlanden (Bach!) eben nicht seltene Art, wurde 
von Ruthe auch bei Berlin aufgefunden. Die Art ist von Gyl- 
lenhal so ausführlich und treffend beschrieben, dass kein Zweifel 
ist über ihre Identität mit dem Kellner’schen "subfascus, welcher 


demnach gestrichen werden muss. 


(Schluss folgt.) 


Kir die Vereinsbikliothek ist eingegangen: 


J. O. Westwood, The Cabinet of Oriental Entomology; being 
a selection of söte ofthe rarer and Tore heautiful spe- 
eies of Insects, natives of India and the adjacent islands, 
the greater portion of which are now for the first time 
deseribed and figured.. London 1848 4 te. 


Inhalt: Coleoptera. Lamellicornia. Euchei- 
rus (Cheirotonus) Mae Leayi, Dupontianus; Dynastes Hard- 
wiekti, Jumnos Rukkeri; Heterorhina nigrifarsis, anufhracina ; 
Bombodes Ursus: Peperonota Harringtonii; Parastasia rufo- 
pieta, Lucanidae, Luc: ınus Dux, platycephalus, multidentatus, 
inquinatus, strigiceps, Mearesil, rangifer, Jenkinsii, oceipitalis, 
aeratus, castanopferus, bicolor, Ohiv., Gazella. Elateridae, 
Campsosternas Templeton, Dohrnü, Stephensi, Hopei; 
Oxynopterus Cumingii; Peetocera Mellii; Alaus moerens, 
seulptus, sordidus. Euenemidae. Galbella violacea. Te- 
lephoridae. Jcehthyurus lateralis, costalis, basalıs, dis- 
coidalis, Paussidae. Paussus Jerdani; Merismoderus 
Bensoni. Engıdae? Prienophora eylindriea; Petalophora 
eostata; Helota Mellii. Silphidae. "Apatetica lebioides. 
Brenthides. Archenodes Xiphias; Teramocerus erythro- 
deres; Diuris forcipatus; Calodromus Mellii; Taphroderes 
"Whitin. Longicornes. Trietenotoma Childrenii, Temp- 
letonii, aenea; neben marmoratus; Phryneta mar- 

earitifera; Gnoma? plumigera; Monohammus punetulatus, 
Westwoodii, bifasciatus ; Cerambyx telephoroides; Purpuri- 
cenus 10-punctatus, 9-punetatus; Abryna eximia; Dokaps 


287 
Geometrica; Anoplophora Lucipor; Pachvteria dimidiata; 
Saperda bieolor. = 

@rthoptera. Phasmidae. Phasma semiarma- 
tum, bieoronatum, graciosum, virgeum, hilare, mäenlicollis, 
Bufo, mesoplatum, Iuteoviride, curfipes, one, seniculo- 
sum, despeetum, Jacertinum. Gryllidae. Phaneröpiera 
perlaria; 1 Mewalodon ensifer; Psendophrllus 3-tubereulatus; 
Acanthodis imperialis, Donoyanı; Phyllopter a sanguinolenta, 
S-maculata. — 

Neuroptera. Planipennes. Ascalaphus tessel- 
latus, segmentator, canifrens, dentifer, angulatus, obscurus; 
Myrmeleon sinenlare; Chauliodes subfaseiatus; Nemoptera 
filipennis; Mantispa nodosa. —- 

Lepidoptera. Diurna. Papilio Poseidon male, 
P. female, Icarius, Minereus, Philoxenus, Evan, Elephenor, 
paradoxus, Caunus, Astina. Morpho Camadeva. Amathu- 
sia Amythaon, Patalena, Philarchus. Nymphalis Euphrone; 
Charaxes Dolon, Psaphen, Marmax; Euploea Deione; 
Acontia Doubledaii; Hestia Hypermnestra, Belia Jasonia. 
Crepusceularıa. Sphinx Lethe, Styx, Orneus, Dolichus, 
substrigilis; Deilephila Cyrene; Smerinthus? Panope: Ma- 
eroglossa Triopus; Sesia infernalis; Trochilium Ashtaroth, 
Astarte, Eurytion, Ceto, Phoreus. Agaristidae. Euse- 
mia maculaftrıx, hellatrıx, viefrix, amatrıx, denfatrix. Dom- 
hyeidae. Saturnia Simba, Assama, Larissa, Prretorum, 
Zuleika, Katinka, Lola, Maenas; Bombyx Huttoni; Tima- 
codes hilarıs, graciosa, laeta, Lencophlebia Iinea. Noe- 
tnidae. Phyliodes ustulata, eonsebrina; Erehus rivularis ; 
Noctua radians. — 

Homsptera. Fulgoridae. Fulgora clavata, 
gemmata, gattulata, virescens, viridirostris, Spinolae, oculat:. : 
Aphaena seutellaris, imperialis, Aneyra appendieulata. — 

Biptera. Diopsis Westwoodii, subnotata; Sphyra- 
eephala Hearseiana ; Acmas maculipennis; Colax?var! iegatus, 
Geschenk des Herrn Verfassers, unsers Ehrenmitgliedes. 


The Zoologist, a popular monthly magazine of natural history. 
No. 102 June, No. 103 July 1851. Juondon J. van Voorst. 

enthält entomologisches : 

Douglas: entomologieal localities. Newman; Dohrnia, an 
Australian genas of hormocerous eoleoptera (neue Gattung 
Oedemera). Pseudocephalus artetinus (Losgicorn.) Ame- 
talla xanthura, uber, deeoler, (Donaciden), sämmtlich aus 
Neuholland. Newman: über den Begriff Hermaphrodit. 
Stephens: generic names in the Museum Catalogue 
(Rephik auf einen Angriff von Guende) einige Notizen 
rein localen Interesses, 


288 | 


Geschenk des Redacteurs, Herrn Edward Newnian, ‚an den Un- 
terzeichneten und der Ve EEE ar er überwiesen. 


Transactions of the London Entomal. Society, new series. Vol. 
l., 5. London, Longman 1751. 


Fortsetzung der ne von Schiödte’s ve. faunae 
snbterraneae. Saunders: on inseeis injurious to the 
Cotton plant. Westwood: Descriptions of 3.new genera 
of exot. coleopt. Paromia dorcoides aus Columbien (neben 
Jps), Cossyphodes Wollastonii aus Madeira (neben Di- 
toma, olim Bitoma), Chaetosoma scariudes aus Neuseeland 
(neben Trogosita, Passandra). Westwood: on the Pa- 
pilio Telamon Donov. (es wird für ihn das nene Genus 
‚Serieinus errichtet). Thaumantis Howqua n. sp. China, 
‚Drusilla Mylaecha n. sp., Lusiaden-Inseln im ind. Ocean. 
Smith: on the nest of Polistes Lanio F. Journal of pro- 
ceedings. 

Austausch. 


Bulletins de Moscou 1851 Ne. 1. 

enthält entomologisches: 

Hochhuth: Beiträge zur nähern Kenntniss der Rüsselkäfer 
Russlands. (Es werden darin ausser einigen neuen Spe- 
cies folgende weue Genera aufgestellt: Eumecops, (sp. 
Kittaryi) Callirhopalus (Sp. Sedakosii). 1 


Austausch. 
J. B. von Borck: Skandinaviens rätvingade Insekters Natural- 
Historia. Lund, Berling 18158. 
(Naturgeschiehte der scandinavisehen Orthopteren). 


Geschenk des Herrn Verfassers. 
Bericht 17. des Mannheimer Vereins. Mannheim, Kaufmann 1851 
enthält entomologisches: 
Dr. Fischer: Beiträge zur Inseeten-Fauna um Freiburg im 
| Breisgau. (Orthoptera Schluss und io 


Austausch. 


Dr. C. Leichardt: Tagebuch einer Landreise in Australien 
von Moreton Bay nach Port Essingten während der Jahre 
1844 und 1845. Aus dem Englischen von E. A. Zuchold, 
Halle 3851. 


Geschenk des Herrn Ueberseizers. Bi 


en — 


Druck von F. Hessenland in Stettin, 


Entomsologische Zeitung 


herausgegeben 
von dem 


enfomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaciion: In REES bei den Buchhand- 
lungen von E. 8. Mittler in Berlin, 


6. A. N 3: r . 0. z 
BR, ee ri Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 


ur ie 2: et detoher 1851. 


ee nr zut zung 
ee 


inhalt: engem Kraatz: märk. Käfer. (Schluss). Tisch- 
bein: Zwitter von Formica sanguinea. Standfuss: über Hip- 
parehia. Euryale und Adyte. Bach: über Ameisen und ihre 
Gäste, Keferstein: Kritische system. Aufstellung der Lepidop- 
teren. (Forts.) Intelligenz. 


Vvereia sangelege nheiien. 


in der Sitzung vom 4. September trug der Unterzeichnete 
ausser den übrigen seit der letzten Session an den Verein ein- 
gegangenen Briefen auch den folgenden vor: 


An die verehrten Vorsteher 
des entomologisehen Vereins 
zu Stettin. 


Hochzuverehrende Herren und Collegen! 

Die vielfachen Beweise von herzlicher Theilnahme und eh- 
sendem Wohlwollen, welche ich am Tage meines funfzigjährigen 
Doctor- Jubiläums empfangen habe, sind auch durch ein sehr 
verbindliches und schmeichelhaftes Anschreiben von Ihrer Seite 
vermehrt worden. Empfangen Sie für diese gütige Auszeichnung, 
und für diesen Beweis Ihres freundlichen Andenkens an wich, 
den herzlichsten, aufrichtigsten Dank, und sein Sie versichert dass, 
wenn ich auch ferner nicht mehr viel wirken kann, ich dennoch 
an den Beschäftigungen Ihres fleissigen Vereins "den grössten 
Antheil nehme, und durch die Veröffentlichung derselben schon 
manche Belehrung und Bereicherung meiner Kenninisse ge- 
wonnen habe. Von ganzer Seele wünsche ich, dass der Verein 
in seiner jetzigen, so schöne Früchte bringenden Art fortbestehe 
und seine Wirksamkeit je länger je mehr ausbreiten möge. 


Breslau, den 17. August 1551. 
FI. ©. Gravenkorst. 
19 


290 


Für die Vereinsbibliothek ging ein: 00% TR 5 


Bulletins der K. Akademie der Wissenschaften in München No. 
1—533 pro 1851 
enthält entomologisches: 
Dr. Roth über fossile Spinnen des lithographischen Schie- 
fers. (Palpipes priseus, Palpipes eursor.) 
Austausch. 5 

Dr. Gemminger: Systemat. Uebersicht der Käfer um München, 

Jena, Mauke 1851. 
Geschenk des Herrn Verfassers. 

Bericht über die Arbeiten der entomolegischen Section im Jahre 
1850, (ideniüsch mit dem Geschenke. des Herrn Prof. 
v. Siebold vergl. No. 8.) 

Austausch mit der Breslauer Gesellschaft für vaterlindische 
Kultur. 

Verhandlungen und Mitiheilungen des siebenhürg. Vereins für 
Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahre. I. 1859 | 
No 8—12. Jahrg. HU. 1851 No. 1—3.  Hermannstadi, 
von Ülosius 

enthält entomologisches: a 
1850. Fuss: Cortiearia macularıs n. sp... Ders. über 
Ra adenglgmer in Inseeten. Bielz: Nehria Fussti 
n. sp., Tillus pallidipennis n. sp., Homaloplia trans- 
sylvanieca n. sp. 
1851. Bielz: Käferverzeichnisss Siebenhürgens. 
Austausch. . 

Entomographia en Rossicı. Tomus V. Lepidopiera Bossica 
auetoribus Fischer de Waldheim et Kd. Eversmann. 
1. Nrmuhaliles Cum 18 tabelis litkogra>h. Mosqnae 
1851 (Semen). 

Geschenk unsers Ehrenmitgliedes, des Herın V. Präsiden- 
ten ete. etc. Dr. Fischer von Waldheim Excellenz. 

A. Förster: Hymenopterolosische Studien. 1. Heft. _ Formien, 
Aachen 1859. 4. 

Geschenk des Herrn Verfassers. 

Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins in Riga 1850/51 
(enthält nichts entomologisches) 15 Tafeln Pflanzenab- 
bildungen, nachgeliefert zu der Enumeratio plantarum in 
itinere per deserta Asiae mediae a Lehmann colleciarum 
in „Arbeiten des naturferschenden Vereins zu Riga u 
Band 18418 pag. 115 —253.° 

Austausch. 

Ph. Fr. v. Siebold’s Fauna Japonica. Crustacea elaborante W. 
de Haan. Lugduni-Batavoraum 1851. Folio. 

Geschenk des Herın Westermann. ©. 4A. Dohrn. 


—— 


,’ 


A 591 
FW issenschaftliche Miuheilungen. 


Verzeichniss 
märkischer, in Erichsons Käfern der 
Mark Brandenburg nicht angegebener 

Käfer. 
von 
G. Kraatz in Berlin. 


(Schluss. 


6. Catisps varicornis Rosenh. Weit verbreitet, aber meist 
einzeln vorkommend, von mir auch hei Berlin aufgefunden. Der 
von Rosenhauer in seinen Beiträgen zur Inseeten-Fauna Euro- 
pas p. 22 beschriehene abdominalis Rosenh., ist nichts änderes 
als ein C. trists Pz., der sehr häufig mit röthlich gefärbten Hin- 
terleilissegmenten vorkommt. 


7. Catops colonoides m. — Siehe Entom. Zeitung XD. 
pag. 1869. 


8. Colon dentipes Sahlb. — Von mir bei Berlin aufge- 
füunden. Siehe Entom. Zeit. X!. p. 173. 

% Colon dentieulatus m. -- Von mir hei Berlin entdeckt, 
She Entom. Zeit. XI. p. 189. 

10. Colon rufesceens m. — Von mir bei Berlin entdeckt. 
Siehe Entom. Zeit. Xi. p. 138. 

ll. Colon latus m. — Von Herrn Tieffenbach wurde 


i Exemplar dieser interessanten Art im Frühjahr 1850 im Thier- 
garten bei Berlin unter Lanb aufgefunden. 


12. Seydmaenus helvelus Schaum. — Von mir und spä- 
ter von Wagenschieber hei Berlin unter Laub aufgefunden. 


13. Sceydmaenus Maeklinn Mnnhm. — Von mir bei Ber- 
lin in Mehrzahl unter Form. rufa aufgefunden. Siehe Entom, 


Zeit, X. p. 186. 

14. Scydmaenus nanus Schaum. — Bei Berlin von Ruthe, 
später von nNr unter Laub und in den Nestern der Form. rula 
aufgefunden. Siehe Entem, Zeit. XH. p. 170. 

15. Myrmedoria cognata Mkl. — Won mir bei Berlin 
unter der Forin, fuliginosa in Mehrzahl gesammelt. Siehe Entom, 
Zeit. X. p. 185. z 

19* 


292 


16. Myrmedoma latieollis | Mic. — Zuerst von Grimm 
(Entom. Zeit. VI. p. 125), dann von mir (Enlom. Zeit. x p- 185) 
unter der Form. fuliginosa in Mehrzahl gesammelt. 


17. Falagria thoraeiea Curl. — Von Herrn Grimm in 
seinem Garten aufgefunden. ; Ä 
18. Tachyusa lata Ksw. — Von Herrn Weidehase in der 


unmittelbaren Nähe Berlins auf Lehmboden in Mehrzahl umher- 
laufend gefunden. 


19. Homalota gregiwria Er. -— Von Erichsen bei Berlin 
aufgefunden. Siehe Erichs. Staphyl. p. 87. 

20. Homalota palastris. — Von mir bei Berlin gesammelte 
Exemplare dieser Art habe ieh Herın von Kiesenweiter mit- 
getheilt. 

21. Homalota eaesula. .— Von mir bei Berlin unter Lauh 


und der Form. fulig. aufgefunden. Siehe Entom. Zeit. XU. p. 16i 
22. Homalota excavata Gyll. — Diese leicht kenntliche 
Art wurde von Herrn Wagenschieber und mir bei Berlin ge- 
sammelt. 
23. . Homalota talpa Heer. -——- Ven Grimm (Entom. Zeit. 
VW. p. 12 8), und mir (Entom. Zeit. X. p. 125. bei Berlin in den 
Nesteın der Form. rufa in Mehrzahl zesammelt. | 


| 24. Homalota flavipes Grav. — Bei Berlin von Grimm 
unter der Form. rufa und flava (Entom. Zeit. VI. p. 128), von 
mir unter der Form. rufa (Entom,. Zeit. X. p. 185). 


25. Homalota confusa Mkl. — Bei Berlin von an 
Entom. Zeit. p. 131), und mir (Entom. Zeit. X. p. 185) unter 
der Form. fualig. aufgefunden. 


26. Homalota validieornis Mkl und 


7.  Homalota divisa Mkl. — Ven Grimm bei Berlin un- 
ter der Form. rafa aufgefunden. Siehe Entom. Zeit. VL p. 127 
und 128. | 


Einige noch zweitelhaite, aber wahrscheinlich neüe Homa- 
Isten Bd noch der genaueren Untersuchung. 


28. Oxypoda vittata Mkl. — Von Wagenschieber in Mehr- 


zahl unter der Form. - ruft gesammelt; seltener von mir (Eintom. 
Zeit. X. p. 185). 


29. Oxypoda ‚hespita Grimm und 


30. Oxypoda oceulta Grimm. — Bei beiden Arten ist es 
mir nicht gelungen, sie von H. togala Er. und ahdeminalis zu 
unterscheiden; >uch ist Herr Grimm jetzt selbst über ihre Artbe- 
rechtigung in Zweifel, 


293 


31. Oxypada formiceticola Mkl. und 


32. Oxypoda myrmecophila Er. — Ven Grimm (Entom. 
Zeit, VI, p. 133) unter der Form. rufa gesammelt. 


33. Oxypoda promiscaa Ev. — Von Grimm (Entom, Zeit. 
VI. pag. 133) unter der Form. rafa gesammelt. 


34. Aleochara moerens Gyll. — In einem Graben am 
Wege nach Tegel von Herrn Grimm aufgefunden, 

33. Aleochara inquilina Mkl. — Von Herrn Ruthe und 
mir unter der Form fulig. gesammelt. (Entom. Zeit. X. p. 185). 

36. Euryusa coaretata Mkl. — Siehe Entom. Zeit. Jahrg. 


1851 pag. 167 una 

37. Dinarda Maerkelii Ksw. — Bei Berlin von Grimm 
(Entom. Zeit. VW]. p. 133), und mir (Entom. Zeit. X. p. 185) 
zesammelt. 

38. Gyinnusa Jatieollis Er. — Von Herrn Apotheker Stein 
im Charlottensurger Garten unter Anspülicht am Ufer der Spree 
gesammelt. ’ 


39. Tachyporus humeresus Ksw. — Yon mir bei Berlin 
aufgefunden. 

40. Leptacinus parumpunetatus Gyll. — Von Herrn Grimm 
in Ananas-Häusern bei Berlin gesammelt. 

41. Leptacinus angustatus Grimm. — Siehe Entom. Zeit. 
Yl. p. 134, 

42. Leptacinus formieetorum Mkl. — Von Qimm und 
mir unter Form, rufa gesammelt. (Kntom. Zeit. X. p. 185). 

43. Philonthas exilis m. — Nigro-piceus, antennarum 


bası, elytris pedibusque fusco - testaceıs, ihorace seriebus 
dorsalibas 5-punctatis. Leng 13/,”, 

Statura fere Ph. aterrini Grav. at multo miner, nigro-fus- 
eus, capite thoraceqne nitidis, Antennae capitis thoracisque fere 
longitudine, crassiuseulae, articulo secundo tertioque subaequalibus. 
4-10 praecedentibus panla brevioribus, 6-10 fere transversis, ul- 
hme subovato apiee subacuminato, fusco testaceis, artienlis tribus 
primis vix dilutioribns. Palpi testacei. - Caput thoraeis fere lati- 
tudine, ovatam, supra ocwlos atrinque parce punetatem, inter oeu- 
los punetis utrinque duobus fransversis positis nofalum, fronte 
marıs obsoletissime eanaleulato. Thorax coleopteris angustier, 
latitudine sesqui longior, basin versus subangustatus, lateribus 
subreetis, basi cum angulis posterioribus rofundatus, apice trun- 
eatus, ansulis ntertoribus leyiter deflexis, subrotundatus; Jleviter 
convexus, seriebus dorsalibus punetis 5 subtilieribus, duobus apiea- 
libns panlo remotiorihus, lateribus punetis praeter marginalia 


294 


utrinque 5-impressus. Scutellum impunetatum. Elytra vix thora- 
cis longitudine, minus dense suhtilius (abdomine attamen fertius) 
punctata, tenuiter griseo-pubescentia, fuseo-testacen. Abdomen 
suhtilissime dense punctatum, tenuiter pubescens, segmentis mar- 
ginibus vix dilutioribus. Pedes testacei, coxis anterioribus con- 
coloribus, KEN DRRIERTIRS NIE ONANEEHN, tihiis omnihus spinulosis, tarsis 
anticis mars paulo erassiorihus. —- 


Diese, durch. ihre Kleinheit von allen übrigen märkischen 
Philonthus wohl unterschiedene Art wurde von Herrn Grimm in 
Mehrzahl im Ananas-Hause des Prinzen Albrecht gesammelt. 
1 Exemplar kötscherte Herr Weidehase in der Nähe des botani-. 
schen Gartens. 


44, Philonthus rubidus Er, — Durch Auffinden einer in- 
teressanten Varietät des Ph. quisquiliarius durch Herrn Grimm, 
missen nach Erichsons mündlicher Aeusserung heide als Ph. ru- 
bidus Er. vereinigt werden. 


45. Acylophorus Wagenschieberiı Ksw. — Bine ausge- 
zeichnete Entdeckung des Herrn Wagenschieber.Siehe Ent om. 
Zeit. XI. p. 220. 


46. Quedius brevis Ev. — Yon mir unter der Form. rofa 
in Mehrzahl aufgefunden. Siehe Entom. Zeit. X. p. 185. 


AT. Euaesthetus laeviusculns Mnnh. — - Von Herrn Grimm 
ım Grunewald aufgefunden. 


48. Thinobius eiliatus Ksw. — Von Herın Grimm bei 
Berlin aufgefunden. Siehe Erichsons Bericht über die wissen- 
schaftl. Leist. 1844 p. 31. 

49. Thinobius brevipennis Ksw. — Von mir bei Berlin 
unter Laub und im Anspülicht entdeckt und Hermm v. Kiesenwet- 
ter zur Beschreibung mitgetheilt. Siehe Entom, Zeitung Xf. 
p- 271. x “ F ; 

50. Omalium exiguum Gyll. — Ven Herın Grimm 1844 
im Ah pr aufgefunden. 8 

_Glyptoma corticinum Motschh, — Von Herrn Bech- 
nungs- Ra Wellmer in 3. Exemplaren bei Berlin aufgefunden. 
Siehe Erichs. Bericht über die wissenschaftl. Leist. 184. 

52. Paromalus pumilio Er. — Von mir in Mehrzahl : 
Furchen im Sande unweit der Scharfrichterei gesammelt. 

Nachtrag: 53. Gyrinus opacus Sahlb, — Im Schaaf- 
graben von Her Grimni aufgefunden. — 


Hiermit ist also die Fauna der Mark Brandenburg seit. 
1837 durch 53, meistens in der Nähe Berlins sesammelte Alan 
vermehrt worden. Eingehen dagegen müssen folgende Species: 


l, Colon dentipes Er., als nicht identisch mit ©, dentipes 


Sahlb., sondern als eire neue Art, €. punclieollis m.. Siehe 
Entoem. Zeit. XI, p. 187. 


2. Colon fuseulas Er. 215 2 von Ü. serripes Sahlb. Siehe 


Entom. Zeit. Xi. p. 189. 


[> 


3. Colon N Er. als 2 von Cr Viennensis. Hb. 
Siehe Enton:. Zeit. Xi. p. 166. 

4. Colon pygmaeus Er. als 2 von C. calcaratus Er. 
Siehe Entom. Zeit. XI. p. 176. 


| 3. Homalota pulicaria Er. als H, eauta Er. Siehe Erichs. 
Staphyl, p. 322. Uehrigens minss H. cauta Er. nothwendiger 
Weise unter die Grappe der B. fusiformes und nicht zu den line- 
ares »estellt werden: Aebt unter Mist und wird nsch jetzf viel- 
fach wit andern Arten verwechselt. | | 


6. Philonthus quisquiliarsus Gyll, Er. Siehe in diesem 
Aufsatz No. 44. 


m 


Zwsitler von Eormica sanguinen Latr. 


beschrieben vom Oberförster Tischbein in Herrstein. 


Am 28. Jalt.d. 3. fand ich ın der Nähe meiner Wohnung 
an einem sehr sonnigen, iroekenen Bergabhange ein Nest der 
Formica sanguinea Latr. Dasselbe war unter einem Steine an- 
gelegt und zahlte etwa 300 Individuen. Ausser den Arbeitern wa- 
ren bereits Männchen vorhanden, die Weibehen aber fehlten noch, 
weshalb ıch, um die Gesellschaft nicht zum Auswandern zu trei- 
ben und später auch Weibchen einsammeln zu können, nur eine 
geringe Anzahl mit nach Hause nakm, unler denen sich aber zu 
meiner grossen Freude ein vollkommener Zwitter ‚befand, den 
ich nachfolgend beschreibe: 

Das Thier ist der Länge nach durch eine gerade Linie in 
zwei gleiche Hälften getheilt, und zwar so, dass es rechts Arbei- 
ter und Iinks Männchen ist. 

Kopf, Thorax, Binterleibsstielehen mit der Schuppe und 
vordern Hälfte des zweiten Hinierleibssegmentes (das Stielchen 
als erstes Segment gerechnet) sind emiefeh rechts, auf der Seite 
des Arbeiters, roth:; links, auf der Seite des Männchens äber 
schwarz. 

Besonders auffallend ist die Form des Kopfes, der-eine ganz 
schief herzförmige Gestalt hat, da die Hälfte des dieken Kopfes 
eines Arbeiters an der Hälfte des zierlichen Kopfes eines Männ- 
ehens sitzt, 


296 


Der Kopf ist auf der linken Seite schwarz, auf den rechten 
roth, jedoch zieht sich die rothe Farbe des Arbeiters über die 
Leiste des Clypeus auf die männliche Seite hinüber, wogegen 
die schwarze Farbe der männlichen Seite auf der Stirn ein wenig 
über die Stirnleiste tritt, und sich se auf dem Scheitel ausbreitet 
dass die Nebenaugen in einem schwarzen Felde stehen. Die Man- 
dibeln sind vollständig nach 0 und 2 verschieden. Links die 
kleine, kurze, schwarze, am wenig gezähnten Vorderrand röth- 
liehe Fresszange des Männchens; rechts aber die grosse mit star- 
ken Zähnen versehene , rothbraune Fresszange we Arbeiters. 
Auf der männlichen Seite, der linken, das grosse Auge des Männ- 
chens, auf der andern, der rechten, das kleine, kaum halb 
so grosse Auge des Arbeiters. Bei den Nebenaugen überwiegt 
das männliche Geschlecht, da nicht nur das auf der linken männ- 
lichen Seite stehende Nebenauge die bei dem Männchen normale 
Grösse hat, sondern auch das vordere Nebenauge ven solcher 
Beschaffenheit ist, wogegen das rechte Nebenauge vollkommen 
das kleinere Nebenauge des Arbeiters ist. Links Fühlerschaft 
schwärzlich, Geissel röthlich mit 12 Gliedern; rechts Fühler- 
schaft und Geissel roih, letztere mit 11 Gliedern, — also vellstän- 
dig nach Männchen us nd Arbeiter verschieden. | 


Die Form des T’horax ist bekannilich bei den geschlechts- 
losen Ameisen eine andere als bei Männchen und Weibchen. 
Bei meinem Zwitter hat derselbe mehr die Form des Thorax 
der Geschlechtslosen. Auf dem Rücken wird derselbe ziemlich 
genau in eine schwarze (linke, — männliche) und rothe (rechte 
Arbeiter-) Seite getheilt, und sind die Brustseiten von derselben 
Farbe. Auf der Unterbrust ist indessen die Theilungslinie nur 
‚am Prothorax genau in der Mitte, und zieht sich dann am Meso- 
und Metathorax ausserhalb der Hüften der männlichen Seite hin, 
‘so dass der grössere Theil der Brust die rothe Farbe des Ar- 
beiters trägt. Die vorderste Hälfte der männlichen Seite ist in- 


dessen wie bei dem Männchen schwarz, die mittlere wie angeräu- 


chert, und die hinterste fast ganz roth, wie dies ähnlich bei dem 
a gebildeten Männchen an Fall ıst. Auf der Seite des Ar- 
beiters Sud nicht nur die Hüften, sondern die ganzen Beine wie 
bei dem gewöhnlichen Arbeiter. 


Die Flügel der männlichen Seite sind beide vollständig vor- 
handen und durchaus normal gebildet. An der Seite des Arbei- 
ters fehlen sie natürlich. 


Die rechte Hälfte der Schuppe wie bei dem Arbeiter roth, 
zugerundet und bedeutend höher als die Iinke, männliche, schwarze 
Seite, welche oben und zur Seite gerade an der oberen Ecke 


aber schräg abgeschnitten ist, wodurch sich diese linke, männliche 


Seite der Schuppe von der normalen unterscheidet, da diese Ecke 


; 297 


sich bei dem Männchen in eine Spitze auszieht. Der Stiel ist 
ebenfalls wie die Schuppe, links schwarz und rechts roth. 

Merkwürdig ist der Hinterleib, und. in ihm wohl amı meisten 
die Zwitterbildung ausgesprochen. Derselbe ist genau in der 
Mitte, vom Stielehen bis zum After, durch eine Linie in zwei 
Hälften getheilt, und hat wie bei den normal gebildeten Männchen 
und Arbeitern, an der Seite des Männchens fake) 7 i Segmente 
der Stiel als erstes Segment gerechnet, an der des Anis, 
(rechte Seite) 6 Segmente, wodurch die männliche Seite um etwa 
1/, Linie länger ist “als die des Arbeiters. Dabei tragen sämmt- 
liche Segmente beziehungsweise wie bei Männchen und Arbeiter 
dieselbe Sculptur, Behaarung und Farbe. Die männliche Seite 
ist bis auf den After schwarz, seidenglänzerd, an den hinteren 
Rändern der Segmente glattglänzend und ohne goldgelhe Borsten- 
haare, deren ı; nur einige am After und Bo zeigen. Auf 
dem Rücken aber, und besonders nach der Sieheidchue zu IS 
der männliche Hinterleib dentlich punktirt. Die Seite des Arbei- 
ters ist nicht so lebhaft seidenglänzend, auch sind die hinteren 
Ränder der Segmente nicht so glänzend und ist die Punktirung 
sehr fein, wogegen überall gröbere, zerstreute Punkte stehen, die 
nach dem Hinterleibsende - zu häufiger werden, und deren je- 
der ein goldglänzendes Bor stenhaar trägt. Die Färbung der 
rechten Seite ist sanz wie bei dem Arheiter d. h. schwarz, mi 
Ausnahme des vorderen Theiles des zweiten Segmentes, welcher 
roth ist. 

Wie bei den normal gebildeten Männchen gewisse Begattungs- 
werkzeuge aus dem Hinterleibsende hervorragen, so hängen der- 
sleichen auch auf der männlichen Seite des Zwitters aus dem 
Hinterleihsende hervor. Die’ die Afteröffnung von unten schlies- 
sende Klappe ist ziemlich normal gebildet, jedoch wie es die 
Theilungslinie des Zwitiers erfordert, nur zur Hälfte vorhanden. 
Die übrigen sichtbaren Organe dieser Parthie sind indessen ganz 
missgestaltet. 

Dies ist, so viel mir bekannt der erste Zwitter, welcher bei 
Ameisen gefunden worden, und überhaupt der vierte aus der Ord- 
nung der Hymenopteren. Merkwürdig ist es, dass Männchen und 
Arbeiter, nicht aber Weibehen und Arbeiter den Zwitter bilden, 
wonach es fast scheinen könnte als seien Männchen und Arbeiter 
verwandter zu einander als Weibchen und Arbeiter, was doch 
nicht der Fall ist. 


Herrstein. den 30. Juli 1851. 
Tischbein. 


298 
Ueber } E4 ne dor 


Hipparchia Buryale und Aare 
Bemerkungen 1 


von Meyer in Burgdorf, eingesandt von Standfuss. 


. 


In Folge meiner Bemerkungen über Euryale (Ent. Zte. 
1848, Febr.) in welchen ich auf Grund der Untersuchung vieler 
Exemplare dieses Falters allein vom Riesengebirge die Meinung 
aufstellte, dass Adyte nicht eigne Art, sondern “Varietät von Euryale 
sei, hatte Herr Mever die Güte, mir das von ıhm durch Ver- 
sleichung sehlesiseher mit schweizerischen Exemplaren gewonnene 
Resultat, welehes von dem meinigen abweicht, mitzutheilen mit 
der Erlaubniss, dasselbe durch unsere Zeitung zu veröffentlichen. 
Von dieser Erlaubniss memes entomologischen Freundes mache 
ich sehr gerne Gebrauch, indem ich seine interessanten Bemer- 
kungen wörtlich wiedergebe: 


Herr Standfuss theilte in der entomwolugischen Zeitung, Jahr- 
wang 15418, so anziehende Bemerkungen über das en von 
Euryale mit, dass ich dadurch lebhaft angeregt ward, die man- 
nichfaltigen Abweichungen ebenfalls einer “nähern Beträchtung zu 
unterziehen, und unter sich zu vergleichen. Ich sammelte an 
verschiedenen Örlen den Falter in solcher Anzahl, dass eine Ue- 
hersicht von 54 Exemplaren, die nun in meiner Sammlung & seord- 
net »iir vorliegen, mich veranlasst, -— die von Herrn Siundinss, be 
sehriebene Form vom Riesengebirge als Stammart beirachlend, 
Euryale noch einmal zur Sprache zu bringen. 


Dieser Falter erscheint in unzähligen Abweichungen, so dass 
fast kein Stück dem andern vollkommen ähnlich ist. Äindess tre- 
ten drei Hauptiormen deutlich und scharf hervor: 


1, die Ochsenheimersche, von Standfuss erwähnte Kurrale 
vom Riesengebirge; 

2, die alpinische Form aus den berner und bündtner Al- 
pen, und 


; IRoenher vom Gurnigel, den Vorbergen der Stoekhorn- 
kette 

Von Fa erhielt ich von Standfuss selbst 13 JS und 
2 2, die mit seiner Beschreibung genan übereinstimmen. Von 
der zweiten liegen mir vor 2 9° aus Veltlin und 19 J nnd 2 
aus den Voralpen bei Meyringen. Ven der dritten Form, die 
ausschliesslich auf dem Ober- Gurnigel, einer Verzweigung, der 
Stockhornkette in einer Höhe von 1500 ü. M., aber da zu Tau- 
senden vom 5—20 Juli vorkommt, babe ich 11 £ und 5 


299 


#3. Bei der schlesischen oder Ochserheimerschen 
Art, läuft die braunrethe Binde der Vorderflügel m etwas ab- 
weichender Breite dem Hinterrande zu; sie besteht aus sieben, 
durch die Adern getrennten Flecken, wovon der erste oder eherste 
leer bleibt, der Ite, 2te und‘ Ste führen jeder eimen grüssern, 
meist breitgezowenen, ovalen Fleck, mit oder ohne weisse 
Pupille, der 4te und 6te jeder nur einen ungekernten Punkt wei- 
ter gegen die Aussenwand zu. — Der Tte läuft tlecklos und 
verwasehen in den Hinterrand aus. 


Die Hinterflügel führen eine scharf begrenzte Binde aus 
nur 5 Flecken bestehend, von denen der 2e, Ste, Ate und Ste 
sanz kleine runde F lecke, bald mit, bald ohne weissen Kern ha- 
ben. Die Spur einer Bindenfortsetzung zeigt sich bisweilen sanz 
verloschen gegen den Afterwinkel zu. — So ist fast immer der 
Mann gezeichnet. Das Weib ist etwas grösser, in der Grundfarbe 
heller, “lie Binde nicht vostroth sondern braungelb, die Augen- 
lecken gewöhnlich stärker, zuweilen alle, oft auch keiner mit 
Pnpillen. 

Die ‚Unierseite ist aber weit mehr Abweichungen unterworfen. 
Standfuss hat sie in alten Modifikationen bei der schlesischen Form 
so auseinander gesetzt, dass eine weitere Bezeichnung überflüssig 
wäre, müsste sie hielt zur Vergleichung mit den beiden Behwei: 
je Rormen nothwendig vorangehn! 


Die Vorderflügel zeigen unten auf hellerm Grunde die näm- 
liche Lage und Zahl der Augenflecke, wie oben, aber die Binde 
ist bleicher und nach Innen zu verwaschen. Auf den Hinterflü- 
seln Stehen 4—5 Augen in rostfarbigen Dunstkreisen, und diese 
bilden eine Binde, an welche ein dunkelbraunes, stark gezack- 
tes Mittelfeld gränzt, aus dem in der Mitte noch ein weisslicher, 
mehr oder weniger deutlicher Zahn hervorsticht. — Beim Weib 
ist die Unterseite der Hinterflügel ausnehmend schön gezeichnet. 
Zuerst ein fahlbraunes Mittelfeld, der übrige Grund dunkelbraun 
mit einer durchziehenden, lebhaft ockergelben, einwärts stark ge- 
zaekten Mittellinie, in welcher die 5 Augen oder Punkte wie 
auf der Oberseite liegen. 

So zeigt sich die Normal- oder Stammart vom schlesischen 
Riesengebirge. 

34. Die alpınische Form bildet die bekannte Varıetät 
Adyte. Meissner scheint nur diese vor sich gehabt zu haben, 
als er im nafurw. Anzeiger liter Jahrg. pag. 79 aufdie Verschie- 
denheit der schlesischen und schweizer Euryale zuerst animerk- 
sam machte und sie folgendermassen beschrieb: 

„L, scheinen wir bei der schlesischen Euryale die Vorder- 
„Hügel etwas mehr in die Länge gezogen; 2, hat die gelbe 
„Binde auf beiden Seiten eine geradlinige Begränzung, da 


309 


„sie hingegen bei der unsrigen in der Mitte etwas einge- 
zogen ist; ;*) 3, hat der schlesische Falter immer. ztischeh 
„den beiden Ausenpunkten und dem untern noch einen 
„Aten, etwas weiter nach dem Aussenrande hin stehenden 
„Augenpunkt, der dem unsrigen standhaft fehlt; **) 4, zeigt 
‚sich bei dem sehliäischen männlichen Faller hf der 
„Unterseite der Hinterflügel eine deutliche orangegelbe 
„Binde, von der bei unserm Falter nichts zu sehen ist.“ 
Unsere Il. oder alpinische Form (die wahre Adyte) 
durchgehends kleiner, als die schlesische; die Flügel kürzer, 
randlicher, die Binde der Vorderflügel dunkler und feurizer braun- 
roth, nur mit unerheblichen Abweichnngen der Breite ns Begrän- 
zung. Dagegen hat sienur drei r undliche, nie breitgezo- 
gene, aber stets weissgekernte Augen, indem die zwei blinden, 
äussern Punkte der schlesischen Form hier ganz wegbleiben. 
Die Binde der Hinterflügel zeigt nie mehr als drei kleine, weiss- 
sckernte Augen; nur bei einem einzigen Mann ist noch ein vierter 
blinder Punkt sichtbar. Unten sind die Hinierflügel dunkelbraun ; 
die Binde kaum erkennbar. — 
Das Weib ist kaum grösser als der Mann, die Flügel in- 
dess gestreckter, die Grundfarbe heller, die Binde ebenfalls nur 
mit drei kleinen Augen. Unten ist es sowohl von der schlesi- 
schen Stammart als von der Gaurnigeiform auffallend verschieden. 
Die Hinterflügel graubrann. Die Binde weisslich, nach Aussen 
bräunlich bestäubt, einwärts zwischen der dten und 4ten Ader mit 
einem weissen Zahn, doch ohne alle Augenflecken. Ein helleres 
Wurzelfeld, wie bei der schlesichen Form, ist nicht erkennbar. 
Von Adyte finde ich keinen einzigen Uebergang, weder zu 
der schlesischen, noch zu der Gurnigel-Euryale. "Anders verhält 
es sich mit der 
a8. Eu valevom Gurnigel. Diese hat wieder die 
Grösse und gestreckte Form des schlesischen Falters, aber die 
Grundfarbe = etwas heiler, die Binde nicht so lebhaft braunroth, 
schmäler, unregelmässiger, getrennter, nicht so scharf hegränzt, 
nach Innen oft verw aschen, in der Mitte mehr verengt, den Hin- 
terrand nicht berührend. — Die Stellung der stets ungekern- 
ten schwarzen Flecke wie bei der schlesischen Form; nur bleibt 
der Ste gezen den Anssenrand gerückte Punkt öflers weg, und 
der öte sehr Kleine des schlesischen Falters findet sich hier nie- 
mals. Die Binde der Hinterflügel ist schmäler und durch die 
Adern getrennter, Die Zahl der schwarzen steis ungekernten. 
Punkte wechselt zwischen 2 und 4. Unten sind die Vorderflü- 


*) Diese Angabe ist nicht richtig, sie würde eher auf die Gurnigel-Form 
passen. Meyer. 
”*) Passt ganz auf unsere Alpenform, Meyer, 


301 


sel dunkler braunroth, die Binde mit nur drei schwärzen Pnnkten; 
die Hinterflügel bis zur kaum sichtbaren Binde dunkel schwarz- 
braun ohne helleres Wurzelfeld; die Binde meist nur an dem 
helleren Mittelzahn oder an den schwachen, röthlich umzogenen 
1—4 Augen erkennbar. 

Das Weib nähert sich oben der schles. Stammart, allein 
die Binden aller Flügel sind nach Innen unbestimmter begränzt, 
oft wie verwaschen. Auf den Vorderflügeln wechselt die Zahl 
der hier bald weissgekernten bald auch ungekernten Punkte wie 
beim Manne zwischen 3 und 4. — Auf den Hinterflügela- ist 
unten die zackige Binde weiss, nach Innen scharf begränzt, 
nach Aussen dunkel bestäubt, das Wurzelfeld vom dunkeln Mittel- 
feld wenig abstechend. Es ist dies Hübners Philomela. 


Abweichungen: Zwei Männer unten mit scharf begränz- 
ter röthlich-grauer, und zwei Weiber unten mit ockergelber statt 
weisser Binde, doch ebenfalls ohne deutliches Wurzelfeld, machen 
den deutlichsten Uebergang zu der schlesischen Form. — Ueber- 
dies: fing ich von der Gurnigelform drei sehr ausgezeichnete Va- 
rietäten: 

a) ein J' oben mit ganz verlosch'ner Binde, ähnlich dem 
Pap. Pitho. 

h) ein d* oben mit breiten, deutlichen Binden, aber ohne Spur 
von Augenflecken oder Punkten. | 

e) ein 2 auf dem Vorderllügel mit > blasserer, einwärts sehr 
breit verstrichener, auf den Hinterflügeln nur schwach ange- 
deuteter Binde ohne Punkte. 

Nach Vergleichung dieses sesammten Materials muss ie 
meinen Glauben dahin aussprechen, dass die Gurnigelform alte:- 
dings nur Lokal-Varietät ist, Adyte- aber (die alpinische Form‘. 
so wie ich sie wenigstens von den berner Alpen und aus Biünd- 
ten vor mir habe, wirklich als eigne Art getrennt werden möchte, 
Die Trennungsverhältnisse stellen sich wie zwischen Neondas und 
Meder oder Tigelius und Megaera. r 


So weit die schätzenswerthen Untersuchungen meines Freun- 
des, deren wörtlicher Mittkeilung ich nun Folgendes beizufügen 
mir gestatte: 


Die 5 Männehen und 2 Weibchen der Varietät Adyte, an 
den berner Alpen in einer Meereshöhe von 4000° gefangen, 
welche Herr Meyer mir mittheilte, finde ich nicht kleiner als 
unsre schlesische Euryale, von welcher ch vielleicht grade besen- 
ders grosse Exemplare meinem Freunde zusandte. Das kleinste 
jener 5 Männchen hat 17%, Par, Linien Spannweite, das grösste 
181/,°, die grösste 19°; jedes jener beiden Weibchen misst 


302 


17%/,, mein kleinstes schlesisches Euryale- 2 (und zwar "Var. 
Philomela) nur 14, das grösste 184,“ Hiernach kann man 
nicht sagen: „die alpinische Form ist durchgehend; kleiner als 
die schlesische.“ — Der Flügelschnitt der schlesischen Eu- 
syale ist nicht ganz konstant, so dass allerdings emzelne Exem- 
plare einen gestreckteren, andre aber auch einen nech rundlicheren 
Flügelbau haben, als die Exemplare von den berner Alpen, und 
ebenso ist die Farbe der Binde bald tiefer bald matter. In 
der Vorderflügelbinde fehlt auch der. schlesischen Euryale nicht 
allzuselten der eine oder andere der beiden, dem Aus- 
senrande genäherten Punkte, bisweilen auch heide 
und die drei übrigen, bald weissgekernten bald blinden, sind sehr 
oft nicht weniger rund, als an den mir vorliegenden Exem- 
plaren aus Bern. Auch die Binde der Hinterflügel enthält 
nicht immer 4, sondern ‚bisweilen auch nur 3, selbst 2 Punkte. 
oder Augen, wie umgekehrt auch unter meinen 5 männlichen 
Exemplaren von den berner Alpen das eine Männchen ausser 
den diei Augen noch einen blinden Punkt trägt. — Die Binde 
auf der Unterseite der Hinterflügel ist allerdings hei der 
Alpenform im männlichen Geschlecht durchschnittlich weniger 
deutlich als bei der des Riesengebirges, allein es ‘ist dies über- 
haupt die Eigenthümlichkeit der schweizerischen Exemplare, auch 
derer vom Gurnigel, und hinwiederum auch unter denen von den 
berner Alpen finden sich doch Exemplare mit so deutlicher Binde, 
wie sie bei einzelnen schlesischen nicht mehr vorhanden ist. — 

Die auffallendste Abweichung liegt nun freilich auf der 
Unterseite der weiblichen Hinte rflügel und zwar darin, 
dass hier das hellere Wurzelfeld bei der Alpenform sänzlich 
f.hlt und die Innenseite der hellen Binde mit Ausnahme des sehr 
starken Zakns nicht so tief eingelegt ist als bei der schlesischen; 
aber auch bei dieser sind die Bogen nicht gleich stark, das 
Wurzelield ist immer gleich sichtbar, und das Verschwinden. des 
letzteren namentlich ist als Artanterschied wegen der Analogie 
des Alännchens nicht geltend zu mächen, denn von diesem finden _ 
sich Exemplare mit hellerem Waurzelfelde und ohne dasselbe, so- 
wohl auf dem Riesengebirge als auf dem Gurnigel neben einan- 
der fliegend und sicher zusammengehörig. — Die Augen feh- 
len meinen beiden Weibchen von den berner Alpen auf der 
Unterseite der Hinterflügel nieht, jedes derselben trägt 
vielmehr zwei, wie auch ein schlesisches Weibchen meiner Samım- 
lung an derselben Stelle rechts zwei, links gar nur ein Auge 
zeigt. 

Da ich nun auch hei genauester Untersuchung und Ver- 
gleichung aller. übrigen Theile des Falters Unterschiede nicht 
tiude, welche Artrechte begründeten, so möchte ich wie bisher 
Adyte zu Euryale ziehen als eine Varietät, welche am ausgebil- 


” 


303 


detsten anf den Alpen vorkommt, und von welcher Hübner (-- ein 
anderes Bild sah ich noch nieht —) Pap. tab. 151 fig. 759. 760 
ein kleines Männchen darstellt, welches ‚aber, sonst ziemlich gut, 
auf der Unterseite der Hinterllügel einen von der Basis nach der 
Mitte hin gehenden linsenförmigen blaugranen Wisch trägt, der 
in der Wirklichkeit nieht verhanden ist. — 


Weber Ameisen und ihre Gäste, 
von 


MW. Bach, Lehrer am Progymnasium in Boppart, 


Schon mehrmal wurde in diesen Blättern darauf aufinerk- 
sam gemacht, dass man der Angabe, dieses oder jenes Thier ge- 
höre zu den Myrmecophilen, nur mit der grössten Vorsicht. Glau- 
hen heimessen dürfe, indem manche T'hiere durch blossen Zufall 
in die Wohnungen der Ameisen gerathen, und andere dort bloss 
seduldet werden. Eben so wenig kann man bei der bisherisen 
mangelhaften Kenntniss der Ameisen die Behauptung als völlie 
sicher annehmen, unter welcher Ameisenart die angeblichen Thiere 
gefunden worden sind. Die Myrmecophilophilen haben 
daher schon lange einer tüchtigen Bearbeitung der Ameisen mit 
grossem Verlangen entgegengesehen. A. Förster 
„hymenopterologischen Studien, 1. Heft, Aachen, Verl 
ter Meer,“ hat sich endlich der mühevollen Arbeit unterzogen und 
die Fanlie monographisch beschrieben, und mit Vergnügen mache 
ich auf diese gediegene Arbeit aufmerksam. Es ergiebt sich 
daraus, dass im Ganzen 69 Arten in 6 Gaättongen vertheilt, be- 
reits als in Europa vorkommend bekannt sind; 49 Arten ERS 
kommen in Deutschland, 35 Arten nach Latr. in Frankreich. 
35 Arten nach Förster in der Rheinprovinz und 34 Arten he; 
Aachen vor. Als ausschliesslich dem Süden angehör 
9 Arten, ebenso dem Norden 4 Arten und als bisher nur in der 
Rheinprovinz nachgewiesen 14 Arten hezeichnet. Da letztere 
von Förster alle als nen unterschieden sind, so werden dieselben 
sicher auch wenigstens theilweise im übrigen Deutschland noch 
aufgefunden werden. 


in seinen 
ag von Ernst 


ig werden 


Nun ergiebt sich für den Coleopterologen eine andere Ar- 
beit, nämlich nachzuschen, unter welcher Ameisenart sie ihre 
Käfer gefunden haben. Es lässt sich kaum anders erwarten, 
als dass unter den früheren derartigen Angaben sich manche als 
ünrichtig erweisen werden. So lebt hier z. B, Chennium bituber- 
eulatum bei Myrmica impura Fürst. ; Claviger longicormnis und 


” 
304 


Batrisus venustas unter Formica timida Först. und Claviger fo- 
veolatus, der nur unter Formica flava leben soll, kommt hier 
eben so oft unter Formica fusca und timida ver. Förster 
schreibt mir über das Vorkommen der letzteren Folgendes: „Wenn 
hier keine Täuschung vorliegt, dann wäre das Vorkommen auffal- 
lend; aber eine solche Täuschung ist allerdings möglich, indem 
die Form. fusea sehr häufig ın die Nester der flava eindringt 
und dieselben langsam und allmählig in Besitz nimmt. Da blei- 
ben nun manchmal einige Keulenkäfer zurück. Ich habe z.B. schen 
mehrmals fusca und flava unter demselben Steine angetroffen 
sammt dem Claviger; ändere Male fand ich Keulenkäfer in den 
Colonien der fusca und noch einzelne wenige Individuen von flava, 
die gleichsam als Nachzügler der ausgewanderten flaya anzusehen 
waren.“ 

Schon Nylander hat es in seiner Arbeit über die Ameisen 
für nothwendig "sefunden, den Namen Myrm. cespitum Latr. ein- 
sehen zu lassen, und ebenso auch Förster, weil sich bei der 
srossen ÄAehnlichkeit mehrerer Arten und der Mangelhaftigkeit 
der Diagnosen nicht mehr ermitteln lässt, welche Art allem 
bereehtigt sein könnte, diesen Namen zu führen. Vielleicht aber 
dürfte das Auffinden des Chenninm einen sichern Anhaltpunkt 
geben, welche Art Latreille unter Myrm. cespitum verstanden hat, 
da er hei diesem Thier ausdrücklich sagt, er habe es unter Myrm. 
eespitum gefunden. — 


u 


| Versuch 
einer ieh ystemalischen Aufstellung y der euröp: 


Lepidepier en mil Berücksichtigun g der Sı yaoaymie 
Yon 
©. Keferstein. 
- (Fortsetzung.) 


VI Lyceaenides. 
A. Lyeaena. 
175. Rhyunus Bd. Fr, N.B. V. tab. 386. f. 1., H. S. tab. 4, 8, 
22. 23. Russland. 


176. Artaxerxes Tr. Hb. 951—954., Herbst tab. 315, 1. 7,8; 
Godart Suppl. 1. IL £. 3. 4., Bd. pl. 14. f. 7. 8,, Fr. 
N. B. II, tab, 235. f. 4., Wood pl. 3. f. 74, und f. 13. 
Schottland. 


"177. Salmacis Wood pl. 3, £, 73, und f, 12. England. 


205 


Örbitulus O. Hb. 841., Esp. tab. 112. Cont. 67. f. 4., Meigen 
tab. 45, $. 5., Godart 1. pl. 25. f. 3. 4., Fr. N. B. V. 
tab. 421. f. 3. 4, HB. S. tab. 5. f. 24. 25., Gerhard 
tab. 18. f. 1. D. 

A: Araraticus Gerhard tab. 18. f. 3. Caucasus. 
A: Aquila Gerhard tab. 18. f. 4. = 
Var. Pyrenaica H. S. tab, 102. $f. 483—485., Gerhard 
tab. 18. f. 2. Pyrenäen. 

178. Aquilo Bd. pl. 12. f. 7. 8., Godart Suppl. I. I. pl. 47. £. 
6. 7., H.:S.'tab.’ 71. I. 343. 344. Gerhard’ fat. 19, £ 
1. Hoher Norden. ; 

178. Dardanus H. S. tab. 21. f. 210.—243. Fr. N. B. \. tab. 
419. f. 2. 3., Gerhard tab. 17. f. 3. Russland. 

180. Pheretes O. Meigen tab. 44. f. 3., Godart I. pl. 25. f. 5. 
6. D. 

Atys Hb. 495. 496. 0" 548. 549 9. 

*151. Pheretiades Eversm. in litt. Russland, 

182. Donzeli Tr. Hb. 955—-957., Godart Suppl. 1. IL pl. 8 f. 
E73. Br-N. B, M tab 395.1. 2.323 5 Dh, 73. 
f. 351. 352. Ö. Gerhard tab. 19. f. 2. Russland, 
Nicias Meigen tab. -45. f. 3. | 

183. Damon O. Hb. 275 —277., Herbst tab. 310. f. 7—9., Mei- 
gen tab. 44. f. 1., Godart II. pl. 24. f. 5. 6., Gerhard 
124. 20. £.:3-'D. 

Biton Esp. tab. 33. Suppl. 9. £. 5. tab. 62. Cont. 12. f. 4. 

Var. a Damoeles HA. S. tab. 47. f. 214—217. Russland. 
Damone Bd. Fr. N. B. Y. tab. 386. f.2. J°, Gerhard 
tab. 193834. 

Var. b Poseidon Eversm. in litt. Russhund, 

Var. e Euripilus Gerhard tab. 20. ££ 1. Amasia in 
Türkisch Asien. 

Var. d Atys Gerhard tab. 19. f. 3. Amasıa. 

Var. e Iphigenia H. S. tab. 73. f. 354 Fr. N. B. \I 
tab. 512. f. 1. 2., Gerhard tab. 20. f. 2... Russland. 

*184. Songaris Eversm. in litt. Russland. 

185. Rippertü Tr. Hb. 955-—-960., Godart Suppl. 1. 2. pl. 10, 
f. 1. 2. Bd. pl. 16. f. 4—6., Fr. Beitr. II. tab. 133, 
f. 3. Russland. 

Ripartii Meigen tab. 125. f. 7. 

186. Dolus Tr. Hb. 793—797., Godart Suppl. 1. I. pl. 10. £. 
3. 4., Bd. pl. 15. f. 6—8., Fr. Beitr. II. tab. 97. f. 3. 
4., Meigen tab. 125. f. 3., Gerhard tab. 20. f. #. 
Südeuropa. ; 

Var. a Epidolus H. S. tab. 4. f. 18. 19. 0 tab. 192, £. 
486, 487, 9, Südeuropa. 
20 


306 


Menalcas Fr. N. B. 111. tab. 223. f. 2. 3. 
Var. b. Hopfferi Eversm. in litt. Russland. 


187. Admetus O. Hh. 307---309., Esp. tab. 82. Cont. 32. f. 2. 
3., Meigen tab. 45. f. 6., Godart Suppl. I. HM. pl. 10. 
f. 5—7., Herbst tab. 314. f. 4—6., Bd. pl. 16. f.1—3., 
H. S. tab. 102. f. 488. 459. Südeuropa. 


188. Daphnis O. Hh. 250. 281., Meigen tab. 46.f.1. Russland. 
Meleager Esp. tab. 45. Suppl. 21. f. 2., tab. 62. 
Cont. 12. f. 1. 9, Herbst tab. 311. f. 1—3., Godart 
1. pl. 24. f. 1-4. _ 
Var. Stevenii Hh. 994. 995. 2, Fr. N. B. I., tab. 427. 
[. 1.2, HB. S. tab. 52.4. 42,295. 0: Bussi. 


189. Argiolus O. Herbst tab. 310. f. 4—6., Meigen tab. 44. 
. 2. Godart 1. pl. 11. secund. f. 8. pl. 11. quart. 
f. 5. Fr, N. B. V. tab2,435. f. 3, 4, Woad pl 2 Tel, 
Gerhard tab. 13. f. 1. F. 
Acis Hh. 272—274. 
Baue Esp. tab. 40. Suppl. 16. f. 3., tab. 54. Cont. 
4.2.4... )h. 


190. Lysimon ©. u 534. 535., Godart Suppl. I. H. im 8 f: 
6.:7., Bd. pl. 17.7. 7. 8., H..S. tab. 5. aa 7 
Godart tab. 15. 1. 2. Spanien. 


191. Sebrus Tr. 851—854. Bd. pl. 17. £. 1—3., Fr. N. B. V. 
tab. 451. f. 1., Gerhard tab. 14. f. 2 Südfrankreich. 
Saportae Godart Suppl. I IH. pl. 9. f. 5—7. 
Osiris Meigen tah. 46. f. 3. 

392. Alsus O. Hb. 278. 279., Herbst tab. 311. f. 4. 5., Meigen 
tab. 46. $. 5., Godart 11. pl. 26. 1. 5. 6., Wood pl. 2. 
1. 62:, Gerhard tab. 13. 1. 2. FÜ 

A: Alsoides Gerhard tab. 13. f. 3. Schweiz. 
A: Minutus? Esp. tab. 106. Cont. 61. f. 8., ER 
tab 46. 5. 6. D. 


Anmerk. Nach Esper ist dieser Schmetterling. blos einmal bei 
Tyrnan (in Böhmen?) gefangen, und da er nicht wieder auf- 
gefunden, kann er nur "ls Abıer ung angesehen werden. 


193. Lorquini H. S. tab. 92. f. 442 —441., Gerhard (ah, 14, 
f. 3, Spanien. 


194. Cillarus O©. Esp. tab. 33. Suppl. 9. f. 1. 2, Meigen tab. 
46. $. 2., Godart T. pl. ei, 1. 8., pL>IE art f. 8., 
Fr N. B. Il. tab. 271., Herbst tab. 309, £ Te 
Gerhard tab. 15. f. 3. oa E 
Damoetas Hb. 266—268. 
A: Tristis Gerhard tab, 15. £. &. 


307 


A: Dymus Herbst tab. 399. f. 10. 11. 
Var. Coelestina H. S. tab. 70. f. 335—338. Fr. N. B. 
V. tab. 445. f. 1. 2.,0.@erhard pl..16: f. 1. Russ- 
land. 


195. Melanops Tr. Meigen tab. 125. f. 4., Godart Suppl. 1. 
MH. pl. 8. f. 4. 5., Bd. pl. 17. f. 4—6., Fr. Beitr, IH. 
tab. 97. f. 1. 2., Gerkard tab. 14. f. 4. Südfrankreich. 
Marchandi Gerhard tab. 15. f. 1. 
Saportae Hb. 922.—925. 
*Var. Marchandı Hh. 995. 907. Silbermann Revue Ent. 
Tom. ]. pag. 121. pl. 27. 
196. Ac!s O. Herbst tab. 110. £. 1—3., Meigen tab. 46. f. 4., 
Godart I. pl. 11. seeund. f. 7., pl. 11. quart. f, 4. N, 
B. V. tab. 451. f. 4., Wood pl. 2. f. 63., Gerhard tal. 
13. f. 4. F. 
Argiolus Hh. 269--271., Esp. tab. 21. f. 1. 2. 
Var. Bellis H. S. tab. 50. f. 232 —235., Fr. N. B.\V. tab. 
398.42 1..2.,; Gechard: tab. 14. Kerl: Türke, 
197. Erebus O. Hb. 260—262., Esp. tab. 101. Cont. 56. f. 1. 
2., Herbst tab. 309. f. 4—6., Meigen tab. 43. f. 4., 
Gedark ‚Sapph; 1... 1ks pl..13, 6 1.2; Ba ph N. 
f. 4—6. D. 
198. Euphemus O0. Hb. 257—259., Herbst tab. 309. f. 1—3., 
Meigen tab. 43. f. 2., Godart Suppl. I. I. pl. 50. f. 
4—6., Bd. pl. 13. f. 4—8. Halle. 


199. Alcon O. Hh. 263—265., Herbst tab. 311. f.6—8., Meigen 
tab. 43. £. 3., Godart Suppl. I. 1. pl. 50. f. 1—3., Bd. 
pl. 13. f. 1—3., Wood pl. 53. f. 16. F. 
Arcas Esp. tab. 34. Suppl. 10. f. 4. und 5. 
Euphemus Godart I. pl. 11. secund. f. 6., pl. 11. 
quart f. 2. 

Var. Alconoides m. 

Alcon Godart 11. pl. 26. f. 8. &. F. 


200. Arion O0. Hb. 254—256., Esp. tab. 29. f. 2., tah. 59. Cont, 
9. f. 2., Herbst 308. f. 7. 8., Meisen tab. 43. f. 1., 
Godart I. pl. 11. f. 2., pl. 11. quart. f. 1., Wood pl. 
3. 4..64. P 

Var. Cyanecula Eversm. in litt. (wird bei H. S. abgebildet) 

Russland. 

*201. Parope Eversm. in litt. Russland. 

202. Jolas O. Meigen tah. 43. f. 5., Godart Suppl. 1. I. pl. 7. 
f. 4—6., Bd. pl. 11. f. 1—3., Fr. Beitr. II. tab. 110. 
f. 2. 3., Fr. N. B. II. tab. 97. Ungarn. 
Jolaus Hb. 879,—-882, 

20* 


308 


203. Adonis 0. Hb. .298——300., Herbst tab. 312. £. 7—9., Go-' 
dart I. pl. 11. seeund. f. eg ii. terisk}2, Fr. N. 


B. VI. tab. 487., Wood a. 2. 4.6 Bi 


Bellargus Esp. tab. 32, Suppl. 8. DAB tale 55 


Cont. 5. f. 2. 3.4. 6., Meigen tab. 47. f. 3. 


Var. Ceronus Hb. 295-—297., Esp. tab. 90. Cant. 40. f. 
2,., tab. 102. :Cont. 57.4. 1.) Meigem take 28.5 3, 


u } 


Berhst tab! 314. 8. 9-9: #. 


A: Adonis Hh. 645. 646. 2., 698. 699., H. S. uab. 5 


f. 248. 
A: Cirnus Hh. 830. 831. 


*304, Polonus H. S. tab. 91. f. 432. 433. Posen. 


205. Corydon ©. Hh. 286. 287., Esp. tab. 33. Suppl. 9. f. 4., 
tab. 79 Cont. 29. f. 1., Herbst tab. 313. f. 1—3., Mei- 
gen tab. 47. f. 1., Godart ]. pl. 11. seennd. $. 1., pl. 


11., tert. f. 1., Wood pl. 2. f. 65. F. 


5 
A: Fr. N. B. Hl. tab. 223°. I, H. 8. oe BE 


tab. 74. f. 361. 
A: Tiphys Esp. tab. 51. Cont. 1. f. 49. 
A: Dolus Hh. 825. 829? 
Var. aSyngrapha m. Alpen. Pyrenäen. 
Corydon Hh. 742. 
Tithonus Meigen tab. 47. f. 2. 


Anmerk. Meigen bildet die Alpenvarietät von Coryden ab,. be- 


schreibt aber den Ochsenheimersehen Eros. 


Var. b Nivifera m. Pyrenäen. 
Var. e Corydonius m. Türkei; wird bei H. 5. 


gebildet. 


206. Anteros Bd. Fr. N. B. et, tah. 263. LI u u 


> .4...16. 17., dab. 2. £. 26. 27.2. Sl 


207. Battus O0. Hh. 328--330. 801. at Herbst tab. 318. 
5—7., Godart H. pl. 25. f. 8. Halle. Eisenach. 


Telephii Esp. tab. 41. Sanpl 17. „Ko 
Cont. 49. f. 5., Ru es 49. 8. ). 


208. Bavius H. S. tab. f. 10. tab. 74. f. 357—360., Fr. 


N. B. VI. tab. = Ban a 


209. Hylas O0. Hb. 325- 327., Herbst tab. 315. f. 9—11,, Mei- 
gen tab. 48. f. 6., Godart pl. 11. secund. f. 5., pl. 11. 


tert. f. 5. FE. 


Amphion Esp. tab. 53. Cont. 3. f. 1. $. tab. 7 


Cont. 29. f. 3. 
Var. Panoptes Hb. 670—673. Spanien. 


210, Endymion Gerhard tab. 16. f, 2, Russland, 


| 


| 


308 

211. Dorylas ©. Hb. 289—291., Herbst tab. 314. f. 1--3., Mei- 

sen tab. 45. f. 2., Gedart Suppl. I. 1. pl. 12. f. 1— 

4., Bd. pl. 14. f. 1—3., Wood pl. 2. f. 67. D. 

Hylas Esp. tab. 45. Sappl. 21. f. 3., tab. 55. Cont. 

59, 

Thetis Ep. i tab. 33. a. 12 7 

A: Dorylas H. S. tab. 74. f. 369. 


Var. Nivescens m. Pyrenäen a 
Dorylas Ramb. faune d’Andal. pl. 10. f. 8-19. 


2. Jearius OÖ. Esp. tab. 99. Cont. 54. f. 4., Meigen tab. 45. 
% 12, Godart Suppl- 1. HB: pH IE 6,2% Ba. pl. 12. 
f. 1—3., Wood a 3 f. 67. (im Text als 68.) D. 
Amandus Hb. 751-755. Herbst tab. 313. f. 
10—12. | 
Amdatus Hh. 283—285. , 

213. Eumedon ©. Hh. 301. 302. 701. 702. 2, Esp. tab. 52, 
Cont. 2. f. 2. 3., Herbst gab. 313. f. 8. 9., Meigen 
3,48, 5.05. Gaadart, 1, pl. , 23; 5 1.2.2 Fr N. 
IM. 14.235, E23, D, 

A: Esp. tab. 80. Cont. 30. f. 3. 

214. Psylarita H. S. tab. 69. f. 328—331., Fr. N. B. V. tab. 
469. 1. 3. 4., Gerhard tab. 17. f. 4. Russland. 

215. Agestis O0. Hbh. 303 30, Godart, I. pl. 10. f. &, pl. 21. 

tert. 1. 3., En N. B/ WE. taht 235: EIE, Weed pi 2 

PW2N DE 9. D. 

Allous Een. an 992. 

Medon Esp. tab. 55. ont. 5. 

f. 4—7., Meigen tab. 48. f. 4, 

Idas Rambur faune d’Andal. pl. 10. f. 5—7. 


216. Cornelia Eversm. in litt, Russland. 


217. Eros O. Godart Suppl. LU. pl. 12. 1. 5. 6.,Bd. pl. 14. f. d— 
6... B:,8..tal 48. 22; Wan; Bi 3. 8. 
70. D. 
Tithonus Hh. 555. 550. dd“. 
Iphis Meigen tab. 47. f. 5. 
Var. a Eroides H. S. tab. 3: £..12. 135. Türkei. 
Yar.b Boisduv a Kin S. tab. 2. f. 7—9. Russland. 
Anteros Fr. N. BD. V. tab. 386. f. 3. 4. 
218. Alexis O. Hh. 2922 a Godärt I. pl. 11. seeund. f. 3., 
Wood. pl. 3. f. 68. (im Text f. 69.) Annal. de la Soc 
Entom. Tom. 4 de 1835. pl. f. 4. Hermaphrodit 1. F, 
Thetis Esp. tab. 32. Suppl. 8. f. 2. 2. 
lcarus Esp. tab. 32, Suppl. f. 4. 9, Meigen tah, 
48, f. 4, 


2 
peund 
[09 


f. 7., Heıbst tab. 313. 


310 | 
A: Alexis H. S. tab. 52. f. 246., tab. 74. f. 362. 
A: Polyphemus Esp. tab. 50. Suppl. 26. f. 2. 3. 
A: Jearus Esp. tab. 55. Cont. 5. f. 5., tab. 79. Cont. 
ZUM. 2 
A. Jcarinus Meigen tah. 48. f. 2. 
A: Golgus Hb. 688. 689? 
Var.a Escheri Tr. Hb. 799. 800. 857. 868. 2, Godart 
Suppl. I. IH. pl. 11. f. 3—6., Bd. pl. 12. 8.4.5 
Medon Esp. tab. 32. Suppl. 8. f. 1. 
Sapphirus Meigen tab. 47. f. 4. 
Var. b Zephyrus Bd. H. S. tab. 4. f. 20. 21. JS tab. 
46. f. 208--211. Türkei. | 
Var. e Hesperica Bd. H. S. tab. 3. f. 14. 15. JS, tab. 
72. f. 349. 350. 2, Rambur faune d’Andal. pl. 10. £. 
1—4. Spanien. 
219. Hyaeinthus H. S. tab. 72. f. 345—348. Türkei. Russ- 
land, ° 
*220. Cyane Fr. N. B. V. tab. 469. f. 1. 2. Russland. 
*221. Subsolanus Eversm. in litt. Russland. 


222. Pylaon H. S. tab. 70. f. 333. 334. 0’, tab. 71. f. 339 — 
342. Russland. 
223. Argns O. Hb. 316—318., Esp. tab. 20. f. 3. , tab. 101. 
- Cont. 56. f. 5., Herbst tab. 315. f. 1-3., Meigen tah. 
49. f. 2. 3., Godart I. pl. 11. £. 1. pl. 1. tert. f. 4., Fr. 
N. B. 1: tab. 169. Wood pl.ı2. k7LBE 
Idas Esp. tab. 20. f. 4.9. 
Argiades Esp. tab. 101. Cont. 56. f. 6. 
A: Argus H. S. tab. 52. f. 247. 
A: Leodorus Esp. tab. 80. Cont. 30. f. 1. 2., Herbst 
tab. 316. f. 1—4. 
A: Lyeidas Meigen tab. 49. f. 4. 
A: Jsmenias Meigen tab. 49. f. 5. 


224. Aegon 0. Hb. 313—315., Herbst tab. 315. f. 4—6., Mei- 
gen tab. 49. f. 6., Godart I. pl. 11. secund. f. 4,, Fr. 
N: DB. Dh; 175. E: 
Alsus Esp. tab. 101. Cont. 56. f. 3. 4. 
Calliopis Bd. pl. 15. f. 4. 5. 
A: Philonomus Herbst tab. 316. f. 11-13, 
Var. Bella H. S. ıab. 49. f, 227. 228. Caueasus. 


225. Loewii H. S. tab. 91. f. 434—437. Russland. Amasia, 
Empyrea Gerhard tab. 17. f. 2. 

226. Optilete O. Hb. 310— 312., Esp. tab. 79. Cont. 29. f. 4. 5., 
Herhst tab, 316, £. 8—10., Meigen tab, 45, S. 4., Go- 


311 


*.dart 11. pl. 26.08. 1: 2, Fr. N. B, V. tab. 451.£.2.°3,, 
Gerhard tab. 16. f. 4. sc des Thüringer Waldes 
hei Georgenthal. 

Uyparıissus Hb. 654 —657., Gerhard tab. 17. £. 1. 
227. Trochilus H. S. tab. 48. f. 2 "295, d', tah. 49. f. 226. 
®, Fr. N. B. VW. tab. 440. f. 1., Gerhard tab. 16. f.3. 
Türkei. Egypten. 
228. Amyntas O. Hb. 322 — 324., Herbst tab. 306. f. 5 
Meigen tab. 44. f. 4., Godart 1. pl. 9. tert. f. 5., pl. 
9. secennd. f. 2. FE. 
Tiresias Esp. tab. 34. Suppl. 10. f. 1. 2. 
Coretus Meigen tab. 44. f. 5. 

Var. Polysperchon OÖ. Meigen tab. 44. f. 6. F. 
Tiresias Hb. 319—321., Esp. tab. 49. Suppl. 25. 

2 2., Herbst tab. 306. f. 5—7. 

229. Fischeri H. S. tab. 47. f. 218. 219., Fr. N. B. \. tab. 
440. f. 2. Russland. 

230. Ledereri H. S. tab. 93. f. 445 - 448., Gerhard tab. 4. f. 6. 
Russland. Amasia. 

231. Psittacus H. S., H. S. tab. 48. f. 220 —223. Russland. 
Türke:. 
Baleani ca Fr. N DB. V. ah. 42: ale 

232. Baetieus O. Hb. 37 13315. Esp. tab. 27. Suppl. 3. f. 3., 
tab. 91. Cont. 41. f. 3., Herbst tab. 505. f.3—5., Go- 
Hart 1:,pl.-10. 8 2% Pi 9. tert. f. 4. Südeuropa D.? - 
Baetica Meigen tab. a AT © 

233. Telieanus O. Hb. 371. 372. 35 3. 554., Herbst tab. 305. f. 
6—9., Meigen tab. 5. f. 3., Godart HM. pl. 22. f. 3. 
4:8. 
Baetieus Esp. tab. 91. Cont. 41. f. 2. 

*234. Hoflmannseggii Zeller.  Entomologische Zeitung de 1859 
S. 312. Portugal. 


B. Polyommatus. 


235. Helle 0. Hb. 331—333:, Godart 1. pl. 23. f 5. 6., Fr. 
Beitr. 1. tab. 8, Fr. N. BU ab. er E 2. BD 
Amphidamas Esp. tab. 58. Cont. 8. f. 4., tab. 63. 
Cont. 13. f. 5., Meigen tab. 50. £. 1. 

236. Thersamon O. Esp.. tab. 89. Cont. 39. f. 6., Meigen tab. 
"50. f. 3., Godarf 18. pl. 22. £. 7. 8, Fr. N. BD. ‚li. 
109. f. 3—4. D. 

Xanthe Hh. 347. 348. 

237. Gordius O. Hh. 313_ 310. ‚ Esp. tab. 30. Suppl. 6. f.3., tab. 77, 
Cont. 27. f. 4., tab. 24. Cont. 49. f. 4., Meigentab, 50. f, 4,, 
Godartll. pl. 23.4.1. 2.,Fr.N,B.H, tab. 109,5,1.2.D, 


7 
d 


312 


238. CirceO. Hb. 334—336., Meigen tab. 50. f. 2., Godart]. pl. 10. 
seeund. f. 1. pl. 9. seeund. f. 3., Fr. N. B.-L. tab. 
11.4. 3.,4..0°. F. | 
Phocas Esp. tab. 35. Suppl. 11. 8. 1.2, tab. 63. 
Cont. 13. f. 6. 

239, Chryseis ©. Hh. 337. 338. 355., Meigen tab. 51. f. L., 
Godart 1. pl. 10. seeund. ..2., pl. 9. secund f. 4., Fı. 
N. B. DI. tab. 163. f. 1—3., Wood pl. 2 f. 57.,- Ger- 
hard tab. 7. f. 4. F. 

Hippothoä Esp. tab. 22. f. 3., tab. 78. Cont. 28. 
1.08, 
Eurydice Esp. tab. 31. Sappl. 7. f. 38. 
A: Confluens Gerhard tab. &. £.1. 
Hippothoö Esp. tab. 100. Cont. 55. f. 2, 
Var. a Eurybia ©. ©. Fr. N. B. 1. tab. 163. f. 4.D. 
Eurydice Hb, 3393—343., Esp. tab. 116. A 71. 
f. 6. 7., Meigen tab. 51. f. 2. (schlecht eolorirt) Ger- 
hardıtab+7. Da L 
Var. b Candens H. S. tab. 49. f. 229—231.. tab. 73. 
f. 355 2, Gerhard tab. 8. f. 3. Russland. Caueasus. 
A: Stiberi Keitel in litt. Lappland. 

240. Dido Gerhard tab. 8. f. 2. Caucasus. 

241. Hippono& O. Esp. tab. 62. Cont. 11. £. 2., tab. 78% Cont. 
28. f. 6., Meigen tab. 50. f. 5., Fr. N. B. U. tab. 103. 
Dessauer Haide. 

Hippotho& Esp. tab. 35. Suppl. 11. f. 5. 

Lampetie Hb. 356—359. | 

Hiere Godart 1. pl. 23. f. 3. 4., Gerhard tab. 8. f. 4. 
A: HipponoöH. S. tab. 73. f. 356. 


® 


242. Hippotho& O. Hb. 352—354., Esp. tab. 38. Suppl. 14. f. 


1. 2., Meigen tab. 51T. f. 3., Godart J. pl. 10. secund. 
f. 3., pl. 9. secund. f. 5., Fr. N. B. U. tab, 127., Wood 
pl. 3. f. 58., Gerhard tab. 7. f. 1. D. 
Yar. Dispar Wood. pl. 58. f. 59., Godart Suppl. I. U. 

pl. 13. f. 3—6., Bd. pl. 10. f. 1—3., Gerhard tab. 7. 
f.2. England. 
Hippotho& Hh. 966. 968 

243. Ignitus H. S. tab. 69. f. 332. Russland. Amasia. 
Phaeton Eversm. in Hitt.? | 

244. Ottomanus Tr. Godart Suppl. 1. M. pl. 9. f. 1. 2. d, Ba. 
pl: 10. 1.4.5. 9, H. S. tab. 50. 120: 2 
51. f. 238. 239. 2. Türkei. | 
Le Reh, Fr. Beitr. II: tab. 123. #. 1., Meigen 125. 


245. Virgaureae O, Hb. 349 — 351, 884—887,, Esp. tab, 22, 


313 


2.2, Meigen tab, 51. f. 4., Godart T. pl. 10. secund. 
f..4,,_ ph 9 gemdi 65 Fr. 9. Bi Wo stab. 115, 
Wood pl. 3. f. 60., Gerhard tab. 5. f. 3. Dessauer 
Haide. Thüringer Wald. 
Var. Oronula Fr. N. B, V. tab. 455. f. 1. 2., Gerhard 
tab. 5. f. 4. Lappland. 
246, Thetis Klug Symholae physieae decas 4. tab, 49. f. 7 
Caueasus. Russland. 
Ignitus Gerhard tab. 5. f. 2 
Ignrtis? Eversm. in hit. 
247. Phloeas O0. Hb. 362. 363. 736. 737., Esp. 22. f. I. tab. 
60. Cont. 10. £. 5., tab. 62. Cont. 12... 5., Meigen 
tab.; 31. Sf &, - Gadart I: pk. 1O-E N, N N.B. U, 
tab. 151., Wood pl. 2. f. 56., Gerhard tab. 5. £. 4. F. 
A: Eleus Gerhard tab. 5. f. 3. 
Var. Tureieus Gerhard tab. 5. f. 5. Türkei. 
248. Epiphania H. S. tab. 92. f. 436—441. Russland. 
Callimachus Eversm. in Hitt. 
249. Nogelii Rversm, in litt. Russland. Amasia. 


©. Tnecla. 


250. Ballus 0. Hb. 360. 361. 2, 550. , Meigen tab. 51. f. 
6. C*, tab. 125. f. 6. 2, Godart Suppl. I. HM. pl.'-7. f. 
1--3., Bd. pl. 10. f. 6. 7. 2, Fr. Beitr. IH. tab. 133. 
T.'2., Gerard tab. 3. f. 1.-D. 

Anmerk. Der bei Gerhard tab. 5. f. 2. als Varietät von Bal- 
lus abgebildete Undulatus ist Mauretanieus Bd. und aus 
Algerien. ’ 

251. Rubi O. Hb. 564. 365. 786., Esp. tab. 21. f. 2., Herbs 

tab. 308. f. 5. 6., Meigen tab. 52. f. 1., Godart 1. pl. 
30. f. 3., pl. 10. secund. f. 5., Wood pl. 2. f. 55., 
Gerhard tab. 3. f. 5. F. 
A: Bellus Gerhard tab. 4. f. 2 
Quercus Hh. 621. 
253. Roboris Esp. tab. 103. Cont. 58. f. 5., Meigen tab. 52. f- 
2, Südfrankreich. 
Evippus Hb. 366. 367., Godart I. pl. 22. f. 1. 2. 
Gerhard tab. 3. f. 1. 
254. Betulae 0. Hb. 383—385., Esp. tab. 19, f. 1., Herbst tab. 
307. f. 1-—3., Meigen tab. 52. f. 6., Godart I. pl. 9. 
f. 1., Woed pl. 2. f. 50., Gerhard tab. 1. f. F. - 
A: Spinosae Gerhard tab. 3. f. 2. 
255. Pruni O. Hb. 386. 387. 2, Esp. tab. 19. f. 3., Herbst tab. 
307. f. 4. 5., Meigen tab. 53. f. 3., Godart !. pl. 9. £. 
25: Wood pl. 2. £.51., pk"3’f. 10,, Fr. NO B. W. tab. 
835,, Gerhard tab, 1. f. & F, 


#’ 


314 


255. W. album O. Hl. 380. 381., Herbst tab. 308. f.1.2., Mei- 
sen tab. 53. f. 4., Godart 1. pl. 9. f. 3. tert. f. 2, 
Wood pl. 2. f. 52., pl. 3. f. 11., Gerhard tab. 1. f. 
3. F. | | 
257. Spmi O. Bb. 376. 377., Herbst tab. 307. f. 6. 7., Meigen 
tab. 53. S. 2., Godart 1. pl. 21. f. 8. 9., Wood pl. 2. 
f. 53., Fr. N. B. VI. tab, 523., Gerhard tab, 2. f. 
5.D. ' 
Lyneeus Hb. 692. 693. 
Quereus Esp. tab. 39. Suppl. 15. f. 3. 
Var. Lynceus Hb. 674. 675., Gerhard tab. 3. f. 1. Südeuropa. 
258. Acaciae ©. Hb. 743—746., Herbst tab. 308. f. 3. 4., Mei- 
gen tah. 53. f. 6., Godart I. pl. 21.1. 6. 7., Gerhard 
tab. 1. f.4.D. 
259. Nieis ©. Hb. 378. 379. 2, Meigen tab. 53. f. 1., Fr.N. B. 
Vl. tab. 529. 2. F. 
Lynceus Godart I. pl. 9. tert. f. 1., Gerhard tab. 2. 
% 
Pruni Esp. tab. 39. Suppl. 15. f. 1. a. b. 
Cerası Herbst tab. 307. f. 8. 9. 
Cerri Hb. 863—866., Gerhard tab. 4. f. 1. 
Var. Caudatula Zell. Isis de 1847. S. 10. Türkei. Ob 
Europäer? 
Bischoffii Gerhard tab. 2. f.4. JS und f. 3.9. 
260. Aesculi O. Meigen tab. 53. f. 5., Godart U. pl. 21. f. 3. 
4. 5., Gerhard tab. 2. f. 1. Südfrankreich. 
Esculi Hb. 559. 560. 690. 691. - 
Var. a Tliecioides Gerhard tab. 4. f. 5. Andalusien. 
*Var. b Maculatus Gerhard tab. 4. f. 4. Andalusien. 
+26]. Abdominalis Gerhard tab. 4. f. 3. Russland. 


viIl Pierides. 
A. Leucophasia. 
262. Sinapıs O. Hb. 410. 41l., Esp. tab. 3. f. 4., Herbst tab. 
| 188. #. 1—3., Meigen tab. 7. £. 5., Gedart I. pl. 2. 
tert. f. 4., Wood pl. 1. f. 15. F. : 
Lathyri Hb.: 297,298. 


263. Lathyri Bd. Godart Suppl. I. WM. pl. 43. f. 4. 5., H.S. tah 
84. f. 407. 408. Südfrankreich, 


B. Pieris. 
664. Crataegi O. Hh. 399. 400., Herbst tab. 85. f. 7. 8., Meigen 


tab. 4. f. 4, Godart 1. pl. 2, £. 3, Wood pl. LE 
16, F. 


315 


265. Brassicae O0. Hb. 401—403., Esp. tab. 3. f. 2., Herbst tab. 
87. f. 1—3., Meigen tab. 4. f. 5., Godart I. pl. 2. tert. 
i fr 1., Medal. 1.4.8: FF. 
266. Rapae O. Hb. 404. 405., Esp. tab. 3. f. 2., Herbst tab. 87. 
f. 6—8,, Meigen tah. 5. f. 1., Godart I. pl. 2. tert, f. 
2; Weed nl. 1: 149 P. 
A: Nelo Herbst tab. 87. f. 9. 
Var. a Nareaea Fr. Beitr. I. tab. 4. f. 2., Meigen tab. 
42. f. 3. Dalmatien. Italien. 
Ergane Hb. 904-—-907,, Godart Suppl. I. 1. pl. 47. 
f, Bu | 
*Var. b Mannii Mayer Entom. Zeitung de 1851. S. 151. 
Dalmatien. Ob eigene Art? 
*Yar. e Metra? Wood p!. 1. f. 10. England. 
267. Napi ©. Hb. 406. 407., Esp. tab. 3. f. 3, Herbst tab. 92. 
f. 1—3., Meigen tabı 5. £. 23 Godart 1. pl. 2. tert. £. 
3., pl. 2. quart. f. 3., Wood pl. 1, LIE 
A: Napaeae Hb. 664. 665., Esp. tab. 116. Cont. 71. £, 
5., Meigen tab. 5. f. A. 
Var. a. Bryoniae Meigen tab. 5. f. 3., Godart I. pl. 5. 


f#1, B. 
Napı Esp. 64. Cont. 14. f. 3—5., Herbst tab. 92, 
f. 49. | 


*Var, b Sabellicae? Wood pl. 1. f.12. England. 
U. Anthocharis. 


268. Callidice O. Hb. 408. 409. 9, 551. 552. 2, Esp. tab. 115. 
Cont. 70. f. 2. 3., Meigen tab. 5. f. 5., tab. 42. f, 2 
Godart 1. pl. 5. f. 2,3. D. 

Var. Chrysidice H. S. tab. 44. f. 200-- 203., Fr. N. B. 
VI. tab. 512. f. 4. Türkei. 

269. Chloridice ©. Hhb. 712—715., Meigen tab. 6. f. 1., Godart 
Suppl. I. 1. pl. 4. f. 3—5., Bd. pl. 6. f. 5.6.28. 
Russland. Türkei. 

Daplidiee? Herbst tab. 95. f. 4. 5., Esp. tab. 9M. 
Cont. 40. f. 1? 

270. Daplidice ©. Hb. 414. 415. 777. 778., Esp. tab. 3. f. 5., 
Herbst tab. 93. f. 1—3., Meigen tab, Ba: 2 Godart 
I. pl. secund. f. 3., pl. 2 quart. f. 2., Wood pl. 8, 
13., Fr, N. B. I. "tab. 553. Halle. 

Belemida Hb. 931-934. 
A: Daplidice Esp. tab. 118. Cont. 73. f. 1. 

*271. Leucodice Eversm. in litt. Russland, 

272. Glauce O. Hh. 546. 547., Godart Suppl. T. II. pl. 3. f. 3. 
en le Pa A 3. 4., Fr. N, B, VI. tab. 512, f. 3. 
Spanien, 


316 ‚ 
Var. BelemiaO. Hi. 412. 413,, Ep. tab MM Con. ) 
65. f. 2., Meigen tab. 7. f. 2., Godart Suppl. 1.11. pl. 

3. f. 1. 2., Bd. pl. 6. f. 1. 2. Spanien. 
Anmerk. Auch Bd. hält Glauce und Belemia für eine Art, wo- 
von die eine sich im Frühling die andere im Sommer entwik- 


kelt. Annales de la Soc. Entom. de 1841. pag. LXVIH. de 
1845. pag. XXXVl. 


273. Belia O. Hb. 417. 418, Esp. tab. 92. Cont. 42, f. 1, 
Herbst tab. 93, f. 6. 7., Meigen tab. 6. f, 3., Godart 
1. pl. 6. f. 1. 2, Südfrankreich. Spanien, 

Var. a Bellezina Godart Suppl. 1. DH. pl. 3. f. 5. 6. 

Südfrankreich. Spanien. 
Tagis Bd. pl. 5. f£. Br .„„ Annales de la Soe, - Entom. 
Tem. 1. de 1832. pl. 7. f. 1. 2. 
Belledice Hh. 929. 930, 


Var. b Tagis 0. Hb, 565. 566., Esp. tab. 117. Cont. 72. 
f. 5. 6., Meigen tab. 6. f. 4., Godart Suppl. I. DH. pl. 
4:8. 2, Fr.:N. B.:V.-Aab. 364. Nr Pre 

Var e Ausonia 0. Hh. 582. 583., Meigen tab. 7,f.1., 

— Godart II. pl. 6. f. 2. 3. Südfrankreich. Spanien, 
Belia OÖ. Hb. 416., ar tab. 94. Cont. 49, f. 1. 
Simpionin Bd. ul. un a Godart Sappl. I. 1. 
pl. 3. 4., Fr. Beitr. 1. 44.7.4 ® 


Anmerk. Bd. nimmt Auscnia und 2 für eine Art, wovon eine 
die Frühjahrs-, die andere die Sommer-Generation ist; andere 
wollen sie wieder in 2 bestimmt verschiedene Arten trennen. 

Siehe hierüber Annales de la Soc. Entem. de 1834, pag. 
LXVIL, de 1845. pag. AXXI. und pag. AXXVL, de 1846, 
pag. LXVI. 


274. Raphani OÖ. Esp. tab. 84. Cont. 34. f. 3., tab. 123. Cont. 
78. $. 3. 4., Herbst tah. 88. f. 4. 5., Godart er 1. 
1. pl. 5. £. . 2... Pr. N. Bau ab. 121. 5/8: 


ÄAnmerk. Nach Ochsenheimer soll dieser Schmetterling in Sı- 
birten und dem südlichen Russland fliegen. Mein verehrter 
Freund, Herr Prof, Eversmann, hat ıhn in seiner russischen 
Fauna nicht mit aufgenommen, und dürfte daher das europäische 
Bürgerrecht wohl zu bezweifeln seın. 


275. Eupheme Bi. Hh. 1004. 1005., Esp. tab. 113. Cont. 68. £. 

2.1935. Br 8. stabus43, ı8, 194. 195. Rambur: Fauna 
d’Andalousie pl. 11. f£ 1—3., Fr. N. B. Vi, tab, 511. 
f. 4. Russland. Spanien. Kleinasien. 


A: Tsehudiea H, S. tab. 94. f. 449--453, 


Russland, 
*276. Pyrothoe Everem. in litt, Russland, 


517 


37°. Cardamines O. Hb. 419. 420. d, 424.425. d, 79. 792. 9, 
Esp. tab. 4. £. 1. d’, tab. 27. Suppl. 3. f. 2. 2, Herbst 
tab. 94. f. 1-3., Meigen tab. 7. f. 3., Godart 1. pl. 2. 
{. 2. S% pl. 2. quaxt. f71.9,xWopg pl, 14,.F. 
Var. Damone Bd. Hb. 1010. 10il., H. S. tab. 43. f. 
196—199. Annales de Ja Soc. Entem. de 1837. pl. 6. 
f. 1. Russland. 


Anmerk. Herr Prof. Eversmann hat mir versichert, dass dieser 
im Caucasus vorkommende Schmetterling blesse Varietät von 
Cardamines_sei. 


278. Eupheno O©. Hh. 421-—423. 630. 631. 2, Esp. tab. 28. 
Suppl. 4. f. 1. Ö, tab. 63. Cont. 13. f, 2.3 2, Herbst 
tab. 93, f. S—12., Meigen tab. 7. f. 4., Godart 1. pl. 
5. f. 4.5. Südfrankreich. 

Var. Douöi Hh. 1006—1008. Annal. de la Soe. Entom. 

de 1836. Tom. 5. pl. 9. f. 1. 2. Algerien. i 

Anmerk. Herr Menetries führt in seinem Catalogue raisonne 

S!. Petersbourg eine Pieris Menestho als eaucasische Art auf. 

Sie findet sich jedoch nicht im russischen Caucasus, und ist 

daher von Herrn Prof. Eversmann in der Fauna BRossiea nicht 

mit aufgenommen, Dieser Schmetterling gehört daher nicht in 
die Fauna Europas. 


o 
279. Chloe H. S. tab. 96. 7..458. 9. Russland. 
7 


280. Phieomone O. Hb. 436. 437., Esp. tab. 56. Cont. 6. f. 1. 
2., Herbst tab. 115. f. 5—8., Meigen tah. 9. f. 2., Go- 
dart IL. pl. 4. f. 3., H. S. tab. 82. f. 300. 400. 2 D, 


281. Nastes Bd. pl. 8. f. 4. 5., Godart Suppl. I. II. pl. 15. 1. 
#5. H. S. tab. 7. 1.32. 38, ta, 83. 8,308 303,9. 
Lappland. 

*381. Werdandi H. S. tab. 83. f. 403. 464. Lappland. 

Anınerk. Diesen Schmetterling stellt zuerst Zetterstedt als 

Lappländer auf und beschreibt bloss das Z, H. S. hat das 2 
abgebildet, und scheint die Abbildung von der Zetterstedischen 
Beschreibung zu differiren. Herr Keitel hat Pap. Nastes in 
beiden Geschlechtern aus Lappland mitgebracht und als Wer- 
dandi verschickt. Zetterstedt kennt Nastes nicht als Bewoh- 
ner Lapplands, und könnte es daher wohl sein, dass Zetterstedts 
Werdandi der Boisduval’sche Nastes ist. Wo sich das Origi- 
nal der Herrich-Schäfferschen Abbildung befindet, ist mir unbe- 
kannt. 1 

282, Hecla Lefeh. Annales de la Soe, Entom. Tom, 5 de 1836, 
pl. 9, £. 3-6, Grönland. | | 


318 


Boothii Bd. H. S. tab. 96. f. 459. 460. 9. 
283. Boothrii H. S. tab. 8. f. 39. 40. Hoher Norden. 
Anmerk. Herr H. S. hat diesen Schmetterling ais 2 abgebil- 
det; es ist aber das d.. is 


284. Pelidne Bd. pl. 8. f. 1 rn Godart Suppl. 1. U. pl. 15. £. 
1—3., H. S. tab. 7. f. 35. 36. D,:tab:: 8. & 43.22. d,, 
Fr. N. B. VI. 511. f. 2. 3. Russland. Grön- 
land. 

285. Palaeno ©. Meigen tab. 9. f. 4., Godart IL. pl. 4.f. 2., Fr. 

N. B. VI. tab. 541., Wood pl. 53. f. 2. D. 
Europome Hh. 434. 435., Esp, tab. 100. Cont. 55. 
f. 5., tab. 42, Suppl. 18. f. 1. 2., Herbst tab. 115. f. 
1—4. 
Philomene Hb. 602. 603. 740. 741. 

Var. Philomene Godart Suppl. I. I. pl. 47. f. 3—5, 
Schweden. 
Werdandi H. S. tab. 81: 41.42, 

*286. Melinas Eversmann in litt. Russland. 

257. Hyale 0. Meigen tah. 9. f. 3., Godart I. pl. seeund. 1. 
2. Fr. N. B. VI tab. 547. Wood pl. 1. f. 6. F. 
Palaeno Hb. 438. 139., Esp. tab. 4. f, 2., Herbst 
tab, 91, f 775 

A: Hyale H. S. tab. 6. f. 33. 34. 
Var. Heliee Hb. 440. 441., Meigen tab. 8. f. 3., Godart 
I. pl... 6.4. B. 
Hyale Esp. tab. 66. Cont. 16. f. 1. 

288, Neriere Bd. -H. S. tab. 5. f. 30—32., Fr. N. B. IV. tab, 
301. f. 1. 2. Russland. 
Erate Esp. tab. 119. Cont. 74. f. 3., Meigen tab. 8, 
f. 4. 

289. Edusa O. Meigen tab. 8. f. 2., Godart I. pl. 2. secund, 
f. 1., Wood pl. 1. £. 4.9. F. 
Hyale Hb. 429—431., Esp. tab. 4. f. 3., tab. 26. 
Suppl. 2. f. 3. 

Chrysothome Wood pl. 1.f. 3. &. 

290. Ehrfsotkiöind O0. Hb. 426—428., Esp. tab. 65. Cont. 15. f. 
3. 4., Herbst tab. 116. f. 5--8,, Meigen tab. 9. f. 1, 
Godart Suppl. 1. II. pl. 6.1. 1—3,, Bu. pl. 9. f.3. 4, 
Fr. N. B. IV. tab. 301. f.3.4.D. 

Europome Wood. pl. 1, £. 3. 

291, Myrmidone O0. Hb. 432. 433., Esp. tab. 65. Cont. 15. f. 
1. 2., Herbst tab. 116. f. 1—4., Meigen tab. 8. f. 5., 
tab. 42. f. 4. (bei letzterer Figur die Ilumination ver- 


fehlt), Godart Suppl. I. IL £. 1-36, Bd, pl. 9, £. 1.2, 


ro 


319 


H. S. tab. 81. f. 395. 396. (ierthümlich unter Benen- 
nung Eos 2) D. 
- A:rHelena H. S. tab. 45. f. 206. 207. 

292, Aurora O. Hh. 544. 545., @odart Suppl: I. IL. pl. 6. f. 4. 
5., Bd. pl. 7. £. 1-4, H. S. tab. 45. f. 204. 205. JS, 
tab. 84. f. 405. 406. 2. Russland. 

293. Aurorina H. S. tab. 95. f. 453—456. Russland. 

Aurora Esp. tab. 83. Cont. 33. f. 3. f‘, Meigen tab, 
8.:$. 1, 
Heos Herbst tab. 114. f. 5. 6 


Auricoma Eversmann ın hit. 


294. Eos H. S. tab. 82. f. 397. 398. 0°. tab. 81. f. 393, 394. 
(irrthümlieh als Myrmedone Var.) Vaterland unbekannt. 


Anmerk. 1. Der 0 scheint nicht von Aurorina verschieden, 
doch das @ zeigt characteristische Unterscheidungsmerkmale. 


Anmerk. 2. In dem Catalogue Raisonne (des Herrn Menetries, 
St. Petersbourg 1832. ist eine Colias Thisca aufgeführt, die 
in dem nicht russischen Theil des Caueasus vorkommt. Auch 
Herr Prof. Eversmann hat diesen Schmetterling in der Fauna 
Rossiea nicht mit aufgeführt, und kann ihm daher das eure- 
päische Bürgerrecht nicht zugesprochen werden. 


‚293. Rhamni 0. Hb. 442 —444., Esp. tab. 4. f. 4., Herbst tab. 
103. f. 1—3., Meigen tab. 9. f. 5., Godart I. pl. 2., 
i. 2. Wösdpt. 1.2. W. 
Var. Cleopatra O. Hh. 445. 146., Esp. tab. 48. Suppl. 
24. $» 4, tab. :111...Cont. :66,..1..1.,, Herhst tal, 103. 
f. 4., Meigen tah. 9. f. 6., Godart I. pl. 4. f. 4 Süd- 
frankreich. 


*296. Farinosa Zell. Isis de 1837. S. 3. sqq. Kleinasien. 


(Sehluss folgt.) 


Intelligenz. 


Herr Ullrich in Wien ersucht die Redaction, den Leser der entom. 
‚ Zeitung anzuzeigen, dass er seines vorger ückten Alters halber willens 
ist, seine seit 40 Fahren mit vielem Fleisse zusammengebrachte 
Inseetensammlung zu verkaufen. Dieselbe enthält fast nur Euro- 


320 
päer, ist torzugsweise reich an Inseeten der Umgegend von Wien, 
Linz und Triest, und besteht: 
ans 7520 Species Eleutherata in 73 Kästen 
„..1450 ».,...Alynchbta ,:; 2 


>) 


„1085 „ Glossata „ 30 r 
».. 8280 „ .*Prezata „ 20 4 
ws 4945"  ,  ..Asilala Be 


ferner aus 27 Kästen mit Dubletten, fast ohne Ansnahnıe deter- 
minirt. 

Herrn Ullrich’s langjährige Verbindungen mit Helm ausge- 
zeichneten Entomologen, namentlich Autoren (Erichson, Redten- 
bacher etc. etc.) geben unzweifelhaft vielen Exemplaren seiner 
Sammlüng einen besondern typischen Werth. 

Liebhaber wollen sich an den Eigenthümer, Wien Laim- 
srube No. 7, Stock 2 Thüre 16 wenden. 


Für Coleopterologen, 

Mein neues Verzeichniss von abgebbaren Käfern kann ich 
Freunden der Entomologie, die es franco verlangen, sogleich mit- 
theilen und hemerke, dass es sehr reichhaltig und die Preise 
sehr mässig sind. 

Dr. Wailtl ın Passau, 


Insektengesuch. 

Grosse Parthien von exot. Käfern, bestimmt oder unbe- 
stimmt, kaufe ich stets zu annehmbaren Preisen. _ 

Dr. Waltl in Passau. 


Hymenoptera aus Croatien und andern Gegenden liefert 
unbenannt zu sehr billigen Preisen. 
Dr. Wailti ın Passau. 


So eben wurde folgender für Freunde der Naturwissenschaft 
wichtige Katalog ausgegeben: 
Toussaint v. Charpentier’s 
hinterlassene 


naturhistorische, besonders entomol. Bibliothek, 


Zu den heigeseizten 
Antiquarpreisen 
zu beziehen durch 
die HMirschwald’sche Buchhandlung in Berlin. 
Jede Buchhandlung besorgt den Katalog gratis und nimmt 
Aufträge daraus entgegen. 


Se 


Druck ven F, Hessenlsnd in Stettin, 


Entomologische Zeitung 
h erausgegeben 
von dem 


entomologischen Vereine zu Stettin, 


Redaction: In Commission bei den Buchhand- 


Er Se iungen von E. S. Mittler in Berlin, 
C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 


I 5 12. Jahrgang. November 1851. 


Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Todes-Anzeige. Keferstein: Kritische 
system. Aufstellung der Lepidopteren. (Schluss.) Speyer: eine 
Excursion auf den Patscher Kofel bei Innsbruck. v. Siebold: 
Bemerkungen über Psychiden Hagen: Uebersicht der neueren 

neuropt. Litteratur. (Forts.) Erkl. der Kupfertafel. Intelligenz. 


Vereinsangelegenheiten. 


In der Sitzung am 9.- October wurde Herr Edward 
Newman in London zum Mitgliede des Vereins aufgenommen. -: 
oO oO 


Für die Bihliothek ist eingegangen: 

Transactions of ihe entom. soc. of London. New series I, 6 
with 2 plates. (Smith Nest of Polistes lanio [cont.] id: 
Habits of Australian Hymenoptera. Cogan: anew Spe- 
cies of Lithocolletis [nigrescentella. Stainton: on Gra- 
eilaria [eont.] . Davy: on the effects of certain agents 
on Insects. Proceedings.) 

Austausch. 


The Zoologist, September No. 105. (Douglas: entomolog. lo- 
calities [cont.. H. Doubleday: The Museum catalo- 
gue of British Lepidoptera. Chaumette: Larvae of 
Limenitis Sibylla and Camilla. Im Appendix hat Stainton 
angefangen, den Aufsatz über Lithocolletis von Gr. Ni- 
celli der Fehr, No. 1851 dieser Zeitung ins Englische 
zu übersetzen.) 

Geschenk des Redacteurs, Herrn Edw. Newman. 
Annuaire pro 1851, Bulletins tome 17, IH. 1850, tome 18, 1. 
/ 1851, Memoires tome 25 de l’Academie Royale des scien- 
ces etc, ete. de Belgique, Bruxelles, Hayez; (enthalten 
21 


322 


nichts entomologisches ausser der in den Memoires ab- 

gedruckten Abhandlung. P. J. van Beneden Recherches 

sur la faune litorale de Belgique. Les vers cestoides. 
Austausch. 


Baudet-Lafarge Monographie des carabiques, Thibaud-Landriot. 
Clermont-Ferrand 1836. 
Geschenk des Herrn E. Mulsant in Lyon. 


B. Gerhard, Versuch einer Monographie der Lycaenen als Beitrag 
zur Schmetterlingskunde mit Abbildungen nach der Natar. 
Heft 6 und 7. Hamburg 1851. 


Geschenk des Herrn Verfassers, 


I nn 


Bodes- Anzeige. 


(Verspätet.) 


Der um das entomologische Studium hochverdiente Dekan 
und Pfarrer Phil. Willbr. Jak. Müller, Ehrenmitglied :des 
Vereins, ist am 31. März d. ]. in einem Alter von 79 Jahren zu 
Odenbach am Glan (in der bayr. Pfalz) gestorben. 


Ich wünschte im Stande zu sein, mit dieser Nachricht zu- 
gleich einen Necrolog dieses durch Geist, Gelehrsamkeit und 
christliche Frömmigkeit ausgezeichneten Mannes verbinden zu 
können. Obgleich nur zwei Tagereisen von dem Wohnorte des 
Verstorbenen entfernt, hatte ich doch nie das Glück, den ausge- 
zeichneten Entomologen näher kennen zu lernen, zumal leider! 
seine letzten zehn Lebensjahre von solcher Geistesschwäche be- 
fallen waren, dass er seiner früheren entomolog. Thätigkeit sich 
kaum noch erinnern konnte. Auch sind mir seine zum Theil mit 
Andern herausgegebenen Bücher so wie die verschiedenen Zeit- 
schriften, in denen er seine zahlreichen entomolog. Entdeckungen, 
Beobachtungen und Erfahrungen niedergelegt hat, nicht zur Hand. 

Möchte es desshalb einem andern Mitgliede unsers Vereins, 
falls es mit dem Gange des Lebens und der Studien dieses Ge- 
lehrten vertraut ist, vefallen, Müllers Necrolog in unserer Zei- 
tung zu veröffentlichen, wofür das Ele Publikum zum 
besten Danke sich verpflichtet fühlen würde. 


Franck. 
Subrector in Annweiler. 


— 


323 
FF issenschaftliche Bfitiheilungen. 


Versuch 
einer kritisch - systematischen Aufstel lung der europ. 
Lepidopteren mil Berücksichtigung der Sı ynonymie 


von 


€. Kefersteim. 
(Schluss.) 


VEEEL Baquitides. 
4. Papilio. 
297. Podalirius O. Hb. 388, 389., Esp. tab. 1. f. 2., Herbst tab. 
45. f. 3. 4., Meigen tab. 1.f. 1., Godartl. pl. 1. f. 1, 
Wood pl. 52. f. 1. F. 
Var. Feisthameli Godart Suppl. I. I. pl. 1. f. 1, H.S. 
tab. 87, f. 414—416. Spanien. Algerien. 

Anmerk. Den Nachweis, dass dieser Schmetterling keine eigene 
Art, sondern nur Varietät ist, hat Lucas in den Annal. de la 
Soc. Ent. deuxicme serie Tome 8 de 1850 pag. 83 sqq. ge- 
führt. 

298. Alexaner Tr. Hb. 787. 788., Esp. tab. 110. Cont. 65. f. 1. 

Meigen tab. 2. f. tab. 124. f. 1., Godart II. pl. 1 
Fr Beit? 1itah. 19 Sudfränkkeich. 
299. Hospiton Bd. H. S. tab. 54. f, 249, 250. Sardinien, 
300. Machaon ©. Hb. 390. 391., Esp. tab. 1. f. 1., Herbst. 45. 
u: 1.02., Meigen‘ dab, b31.52, Igckodst Ep 1. 2 
Wood pl. 1. f. 1. F. 
A: Fı, N. B. I. tab, 74 
A: Er. N, B. IV. tab. 290.1: 1. 
A: Sphyrus Hb. 775. 776. 

301. Xuthus Bd. pl. 1., H. tab. 86. f. 411—413. China. 

Anmerk. Bd. nimmt diesen Schmetterling als Europäer auf, 
indem er aus dem chinesischen Reiche nach dem asiatischen 
Russland hinüber streife. In den an Russland srenzenden 
chinesischen Provinzen ist er meines Wissens noch nicht ge- 
fangen. Auch Russland fehlt er, und hat ihn Herr Prof. Evers- 
mann in seiner mir handschriftlich mitgetheilten Fauna Russica 
nicht mit aufgenommen, weshalb ihm das europäische Bürger- 
recht nicht zugesprochen werden kann. 


#1” 


324 
B. Thaıs. 
302, Cerisyı Tr. Hb. 890. 891. 1012. 1013., Meigen tab. 124. 
f. 3., Godart Suppl. T 1. pl. 2. f. 1., Bd. pl. 2, Fr. 
Beitr. I111.: tab.-12. f. 1., Fr. N, B. DE pp ya 7 
2, tab. 259%. "Türkei. 
303. Polyxena O. Hb. 392. 393., Herbst tab. 250. f. 1.2., Mei- 
gen tab. 2. f. 2. D. 
-BRumina Esp. tab. 15. f. 1., tab. 53. Cont.’3. £ 2.C. 
Hypsipyle Godart IH, pl._ 3. f. 1. 2. 
A: Rumina alba Esp. tab. 105. Cont. 60. f. 1. 2 
Meigen tab. 2. f. 3. \ 
A: Cassandra Hb. 910-913., Bd. pl. 13. f. 1. 2%. 
Fr. N. B. TI. tab, ET 
Creusa Meigen tab. 42. f. 1. 
A: Demnosia Fr. N. DB. 1. tab. 1.1. 2, 
304. Medesicaste ©. Hb. 632., Meigen tab. 2. f. 3., Godart I, 
pl. 3.f. 3. 4. Südfrankreich. 
RuminaEb. 394. 395., Herbst tab. 250. f. 3. 4. 
Rumina australis Esp, tab. 72. Cont, 22, f. 4. 
Var. aRumina O. Hh. 633. 634., Godart Suppl. I. I. 
pl. 14. f. 1. 2. Südfrankreich. i 
Var. b Honoratii Bd. pl. 3. f. 3—5., Godart Suppl. 1. 
1, ;pl.,2., 8. 3,.Fr. NAB..V. va 1 E daR Br 
tab. 93. f. 251. 252. Südfrankreich. 
©. Dorilis. 
305. Apollinus O. Herbst tab. 250. f. 5—8., Meigen tab. 3, f. 
1.,.tab. 124. 1. 2,;:.Fr. DB; IL: ta TOgE a 
B. III. tab. 253., H. S. tab. 54. f. 253—256. Türkei. 
Apollina Bd. pl. _4. f..1. 2, Godamt Sepp 1 D. 
a I Ay 
Thia Hb. 635. 636. 686. 687. 
Pythius Esp. tab. 117. Cont. 72. f. 1-4. 
*306. Tenedius Eversm, in litt. Russland. 
#307. Apollonius Eversm. ın litt. Russland. 


308. Apollo O0. Hb. 396, 397. 730. 731., Herbst tab. 85. f. I— 
4., Meigen tab. 3. f. 2, Godart I. pl. 2. f, 1., Wood 
pl. 53. £. 3., Esp. tah. 2. f.1.D. | 

A: Esp. tab. 64. Cont. 14, f. 1, 2. 

309. Delius O. Hb. 649—652., Esp. tab. 115. Cont. 70, f. 5., 
Hb. 683. 685., Meigen tab. 4. f. 2. D. 

Phoebus Hb. 567. 568,, Meigen tab. 4, f. 1., Godart 
Wispl:.2. 8 2. | 
Apollo Esp, tab, 112, Cont. 67, 6, 5. 


A) 


’) 


325 


A: Delius? H. S. tab. 66. f. 317. 318. 

*310: Clarius H. S. tab. 54. f. 257. 258. Russland. 

3ll. Nomien Bd. pl. 4. f. 3., Godart Suppl. I. N. pl. 43. f. 1., 
H. S. tab. 66. f. 316., tab. 85. f. 409. 410. Russ- 
land. 

*312. Actius Eversm. in litt. Russland. 

313. Corybas Bd. Russland. 

*314. Delphius Eversm. in litt. Russland. 

315. Mnemosyne O. Hh. 398., Esp. tab. 2. f. 2. 3., Esp. tab, 
58. Cont. 8. f. 5., Herbst tab. 85. f. 5. 6., Meigen tab. 
271: 3, Gödart DE, 912,8. 3, Er ZN BU. 1b. 217, 
Wood pl. 53.1, 4. B. 


*316. Stubbendorfi Eversm. in litt., früher Bereeyntius. _ Russ- 
land. 


D. Ismene. 
*317. Helios Nicker!. Entomologische Zeitung de 1846 S. 207 


nebst Abbildung. Russland, 
Clodius Menätr. in Iitt. 


EX. Hesperides. 


A. Syrichthus. 


318. Malvarum ©. Meigen tab. 54. f. 1., Godart I. pl. 12. se- 
eund.f. 5. FR: 
Malvae Bb. 450. 451., Wood pl, 53. f. 17, 
Alceae Esp. tab. 51. Cont. 1. f. 3. 

Var. a Altheae Hb. 452. 453. Meigen tab. 5i.f. 4., Go- 
dart I. pl. 28. f. 8. Russland. Südfrankreich. 
Floecifera? Zell. Isis de 1347. S. 286. Sicilien. 

Var. b Baeticus Ramb. faune d’Andal. pl. 12. f. 3. 4. 
Spanien. 

Marrubii H. S. tab. 3. f. 14. 15,, Fr. N. B. V. tab. 
391. 323.3 

319. Lavaterae O0. Hb. 454. 455., Esp. tab. 82. Cont. 32. f. 4., 
Meigen tab. 54. f. 2.,.Godart 11. pl..28..f. 7.8. D. 

320. Tessellum ©. Bd. 4., Hb. 469. 470., Bamb. faune d’Andal. 
pl. 8. f. 1. 2. Spanien. Russland. 

321. Proto 0. Hh. 918—921., Esp. tab. 123. Cont. 78, f. 5. 6.; 

| Meigen tab. 55. f. 1., Gedart Suppl. I. M. pl. 42. f. 7. 
8. Bd: pl. 46. 4.5, 'Pı. N. Bee ab. 361. F 5- 
Südearopa. Russland. 

322. Cribrellum H. S. Hespertiden ab. 3. f. 12. 13., Fr. N. B, 
IV, tab, 349, £, 1. Türkei, Russland, 


326 


323. 


324, 


325. 


326. 


327, 


328, 


329. 


330. 


331. 


332, 


Phlomidis H. S. Hesperid., tab. 2. 8. f. 9. Türkei. Russ- 
land. } £ \ 
Cynarae Bd. Fr. N. B. IV. tab. 349, f. 2, H. S. Hesperid. 
tab. 1. f. 4. 5. dd; tab. 2. f. 6. 7.9 Bambur faune 
d’Andal. pl. 8. f. 4.5. Türkei. Spanien. Russland. 


Centaureae Bd. H. S. Hesperid. tab. 1. f. 1--3., Rambur 

faune d’Andal. pl. 8. $. 10. Russland. 

O. Godart Suppl. I. 1. pl. 41. f. 7. 8. Dalmatien. 
-Orbifer Hb. 803—806., Ba. pl. 47. f. 1, 2., Fr. N. 
BY. tab, 362. 198. 

Orbifera Godart Suppl. 1. I. pl. 42, f. 5. 6. 
A: Tesselloides AH. S. Hesperid. tab. 2. f. 10, 11. 
Türkei. 
Alveolus O. Hh. 466. 467., Meigen tab. 55. f. 2., Godart 
1. pl. 12. seeund. 1: 3.,.Fr. N. B. Wahr 
3. Rambur faune d’Andal. pl. 8. f. 15., Wood pl. 3. 
A Ep DR 
Malvae minor Esp. tab. 36. Suppl. 12. £, 9. 
Malvae Esp. tab. 51. Cont. f. 1. 2. | 
Frittillum Hb. 464. 465. 
A: Alveolus Hb. 597. 
Var. a Taras Meigen tab. 55. f. 3. F. 
Alveolus Hb, 847. 848. 


*Var. b Melotis Godart Suppl. L HM. pl. 42. £1. 2. 
Insel Milo. 


Sertorius O. Meigen tab. 54. f. 6., Fr. N, B. IV. tab, 361. 
f. 4, F. 
Sao Hb. 471. 472., Godart II. pl. 28. f. 3. A. 


Therapne Bd. pl. 46. f. 6. 7., Godart Suppl. I. I. pl. 42, 
f.9. 10., H. S. Hesperid. tab. 3. f. 16. 17. Annal. de la 
Soc. Entom. Tom. 1. de 1832. pl. 7. f, 4. Corsica, 


Sidae O. Hb. 468., Esp. tab. 90. Cont. 40. f. 3., Meigen 
tab. 54. f. 3, Godart II. pl. 27. f 5. 6, Kr.N.B. W: 
tab. 361. f. 1. Russland. 

Carthami O. Bd. 4., Hb.:721—724., Meigen tab. 54. f. 5., 
Godart Suppl. I. II. pl. 42. f. 3. 4., Fr. N. B. IV. tab, 
349. f. 3. Rambur faune d’Andal. pl. 8. f. 8. D. 
Malvyarum Esp. tab. 23. f. 2. | 
Tesselum Godart I. pl. 12. f. 4. 5., Ochsenheimer I. 
2. S. 205. 


Cirsii Bd. Godart Suppl. II. pl. 28. f. 1. 2., H. S. Hesper. 
tab. 6. f. 33. 34. Rambur faune d’Andal. pl. 8. f. 12, 
Spanien, Südfrankreich. 


327 


333. Fritillum O0. Fr. N. B. IV. tab. 349. f, 4 Bambur faune 
d’Andal. pl. 8. £. 14. D. 
Alveus Hh. 461—463., Meigen tab. 54. f. 7. 

Var. Alveus ©. Hb. 506., Godart Suppl. 1. H. pl. 50. f. 

7.8. Rambur faune d’Andal. pl. 8. f. 3., Bd. pl. 46. 
f. 1—3. D. 
Cacaliae Bd. H. S. Hesper. tab. 4. f. 23—25. 
Rambur faune d’Andal. pl. 8. f. 6.7. 
Coecus Fr. N. B. Vi. tab. 493. f. 3. 4. 


Yar b Serratulae Bd. Ramb. faune d’Andal. pl. 8. f. 9., 
H. S. Hesper tab. 4. f. 18—22.? Russland. Spanien. 

Var. e Onopordi Bd. Rambur faune d’Andal. pl. 8. f.13., 
H. 5. Hesper. tab. 6. f. 31. 32.2 Spanien. 


Anmerk. Die Herrich-Schäffersche Abbildung ist von der Ram- 
bursehen verschieden, scheint in Betreff der Unterseite mehr 
dem Syr. Sidae zu ähneln, und zeigt einen andern Schmetter- 
ling als Rambhur. 


*Var, d Carlınae Bd. Bumnlyar faune d’Andal, pl. 8. f. 11. 
Spanien. 


B. Thanoos. 


334. Tages O. Hb. 456. 457., Esp. tab. 23. f. 3., Meigen tab. 
55. f. 4., Godart I. pl. 12. secund. f. 3., Wood pl. 3. 
76, 

Var. a Cervantis Bd. Fr. N. B. V. tab. 417. f. 3. Spa- 
nien. 
*Var. b Unicolor Fr. N. B. VI. tab. 505. f. 1. Türkei. 

335. Marloyi Bd. pl. 47. f. 6.7. Türkei. 

Sericean H. S. Hesper. tab. 5. f. 29. 30., Fr. N. B. 
II. tab. 265. f. 4 


©. Steropes. 


336. Steropes. Tr. Hh. 473. ara, Esp. tab. 41. Suppl. 17. f.1., 
tab. 80. Cont. 30. f. 4., Meigen tab. 55. f. 5., Godart 
E „pl. 12. secund.: £,4. pl. 12. text. £. 1. D. 
Aracynthus Bd. 

337. Paniseus O. Esp. tab. 28. Suppl. 4. f. 2., Meigen tab. 55. 
1,18. -Godart 1. pl..12, 72 2%, 2, Wont pl. SE RWT,, 
Er._.N. B, tab, 518. £ 1. F. 
Brontes Hb. 475. 476. 

A: Paniscus Esp. tab. 95. Cont. 50. f. 

338. Sylvius ©. Hb. 477. 478. 641—644., Esp. N 80. Cont. 
30. f. 5. 6., Godart II, pl. 27, 1 .2., Wood pl. 53. 
fi, 18, D 


328 Er 
Sılvicola Meigen tab. 55.8.7. 


339. Argyrostigma Eversm. in litt. Russland. 


D. Hesperia. 


340. Comma ©. Hb. 479-481, Esp. tab. 23, & 1., Meicen lab. 
56. f. 2.,.. Godart :1.: pl. tert.,&£ 4, Wood pl 
87. F. 


'*341. Bucephala Wood pl. 3. f. 82. England. Ob Euro- 
päer? 


342, Sylvanus O0. Eh. 482—484,, Esp. tab. 36. Suppe 2. EL, 
Meigen tab. 56. f. 3., Godart I. pl. 12. secund. f. 2. 
pl. 12. tert f. 3., Wood pl. 2. f. 80. F. 


343. Linea O. Hb. 485—487., Meigen tab. 56. f. 4., Godart 1. 
pl.»12. £.3.,'pl.>12.tert, . 2., Wood pl. 3a RB 
Thaumas Esp. tab. 30. Suppl. 12. f..2. 3. 


344. Lineola O. Meigen tab. 36. f. 5., Godart Suppl. I. I. pl. 
41. f. 1—3., Bd. pl. 47. f. 4.5. D. | 
Virgula Hb, 660—663. d. 9. 
Venula Hb. 666—669. 9. 


345. Actaeon &. Hb.- 483—490., Esp. tab. 36. Supp!. 12. f. 4., 
Meigen tab. 56. f. 6., Godart U. pl. 27. £.3.4., Wood 
pl. 9.. 1.79. WM, 

346.. Pumilio O. Meigen tab. 56. f. 1., Fr. N. B. tab. 513. f. 2. 
3. Südeuropa. Türkei, 

Pygsmaeus Hb. 458—460., Esp. tab. 99. Cont, 51. 

f. 3. 


Nostradamus Godart Suppl. I. I. pl. 41. £ 26, 
H. S. Hesper, tab. 6. f. 35. 36. 


*347. Aetna Bd. Fr. N. B. V. tab. 417. f. 4., H. S. Hesper. täh. 
5. f. 26—28,. Sicilien. 
Nostradamus Bd, pl. 47. f. 3. 


Anmerk. Bd. benennt Sıeilien als Vaterland. Zeller hat die- 
sen Schmetterling dort nicht gefunden. Ich möchte in dem bei 
Bd. abgebildeten f einen Ochsenheimerschen Pumilio erkennen, 
und die bei Fr. und. H. S abgebildeten 2 für Exoten halten. 


> en 


329 
Eine 
Fxcarsien auf. den Paischer Kofel bei Innsbruck 


von 
Dr. Adelph Speyer in Rhoden. 


Wen etwa von- den geneigten Lesern dieser Zeitung sein 
guter Stern nach der Hauptstadt. des schönen Tyrols führen sollte, 
dem rathe ich, Innsbruck nicht zu verlassen, ohne den prächligeh 
Berg bestiesen zu haben, der in die Strassen ‚der Stadt. hinein: 


schaut, — unbeirrt durch seinen übel klingenden Namen — den 
Patscher Kofel. Für den, im Verhältniss zur Höhe des Berges, 
nicht sehr beschwerlichen Marsch wird er sich — wenn anders 


das Wetter ihn begünstigt, durch eine der grossartigsten und zu- 
gleich reizendsten Alpenfernsichten und, ist er Lepidopterolog, 
dureh reiche Beute entschädigt finden. "Mir wenigstens wird der 
23. Juli 1850 stets in dankbarer Erinnerung bleiben, als einer 
jener seltenen Tage ungetrübten Genusses einer erhabenen Natur, 
wie man sie aber nur auf einer Alpenhöhe feiern kann. 

Der Patscher Kofel ist ein hen massiger Glimmer- 
schieferberg, der im Südosten von che aus .- Kette der 
Centralalpen gegen das Innthal vortritt. Sein Gipfel erscheint, 
von Innsbruck aus gesehen, in Gestalt einer regelmässig gewölh- 
ten, breiten Kuppe und erinnert in vergrössertem Maassstabe an 
den Geisberg bei Salzburg. Man erreicht ihn zu Fusse in fünf 
Stunden, kann aber auch die Hälfte des Wegs bis zu dem Wall- 
fahrtsorte Heiligwasser fahren. Dieser liegt am Abhange des 
Berges, schon so ziemlich in der Hälfte der Höhe, die überhaupt 
erstiegen werden muss, und es findet sich daselbst eine Gastwirth- 
schaft, wo man sich restauriren und einen Führer erhalten kann. 
Ein solcher ist von hier bis zur Spitze nicht wohl zu entbehren. 
Wer die Excursion ohne grössere Anstrengung abmachen und. 
zugleich nöch Sammlerzwecke verfolgen will, der geht oder fährt 
am zweckmässigsten Abends bis Heiligwasser und übernachtet 
daselbst, um für die beschwerlichere Partie des Weges die Mor- 

senfrühe benutzen zu können. Ein voller Tag ist nicht zu viel 

für ein so ausgedehntes Revier. Uns gestattete die beschränkte 
Zeit nur einen Besuch von wenigen Stunden. Wir haben des- 
halb die reiche Falterfauna des Berges mehr bemerken, als aus- 
beuten können. Auf den zeitraubenden Fang der Microlepidopte- 
ren mussten wir fast ganz verzichten. 

Ks war ein ruhiger heiterer Mergen, als wir, mein Bruder 
August und ich, das Gasthaus „zum goldnen Stern“, verliessen 
und gerade mit dem Glockenschlage Fünf über die Innbrücke 


339 

Schritten. Wir wanderten durch die breiten Strassen der Neu- 
stadt, bei der Prämonstratenser Abtei Wiltau vorüber, zum Fusse 
des durch die Kämpfe von 1809 bekannten Berges Isel. Hier 
wurde die Sillbrücke überschritten, in deren Nähe wir Tags zu- 


vor eine Jagd auf Dor. Apollo emacht hatten, und nun den Berg. 


Isel, der eine Vorstufe des Pilcher Kofels bildet, hinangestiegen. 
Der Pfad ist angenehm und führt durch herrliche, dufüige Fich- 
tenpartien. Hat man die Höhe erreicht, so passirt man "lie bei- 
den Dörfchen Vill und Igel und tritt "jenseits derselben in den 
Anfangs lichteren und durch grasreiche Plätze unterbrochenen, 


dann immer dichter werdenden Fichtenwald, der den Fuss des 


Patscher Kofels bekleidet. Der Pfad wird nun steiler und führt 
an einer Reihe von Leidensstationen vorbei, welehe mit dem Wall- 
fahrtsorte selbst schliessen — in einer Höhe, welche wir nach 
der bekannten von Innsbruck (1700 P. F.) und dem Gipfel des 
Berges (6906 P. F.) auf 3300 — 4000’ schätzen. Dichter Fich- 
tenwald umschliesst weit und breit den Platz und eine entzückende 
Aussicht über das Innthal mit seinen grandiosen Umgebungen er- 
schliesst sich schon hier dem Auge, Wir rasteten trotz dersel- 
ben nicht länger, als nöthig war, einige Erfrischungen zu ge- 
niessen und einen wegkundigen, übrigens aber ziemlich unzurech- 
nungsfähigen Kuhhirten als Führer und Träger unserer Mund- 
vorräthe zu engagiren. Unter seiner Leitung ging es dann ein 
enges Pfädchen meist ziemlich steil in die Höhe, anfangs immer 
dureh Nadelholzdickichte, die nur ab und zu von kleinen, gras- 
reichen Blössen unterbrochen wurden. Noch lag der 'Thau dick 
auf den Gräsern, die Luft war es) und wir hatfen kaum ein 
fliegendes Insekt bemerkt. Nun aber, nachdem wir noch ein 
Paar Kreuzschnabel fangende Vogelsteller in ihrer Morgenbe- 
schäftigung gestört hatten, begann es allmählig lebendig zu wer- 
den. Hie "and da flatterte eine schwarze Erebia ziemlich: schwer- 
fällig auf, ohne uns zur Nachstellung zn reizen. Crambus com- 
binellus erhob sich häufig aus dem feuchten Grase und blieb 
unser Gefährte durch die ganze subalpine Region hindurch eben 
so treu, als er dies zwischen Fahrleiten und dem Fuscher Thörl 
gewesen war, als wir am 7. Juli die Tauern überstiegen. Hier, 


wie dort, zeigte er sich ER dem Eintritt ın die Rexion des Na- 


delhalzes li verlor sich mit den letzten Bäumen. "Er erscheint 
somit_als” ein lepidopterologisches Characteristicam der subalpinen 


Region, wenn nicht etwa ein einzelnes Weibehen, welches wir in 


hefligen Schneegestöber auf den Pasterzwiesen in etwa 6500° 
Meereshöhe fingen und ohne volle Sicherheit als Cr. taeniellus 
haben, doch zu Combinellus gehört. Sonst sahen wir Combinel- 
lus@auch? bei Heiligenblut nur zwischen 4000 und 5600° s. m. 


Am zahlreichsten flog er am fusche Tauern zwischen hehrall 


Grase der lichten Waldstellen, an einem trüben, kühlen Morgen. 


| 


33i 


Auf einem trockenen, kurz hegraseten Abhange begegnele üN8 
hiernächst Hypochaleia aurieiliella. Sie war nicht selten nnd flog 
offenbar freiwillig recht munter und oft hoch darch die Luft, Die 
beiden männlichen Exemplare, welche wir im Vorbeigehen mit- 
nahmen, waren rein. Der Flugplatz mochte in etwa 5090’ Höhe 
liegen. Ob auch Hypoch. marginea hier vorkam, biieb unbeachtet. 
Wir waren begierig, den Gipfel des Berges zu erreichen; besor- 
send, das bis dahin herrliche Wetter möchte uns untreu "werden, 
ehe wir der Rundschau dort oben hätten froh werden können = 
eine Besorgniss, die sich zum Glück als unbegründet erwies, 
Der Hochwald trat nun zurück und wir klommen, anfangs noch 
von Fichtengestrüpp und mächtigen Rhododendron- Gebüschen be- 
gleitet, den steilen, zuletzt ganz kahlen Gipfel hinan. Die letzten 
tausend Fuss etwa sind pfadlos und etwas unbequem steil, doch 
ohne alle bedenklichen Stellen, selbst für den nicht ganz schwin- 
delfreien Wanderer. Nach einer starken Stunde Steigens hefan- 
den wir uns an dem „Steinmännel‘“, welches die höchste Erhe 
bung des Berges bezeichnet, ruhten und genossen. Das Panorama 
ist unbeschreiblich schön und grossartig. Unter uns, in grosser 
Tiefe, lag das weite Innthal mit seinen Städten, Dörfern und 
Burgen, die freilich aus dieser Vogelperspektive zu sehr minutiö-- 
sen Dimensionen zusammenschrumpfen. Man folgt dem Laufe 
des Stroms noch auf- und abwärts viele Meilen weit. Gegen- 
über, als nördliche Thalwand, zieht die gewaltige, graue, schnee 
fleckige Mauer der höchsten Kalkalpen, zu dieser Stunde male- 
risch bekränzt von guirlandenförmig aneinandergereihten Haufen- 
wolken, aus denen die Zinnen der Berge aufraeten. Von der 
auffallenden Gestalt der massigen, kalkweissen” hohen Mundı im 
Westen, hinter welcher das Wettersteingebirge mit der Zugspitze 
aufsteigt, folgt der Blick dem Zuge der zackigen Riesenmauer 
über die Martinswand, den Solstein, Frauhütt, den Salzberg und 
das Lafatscher Joch bis zum fernen Kaisergebirge bei Kufstein 
im äussersten Nordosten. -Gerade gegen Süd läuft die Strasse 
nach Italien aufwärts bis zum Brennerpasse. Nach Osten hin 
wird die Aussicht durch die 1000 Fuss höhere Glunteser Spitze 
beschränkt; sie würde sonst bis zum Venediger und Glockner 
reichen. Ersatz dafür bieten aber die weiten Schneegefilde der 
Stubacer Feenergruppe im Südwesten, weiche 'man in grosser 
Ausdehnung überschaut. Denkt man sich über alle diese Herr- 
lichkeiten das reine Blau eines schönen Sommertags und heitern 
Sonnenschein gegossen, so wird man es erklärlich finden, dass 
wir eine geraume Zeit über dem Anschauen der unbelebten Natur 
die belebte vergassen. Da indess Alles seine Zeit hat, sp er- 
wachte endlich das entomologische Gewissen in uns und wir über- 
- bliekten das Terrain, weiches unser Jagdrevier bilden sollte, mit 
prüfendem Auge, | 


332 

Der kahle Gipfel des Berges bildet eine Fläche von ziem- 
lich bedeutender Ausdehnung, die indess keineswegs so regel- 
mässig sanft gewölbt und eben ist, als sie vom Thale aus erscheint. 
Erhöhungen wechseln mit den muldenförmigen Vertiefungen, 
deren Sohlen hie und da nicht unansehnliche Streifen schmutzi- 
sen Schnees trugen. Diese Sohlen und theilweise auch ihre 
Lehnen sind leidlich frisch begrünt und reich an niedrigen Al- 
penkräutern, sonst ist der Boden dürr, die Vegetation kärglich 
und grosse Strecken, wo das nackte, glitzernde Schiefergestein zu 
Tage geht, nur mit Flechten bekleidet oder unter Felsgetrümmer 
‚ vergraben. Ein so steiler, den Stürmen von allen Seiten preis- 
gegebener Ort scheint wenig geeignet, eine reiche Fauna zu er- 
zeugen, und wir gingen mit keineswegs glänzenden Erwartungen 
an das Geschäft, sie zu erforschen. 

Schon beim Ersteigen des Gipfels hatten wir eine Hespe- 
ride gesehen und im Vorbeigehen einzelne gefangen, die uns neu 
war: Hesp. Cacaliae H. S. Sie war von etwa 6000° bis zur 
Spitze des Berges nicht selten, besonders an grasreicheren Stel- 
len der Mulden. In Flugweise und Benehmen glich sie H. Fni- 
tilum und den übrigen Verwandten. Schr viele Exemplare waren 
verflogen; unter den zwölf, die wir mifnahmen, ist nur die Hälfte 
frisch; drei davon sind Weibchen. Alle stimmen in Grösse, Ge- 
stalt und Zeichnung überein und gut zu Herrich -Schäffers Ab- 
bildung und Beschreibung. Ein Variiren zeigt sich fast nur in 
der Grösse der weissen Fleckchen auf der Oberseite der Flügel. 
Die Weibchen haben sie kleiner und von den kleinsten fehlt eins 
oler einige den kleinfleckigen Exemplaren ganz, wie das bei den 
nächstverwandten Arten ebenso der Fall is. Zu den Herrich- 
Schäfferschen Angaben finde ich Folgendes zu bemerken: Die 
Grösse aller unserer Stücke ist fast gleich, die weiblichen sind 
um ein Geringes grösser als die Männchen. Beide Geschlechter 
übertreffen darin Serratulae, Alveus und noch mehr Fritillum in 
der Art, dass die beiden Weibehen von Serratulae, welche ich 
vor mir habe, die Grösse der männlichen Cacaliae erreichen. 
Von Alveus besitze ich nur 3 Männchen, welche etwas unter de- 
nen von Cacaliae bleiben; meine 5 weiblichen Fritilium‘ sind 
kleiner als die kleinsten männlichen Cacaliae. Der Unterschied 
im Flügelschnitt unter den vier Verwandten ist nicht so sehr auf- 
fallend. Caecaliae hat die breitesten Flügel, deren hintere am 
Innenwinkel mir weniger verlängert scheinen, als bei den übrigen 
(Herrich-Schäffer bemerkt das Gegentheil). Die charakteristische 
Form des weissen Mittelflecks auf der Unterseite der Binterflügel 
ist bei allen Exemplaren deutlich und übereinstimmend, doch hat 
auch eine männliche Serratulae vom Patscher Kofel und eine aus 
der wildunger Gegend den Mittelleck nicht gegen die Wurzel 
gerade abgestutzt, sondern an gleicher Stelle wie Cacaliae mit 


> 


$ 
Pe en I 


333 


einem kleinen Vorsprung ın Zelle 4. Was Herrich nicht hervor- 
heht, aber allen unseren Cacaliae ein von Serratulae etc. auf- 
fallend abweichendes Gepräge giebt, ist die reichliche und gleich- 
mässige weissliche Bestänbung des dunklen Grundes sowohl oben 
als auf der Unterseite. Sie besteht aus feinen Haarschuppen 
und erzeagt in Verbindung mit der, auch von H. S. hervorgeho- 
benen, weniger scharfen Begrenzung der hellen Zeiehnungen ein 
mattes, raubkes, verwischtes Ansehn, wie es bei keiner der näch- 
sten Arten in diesem Grade vorkommt. JIm Bau der einzelnen 
Körpertheile habe ich ohne Erfolg nach Unterschieden gesucht. 
Sind nun alle angegebenen Merkmale einzeln genommen uner- 
heblich, so bestimmt mich doch der Totaleindruck und die ge- 
naue Uebereinstimmung der verglichenen Exemplare, die Artrechte 
von Cacaliae anzuerkennen. Bestärkt wird diese Ansicht dadurch, 
dass wir unter den vielen Cacaliae ein einzelnes, frisches Männ- 
chen von Serratulae fingen, mit allen Charakteren dieser Art, wie 
sie unsere fünf wildunger Stücke zeigen. (Zu denselben gehört 
auch die Beschaffenheit der Saumlinie auf der Unterseite; sie ist 
ununterbrochen, auch auf den Hinterflügeln, schärfer und dunkler, 
als bei den drei Verwandten. Durch die braune Farbe des Flecks 
der Fühlerkolbe weicht Serratulae nur von Alveus und Fesitillum 
ab, wo er rothgelb ist, stimmt darin aber mit Eacaliae überein.) 
Die glatte, feinere Besehuppung dieses Männchens sticht auffal- 
lend von der groben, rauhen der Cacaliae ab. 

Ausser diesem Exemplare kam uns keine Serratulae vor; 
vielleicht, weil ihre Flugzeit erst begann. Auch bei Wildungen 
sahen wir sie nicht vor dem letzten Drittel des Juli. *) 

Die dritte Hesperie, welche wir fingen, war ein einzelnes, 
ebenfalls ganz frisches Weibehen von Alveolus, welches sich in 
nichts von den gewöhnlichen Exemplaren dieser Art auszeichnet, 
als eben durch seine späte Erscheinungszeit. An eine zweite 
Generation ist hier nicht zu denken, wo der Frühling erst mit 
dem Juni beginnt, nur an eine verzögerte Entwicklung. Unterhalb 
des Gipfels kam uns weder Alveolus noch eine andere Hesperie 
zu Gesichte. . 

Die Gattung Erebia wurde durch die einzige Manto ver- 
treten, die dafür aber um so häufiger war — vom Gipfel des 
Berges bis zu etwa 5000° herab. Gegen ihre untere Grenze 
nahm sie indess an Häufigkeit schr ab. Es war das zweite Mal, 
dass wir ihr begegneten. Zum ersten Mal trafen wir sie zahl- 
reich und frisch entwickelt am Südabhange des Fuschthors und 
von da auf dem öden Gebirgskamme gegen das Hochthor des 


*) Auf welche Weise sich die Zweifel über Alveus, Serratulae etc., die 
wir in der Arbeit über die Verbreitung der Schm. in Deutschland 
(Ent. Zeit. 1550, S. 279) aussprachen, gelöst haben, werden wir in 
den Nachträgen zu jenem Aufsätze auseinandersetzen, _ 


331 


Heiligenbluter Tauern ın 7000-7500’ Meereshöhe, auf kärglich 
begrasten Lehnen, in den Morgenstunden des 7. Juli. Auch da- 
mals sahen wir auf dem ganzen Tauernkamme ausser ihr keine 
Erehia, ja überhaupt keine Tagfalter. Manto ist somit auf die 
alpine und subnivale Region beschränkt und für diese eine cha- 
rakteristische und zugleich eine der verbreiteisten Arten — von 
Lappland bis zu den Pyrenäen und dem siebenbürgischen Gebirge. 
Sie fliegt an ihren öden, sterilen Wohnplätzen unstät umher, ohne 
sich hoch zu erheben, und ruht oft auf dem kurz begrasten oder 
nackten Boden. Auf dem Patscher Kofel waren mehr verflogene 
als frische Exemplare und hier wie dort viel mehr Männchen als 
Weibchen. Erhebliche Varietäten sahen wir nicht, mit Ausnahme 
etwa eines Weihchens, welches sich durch ungewöhnliche Grösse 
der (vier blinden) Augenflecke der Vorderßügel auszeichnet. 

Mel. Cynthia flog eben nicht selten, aber ihre beste Zeit 
war vorüber. Alle Exemplare zeigten Spuren längeren Fluss, 
was uns nicht in Verwunderung setzte, da wir sie bereits drei 
Wochen früher auf dem Gipfel des Geisberges gefunden hatten. 
Dort wohnte sie in 3500—3900° Böhe auf üppigen Matten, hier 
sahen wir sie nicht tiefer als 6000° auf dürftig vegetirenden Ah- 
hängen. Ihr Vorkommen auf dem Geisberge hatte uns damals 
nicht wenig überrascht, da Niekerl Cynthia „einen hohen Gebirgs- 
bewohner, der noch sämtlichen salzburger Sammlungen abgeht“ 
nennt (Entomol. Zeit. 1845, S.62). Sie war aber auf dem Geis- 
herge, der doch den Salzburgern in die Strassen hineinschaut, 
var nicht selten. Die dort am 1. Juli gefangenen, frischen männ- 
lichen Exemplare zeichnen sich durch ansehniichere Grösse vor 
denen aus, welehe wir vom Patscher Kofel und aus andern Ge- 
genden der Alpen besitzen. Dagegen ist das Weiss der Ober- 
seite beschränkter. Wahrscheinlich steht die Ausbreitung der 
weissen Farbe in geradem, die Grösse (es Schmetterlings in ua- 
gekehrten Verhältniss mit der Meereshöhe des Aufenthaltsorts. 

Mehr als M. Cynthia nahm ein weisser Falter unsere Auf- 
merksamkeit in Anspruch, welcher einzeln auf der höchsten Kuppe 
des Berges log — Pier. Callidice. Die wenigen Stücke, welche 
wir überhaupt sahen, machten durch ihren schnellen, rastlosen 
Flug über das coupirte Terrain die Jagd mehr mühe- als erfolg- 
reich, so dass wir nur ein, nicht mehr ganz reines, Pärchen 
erheuteten. 

Auf grasreicheren Stellen zeigte sich Caen. Satyrıon nicht 
selten, bis zur oberen Grenze der subalpinen Region herab, wo 
er, vielleicht wegen der hier üppigeren Vegetation, noch ein- 
mal recht häufig wurde. Die meisten Exemplare waren indess 
verflogen. 

Von Arg. Latonia flogen einige ganz frische Männchen an 
einer der Mulden und liessen sich ohne Schwierigkeit fangen, 


335 


Wir nahmen ein Stück mit, welehes gar keine Verschiedenheit 
von dem Falter unserer Hügellandschaften zeigt. 

Von Heteroceren machten sich besonders Psodos repidania, 
Ennyehia rupieolalis und holosericealis bemerklich. Alle drei 
waren vom Gipfel des Berges bis etwa 1000 Fuss tiefer nicht 
selten. Sie theilen mit Er. Manto das Verdienst, zur Belebung 
der dürren, felsigen, spärlich vegetirenden Lehnen der alpinen 
Region am meisten beizutragen. Als Gefährten dieser Art fanden 
wir sie auch auf dem Fuscher Tauern und auf dem Wege von 
da bis zum Südabhange des Hochthorpasses, immer zwischen 
7500 und 5500‘ Mh. Sie fliegen im Sonnenschein freiwillig und 
munter, immer dicht über den Boden hin, anf welchem sie oft, 
aber nicht lange, ruhen. Nur einmal haben wir eine Rupieolalis 
innerhalb der Baumregion gefangen, nämlich auf dem Wege von 
Heiligenblut zur Pasterze, etwa 5000° ü. d. M. 

"Ps. trepidaria war -auf dem Patscher Kofel weniger häufig, 
als auf den Tauern am 7. Juli. Damals fingen wir lauter männ- 
liche Falter, heute einige frische Weibehen. Die (grösseren) 
Männchen variiren im Farbenton und der Schärfe der Zeichnung 
bedeutend; die lichten Stellen sind bald mehr grünlich, bald 
mehr silbergrau. Dei einem Exemplare fehlen sie ganz; es ist 
so einfarbig braunschwarz, dass wir es anfangs für Ps. horridaria 
hielten. Ein anderes Männchen weicht durch schmalere, am 
Aussenwinkel schärfer gespitzte Flügel ab. 

Ennych. rupicolalis und holösericealis zieht Herrich-Schäffer 
als Varietäten zusammen. Sie fliegen allerdings untereinander, 
sind aber zufolge des Baues der männlichen Fühler sehr verschie- 
dene Arten. Bei Rupiecolalis sind diese lang und stark, ein we- 
nis zusammengedrückt; ihre Behaarung besteht in einer dichten, 
sarz gleichmässigen Puhescenz. Bei Holosericealis sind sie et- 
was kürzer und deutlich abstehend gefranzt; die Haare sind zu 
Pinselehen vereinigt, weiche beiderseits in der Mitte des Schafıs 
fast so lang sind, als der Durchmesser desselben; gegen die 
Spitze nehmen sie an Länge ab. Holosericealis 2 hat dünne, 
fadenförmige Fühler mit einzelnen ganz kurzen Börstehen und 
auch unter der Loupe kaum sichtbarer Pubescenz. Sie sind nicht 
wohl mit denen der männlichen Rupicolalis zu verwechseln, und 
doch müss man vermuthen, dass dies von Herrich - Schäffer ge- 
schehen sei. Seine Bemerkung (System. Bearbeitung, Crambid. 
S.18): „Das Auffallendste ist, das ich unter mehr als 50 Exem- 
plaren von Rupieolalis nur Weiber, von Holosericealis H. 112 
„aber beide Geschlechter sah“ — macht es sehr wahrscheinlich, 
dass er bei Rupicolalis S ähnlich gefranzte Fühler wie bei Ho- 
losericealis suchte und, da er sie nicht fand, alle seine Exem- 
plare für weiblich ansah. 


Sonst kam uns auf dem Gipfel noch eine Botys aus der 


336 


Verwandtschaft der Alpinalis vor, welche ich (ohne volle Gewiss- 
heit, da wir nur ein männliches Exemplar mitgebracht haben) 
für Bot. aenealis halte. Ferner eine Eupr. Plantaginis fem., die 
sich ven der gewöhnlichen durch etwas geringere Grösse und 
hellere Färbung unterscheidet. Das Hellgelb der Vorderflügel ist 
hier weiss, auch verbreiteter, als gewöhnlich; das Roth der hin- 
teren hellorange. 

Als wir nach mehrstündiger Jagd zum ersten Ruheplatze 
zurückkehrten, um nochmals die Aussicht zu geniessen und uns 
zum Aufbruch zu rüsten, sah ich an einem der Steine, welche 
unseren Rücken zur Stütze dienten, eine sehr grosse hläulich- 
graue, deutlich gezeichnete Eudorea sitzen. Sie entging leider 
meinen Nachstellungen und ich habe nur die vage Vermuthung, 
dass es ein Eud. parella few. gewesen sein möchte, von welcher 
Art wir im Heiligenbluter Thale unter den häufigeren Valetialis 
und Sudetieca ein Männchen trafen. 

Gegen 2? Uhr Nachmittags verliessen wir, nach eiwa vier- 
stündigem Aufenthalte, den Gipfel des Patscher Kofels, um auf 
demselben Wege, der uns hinaufgeführt hatte, zurückzukehren. 
Mit Bedauern sagten wir der herrlichen Aussicht Lebewohl, welche 
noch immer im ‚heitersten Sonnenschein dalag,. mit Bedauern ver- 
zichteten -wir auf die Jagd so manchen seltenen Alpenfalters, der 
uns auf dem raschen Wege bergab begegnete. Aber unsere Stun- 
den waren gemessen, wir mussten bei guter Zeit wieder in Inns- 
bruck sein, und unsere trockenen Gaumen und müden Glieder 
sehnten sich nach einer Ruhestende in Heiligwasser. Als wir 
am Morgen heraufstivgen, hatte sich kaum ein Tagfalter. blicken: 
lassen, bevor wir die alpine Region betraten, jetzt aber war auch die 
subalpine reich bevölkert. Im warmen Sonnenschein flog bald 
rechts, bald links ein Falter auf und verlockte, aller Vorsätze 
ungeachtet, oft genug zu einer eiligen Jagd. | | 

Zunächst war es Arg. Pales, die uns schon oberhalb der 
Baumgrenze, in etwa 6000° Mh., begegnete und bis an den dich- 
teren Nadelwald oberhaib Heiligenwasser begleitete. Sie flog am 
häufigsten um feuchte Stellen, welche einen wahren Wald üppiger, 
in vollster Blüthe prangender Alpenrosen ernäbrten; dann etwas 
weiter abwärts, am Rande eines Bächleins zwischen Fichtenge- 
büsch. Unter den meist reinen Exemplaren, die wir hier fingen, 
ist auch eine schöne Var. Isıs 9. Diese Varietät weicht durch 
ihre ansehnlichere Grösse und besonders durch gestrecktere Flü- 
gel und dunklere Färbung viel enischiedener von der gewöhn- 
lichen Pales ab, als Arsilache. Doch zweifle. ich an ihren Art- 
rechten und noch mehr an denen von Arsilache. Unter den Exem- 
plaren, welche wir hier und bei Heiligenblut fingen, ist kaum eins 
dem andern gleich, zumal was die Stärke und Lage der schwar- 
zen Zeichnungen und die charakteristisch seinsollende Beschaffen- 


ö 337 


heit des hellgelben Flecks auf der Unterseite der Hinterflügel' be- 
trifft. Auch im Flügelschnitt kann ıch keinen deutlichen Unter- 
schied bemerken, so dass keins der von Treitschke und Herrich 
angeführten Kennzeichen Stich hält. Standfuss hat (Schles. Zeitschr. 
f. Entomologie, No. 12) dieseibe Ansicht ausführlieher begründet. 

An der untern Grenze der alpinen Region und bis dahin, 
wo der Wald, in etwa 5090° Mh., dichter zu werden beginnt, war 
es besonders lebendig. Eine Zyg. exulans S fing ich ganz frisch, 
und etwa 500 Fuss tiefer nach langer Jagd eine zweite, wie ich 
glaubte, die sich aber schliesslich als eine kleine, männliche Z. 
Minos auswies. Sie hat besonders stumpfe Vorderfiügel. Die 
Vergleichung unserer.aus kiesiger Gegend, von Döllach und Salz- 
burg stammenden Exemplare, ferner einer schönen Vanietätenreihe, 
welche Herr Schreiner bei Weimar fing, lehrt indess, dass der 
Flügelschnitt bei Minos beträchtlichen, aber ohne Grenze in ein- 
ander übergehenden Verschiedenheiten unterworfen ist. Dies ist 
sogar bei Exemplaren der Fall, die wir zu gleicher Zeit und an 
sleicher Stelle gefunden haben. Wie ungemein die Ausbreitung 
des Roth der Vorderflügel wechselt, hat bereits Zeller auseinan- 
der gesetzt. Unter den weimarischen Exemplaren sind ein Paar 
Männchen, welche Schreiner für Puneium und Pluto Ochsenh. ge- 
halten hatte. Ersiere zeigen in der Gestalt der Flecke mehr 
Uebereinstimmung mit Achilleae, als mit Minos; die Betrachtung 
der Fühlerkolbe weist ihnen aher ihre richtige Stelle bei diese 
an. Möglich auch, dass, wo beide Arten untereinander vorkom- 
men, Bastarderzeugungen stattfinden. Bei dem unendlichen Wech- 
sel der Färbung der Zygänen (auch die Unterseite participirt 
daran) ist es ganz unzulässig, eine Gruppirung der Gattung nach 
der Zahl u. s. w. der Flecke vorzunehmen, wie das Herrich-Sch. 
geihan hat. Hierzu müssten zunächst und vor Allem die Fühler 
benutzt werden. 

Ereb. Cassiope wurde an der untern Grenze der alpinen 
Region in einem frischen, fast zeiehnungslosen männliehen Exem- 
plar gefangen, vergeblich aber nach mehreren ausgeschaut.  Eit- 
was tiefer, in der Nähe einer Sennhütte, an welcher der Pfad vor- 
über führt, flog eine Chimaera lugubris mas (eiliaris Ochs.) mit 
dem Ansehn einer Psyche graminella durch die Luft und wurde 
durch einen Hamenschlag erbeutet. Auch dies Stück biieb. das 
einzige, was freilich bei unserm Vorwärtseilen nicht zu verwundern 
war. In dieser Höhe begann nun, an steilen Abhängen, wo schon 
Fichtenbüsche zahlreicher sich zeigten, Ereb. Tyndarus sich ein- 
zufinden. Er flog nicht selten und wir nahmen ein Paar frische 
Männchen, der gewöhnlichsten Varietät angehörig, mit. Sie zei- 
gen. keinen Unterschied von denen aus der Heiligenbluter Gegend. 

Wo der Fichtenwald dichter wurde und die lichten. Stellen 
die Ausnahme zu bilden anfingen, verschwand Tyndarus. Dafür 


22 


338 


erschien hier Er. Euryale um so häufiger, nachdem sie sich mit 
jener Art zusammen schon einige hundert Fuss höher einzeln ge- 
zeigt hatte --- in etwa 5000° Mh. Sie blieb durch die ganze 
Nadelholzregion zahlreich auf den Lichtungen des Waldes und 
liess sich ohne Schwierigkeit fangen. Was wir von hier milge- 
bracht haben, sind ohne Ausnahme Männchen der Varietät Adyte, 
theils frisch, theils verflogen. Tiefer als bis etwa 3800° s, m. 
(gleich unterhalb Heiligwasser) haben wir sie am Patscher Kofel 
und früher bei Döllach nicht gesehen; am folgenden Tage aber 
flogen einzelne Exemplare derselben Varietät in der Schlucht, 
durch welche die Strasse von Jenbach zum Achensee ie höch- 
stens 2200—2400° s. m. 

Er. Ligea kam uns am Patscher Kofel selbst nicht zu Ge- 
sicht; wir hatten sie aber Tags zuvor am Berge Isel in 2200— 
2400‘ Mh. häufig im schattigen. Nadelwald scfane en — in Stücken, 
welche mit den waldeckischen in Grösse und Färbung völlig über- 
einstimmen. Eine Ligea fem. aus dem fuscher Thale (Mh. des 
Flugplatzes etwa 3300%) und ein Männchen derselben Art, wel- 
ches ich oberhalb Heiligenblut an einem der steilen Abfälle der 
linken Thalwand fing, zeichnen sich durch nichts, als geringere 
Grösse, von der gewöhnlichen Ligea aus und nähern sich Eu- 
ryale nicht im Geringsten. Das letztere Exemplar (in 450° s. 
m. gefangen, der grössten Höhe, in welcher, soweit mir bekannt, 
die Art bis jetzt beobachtet wurde) erreicht. kaum die Grösse der 
ansehnlichern Euryale-Männchen. Ein vor Kurzem hier bei Arol- 
sen gefangenes bleibt noch darunter, ist aber sonst auch ohne 
Aehnlichkeit mit Euryale. Ich halte die Trennung beider Arten 
für gerechtfertigt. vr 

Arg. Euphrosyne und Par. Maera gingen bis fast zur obern 
Grenze der Baumregion. Letztere, in der Stammvarietät, ist an 
allen felsigen Stellen der Alpen häufi. Euphrosyne flog in noch 
frischen Exemplaren. Während in Norddeutschland ihre Flugzeit 
höchstens bis gegen Ende Juni dauert (die zweite Generation 
kommt nur ausnahmsweise und in geringer Zahl vor), fanden wir 
sie in der salzburger Gegend zu Anfang Juli, im obern Möllthal 
gegen die Mitte dieses Monats, 'und jetzt hier bei Innsbruck, in 
frischen und verflogenen Exemplaren zahlreich an. Hat auch 
die verspätete Erscheinungszeit in 3—5000° hoch gelegenen Oert- 
liehkeiten nichts Auffallendes, so reicht doch diese Erklärung für 
das salzburger und berchtesgadener Thal nicht aus, wo der Fal- 
ter gerade recht häufig auf Tast allen trockenen Waldwiesen flo. 

Fast zugleich mit den beiden Vorigen stellte sich Coen. 
Pamphilus ein, etwa in 5000° Mh. Hier wurde auch eine Pr 
Statices d°, ganz rein in der gewöhnlichen Varietät, ferner eine 
einzelne männliche Set. irrorella im Fluge gefangen. Letztere ist 
von sehr blasser Grundfarbe, mit feinen und sparsamen schwar- 


| 


339 


zen Punkten, ührigens gewiss ohne specifische Verschiedenheit. 
Lye. Acis zeigte sich schon an der obern Baumgrenze. Nicht 
viel mehr, als diese, überall nicht seltne Art, nahm ein Crambus 
unsere Aufmerksamkeit in Anspruch, den wir für den Cramb. 
margaritellus unserer heimischen Sumpfwiesen hielten. Erst zu 
Hause erkannten wir in den beiden von hier und von Döllach 
mitgebrachten Stücken Cramb. pyramideilus. Er flog nicht sel- 
ten auf grasreichen Stellen der subalpinen Region. 

Etwa in der Mitte dieser Region begegnete uns eine Ly- 
cäne, die wir zum ersten Mal 14 Tage früher bei Fahrleiten ge- 
troffen hatten. Damals, in den Nachmittagsstunden des 6. Juli, 
fingen wir ein gutes Pärchen auf den üppigen Matten, _ welche das 
Fussgestell des Weissbachhorns bedecken, ungefähr 3800° ü 
M. Hier, am Patscher Kofel, war sie auf einer Wiese” eben” nicht 


‚selten, aber alle Exemplare dergestalt zerfeizt und abgewischt, 


dass wir sie wegwarfen und nur die Uebereinstimmung mit den 


Sahrleitener Stücken bemerkten, soweit ihr defekter Zustand dies 


x 


erlaubte. Es sind dieselben der Polyommatus Circe in Grösse und 
Gestalt ganz ähnlich und wahrscheinlich auch nur Localvarietät 
dieser Art. Was sie sehr auffallend unterscheidet, ist der gänz- 
liche Mangel ale Rothgelben auf der Oberseite bei beiden Ge- 
schlechtern. Das Weibchen ist ebenso einfarbig braunschwarz, 
als das Männchen. Die oben und unten hellweissen Franzen 
stechen dagegen sehr grell ab und sind auch beim Weibchen 
ohne die dunkeln Flecke, welche sie bei der gewöhnlichen Circe 2 
wenigstens auf den Adern der Hinterflügel durchschneiden. Die 
schwarzen Flecken der Unterseite sind viel kleiner und scheinen 


‚daram oben nur schwach durch. Einige der kleinsten fehlen 


ganz, und auch in derselben zeigen sich Differenzen, die ich in- 
dess für individuell halte. Die Grundfarbe der Unterseite des al- 
pinen war hat den graugelben Ton des gewöhnlichen 
Männchens; das Männchen ist hellgrau, fast ohne alle gelbe 
Beimischung. Im Bau des Körpers und der Flügel finde ich kei- 
nen Unterschied, als etwa den, dass die Binteıflügel des Männ- 
chens am Afterwinkel etwas weniger verlängert sind. Alles dies 
berechtigt wohl nur zur Annahme einer Circe var. suhalpina; 
wenn es auch auffallend ist, dass sich unter allen gefangenen 
Exemplaren, trotz der weiten Entfernung der beiden Flugplätze, 
kein Uebergang zur gewöhnlichen Circe zeigte. Wir haben diese 
überhaupt während unseres dreiwöchentlichen Aufenthalts in den 
Alpen nicht gesehen. Die abweichende Erscheinungszeit erklärt 
sich durch die Meereshöhe,, bei uns fliegt Circe zuerst\Mitte Juni 
dann von Mitte Juli bis zum August. 

In Heiligwasser war es, als wir anlangten, lebhaft gewor- 
den. Der schöne Tag hatte aus der Nähe und Ferne Gäste her- 
beigelockt. Wer aus Erfahrung den Schweissverlust, sowie die 

22% 


340 | Ne 


Abnutzung von Materie und Kraft überhaupt kennt, welche Berg- 
steigen und entomologische Praxis im Hundstagssonnenschein ver- 
ursachen, der wird auch das Behagen ermessen können, mit wel- 
chem wir uns, re bene gesta, Wasser, Caffee und Cigarre — je- 
des in seiner Art vortrefflich — munden liessen, and die Ruhe 
im Angesicht einer Landschaft, kaum minder schön, als das Pa- 
norama vom Gipfel. Die durch die günstige Lage des Wallfahrt- 
orts gebotene bequeme Station, unmittelbar an der Grenze der 
Hochgebirgsregion, ist. nicht der geringste Vorzug einer Exeur- 
sion auf den Patscher Kofel. 

Nach einer Stunde Rast brachen wir auf. Ein Paar hun- 
dert Fuss unterhalb Heiligwasser begegneten uns zihlreich die 
Falter der montanen und "Hügelregion, Par. Janira, Zyg. Fili- 
pendulae und Loönicerae. Pteroph. mietodaetylus flog nicht selten 
am Rande einer Waldwiese. Etwas tiefer wurde eine Arg. Ino 
gefangen und eine Acid. incanata ruhte an einem Heilieenbilde. 
Zuletzt, am Berge Isel, kreuzte noch Apat. Iris unsern Weg, und 
mit dem Glockenschlag sieben schritten wir wieder über die Inn- 
brücke, denselben heitern Himmel über uns, wie 14 Stunden früher. 


Ich stelle schliesslich die Lepidopterenfauna der Hochge- 


birgsregion des Berges, wie wir,sie an iliesem Tage fanden, nach 
der Höhe der Flugplätze in absteigender Linie geordnet, zusam- 
men. Hierbei, sowie überhaupt bei den Angaben über die Höhen- 
grenzen, ist zu bemerken, dass die Zahlen nur als anniühernde 
Schätzungen zu nehmen sind, da uns nur die Höhen von Inns- 


bruck (1760 P. F.), dem Gipfel des Berges Isel (2440 P. F.) 


und dem des Patscher Kofel (6906 P. F.) aus wirklichen Mes- 
sungen bekannt waren. 


Alpine Region. Suhbalpine Region. 
Pier. Callidiee 6900-6500- Zyg. Minos 5500°— 
Mel. Cynthia 6900-6300° Cramb. combinellus 5500-4090° 
Hesp. Cacaliae 6900-6000° Kreb. Tyndarus 5500-4800° 
„  Serratulae 6900’— Chim. lugubris 5500°— 
„  Alveolus 6900°— -[Arg. Euphrosyne 5500°— 
Psod. trepidaria 6900-6000° Lye. Acis 5500°— 
Ennych. rupicolalis do. Hypoch. auriciliella 5500-5000° 
„ holosericealis do. Cramb. pyramidellus 5500-3800 
Eupr. Plantaginis 6900°— Ereb. Euryale 5300-3800° 
Arg. Latonia 6900°— Par. Maera 5300’ — 
Ereb. Manto 5900-5000‘ Procr. Statices 5000°— 
Caen. Satyrion 6900-5500 Set. irrorella 5000°— 
Bot. aenealis? 6900’— Coen. Pamphilus 5000°— 
Eudorea spec. 6900— Pal. Circe v. subalpina 5000-4500° 
Arg.Pales et v. Isis 6100-4700‘ 
Zyg. exulans 5900°— 
Ereb, Cassiope 5600’— | 


341 
Bemerkungen über Psychiden 


von 


Prof, ©. Th. v. Siebeld in Breslau. ) 


Schon in dem ersten Jahrgange (1849) der Zeitschrift für 
wissenschaftliche Zoologie habe ich die Aufmerksamkeit der Phy- 
siologen und Entomologen auf die höchst interessante Fortpflan- 
zunesyreschichte der Psychiden zu lenken gesucht, indem ich dort 
nachgewiesen, dass die Behauptung, als könnten sich die weib - 
lichen Individuen der Psychen sine concubita ohne Einwirkung 
des männlichen Samens fortpflanzen, auf Täuschung und Irrthum 
beruhe.e. Es kann nämlich das ganz eigenthümliche Verhalten 
dieser Schmetterlinge bei dem Begattungsgeschäft sowohl als bei 
dem Eierlegen sehr leicht dazu beitragen, den Beobachter irre zu 
leiten, wie man aus Folgendem entnehmen kann. Die weiblichen 
Individuen vieler dieser Sackträger legen, nachdem sie sich be- 
saftet haben, ihre Eier in die verlassene, im Sacke zurückblei- 
bende Puppenhülse, und füllen damit dieselben von unten bis oben 
prall an, so dass man, wenn solche Säcke gesammelt und aufbe- 
wahrt werden, leicht in den Glauben verfallen kann, es wären 
dies Säcke, in welchen die Weibehen noch nicht aus der Puppe 
seschlüpft seien. Wenn dann später aus einem Sacke junge 
Räupchen hervorkriechen, so schliesst man irrthümlich daraus, 
dass hier ein Weibchen, welche man noch als Puppe aufbewahrt 
und daher nicht befruchtet sein konnte, sine concubitu Brut er- 
zeugt habe. Es gilt dies aber nur von den beiden Psychiden- 
Gattungen Psyche und Fumea, nicht aber von der Gattung 
Talaeporia. Ich bin jetzt zu der Ueberzeugung gekommen, dass 
die Weibchen der Gattung Talaeporia, welche ich früher nicht 
streng von den Wei behen der Gattung Fumea unterscheilen ge- 
lernt hatte, unter gewissen Verhältnissen ohne männlichen Ein- 
fluss sich fortpflanzen können. 

Es wird sich diese Erscheinung aber nicht als eine Aus- 
nahme von demjenigen physiologischen Gesetze hinstellen lassen, 
nach welchem alle wahren Eier, wenn sie zur Entwickelung kom- 
men sollen, vorher durch männlichen Samen befruchtet "werde 
müssen, sondern es wird sich dieses bei Talaeporia wahrzuneh- 
‘ mende Phänomen an- diejenigen in der niederen Thierwelt sehr 
weit verbreiteten Vorgänge anschliessen, welehe man erst in neue- 
rer Zeit unter dem Namen Generationsweehsel gehörig zu, 


*) Aus dem Berichte über die Arbeiten der entomol. Section der Bres- 
lauer Gesellschaft für vaterländische Naturkunde, Vergl. Entomol. 
Ztg. 1844, No, 1, 1847, No, 1, 


342 


würdigen gelernt hat. Man darf hiernach dergleichen ohne männ- 
lichen Einfluss fortpflanzungsfähige Individuen nicht mehr als mit 
Eierstöcken ausgestattete Weibchen betrachten, sondern wird sie 
als in ihrer Organisation von weiblichen Thieren ganz verschie- 
dene geschlechtslose Individuen deuten müssen. Diese geschlechts- 
losen und dennoch fortpflanzungsfähigen Individuen, wie man sie 
jetzt so hänfig als Glieder wirbelloser Thierspecies kennen ge- 
lernt hat, sind von Steenstrup, der uns zuerst auf den Gene- 
rationswechsel aufmerksam gemacht hat, als Ammen bezeichnet 
worden. Diese Ammen können sich mittelst Längs- oder Quer- 
theilung, mittelst äusserer oder innerer Knospenbildung, oder mit- 
telst eines Keimstockes fortpflanzen. Dieser Keimstock vertritt 
gleichsam die Stelle eines Eierstocks, macht aber nicht die An- 
wesenheit und den Einfluss eines Hoden erforderlich, Ein solcher 
Keimstock erzeugt daher auch keine Eier, sondern Keime (Keim- 
körner-oder Keimkugeln). 
| Nach diesem physiologischen, erst in neuerer Zeit erkann- 
ten Gesetze lässt sich nun auch das bekannte lange bewunderte 
Phänomen bei den Blattläusen ganz anders beurtheilen; als es 
bisher geschehen ist. Es folgen hier nicht im Laufe eines Som- 
mers Generationen und Generationen von ausschliesslich weiblichen 
viviparen Individuen ohne Spur von männlichen Individuen auf- 
einander, bis zuletzt eine Generation von männlichen und weib- 
lichen oviparen Blattläusen erscheint, die sich begatten und be- 
fruchten müssen. Wir werden jetzt jene weiblichen viviparen In- 
dividuen als geschlechtslose, mit Keimstöcken versehene Ammen 
zu betrachten haben. Dass diese Blattlaus-Ammen in Bezug auf 
ihre Fortpflanzungsorgane wirklich eine andere Organisation be- 
sitzen, als die oviparen Blattlaus- Weibchen, habe ich schon im 
Jahre 1839 (s. Froriep’s neue Notizen. Bd. XII, pag. 307) 
nachgewiesen. Es fehlt den geschlechtslosen viviparen Blattläu- 
sen nicht blos das receptaculum seminis, welches die geschleehts- 
losen oviparen Blattläuse besitzen, sondern auch die Keimstöcke 
dieser Blattlaus-Ammen zeigen eine ganz andere Form und Struk- 
tur als die Eierstöcke der Blattlaus - Weibehen. Ich habe schon 
früher die Vermuthung ausgesprochen (s. mein Lehrbnch der ver- 
gleichenden Anatomie der wirbellosen Thiere, pag. 634), dass das 
Vorkommen von geschlechtslosen Ammen unter den Insekten nicht 
auf die einzige Familie der Aphiden beschränkt sei, und dass 
vielleicht auch bei den Cynips-Arten und Psyche-Arten dergleichen 
Ammenbildungen vorkommen mögen. Bei den Psychiden hat es 
sich jetzt bestimmt herausgestellt, dass die Taläporien einem sol- 
chen Generationswechsel unterworfen sind. 

Die zu den verschiedensten Zeiten sich immer wiederholen- 
den Erzählungen der Lepidopterologen, dass die Weibehen gewis- 
ser Psyche-Arten ohne vorausgegangene Begattung (sine Lucina) 


: 343 


Brut erzeugt hätten, hat mich veranlasst, diese Mittheilungen ge- 
nauer zu prüfen; ich wählte dazu Psyche graminella und Fumea 
nitidella. Ich überzeugte mich durch diese Untersuchungen bald, 
dass die meisten Behauptungen, als könnten sich. diese Psychiden 
sine concubitu fortpflanzen, auf Täuschungen beruhen. Ich habe 
die diesen Täuschungen zum Grunde liegenden Irrthümer in der 
Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie (Bd. 1, 1849, pag. 93) 
weiter auseinandergeseizt. Nachdem ich meine Ansicht hierüber 
bekannt gemacht hatte, erhielt ich von verschiedenen Seiten immer 
wieder Andeutungen, dass bei gewissen Psychiden, welche als 
Raupen eingesammelt und gepflegt wurden, doch eine Fortpflan- 
zung sine Lucina stattfinden müsse, da aus solehen Raupen, 
nachdem sie sich verpuppt, nur Weibchen ausgeschlüpft seien, 
welche Eier gelegt hätten, aus denen später wirklich Räupchen 
hervorgekrochen wären. | ; 

Dergleichen Mittheilungen bezogen sich jedoch meistens auf 
Talaeporia lichenella Zell. lch wendete von nun an meine ganze 
Aufmerksamkeit den Taläporien zu, wobei mir das häufige Vor- 
kommen der 'Talaep. Jichenella bei Freiburg im Breisgau, meinem 
früheren Aufenthaltsorte, sehr zu statten kam. Leider wurde ich 
in diesen Untersuchungen durch eine Uebersiedelung von Freiburg 
nach Breslau unterbrochen, doch hatte ich Hrn. Reutti, welcher 
in Freiburg in Gemeinschaft mit mir sich denselben Untersuchun- 
sen unterzogen hätie, es an’s Herz gelegt, unsere Beobachtungen 
weiter zu verfolgen. Derselbe hat mir den weiteren Erfolg dieser 
Beobachtungen getreulich mitgetheilt, und so bin ich jetzt in den 
‚Stand gesetzt, mit Bestimmtheit zu versichern, dass die Talaeporia 
lichenella Zell. einem Generationsweehsel unterworfen ist, oder 
vielmehr, dass die Talaeporia lichenella Zell. eine ge- 
schle chtslose Amme ist, da aus den Raupen dieses Sack- 
trägers nichts als Weihehen und immer nur wieder Weibchen 
hervorkommen, welche sine eoneubita Eier legen, aus denen spä- 
ter in der That Räupchen ausschlüpfen. Offenbar entsprechen 
diese flügellosen, mit einer Legeröhre versehenen Individuen der 
Talaep. lichenella nicht den Weibchen, sondern den geschlechts- 
losen Ammen einer dem Generationswechsel unterwosfenen Talä- 
porien-Art. Wie viele Generationen dieser Ammen aufeinander 
folgen, bis zuletzt die geschlechtliche Generation zum Vorschein 
kommt, das ist bis jetzt noch nicht ergründet worden. 

Wir werden uns jetzt zuerst bemühen müssen, die ge- 
schlechtliche Form zu dieser Talaep. lichenella aufzufinden, denn 
obgleich Zeller (s. Isis 1838, p. 718, 1838, p. 182 und 302) 
.zu diesem Sackträger die Psyche triquetrella des Fischer v. Rös- 
lerstamm eitirt, so ist es doch noch nicht ausgemacht, ob beide 
Formen wirklich zusammengehören. Ich kenne die Männchen 
und Weibehen dieser Talaeporia triquetrella F. v. R. von eige- 


. 


314 


ner Anschauung. Ich habe sie in Freiburg aus ihren dreikanti- 
sen Säcken oft erzogen, und dabei Weibchen und Männehen in 
ziemlich h gleicher Zahl erhalten. Jedenfalls sind die Säcke der 
geschlechtlichen Talaeporia triquetrella F. v. R. und der ge- 
sehlechtslosen Taalaeporia lichenella Z., obgleich beide SuekArten 
dreikantig erscheinen, sehr stark von einander verschieden; diese _ 
Verschiedenheit rührt nicht etwa von dem verschiedenen Material 
her, welches diese Sackträgerraupen zur Verfertigung ihrer Hülle 
benutzen, denn Talaeporia lichenella Z. fand ich ste s als Raupe 
an alten Zäunen, während Talaeporia triquetrella F. v. R. als 
Raupe sich wahrscheinlich auf niederen Graspflanzen aufhält und 
zur Verpuppung an Baumstämmen und Felswänden hinaufkriecht. 
Erstere hält sich fast nur in der Nähe von Gärten und Wohnun- 
sen auf, letztere dagegen kommt auch entfernt von diesen in 
Wäldern vor. Die Säcke von Talaep. lichenella Z. sind konstant 
kleiner und dunkler als die von Talaep. triquetrella F. v. R. 
Da die Säcke dieser Taläporien-Ammen wahrscheinlich verschie- 
den geformt sind im Vergleich zu den Säcken der geschlecht- 
lichen Taläporien-Individuen, da ferner angenommen werden darf, 
dass Ammenformen auch bei anderen Taläporien- Arten vorkom- 
men werden und man bisher auf den Generationswechsel dieser 
Schmetterlinge überhaupt nicht geachtet hat, so konnte es nicht 
ausbleiben, dass die Art-Unterscheidung bei der Gattung Talae- 
peria, welche durch diese verwickelten Verhältnisse sehr erschwert 
ist, in die heilloseste Verwirrung gerathen musste. Es ist jetzt 
Aufgabe der Lepidopterologen, diese höchst interessanten Lebens- 
verhältnisse der Taläporien weiter zu verfolgen, damit die vielen 
noch ungelösten Fragen, welche sich daran knüpfen, bald und 
sicher ihre Beantworteng finden mögen. 


Für alle Diejenigen, welche sich die Beobachtung und Un- 
tersuchung der Psychiden zur Aufgabe machen wollen, will ich 
noch Folgendes zur Beherzigung an die Hand geben. Es dürfte 
ausreichen, vor der Hand nur drei Gattungen der Psychiden zu 
unterscheiden: Psyche, Fumea und Talaeporia. Psyche und Ta- 
laeporia bilden die Extreme dieser Familie, und Fumea steht als. 
verbindendes Glied zwischen beiden Gattungen in der Mitte. 


1, Psyche. Das Männchen trägt gekämmte Fühler, der 
Hinterleib kann sich mehr oder weniger in "die Länge reeken und 
wird von demselben zur Begattung des im Sacke verborgen blei- 
benden Weibcehens tief in Han irren hineingeschoben. 


Das flügellose Weibehen ist madenförmig eestaltet, besitzt 
weder Beine, Fühler, noch Augen, auch fehlt Jemselhen eine Le- 
geröhre. Es bleibt nach dem Verlassen der Puppenhülse im Sacke 
verborgen, um sich zu begatten, kriecht nach der Begattung rück- 
wärts in die verlassene Puppenhülse zurück und legt diese von 


345 


unten bis” oben mit Eiern voll, worauf dasselbe als völlig ver- 
schrumpft zu Grunde geht. 

2. Fumea. Das Männchen ist mit gekämmten Fühlern 
ausgestattet. &Der Hinterleib kann sich nicht ungewöhnlich in die 
Länge strecken. Die Begattung wird mit dem Weibchen ausser- 
halb des Sackes des letzteren vollzoxen. 

Das Nügellose Weibchen besitzt gehörig entwickelte Beine, 
Fühler und Augen. Die Fühler sind perlschnurförmig und kurz, 
sie erreichen nicht mit ihrer Spitze das Hinterende des Thorax. 
Der Hinterleib endigt mit einer perspektivartig aus- uni einzieh- 
baren Legeröhre deren Basis mit vielen Wollhaaren besetzt ist. 
Das Weibchen kriecht unter Zurücklassung der Puppenhülse aus 
dem Sacke hervor und erwartet am Sacke festgeklammert das 
Herannahen der hegattungslustigen Männchen. Nach der Begat- 
tung legt das Weibchen mitteist seiner Legeröhre die Eier in die 
'ım Sacke zurückgebliebene leere Puppenhülse, und füllt diese mit 
Eiern und Wollhaaren prall aus, worauf das Thierchen ver- 
schrumpft vom Sacke abfällt. 

3. Toalaeporia. Das Männchen besitzt lange einfache 
fadenförmige Fühler. Hinterleib kann sich nicht verlängern. Die 
Begattung nimmt dasselbe mit dem Weibchen ausserhalb des 
Sackes vor. 

Das flügellose Weibchen gleicht ganz dem Weibchen einer 
Fumea; Beine, Fühler und Augen sind “entwickelt, die Wollhaare 
am Hinterleibsende und die aus- und einschiebbare Legeröhre 
sind vorhanden. Der einzige Unterschied liegt in der Form der 
Fühler. Die fadenförmigen Fühler sind hier nämlich stets länger 
als bei den Weibehen von Fumea, sie erreichen entweder das 
Hinterende des Thorax oder ragen über dasselbe hinaus. Das 
Weibchen kriecht beim Ausschlüpfen sammt der Puppenhülse aus 
dem Sacke hervor; hat dasselbe die Puppenhülse verlassen , so 
fällt diese ab und das Weibchen legt, nachdem es sich, ausser- 
halb des Sackes und an diesen fest geklammert, begatiet hat, die 
Eier mittelst seiner Legeröhre in die Höhle des leeren Sackes. 


—— 


Webersicht der neueren Literatur, 
betreffend die Neuroptera Linne& 


vom Dr. MH. Hagen. 
(Fortsetzung.) 
Phryganiden. 


Die Leistungen der Forscher des vorigen Jahrhunderts thei- 
len sich in solche, die nur die Beschreibung der Arten, und in 


346 


solche, welche die Kenntniss der merkwürdigen Lebensweise und 
der früheren Zustände sich zum Ziel gesetzt “haben. Die ersteren 
Arbeiten von rein historischem Werth sind theilweise von Pietet 
gesammelt, die letzteren bilden die stets unschätzbaren Beobach- 
tungen von Reaumur, Roesel und De Geer, und umfassen sieben 
Arten. Ungeachtet der meistens guten und ausreichenden Be- 
schreibungen sind nicht alle derselben richtig gedeutet; so ist 
unter andern De Geer tab. 14, fig. 5, unverkennbar Glyph. um- 
braculum Kol. bis jetzt meist zu S. fuscus gezogen. Linne be- 
ginnt die Reihe der Systematiker und vereinigt mit seiner Gal- 
fung Phryganea die Perliden und S. Iutarius. Er beschreibt im 
Ganzen 24 Arten (syst. ed. Xll), von denen einige bis jetzt nicht 
mit Sicherheit gedeutet, einige verkannt sind. In seiner Samm- 
Jung ist nur P. bieaudata und lutarıa, also keine einzige echte 
Phryganide im Original vorhanden. Als zu den Perliden gehörig 
scheiden aus der Zahl seiner Arten die von ihm selbst (syst. X1]) 
als caudatae abgetrennten P, bicaudata, nebulosa und P. fusca. 
Die letzte Art bezeichnet wenigstens in der Fn. suec. sicher eine 
‚Perlide, die Worte „eylindiica, alae venosae“ und die Erwähnung 
der cauda erweisen dies nebst der Stellung bei P. nebulosa zur 
Genüge. Ob im syst. ed. Xll eine andere Art dafür substituirt 


ist, lässt sich nicht bestimmen, jedenfalls wird die genauere Be- 


‚schreibung in der Fn. suec. für die Deutung dieses Thiers mass- 
gebend bleiben müssen. Ob P. flava zu den Perliden oder zu 
der jetzt gewöhnlich dafür eitirfen Art gehöre, ist bei der Kürze 
der Beschreibung nicht zu entscheiden. Es ist unbegreiflich, dass 
ausser Villers und Hliger in Rossi Fn. Etr. kein neuerer Schrift- 
steller den Widerspruch bemerkt hat, der zwischen der Beschrei- 
bung von P. lutaria (Heinerobius syst. XII) und der gewöhnlich 
dafür gehaltenen S. lutaria herrscht. Die Worte ‚„venis his vix 
reticulato - connexis, nisi solum in alis exterioribus duabus aut 
tribus margini interiori propioribus, duo exteriores nervi sen ex- 
timus vix uno in loco eonnectitur ete. — juxta anım duae ap- 
pendices brevissimae‘“ können durchaus nicht mit dem stark und 
deutlich verzweigten Adernetz von S. lutarıa autor. m Einklang 
sebracht werden. Von Linnes dabei angeführten Citaten bezeich- 
net Hoeffnagel Icones insect. taf. 2, Sg. 13, eine grosse Perlide, 
die Archetyp. insect. tom 11, tab. 12, fehlt leider in meinem de- 
fecten Exemplar, Roesel ul, tab. 13, sehört zu S. lutaria ant., 
Schaeff. elem. tab. 97.und die Acta Upsal. 1736 kann ich nicht 
vergleichen. Jst nun der H. lutarius der Faun. suee. sicher ein 
von S. Jutarius aut. verschiedenes Inseet, so möchte dies nicht 
in gleichem Grade vom H. Iutarius Syst. nat. ed. Xil zu be- 
haupten sein. Es werden hier die Citate aus Roesel, Schaeffer, 
Hoeffnag. Archetyp und allerdings auch Fn. suee. angeführt, da- 


gegen Hoeffnag. lcones inseet, fortgelassen, und somit ein Theil 


347 


sicher zu S. lutarius aut. gehörender Belege vereinigt, wogegen 
die alae albidae striatae albo- maculatae die Stellung zwischen 
zwei Psocus-Arten Ps. flavicans und pedicularius und der zwei- 
deutige Zusatz: „larva Roeselii accedens Ephemeris singulare 
inseetum reddit“ die Identität wieder zweifelhaft machen. Es 
wird hier das Original in Linnes Sammlung vielleicht Aufschluss 
gewähren können, solite dasselbe jedoch der S. lutarius aut. sein, 
so ist mit Sicherheit anzunehmen, dass Linne später zwei ver- 
schiedene Insekten vermengt habe. Welches übrigens der echte 
H. lutarius Fn. suee. sei, kann ich nicht enträthseln, dech scheint 
die Beschreibung eine Nemura zu bezeichnen. 

Ich habe mit Absicht meine Bedenken über die Bestimmung 
von H. Iutarius weitläuftiger erörtert, um auf diesem Wege zur 
Erkenntniss einer anderen Art Linne's zu & gelangen, deren Deutung 
bis jetzt vergeblich versucht schien, ich meine P. fayilafera. 
Weshalb Linne ihr diesen Namen zuertheilt hat, wird bei dem 
Zusatz der Beschreibung „collare antice et postice, non ad la- 
tera, Bavescens“ schwer begreiflich. Geht man die Beschreibung 
der Fn. suec. genau durch, so deuten die alae deflexae uti Pha- 
laena quercifolia, venis fuscis maxime retieulatis, praesertim ad 
marginem exteriorem, qui admodum dilatatus nebst dem Citat 
aus Geoffr. II, p. 255, no. 3, genau auf die von allen späteren 
Entomologen als S. lutaria beschriebene Art, und dafür hielt sie 
auch Villers tom III. p. 31, und tom IV, p. XXVIl, obgleich er 
dasselbe Insekt gleich darauf p. 50 als H. lutarius nochmals be- 
schreibt, und dabei eine Menge Zweifel (wo übrigens De Geers 
Verbesserung von Linnes Diagnose steht, habe ich nicht finden 
können) anführt. Es istdies Versehen bei Villers um so weniger 
auffällig, als er in derselben Gattung den Hem. maculatus unter 
drei verschiedenen Namen dreifach beschrieben hat. Später fin- 
den wir nur bei Stephens Illust. VI, p. 133, die ihm unbekannte 
S. flavilatera als nah verwandt mit Sialis lutarius nach Berken- 
hout beschrieben und in die brittische Fauna aufgenommen, und 
in Bilberg Enum. insect. p. 94 als Limnephilus flavilaterus aus 
Schweden citirt. Zetierstedt pag. 1070 erklärt, dass ihm Linnes 
Art unbekannt sei, Berkenhout selbst kann ich nicht vergleichen. 

Es würde also nach obigem Phr. flavilatera Linn. die S. 
Iutarıa Fahr. aut. sein, und H. lutarius Linn. bis zu näherer 
Auskunft durch seine Sammlung unbestimmt bleiben, beide jedoch 
sicher von den Phryganiden ausscheiden. — 

Auch Phr. saltatrix Linn. gehört offenbar nicht zu den Phry- 
saniden, Villers erwähnt sie als in Frankreich einheimisch, Bill- 
berg führt sie als echte Phryganea auf, Zeiterstedt und auch mir 
ist sie durchaus unbekannt, Latreille Hist. nat. tom Xlli, p. 93, 
zieht P. minuta und saltatrıx Linn. zu Psocus, Sonst erwähnt 
ihrer kein Werk. Nach der Angabe in der Fauna suec, möchten 


348 


die langen behaarten Fühler und die klaren Flügel einen Psocus 
bezeichnen , welchen? — bleibt noch zu anti P. minuta 
dagegen wird durch die palpi villosı capite longiores als echte 
Phryganide bezeichnet und ist von Fabrieius gleichnamiger Art 
durch die Färbung verschieden. Von den 24 bei Linne beschrie- 
benen Arten bleiben also höchstens 18 eigentliche Phryganiden, 
und von diesen kann nur die Hälfte als sicher gedeutet ange- 
führt werden. 

Bald nach Linn@ erschienen drei Bearbeitungen, in denen 
eine nicht unbeträchtliche Anzahl neuer Arten beschrieben sind, 
von Scopoli, O©. F. Mueller und Schrank. Alle drei sind 
von späteren wenig, die beiden ersten eigentlich gar nicht benutzt, 
nur Villers und Olivier machen davon eine Ausnahme Bei Sco- 
poli finden wir die eigentlichen Phryganiden in der sectio alıs 
deflexis beschrieben , unter den 13 Arten sind 12 nen. Nur P. 
albicornis und rufierns bat man zu deuten versucht, die letzte ist 
jedoch gewiss mit Unrecht zu P. analis Fahr. gezogen, denn sie 
hat tibiae nigrae, während gerade die hellen Schienen der sonst 
dunklen Füsse für P. Analis" bezeichnend sind. Unter den übri- 
gen Arten sind zwei, die bestimmt nicht hierher gehören, P. 
dubia und pectinicornis. Beide erzog Scopoli aus Röhren von 
P. rhombica und grandis, zwei Arten, die sich jedoch in der En- 
toın. Carniolica gar nicht aufgeführt finden. P. dubia hat ühri- 
sens schon Poda als en hirsuta beschrieben. Nach Hli- 
ser Mag. tom IV, p. sehören sie zu Tinea graminella und 
viciella. Für die u von Scopoh’s Arten sind übrigens die 
Tafeln zur Ent. Carniot. von grosser Wichtigkeit. Sie end bei 
weitem nicht so schlecht, als sie verschricen sind, teidder aber sehr 
selten. Ich sah sie nur einmal bei Sommer in Altona. BL 

Mueller beschreibt in der Fn. Fridrichsdalina 13 und im 
Prodromus 26 Arten, darunter 8 nene. Ob die übrigen 18 mit 
den Linneischen .stefs identisch seien, ist nach den angeführten 
kurzen Diagnosen nicht zu unterscheiden, unter den neuen ist 
P. nitida unbedingt P. Iineola Schrank, P. variegata und oceulta 
schwer zu bestimmen, die anderen gehören zu "en Mystaeiden, 
und als P, longieornis sind aus Unachtsamkeit zwei verschiedene 
Arten no, 1663 und 1677 beschrieben. 


*) Herr Zeller theilt mir über die beiden Arten Scopolis Folgendes 
brieflich mit: Tenthredo hirsuta Ped. kann ich nicht vergleichen. 
Scopoli eitirt sie bei Phr. dubia, die Ochsenheimer mit Recht für 
Psyche graminella erklärt. Phr. pectinicernis Scop. kann recht gut 


die Varietät der Psyche apiformis sein, weiche einen rothhaarigen 


Hinterleib hat. Ochsenheimer zieht-sie zu Ps. vieiella. Dies ist ein 
Irrthum, denn wenn bei viciella der Hinterleib ferrugineus heisst, 
was er gar nicht ist, so konnte Scopoli den gleichfarbigen Thorax 
(dorsum Scopol.) nicht canescens nennen, Ochsepheimer sagt mit 
Recht corpore birsuto livido, — 


Eu 


349 


Bei Schrank Enum. Aust. finden wir 10 Arten, darunter 5 
neu. in der kritischen Revision in Fueslis Neuem Magaz. tom], 
p. 230, erklärt er selbst seine P. retieulata für den Hem. Iutarius 
autor., P. albieornis und tineiformis als zu einer Art gehörig, und 
stellt P. lineola, rufierus und collaris zu Hemerobius. Letzteres 
ist jedenfalls ein Irrthum. — In Sulzers abgekürzter Geschichte 
der Insekten sind zwei Arten P. plumosa und gibbosa abgebildet. 

Fabrieius hat in seinen Werken 40 Arten (25 neu) be- 
schrieben, eine darunter, P. alba, gehört jedoch, wie schon Zet- 
terstedt bemerkte, zu Coniopteryx. Von 15 der neuen Arten ist 
bis jetzt eine Deutung nicht einmal versucht, drei derselben aus 
Amerika werden hoffentlich nach den Originalen in Banks Mu- 
seum zu bestimmen sein. Doch auch bei den übrigen ist Linne 
mitunter fälschlieh eitirt, namentlich bei P, fusca. Was über die 
Synenymie seiner Arten angeführt werden kann, wird später dem 
Bericht über Kolenatis Werk beigefügt werden. — Coquebert 
llustr. hat 4 Arten von Fabriceius abgebildet. x 

Villers unternahm eine Zusammenstellung aller vor ihm 
bekannten Arten. . Wie gewöhnlich würfelt er alles bunt durch- 
einander, von seinen 66 Arten müssen 15 meist zu Perla gehörig 
ausgeschieden werden. Der Rest enthält wenig Neues und Eigen- 
thümliches. Eine ähnliche Arbeit von Olivier findet sich 
in der Eneyel. method. tom VI, woselbst die Zahl der beschrie- 
benen Arten bis auf 67 steigt. Die Arbeiten von Fourcroy, 
Gmelin, Roemer, Zschack, Cederhielm, Fischer, Rossi, Panzer, 
Walkenaer, Wilhelm, Dumeril in den bekannten- bei Pictet citir- 
ten Werken liefern nichts von Bedeutung. 

Was Frankreich in der nächstfolgenden Zeit für diese Fa- 
milie leistete, ist von geringerer Bedeutung. Selbst Latreille 
ist hierbei nieht auszunehmen. In seinen verschiedenen zahlrei- 
chen Arbeiten ist allerdings ein Fortschritt wahrnehmbar, der sich 
jedoch meist darauf beschränkt, dass er die unpassende Verbin- 
dung; mit den Ephemeren (Agnatha Dumeril) verlässt, und die 
Phryganiden selbst in fünf Gattungen Phryganea, Mystacides, Se- 
ricostoma, Hydroztila, Psychomia zerlegt. In Histoir. natur. be- 
schreibt er 32 Arten. Dumeril lieferte im Traite elementaire 
d’hist. natur, in seiner Zoologie analyt. und im Diet. d’hist. nat. 
eine vollständige Schilderung theils nach älteren, theils nach ei- 
genen Beobachtungen, Lamark vereinigt sie mit den Perliden 
und giebt sonst nur Bekanntes. Savigny Deser. de l'’Egypte 
lieferte schöne Abbildungen einiger neuen Arten. 

Von vereinzelten Bekanntmachungen treffen hier in diesem 
Zeitraum die Beschreibung von Phr. luctuosa in Piller und Mitter- 
pachers Reise durch Polen (Seriba Journal tom II, p. 111), die 
Aufstellung der Gattung Hydroptila von Dalman in den Abhandl. 
der Stockholmer Akad, und später in seinen Anal. entomol., und 


350 


einzelne Bemerkungen über Phryganiden in Hummels Essais en- 
tomol. — Eigenthümlich ist der Versuch einer Eintheilung der 
Phryganiden von Bilberg Enum. insect. p. 94. Er schneidet sie 
als eigene Tribus Lophiacera (alis defexis nervis pilosis, anten- 
nis sefaceis) von den übrigen Neuropferen ab, und zerfällt sie 
in zwei Nationes, Leptocerides (antennis longissimis) mit den Gat- 
tungen Leptocerns und Odontocerus, und Phryganeaedes (antennis 
longitudine corporis) mit vier Gattungen Simblis (Phr. phalae- 
noides), Phryganea, Limnephilus, Athripsodes. — 

Im Jahre 1834 erschienen Pictets Recherches poar servir 
a Vhistoire et a l’anatomie des Phryganides, die Frucht mehr- 
jähriger Untersuchungen, und wurden von der Genfer Akademie 
mit dem Davyschen Preise gekrönt. Mit diesem Werke beginnt 
ein neues fruchtbringendes Stadiam für die Kenntniss dieser so 
sröblich vernachlässigten Familie. Ueberzeugt, dass die Entomo- 
logie nur durch Betreten der von Reaumur, Roesel und De Geer 
so schön angebahnten Weges wirklich gefördert werden kann, 
unterstützt durch regen Jugendeifer und die reiche Fülle der Na- 
tur in der Umgebung seiner Heimath, beobachtete. Pietet mehrere 
Jahre die Lebensweise und Verwandlung aller ihm zugänglichen 
Arten. Seine Schrift fritt würdig in die Reihe des Besten, was 
das vergangene Jahrzehnt geliefert, und wird stets eine Quelle 
für spätere Forscher bleiben. Ich hoffe, man wird es mir nicht 
übel deuten, wenn ich, gerade bei der Hochachtang, die ich für 
diese Arbeit hege, auch ihre Mängel ungescheut aufdecke. 

Der erste allgemeine Theil ist ohne Zweifel der wichtigere. 
In der Vorrede und Einleitung erhalten wir eine interessante Ue- 
hersieht der Art und Weise und des Planes, nach welchem der 
Verfasser gearbeitet. Er ist auch in Pietets späteren Werken mit 
Recht ziemlieh unverändert beibehalten und bei den Perliden und Ephe- 
meren von mir besprochen. Von den 129 Arten, die in derUmgegend des 
Genfersees gefunden wurden, gelang es von 52 die vollständige Me: 
tamorphose zu beobachten. Ein Verhältniss, welches keine an- 
dere Monographie auch nur annähernd erreicht zu haben sich 
rühmen kann. Der allgemeine Charakter, die verwandschaftlichen 
Verhältnisse und die Aufzählung der Schriftsteller füllen die er- 
sten beiden Kapitel, der Bibliographie ist allerdings noch einiges, 
was Pictet übersehen, einzureihen, doch ist das Wichtigste er- 
wähnt. Die Classifleation und die Gründe, welche den Verfasser 
bewogen, die acht von ihm aufgeführten Gattungen so zu begren- 
zen, füllen das dritte Kapitel, das in den späteren. Werken pas- 
sender den allgemeinen Theil beschliesst. Es enthält in der 
That das Hauptergebniss der Untersuchungen. 

(Forts. folgt.) 
—— a — 


ne 
a 


351 
Intelligenz. 


Herr Maler Joseph Mann ersucht die Red., den lepidopte- 
rologischen Lesern der Zeitung anzuzeigen, dass er im verwich- 
nen Sommer eine Reise nach Brussa und dort eine Ausbeute von 
Schmetterlingen gemacht hat. Die meisterhafte Behandlung des 
Herrn Mann ist bekannt genug, und wollen sich Liebhaber wegen- 
der Verzeichnisse und Preise nur direct an seine Addresse, Wien, 
Hundsthurm No. 63, wenden. Red. 

Kleinere, richtig bestimmte Sammlungen von Dipteren, Hy- 
menopteren, Neuropteren und Hemipteren werden zu kaufen ge- 
sucht. Anträge mit keigefügten Verzeichnissen werden franco 
erbeten. Prof. Dr. //. Schmidt in Olmütz. 


Zur Completiruug bietet an: Dejean, spec. gen., IV Bd. 
Panzer, krit. Bevis. d. Ins.-Fauna Deutschlands, II Bd. Nürnbg. 
806. Schönherr Syn. ins, 4 Bd. Append. m. 2 Col. K. 
Dessen Curculionides, 11. 1. Paris 836. Meigen, 2flügl. 
Ins., 1 Bd. Gistl, Syst. ins. 1. Say, oeuvr. entom. 3. live 
Paris 837. Gravenhorst, Col. mieropt. Brunsvie. 802. Preiss- 
ler, Verz. böhm. Ins. Weidemann, zool. Mag. Bd. 11. St. 1. 
823 (nur Entomol.). Erichson, Arch. f. N.-G. X. 844. Hie- 
gegen wünscht: (Clairville) Entom. helv. I. Herbst, NS. 
d.Ins.X. Sturm, Deutschlands Fauna-Käfer. I, VILIX,X. Beck, 
Beitr. z. haiersch. Ins.-Fauna. 811. Erichson, Arch. f. N.-G. 
XIV. 848, und andere entomolog. und zoolog. Bücher, so wie 
auch Coleoptern, Hymenoptern und Diptern in Tausch. 

Prof. Dr. 7. Schmidt in Olmütz. 


Die Herren Lepidopterologen des entomologischen Vereins 
erlaube ich mir darauf aufmerksam zu machen, dass das syste- 
matische Verzeichniss der Europäischen Schmet- 
terlinge vom Herrn Superintendent Dr. Heydenreich 
3. Auflage, Leipzig bei Klinkhardt, nunmehr ä 1 Rt. im Buch- 
handel erschienen ist. Dasselbe giebt unter Berücksichtigung der 
neueren Forschungen und Entdeckungen neben den Namen der 
Species auch die Synonymen und Hinweisung auf die Auctoren 
und vorhandenen Abbildungen. Im Vergleich zu den beiden frü- 
heren Ausgaben ist es als ein ganz neues Werk zu betrachten, 
welches jedem Sammler unentbehrlich sein wird, da es’an Voll- 
ständigkeit alle bisher erschienenen Cataloge weit hinter sich zu- 
rücklässt, Wenn auch, namentlich bei den Microlepidoptern, hei 
dieser Vollständigung nicht alle Irrthümer haben vermieden wer- 
den können, so wird dies doch jeder Sachkundige leicht erklär- 


352 


bar finden, und dem Herrn Verfasser für eine so mühsame, äus- 
serst sorgfältige und lange gewünschte Arbeit aufrichtig Dauk 
wissen. Als eine schätzbare Zugabe wird jeder das alphabetische 
Verzeichniss der species und genera willkommen heissen. — 
Gleichzeitig neben dem grösseren Catalog ist in dem Verlage von 
Klinkhardt ein Auszug aus dem grösseren Werk zu dem gerin- 
gen Preise von 6 Ngr. erschienen, welches nur die Namen der 
genera und species mit Hinzufügung der Namen der Auctoren ent- 
hält. Alle Synonyma und anderweite Citate sind in diesem Ca- 
talog weggelassen, und eignet sich derselbe vorzüglich zu Ver- 
sendungen und zur Verwendung beim Austausche der Insekten. 
Um. Missverständnisse rücksichtlich der Synenymen zu vermeiden, 
wird jedoch dem Sammler mindestens ein Exemplar des grösse- 
ren Catalogs kaum zu entbehren sein. 

Stettin, im September Hering. } 


Erklärung no 
der dieser Nummer beigegebenen Tafel. 


Larve und Puppe von Cassida rubiginosa (Müller) ge- 

zeichnet von H. Elditt in Königsberg. 

A. ausgewachsne Larve von oben, stark vergrössert, 

a. dieselbe in natürlicher Grösse. | 

a’. dieselbe wie a, Seitenansicht. 

a‘. der Kopf vergrössert. 

B. die Puppe, Rückenseite. 

B’. dieselbe, Bauchseite. 

b. dieselbe in natürlicher Grösse. 

b‘. die am Ende aufsitzende Larvenhant. 


Larve und Puppe von Cucujus hacematodes (Erich- 
son) gezeichnet von H. Assmann in Breslau. / | 


€. die Larve stark vergrössert. _ 
fe. das letzte Segment desgleichen. 
!D. die Puppe, Bückenseite. 

/ 


. dieselbe, Bauchseite. 


— 


TS 


Eruek von Fi Bessenland in Stettin. 


Emtomeolegische Zeitung 


herausgegeb en 
von dem 


entomologischen Vereine zu Stettin. 


Redaction: In Commission bei den Buchhand- 


: =r lungen von E. S. Mittler in Berlin, 
C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Er Klescher, und Dik ih Teipzie. 
0 
n® £). 


December 1891. 
Inhalt: Dohrn: Rede zur Stiftungsfeier. Vereinsangelegenheiten. Ha- 


gen: Uebersicht der neuropt. Lit. (Forts.) Dohrn: Literari- 
sches, Intelligenz. Inhalt und Register des Jahrgangs. 


82. Jahrgang. 


Rede 


zur 
Stiftungsfeier des entemeslogiscehen Vereins 
gehalten 


am 9. November i85i. 


Meine Herren! 

Der am 7. November 1837 gestiftete Verein hat das vier- 
zehnte Jahr seines Bestehens zurückgelegt. Vor einem Jahre wa- 
ren es besonders zweierlei Dinge, welche dem Gedeihen uäsrer 
Gesellschaft Beeinträchtigung drohten, möglicher Krieg, und die 
Entziehung der Portofreiheit. Aus dem Kriege ist nichts gewor- 
den, und bei jener Entziehung hat es sein Bewenden behalten, 
obwohl ich die Sache bis in die höchste Ins’anz getrieben habe. 
Wir müssen in diesen herben Apfel mit dem leidigen Troste beis- 
sen, dass S. Excellenz indirect den Verein lehrer will, auf eignen 
Beinen ohne privilegirte Krücken zu stehen. ich muss zur Steuer 
der Wahrheit bekennen, dass das Experiment besser algelaufen 
ist als vernünftigerweise zu vermuthen war. Ein Hauptgrund da- 
von ist allerdings in der zweimal erneuerten Munilicenz Sr. Ma- 
jestät des Königs zu suchen, ohne dessen gültige Beisteuer und 
deren gewissenhaft vorsichtige Verwaltung wir schwerlich im Stande 
gewesen wären, das Vereinsschif über Wasser zu halten. 

Ich nehme bieraus gleich zu der Erklärung Anlass, dass 
die Kasse der Gesellschaft — wie die Rechnungslegung in der 

23 


354 


Zeitung im EN. 1852 heweisen wird — in befriedigend SE - 
tem Zustande ist. Die entomologische Zeitung hat an Abneh- 
mern durch die Post und durch den Buchhandel gewonnen, und 
die meisten neu beitretenden Mitglieder lassen sich auch die frü- 
heren Jahrgägge nachliefern; ein ehrenvolies Zeugniss für die 
Brauchbarkeit des darin niedergelegten Materials. Auch Linnaea 
entomologica dehnt ihren Abnehmerkreis aus, was ausser den ge- 
diegnen Leistungen unsrer füchtigsten Vereinsmitglieder auch der 
zuvorkoimmenden Liberalität der Verlagshandlung zuzuschreiben ist. 

Von Verlusten, welehe die Entomologie "und in specie der 
Verein im abgelaufenen Jahre erlitten hat, ist zum Theil in der 
entomologischen Zeitung das Nähere angegeben werden. Jeden- 
falls ist das numerische Verhältniss der Mitgliederzahl noch im- 
mer im Steigen, und der Verkehr mit dem In- und Auslande hat 
in der Lebendigkeit gegen früher nicht eben nachgelassen, wenn 
auch zum Theil auf Kosten der Vereinskasse, die unter dem Rub- 
rum Vereins-Porto eine neue und respeetable Ausgaben-Position 
in das Budget bringt. Es muss natürlich als Regel fesgehalten 
werden, dass die Herren Mitglieder, (namentlich, wo es sich mehr 
um individuelle Aufklärung und Interesse als um Vereinszwecke 
handelt,) der Gesellschaftskasse das Porto zu ersparen haben. 
Auf der andern Seite ist es seibsiverständlich, dass bei Anlässen 
in direeten Interesse des Vereins z. B. bei Publicationen, welche 
für die Vereinsschriften designirt sind, dem damit betrauten Mit- 
gliede ausser der geistigen Bemühung nicht noch baare Auslagen 
aufzulegen sind. Die Grenzlinte ist hiebei nicht immer scharf zu 
ziehen, namentlich werden es die hemittelten Vereinsmitglieder 
nicht unbillig fiinden, wenn ich bei der ziemlich umfassenden Ver- 
einscorrespondenz ihnen zuweilen ein kleines Opfer zum. gemein- 
samen Besten unsrer Pia Vausa zumulhen muss. Freilich mö- 
gen sie dabei mit Virgil denken: | 

Infandum, regina, jubes renovare delorem, 

das theure Palladium is anscheinend verloren; indess wir müssen 
erwägen, dass die sublunarischen Entomologen den Nichtentomo- 
logen gegenüber sich in einer so winz'gen Mirorität befinden, 
dass es zu verwundern wäre, wenn hei der Coellision entomolo- 
gischer Interessen mit fiscalischen Massnahmen das Ungeziefer es 
sich herauszunehmen wagte, den Fiscus nicht zum Reinigungseide 
de ignorantia versfafften zu wollen. 

Lassen Sie mich, meine Herren, diesen Passus „von den 
Pflichten der Correspondenten zur Frankirung“ benutzen, um ein 
anderes Hauptstück des entomolegischeu Deealog’s nachdrücklich 
in Erwägung zu bringen, nehmlich die Verpflichtung z zur 
ungesäumten Antwort auf dringende directe Fragen, 
eine Pflicht, von welcher der gemeine Menschenverstand lehren 
sollte, dass ein jeder sie zu üben schuldig sei, und welche den- 


355 
noch von einer ansehnlichen Fraetion der nobilis gens Entomolo- 
gorum in hohem Grade vernachlässigt wird. -Meine geehrien 
akademischen Commilitonen und Vereins-Collegen mögen, es mir 
nicht übel deuten, wenn ich die bekannte piatonische Definition 
des „animal bipes, implume“ vorzugsweise auf den deutschen 
Gelehrten anzupassen geneigt bin, der in gemüthlichem Phlegma 
das ohne allen Grund Monate lang verschiebt, was er mit der Fe- 
der durch zwei Zeilen augenblicklich erledigen könnte. Ich 
habe oben von einer Fraction der Entomologen gesprochen, 
denn (mit wenigen ehrenwerthen Ausnahmen) nur die Gelahrten 
zer 2£oxıjv sind es, über die ich wegen Saumseligkeit schwer zu 
klagen habe, während die merkantilischen -Vereinsmitglieder sammt 
und sonders der Pünktlichkeit hefiissen sind. Der Verein hat 
sich von Jahr zu Jahr weiter ausgedehnt, die Verbindungen com- 
plieiren sich im Interesse der Wissenschaft immer mehr — natür- 
ech wächst damit auch die Arbeit im Centrum, und oft genug 
wäre diese auf die Hälfte zu reduciren, wenn z. B. der geehrte 
Herr X in Y seinen Brief nach Z mit der begleitenden Schachtel 
heute oder morgen expediren wollte; statt dessen schiebt .er die 
Sache gemüthlich auf die lange Bank, und siehe da! wenn eben 
beim Schluss der Schiffahrt das letzte Dampfboot expedirt ist, 
trefien noch einige mit cito marginirte expedienda ein, die mir 
den ganzen Winter über hinderlich im Wege stehen, bis sie im 
Frühling weiter wandern, und mir obendrein (wie erst neulich) 
von Empfänger den naiven Vorwurf der verspäteten Expeli- 
tion zuziehen, Ich greife so ein Beispiel aufs Geräthewohl aus 
der Masse heraus, aber in vielen andern Fällen und Mediheationen 
würde mir der Arbeit nicht wenig und des unnöihigen Verdrusses 
recht viel erspart, wenn die geehrien Herren minder an ihre Be- 
quemlichkeit, mehr an das Gedeihen der guten Sache, welches 
nur durch exacte Thätigkeit gelingen kann, und ein wenig an die 
Zeit und Mühe dächten, welche. die activen Mitglieder des Vor- 
standes dem Verein unausgesetzt widmen und widmen müssen, 
wenn die Gesellschaft ihren Zweck erfüllen soll. 

Einmal im Gebiete der frommen, nicht eben unerreichbaren 
Wünsche, will ich bei dieser Gelegenheit noch einzelne Sachen 
zur Sprache bringen, die mir des Erwähnens nicht unwerth schei- 
nen. Ich glaube nehmlich im Laufe meiner Vereins-Administra- 
tion und gelegentlich auf entomologischen Reisen wahrgenommen 
zu haben, dass es unter den Herren von der Feder Sitte, vielmehr 
Unsitte wird, auf die Herren vom Leder mit unverhehltem Nase- 
rümpfen herabzusehen, sie mit dem Trivialnamen „blosse Sammler“ 
abzufertigen und einen antorisirten Tinten-Adel in die ungeziefe- 
rologische Republik einzuschwärzen. Ich wollte diese gestrengen 
Herren Sectirer bitten zu erwägen, dass zwar jeder Weg nach 
Rom führt, deshalb aber doch nicht jeder Reisende nach Rom 

23* 


356 


kommt und kommen muss; dass die grosse Diana der Ephesier 


nicht ohne Grund mit hundert Boasten versehen war; dass der 


eine die Tarsenglieder zählen, der andre dem geschenkten Kerf- 
gaul ins Maul sehen kann, oline dass sie deshalb die eine oder 
die andere Procedur zum REN Wagentritt in die alleingel- 


tendzumachkende Systemskutsche stempeln dürfen ; dass die Anato- 


men mit Fug und Recht die Kreirung einer Fürsten- und Gra- 


fen-Bank fordern würden, wenn die atramentarische Ritterbank 


zum Abschluss käme; dass mancher analphabete Sammler mit 
seinem fleissig zusammengebrachten Material der Wissenschaft 
nützlicher wird als mancher Polygraph mit seinen synonymischen 
oder compilatorischen Berieselungstrieben; dass es eine Poesie 


der Formen und Farben giebt, von der manche „blosse Samm- 


ler“ mehr zu erzählen wissen, als manche Mikroskopisten sich || 


träumen lassen; dass es schliesslich eine 'T'horheit scheint, ‘von 
dem kleinen Häuflein der Entomologi bonae voluntatis durch 'ein- 


seitigen und übel fundirten Hochmuth irgend Einen unnöthig zu 
verletzen und ıhm seine Freude an der Sache zu versäuern. 


Musste ich es dech erleben, dass mir der Dirigent eines öffent- 
lichen zoologischen Museums seine Verwunderung darüber aus- 
sprach, als ich ihm sagte „bei uns zu Lande sei unter den gros- 
sen und kleinen Entomologen ein lebendiger Tauschverkehr!“ Er 
geruhte, dies in Seiner etwas abstraet ahsolutistischen- Anschau- 
ungsweise als eine „offenbare Rückkehr in barbarische Urzustände“ 

zu "stigmatisiren, und fand einen unverkennbaren Fortschritt, darin 
„nur = haares Geld zu kaufen.“ Ich aber für meine Person, müsste 
wider mein Wissen und wider meine wie meiner zahlreichen ento- 
mologischen Freunde Erfahrung zeugen, wenn ich nicht behaup- 
ten wollte, der Entomologie werde nach allen Richtungen hin un- 
endlich mehr durch Austausch, persönlichen und schriftlichen 
Verkehr genutzt als durch das isolirt steife Sichbeschränken auf 
Kauf. Von dem Uebelstande abgesehen, dass nur die wenigsten 
Eintomologen mit ealifornischen Erzen gesegnet sind, möchte ich 
wohl wissen, auf welche Weise man zu seltnen Minuten gelangt 


(welche fast nie in den Handel kommen) oder zu Typen? Jener | 


Tauschfeind meinte zwar „nach dem Tode der betreffenden Samm- 
ler müsse man die Typen bei der Versteigerung erstehen“ —— 


aber diese Aushülfe erseheint eben so precair und schwach halt- | 


bar als der ganze Angriff gegen. den direeten Verkehr der Ento- 


mologen untereinander. Dass es leidet. unter den Adepten  unse- | 


rer Wissenschaft (wie sonst überall) Lumpe giebt, mit denen 
wegen ihrer miserablen Engherzigkeit nicht zu verkehren ist, lehrt 
uns die Erfahrung; aber ich freue mich behaupten zu können, 
dass hei weitem die Mehrzahl freisinnig und freigebig denkt und 
handelt, und meine Erfahrungen fassen. jetzt auf "ziemlich ausge- 


dehntem persönlichem und schrifllichem Verkehr mit Entomologen | 


357 


verschiedensten Kalibers. Ja man könnte wahrlich der Entomo- 
logie noch einen besondern Kranz fleehten, weil sie ihren Jünger 
lehrt, mit Schätzen freigebig zu sein, welche für ihn Werth aber 
für die Profanen keinen Marktpreis haben, und welche doch kei- 
nesweges transcendental sind! 

Ich hatte mir noch vorgenommen einige Worte andie Hol- 
länder zu richten, weil sie es heutzutage mit den Inseeten der 
Gewürz-Inselu zu machen scheinen, wie vordem mit den überflüs- 
sigen und deshalb verbrannten Gewürzen: ferner wollte ich die 
Türken ausälzen, dass sie noch keinen einzigen Entomologen ge- 
liefert hätten: den Russen wolite ich die Bratspiesse verweisen, 
auf welche sie die zartesten Thierchen pfählen: auch mit den 
Bin- und Aus-Packern bei der Eisenbahn hätte ich vor, über die 
Wunder in der Natar zu reden — (denn unbegreiflich wunderbar 
bleibt es, dass noch so viele Sendangen leidlich unbeschädigt 
eintreffen, wenn man Augenzeuge ist, mit welcher grossartigen 
Violenz die mit Gläsern, Posa piano und Vorsichtig!!! bepinsel- 
ten Kisten nach Art der Bomben in Eilpsen durch die Luft fie- 
sen) — aber ich will es lieber unterlassen, da es doch ohne Re- 
sultat bleiben würde, und dafür in hergebrachter Weise aus den 
seit der letzten Session eingetroffenen Briefen das Wesentlichste 
exee:piren, da dies einen ziemlich genauen Gradmesser der Le- 
benskraft des Vereins abgieht. 


1) Herr Menetries, Intendant der entom. Section des K. zool. 
Museums in Petersburg 26/27. Septbr. und 10. Octbr. schreibt, 
dass er die mit den leizten Dampfböten ihm durch die 
Kais. Akademie address’rten Briefe und Pakete an die 
verschiedenen Addressaten resp. behändigt oder weiterbeför- 
dert habe, dankt für einige dem K. Museum von mir über- 
wiesene Insecten, berührt die gleichzeitige Publication abys- 
sinischer Käfer durch Roth in München und Reiche und 
Blanchard in Paris, schickt einige Schachteln Insecten an 
verschiedene Addressen und ein von Moskwa für den Verein 
eingegangenes Pack Bicher. 

2) Herr Dr. Küster, Bamberg den 19. October hat auf meine 
vor einiger Zeit an ihn gerichtete Spedition aus Bordeaux 
deshalb nicht eher antworten können, weil er wegen Antre- 
tens einer neuen Stellung, als Director des telegr. Büreau’s in 
Anspach, in der letzten Zeit fast beständig auf Reisen war. 
Er behält sich vor, mir nach eingetrefener Fixirung des 
Domieils ausführlicher zu schreiben. 

3) Herr E. Boll in Neubrandenburg den 12. October sendet 
für den Verein das V. Heft des Meklenburger Archiv's cete. 
ete. und bemerkt, dass ihm der Jahrg. 1850 der entomol. 
Zeitung noch nicht zugekommen sei. 


358 


4) Herr Fr. Sturm, Nürnberg den 3. November sendet das 
21. Bändchen der „Deutschlands Fauna“ und bittet, das Er- 
scheinen in der entomol, Zeitung anzuzeigen. - 

3) Herr Prof. H. Schmidt in Olmütz' wünscht Insertion einiger 
Anzeigen in der Zeitung, und wäre geneigt, einige seltene 
Insecten zu vertauschen. 

6) Herr Wenzel v. Macchio K.K. Oberst a. D., Wien den 
8. October, bittet um Spedition einer Kiste Schmetterlinge 
nach England. 

7) Herr Prof. Apetz, Altenburg 15. und 16. October, sendet 
eine Kiste mit Dipteren zur Spedition an die Akademie in 
Petersburg. | 

8) Berr E. S. Mittler, Berlin 21. October, bittet um schleu- 
nige Einsendung des zweiten Manuseriptes für Linnaea VI. 

9) Herr Dr. Rosenhauer, Erlangen 8. October, fragt nach 
dem Betrage seiner Schuld für ein ihm cedirtes Werk, hofit 
mit seiner Arbeit über die spanische Reise im Laufe des 
Winters fertig zu werden. Er fragt an, ob der Verein mit 
Dr. Zimmermann in Verbindung stehe? 

10) Herr Dassel, Appellationsgerichtsrath, Posen 10., 18. Oc- 
tober und 2. November, wünscht dem Verein als Mitglied 
beizutreten, und dankt für eine Suite bestellter Käfer aus 
Natal, mit welcher er. zufrieden ist. 

11) Herr v. Manderstjerna, Hauptmann in Petersburg 25. Oc- 

.. tober, schickt einige caucasische Käfer und hofft, uns bald 
besuchen zu können. 

12) Herr Dr. Clemens Hampe, Eisgrub den 22, October, be- 
schenkt mich mit Metoecus paradoxus und einigen andern 
werthvollen Käfern; sein Bruder ist nach Hermanstadt ver- 
setzt und hat bereits in den Sammlungen der siebenbürgisehen 
Entomologen viel Schönes und Neues gesehen. 

13) Herr Bowring, Hongkong den 5. August, benachrichtigt 
mich, dass meine vor etwa einen Jahre ‘an ıhn ‘ven London 
expedirte, aber anscheinend verloren gegangene grosse Sen- 
dung sich unverhofft und unbeschädigt eingestellt habe. Eine 
Gegensendung, in welcher ich bei wohlbehaltenem Transport 
mehreres Neue und Seltene finden werde, sei bereits nach 
England unterwegs. Auch seies ihm gelungen, (vergl. Jahrg. 
1850 S. 401) wieder eine Fulgsora candelaria mit einer 
darin schmarotzenden Tineide zu treffen; letztere habe 
nach 3 Tagen die Fulgora verlassen und sich verpuppt. 
In einigen Wochen hoffz er von den Missions - Stationen im 
Innern Chinas Nachrichten zu erhalten, ob sie ihr früheres 
Versprechen gehalten und für ihn bei Gelegenheit gesam- 


melt hätten. 
14) Herr Dr. Renard, erster Seeretair der Kais. Gesellschäßt der 


15) 


16) 


17) 


18) 


19) 


359 


Naturforscher, Moskwa 17. Jali *#) und 21. October.” {Im 
erstern Schreiben werde ich von der Absendung einer Kiste 
über Petersburg mit expediendis für Paris und Separat-Ah- 
drücken zur Vertheilang an verschiedne Addressaten be- 
nachriehtigt. Bei der Gesellschaft in Moskwa sind einige 
Personal-Veränderungen gemacht. Der zweite Brief zeigt die 
Versendung einiger bulietins (für den Verein und verschieäne 
Addressen) üher Petersburg an, 

Herr Stainton, Seeretair der Eondon Society, 24. October 
una 3. November, zeigt mir an, dass die verlorne Kiste 
(vergl. No. 13) sich bei Herrn Bowring eingestellt, und er 
von unserm Londoner Commissionair Herrn Fr. Sachse eine 
Quittung über erstattete Auslagen erhalten habe. Er stellt 
ferner ein,Conto current üker sein und mein resp. Guthaben 
zusammen, und hat eine Arbeit über Lithocolletis für unsre 
Zeitung beendet. FEinen von Herrn Stevens zur Spedition 
erhaltnen Goliathus Draryi wird er mit nächster Gelegen- 
heit senden. 

Herr Isidor Fischer, München d. 6. November, bittet um 
Insertion einer Einladung an die Entomologen, ihn zu einer 
srössern Reise nach Östindien, den Philippinen, Molucken 
und Neuholland Bestellungen zugehen zu lassen. 

Herr G. Albers, Auditor in Hannover, d. 7. November, sen- 
det eine Arbeit für die Zeitung ein. 

Das Präsidium der naturf. Gesellschaft zu Görlitz d. 25. Oc- 
tober dankt für die Mittheilung der entom. Zeitung und sen- 
det Band VI Heft 1 der Görlitzer Abhandlungen ete. für die 
Vereinshbibliothek ein. 

Herr W. Eichhoff, Forst-Candidat in Schleusingen, schickt 
mir eine Sendung genau deferminirter Forstkäfer, bittet um 
Determination einiger dubia, und um Ersatz einiger durch 
die Verwirrung bei der vorjährigen Mobilisirung ihm ver- 
loren gegangner Zeitungsnummern. Er wäre erbötig, im 
Falle eine Determinationstabelle erlassen würde, die echten 
Xylophagen zur Bestimmung zu übernehmen **). 


*) Dieser Brief war mit den entsprechenden Poststempeln in Moskwa 


und Tilsit versehen, ist mir aber erst am 13. October von der hie- 
sigen Post mit der Note auf dem Couvert ausgeliefert worden „in 
einem heute aufgefundenen Felleisen vorgefunden.“ 


**) Mit möglichst christlicher Ergebung in das »fait accompli« der ver- 


lornen Portofreiheit wird es vor der Hand aus den im vorigen Jahrg. 
5. 499 ad No, 27 angegebnen Gründen nicht thunlich sein, die vor- 
her so nützlich und praktisch befundnen Determinationen ın der 
frühern Art den Vereinsmitgliedern zu Gebot zu stellen. Es muss 
den Einzelnen überlassen bleiben, mit ihren dubiis vor die ihnen 
Vertrauen einflössende Schmiede zu gehen, Die Red. wird es sehr 


360 4 


20) Herr Studiosus Kraatz, Heidelberg d. 20. October, hat auf 
seiner Reise die Herren Germar, Riehl, v. Heyden und Klin- 
selhöfer besucht, schickt einige annehmliche Minutien und 
würde gerne einige Exemplare Haemonia Gyllenhalii entge- 
sennehnen. 

21) Herr Baron Osten-Sacken, Petersburg d. 22. October, dankt 

"für meinen Brief und die damit zurückerhaltnen, von Herrn 
Director Dr. Loew determinirten Dipteren. Seine diesjährige 
Ausbeute ist verhältnissmässig sehr gering ausgefallen; er 
würde gern von einem erfahrnen Dipterologen belehrende 
Winke über die zweekmässigste Art erhalten, Diptern zu 

“ fangen und zu conserviren *). 

22) Herr Dr. Suffrian, Schulrath in Münster, d. 24. October, hat 
die für Linnaea VI übernommene „Revision der nordameri- 
kanischen Crypföcephalen“ beendet, soweit ihm bis dahin 
Material vorlag, und in demselben 168 Arten in 5 Gattun- 
sen (Monachus,  Cryptocephalus, Scolechrus, Mastacanthus, 
Pachybrachys) gefunden. Zwei Nummern der Zeitung sind 
ihm nicht zugegangen, deren Ersatz er wünscht. Anfrage, 
ob in den Werken von Leconte und Knoch, welche die Ver- 
einsbibliothek besitzt, vielleicht nordamerik. Cryptocephalen 
beschrieben? 

23) Herr Elditt, Lehrer in Königsberg, d. 28. October und 
5. November, schickt eine Sendung Käfer aus Madeira, 
Spanien etc. resp. zur Collationirung, Determination, und 
überlässt mir, darüber zu disponiren. Von seiner bisherigen 
Beschränkung auf blos europäische Käfer ist er abgegangen 
und sendet ein Verzeichniss der in”s. Sammlung bereits vor- 
handnen Exoten. 

24) Herr v. Heyden, Schöff in Frankfurt am Main, d. 16. Octo- 

ber, erhielt durch Herrn Stud. Kraafz meinen Brief und die 

ihm damit sesandten Bücher, theilt mit, dass er während 

7 Wochen auf dem Rigi und in den Graubünduer Alpen aus 

allen Ordnungen mancherlei interessante Inseeien gesammelt, 

hat auf dem Bernina Pass Miseodera (Clivina) arctiea Payk. 
gefunden, und stelit einige Notizen für die Zeitung in Aussicht, 

‘Herr J. Mann, Maler in Wien, den 17, und 22. Oectoher, 

schickt ein Paar Sendungen mit Insecten an verschiedne 

Addressaten zur Expedition, und verspricht eine Arbeit für 

die Zeitung, 


tQ9 
Or 
So 


gern durch die Zeitung bekannt machen, wenn geehrte Mitglieder 
zur Determination dieser oder jener Trips erbötig sind, und es den- 
jenigen, welche davon Nutzen ziehen wollen, überlassen, sich direct 
an die Determinatoren zu wenden. 
*) Auf meine Bitte hat sich Herr Lincke bereit erklärt, über seine Me- 
thode das Nöthige für Herrn B. Osten-Sacken zu Papier zu bringen. 


26) 


27) 


28) 


29) 


30) 


31) 


32) 


33) 


361 


Herr B. Wm. Westermann, Kjoebnkavn 31. October, erhielt 
die von mir beförderte Sendung Microlepidoptera des Herrn 
Mann, mit welcher er wegen der schönen und sauber ge- 
haltnen Exemplare schr zufrieden ist, und wird die von mir 
Herrn Custos Schiödte für dessen ausgezeichnete Lärven- 
Sanmnlung bestimmten Larve und Puppe von Uneujus hae- 
matodes demselben zustellen. 

Herr Dr. Schaum, Docent an der Universität in Berlin, Ve- 
nezia d. 28. October, hofft, mir zum Besitze des seltnen Höh- 
lenkäfers Leptodirus Hohenwarthii Schmidt (Stagobius tre- 
slodytes Schiödte) zu verhelfen. n 

Herr Joh. Winnertz, Crefeld d. 18. October, schickt eine 
Arbeit über einige Nemoceren und schenkt die dazu gehörige 
Tafel in den erforderlichen Aldrücken. 

Herr Th. Bildebrandt, Professor an der Maler - Akadenie, 
Düsseidorf d. 30. October, hat eine Rheinreise gemacht, er- 
zählt von den Enntomologen und deren Sammlungen, welche 
er dabei gesehen. Hauptmann Klingelhöfer in Darmstadt 
leidet an den Nachwehen einer Yerwandung im badischen 
Feldzuge. 

Herr Zeller, Oberlehrer in Glogau, d. 7. und 26. October, 
erzählt von dem Besuche, welchen ihm unser Ehrenmitglied, 
Frau Pastor Lienig, kürzlich abgestattet. Sie hat ihm den 
grössten Theil ihrer interessanten Mieroleptdoptera geschenkt. 
Z. wünscht, dass seine neuste Arbeit über Pterophoriden 
entweder noch in Linnaea VI, oder wenn dort kein Raum 
mehr übrig, in der entomol, Zeitung abgedruckt werde. Ein 
durch m. Bände gegangnes Expediendum von Petersburg ist 
wohlbehalten eingetroffen. 

Herr Brittiinger, Apotheker in Steyr s. d., sendet 3 Exem- 
plare seines Werkes „die Schmetterlinge des Kronlandes 
Ober-Oesterreich“, eins für den Verein, zwei zur Weiterbe- 
förderung. 

Herr Th. v. Siebold, Professor an der Univ., Breslau den 
25. October, sendet einen Aufsatz über Orthopteren von Dr. 
Fischer in Freiburg für die Zeitung, nebst Zusätzen dazu 
von v. S., berichtet über die Naturf. Versammlung in Gotha, 
hat Zeller besucht, und schlägt den jetzigen Besitzer der 
Macaireschen Schmetterlingssammlung, Herrn Grafen v. Ze- 
pelin bei Constanz, zum Vereinsmitgliede vor. 

Berr Major Boheman, Intendant des entomol. Museums der 
König. Akademie zu Stockholm,”den’24. October, entschul- 
digt durch eine längere Reise die Nichtheantwortung meiner 
letzten Briefe, dankt für die ihm theils durch gütige Ver- 
mitteluns unsers Frenndes Westermann theils direct gesandten 
Bücher und Insecten, zeigt an, dass er eine (vor zwei Tagen 


362 


34) 


35) 


36) 


hier ne aber nech nicht vom Schiffe abgeholte) 
Kiste mit Büchern und Inseeten für den Verein und verschie- 
dene Addressaten abgesandt habe, quittirt über den Betrag 
der aus dem Schönherrschen Nachlasse für den Verein an- 
gekauften Bücher, wird von den ihm eingesandten Natalesen 
einige Arten bei der Fortsetzung seiner Insecta Caffrariae 
benutzen, restituirt einige doppelt erhältene Nummern der 
entomol. "Zeitung und wird es wern schen, wenn ich ihm 
künftig die Zeitung in rege elmässigen Abschnitten zugehen 
In Auf seiner Reise im südlichen Schweden hat er un- 
sefähr 60 für die schwedische Fauna neue Insecten, besen- 
ders Schmetterlinge, aufgefunden. 

Herr Leon Fairmaire, Tresorier - adjoint der Soc. ent. de 
France, Paris d. 24. October, schickt das neuste Heft der 
Annalen für den Verein und bittet um Verwendung bei Herrn 
Prof. Germar, dass dieser einige Typen von Hemipteren für 
Herrn Signoret nach Paris sende, welcher mit einer Arbeit 
über Teitigonien beschäftigt ist. Von Amaurops Aubei 
(Fairm.), einem neuen Pselaphiden aus Sieilien, ist ein drit- 
tes etwas beschädigtes Stück eingegansen und Herrn Dr. 
Aube zu Theil geworden. Chennium bitaberculatum ist in 
den französ. Pyrenäen gefunden worden, und zwar nicht wie 
gewöhnlich unter Steinen, sondern beim Ausklopfen von Ae- 
sten und Rinden einer Weidenart, welche mit Ameisen be- 
völkert waren, auf einem weissen Tuche. 

Berr v. Kiesenwetter, Dresden d. 29. October, schreibt über 
das Material, welches er zu seiner für die Linnaea bestimm- 
ten Monographie über Malthinus schon beisammen hat, würde 
es gern sehen, wenn ich ıhm Malthinen aus Eneland ver- 
schaffen könnte, und legt einige Briefe zur Weiterbeförde- 
rung nach Russland bei. 

Herr Graf Mannerheim, Chef-Präsident des höchsten Gerichts 
in Wiborg, d. 24. October, ist nach 24, jähriger Abwesen- 
heit (wegen einer Badereise und wegen gleich darauf folgen- 
der, ihm übertragener Reorganisationen wichtiger Adininistra- 
tionspartieen in Finnland) erst jetzt wieder in sein Domicil 
zu seiner Bibliothek und seiner Sammlung heimgekehrt, wes- 
halb er nun erst seinem irühern Versprechen nachkommen 
kann, Herrn Schulrath Dr. Suffıian die nordamerikanischen 
Cryptocephalen seiner Saminlang dureh mich zu senden. Er 
weiss nicht, wo er die Musse hernehmen wird, um die in- 
zwischen aufgehäufte Masse von eingetauschten und ange- 
kauften Käfern nur einigermassen an ihren Plätzen einzu- 
schalten und beklagt bei der gegenwärtig schon ungeheuern 
Masse von Material diejenigen, welche jetzt erst anfangen 
wollen, sieh damit zu beschäftigen. Er hofft, im Laufe des 


363 


Winters einen zweiten Nachtrag zu seiner Käferfauna der 
Insel Sitka und eine Arbeit über ostsibirische Käfer für die 
Moskwaer Bulletins liefern zu können. Sein Freund Seda- 
koff in Irkutzk ist im Mai d. J. gestorben und hat seine 
entomo). Sammlung dem daselbst vom General- Gouverneur 
errichteten naturhistorischen Museum vermacht. Berr Dr. 
phil. Maeklin in Helsingfors werde auf Kosten des Fürsten 
Anatol Demidoff im nächsten Fıühjahr Sibirien entomelogisch 
bereisen. Ob derselbe schon Vereinsmitglied sei?*) Sonst 
wolle er ihn und Herrn Collegien Assessor Popoff in Kiachta 
dazu vorschlagen. 

Meine Herren! Jch hoffe, die vorgetragenen Briefe bestäti- 
gen für Sie und für alle, welche sich für die Existenz und das 
Gedeihen unsers Vereins interessiren, dass er sich kräftiger Exi- 
stenz und gesegnefen Gedeihens zu erfreuen hat. Mit dem 
Wunsche, dass es ferner so bleibe, schliesse ich diesen Vortrag 
und nachdem ich noch meinen Collegen Herrn Conservator und 
Bibliothekar Krüger für die mühsame Redaction des neuen Ver- 
zeichnisses der Vereinsbücher und Herrn Pitsch für thätige Bei- 
hülfe bei der Correctur der Zeitung herzlichen Dank ausgespro- 
chen habe, erlaube ich mir vorzuschlagen 

zum Ehrenmitgliede 
Herrn Intendanten, Major Boheman in Stockholm, 
zu Mitgliedern 
. Herrn Grafen v. Zepelin bei Constanz, 
Herrn Appellationsgerichtsrath Dassel in Posen, 
Herrn Collegien Assessor Nieolai Popoff in Kiachta, 
Hermn Studiosus phil. Krüper in Berlin. 

Die Versammlung genehmigte diese Vorschläge, votirte den 
activen Mitgliedern des Vorstandes ihren Dank und bestätigte sie 
einstimmig ia ihren resp. Vereins-Aemtern auf ein Jahr, worauf 
die Sitzung aufgehoben und demnächst ein »emeinsames Mahl 
eingenommen wurde. 

©. A. Dohrn. 


De en 
Vereinsaegeilrgemheiler, 


Für die Bibliothek ist eingegangen: 

Chr. Brittinger, Systematische Zusammenstellung der Schmet- 
terlinee des Kronlandes Oesterreichs ob der Enns. Nebst 
Anzahe der Zeit und des Ortes ihrer Erscheinung, ihrer 
Raupen und deren Nahrungspflanzen. (Aus dem April- 


*) Ja, seit dem 14. Januar 1847. Red. 


364 


Hefte des Jahrg. 1351 der Sitzungsberiehte der math.- 
naturwissensch. Classe der kaiserl. Academie der Wis- 
senschaften.) 
Geschenk des Herrn Verfassers. 
Dr. G. Reich. Ueber Blutegelzucht. (Aus dem Arch. d. Pharm. 
CXVH. Bus. 1 Hit. 


Geschenk des Herrn Verfassers. 
Annales de la Soeiete de France Deuxieme serie Tom 5 & 


Deuxieme trimestre. Inhalt: (M. Bellier. Note sur 
une varidi& de Bombyx eastrensis. Boyer de Fonsco- 
lombe: Jchneumonolegie provencale, ou eatalogue des 
Ichneumons, qui se trouvent aux environs d’Aix, et de- 
seription des especes imedites (suite). V. Signoret: 
Description d’une nouvelle espüce d’Hemipteres -Hetero- 
pteres du groupe des Mictides. Al. Lefebvre: Note 
sur Y’Eımpis platyptera. Goureau: Memeire pour servir 
alhistoire des Dipteres, dont les larves minent les feuilles 
des plantes, et A celle de leurs parasites. Dr. Robi- 
neau-Desvoidy: Myodaires des environs de Paris 
(suite). Entomobies thryptocerees. Jueprieur: Methode 
dichofomigue appligqude au genre Stenus, et description 
d’une nouvelle espece. Cussac: Deseription d’un nou- 
veau genre de Cureulionites (Elmidomorphus Aubei)- pro- 
pre A In faune francaise. F.de la Fert6-Senectere: 
Revision de la tribu des Patellimanes de Dejean, Coleo- 
pteres pentameres de la famille des Carabiques,. 
Austausch. 

Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. 
VI. Bd. 1. Hft. Görlitz 1851. Inhalt: Tobias: Der 
Ameisenlöwe (Myrmeleon formicarius). 

Austausch. | 

Bulletin de la Societ6 imperiale des naturalistes de Moscou. 
1851. 1. Inhalt: Dr. Alex. v. Nordmann: Die im 
Gebiete der Fauna taurico-caueasica beobachteten Schmet- 
terlinge. Mit 6 Taf. Dr. Eversmann: Description 
de quelques nouvelles esp&ces de Lepidopteres de la 
Russie. Leitres de Mss. de Motschoulsky et du 
Comte Mannerheim. 

Austausch. 

Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Riga. No. 11 

und 12. 1850—51. Enthält nichts Entomologisches. 
Austausch. 

Dr. Jac. Sturms Deutschlands Fauna. Inseeten. XXI, Bd. 

Käfer. Mit 16 Kpfrt. 
Geschenk der Herren Gebrüder Siarm in Nürnberg. 
A. , Europaeorum microlepidopterorum index Methodi- 


363 


eus. Pars Prima sistens Tortriees, Phyeidas, Crambidas, 
Tinearumque initium. Parisiis 1845. Roret. 

Aloysius Cadolini: Enumeratio Carabicorum Ticinensium, dis- 
sert. inauguralis, Tieini regii 1830, (ypis Bizzeni (Ent- 
hält ausser bereits in Dejeans Species beschriebenen Ar- 
ten nur als neu Demetrias (Attophorus) ruficeps Gene.) 

Geschenke des Herrn v. Heyden. 

E.. A. Zuchold, Bibliotheca historice-naturalis et physico-che- 
mica, Erster Jahrg. 1. Hft. Jan. bis Juni. Göttingen 
1851. Vandenhoeck et Ruprecht. 

Geschenk des Herrn Verfassers. 


PPrrissenschafiliche Bdtt therlungen. 


WVWebersicht der neueren Literatur, 
betreffend die Neuroptera Linne 
von Dr. BE, Hagen. 


(Fortsetzung..) 


Nach sorgfältiger Prüfung des Werthes der bei der Gat- 
tungseintheilung zu benutzenden Charaktere, hat Pictet dieselben 
von den Tastern, Fühlern und Flügeln abgeleitet. Die Bewafl- 
nung der Schienen ist leider nicht benutzt, auch die Zahl der 
Glieder der Maxillartaster ist nicht immer richtig erkannt worden. 
Da auf die einzelnen Gattungen und ihre Begründung später wei- 
ter eingegangen werden muss, so kann hier das Detail übergan- 
sen werden, wichtiger sind jedoch die reichen Nachrichten über 
die: Differenzen im Bau und Lebensweise der früheren Zustände, 
Zuvörderst theilt die Phryganiden der Mangel oder die Gegen- 
wart eines Gehäuses in zwei scharf gesonderte Theile, deren er- 
sterem Hydropsyche und Rhyacophila angehören. Letztere weicht 
darch Bildung einer doppelten Nymphenhülle von Bydropsyche 
merklich ab. Die platte Form des mit einer Spaltölfnung ver- 
sehenen Gehäuses sondert Hydroptila von allen übrigen mit mehr 
eylindrisch gebauter Röhre, die vorn zugespiizien Hinterleibsringe 
Trichostoma, die einzeln gestellten Kiemen urd kurzen Füsse 
Phryganea, Quasten- Kiemen und lange Hinterbeine Mystacides 
und selbige bei gleich langen Beinen Sericostoma. Das vierte 
und fünfte Kapitel umfasst die Anatomie und die Lebensweise. 
Beide sind unendlich reich an Detail, sorgfälig gearbeitet und 
für alle späteren Forscher eine noch unerschöpfte Fundgrube. 


366 
Was nach Pictet in Betreff derselben geleistet oder an neuen 
Bemerkungen hinzugefügt wurde, ist im Verzleich zu seiner Ar- 
beit nur unbedeutend zu nennen. Dass allerdings nicht alle An- 
gaben genügend sind, kann bei der Masse von Material, welches 
er zu bewältigen hatte, ihm nicht zur Last fallen. Einen Auszug 
aus‘ denselben oder auch nur eine Uebersicht der gewonnenen 
Resultate zu liefern, ist theils überflüssig, theils unmökfich; wer 
genauer darin eingehen will, muss den Verfasser selber studiren. 
Der zweite Theil seines Werkes umfasst die Beschreibung 
der in der Nähe des Genfersees vou ihm aufgefundenen Arten. 
Unter 120 werden 9] als neu angeführt. Burmeister bemerkt 
mit Recht, dass dieses der schwächere Theil der Arbeit ist. Die 
Beschreibungen sind ungenügend, und da in denselben fast nur 
auf Farbendifferenzen Rücks; icht senommen wird, selten geeignet, 
die Arten mit Sicherheit zu erkennen, Auch. die illuminirten Ab- 
bildungen }assen hier leider im Stich; sie heben selten das Cha- 
'akteristische hervor, und sind besonders bei den kleinen zahl- 
reichen Arten tab. 11, 16, 19 durchaus unbrauchbar. Hoffentlich 
erhalten wir später in der Histoire des Neuropteres auch hier 
- von Pictet neuen und gründlichen Aufschluss. Was über die ein- 
zelnen Arten gesagt werden kann, ist, um Wiederholungen zu ver- 
meiden, später beigefügt. Jedenfalls aber muss ich bemerken, 
dass meiner Ansicht, zufolge der öfters ausgesprochene Satz „ein 
grosser Theil von Fietels “Arten seien nur Varietäten‘ unrichtig 
ist. Einige sind dies allerdings (Hydrops. flavomaeulata ist nach 
Pietets eigenem Ausspruch nur var. montana von irrorata Cart.), 
die Mehrzahl ist jedoch specifisch verschieden, wie dies bei einem 
Beobachter, der nur nach frisch gefangenen und selbst gesam- 
melten Stücken arbeitete, zu erwarten war, | 
Später hat Pictet noch in den Mem. soe. Gentre tom VII | 
zwei weibliche Arten beschrieben und abgebildet, die neue Gat- 
tang Maeronema lineatum und Hydrops. hyalina, und einen wich- 
tigen Beitrag zur Biologie geliefert. Er bemerkt nämlich (Ephe- 
merines pag. 39), dass einige Phryganiden zum Eierlegen sich 
unter das Wasser begeben. "Es steht somit Sieholds interessante 
Entdeckung vom Eierlegen der Agrıon - Arten nicht mehr ver- 
einzelt da. — 
Ueberschen wir die Leistungen englischer Entomologen, so 
finden wir zuvörderst einige Exoten aus Nordamerika beschrieben, 
nämlich Phr. subfaseiata, radiata, sericea von Say ın Koatings 
Reise p. 308, Limnophilus femoralis, und nebulosus in Kirhy 
faun. bor. amerie. und Ph. subfasciata, semifaseiata,, dessuaria, 
interrupta von Say Amerie. Entomology tom II, die beiden ersten 
auch in Longs exped. und Western Quart. report. Die älteren 
Arbeiten über die brittischen Arten von Donov: ın, Wood, Turton, 
Samouelle, Mac Leay sind mir zum Theil unbekannt, jedoch ge- 


367 


wiss ohne Bedeutung, denn selbst Stephens citirt sie nur selten. 
Leach in Edinburgh Eneycl. hat auch hier eine Theilung in Fa- 
milien und Gattungen versucht; seine Arbeit so wie die Beschrei- 
bung britischer Arten im Philosoph. Magazine New series 1834 
Febr. und Maerz von Cartis habe ich nur einmal sehen können. 
Eine Monographie der Gattung Silo von Curtis steht im Entom. 
Mag. vol. I, p. 188. TLeach angekündigtes Werk Trichoptera 
systematica ist meines Wissens nicht erschienen. Curtis British 
Entom. stand mir nicht zu Gebote. Im August 1836 erschien 
‚die Bearbeitung der Phryganiden Brittaniens in Stephens Illustr. 
tom VI. Er bildet aus ihnen nach dem Vorgange Kirbys eine 
eigene, den übrigen Neuropteren gleich werthe Ordnung Tri- 
choptera, und beschreibt, in 8 Familien und 35 Gattungen ver- 
theiit, 157 Arten, worunter wie immer eine bedeutende Menge an- 
seblich neu sind. Ohne allen Zweifel muss Stephens Arbeit, der 
übrigens eine cafalogisirende Angabe der Artnamen in seinem 
Catalogue und Nomenclature of English Inseets vorangegangen 


be) 
war, als ein bedeutender Fortschritt in Betreff der Systematik der 
Phryganiden betrachtet werden. — Wenn auch seine Artkeschrei- 


bung meistens unzureichend erscheint, und da er wahrscheinlich 
Steis nach getrockneten, nicht immer gut erhaltenen Stücken ar- 
beitete, auch die Sonderung der Arten untichtig sein mag, so ge- 
bührt ihm doch sicher das Verdienst, die natürlichen Gruppen 
scharf gesondert zu haben. Die Benutzung der Bewaffnung der 
Schienen und des Geäders der Flügel bieten positive Merkmale, 
die Stephens hei der Begründung seiner zahlreichen Gattungen 
zuerst beachtet hat. Um so mehr ist es zu bedauern, dass für 
die Artheschreibungen nur die Farben -Differenzen in Anwendung 
gezogen sind. Scheiden wir zuvörderst die Acentropiden mit der 
einzigen Art A. nivalis als zu den Tineiden gehörig aus (Curtis 
vol. 9, pl. 497; Dale Entomologist vol. 1, pag. 145° Westwood 
Entom. Transact. vol. 1, p. 118 und Introduet. vol. 2, pag. 324 
"und 412), so bleiben sieben Familien in dieser Reihenfolge: Hy- 
droptilidae, Rihyacophilidae, Hydropsychidae, Serieostomidae, Psy- 
chomidae, Leptoceridae, Phryganidae. — Sie entsprechen genau 
den von Pictet aufgestellten Gattungen, mit der Ausnahme, dass 
Trichostoma den Sericostomiden zugetheilt wird, und die Psycho- 
‚miden die einzige Art Chimartha marginata enthalten, während 
die von Pietet als Psychomia beschriebenen Arten unter den Rhya- 
cophiliden aufgeführt werden. 

Die Familie der Hydropüliden ist gewiss zu Recht bestän- 
dig und darf nicht, wie Kolenati später versucht hat, mit den 
Seritcostomiden vereinigt werden. Ihr fast durchgehend abweichen- 
der Bau, die Lebensweise und Bildung ihrer früheren Zustände 
verbieten jene Verbindung. Von den drei Gattungen, in welche 
sie Stephens sondert, ist mir Narycia unbekannt. Die einzige 


368 


Art N. elegans ist so abweichend gebildet, dass ich den Zweifel 
nieht unterdrücken kann, sie möge wie Acentropus zu den Mi- 
erolepidopteren echören. Hydroptila mit 5 Arten (3 neue nach 
Curtis eitirt) wird fälschlich mit vier Sporen an den Mittelschie- 
nen aufgeführt, Agraylea, richtiger Agraules (nach Agassiz) ent- 
hält 2 gleichfalls nur aus Cartis copirte Arten. — Die Rhyaco- 
philiden umfassen 28 Arten in 6 Galtungen vertheilt, begreifen 
die Phryganiden, deren Taster ın beiden Geschlechtern von glei- 
eher eezahl, die beiden ersten Glieder sehr kurz und das 


letzte Glied kürzer als die vier ersten, eiförmig und nicht peit- 


schenförmig zeigen. . Ob diese noch wenig gekannte und schwie- 
rige Gruppe sich in dieser Weise kurz und streng abschliessen 
wird, bleibt einer späteren Untersuchung vorbehalten, jedenfalls 


hat Stephens so seine Arten scharf von den nahverwandten Hy- 


dropsychiden abgesondert. Eine sichere Zurückführung der Ar- 
ten Pictets hat Stephens vergeblich versucht, - um so weniger ist 
sie mir, dem die Typen beider Autoren fehlen, möglich, und 
blosse Vermuthungen dürften zu grossen Irrthümern leiten, Auch 
ist nicht zu übersehen, dass ein Theil der fast nur montanen 
Arten Pictets England geradezu fehlen dürfte. Die Gattung Rhya- 
eophila selbst (K Arten) trennt sich durch die dreispornigen Vor- 
derschienen leicht von allen übrigen nur mit zwei Sporen ver- 
sehenen Arten, und von diesen sondert sich Glossosoma (2 Arten) 
scharf durch ein geschlossenes Diskoidalfeld in allen Flügeln 
und die zungenförmigen Anhänge des Hinterleibes der Männchen. 
Tinodes (9 Arten) hat nur in den Vorderflügeln ein geschlosse- 
nes Diskoidalfeld, den übrigen drei Gattungen mangelt auch die- 
ses, Beraea (3 Arten) wird dureh die Grösse des ersten Fühler- 
eliedes getrennt. Anticyra (4 Arten) und Agapetus (6 Arten), 
heide mit kleinem Basalgliede der Fühler, sind durch lange und 


schmale oder kürzere abzerundete Flügel geschieden. Die Tren- 


nung der Gattungen ist im Ganzen bei Stephens gewiss richtig 
angegeben, er hat sich bemüht, sie durch bestimmte organische 
Charaktere zu scheiden, und wenigstens einen Anfang in der Be- 
nutzung des Geäders gemacht. Ist der Fortschritt hier unver- 
kennbar und dankenswerth, so lässt sich leider nicht dasselbe 
von den Artbeschreibungen sagen, sie sind nicht genügend, um 
seine Arten zu erkennen. 

Die Hydropsychiden enthalten 27 Arten in 6 Gattungen und 
enisprechen genau der Gatlung Hydropsyche bei Pictet. Ihr letz- 
tes langes Tasterglied, von Stephens sehr richtig als aus einer 
srossen Anzahl rudimentaerer Ringe bestehend bezeichnet, son- 
dert sie scharf von allen ührigen. Die Hälfte der Gattungen init 
drei Sporen an den Vorderschienen enthält Plectroenenia a Art) 
durch die Länge der Fühler ausgezeichnet. Polycentropus (8 Ar- 
ten) und Cyrnus (4 Arten) haben die Fühler kürzer als die Flü- 


369 


gel, sind aber sonst durch die von Stephens angegebenen. Merk- 
male (viel oder wenig 'Transversalen im Verderflügel) nicht aus- 
einanderzuhalten. Von den übrigen Gattungen mit zweispornigen 
Vorderschienen hat Aphelecheira 22 Arten) die Fühler kürzer als 
die Flügel, die beiden andern Philopotamus (3 Arten) und Hy- 
dropsyche (9 Arten) werden durch die geringere oder grössere 
Faltung der Hinterflügel nur sehr ungenügend geschieden. In 
Betreff der Artbeschreibungen gilt dasselbe wie vorher, auch die 
30 Arten Pictets sind nur sehr unvolikommen untergebracht; nur 
ein Theil der ersten Section konnte mit ziemlicher Sicherhet zu 
Hydropsyche Stephens gezogen werden. 

Die Sericostomiden enthalten 17 Arten in 7 Gatlungen und 
entsprechen Pictets Gattungen Sericostoma und Trichostoma, um- 
fassen also die meist stark behaarten Arten, mit ungleicher An- 
zahl der Tasterglieder je nach den Geschlechtern. Der Umfang 
ihrer Gattungen ist gewiss naturgemäss, wenn auch lange nicht 
scharf genug begrenzt. Stephens (heilt allen Männchen dreiglie- 
drige Kiefertaster zu, während ein Theil sicher (nach Kolenati 
alle) vier Glieder zeigen. Von den Gattungen ist Petamaria (3 Ar- 
ten) von der gleichnamigen bei Kolenati zu trennen; dort ist die 
Anzahl der Sporen 0. 2.4, hier 2.4.4. Serieostoma mit der be- 
kannten Art scheidet sich durch zweispornige Mittelschienen von 
allen übrigen, die daselbst vier Sporen tragen. Von diesen son- 
dern Brachycentrus (3 Arten) die getrennt Sean Fühler, No- 
tidobia (1 Art) ihr kurzes Basalslied, Silo (1 Art) die auseinan- 
der gehenden Kiefertaster, Mormonia (4 Arten) das lange und 
stark behaarte Basalglied der Fühler, Goöra (4 Arten) die auf- 
wärts sekrümmten Kiefertaster. Pieteis Triehostoma (4 Arten) 
gehören zu Mormonia und Goöra, seine Sericostoma (6 Arten) zu 
den übrigen Gattungen. 

Die Psychomiden enthalten nur Chimarrha marginata, welche 
wohl besser hei den Rihyacophiliden steht. Die Leptoceriden, 
33 Arten in 4 Gattungen, entsprechen genau den Mystaciden Pic- 
tets, sie sind mit reicherem Material und wie es scheint mit Vor- 
liebe bearbeitet. Odontocerus und Molanna (mit je zwei Arten) 
zeigen vier Sporen an den Hinterschienen und haben die Fühler 
länger (Odontocerus) oder kürzer als die Flügel. Ceraclea mit 
der" einzigen Art P. nervosa Fahr. hat mit Leptocerus (28 Arten) 
die vierspornigen Hinterfüsse gemein, soll sich jedoch durch die 
Länge des zweiten Kiefertastergliedes abscheiden; ein Verhält- 
aiss, von dessen Richtigkeit ich mich nicht habe überzeugen kön- 
nen, obwohl ich meine Artbestimmung nach den Beschreibungen 
und Ooequeberts Abbildung für sieher halte. _ Bei Leptocerus _ 
selbst ist zur weiteren Abtheilung der Arten das Flügelgeäder be- 
nutzt. Da Siephens übersehen hat, dass hier die Differenzen des- 
selben sexueller Art sind, so enthält $ B7 Männchen und $.C3, 


24 


BZ 5 


Weibehen, die wohl zum Theil zusammengehören. Der sa 
umfasst zwei sehr verschiedene, wohl Sühen generisch zu tren- 


nende Typen. Pictets 13 Arten werden auch hier schwer unter- 


zubringen sein, 12 davon gehören zu Lepfocerus. 


Die sanze Summe der übrigen Arten bildet die eigentliche 


Familie der Phryganiden, 72 Arten in 7 Gattungen getheilt, und 
entspricht Pietets Gattung Phryganea. — Die verschiedene Glie- 
derzahl der Kiefertaster bei den Geschlechtern und die starken 


Queradern der Flügel dienen zu ihrer Begrenzung. Hier möchte 


die Trennung der Arten nicht selten widernafürlich und zu weit 
getrieben sein; dass ein bedeutender Theil der Männchen nur 
dreizliedrige Taster trägt, ist Stephens entgangen. Neurenia ist 
durch die unhedornten Füsse abgetrennt. Die einzige Art N, 
fusca ist in neueren Werken ver kannt, es ist nach der Beschrei- 
bung und guten Abbildung Anabolia analıs Kolenati. Von den 
übrigen scheidet der breitgedrückte Körper Agrypnia (l Art) und 
das kurze breite letzte Glied der Kiefertaster Phryganea (6 Arten) 
ab, deren zweite P. Beckwithii (E. fulvipes Burm.) die eigentliche 
P. grandis De Geers und P. striata Linnes ist. Chaetopteryx 


(2 Arten) enthält die Species mit langen aufgerichteten Haaren 


auf den Flügeln, Halesus (7 Arten) die mit stark abgerundeten 
Flügein, H. digitatus Schr. und Verwandte, Anabolia (7 Arten) 
mit der Untergattung Drusus, die Arten mit schmäleren Flügeln 
P. fusca autor. und ihre Verwandten. Unter Limnephilus (48 Ar- 
ten) werden endlich alle mit an der Spitze schräg abgestutzten 
Öberflügeln vereinigt, und nur P. pellucidula Oliv. in der Unter- 
gattung Glyphotachius mit ausgeschweifter Flügelspitze ausgeschie- 
den. Ven den übrigen ist ein grosser Theil schwer oder e gar 
nicht zu entziffern. Die letzte Art L. incisus gehört zu Col- 
potaulius Kolenati. | 

Uebersehen wir nochmals Stephens Leistungen iu Betreff 
der Phryganiden, so bilden sie unbezweifeli einen bedeutenden 
Fortschritt für die Kenntniss dieser Familie. Die Schwierigkei- 
ten, die er überwinden musste, sind so ansehnlich gewesen, dass 
wir die Mängel seiner Arbeit ihm zu gute halten müssen, die 
überdies fast vollständig verschwinden werden, sobald durch Ver- 
gleichung seiner "Typen seine Arten sicher gestellt sind. Ste- 
phens frühere Eintheilungsweise der Phryganiden habe ich unbe- 
rührt gelassen, da sie nur Vorarbeiten und später von ihm selbst 
verbessert sind. Ich meine seinen Catalog und Nomenclatur der 
brittischen Inseeten. — 

Im Jahre 1839 beendete Zeiterstedt nach zwanzigjähriger 
Anstrengung mit der Beschreibung der Phryganiden sein vortreff- 
liches und mühsam gearbeitetes Werk, die Insecta Lapponica. 
'Es könnte sich meines Erachtens jedes Land glücklich schätzen 
eine gleiche, alle Insecten umfassende Fauna zu besitzen, und es 


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371 


ist darum höchst unbillig, es dem Autor zur Last zu legen, wenn 
einige kleinere Theile nicht vollständig zu dem Niveau "der übri- 
sen erhoben werden konnten. Gegenwärtig übersteigt wirklich 
eine Arbeit, wie sie uns Zetterstedt geliefert, fast die Kräfte und 
das Wissen eines einzelnen Menschen. Wir finden daselbst 
56 Arten (33 neu) beschrieben; dem nördlichen Theile Lapplands 
sind 19, den übrigen Distrikten 9 Arten eigenthümlich, 5 über- 
steigen die Schneegrenze. Für die Fauna von ganz Scandinavien 
werden circa 100 Arten angeführt und 75 davon namhaft ge- 
macht. Bei der Beschreibung konnten leider weder Pictets Mo- 
nographie noch die Arbeiten von Curtis und Stephens benutzt 
werden, wodurch eine Anzahl der als neu aufgeführten Arten ein- 
gehen. Aus demselben Grunde hat der Verfasser von der gene- 
rischen Eintheilung jener Schriftsteller keinen Gebrauch machen 
können, nur Hydroptila ist mit 3 Arten abgezweigt. Die übrigen 
Arten werden in 8 Sectionen geschieden, ven welchen die ersten 
beiden nur P. phalenoides und retieulata, die dritte P. grandis, 
varia und grisea enthalten. In der vierten finden wir die eigent- 
liehen Limnophilus (22 Arten), in der fünften die Stenophylax 
und Chaetozteryx Kolenati (0 Arten), in der sechsten die Hydro- 
psychiden und Goera hirta (7 Arten), in der siebenten die Seri- 
costomiden (6 Arten), in der achten die Leptoceriden (7 Arten). 
Es finden sich also die Heteropalpen (40 Arten) so unverhältniss- 
mässig stark vertreten, dass wir mit Recht annehmen können, ein 
bedeutender Theil der Isopalpen sei dort noch unentdeckt geblie- 
ben, besonders seit wir durch Pictets Arbeiten gesehen haben, 
dass reissende Bergströme und hohe Elevation für viele (Rhyaco- 
phila) die eigentliche Heimath bilden. In Betreff der neuen Arten 
Zetterstedts hat mir Dr. Schneider mitgetheilt, dass P. Charpen- 
tieri und umbrosa nach Original-Exemplaren Philop. variegatus 
und flavomaculatus seien. Auch von den übrigen, namentlich den 
Leptoceriden, möchte eine Anzahl früher beschriebenen Arten 
angehören. 

Genau um dieselbe Zeit mit Zeiterstedis Inseeta Lapponica 
erschien Burmeisters Bearbeitung der Phryganiden im zweiten 
Theile seines Handbuches der Entomologie. Wir erhalten hier 
zuerst eine umfassende und durchgreifend philosophische Behand : 
lung dieser Familie. Ihre Abtrennung als eine den Neuropteren 
und Orthopteren gleich werthe Gruppe wird gleichwie die angeb- 
liche verwandschaftliche Annäherung an die Lepidoptera gewiss 
mit Recht zurückgewiesen. Die vorherrschend grosse Ausbildung‘ 
des Hinterfeldes der Flügel und die wenigstens zum Theil freien 
Mundtheile, die numerischen Verhältnisse der Taster und Fuss- 
glieder bewogen den Verfasser, den Phrygariden ihre Stelle zwi- 
schen seinen Sembloden und Scealiden anzuweisen und so den 
Uebergang von den Neuropteren mit unvollkommener Verwand- 

r 2a*® 


372 


lung zu jenen mit vollständiger Metamorphose zu vermitteln. Die 
allgemeine Schilderung ist ebenso vollständig als schön und er- 
öffnet in vieler Hinsicht neue Wege und wichtige Aufschlüsse 
für die Systematik dieser Familie. Dass Nebenaugen häufig (vie- 
len Isopalpen) fehlen oder verkümmert sind, wird sehr mit Recht 
bemerkt, obwohl Kolenati später das Gegentheil behauptet. Bei 
den Mundtheilen ist die Begründung vom Mangel des Kaustückes 


der Kiefer von Wichtigkeit, die ungetheilte. Unterlippe der Phry- 


saniden wird als Eigenthümlichkeit aller Neuroptera mit unvoll-. 


kommener Verwandlung erwähnt, ohne jedoch selbige für so wich- 
tig zu halten, als dies später von Erichson und Siebold hervor- 


gehoben ist. Beide haben gerade auf dies Merkmal hin die Be-. 


grenzung der echten Nenroptera begründet. Die Schilderung des 
äusseren und inneren Baues und der früheren Zustände enthält 
was die Arbeiten Pictets und anderer geliefert übersichtlich ge- 
ordnet; die gedrängte Form und sichere Kritik dieses Theiles 
machen denselben ungemein belehrend. Wichtig ist namentlich 
die Beobachtung des arolium an den Füssen der Phryganiden, 
eine Bildung, die sich unter Burmeisters Gymnognathen nur bei 
Liotheum wiederfindet. Im speciellen Theile werden 64 Arten in 
16 Gattungen und 4 Unterfamilien vertheilt beschrieben. Die 
Artenanzah! ist also nur gering. Leider musste Stephens ganz 


unbenutzt bleiben, so dass nur Pietet und Curtis (Zetterstedt er- 


schien gleichzeitig) bei der Nomenclatur in Anwendung gezogen 


werden konnten. Burmeister scheidet zuvörderst die ganze Familie. 


in zwei Theile, je nachdem die Anzahl der Kiefertasterglieder in 
beiden Geschlechtern gleich oder different gefunden wird. Diese 
Eintheilung, auf welche Burmeister nicht bedeutendes Gewicht zu 
legen scheint, ist später von Kolenati in den Vordergrund ge- 
stell. Kr scheidet die ganze Familie der Phryganiden in zwei 
Gruppen: die Isopalpoidea und Heteropalpoidea, zwei Bastard- 
Namen, welche allerdings bezeichnend sind, aber ihrer Composi- 


tion wegen nicht Eingang finden sollten. Ob die Gruppen wirk- 


lich als natürlich zu betrachten seien, oder blos eine bequeme 
künstliche Division darstellen, ist noch keinesweges sicher und 
namentlich entbehrt Kolenatis Werk einer näheren Begründung 
dieses wichtigen Punktes. Scheiden die Hydroptiliden nach Ko- 
lenatis Versicherung wirklich von den Isopalpen aus, so wird 
diese Gruppe allerdings viel gleichartiger, enthält aher noch im- 
mer in den Mystaciden, deren Larven wie die der Heteropalpen 
in Gehäusen liegen, ein fremdartiges Element. Die Gruppe der 
Heteropalpen scheint noch weniger gleichartig, doch sind meine 
Untersuchungen über diesen Gegenstand dem Abschlusse noch zu 
ferne, um mir jetzt schon ein sicheres Urtheil zu erlauben. Bur- 
meisters Isopalpen enthalten drei gleich werthe Gruppen, die Hy- 
droptiliden, Hydropsychiden, Mystaciden; «die. ersten durch ihre 


373 


spitzen Flügel, die letzte durch ihre stark behaarten Taster von 
den fast nackten Tastern der Eydropsychiden gesondert. Die 
Hydroptiliden umfässen Hydroptiia und Psychomia, da letztere 
jedoch nach Burmeisters eigener Erklärung (Kolenati p. 6) nach 
einem Mierolepidopteron beschrieben ist, fällt sie aus, und wir behal- 
ten nur Hiydroptila mit der bekannten Art Dalmans übrig. Dass die 
zweite Gruppe der Hydropsychiden in diesem Uimfange der veri- 
gen coordinirt werden könne, erscheint mehr als zweifelhaft, ihr 
sehr bedeutender Inhalt und die polymorphe Bildung ihrer Mit- 
glieder bedingen für sie eine höhere Stellung. Meiner Ansicht 
zufolge (auch über diesen Theil kann die Untersuchung noch 
lange nicht geschlossen werden) entfernen sich die eigentlichen 
Hydropsychiden im Sinne der Engländer durch die eigenthümliche 
Bildung des letzten Tastergliedes am weitesten ron dem Gesamnıt 
Typus "der Phryganiden. Rs ist unzweifelhaft, dass dasselbe, wie 
Curtis angieht, aus einer bedeutenden Anzahl kleiner Glieder be- 
stehe und nicht blos (Burm. p. 913) mit feinen Borstenhaaren in 
Absätzen besetzt sei. Ausser der direeten Beobachtung beweist 
schon die peitschenartige Beweglichkeit jenes Gliedes las Yor- 
handensein einer wirklichen Gliederung. Die eigentlichen Rhya- 
eophiliden aber, denen jener Charakter mangelt, würden durch 
ihre sonstige typische Uebereinstimmung bequem den Uebergang 
von den Hydropsychiden zu den übrigen Phryganiden vermitteln. 
Es werden die Rhyacophiliden bei Burmeister durch zwei Gattun- 
gen vertreten, Rhyacophila mit langem dritten Tastergliede mit 
3 Arten und Chimarrha wit langem zweiten Tastergliede mit 
2 Arten. Das Material, welches aiso Burmeister für diese Unter 
familie benutzen konnte, ist zu gering, um auch nur eine ungefähre 
Kenntniss derselben zu erlangen. Ehenso karg sind die Hydro- 
psychiden in 4 Gattungen vertreten. Hydropsyche selbst mit 
zweitem längeren Tastergliede zählt 3 Arten, Polycentropus und 
Philopotamus mit je einer Art zeigen das dritte Tasterglied län- 
ger als das kleine vorhergehende, und unterscheiden sich durch 
den Mittelsporen der Vorderschienen von einander. Die letzte 
Gattung Macronemum Pietet (3 Arten) ist exotisch und in Bra- 
silien reichhaltig vertreten. Ihre sehr langen Fühler erinnern 
deutlich an Mystacides, Burmeister bemerkt wohl mit Recht, dass 
B. hyalinum aus Brasilien und nicht aus Ostindien stammt, we- 
nigstens passt eine Anzahl Stücke ot Sammlung genau zu 
Pictets Beschreibung. Nur wenig reicher finden wir die Arten- 
zahl in der srossen Unterfamilie der Mystaeiden. Die beiden 
Gattungen Myst: wides (13 Arien) und Molanna (3 Arten) unter- 
seheiden sich, je nachdem die Fühler bedeutend länger oder nur 
so lang als die Flügel sind. Mystacides ist nach der Form der 
Augen, Taster und "Bewaffnung der Schienen in sieben Gruppen 
setheilt, die wohl eigenen Gattungen angehören werden. Zwei 


374 


davon sind exotisch. Die beiden einheimischen als neu beschrie- 
benen Arten dürften schon beschrieben sein. In M. concolor 
glaube ich P. nervosa Fahr. zu erkennen, in M. senilis die L. 
‚dissimilis Stephens. Uebersehen wir nochmals die Isopalpen, so 
finden wir selbige im Vergleich zu den Werken von Pictet und 
Stephens mehr als ärmlich vertreten, unter den 29 beschriebenen 
befinden sich 8 neue, darunter nur 3 aus Europa, die jedoch seh 
wahrscheinlich schon beschrieben sind. — 

Die merkwürdige und in vielen Stücken so abnorm gebaute 
Unterfamilie der Serieostomiden hat Burmeister in 3 Galtungen mit 
7 Arten vertheilt. Goera durch den Mangel des Hinterfeldes aus- 
gezeichnet mit einer Art G. hirta, welehe übrigens sicher von der 
gleichnamigen bei Pictet verschieden ist, da bei dieser (einer 
späteren handschriftlichen Bemerkung Pictets zufolge ın Berendts 
Neuropt. suecinica) die Zahl der Sporen 2.2.4 beträgt. Tricho- 
stomum mit langem Basalgliede der Fühler (5 Arten), von denen 
T. pallipes zu Silo gehört. Die einzige neue Art T. auratum 
ist nach Kolenati das Weibehen von T. capillatum. _Sericostoma 
(2 Arten) zeigt das Basalglied der Fühler kürzer und die Mittel- 
schienen ohne Mittelsporen. — - alle 

Der Rest der Phryganiden Stephens im engeren Sinne ent- 
hält 26 Arten in drei Gattungen, 7 derselben als neu, darunter | 
5 Europäer, von denen einige früher beschrieben sind. Bary- 
penihus (2 mir nicht bekannte brasilianische Arten) nähert sich 
durch dreigliedrige Kiefertaster der Männchen den Limnophiliden. 
Limnophilus selbst mit 16 Arten in 4 Gruppen getheilt. Die erste 
Art L. pusillus ist später von Rambur als eigene Gattung Enoi- 
eyla sylvatica beschrieben. Die zweite Abtheilung umfasst die 
eigentlichen Limnophiliden (9 Arten), die dritte L. atomarius und 
gracilis Br. (lineola Schrk.), die letzte (4 Arten) stimmt unge- 
fähr mit Halesus Steph. Burmeisters Gattung Phryganea (8 Ar- 
ten) hat Agliedrige Kiefertastern bei den Männchen. P. mixta 
ist P. minor Curtis, P. fulvipes gleich P. Beckwithii Steph., P. 
aegrota die A. pagetana Curtis, P. striata die A. analis autor. — 
Gehen wir nach dieser kurzen Schilderung Burineisters Arbeit 
nochmals durch, so müssen wir ungeachtet der geringen Anzahl 
von Arten, welche sie uns vorführen konnte, in denselben einen 
bedeutenden Fortschritt dankbar anerkennen, Burmeister ist der 
erste, der die Systematik einer gründlichen philosophischen Prü- 
fung unterwarf, und sichtlich stets bemüht war, sich von den 
Gründen seiner Eintheilung selbst genügende Rechnung abzule- 
gen. Es ist für die Wissenschaft nur zu bedauern, dass ihm 
nicht das Material von Stephens oder Pictet vorgelegen hat. — 

Ein Jahr später als Burmeisters Handbuch 1840 erschien 
der zweite Theil von Westwoods Introduction to the modern class. 
of Insects, in welchem pag. 60 his 72 die Phryganiden als eigene 


375 


Ordnung Trichoptera abgehandelt werden. Die Schilderung des 
äusseren Baues und der Lebensweise dieser Tiere ist wie alles 
in jenem Buche vollendet zu nennen. Die Arbeit ist, ohne Bur- 
meisters Werk zu kennen, durchaus selbstständig gefertigt und 
mit insitructiven Zeichnungen versehen. Neues enthält sie nicht, 
sondern nur eine schöne Zusammenstellung der früheren Beobach- 
tnngen. Mit Recht macht Westwood darauf auimerksam, dass 
schon Ray Hıster. Insect. p. 12 eine umfassende Schile derung der 
merkwürdigen Gehäuse und eine darauf gegründete Eintheilung 
nach Willuehbys Beobachtungen gegeben habe. Als denselben 
Gegenstand behandelnd werden die. mir unbekannten Werke J. 
Morton History of Northamptonshire cap. Vil, Salmonia von 
Humphry Davy, Inseet Architeeture eap. X von Westwood und 
Ronalds Flyfishers Entomology angeführt. Ueber das Eierlegen 
unter Wasser finden wir (nach Curtis Britt. Entomol. fol. 592) 
Hyndmans Beobachtung angeführt, der Phryg. grandis kräftig und 
lange unter Wasser schwimmen sah. Nachdem die abstruse Idee 
Mac Leay Horae Ent. p. 432 die Phryganiden mit den Perliden 
und Tenthreniden zu vereinen zurückgewiesen und Acentropus zu 
den Microlepidopteren gebracht, bekennt sich der Verfasser zu 
den von Stephens aufgestellten 7 Unterfamilien. 
(Forts. folgt.) 


E,rterarisches. 


Boheman Insecta Caffrariae. 


Pars I. Fascie. IT. cum tab. 2. Holmiae 1851. Norstedt. 


Bevor ich über diese zweite Abtheilung des ersten Bändes 
spreche, lasse ich aus dem Wiegmann-Erichson’schen Archiv ab- 
drucken, was Herr Dr. Schaum, welcher in seinem Bericht über 
die entomol. Leistungen des J. 1818 die erste Abtheilung bespricht, 
der allgemeinen Einleitung des Verfassers entnommen ir 


Die reiche von Wahlber®e während der Jahre 1838 —45 
im südöstlichen Africa semäae hte Ausbeute an Inseeten hat Bo- 
heman angefangen zu bearbeiten (Insecta caffraria annis 1838 — 
EG BORBRa TER 1 & ahlberg colleeta deser. Boheman. Pars 1. Fase. 1]. 
Holmwiae 1848 

Der von Wahlberg hereiste Theil Africas liegt zwischen 
dem 300 25° und 23% südlicher Breite und zwischen dem 32® 
40° bis 270 östlich von Greenwich. Es sind hier drei Regionen 
zu unterscheiden: 1) die dem Meere angrenzenden Natalländer, 


376 


nordwestlich vom Kaslambagebirge begrenzt, ein unebenes, von 
tafeförmigen Bergriücken vielfach durchschnittenes, gegen das 
Gebirge hin allmählich sich erhebendes Land. In der Nähe des 
Meeres ist es sandig, mit zahlreichen Durchbrüchen plutonischer 
Gebirge, weiter nach Westen tritt Sandstein auf und, vorzüglich 
in den Thälern, ein dunkler an Steinkohlen reicher thoniger 
Schiefer. Ueppige Waldungen wechseln hier mit pflanzenreichen 
Hügeln, und zahlreiche Fiiisse hewässern das Land. 2) Das obere 
Flussgebiet des Orangefllusses. Der gegen 8000° hohe Kaslamba 
begrenzt dasselbe im Studosten, seine zahlreichen tafelförmigen 
Sandsteingipfel haben einige Aehnlichkeit mit der sächsischen 
Schweiz. Im Winter (Juni bis August) bleibt der Schnee meh- 
rere Monate liegen. Im Nordwesten dieses Berges beginnt eine | 
ausgedehnte Hochebene, in welcher man oft, während einer Reise 
von mehreren Tagen, keinen Strauch sieht. Die Hochebene ist 
von zahlreichen Flüssen, welche meist eine westliche Richtung | 
haben, durchströmt. Die wenigen Sträuche, welche man in den 
sebirgigen Gegenden findet, gehören der Familie der Proteaceen | 
an. Unter den zahlreichen Steinen finden sich viele Coleopteren, 
namentlich Cureulionen und Carabieinen. Der Winter ist in die- 
ser Hochebene streng und es schneit bisweilen; der Schnee bleibt 
indessen nie lange hegen. 3) Das Flussgebiet des Limpopon. 
Das Land steigt hier noch mehr empor und wird unebner, all- 
mählich aufsteigende Bergrücken bilden gemeinschaftlich mit dem 
Berge Makhalı die Wasserscheide zwischen dem Orangefluss und 
dem Limpöpon. Der Makhalı ist steil, besonders im Süden, er 
bildet einen eifürmigen Rücken ohne besondere Formen in der 
Richtung von Östen nach Westen. Hier fängt die Waldregien 
an, in den Bergen finden sich eigenthimliche Baumgattungen, in. 
den ansgedehnten waldigen Ebenen, welche besonders nach Nor- 
den liegen, wachsen in grosser Mense niedrige, dornige Acacien. | 
Das Klima ist mild und die Veget tation an ee Ufern der zahl- | 
reichen, in den Limpopen sie h ergiessenden Flüsse üppig. — 
Die Regenzeit dauert im westlichen Africa den sanzen Sommer 
hindurch, vom October bis April. Gewaltige Güsse wechseln 
dann mit Sonnenschein, und die Pflanzen wachsen mit überra- 
schender Schnelligkeit. Im Winter regnet es selten, aber der 
Thau fällt bisweilen Nachts so reichlich, dass er den Regen er- 
setzt. Die Temperaturverschiedenheit hei Tag und Nacht ist sehr 
gross. Die Pflanzen vertrocknen in dieser Jahreszeit sebr rasch 
und werden von den Einwohnern angezündet. Die Ostküste Afri- 
cas weicht in dieser Hinsicht ganz von der Westküste ab, hier 
ist der Sommer sehr trocken und die Regenzeit fällt mit dem 
Winter zusammen. 

Die Zahl der von Wählberg gesammelten Insectenarten 
beläuft sich auf etwa 4780, von denen 2534 zu den Käfern, 120 


377 


zu den Orthopteren, 523 zu den Hemipteren, 528 zu den Lepi- 
dopteren, 40 zu den Neuropteren, 356 zu den Hemipteren, 622 
zu den Dipteren, 17 zu den Apteren, 8 zu den Myriapoden, 32 
zu den Arachniden gehören. Unter den Käfern sind besonders 
die Cureulionen, Lamellicornien, Chrysomelinen, Cerambyeinen und 
Carabieinen zahlreich vertreten, dann folgen die Sternoxen und 
Melasomen. 

Der vorliegende Theil der Bearbeitung umfasst die Ciein- 
deleten, Carabicinen, Hydrocantharen, Gyrinen und Staphylinen, 
Die Zahl derselben beläuft sich auf 326, von denen 26 der er- 
sten, 218 der zweiten, 43 der dritten, 10 der vierten, 39 der 
fünften Familie angehören. Bei den einzelnen Arten ist stets 
genau angegeben, in welcher der drei Regionen sie gefunden 
sind. — Die Fauna ist sehr eigenthümlich, nur wenige der ge- 
sammelten Insecten kommen auch in andern Theilen Africas vor, 
viele in den letztern gemeine Arten fehlen hier gänzlich. In den 
hier bearbeiteten Familien finden sich von 20 Cieindeleten sechs 
gleichzeitig in Südafıica am Cap, eine (Cie. aegyptiaca) gleich- 
zeitig in Niederguinea, Nubien und der Berherei und verbreitet 
sich selbst bis nach Sieilien. Von den Carabicinen sind nur 

5 Arten bis jetzt im Caplande aufgefunden; 9 waren schon am 
Senegal und in Guinea beobachtet. Unter den Hydrocantharen, 
welche überhaupt eine weite Verbreitung haben, finden sich meh- 
rere Arten, die in einem grossen T er von Aller einheimisch 
zu sein scheinen, zwei, Cybister afrıcanus und Hydaticus Lean- 
der, welche selbst his nach Europa reichen, indessen sind auch 
hier 21 neue Arten beschrieben. Unter.den 10 Gyrinen sind 4 
neu. Von den een waren 3 Arten aus dem Caplande, 
2 aus Angola, 1-(Paederus aestuans Er.) vom Senegal und Ae- 
gypten bekannt, 2 (Philonthus varians und Oxyteles piceus) sind 
auch in Europa einheimisch, die übrigen sind neu. 

Soweit Herr Dr. Schaum über die erste Abtheilung. In der 
zweiten sind nun abgehandelt die Buprestides 94 sp., Elaterides 
41 sp., Cebrionites E sp., Rhipicerides 3 sp., Cyphonides 2 sp., 
Lyeides 11 sp., Lampyrides 12 sp., Telephorides 17 sp., Mely- 
sides 25 sp., Clerii 35 sp., Terediles 1 sp., Ptiniores 3 sp., Pal- 
patores 5 sp., Silpha'es 1 sp., Histeres 37 sp., Scaphidilia 3 sp., 
Nitidulariae 24 sp., Oryptophagidae 1 sp., Byrrhii 1 sp., Derme- 
stini 3 Sp., Parnidae 1 sp, und Hydrophilidae 27 species. 

Nur bei den Elateriden wird ein neues Genus Elasmocerus 
aufgestellt, (sp. validicornis Beh.) von der nächstverwandten Gat- 
tung Tetralobus darch die Struktur der Antennen, vorgezogene 
Mandibeln und Labrum, längere Labialpalpen, grosses Scutellum, 
lange und dünne Tarsen verschieden. Unter bereits bekannte 
Gattungen werden eine grosse Zahl neuer Arten eingereiht. Bei 
den Bupresten und Histeren hat der aus Schönherrs Curculionen 


378 


rühmlichst bekannte Herr v. Fahraeus hülfreiche Hand geleistet, 
und eine Anzahl Arten beschrieben. 

Die Käferfauna des Kafferlandes, namentlich der Gegend 
von Port Natal, ist in den letzten Jahren vorzugsweise gut aus- 
gebeutet worden. Ausser Herrn Wahlberg, der am lleissigsten 
und in der grössten Localausdehnung gesammelt hat, sind auch 
Herr Delegorgue und Herr Gueinzius bemüht gewesen, die euro- 
päischen Sammlungen durch grosse Sendungen za bereichern, 
und es ist natürlich, dass die vorliegende Arbeit den sämmtlichen 
Sammlern exotischer ‚Käfer‘ sehr willkommen sein muss. Sie ist 
lateinisch geschrieben, giebt, was sehr zu loben ist, auch von 
den bereits. bekannten. Arlon wenigstens die Diagnosen, und trägt 
den rühmlichen Stempel des eediegenen Fleisses, welcher alle 
Arbeiten unseres unermüdlichen Verfassers characterisirt. 

Die beiden Tafeln geben in sauberen Umrissen die Charac- 
tere der im ersten Fascikel enthaltenen neuen Genera Cosmema, 
Hystrichopus, Haplopeza, Crepidogaster, Plagieo- 
pyga, Rhyzotrachelus, Rhopalomelus, Homorocerus 
und des oben erwähnten Elasmocerus. Ein alphabetisches 
Register der in beiden Heften abgehandelten Arten ist beigefügt. 
Wesentlicbe Druckfehler — (Coletes statt Colotes scheint ein Le- 
sefehler zu sein, da er sich regelmässig wiederholt) habe ich 


nicht bemerkt. Druck und Papier sind gut. 
©. A. Dohrn. 


Inte tligen 2, 


Wichtige Anzeige für die Entomelogen 
Europas! 


Der Unterzeichnete wird im Jahre 1852 eine grosse Reise 
nach Ostindien, Neu-Holland, den Molucken und Philippinen, als 
Begleiter des bekannten Geographen und Naturferschers Dr. Mo- 
vitz Wagner unternehmen. Er gedenkt in diesen interessanten 
Tropenländern mindestens 4 Jahre zu verweilen und hauptsäch- 
lich Inseeten und Landconchylien aus allen Ordnungen zu sammeln. 
An alle Entomologen und Insectenliebhaber welche ihre Samım- 
lungen aus diesen Ländern durch neue, seltene und schöne Arten 
zu bereichern wünschen, ergeht hiermit die dringende Bitte, ihm 
ihre Adresse mitzutheilen, denen er specielle Wünsche und Auf- 
träge beizufügen bittet. Ohne irgend eine Vorausbezahlung zu 
verlangen, verspricht der Unterzeichnete die Wünsche dieser Her- 


; 379 


ren Entomologen möglichst zu een ihnen Insecten-Centu- 
rien zu überaus billigen Preisen zu lassen und alien, die ıhm 
sor seiner Abreise ihre Adresse und Aufträge nittheilen, auf Ver- 
langen auch einen Theil seiner Sammlungen, deren Empfang- 
nahme und Versendung ein Freund in Deufschlau d hesorgen soll, 
zur Ansicht und Au swahl zu überschicken. Der & ne 
richtet diese Bitte und Einladung richt nur an alle Besitzer von 
Privatsammlungen, sondern auch an die Herren Conservatoren 
sämmtlicher naturhistorischer Kabinette Deutschlands, Frankreichs, 
Russlands und Englands. Briefe erbittet sich portofrei 


Isidor Fischer. 


Pi. Adresse des Herrn Dr. M. Wagner in München, 
Lüwenstrasse No. 23c über zwei Stiegen. 


Aufforderung. 


Herr A. Förster in Aachen wird dringend ersucht, die 
Pteromalinen und Pseudsichneumonen, welehe der Unterzeichnete 
in Westpreussen gesammelt hat nnd Herrn Förster im Jahre 1842 
zur gefälligen Bestimmung übersendet hat, endlich an den Eigen- 
thümer wieder zurückzuschicken. 

Breslau, den 25. October 1851. 

v. Siebold. » 


Im Selbstverlage des Unterzeichneten ist so eben erschienen 
und durch ihn, so wie durch jede Buchhandlung zu beziehen: 
Dr. 8. Sturm’s Deutschlands Fauna in Abbildungen 
nach der Natur mit Beschreibungen. se von J. 
H.C.F. Sturm. V:Abth. Käfer. Band 21. 8. (71), Bog, 
Text und 16 fein illum. Kpfrt. Preis Fl. j 48 Kı.) 
Von diesem Werke sind stets vollständige Exemplare vor- 
rälhig; auch wird dasselbe in einzelnen Bänden und be- 
liebigen Zeitabschnitten abgelassen, auf weiche Er- 
leichterung der Anschaffung der Unterzeichnete das entomol. Pu- 
blikum aufmerksam zu machen sich erlaubt. 
Nürnberg, November 1851. 


I. IENCH m Star, %. 


Inhalt des zwölften Jahrganges 1851. 


. Jannar. Neujahrs- Robot, Vereinsangelegenheiten. Rechnungsbe- 
richt pro 1850. Dohrn: Anzeige von Boheman’s Monographie Cassidida- 
rum. Zeller: Boheman’s schwedische Nachtfalter. Zeller: Gerhard’s 


Lycaenen. Cornelius entomol. Notizen. Strübing: Epitom. Uebersicht 


der Monogr. von Mellie über Cis. 

Bebruar. Vereinsangelegenheiten. Nicelli: Bericht über die 
pommerschen Arten der Gattung Lithocolletis. Siebold: über die angeb- 
lichen Zahnwürmer. Dohrn: Literarisches. Heinemann: Lepidopte- 
renfauna um Braunschweig. Ä , 

März. Vereinsangelegenheiten. Tollin: über Kleinzirpen, beson- 
ders Typhlocyba (hierzu Taf. I. Schmidt: Lepidopt. Mittheilungen. 
Bremi: Lepid. Statistik. Koch: Berichtigung. Frauenfeld: Notiz. 
Cornelius: Schildkäfer. Strübing: Epitom, Uebersicht der Monogr. 
von Mellie über Cis. Intelligenz. ui 

April. Vereinsangelegenheiten. Strübing: Epitom. Uebersicht 
der Monogr. von Mellie über Cis. (Forts) Bouche&: zwei neue Arten 
der Gattung Aleurodes. Bouche&: Neue Arten der Schildlausfamilie. 
Dohrn: Englische Popular-Entomologie. Hagen: Uebersicht der neue- 
ren neuropt. Literatur. (Forts.) Intelligenz. 


Rfai. Vereinsangelegenheiten. Haliday: Brief über die Dipteren | 


der Linneischen Sammlung. Zeller: Lepid. Bemerkungen. Mayer: 
Pontia Mannii n. sp. Kiesenwetter: Reisebriefe. Forts) Bach: 
Gassida austriaca.. Hagen: Uebersicht der neueren neuropt. Literatur. 
(Forts.) Intelligenz. 

Juni.  Vereinsangelegenheiten. Hagen: Neuropterolegische No- 
tizen. Kraatz: Bemerkungen über Myrmecophilen. v. Kiesenwetter: 
Reisebriefe. (Forts.) v. Siebold: Ueber den taschenförmigen Hinterleibs- 
Anhang der weibl. Schmetterlinge von Farnassius. Hagen: Vebersicht 
der neuern Literatur, betr. die Neuroptera Linne. Intelligenz. | 

@uli. Vereinsangelegenheiten. Suffrian: Bemerkungen über die 
europ. Arten in Lacordaire’s Phytophagen. Keferstein: Kritische system. 
Aufstellung der europ. Lepidopteren. Intelligenz. 

August. Vereinsangelegenheiten. Stainton: über Fangen und 
Tödten der Microlepidoptera.. Dohrn: Mittheilungen über die Lebensweise 
der Paussiden. Kiesenwetter: Reisebriefe.. Frantzius: Hummel- 
Parasiten. Heyden: Propomaerus (Euchirus) bimueronatus. Kefer- 
stein: Kritische system, Aufsteliung der Lepidopteren. (Forts.) Intelligenz. 

September. Vereinsangelegenheiten. Necrolog. Jubiläum, La- 
cordaire Haemonia Gyllenhalii Larve. Koch: Phorodesma smaragdaria 
Raupe. Schaum: Synonymische Bemerkungen. Keferstein: Kritische 
system. Aufstellung der Lepidopteren. (Forts) Kraatz: märk. Käfer. 
- Vereinsbibl'othek. 

©cetober. Vereinsangelegenheiten. Kraatz: märk. Käfer. (Schluss.) 
Tischbein: Zwitter von Formica sanguinee.. Standfuss: über Hip- 
parchia Euryale und Adyte. Bach: über Ameisen und ihre Gäste. Ke- 
ferstein: Krit system. Aufstellung der Lepidopteren. (Forts.) Intelligenz. 

Nevember. Vereinsangelegenheiten. Todes-Anzeige. Keferstein: 
Kritische system. Aufstellung der Lepidopteren. (Schluss) Speyer: eine 
Excursion auf den Patscher Kofel bei Innsbruck. v. Siebold: Bemerkun- 
gen über Psychiden. Hagen: Uebersicht der neueren neuropt. Literatur. 
(Forts.) Erkl. der Kupfertafel (Taf. II). Intelligenz. 

; December. Dohrn: Rede zur Stiftungsfeier. Wereinsangelegen- 
heiten. Hagen: Uebersicht der neuropt. Lit. (Forts) Dohrn: Lite- 
rarisches. Intelligenz. Inhalt und Register des Jahrgangs. 


Begi 


ste? 


A, 
Aleochara erassicornis 271. 
Aleurodes aceris 110, phylli- 
ceae 111. 
Arctia lubricipeda, urticae 14, 
Aspidiotus buxi, juniperi, 
myrthi, pini, pinnaeformis 1lli, 
pomorum 110, populi, salieett, 
tiliae, vaceiniae 111. 
Atychia globulariae 75. 


33. 
Bomhyx catax L, 15. 

©. 
Calpe thalıetri 76. 

Cassida austriaca 158, lan- 
guida 88, rubiginosa 392. 
Catops angustatus, castaneus 

284, colonoides 169. 
Cecidomyia desiructor 117. 
Cicindela afünis, campestris, 

funebris, guadarramensis, ma- 
roccana, nigrita, Olivieria, 

pontica, sapphyrina 270. 
Cis alnı 106, atripennis 95, 

bidentatus 104, bicornis 108, 

boleti 30, brunneus 104, ca- 

pensis 32, castaneus 107, 

Chevrolati 31, comptus 100, 

convexus 103, ereberrimus 

108, dentatus 104, diadematus 

105, dubius, elongatus 101, 

emarginatus 100, festivus 108, 

fiissieollis 31, fissicornis 103, 

Navipes 100, fulvipes 103, 

fuseatus 107, fuseipes 101, 

glabratus 105, granarius, gros- 
sus 103, Guerini 32, hispi- 

dus 99, interpunetatus 100, 

Jacquemarti 107, laminatus 

103, laricinus 108, lineatocri- 

bratus 106, micans 94, mi- 


nutissimus 105, muricius 107, 


murinus 32, nitidulus 105, 
nitidus 104, obesus 105, ob- 
longus 106, Olivieri 95, pal- 
lidus 31, piceus 105, pube- 
rulus 108, pumicatus 105, 
punetatus, punctifer, punctu- 
latue 106, quadridens 100, 
rugulosus, stiger 30, setulosus 
95, striatulus 100, subtilis 
107, tomentosus 32, tristis 
106, ustulatus 31, vestitus 107, 
Cilythra 198 segq., bigemina 
200, glabrieollis 210, quadri- 
punctafa, quadrisignata 211. 
Cucujus haematodes 352. 


EB. 
Depressaria Schmidtella 31. 
Dolichus caffer, vigilans 269. 
Dromophila montana 164. 

EB. 
Elasmocerus 

377. 
Endecatomus s. Hendecato- 
mus. 


validicornis 


E. 
Fumea 345, nitidella 343. 


&. 
Generationswechsel, Ammen 341. 
Gnophos dilueidaria, seroti- 

narıa 148, Zelleraria 80. 

Gravenhorst's Jubilaeum 260. 

Gyrinus abdominalis, concin- 
nus, striatus, strigipennis 271. 

Ei. 

Haemönia Gyllenhalii Larve 
263. 

Harpalus anxius, caffer, Che- 
vrieril, coracinus, cuniculinus, 
fuliginosus, fulvipes, fuscipal- 
pis, laevistriatus, megacepha- 
lus, nigripes, piger, pumilus, 


sahulosus, sericeus, subvirens 
267. 
Hemerobius lutarius 346. 
Hendecatomus dorsalis, re- 
ticulatus 25. 


Hipparchia Adyte, Euryale 
298. 
JB. 
Jassus morio n. sp. 69. 
£ Bi, 
Kunze’s Necrolog 257. 
E. 
Lecanıum epidendri, querci- 
cola, quereus, salieis, vini 112. 


Lepinotus 166. 

Lithocolletis alniella 45, 
Amyoteila 56, angulatella, ca- 
preella 42, cavella, connexella 
44, coryli 265, Cramerella 46, 
distentella 36, emberizaepen- 
nella 46, Froelichiella 49, 
Heegeriella 46, Kleemannella, 
lautella 49, pastorella 50, po- 
nfoliella 58, pomonella 38, 
popuhfoliella 51, quercifoli- 
ella 44, reboris 35, Sapor- 
tella 35, spinolella 40, tenella 
46, tremulae 50, tristigella 47, 
ulmifohella 40, ulminella 49. 


M. 
Musca 136 segg. 


®. 


Oestrus 133. 

Orsodacna mespili, nigricollis 
211. 

Osmylus maculatus 123. 

Oxypoda infuscata, lateralis, 
leporina, pellucida, prospera 
Zul. 


BB, * 
Philonthus exilis 203. 
Parnassıus (Hinterleibsan- 

hang) 176. 5 
Paussiden 227. 
Pentaplatarthrus natalen- 

sis, paussoides, quadrimaeula- 
tus 229. 
Pontia Manni 151. 
Phorodesma smaragdaria 265. 
Procris stafices 74. 
Propomacrus 240. 
Ptenidium formicetorum 167, 
fuscicorne 168. 
Psyche 344, graminella 343. 


BR. a 
Rhopalodontus perforatus 29 
S. 

Simyra dentinesa 147. 
me 


Talaeporia 345, 
triquetrella 343. 
Thais Polyxena 145. 
Tipula 133 seggq. 
Trechus alpicola, 

269. 
Typhloeyba blandula, citri- 
‚nella 71, concinna, coryli 72, 
" faseiata 73, hyperici 74, pieta 
72, rosce 70, roseipennis, 
smaraedula, urticae, vittata 72. 


X. 
Xylographus anthracinus, bo- 
strichvides, contractus, carpu- 
lentus, gibbus, hypoeritus, ma- 
dagascariensis, punctatus, Ri- 

chardı 27, 28. 


[4 
BR 


Zwitter von Formica sangui- 
nea 295. 


lichenella, 


lithophilus 


RE 


39. 2. 
ill .Zz. 


Druck von F. Hessenland in Steitin. 


6 von unten lies Nerii stalt Niyi. 
21 von unten lies Linie statt Kinie. 


1837 


3 er A A 
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Sram a Dr FR zZ 2 > 
Ltther MSWIALF. Sub ZGERCRRL Hr ICE 


Entom: Zeitungs 1851. Taf... 
A 


OF. Rühlow, Stettin. 


Druec 


v2l 


der 


in der Bibliothek des entomo- 
logischen Vereins Ende August 
1851 vorhandenen Bücher. 


Asassiz, L., Nomencelator zoologieus. Soloduri 1842 47. 4 maj. 
d’Alton und H. Burmeister, Zeitung für Zoologie, Zootomie 
und Palaeozoologie. 1 Ba. No. 1 bis 20. Leipzig 1848. A. 
Ampere, A., Natürliches System aller Naturwissensch. A. d. 
Franz. im Auszug bearb. von Dr. Widenmann. Stutt- 
gart 1844.- 
Annales ae la societe entomologigque de France. Tome I—XI. 
Deuxieme serie. Te.ne IX. 1. Avec pl. color. Paris 
1832 —50. 
‚Apetz, Lophosia fasciata. (A. d. osterländischen Mittheilungen.) 
Archiv für Naturgeschichte, herausg. von A. F. A. Wiegmann u. 
fortges. v. Erichson. Mit Abbild. 1. —15. Jahre. 16. 
Heft 1—3. Berlin 1835--50. 
—  _ d. Vereins d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg, 
- herausg. v. Boll. Heft 1—4. Neubrandenburg A 
Asa Fitch, Winter Insects of Eastern New York. 
— The Hessian Fly. Albany 1846. Mit 1 Kpftt. 
E.... V,, Notice sur les recherches d’entomologie agricole. 
Parıs 1838. 4. 
— Recherches sur la Muscardine. Paris. Renouard. 1838. 
Avec II pl. 
—— et Brulle, s. Brulle. 
Bach, M., Vollständiger Wegweiser zum Studium der Käfer. 
| Istes Bdch. Allg. Käferkunde Coblenz 1847. Mit 
2 Kpfrt. 


1 


— Die Arten der Gatt. Apion, nei in Nord- u. Mittel- 
Deutschl. vorkommen. (A. d. Verh. d naturh. Vereins 
d. preuss. Rheinlande.) | 
—  Käferfauna der preuss. Rheinlande mit ea Rück- 
sicht auf Nord- und Mitteldeutsehland. Erste Lieferung. 
Coblenz 1849, 
Bär, J., Eucerae rossiecae in distrieta Bomen, gubernii Poltavici 
captae, deseriptae et icone illustratae. Cum TI tabula. 
(A. d. Bull. de M.) 
Bechstein, J. M., Forstinsectologie. (Auch unter dem Titel: 
Forst- und Jagdwissenschaft etc. 4 Thl. 2 Bd. 1. 2. 
| Abth.)‘ Gotha 1819. Mit 4 Kpfit. 
Behrendt, Organische Reste im Bernstein. - Bd. 1. Abth. I. 
Berlin 1845. er. % 
Berwickshire Naturalist’s Club, History. 1831—46. 
Berliner Magazin für die neusten Entdeckungen der gesammten 
ee V. Jahrg. 1. Quart., VI. Jahrg. 3. Quart. 
‚enthält: Nees ab Esenbeck, Ichneumonides in genera 
et familiäs divisi. 1811. 12. 
Blanchard, Emile, Histoire naturelle des insectes. 1 Voll. 
Avece 20 pl. Paris 1845. | 
— Catalogue de la Collect. entomol. du Mus. d’histoire 
naturelle de Parıs. Classe des inseetes, ordre des eo- 
leopteres. 1. Livraison. Paris 1850. 
Boheman, Car. Henr., Arsberättelse om Zoologiens Framsteg 
under Aren 1840, 44, 47, 48. Stockholm 1843, 45, 51. 
— Beitrag zu Gottlands Insecterfauna. (A. d. act. acad. 
Stockholm N) ’ 
. — Seydmaenii, Pselaphii u. Clavigeri, welche in Schweden 
vorkommen. (A. d. act. acad. Stockholm.) 
— Nya Svenska Homoptera. (Utdrag utur Kong. Vetensk. 
Acad. Handl. för 1845.) 
-—  Nya Svenska Homoptera. (U. u. Kongl. Vetensk. Acad. 
Handl. för 1847.) | | 
— Insesta caffraria, annis 1838—-45, a Wahlherg collecta. 
Pars 1. fase. 1. 
—  Forsök till systematisk uppställning af de i Sverige 
föorekommande Nattfjärilar. 
— Monographia Cassididarum. Tom 1. Holmiae 1850. 
Cum IV. tab. 
Beisduval, J. A., Genera et index methodieus lepidopierorum 
europaeor um. Paris 1840. 
v. Bork, J. B., Scandinaviens rätvingade Insekters Natural - Hi- 
"storia. Mit 4 lith. Taf. Lund, 1848. 
Borkhausen, Mor. Balth., Naturgesch. d. europäischen Schmei 
terlinge. 5 Thle. Frankfurt 1788—94. 


3 


Bouch&, P. Fr., Naturgesch. d. Insekten. Berlin 1834. Mit 

10 Kpftt. 
— Beiträge zur Inseetenkunde. 1835, 4. 

Brahm, Nie. ? Inseetenkalender für Sammler und Oekonomen. 
Frankfurt a. M. 1790. 

Brandt, Rapport sur l’etat actuel du Musee entomologique de 
V’academie des sciences. Petersburg 1848, 

Brauer, Fr., Beschreibung u. Beobachtung” der österr. Arten d. 
Gattung Chrysopa. (A. d. Haidingerschen Abhdlgn.) 


Bremi, 3. J., Beiträge zu einer Monographie der Gallmücken. 
Neuenburg 1847. Mit 2 Kpfrt. 
— Pflanzentheile mit von Insekten verursachten Auswüch- 
sen. No. 1-67. 
— Die Lepidopteren in der Umgebung v. Zürich. (Manu- 
script.) 17 Seiten -4. 
— Die Hausinsekten in Zürich. (Manuscript.) 24 Seiten 4. 
Brez, Jacques, La flore des insectophiles. Utrecht 1791. Aveelpl. 
(Audouin et) Brulle, Histoire naturelle des insectes. Tom IX. 
Orthopteres et Hemipteres. Paris 1835. Planch 1—7, 


nz Annuaire de l’academie royale des sciences et belles 
lettres de Brux. Tom 10--16. ann. 1844—50. 4. 

— Bulletin de l’academie royale des seiences et belles-lettres 
de B. Tom X. P. I—XVI. P. I, 1844—50. 4. 

— Catalogue des livres de la Bibliotheque de l’Academie 
de B. 1850. 

— .Nouveaux Memoires de l’academie royale des sciences 
et belles lettres de B. Tom IX—XI, 1835 —383 und 
XVIH—XXIV. 4. 1845—50. 

—  Memoires eouronnes et memoire des savants 6frangers, 
puhliiös par lacademie royale des sciences et belles- 
lettres de Be Tom XXI u. XXI. 1846—50. 4. 


Buchner, Ueber den Antheil der Pharmacie an der Entwicke- 
lung der Chemie. Festrede. München 1849. 4. 
v. Bülow-Rieth, Neue Beobachtungen über den Kieferspinner. 
Stettin 1828; 
— Neue Beobacht. über die Nonne (Phalaena monacha). 
Stettin 1831. 
— Erörterung über Kiefernraupen und über die Anlage 
zweckmässiger Raupenzwinger. (Allg. Forst- u. Jagd- 
Zeitung er) 1840.) 
Burmeister, H., Zur Naturgesch. d. Gatt. Calandra, nebst Be- 
schreibung einer neuen Art: Calandra Sommeri. Berlin 
1837. 4. Mit 1 Kpfrt. 
— Athlophorus Klugii, eine neue Gattung d. Blattwespen. 
Halle 1847. 4. Mit 1 Kpfrt. 
Er 


4 


Burmeister, H., Handbuch d. Entomologie. B.1—5 u. 1Bd. 
Kpfrt. Berlin 1832-—47. / 

Butlerof, Alex., Die Tagschmetterlinge des Wolga-Uralischen 
Gebietes. (In russischer Sprache.) Kasan. Universi- 
tätsbuchdr. 1848. 

Chamber’s Edinburgh Journal. No. 170. 1817. Enthält: 
The Naturalist, und No. 215, 1848, enthält: The Ips- 
wich Museum of Natural History for the Working Classes. 


v. Charpentier, T., Die Zünsler, Wickler, Schaben u. Geist- 
chen des systematischen Verzeichnisses der Schmetter- 
linge der Wiener Gegend. Braunschweig 1821. 
—  Horae entömologiae. Wratislaviae 1825. 


Chaudoir et Hochhuth, Enumeration des Carabiques et Hy- 
drocanthares recueillis au Caucase. Kieff 1846. 
—  Observations. Kieff 1847. 
—- Memoire sur la famille des Carabiques. Moscou 1848. 
Chevrolat, Coleopteres du Mexique. Strassburg 1834 — 42, 
Silbermann. 
Corda u. Hawle, Prodrom einer Monographie let böhmischen 
Trilobiten. Prag 1847. Mit 7 Taf. Abbild. 


Cornelius, Beiträge zur nähern Kenntniss der Palingenia lon- 


gicauda. Oliv. Mit 4 Taf. Abbld. Elberfeld 1848, 


Creutzer, Eintomologische Versuche. Wien 1799. Schaumburg 
u. Comp. Mit 3 col. Kpfrt. 
Cyrilli, Entomologiae neapolitanae specimen. I. Neapoli 1787. 
2. XI Tab. | 
Dahl, Geo., Coleoptera et Lepidoptera. (Catalogus.) 1. Vien- 
nae 1823. ! 
_ Dahlbom, Ph. Andr. Gust., Kort underrättelse om scandinaviska 
Insekter. Lund. 1837. Berling.- 
— Synopsis Hymenopterologiae scandinavicae. Skandina- 
viska Steklarnes Natur-Historia. Lund. 1839—40. Mit 
5 Kpftt. 
—  Dispositio methodiea specierum Hymenopterorum. Partl. 
Sphex in sensu Linnaeano. Lundae 1842. Mit 1 Taf. 
Part I. Chrysis 1. s. Linnaeano. Lundae 1845, 


—  0Onychia och Callaspidia, tvenne för Skandinaviens Fauna 
nya Insekt-Slägten. Lund. 1842, Mit 2 Kpfrt. 

—  Hymenoptera europaea praecipue borealia. Fasc. I-IlI. 
Lundae 1843—45, Mit 1 Taf. 

—  Seandinavisk Hymenopter Fauna. Lund. 1846. 


Dalmann, Joa. Wilh., Analecta entomologica. 
— Ephemerides entomologicae. I. Holmiae 1824. - 
Debey, Beiträge zur Lebens- u. Entwickelungsgesch. der Atte- 
labiden. Bonn 1846. 4. Mit IV. Kpfrt. 


5) 


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u. mit Anmerk. herausgeg. von Joh. Aug. Ephr. Goeze. 
7 Thle. Mit 238 Kpfrt. 4. Nürnberg 1776 — 83. 
Bauer u. Raspe. 
—  dGenera et species Insectorum, ex auctoris seriptis edidit 
Retzius. Lips. 1783. 
Dehaan, W., Memoires sur les metamorphoses des col&opteres. 
Premiere lJivraison. Paris 1836. 4. Avec X Taf. 
Dejean, le comte P. Fr., Species general des Coleopteres. 
Tom 1—VI. Paris 1825 —38. 
— Catalogue des Coleopteres Paris 1821. 
—  datal. d. Coleopt. Troisieme Edition. Paris 1837. 


Doubleday, E., Descriptions of new or imperfectly deseribed 
Diurnal Lepidoptera (1 col. taf.) u. Descriptions of some 
new Species of Butterflies in the Collection of the 
British Museum. (Aus den Ann. und Mag. N. Hist. 
Vol. XVl.) 

v. Düben, M. W., De fabrica corporis Insectorum. Lund. 1842, 


Ducepetiaux, E., Memoire sur le Pauperisme dans les Flandres. 
Bruxelles 1850, 
Dufour, L., Histoire des metamorphoses de l’Elater rhombeus. 
Oliv. et Buprestis chrysostigma. Avec 1 pl. (Extr. d 
Ann. d. siences naturelles, 1840.) 
— Histoire des metamorphoses et de l’anatomie des Mor- 
delles. Avec 1 pl. 
—  Memoire sur les vaisseaux biliaires ou le foie des in- 
sectes. Avec 4 pl. 
— Histoire comparative des metamorphoses et de l’anatomie 
des Cetonia aurata et Doreus parallelepipedus. Avec II pl. 


Dumortier et Van Beneden, Histoire naturelle des Polypes 
composes d’eau douce. Ile Partie Desceriptions. Avee 
VI pl. 4. (Compl., t. XVI. d. Mem. de Brux.) 

Duncan, J., Introduction to Entomology. Vol. I. Edinburgh 
1840. Mit 35 Kpftt. 

Dutrochet, Observations sur un insecte qui passe une grande 
partie de sa vie sous Ja mer. (Extr. d. Ann. d. sciences 
naturelles. 1834.) 

Eenens, Memoire sur la fertilisation des Landes de la Campine 
et des Dunes. Bruxelles 1849. 


Ehrenberger, De Neuropterorum Anatomia et Physio-Biologia. 
Diss. 1836. 

Einladungsschrift zur Einführung des Rectors der Universität zu 
Lund. 1847. 

Biselt, J. N., Geschichte, Systematik u. Literatur der Insecten- 
kunde. Leipzig 1836. 


6 


Eiselt, J. N., Der Johannesbader Borlideh (Enthält eine Karl ' 
zählung von Insecten des Riesengebirges.) Prag 1846. 

Elditt, Die Ameisenkolonien und deren Mitbewohner. 

Encyclopedie meithodique. Insectes. Tom VI. P. 1:2, Vin. 
B.4.:2 0: VIM. Biol: Ra 

Engelmann, Bibliotheca historico-naturalis, Verzeichniss aller 
von 1700 — 1846 in Europa (excl. Russland) über Na- 
turgesch. erschienenen Bücher. 1. Bd, 

Entomolozische Hefte, ansgearbeitet von einigen Freunden der 
Nature zesch. Heft 1 u. 2. Frankfurt a. M. 1803.. Mit 
3 Kpfrt. | 

Erichson et Brandt, Miiesnanhin generis Meloes. Bonnae 
1832. 4. Cum I tab. 

— Die Käfer der Mark Brandenburg. 1 Th. Berlin 1837. 

—  Entomographien. Berlin 1840. Mit 2 Taf. | 

—  Naturgesch. d. Inseeten Deutschlands. 1. Abth. (Cole- 
optera) 3. Bd. Berlin 1845. 

—  Conspectus insectorum coleopterorum quae in republiea 
Peruana observata sunt. 1847. 

—-  Dissertatio de fabrica et usu antennarum in insectis. 
Berlin 1847, Cum 1 tab. 

—.ı, Arphıy, siehe Archiv f. Naturgesch. | BR | 

Eversmann, Fauna lepidopterologica Volgo-Uralensis. Casan 
1844. iR, 

— 7 Abhdlgn. a. d. Bull. de Mosc.: De quibusdam lepi- 
dopteris rossieis 3 t.; Anweisung, die Orthopteren aus- 
zustopfen; die Brutstellen des Hylaeus quadrieinetus F. 
1 t.; Vespertiliones in promontoriis uralensibus tracti- 
busque confinibus observati 2 t.; Nachricht über eine 
noch unbeschriebene Sumpfschnepfe (Scolopax) aus dem 
Altai-Gebirge 1 t.; Lepidoptera nova in Rossia obser- 
vata 2 t.; Hymenopterorum ross. spec. novae 2 t. 

Fabricius, Joa. Chr., Systema Antliatorum. Brunswigae 1805. 
(Fr. Vieweg.) 

—  Spystema entomologiae. Flensburgi 1775. Korte. 

—  Entomologia systematica. IV Tom. Hafniae 1792 sqg. 

—  Mantissa Insectorum. 1 Tom. Hafniae 1787. Proft. 

— Species Insectorum. II Tom. Hamburgi et Kilonii 
1781. Bohn. 

—  Philosophia entomologiea. Hamburgi et Kilonii 1778. 
Campe. Ya 

— Systema Piezatorum. Brunsvigiae 1804. Richard. 

— Genera Insectorum. Kilonii 1777. Bartsch. 

—  Systema Eleutheratorum. II Tom. Kiliae 1801. 

— Systema Rhynchotorum. Brunsvigiae 1803. 

Fairmaire, Leon, Revue de la tribu des Membracides. Avec V pl. 


7 


Fairmaire, Leon, Description du genre Chalcas, Aveec pl. 
(A. d. Ann. d. ent. France.) 
—  Essai sur les Coleopteres de la Polynesie. Avec pl. 
(Extr. de laRevue et Magasin de Zoologie. Juin 1849.) 
Faldermann, Fr., Fauna entomologiea Trans-Caucasica. Tom 
‚U u. UI. Mit 15 Kpfrt. Moscau 1837 u. 38. 


Fallen, Carol. Fried., Diptera Sueciae. Lundae 1814--27. 
—  Monographia Tenthredinum Sueciae. Lundae 1829. 4. 
—  Hemiptera Sueciae. Lundae. 4. 1829, 


De la Fert& — Senectere, Monographie des Anthieus et genres 
voisins. Avec 16 pl. Paris 1848, 

Fieber, F. X., Die böhmischen und österreichischen Cetonien. 
(Jahrbuch des böhm. Museums. 21. Jahrg. Heft IV. 

Mit 1 Kpftt.) 

— Eintomologische Monographien. Mit 10 Kpfrt. Prag, 
Leipzig 1844. Barth. 4& 

— Beiträge zur Kenntniss der Schnabelkerfe. S. Weiten- 

| weber. 
Fischer, @., von Waldheim, Festschriften zum Doctorjabiläum, 
Mose. 1847. 2. 

—  Entomographie de la Russie I—V. Aveec 141 pl. Mose, 
1820—51. 4. 

—  Spicilegium entomographiae rossieae. Mit 3 Kpftt. 
(A. d. Bull. de Mose.) 

— Catalog. Coleopt. in Sibiria orientali a Karelin collec- 
torum. (A. d. B. d. M.) 

Fischer, Dr., Coleoptera circa Friburgum Brisgoviae indigena. 
Diss. 1843. 

—  _Mieroscopische Untersuchungen über die Käferschuppen. 
Habilitationsschrift.. Freiburg im Breisgau 1846. 4, 
Mit 1 Kpfrt. ; 

Fischer, Edler von Röslerstamm, Abbild. zur Berichtigung und 
Ergänzung der Schmetterlingskunde. 1 Bd. 20 Hefte 
mit 100 Kpfrt. 1831—43. 4. 

Förster, A., Beiträge zur Monographie der Pteromalinen von 
Nees. 1 Heft. Aachen 1841. 4. Mit 1 Kpfrt. 

— Uebersicht der Gatt. u. Arten in der Familie der Psyllo- 
den. 1848. (A. d. Verhdl. d. nat. Vereins d. preuss. 
Rheinlande.) 

— Uebersicht der Käferfauna der Rheinprovinz. 1850. 
(Verh. d. n. Ver. d. pr. Rheinl.) 

— Hymenopterologische Studien. 1 Heft. Formicariae. 
Aachen 1850. 4. | 

v. Frantzius, Observationes quaedam de Gregarinis. Diss. 
1 Kupfit. Berolini 1846. 


v. Frantzius, Analecta ad Ophridii versatilis historiam natu- | | 
ralem. Diss. Vratislaviae 1849. Mit Kpfrt. 1 


Freyer, Die schädlichsten Schmetterlinge Deutschlands. Augs- 
burg 1839. Mit 12 Kpftt. | 

— .. Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde. 5 Bd. und 

Heft 80—93. Mit Kpfrt. 1846-50. A. 

Frisch, Beschreibung von allerlei Inseeten in Deutschland. 

XII Theile in einem Bande. Berlin 1720—38. 4. Mit | 

37 Kpfıit. 4 


Fuessli, Magazin der Entomolosie. 1—2 Bd. Zürich 1778, 
79. Mit 5 Kpfrt. Be 
— Neues Magazin für Liebhaber der Entomologie. 1. Er 
11. 14. U. l. Zürich 1782—86. 1 
Gardener’s Chronicle, 3 Separatabdr. Ueber Cetonia a, | 
Tortrix. Rosana; Spilonota Aquana; Cynips Rosae; 
Aylax Brandtii; Tenthredo Difformis; Zeuzera Aesculi ; 
Psylla Pyri ete. Mit 2 Kpfit. 
Gaubil, Catalogue synonymique des Col6opteres d’Europe et 
d’Aleerie. Paris 1849. 
Gebler, Verzeichniss der im Kolywano-Woskresenskischen Hüt- 
tenbezirke beobachteten Käfer. | 
— Des Mylabrides de la Siberie oceidentale et des confins 
de la Tartarie. 
Gehin, Catalogue des insectes col&opteres observes dans les | 
environs de Metz 1847. - 
— Catalogue des coleopteres de la collection de J. B. Ge- 
hin. Famille des cicindeliens. I. fase. Metz 1851. 


Gemminger, Systematische Uebersicht der Käfer um München. 
Jena. Mauke 1851. Mit 1 Kpfrt. 


Gene, Memoria per servire alla storia naturale di alcuni ime-- 
notteri. Modena 1842. 4. | 

— De quibusdam insectis Sardiniae novis aut minus co- 

gnitis. Fasc. I. mit Kpfrt. Fasc. H mit 2 Kpfrt. 
1838, 39. Taurini. 4. 

—  Deserizione di una nuova Forficula italiana. (F. Or- 
sini.) 1833. 

— Beiträge zur Naturgeschichte der Zecken, mit Anmer- 
kungen von Dr. Fischer in Freiburg. 1849. . 4. 


Gerhard, B., Versuch einer Monographie des Lycaenen als 
Beitrag zur Schmetterlingskunde, mit Abbild. nach der 
Natur. 1.—5. Heft mit 20 Kpfrt. Hamburg 1850. 4. 
Germar, Zeitschrift für Entomologie. 1.—\. Band. Leipzig 
1839—-44. Mit Kpftt. 
— - Fauna Insecetorum Europae. Fasc. 1— 24. Halae 
1812—50. 


rY 


En 


9 


Germar, Magazin der Entomologie. Jahrg. 1-—4. 1813—21. 
Halle. Mit 10 Kpfit. 

— __ Inseetorum species novae aut minus cognitae. 1. Halae 
1824. Mit 2 Kpftt. 

Gillmeister, Trichopterygia, Beschreibung u. Abbild. d. haar- 
Nlügeligen Käfer. Nürnberg 1845. (Sturm, Deutsch- 
lands Fauna. Bd. 17.) 

Gimmerthal, 6 Abhandlungen a. d. Bull. de Moscou. Diptern 
enthaltend. 

Gistl, Die Entomologen Europas. München 1837. 

— Lexikon der entomol. Welt. Stuttgart 1846. 

Goedart, Metamorphosis et hist. nat. insectorum. Mediohurgi 
1662. Mit 51 col. Kpfrt. 

Goldfuss, Beiträge zur vorweltlichen Fauna des Steinkohlen- 
gebirges. Mit 5 lithog. Taf. Bonn 1847. 4. 
Görlitz, Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu G. 

1—\V. Bd. .1827—50. 

Gräfinn, Maria Sybilla, Der Raupen ‚wunderbare Verwandlung 
und sonderbare Blumennahrung. 1I Tom. Nürnberg 
1679—83. 4. Mit 100 Kpfrt. 

Gravenhorst, J. L. Ch., Coleoptera Mieroptera Brunsvicensia. 

' Brunsvigae 1802. 

— Jchneumonologia,Europae. IH voll. Vratislav 1839. 

— Das zoologische Museum der Universität Breslau. 1832. 

—  Conspectus historiae entomologiae. Diss. Helmstaedt 180]. 

—  Monographia Coleopterorum micropterorum. Goetlingae 
1806. 

—-  Hellwigia, novum insectorum genus. Bonn 1823. 4. 
Cum tab. 

Gray, List of the speeimens of hymenopterous insects in the 
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Additional species. London 1848. 

— List of the speeimens of British animals in the collec- 
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London 1850. 

Grimmer, Grundlage zur Fauna Steyermarks. 1846. Grätz. 

Guerin-Me&neville, F. E., Sur Chelochirus. Arox, Spinola. 
Av. pl. col. (Paris 1839.) 

— Sur Tesserocerus insignis, Saunders. Avec pl. col. 
(Paris 1839.) 

— Sur Saltieus manducator, Westwood. Avec pl. col. 
(Paris 1839.) 

-- Sur Ambysoma Latreillii, Westw.; Anodontyra tricolor, 
Westw.; Centrotus horrifieus, Westw.; Smilia bifoliata, 
Westw.; Tmesidera rufipennis, Westw. Avec 6 pl. col. 
(Paris 1841.) | 


10 


— Sur Asthenia fasciata, Westw. Avec pl.col. (Paris 1842.) 
-- Sur Scytropus Eumenoides, Westw. Avec pl. col. (Paris 
1842.) 3 
— Sur Stemmoderus singularis "Spinola. Ave pl. col. 
(Paris 1842.) 
— Sur Phricodus hystrix, Spinola. Avee pl. col. (Paris 
1842.) | 5 
— Sur Gercoptera Bononii, Spinola. Avec pl. col. (Paris 
1842.) 
— Reyue zoologique par la societ€ cuvierienne, publide 
sous la direction de M. G. M. Paris 1838—47. 
Note monographique sur le genre Limnadie. 
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Hagen, Synonymia libellularum europaearum. 1840. Königsberg. 
— Die Netzflügler Preussens. (Preuss. Provinzialbl. Juli 
1846.) 
Hahn, C. W., die wanzenartigen Inseeten. Fortges. v. Herrich- 
Schäffer. Nürnberg 1831—51. Bd. 1—9. Mit Kpfit. 
Haidinger, Berichte über die Mittheilungen von Freunden der 
 "Naturwissenschaften in Wien. Bd. I—VI. 1847-50. 
—  Naturwissenschaftliche Abhandlungen. Bd. I—IH. 1847 — 
1850. Wien. 4. Mit vielen Abbildgn. 
Haliday, Hymenoptera britannica: Oxyura. London 1839, 
—  Hymenoptera britannica: Alysia. London 1839. 
Halle, Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in H. 
Bd. I. Halle 1783. Mit 2 Kpfrt. 
— Neue Schriften der naturforschenden Gesellschaft in H. 
Bd. I. Heft 3, 6. Bd. 2 Heft 2, 4. Halle 1810—12. 
Hammerschmidt, Anatomisch-phytopathologische Untersuchun- 
gen über die Natur und Entwickelung’ der Pflanzenaus- 
wüchse. Wien 1838. 4. Mit Abbild. | 
— Allg. Oesterreichische. Zeitschrift für den Landwirth, 
Forstmann u. Gärtner. 1845. No. 48—52. 1846. 14— 
25. 1847. 1—10, 12—30, 33—45. 4. 
Hanäk, A. Termeszetrajz Elemi. Az ifjusäg Szamära. Pesten 
1846. | | 


— Termeszetrajz vagyis az allat-növeny-es äsvanyozagnak 
termeszethü rajzokkal ellätott sesdszeres leiräsa magän, 
es nyilvanos oktatäsra. Pest 1848. Mit 48 Kpfrt. 

Harrer, 6. Albr., Beschreibung zu J. C. Schäffer’s Abbild. re- 
" gensburger Insecten. Bd. I (ist der einzige geblieben). 
Regensburg, Montag u. Weiss, 1791. 4. 

Hartig, Jahresbericht über die Fortschritte der Forstwissenschaft. 

1 Jahrg. 2. Heft. 1838. 

— Die Familien der Blattwespen u. Holzwespen. Berlin 1837. 


11 


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Harz, ne Verzeichnisse der Flora und Fauna des H. Nord- 
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1840-—47. 4. | 
Heeger, Beiträge zur Schmetterlingskunde, od. Abbild. u. Be- 
schr. neuer Sicihianischer Schmetterlinge. Wien 1838. 
4. Mit 2 Kpfrt. 
Heer, O., Ueber die geographische Verbreitung u. das Auftreten 
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— Die Käfer der Schweiz. I. Th. 1—3. Lief., U. Th. 
1. Lief. Neufschatel 1837—41. 4. 
= Die Inseetenfauna der Tertiärgebirge von 'Oeningen u. 
Radoboj in Croatien. Käfer. Winterthur. 4. Mit 
8 Kpfrt. 
| Bensler, Die 2ilügl. Ins. vom ärztlichen Gesichtspunkte aus 
betrachtet, einer system. Zusammenstellung ihrer 
geogr. Verhreitung. Inaugural-Diss. Freiburg 1845. 4, 
Herold, Entwickelungsgeschichte der Schmetterlinge. Mit 33 
Kpfrt. 1815. 2. 
Hermannstadt, Verhdlgn. u. Mittheilungen des siebenbürgi- 
schen Vereins für Naturwissensehalten zu H. Jahrg. 1. 
1850. Jahrg. I. 1851, i—3. 
Herrieh -S amalıı articulata von Regensburg. 
(Fürnrohr,, Topographie der Regensburger Gegend. 
3. Bändchen.) 
— Systematische Beschreibung der Schmetterlinge von Eu- 
ropa. Heft 1-45. 1843—50. 4. | 
- — Nomenelator entomologieus. 1. 1835. I. 1840. 
Heydenreich, Systematisches Verzeichniss der europäischen 
Schmetterlinge. 1846. 
— Syst. Verzeichniss (zweite Auflage). 1851. 
—  Lepidopterorum europaeorum catalogus meihgrliuns. Dritte 
Ausgabe, Leipzig 1851. Klinkhardt. 
Hochhuth, Eaumerdtion der von Chaudcir u. Gotsch 1815 im 
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(A. d. Bull. de Mosc. 1847.) 

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Hoppe, Enumeratio Insectorum Elytratorum eirca Erlangen in- 
digenarum. Erlangen 1795. Mit 1 Kpfrt. 

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— _ Eintomologisches Taschenbuch für 1796 u. 97. Re- 
gensburg. 
‘Hornung, Grundlage zu einem Verzeichniss der Käfer des Har- 
zes. Achersleben 1844, 


12 


Hornung, Einige Worte über das Studium der Entomologie. 
Lemgo 1832. 

Hübner, x Sammlung u. Geschichte europäischer Schmetter- 
linge, fortgesetzt v. Geyer. Mit 1239 col. Kpfrt. 4. 
Augsburg 180541. (Complett.) 

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(8 Hefte), jedes mit 4 illum. Tafeln. Augsburs 1786 — 90. 

Hufnagel, Tabellen von den Schmetterlinzen d&r berknicken 
Gegend. (Aus dem berlinischen Magazin genommen.) 

Berlin 1769. 

Hummel, Essais entomol. No. IY—VI. Petersburg 1825—27. 

Humphreys, British Butterflies and their transformations, with 
characters and descriptions by Westwood. London 
1841. 4. Mit 45 Tafeln. 

Jatterson, On the study of natural history as a branch of ge- 
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Jekel, Catalogus zu Schönherr’s genera ct species: Cureulioni- 
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Imhof u. Labram, Die Rüsselkäfer. 1. Bd. Heft 1-—10 und 
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Illiger, Magazin für Insectenkunde. Bd. 1—5. Bean 


18026. 
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1798. 


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medicales sur les Oestrides en general et particuliere- 
ment sur les Oestres qui altaquent ’homme, le cheval, 
le boeuf et le. mouton. (Aus den Lyoner Annalen für 
Agrieultur. 1846. Avec 8 plchs. 

Isis, von Oken. Jahrg. 1822, 24, 33—48. Leipzig. 4. 

Jördens, Geschichte der kleinen Fichtenraupe. Hof 1798. 

J ung, Verzeichniss der meisten bisher BD Schmetterlinge. 
Frankfurt a. M. 1782. 

Kaltenbach, Monographie der Plänzenlände. I. Th. Blatt- u 
Erdläuse. Aachen 1843. 

Keferstein, Naturgeschichte der schädlichen Insecten. I Th. 
Erfurt 1837. 

Kelch, Grundlage zur Kenntniss der Käfer Oberschlesiens, be- 
sonders der Umgegend Ratibors. 1846. 4, Schul- 
Programm, 

Kirby u. Spence, Einleitung in die Entomologie, herausgeg. 
von Oken. 4 Bde. Stuttgart 1823—33. Mit 25 Kpfrt. 

— - An Introduction to Entomology. In 2 vol. 1843. Mit 
5 Kpfrt. ’ 

Klug, Einige neue Piezaten-Gattungen. 1810. 4. 

— Blattwespen nach ihren Gattungen u. Arten. Berlin 1818. 4. 


13 


Klug, Entomologiae Brasilianae speeimen primum et alterum. 
2 Voll. Bonn 1821—25. 4. 

— FEntomologische Monographien. Berlin 1824. Mit 10 
col. Kpftt. 

— Monographia Siricum Germaniae, Berolini 1803. 

— Die Blattwespengattung Cimbex. _ 

— Proscopia novum insectorum orthopterorum genus. _ 

— Jahrbücher der Insectenkunde. Bd. I, Berlin 1834. 
Mit Kpfrt. 

— et Ehrenberg, Symbolae physicae s. icones et de- 
scriptiones insectorum. Decas I. Berlin 1829, Cum 
X tab. Fol. 

— Bericht über eine auf Madagascar veranstaltete Samm- 
lung von Insecten aus der Ordnung Coleoptera. Berlin 
1854. Mit 5 col. Kpftt. 

Knoch, Beiträge zur Insecten-Geschichte. Stück 1—3. Leipzig 
1781 83. 

— Neue Beiträge zur Insectenkunde. 1 Th. Leipzig 1801. 
Mit 9 Kpfıt. 

Koch, G., Die Raupen u. Schmetterlinge der Wetterau. (Isis. 

1848. 11.) 

Kolenati, Meletemata entomologica. Fase. I— V. Petropoli 
1845. 46. Mit 3 Kpftt. 

— Der Gletschergast. (Bull. phys. math. de Petersb. 
Tom V.) Mit 1 Kpfrt. 

— Praktische Anleitung zur Erhaltung der Farben u. Be- 
handlung der Insecten auf Reisen. St. Petersb. 1846. 

—  Genera et species Trichoptererum. Part. I. Hetero- 
palpoidea. Pragae 1848. Mit 17 Kpfıt. 

Kollar, Monographia Chlamydum. :Viennae 1824. Fol. Mit 
2 Kpfrt. 

— Beiträge zur Kenntniss einiger in ökonomischer und 
technischer Hinsicht wichtigen Insecten. (A. d. Dechr.- 
Heft 1849 der Sitzungsber. d. k. k. Acad. in Wien.) 

—  Naturgeschichte der Zerr-Eichen-Saummücke, Lasioptera 
Cerris, eines schädlichen Forstinsectes. Wien 1849. 
Fol. Mit 1 Kpftt. 

— Ueber den Eichen-Kernkäfer, Platypus cylindrus Herbst, 
ein das Eichenholz zerstörendes insect. (A. d. 1. Heft 
der Sitzungsber. d. k. k. Acad. in Wien.) 

— Ueber Weinbeschädigung durch Tortrix Roserana Fröhl. 
Ueber einen bisher noch nicht beobachteten Feind des 
Weinstocks.- Beitr. z. Entwickelungsgesch. eines neuen 
blattlausartigen Insects: Acanthochermes Quercus. 

Kölliker, Beiträge zur Kenntniss niederer Thiere. Ueber die 
Gatt. Gregarina. Mit 3 Kpfrt. 


14 


König, Die Waldpflege aus der Natur u. Erfahrung: neu auf- | 
gefasst. Gotha _1849. 5 
Kr ak o wiiiker) ‚„ Enumeratio Systohatiäh Cureulionidum archi- 
ducatus Austriae Diss. Vindobonae 1842, 


Kriechbaumer, Uebersicht der Cerambyeiden Münchens. Diss. Ir 
inaug. München 1844. 
Kröyer, Naturhistorisk 'Tidskrift. Anden Raekkes. 1. 2. Bind. 
'Kjobenhavn 1844 — 49, B 
Kunze, Entomologische Fragmente. Der n. Schriften der na- 
turf. Gesellschaft in Halle Bd. I, Heft4. Halle 1818. 
Küster, Systematisches Verzeichniss der in der Umgegend von 
Erlangen beobachteten Thiere. 1 Heft. Erlangen 1840. 
— Die Käfer Europas. Heft 1—21. Nürnberg. 


Lacordaire, Monographie des Erotyliens. Paris 1842. 


— et Boisduval, Faune Entomologique des environs de | 


Parıs. Paris 1835. 


— Monographie des Coleopteres subpentameres de la fa- I 


mille des Phytophages. Tom I. Bruxelles 1845. 46. 
Laspeyres, Sesiae Europae lIconibus et Deseriptionibus illu- 
stratae. Berol. 1801. Mit 1 Kpfit. | 
— Vorschlag zu einer neuen Glossatengattung Platypteryx. 
Berlin 1803. 4. 
Te Conte, Descriptions of some new and interesting insects 
- inhabiting the United States. (Read before the Boston 
Soc. Nat. Hist. Norbr. 1844.) 
Le Docte, Memoire sur la Chimie et la Physiologie vegetales. 
Bruxelles 1849. | 
—  Expose general de V’agriculture Luxemburgeoise. Bru 
xelles 1849. 


Lehmann, Dr. J. @. ©., Inseetorum species nonnullae ex ordine 


Dipterorum. Bonnae 1824. Mit 1 Kpfrt. 
Leichhardt, Dr. L., Tagebuch einer Landreise in Australien, 
von Moreton-Bay. nach Port Essington, während d. J. 
1844 u. 45. ÜUebers. v. Zuchold. Halle 1851. 
Leuckart, Ueber den Bau und die Bedeutung der sog. Lungen 
bei den Arachniden. 
lLeunis, Synopsis der drei Naturreiche. Bd. I. Zoologie. Han- 
 nover 1844. 
Liege, Memoire de la societe royale de L. Tom I--V. 1843— 
1848. Mit Kpftt. 
Lille, Catalogue du Musede d’histoire naturelle de la ville de L. 
Tome IH. Animaux invertehres par Macquart. Lille 1850. 
Linnaei, C., Amoenitates. Vol. I—IH. 1764--69. 
—- . Fauna suecica. Stockholmiae 1761. 
— Systema naturae. Bd. X. I. Holmiae 1758. 


15 


Linnaei, C., Entomologia faunae Sueciae deseriptionibus aueta 
Scopoli, De Geer etc., curanie et augente Carol. de 
Villers. IV Voll, Cum 11 tab. Lugdunis1789. 
Linnaea entomologica, herausgeg. von dem entomol. Vereine zu 
Siettin. Bd. I—V. Berlin 1846—50. Mit Kpfrt. 
Löw, Dr. H., Horae Anatomicae. Heftl 3. Posen. Mit Kpfrt. 
— Bemerkungen über die in: der Posener Gegend einheimi- 
schen Arten mehrerer Zweiflügler - Gattungen. Posen 
1841. 4. 
—  Dipterologische Beiträge. Posen 1845. 4. 
—  Dipt. Beitr,, Il. Abth. Posen 1847. 4. 
— Dipt. Beitr., IH. Theil. Posen 1847. 4. 
-—- Ueber den Bernstein und die Bernsteinfauna. Progr. 
Meseritz 1850. 

—  GC.A., Naturgeschichte der schädlichen Insecten,, mit 
Ausschluss. der Forstinsecten. Mannheim 1844. 
London, The Transactions of the entomolegical Society of L. 

vol. I-V. 1834—49. Mit 107 Kpfit. 
-- — _- En New Series I. Part U—V. 
— Address delivered at (he anniversary meeting of the en- 
tomological society of L. 1837—46 u. 48, 49. 
 — Journal of proceedings of the entomological Society ofL. 
1840. Juli 1844. 
Loudon’s, Magazine of natural. history. New Series. Vol. I. 
1837, London. 
Ludwig, Erste Aufzählung der bis jetzt in Sachsen entdeckten 
Insecten. Leipzig” 1799, 
Lyon, Annales des sciences physiques et naturelles d’agrieulture 
et d’industrie publiees par la societe royale d’Agriculture 
etc. de L.. Tom I—XI. 1838—48. 
— — — Deuxieme serie. Tom Iu.ll. 1849. 50. 
— Memoires de l’Academie des sciences, belles - lettres et‘ 
arts de L., classe des sciences. Tomel. 1847. IL. 1850. 
— Comptes - rendus et extraits des proces - verbaux des 
seances de l’Academie royale des sciences, belles-lettres 
et arts de L. 1847. 
—  Annales de la soeiet€ Linneenne de L., Anndes 1845— 
1849. Tom Iu. I. Avec 17 pl. 
Maequart, J., Dipteres exotiques nouveaux ou peu connus. 
IT. 1. 2. I. 1. 2. 3. Supplement. Paris 1838—42. 
—  Dipteres exotiques nouveaux ou peu connus. ı 2. u. 3. 
suppl. Paris 1847—48. 
-—-  Insectes dipteres du nord de la France. I—IV. Lille 
1826—29. 
— Histoire des inseetes. Dipteres. Tom I u. I. Paris 
1834. 35. 


16 


Maequart, J., Faeultes interieures des animaux invertebres,. | 
Lille 1850. | 
— Notice sur les -differences sexuelles dös dipieres du genre 
Dolichopus, tirdes des nervures des ailes. Avec 2 pl. 

(Annal. d. 1. soc. ent. d. Fr. II. 2. 144, 

—  Insectes Dipteres. 1. u. 2. Livraison. Avec 24 pl. 
Mader, Raupenkalender. Nürnberg 1785. Kleemann, | 
Machler, Enumeratio Coleopteroram eirca Heidelbergam indi-. 

genarum, adjeetis synonymis locisque natalibus. Heidel- 
bergae 1850. 
Mainz, Bericht über die 20. Versammlung der deutschen Natur- 
forscher u. Aerzte zu M. 1842, Mainz 1843. BEN: 
Mäklin, F. G., Novae in fauna fennica coleopterorum species. 
Moscau 1845. 
—  Coleoptera myrmecophila fennica. Moscau 1846. 
Malo, C., Les insectes ou choix des plus jolis insectes etc. 
Paris 1840. | 
Mann eim, C. @., Eucnemis insectorum genus. Petrop. 
1833. Mit 2 Kofıt. 
—  Sämmtliche im Bull. de Mose. publieirte Abhälgn, in 
Separatabdr. 
— Ueber Physodaetylus u. Hydaticus verrucifer. (Aus dem 
Bull. de Petersburg.) 

— Notice biographique sur Schönherr. Moscau 1849. 

—  Insectes coleopteres de la Siberie orientale nouveaux ou 

peu connus. | 

—  Memoire sur la recolte de coleopt. en 1843. x 

— Precis d’un nouvel arrangement de la famille des Brache- 

Iytres. Petersburg 1830. 
Mannheim, Jahresberichte des M. Vereins für Naturkunde. 
1—14. 16 u. 17. Mannheim 1855—51, ausser 1849. 
v. Martius, Gesammelte Nachrichten über die Caprification. 
(Bepertoir für Pharmacie. Bd. 29.) München 1842. 

—  Denkrede auf J. G. Zuecarini. München 1848. 4. 

Matzeck, Necrophororum monographiae partieula prima. Diss. 
inaug. Wratisl. 1839. 

Meigen, Klassifieation u. Beschreibung der europäischen zwei- 
flügeligen Insecten. Erster Band. Braunschweig 1804. 
Mit 15 Kpftt. 

— Systematische Beschreibung der bekannten europäischen 

zweiflügeligen Insecten. 1—7..Bd., JelB- 38. Nl 
714 Kpfrt. 

Menetries, Catalogue des insectes recueillis par feu M. Leh- 
mann. Part I u. I. Coleopteres pentameres. Mit 
6 Kpfrt. Petersb. 1847. 48. Extr. d. Mem.d. P’Acad. 
d. science. d. St. Petersb. Tom VI. 


‘ 


+ 


17 


Menetries, Catalogue raisonne des objets de Zoologie recueillis 


dans un voyage au Caucase et jusqu’aux fronlieres ac- 
tuelles de la Perse. St. Petersburg 1832. 

Sur quelques Papillons de Siberie, recueillis par Stu- 
bendorf. St. Petersburg 1846. 

Sur un nouveau genre de Lepidoptere nocturne de la 
Russie. Petersburg 1841, 


Merian, Mariae Syhillae, Disser. de generatione et metamor- 


phosibus Insectorum Surinamensium. Hagae 1716. 


Mit 72 Kpfrt. Folio. 


Meyer, H., Ueber die Entwickelung des Fettkörpers, der Tra- 


cheen u. d. keimbereitenden Geschlechtstheile bei den 
Lepidopteren. Mit 4 Kpfrt. (Zeitschr. f. wissensch. 
Zoologie. Bd. 1.) 


Meyer, L. K., Verzeichniss der in der Schweiz einheimischen 


Rhynchoten. Heft I. Solothurn 1843. 


Mican, J. Ch., Monographia Bombyliorum Bohemiae iconibus 


illustrata. Prag 1796. 


Moscou, Bulletin de la societ@ imperiale des naturalistes de M. 


—— 


Bd. I— XXMl und XXIV. 1, ausser Bd. X. No. 9; 
Bd. XU. 4. 

Noureaux memoires de la Societe Imperiale des Natu- 
ralistes de M. Orthopteres de la Russe. Tome VI. 
Avec 37 pleh. Moscou 1846, 


v. Motschulsky, V., Die Käfer Russlands. Anfang der ersten 


—— 


Lieferung. 
Fasc. Abhandlungen aus dem Bull. de Mose. in Sepa- 
ratabdr. \ 


Insectes de la Siberie rapportes d’un voyage fait en 


1839 et 1840. (Carabiques.) 4. (Mem. des sav. 
etrang. T. V.) 


München, Bulletin der königl. baierschen Academie der Wis- 


— 


senschaften. Jahrg. 1843—50 u. 5l, No. 1—33. 
Almanach der königl. baierschen Academie der Wissen- 
schaften. München 1847. 


Mulsant, M. E., Separatabdr. a. d. Ann. de Lyon. 


Eu 


Histoire naturelle des Coleopteres des France: tom 1, 
Lamellicornes; tom Ill, Palpicornes; tom IV, Sulei- 
.colles et Securipalpes. Paris 1842—46. 


Müller, O. F., Fauna insectorum Friedrichsdalina. Hafniae et 


Lipsiae 1764. 


Müller, J., Monographie der Petrefacten der Aachener Kreide- 


formation. Bonn 1847. 4. Mit 2 Taf. 


Nassau, Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzog- 


thum N. WI. Heft. Wiesbaden 1850. Mit 4 Tafeln 
Abbildungen. 
2 


18 


Nees ab Esenbeck, Hymenopterorum ichneumonibus affıniam ' 
monographiae. Voll. 1. und II. Stuttgart et | 
1834. 

Neustädt, A., Abbildung u. Beschreibung der Schmetterlinge. Pi 
Deutschlands. 1. Bd. Tagfalter, 2. Bd. Dämmerungs-. p; 
falter. Breslau 1842. FE Ä .. 

Newman, The Entomologist. London 1840—42. 

— The Zoologist, Voll. II. London 1843-45. ; 
— a popular monthly magazine of natural history, No. 102 
June, No. 103 July 1851. London. J. van Voorst. 


Newport, Observations on the anatomy of Athalia Centifoliae. 

Price essay. 1838. London. Mit 1 Kpfrt. el 

— On the Natural History, Anatomy and Develepment of 

the Oil Beetle, Meloe. (Trans. Linn. Soc. Voll. XX.) 

Mit 1 Kpftt. | 

Nickerl, Böhmens Tagfalter. Prag 1837. Mit 1 Kpfrt. / 

— Spnopsis der Lepidopternfauna Böhmens. Prag 1850. 
Ehrlich. | 


Nicolai, Diss. inaug., sistens Coleopterorum species agri Ha- |} 
lensis. Halae 1822. 

Nylander, W., Adnotationes in monographiam Formiearum bo- 
realium Europae. 4. (Societ. exhib. d. 9 Ebr. 1846.) |p 

— Additamentum Adnotationum in Monographiam Formiea- 
rum borealium Europae. (Soc..9 Novbr. 1846.) p 

--  Mutillidae, Scoliidae et Sapygidae borealis. (Köredr, 
. för Vet. Soe. d. 12. April 1847.) p 

— Adnotationes in exposilionem monographicam Apum bo- 
| realium. (Soc. 6 Dehr. 1847.) } 
—  Additamentum alterum adnotationum in Monographiam |} 
Formicarum borealium. 1846. 4. | 

Ochsenheimer, Die Schmetterlinge von Europe 10 Bände. }? 
Leipzig 1807— 34. 

Olivier, 6. A., Entomologie, oder Naturgeschichte der Inseeten, |! 
übersetzt von Niger. Erster Theil. Ohne Kupfer. |} 
Braunschweig 1800. 4. 

— Abbildungen zur Eniomologie, herausgeg. von J. Sturm. 
2 Bände mit 96 Kpfrt. Nürnberg 1802, 3. 4. 
 —  Entomologie, ou histoire naturelle des Insectes. Coleo- 
‚pteres. 6 Vols. et 2 Vel. cont. 363 pl. color. Paris |} 
1789—1808. 4. Baudouin. 
Österland, Mittheilungen aus dem 0... Bd. 1—7 u. Bd. 8. |! 


Heft 1—3. Altenburg 1837—15. 


Pallas, Icones inseetorum praesertim Rossiae Sibiriaeque pecu- 
| Jiarium quae collegit et deseriptienibus illustravit. Er- 
langae 1781, 


19 


Pallas, Reise durch verschiedene Provinzen des russischon 
Reiches in einem ausführlichen Auszuge. 3 Theile. 
Frankfurt u. Leipzig 1778. Mit Abbild. 

Palliardi, A. A., Deseriptiones decadum duarum Carabieorum 
novorum et minus cognitorum. Wien 1825. 

Panzer, Kritische Revision der Jurineschen Hymenopterengat- 
tungen. Nürnberg 1805, .6. Bd. 1. 2, 

—  Enumeratio systematica Schäfferi Iconum insecetorum eirca 
Ratisbonam indigenorum. Erlangae 1804. 

— Fauna Insectorum Germaniae initia. Heft 1—68. Nürn- 
berg u. Regensburg 1783— 1800. Es fehlen Heft 16, 
18 u. 44. 

— Kritische Revision der Insecten - Fauna Deutschlands. 
Bd. I. Nürnberg 1805, 

Paykull, Monographia Histeroidum. Upsaliae 1811. 

 Perty, Observationes nonnullae in Coleoptera Indiae orientalis. 
Monachii 1831. Cum tab. 

Petagna, Specimen insectorum ulterioris Calabriae. Lipsiae 
1820. Cum tab. 

Petersburg, Bulletin de la classe physico - mathematique de 
"Pacademie imperiale des sciences de St. P. Tom 1— 
VI. 1843—149. 

Pettenkofer, Die Chemie in ihrem Verhältnisse zur Physiologie 
und Pathologie. - 

Perroud, Description de quelque Coleopteres nouveaux. (A. d. 
Ann. de la Soc. Linneenne de Lyon 1845.) 

Philippi, R. A., Orthoptera berolinensia. Diss. inaug. Bero- 
linı 1830. 4. Cum tab. 

Preussische Provinzialblätter, Königsberg. Bd. 19—24. 

Neue preussische Provinzialblätter. _VIH. 3. 1849, Hagen, 
preussische Diptern. 

eher J. D., Verzeichniss böhmischer Insecten. Erstes 
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Prunner, Lepidoptera pedemontana. Taurin 1798. 

Putzeys, Premices entomologiques. Liege 1845. (Mem. de la 
soc. des science. de Liege. Tom I.) 

— Monographie des Clivina et genres voisins. (Mim. de 
Liege. Tom 11.) 
—  Bröscosoma, Carabidum genus novam. Bruxelles 1846. 

Ramdohr, Abhandlungen über die Verdauungswerkzeuge der 
Insekten. Halle 1811. #. | 

Ratzeburg, Die Forstinsekten, Th.I, Käfer. 1837, und erster 
Nachtrag. Berlin 1839. 4. 

— Die Forstinsekten, Th. U, Flatter. Berlin 1844. 4. 
— Die Forstinsekten, Th. II, die Ader-, Zwei-, Halb-, 
Netz- u, Gradflügler. Berlin 1844. 4. 
| N 


2 


20 $ 
Batzeburg, Die Ichneumonen der Forstinsekten. Berlin 1844. 4. | 
— Die Waldverderber und ihre Feinde. Berlin 1841. | 
2. Aufl. 1842. Mit 6 Kpftt. i 
— Zur Charakteristik der früheren Zustände u. Verwand- 
lung der Lepidoptern, besonders Mierolepidoptern. Bonn 
182. 4. Mitl Kpfrt. 
— Nachtrag zur ersten Ausgabe der Waldverderber und. 
ihre Feinde. Berlin 1842. i 
— Les hylophthires et leurs ennemis, traduit de Vallemand 
par le comte de Corberon. Nordh. et ‚Leips. 1842, 
Redtenbacher, G., Quaedam genera et Species coleopterorum | > 
archiducatus Austriae nondum descriptorum. a inaug., 
Vindob. 1842. - 3 
Redtenbacher, L., Tentamen dispositionis & Senerum et specierum |\ 
coleopt. pseudotrimerorum arehidueatus Austriae. Diss. | 
inaug. Vindob. 1838. (Germar’s Zeitsch. V.) ö 
— Die Gattungen der deutschen Käfer - Fauna, nach der 
analytischen Methode bearbeitet. Wien 1845. _ \ 
— Fauna austriaca. Wien 1847. : 
Regensburg, Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen 
Vereins in BR. I1—IV. Jahrg. 1847 —50. 
— Abhandlungen des zoologisch - mineralogischen Vereins 
in R. Bd. I. 1849, | 
Reich, Mantissa inseciorum. Fasc.I. Erlangae 1797. Mit Kpfrt. 
Reichenbach, Monographia Pselaphorum. Lipsiae. Ohne 
Jahreszahl. Mit 2 Kpfrt. 
Riga, Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu R. 
I—1IN. Jahrg., 1846—49, und I. u. N. Jahresbericht. 
— Arbeiten des naturforschenden Vereins zu R. Bd Tl. 
Rudolstadt 1848. 

Rheinland, Verhandlungen des naturforschenden Vereins der 
preuss. Rheinlande. Jahrg. I—-Vl. 1844—50. 
Rosenhauer, Die Lauf- und Schwimmkäfer Erlangens. Er- 

langen 1846. 
—  Broscosoma und Laricobius, zwei neue Gattungen. Eır- 
langen 1846. 
-— Beiträge zur Insecten-Fauna Europas. Erstes Bändchen. 
Erlangen 1847. Mit Kpftt. 
RWoskoschniek, Nachricht über die Zugheuschrecken. Press- 
burg 1782. Mit Kpftt. + 
Rossius, Fauna etrusca. TomlIu.li. Helmstadii 1795. 1808. 
Roth, Diagnosen neuer Coleoptera aus Abyssinien. München 
1851. (Archiv f, Naturgesch. Jahrg. XV.) 
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Description of the Chrysomelidae of Australia, allied te 
Cryptocephalus. (Transact. of the ent. soc. V. 1.) 


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act. of the entom. society. Vol. V. 1850. 
—  Insecta Saundersiana. Diptera, Part 1. By Franeis 
Walker. London, van Voorst, 1850. Mit 2 Kpfrt. 
Sehaum, H., Analeeta entomologiea. Halis 1841. Mit Kpfrt. 
—  Verzeichniss der Lamellicornia melitophila. Stettin 1848. 
—  Fulgorellae. (Separatabdruck aus Ersch u. Gruber’s En- 
eyclopädie.) 
— British Hydrocantharidae. (Separatabdr. aus „The Zoo- 
logist.‘‘) 1847. 
Schäffer, Icones inseetorum ratisbonensium. II Voll. Ratis- 
bonae 1766, Mit 280 Kpftt. | 
Schellenberg, Gattungen der Fliegen. Zürich 1803. 
 Schiödte, J. C., Genera og Species af Danmarks Eleutherata. 
Kjöbenhavn 1841. Voll. J. Mit 25 Kpfrt. 
— Bevisio critica specierum generis Tetyrae Fahricii, qua- 
rum extant in Museo Hafniensi exempla typica. (Aus 
Kroyers naturh. Tidsskrift. Bd. 4. 1842.) 
—  0Oın en afvigende Slaegt af Spindlernes Orden. 
—  Bidrag til den underjordiske Fauna. Kjöbenhavn 1849. 
Folio. Mit 4 Kpfrt. 
Schembri, A., Quadro Geographico-Ornithologico. Malta 1343, 4. 
Schlesien, Beschreibung und Abbildung der Schmetterlinge S. 
1. Bd. Breslau. 4, 
—  Beitr. zur Entomologie, besonders in Bezug auf die schl. 
Fauna, von. den Mitgliedern d. ent. Sect. der schl. Ge- 
sellschaft für vaterl. Cultur. 1 Heft. Breslau 1829, 
Mit 17 Kpftt. 
— Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schl. 
Gesellschaft. Breslau 1840, 46, 48. 
— Die Jahresberichte der entomol. Sect. der schl. Gesell- 
schaft zu Breslau 1839—50. 4. 
— Berichte des schlesischen Tauschvereins für Schmetter- 
linge. 1840—46. 
Schmiedlein, Einleitung in die Insektenlehre. Berlin 1786. 
| Mit 2 Köfrt. 
— _ Insektologische Terminologie. Leipzig 1789. Mit 2 Kpfrt. 
Schmidt, R., Silpharum monographia. Diss. inaug. Vratisl. 
1841. 
— -Goebel, DePselaphis faunae Pragensis. Diss. Prag. 
— — Die hinterlassenen Sammlungen Helfer’s in 
Vorder- u. Hinterindien. ]. Liefer. 1846. Mit 3 Kpfrt. 
Schlaeger, Berichte des lepidopterolögischen Tauschvereins 
über die Jahre 1842—47. 
Schneider, G. T., Monographia generis Raphidiae Linnaei. 
Vratisl. 1843. 4. Mit 7 Kpfrt. 


22 


Schneider, D. H., Neuestes Magazin für die Liebhaber der | 
Entomolosie. 1. Stralsund, | 


Schönherr, Synonymia Insectorum. Voll. 1—1l app. ar 
‚Stockholm u. Upsala 1806—17. 

—  .Genera et Species Cureulionidum. VII Voll. 16 Part. 

Paris 1833—45. : 

— .  Mantissa seeunda familiae Cure ulionidum. Holmiae 1847. 4 

(S’s Necrolog) Minne af Carl Johann Schönherr.  Upsala 1848. 
Sehrank, Fauna boica.. P.LP.IHL,1uP. ill. Nürnberg 

1798—1803. 

— Enumeratio inseetorum Ausiriae indigenorum Augustae 4 

Vindelicorum 1781. Mit 4 Kpfht. 3 


Schummel, Versuch einer genauen Beschreibung der in Schle- i 

sien einheimischen Arten der Gattung Raphidia. Breslau | 

1832. Mit Kpfrt. i 

Schweiz, Verhandlungen der schweizerischen ‘naturforschenden 

Gesellschaft. 1827 (13. Versammlung), 29, 35, 38, 39, F 

41—45, 47— 49. b 

—  Actes de la soecidte helvetique des sciences ee 
15ieme reunion annuelle 1829. Lausanne 1830. 

— Die wichtigsten Momente aus der Geschichte der drei 


ersten Yalrzehnde der schweizerischen ae | 


Gesellschaft. Zürich 1848. 
Scopoli, Entomologiea carniolica. Vindob. 1763, 
Sceriba, Journal für Liebhaber der Entomologie. Lu.1. Stück. 
Frankfurt 1790. 
— Beiträge zur Insektengeschichte. Heft I. Frankfurt 
1790. 4. Mit 6 Kpfrt. | 
Selys Longehamps, Monographie. des Libellulidees d’Europe. 
Paris et Bruxelles 1840. Avec IV plchs. 


— Revue des Odonates ou Libellules d’Europe. Bruxelles | 


et Leipzig 1850. Avec XI plchs. 
—  Separatabdrücke aus dem Bulletin de Bruxelles et Liege. 
Seidl, Die Orthopteren Böhmens, siehe Weitenweber. 


Serres, De, Ueber die Augen der Insekten, übersetzt von Dief- 
fenbach. Ohne Kpfrt, Berlin 1826. 

Serville, Audinet, Histoire naturelle des Insectes orthopteres. 
Paris 1839. Avec XIV plch. 

Seyffer, Verzeichniss u. Beobachtungen über die in Württem- 
berg vorkommenden Lepidopteren. (A. d. 1. Heft 1849 
d. württemb. naturwiss. Jahreshefte. 

Shuckard, Essay on the indigenous fossorial Hymenoptera. 
London 1837. Mit 4 Kpfrt. 

v. Siebald, Fauna Japonica. Crustacea elaborante W. de Haan. 
Lugduni-Batavorum 1850. Cum LXX Tab. Folio. 


23 


v. Siebold, Beiträge zur Naturgesch. der wirhellosen Thiere. 


Ueber Medusa, Cyelops, Lolige, Gregarina u. Xenos. 
4. 


h Danzig 1839. 


Fernere Beöbachtungen über die Spermatozoen der wir- 
bellosen Thiere. (Separatabdr. aus Müller’s Archiv.) 
Mit Kpftt. 

Ueber die Spermatozoiden der Locustinen. (Act. Caes. 
Leop. Voll. XXI. 1845.) 4. Mit 2 Kpfrt. 

Obs. entom. de Oxybelo uniglumi atque Miltogramma 
conica. Erlang. 1841. 

Parasiten. (Separatabdr. aus Wagner’s Bisdwörterbuch 
der Physiologie.) 

Verzeichniss der Käfer Preussers. Königsberg 1847. 
u. Kölliker, Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. 
Ba. I, I u. 1. 1. Leipzig 1848—51. 

Ueber die Fortpflanzung von un (A. d. Zeitschr. 
f. wissensch. Zoologie. I. Bd. 1. Heft. Leipzig, En- 
selmann, 1848.) 

Beiträge zur Fauna der wirbellosen Thiere der Provinz 
Preussen. Die preuss. Hymenopteren. (Aus den neuen 
preuss. prov. Blättern 1850.) 

Ueber die auf verschiedenen Hirsch-Arten sehmarotzen- 
den Lausfliegen. (Separatabdr. aus den Verhdlgn. des 
schlesischen Forstvereins.) 

Ueber den taschenförmigen Hinterleibs-Anhang der weibl. 
Schmetterlinge von Parnassius. (A. d. Zeitschrift für 
wissensch. Zoologie v. Siebold u. Kölliker,. Bd. III. 
Heft 1. 1850.) 

Ueber die weiblichen . Geschlechtsorgane der Tachinen. 
Archiv f. Naturgesch. IV Jahrg. 1. Bd.) 

Ueber geschlechtslose Nematoideen. (Archiv für Natzse. 
IV Jahrg. 1 Bd.) 

Ueber die innern Geschlechtswerkzeuge der viviparen 
u. oviparen Blattläuse. 


Silbermann, Revue entomologique.. Tom I. 1, 5,6; I. 12; 


IV. 19—24. Strasburg 1833—37. 


Spence, Address delivered at the anniversary meeting of the 


—— 


entomological Society of London. 1848 u. 49. 
Hriefänien unabhängig vom Handel etc. 


Spinola, Considerazione sopra i costume degl’imenotteri del. 


-— 


G. Sirex. Fall. Genova 1843. 

Ueber Dahlbom’s Hymenoptera europaea praecipue bo- 
realia. (Giornale dell’ J. R. Istituto Lombardo.) 

Ueber Phriecodus, Chelochyrus (ordre des Rhyngotes). 
Cercoptera, Stemmoderus, Tesserocerus (Coleoptera). 
(Aus dem Magazin de Zoologie.) 


24 


Staeger, Danske Dolichopodes lamelliferae Sybistroma, Ammo- |\ 
bates, Dolichopus. ° (Aus Kroyer’s Naturhistorisk Tids- | 
skrift.) 

'Stainten, Systematic catalogue of the british Tineidae and 
Pierophoridae. London 1849. Suppl. London 1851. 

Steffahny, ’Tentamen monographiae generis Byrrhi. Berol. 
1842. (Germar’s Zeitschrift f. Entomologie.) 7 

Stein, Dr. Fr., Die weiblichen Geschlechtsorgane der Käfer. 
1847, Mit 9 Kpfrt. Berlin. 4. 

Stephens, J.F., A systematic Catalogue of british Insects. 1829. | 

— , Manual of british Coleoptera. London 1839, 
— List of the specimens of british animals in the collec- | 
tion of the britsh Museum. Part V. Lepidoptera. 
London 1850. | 4 

Sturm, Jac., Deutschlands Fauna. Bd. 1—20. Nürnberg | 

1805—50. | 

— Leptodirus. (Aus Siurm’s D. F. Bd. 20.) Mit Kpfrt. 

—  Verzeichniss meiner Insektensammlung. Nürnberg 1796. |) 

Mit 4 Kpfit. 

—  NVerzeichniss ete. 1800. 1. Heft. Mit 4 Kpfrt. 

— Catalog ete. 1826. Th. 1. Mit 4 Kpftt. | 

— mels der Käfersammlung. Nürnberg 1843. Mit 
Kpfrt 

.— Dr Gedächtnissschrift auf Dr. J. St. Nürnberg 1849. 

Suter; Kennzeichen der Insekten. Zürich 1761. 4. Mit |! 
24 Kpftt. | | 

Swammerdam, Bibel der Natur. Leipzig 1752. Folie. Mit 
53 Kpfrt. 

Systematische Beschreibung der enröikiächen Schmetterlinge. Vom 
Verfasser des Nomenclator entomologieus. Th. E Tag- 
Schmetterlinge. Dessau u. Leipzig 1783. 

Tengström, J. M. J. af, Bidrag till Finlands Fjäril-Fauna. 
(Föredr. för Vet. Soc. de 12 Apı. 1847.) 

Thon, Entomologisches Archiv. 1, 1—4. U, 1,2. Mit 7 Kpftt. 


Jena 1828. 
— Abbildungen ausländischer Insekten. Käfer. Mit Kpfrt. 
Jena 1826. 
Thüringen, Berichte des naturwissenschaftlichen Vereins für 
Th. 1842 —45. 


Trugui, E., Amphicoma et Eulasia, insectorum oliepierand 
genera monographice disserta. Taurini 1847. Mit 
8 Kpfit. 
Uddmann, Novae insectorum species. Ed. II. cur. Panzero. 
: Norimbergae 1790. | ’ 
v. Uslar, Pyralis hereyniana. Hannover, Hellwig, 1798. 


3 25 
Verloren, Memoire sur le phenomene de la cirenlation dans 
h les inseetes etc. Brussel 1844. Avec VU plchs. 
— Von den Ernährungsfunetionen bei den Insekten. (Hol- 
ländische Beitr. I.) 
Vietor (vw. Motschulsky), Deseription de quelques Coleopteres re- 
cueillis dans un voyage au Caucase et dans les Provinces 
| Transcaueasiennes Russes en 1834 u.35. Avec 2 plchs. 
Villa, A., Verzeichniss der lombardischen Käfer und der Du- 
bietten der europäischen Käfer seiner Sammlung, nebst 
Supplement. Milano 1844. 
— Degli Insetti carnivori adoperati a distrusgere le specie 
dannose. All’ Agrieultura.: Milano 1845. 1 Kpfrt. 
—  Revista delle obiezioni publicate dai Signori Bassi e 
Bellani sulle Memorie intorno gli Insetti earnivori e le 
Locuste. Milano 1846. 
Walker, Monographia Chaleiditum. London 1839. Voll. II. 
i Species collected by C. Darwin. London 1839. 
Walker, F., Insecta Saundersiana, s. Saunders. 
Waltl, Reise nach dem südlichen Spanien. 2. Ausg. Passau 
1839. 
Weber, Nomenclator entomologieus. Chilenii et Hamburg 1795. 
Weitenweber, Beitr. zur Natur.- u, Heilwissensch. Bd. I. Prag 
1837. Enthält: Fieber, Beitr. zur Kenntniss der Schna- 
belkerfe; Seidl, die Orthopteren Böhmens, 
Wesmaöl, C., Monographie des Braconides de Belgique. (Suite. 
Troisieme et Quatrieme Groupe.) 
—  Tentamen dispos. methodieae Ichneumonidum Belgii. 
(Nouv. Memoire de Bruxelles 1845.) Avec pl. 
— Notice sur les Hemerobides de Belgique. (Bull. de 
Bruxelles VIIL) Avec pl. 
— Sur une difformite chez un Lepidoptere (Nymphale des 
peupliers). (Bull. de Bruxelles.) Aveec pl. 
— Observations sur les especes du genre Spheeode. 
—  Enumeratio methodica Orthopterum Belgii. Cum tab. 
— Notices sur les Chrysides de Belgique. 
— Notice sur un Ichneumon synandromorphe. 
— Note sur les characteres des Euceros. Grav. 
— .M., Note sur Vinstinet des Insectes, oo 
-——- . Notice sur une nouvelle espece de Fourmi du Mexique. 


Avec pl. _ | Rn 
-— Notices sur les Ichneumonides de Belgique Apparten A 
aux senre Metopius, Banchus et Coleocentrus. 
— Sur un cas de renversement de la jambe, complique de 
brievete, chez un col&eoptere. Avee pl. 
— Discours sur la signifieation- de l’espece en. Zoologie. 
— Notice sur la synonymie de quelques Gorytes. 


26 


Wesmäl, M., Monographie des Odyneres de la Belgiqne. Bru- 


Westwood, J. Ö., Address on the recent progress and present 


— 


_ Descriptions of seventeen new species Paussidae. (Pro- | 


- tion in the British Museum. 1845. 


# 1 
xelles 1803. Avec II plehs. | 
Mantissa Ichneumonum Belgii. 

Notice zoologique sur un Hyperoodon. Avee 2 plchs. 
Revue des Anomalon de Belgique. Aout. 1849. 
Teratologie entomologique. Nov. 1849. ? 


state of Entomology. 1835. 
an of some Coleopterous Insects frei ee 


of the zool. Bot 1452 Kpfrt. 
XXV. — Insectorum novorum Centuria. Dicadis se- | 
cundae, ex ordine Coleopterorum, Synopsis. (Ann. and | 
Masaz. of Nat. Hist. Nov. 1841.) 1 
XV. Insect. nov. Cent. Dec. quintae, ex ordine Homapicäl 
rorum Lafr., Synopsis Fam. Cicadidae; Fulgoridae. 
(Ann. and Mas. of N. Hist. April 1842. 

The Entomologist's Text Book. London 1838. Mit 
5 Kpftt. 

The Cabinet of Oriental Entomology. London 1818, | 
Mit 42 Kpfrt. 

On Coptosoma, an anomalous genus of Heteropterous 
Inseets. (Magaz. of Nat. Bist.) 


ceedings of the Linn. Soc. of London. June 1849.) 
Inaueural Address bei seiner Wahl zum Präsidenten der 
London Entomol. Society. 1851. 

Notice on the discovery of a Dragonfly, and a new spe- 
cies of Leptolepis in the Upper Lias near Cheltenhanı 
etc. (Fossile Libelle). (Qurterly Journ. of the Lond, | 
Geolog. Society 1851.) Mit Kpfrt. 

Monograph of the large african species of nocturnal 
Lepidoptera (Gen. Saturnia). (Proceed. of the London |7 
Zoolog. Society.) Mit 4 Taf. 

A summary of Entomological Works from 1840 — 48. 
(Suppl. tho English Translation of Cuvier’s Regne 
animal.) 1849. 

A., V. Deseriptions of a new Genus and some new 
Species of Homopterous Inseets from the East in the 
Collection of the British Museum. 1845. 

XIV. Deser. of an apparently new species of Longicorn 
Beetle from Mexico in the British Museum. With a | 
Plate. 1845. | 
XLIN. Desc. of apparently new species and varieties of | 
Inseets and other Annulosa, principally from he collec- 


Berte, 


— 


27 


A., ÄXLVIll. Dese. of new or little known Arachnida, 
(From the Annals and Magazine of Natural History.) 


Wiedemann, Analecta entomologiea. Kiliae 1824. 4. Cum tab. 


Monsgraphia & Seneris Mydarum. Bonn 1829, 4. Cum 
Il tab. 


Wien, System. Verzeichniss der Schmetterlinge der W. Gegend. 


win, 


Wien 1776. 4. Mit 2 Kpfrt. 

System. Verzeichniss von den Schmetterlingen der W. 
Gegend, herausgegeben von llliger. 1. u.2.Bd. Braun- 
schweig 1801. 


Beiträge zur Anatomie der zusammengesetzten Augen. 


Leipzig 1840. 4. 


Wolf, Icones Cimieum deseriptionibus illustratae. I. Erlangae 


Zeller, 


1800—11. Cum IY. tab. 


Zaddach, Synopseos Crustaceorum prussicorum prodromus. Re- 


siomonti 1845. 4. 

Monographie des Genus Hyponomeufa u. Synonymie der 
Hufnagelschen Falterarten. (Isis Heft I u. I. 1814.) 
Mit 2 Kpfıt. 

Die Gallerien und nackthornigen Phyceiden. (Isis Heft 8, 
9,10. 1848) u. Exotische Phyciden. (Isis Beft 11. 1848.) 
Vorläufer einer vollständigen Naturgeschichte der Pte- 
rophoriden, einer Nachtfalterfamilie. (Isis Heft 10. 1841.) 
Verzeichniss der vom Prof. Dr. Loew in der Türkey 
u. Asien gesammelten Lepidoptera. (Isis H.1. 1847.) 
Bemerkungen über die auf einer Reise nach Italien u. 
Sieilien beobachteten Schmetterlingsarten. (Isis H. 2— 
4, 6—12. 1847.) 


Zetterstedt, J. W., Diptera Scandinaviae. Tom I—IX. Lund. 


1842 — 50. | 
Orthoptera Sueciae. Lund. 1821. 
Fauna Insectorum lapponica. Pars I. Hammone 1828, 


Zimmermann, Monographie der Car: abiden. Erstes Stück. 


Berlin u. Halle 183]. 


en ei 


Allen geehrten Mitgliedern des entom. Vereins und Beför- 
derern seiner gemeinnützigen Zwecke wird die Vermehrung resp. 
Vervollständigung des chenden Verzeichnisses im Interesse 
der um Wissenschalt empfohlen. 


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